3059: Schurkerei der Felsengräber / oder die Frage nach deren Absorbtion!

"Lehrmeister ihr beschämt mich, kein Wolf würde unnötige Härte walten lassen."

"Susann Vickers, es war nicht meine Absicht, dich oder die Krieger deines Clans zu beschämen. Ich wollte nur für alle Eventualitäten eine Umgangsweise parat haben, da ich die traditionelle Verachtung von wahrgeborenen Kriegern gegenüber freigeborenen Mitgliedern niederer Kasten kenne."

"Verzeiht, meine Worte waren etwas hart. Wir werden den angesprochenen Abtransport der Zivilisten organisieren."

Khan Cassius N'Butha sah seine Krieger zurück kommen. "Lehrmeister Regan Tseng, das Landungsschiff wurde durchsucht. Es wurde nichts verdächtiges bemerkt. Auf dem Platz bleibt alles ruhig."

"Stravag! Wo zur Hölle stecken diese Banditen? saKhan Ashura, hast du inzwischen die Kommunikationsanlage des Konklaves erreicht? Wie sieht es dort aus, irgendeine Spur von den Banditen? Lehrmeister Ende und aus."

Dann versuchte der Lehrmeister abermals, die Entführer anzufunken.

"An die ehrlosen Surat-Banditen, die sich derart vom Wesen Kerensky´s entfernt haben, dass sie selbst davor nicht zurückschreckten, den ilKhan zu entführen! Sprecht, ihr dreckigen Freigeburten, was fordert ihr für die Freilassung des ilKhans!?!"

"Wir verfolgen Sie, der IlKhan ist definitv in ihren Händen, wir haben sie etwas aufgescheucht aber sie fliehen." rief Ashura in sein Komgerät während er wieder hinter die nächste Deckung sprang.

"Du darfst sie keinesfalls entkommen lassen, saKhan Ashura! Wenn deinen Truppen ein Sieg im Moment nicht möglich sein sollte, dann dränge sie wenigstens in die nächstbeste Sackgasse, damit die Banditen nicht mehr fliehen können und wir Zeit haben, Verstärkungen zu rufen."

"Lehrmeister, wenn wir an der festsetzung der Eindringlinge etwas beisteuern wollen, müssen weitere Einheiten auf auf dem Planeten aktiviert werden, wenn mein Trinärstern die Aufgabe der Evakuierung wieter führen soll kann ich ShaKhan Asura nicht unterstützen."

Der Hover LKW rasste durch die Absperrung.
Endlich sind wir vom konklavesgelände runter!
Erleichter verringerte der Fahrer des LKW die Geschindigkeit, um nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Immernoch überlegte er wie er die bediengungen für die Freilassung des il- Khans formulieren sollte.

Kai Kyle hatte unterdess seinen Kriegfalken verlassen. Hastig eilte er in Richtung der Konklaveshalle, deren Eingang von zwei Protomechs der Feuermandrill bewacht wurde. Auch im inneren des Gebäudes waren überall Elementare und Infanteristen der verschiedenen Clans auf der Suche nach irgendetwas oder jemandem. Samantha Clees wird mir sicher sagen können was hier geschehen ist., dachte Kai, wärend er nun schon zum dritten Mal sein Kodaxarmband vorzeigen muste um durchgelassen zu werden.

"Adder 1 von 11 - habe ein Fahrzeug geortet, welches das Gelände mit Höchstgeschwindigkeit verlassen hat. IFF zeigt keine Kennung. Nehme mit meinem Stern die Verfolgung auf."
"Adder 1 bestätigt. Supernova Beta nimmt ebenfalls die Verfolgung auf. Der Rest streckt die Linien um das Konklavegebäude zu sichern."
"Lehrmeister, hier Cassius N'Butha. Ein Fahrzeug hat das Gelände verlassen. Meine Truppen haben die Verfolgung aufgenommen."

"Samantha Clees, wie viel Truppen sind mit dem schwarzen Landungsschiff hier angekommen? Wenn du welche entbehren kannst, dann tu es sofort, wir brauchen Verstärkungen für die Truppen von saKhan Ashura, die gerade eben eine Einheit der Banditen stellen konnten!"

Dann schickte der Lehrmeister einen Breitbandfunkspruch raus.

"An alle verbündeten Truppenkontingente aller Clans, die sich in Reichweite der Konklavehalle befinden: Hier spricht Sterncolonel Regan Tseng, Lehrmeister des Konklaves. Schickt augenblicklich an Truppen hierher, was ihr entbehren könnt, der ilKhan ist in Lebensgefahr und wir haben hier möglicherweise nicht genug Krieger, ihn zu finden und rechtzeitig zu befreien.

Susann Vickers, lasse dich von deiner Aufgabe, alles unbefugtes Personal zu Verhöhren, nicht abhalten. Wir dürfen den Banditen keine Chance auf eine Flucht lassen! Verstärkungen für saKhan Ashura müssen von anderer Seite zu ihm gelangen.

Khan Cassius N'Butha: holt mir dieses Fahrzeug!!! Aber schießt es nur bewegungsunfähig. Der Krieger von dir, der das Fahrzeug zerstört, obwohl sich vermutlich der ilKhan als Gefangener darin befindet, wird von mir persönlich vor ein Erschießungskommando beordert! Lehrmeister Ende und aus."

Samantha Clees nickte und wollte gerade zu einer der Komanlagen gehen als eine laute Stimme ihren Namen rief.
Sie drehte den Kopf in die Richtung aus, der der Ruf gekommen war. Dort stand völlig außer Atem Kai Kyle, in einer Kühlweste, Shorts und Kampfstiefeln. Seine Falknerhandschuhe hingen an einer Schlaufe der Weste.
Samanthas Augen weiteten sich vor entsetzen als sie die frischen Narben im Gesicht des Kriegers sah.
"Verehrte sa- Khanin, der proviesorischer Black Star Sternhaufen ist wie befohlen eingetroffen.", keuchte Kai atemlos, als er näher an seine Khanin heran trat. Unter der Kühlweste konnte sie jetzt auch dicke Verbände sehen.
"Das hat Zeit, Sternencolonel. Wir brauchen deine Einheit als Unterstützung bei der Suche nach den Banditen, die für diese Chaos verantwortlich sind."
"Wir werden unser möglichstes tun, meine Khanin.", antwortete Kai pflichtbewusst. Er salutierte und ging zu nächsten Komterminal.
"An die rising Phönix, alle kampffähigen Kräfte mobilisieren und zu ausbooten bereitmachen. Wartet bis ich da bin. Knight Ende."
Als Kai die Bestätigung erhalten hatte begab er sich so schnell er konnte zurück zu seiner Maschine.

"Susann Vickers hat verstanden Lehrmeister, wir werden versuchen unsere Evakuierung und die Vernehmungen zu beschleunigen. Es gibt im übrigen erste Hinweise auf nicht verifizierte Funkbotschaften aus der Konklavenhalle wärend des Angriffes. Die Aufzeichnungsgeräte konnten verschlüsselte Botschaften auffangen die eindeutig keine Clan Standartcodierung war und die Botschaft kann nicht von den beim Überfall beteiligten Kräfte gekommen sein Lehrmeister. Wir haben also mindestens einen Verräter unter den Konklavteilnehmern der gemeinsame Sache mit den Banditen macht."

"Oh Nein! Nicht auch noch ein Verräter in unseren eigenen Reihen, nehmen diese Verrücktheiten denn kein Ende mehr? Steht plötzlich die ganze Welt Kopf, hat sich am Ende gar der Geist Kerensky´s gegen uns, seine Kinder verschworen?" Der Lehrmeister bekam Kopfschmerzen von der Situation, es wurde von Minute zu Minute komplizierter.

Sterncolonel Regan Tseng ließ die Handvoll Elementare des Konklave-Sicherheitsdienstes herbeordern.

"Mmmm, ein Verräter", dachte sich Regan Tseng. "Moment mal, aus welchem Grund wurde dieses Konklave hier denn überhaupt ursprünglich einberufen...da kommt mir ein Verdacht!"

Dann gab er den Elementaren des Sicherheitsdienstes den Befehl, die beiden Khane und alles dazugehörige Personal des Clan Felsengräbers unter Arrest zu stellen und verhören zu lassen.

"Immerhin wurden die Felsengräber ja beschuldigt, enge Kontakte zu der Banditenkaste zu pflegen. Würde mich nicht wundern, wenn..."

Anschließend ließ der Lehrmeister einen Läufer an alle Khane aller Clans schicken...

"Ich gehe davon aus, dass alle anderen Khane auf jeden Fall vom Vorwurf des Verrats ausgenommen werden können, aber evtl. nicht deren Adjutanten."

...und den Khanen mitteilen, dass diese die Augen aufmachen sollten, da einer ihrer Adjutanten möglicherweise ein Verräter war. Die Khane sollten geheime Nachforschungen in diese Richtung stellen.

"Wenn der Verräter tatsächlich nur ein Adjutant eines der Khane war, dann hat die Aufdeckung des Verrats jetzt noch Zeit. Es gibt drängendere Probleme im Moment und die Enttarnung eines Verräters kann noch etwas warten."

"Susann Vickers, hier ist der Lehrmeister! Ich habe deine Nachricht vernommen und entsprechende Maßnahmen gegen einen möglichen Verräter von innerhalb des Konklaves eingeleitet! Danke für den Hinweis. Sobald deine Aufgabe abgeschlossen ist, melde dich wieder damit ich die Dienste deiner Krieger erneut in Anspruch nehmen kann, Lehrmeister Ende und aus."

"Pos Lehrmeister wir werden unsere schnellstmöglich beenden. Was den möglichen Verräter angeht kann ich nur sagen. Es wurde kein Laserrichtsendung zur Übermittlung der Nacrichten verwandt, es waren Kurzwellensender, diese Antiquierte Technick wird schon seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt. Wir haben die Funkbotschaften nur durch Zufall endeckt.

"Eine Laserrichtstrahlverbindung würde ja auch nur funktionieren, wenn man direkten Sichtkontakt zum angepeilten Gesprächspartner hat. Aber wenn Kurzwellensender verwendet wurden, bestätigt das nur meinen Verdacht, dass die Botschaft direkt aus der Konklavekammer oder einem der angrenzenden Räume versendet worden kann! Wir werden die oder den Schuldigen schon noch finden...

Sehr gute Arbeit, Susann Vickers!"

Der Hover LKW rasste im Zickzack über die Straße. Rings um ihn schlugen MG- und Laser- Salven ein.
Scheiß, Protomechs!, dachte der Fahrer.

"sa- Khan Ashura! Wir haben die Verfolgung des flüchtenden Hovers aufgenommen.", meldete der Sterncomander. Er ließ den Roc leicht nach rechts gleiten.
Mist! Ich kann bei diesen Geschwindigkeiten nicht sauber zielen.
Wieder bracht der Hover zur Seite aus und verschwand hinter der nächsten Ecke.
Ein Siren rutschte auf dem Beton aus, als er versuchte dem Hover zu folgen und rasste direkt in die Ecke eines Wohngebäudes.
"Strahlcomander James, lebst du noch?"
"Ja, Sterncomander.", antwortete der Krieger hustend.
"Keine Angst, Hilfe kommt gleich!"

Ulric McCloud, Sektions- Kommandeur Blakes Worts und derzeit Clan- Bandit sah den Siren auf das Gebäude zu schlittern.
Der Hover bog um die nächste Ecke und es war nur noch das Kreischen von überstrappaziertem Metall und brechendem Beton zu hören.
"Einer weniger!", rief er triumpfierend.

Der Elementar schlich durch das Gebäude. Er musste nur noch eine EMP- Ladung setzen.
Plötzlich wurde es laut. Ein Offizier trieb seine Leute zur Eile an.
Der Elementar entsicherte seine Waffe.
In der Gefechtsrüstung war er zwar gut geschützt, aber er wollte kein Risiko eingehen. Der erste Krieger kam um die Ecke und der Elementar eröffnete das Feuer.

"Adder 1 von 11 - wir haben Probleme mit der Verfolgung. Unsere schweren Mechs sind nicht für die engen Straßen ausgelegt. Außerdem springen uns noch diese verdammten Protos zwischen den Füßen rum. Brauchen dringend Unterstützung !"
"Hier Adder 1, bleib dran Sterncommander Lea. Supernova Beta befindet sich in einem Flankenmanöver. Deren schnellere Mechs und Elementare sollten mit dem Gelände besser zurecht kommen. Halte nur Kontakt und weise Beta ein. Die Banditen dürfen nicht entkommen.
Sterncaptain Carla Andersen führe Beta weiter in einer Zangenbewegung um das Fluchtfahrzeug, Sterncommander Lea hält weiter Kontakt. Stelle dennoch zwei leichte Mechs ab, um Adder 11 zu unterstützen und den Kontakt zu halten."

Kai betrat den Hangar der Rising Phönix.
Dort standen sie, die Krieger des Black Star Sternenhaufens. Alle in schwarzen Overalls. Viele verwundet. Einige mussten von ihren Kameraden gestützt werden.
Kai trat zu Sterncaptain Marte, welche salutierte und voller Stolz verkündete: "Der gesamte Sternenhaufen ist angetreten, Sternencolone. Wir erwarten ihre Befehle."
Kai ging durch die Reihen, sah jedem in die Augen.
"Krieger!", rief er als er wieder neben dem Sterncaptain stand. "Es ist wieder Zeit unseren Eid zu erfüllen.
Der Konklav wurde angegriffen, der il- Khan entführt und wir können nun einen bedeutenden Teil zur Klärung dieser Situation beitragen."
"Achtung!", brüllte Marte. Alle nahmen Haltung an und salutierten.
"Aufsitzen und Ausrücken!"

McCloud zielte auf einen Harpy. Der KSR- Werfer auf seiner Schulter war die einzige Verteidigung die das Hover- Fahrzeug gegen Protomechs hatte.
Der Fahrer hielt das Gefährt kurze Zeit still.
McCloud nutzte die Chance für einen gezielten Schuss auf den Harpy.
Der Pilot versuchte auszuweichen.
Mit einem lauten Donner explodierte die Kruzstrecken- Rakete auf dem Torso des kleinen Protos.
Panzerplatten wurden davon geschleudert und die Innere Struktur herausgerissen.
McCloud blickte plötzlich in die leeren Augen des blutüberströmten Piloten, der getroffenen Maschine.
Der Protomech geriet aus dem Gleichgewicht und viel nach vorne.
Schwarzer Rauch stieg aus dem Frack, dann der Reaktor explodierte.
Der Protomech zerplatzte. Trümmer flogen in alle Richtungen davon.

Geschockt sah der Sterncomander wie der Protomech eines weiteren Kriegers zerstört wurde. Von den zehn Protos unter seinem Komando waren nun nur noch acht übrig.

Regan Tseng hielt es in der Konklavekammer nicht mehr aus. Er war zu sehr Krieger. Auch wenn er nicht viel tun konnte, da er den Überblick über die Situation behalten und alle Kräfte koordinieren musste, wollte er dies lieber im Cockpit seines Battlemechs tun.

Im Laufschritt spurtete er zum Battlemech-Hangar und hielt kurz vor den Füßen seines auf Hochglanz polierten Omni-Mechs an. Voller Stolz blickte er zu seinem in einer Mischung aus schneeweißer und winterlich blauer Farbe lackierten Henker empor. Die Abzeichen des Geisterbären-Clans thronten stolz und erfurchtgebietend herab, die Einheitsabzeichen des 139. Kampfsternhaufens verkündeten seine Zugehörigkeit innerhalb des Clans.

Dann stieg er die Sprossen zu seinem Cockpit hinauf, initiierte die Startsequenz und machte den Battlemech und sich selbst vollends gefechtsklar.

Gleich darauf ließ er sich über Funk die neuesten Statusberichte der einzelnen Krieger und Khane über die derzeitige Situation geben...