Erstaunlicherweise wurde der Crusader noch nicht ausführlich behandelt.
Dem kann abgeholfen werden.
Crusader CRD-3R
Das eigentliche Ursprungsmodell. Allseits beliebter Hans-Dampf-in-allen-Gassen. Für einen 3025er Mech ordentlich gepanzert und mit einem breit gefächerten Waffensortiment für alle Reichweiten und Gegner geeignet. Die Geschwindigkeit war nur Durchschnitt und die Sprungdüsen hat man vielleicht vermisst, aber die einzige wirkliche Schwäche des Crusis war sein für das Sortiment eher bescheidener Abwärmehaushalt. Aber dafür gab es ja ein reichhaltiges Arsenal an Varianten.
Crusader CRD-3D
Die Davionvariante des alten Crusaders schmeißt die MGs raus und verkleinert die KSRs. Dafür kommt er dann mit 14 Wärmetauschern daher. Der Rest ist unverändert geblieben. Eigentlich der wohl beste Refit des Modells, kann man doch wahlweise kurz oder lang schießen ohne sich über die Abwärme allzu viel Gedanken machen zu müssen.
Crusader CRD-3K
Die Kuritas sind das Abwärmeproblem etwas anders angegangen. Sie haben ebenfalls die MGs entfernt, zusätzlich aber die LSRs verkleinert. Im Gegenzug kommen gleich 16 Wärmetauscher. Diese Ausstattung erklärt sich vor allem, wenn man mit diesem Mech eher auf die Kombination aus KSR6 und mittleren Lasern als auf LSR-Bombardement setzt. Nicht in allen Fällen ideal, aber ebenfalls wirksam.
Crusader CRD-3L
Der etwas andere Refit der Liaos. Sie behalten zwar die MGs, aber sowohl KSR als auch LSR werden verkleinert um andererseits zwei weitere Wärmetauscher mitnehmen zu können. Das wirkliche Gimmick dieser Kiste sind aber die Sprungdüsen, die er als einziger an Bord hat. Damit wird er endgültig zum Tausendsassa und manch einer wäre froh gewesen, wenn sich dieser Crusader nicht für alles zugleich geeignet hätte. Abgesehen davon kann auch dieses Modell schnell mal wieder heiß laufen. Vom vorgeschlagenen Todessprung würde ich hingegen grundsätzlich die Finger lassen, so lange der Rest der Maschine noch einsatzfähig ist.
Crusader CRD-4D
Das Übergangsmodell. Ein Refit alter Crusader auf wiederentdeckte Sternenbundtechnologie. Wenn der Umbau auf Basis alter -3D stattfindet, dann wird der Mech eher verschlimmbessert. 13 Wärmetauscher sind einer weniger als im alten Modell, und Blitz-KSR2 können bestenfalls bedingt den Verlust der KSR4 auffangen. Die Umstellung auf Impulslaser halte ich dann endgültig für ein Krampfrefit, bei dem mehr verloren geht als gewonnen wird. Der Rüstsatz kann mich jedenfalls überhaupt nicht begeistern.
Crusader CRD-4K
Anderer Rüstsatz für den selben Mech. Dieses mal Kurita zugeschrieben. Auch hier scheint das 3K-Modell für die Arbeiten herhalten zu müssen (anders als im Flufftext des TRO angedeutet). Allerdings ist es auch hier fragwürdig, ob man durch den Ausbau von 2 Wärmetauschern und der M-Laser wirklich etwas gewinnt, wenn im Gegenzug wärmere und mit weniger Reichweite gesegnete Pulslaser kommen. Mich überzeugt dieses Modell noch weniger als der -4D.
Crusader CRD-5M
Der eigentliche 3050-Umbau. Es kommen einige nette Details, aber insgesamt hat das Modell deswegen auch seine Probleme. Ganz klares Plus gegenüber den alten Modellen sind die doppelten Wärmetauscher, die so reichhaltig verbaut werden, dass Alphaschlagkapazität besteht. (Wann auch immer man auf die Idee kommt, gleichzeitig einen Flammer und LSRs abzuschießen...) Ebenfalls gerne gesehen sind die nun ebenfalls verbauten Sprungdüsen, die mehr taktische Möglichkeiten zulassen. Dankbar ist man auch für den Erhalt der alten Laser und der LSR15, so dass der Punch erhalten bleibt. Blitz-KSR hingegen... nun ja, man kann mit ihnen leben, aber wirklich umhauen können sie einen nur in Verbindung mit anderen Waffen. Das Kurzstreckenarsenal hingegen hätte ich aufgegeben. Noch einen Flammer dazuzustecken ist hingegen ein wenig überflüssig. Das AMS ist eine weitere nette Erweiterung, so dass als wirkliche Sorge all dieser Umarbeitungen eigentlich der XL-Reaktor, der nun ebenfalls nötig ist, heraussteht. Selbst mit CASE in beiden Seiten ist ein neuer Crusader deswegen einfach viel zu schnell gefährdet, zumal er reichlich Munition mit sich herumschleppt.
Crusader CRD-5S
Der andere 3050-Refit. Konservativer als der Marikkreuzritter - und an einer Stelle auch wieder deutlich hirntoter. Eigentlich ein sehr robustes Modell, bei dem man mit 10 doppelten Wärmetauschern ebenfalls den wunden Punkt angegangen ist, hat man doch den idiotischen Fehler gemacht und die KSR-Mun in die Torsomitte gepackt. Da hilft dann auch das CASE in der Zone nicht weiter. Auch hier frage ich mich, wofür in diesen Mech ein Flammer nachgerüstet wurde. Die restliche Ausstattung ist eher nüchtern, aber effizient und dank einem Standardreaktor mit CASE-Schutz auch recht robust ausgefallen. Sofern man nicht genau die richtige Stelle in der Torsomitte erwischt.
Crusader CRD-5K
Der erste der Phönix-Kreuzritter. Total auf Nahkampf ausgelegt. Der Wechsel der LSR und KSR zu MSR ist wohl Geschmackssache. Ich persönlich habe viel zu oft mit den Dingern daneben geschossen, als dass ich ihnen noch etwas abgewinnen kann, selbst wenn sie mit dem C3-Diener die beste Möglichkeit haben, aus den bescheidenen Zieleigenschaften das Beste zu machen. Als Nahkämpfer waren Sprungdüsen wohl ebenfalls unerlässlich. Die Positionierung der mittleren Laser ist etwas gewöhnungsbedürftig und zusätzlich gibt es noch mittlere Pulslaser. Mehr Wärmetauscher wären statt dessen nötig gewesen, aber der neue Kuritakreuzritter leidet an extremer Platznot, was er dem nun ebenfalls verbauten Endostahl verdankt. Wie gesagt ein Nahkampfspezialist, der auf Distanzen von mehr als 120 Metern nicht mehr viel zu suchen hat - wenn ihm nicht ein Netzwerkkamerad behilflich ist. Und wenn man ihn stellen kann, denn BV-technisch würde ich ihn nicht als Schnäppchen bezeichnen.
Crusader CRD-7L
Liaos neuer Anlauf und wie nicht anders zu erwarten bei einer 3067er Phönixmaschine aus dieser Region mit Stealtharmor. Die Stealthausstattung ist mit SIcherheit der größte Fluch und Segen zugleich, denn mit nur 11 doppelten Wärmetauschern sollte man wissen, was man anstellt. Speziell auf kurze Strecke (wenn Stealth ohnehin nicht mehr so viel bringt) kann es warm werden, wobei die größeren Blitz-KSR4 zusätzlich zur Unberechenbarkeit der Wärmehaushalts beitragen. ER-M-Laser helfen zwar, den Feind auf Distanz zu halten, aber dem Piloten tun sie nicht wirklich gut. Eine der größten Macken dieses Kreuzritters dürfte aber sein, dass er lahm geworden ist. Mit 3/5 reißt man als 65-Tonnen-Mech kaum noch Bäume aus, selbst wenn man springen kann. Andererseits konnte man wohl nur mit der Maßnahmen einerseits genügend Tonnage freimachen und andererseits den BV in erträglichen Grenzen halten. Liaokreuzritter können daher nerven, aber sie sind nicht ganz einfach zu spielen.
Crusader CRD-8S
Ein ambitionierter, aber meiner Ansicht nach fehlgeschlagener Versuch, dem neuen Steinerkreuzritter deutlich mehr Punch zu verleihen. Zwei LSR mit Unterstützung durch eine schwere Gauss sind allgemein eine echte Bedrohung auf praktisch allen Distanzen (selbst wenn die Gauss erst ab 13 Feldern interessant wird), aber das alleine reicht einfach nicht. Der Mech ist zwar ebenfalls sprungfähig, aber um die ganze Ausrüstung unterzubringen musste nicht nur die Panzerung gekürzt werden, sondern vor allem ein XL-Reaktor verbaut werden. Die größte Schwäche dieses Modells dürfte aber der unzureichende Munitionsvorrat aller Waffen sein. Wenn ein solcher Kreuzritter aus allen Rohren feuert, sind die LSR nach 6 Runden kalt und die Gauss folgt bereits zwei Runden später. Danach kann sich der Mech gerade noch auf zwei mittlere Standardlaser verlassen und das ist wahrlich nicht prickelnd. CASE gibt es zwar, aber es wäre eher für die Kanone als für die eine Tonne explosive Munition nötig gewesen - nur lässt es sich da wegen Raumnot nicht mehr installieren...
Alles in allem ein Mech wie eine King Crab: Hat jeder Angst davor, will aber keiner spielen. Der aberwitzige BV gibt dem ganzen ohnehin den Rest.
Und wenn wir schon dabei sind auch noch den Grand Titan.
Beim Grand Titan kommt es schwer darauf an, welches Modell man betrachtet, den 10M oder den 11M. Den 10M find ich ziemlich Grütze, der 11M hat sich bereits ganz gut gemacht.
Grand Titan T-IT-N10M
Eine weitere Idiotie aus dem TRO 3055. Der absolute Brüller war, dass das Modell im TRO um schlappe 7 Tonnen zu schwer ausgelegt wurde. Die dort beschriebenen Wegwerf-BKSR2 (die zudem auch noch eine halbe Tonne zu leicht waren) sind Illusion geblieben und um den Rest auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen musste der KSR-Vorrat halbiert und der LSR-Vorrat um eine Tonne gestrippt werden. Die Bewaffnung ist ein reichhaltiges Sortiment, erinnert aber in gewisser Weise an den Atlas: Kaum was auf Distanz, auf kurze Strecke dann aber mehr als genug. Schlimmer noch als beim Atlas ist beim Grand Titan das Abwärmeproblem; selbst mit seinen 12 doppelten Kühlkörpern verglüht er förmlich wenn er mal mehr als die beiden Hauptgeschütze einsetzt. Ein weiteres Sorgenkind ist der XL-Reaktor, selbst wenn es den Grand Titan recht flott macht und die 18 Tonnen Panzerung zwar nicht Maximum sind, aber dennoch einiges aufhalten. Der XL-Reaktor wird vor allem wegen der reichhaltig vorhandenen Munition zum Problem, zumal CASE Fehlanzeige ist - was allerdings bei der AMS-Munition in der TM auch nichts mehr gebracht hätte.
Insgesamt halte ich von einem Grand Titan 10M recht wenig, auch wenn er in beengten Verhältnissen ebenfalls ein Gegenüber ist, dass man erst einmal besiegen muss. Der BV ist übrigens nur noch nach BV1 ein wirkliches Argument für diese Maschine, nach BV2 schlägt er mit über 1800 Punkten ziemlich zu. (Und meiner Ansicht nach kommt er da teurer als er sich für gewöhnlich auf dem Feld verkauft).
Grand Titan T-IT-N11M
Der überarbeitete Grand Titan wurde wirklich gründlich überarbeitet und hier ist er in der Tat eine harte Nuss geworden. Er behält zwar den XL-Reaktor und die Panzerung, aber mit 16 Abwärmetauschern wurde deutlich nachgelegt. Die Langstrecke wird nicht mehr durch eine vergleichsweise harmlose LSR15 abgedeckt sondern durch eine ER-PPK und eine leichte Gauss - zwei Waffen, die durch ihren Punktschaden bereits gefährlich werden können. Die Blitz-KSR4 sind zwar genauso schwer wie die vorher verwendeten KSR6 mit Artemis, aber ihnen reicht nun eine Tonne für das ganze Gefecht. Die beiden nach hinten gerichteten leichten Pulser, die vorher schon kaum was gerissen haben, wurden dankenswerterweise fallen gelassen und das gefährdende AMS wurde durch ein ECM ersetzt, das ebenfalls seine Daseinsberechtigung auf modernen Schlachtfeldern hat. Vier mittlere Pulser sind zwar Geschmackssache, vertiefen aber das Grundthema des überschweren Nahkämpfers noch weiter. Dieses Mal gibt es auch CASE für Munition und Gausskanone, so dass vom Mech auch nach einem solchen Treffer noch was übrig bleibt. Der leichte ER-Laser am Kopf dürfte wohl ein Überbleibsel aus der Tonnage sein und ich hätte ihm auch keine Träne nachgetrauert, wenn er in die Panzerung gewandert wäre.
Dennoch ist dieser Grand Titan wirklich ein besorgniserregender Gegner, den man nicht mehr auf die leichte Schulter nimmt. Der BV1 ist zwar drastisch gestiegen, aber unter BV2 kann man die Mehrausgaben eindeutig besser verschmerzen als den Irrsinn der alten Entwicklung.