Chevaliers II.Season Zweiter Thread

eikyu
In einer Bar in der nähe der Kasernen liessen sich die Vier nieder. Dominik, Olli und Tomi waren in Kürze in ein Gespräch über Gott und die Welt vertieft. Kitty hörte eine Weile zu und signalisierte Tomi dann, das sie mal kurz weg sei.
Als sie wieder zurück kam, sah sie wie sich um die Drei Chevaliers eine Menschentraube gebildet hatte. Als sie näher kommen wollte, wurde sie von einem ziemlich grossen und ziemlich angetrunkenen Typen aufgehalten. "Nicht doch Süsse, von diesen Kollaborateuren solltest du dich lieber fernhalten." Mit diesen Worten legte er Kitty den Arm um die Schultern. Kitty schüttelte den Arm ab und setzte sich wieder in Bewegung, doch der Typ hielt sie erneut auf.


Langsam wurde Dominik nervös. Aus irgend einem Grund hatten vier Leute etwas gegen sie und waren der Meinung, es sei das Beste, sie Beiden einfach mal ein bisschen zu Beleidigen. Zum Glück bemerkte er Kitty die anscheinend gerade zurückkam. Erleichtert widmete er sich wieder seinem Getränk und versuchte die Leute zu ignorieren.
Er schielte erneut in die Richtung aus der Kitty kommen sollte, doch wurde sie von irgend einem Typ aufgehalten. Langsam wurde es zu viel für Dominiks Nerven. Kitty hatte bereits mehrmals dem Typen klargemacht das sie nichts von ihm wollte aber er lies nicht locker.
„He du da hinten! Lass deine Finger von der Lady!“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen bereute er sie bereits wieder. Der Typ lies von Kitty ab und baute sich vor Dominik auf. „Was hast du gesagt, Kleiner?“ schnauzte er los. „Ich sagte du sollst die Finger von der Lady lassen.“ Antwortete Dominik kleinlaut und seine Augen schossen auf der Suche nach einem Fluchtweg herum.
Olli versuchte die Situation zu entschärfen. „Lass den Kleinen doch in ruhe, der war nur ein bisschen Vorlaut. Ausserdem ist er doch kein Gegner für dich.“ Der Grosse schien jedoch nicht gewillt zu sein sich einfach so zu verziehen. „Halt du dich da raus Clankolaborateur, was ich mit dieser Filzlaus anstelle geht dich n scheiss an!“ Tommy griff bei der Beleidigung seines Kollegen und Freundes ebenfalls in das Gespräch ein, leider nicht besonders diplomatisch „Was soll das?“ bevor er weiter reden konnte viel ihm Dominik ins Wort. „Ja was soll das? Und wieso bezeichnest du ihn als Clankolaborateur?“
Irgendwie hatte Dominik sich im Ton vergriffen (er hörte sich bereits wieder Gereizt und Angriffslustig an), was als allgemeines Angriffssignal aufgefasst wurde. Der erste Treffer lies ihn gegen die Bar sacken und den Boden küssen. Ein metallischer Geschmack lag ihm plötzlich im Mund. Blut!
Verzweifelt wälzte er sich über den Boden und knallte gegen die Fussstützen der Bar. Bevor er sich weiter Bewegen konnte traf ihn ein Tritt in den Brustkorb. Mühsam nach Atem ringend krümmte er sich auf dem Boden. Bevor er wieder halbwegs zu Atem gekommen war, riss ihn jemand unsanft auf die Füsse. Verzweifelt zog er die den Kopf zwischen die Schulter und Hob die Arme.
Nachdem kein Schlag kam schielte er Vorsichtig zwischen den Armen hervor und blickte direkt in die Wütenden Augen Kittys. "Eigentlich ist sie wirklich gutaussehend. LASS DEN QUATSCH!!"! Er fragte sich woher der gedanke nun wieder kam.
Vorsichtig nahm er die Arme runter und blickte sich um. Zwei der Typen lagen am Boden, vom Rest war nichts zu sehen. Olli schien ein Blaues Auge zu bekommen und Tomi hielt sich die Seite doch Kitty schien unverletzt.
Hinter der Bar tauchten mehrere Männer von beachtlicher Statur auf die im gegensatzt zu den letzten alle nüchtern waren. „Ich muss sie leider bitten das Lokal auf der Stelle zu verlassen und nicht wieder zu kommen," begann der Vorderste freundlich jedoch bestimmt. Mit einem Nicken packte Kitty den Corporal am Kragen und schleifte ihn aus der Bar.
Draussen drückte Kitty Dominik einen Zettel in die Hand: "Noch so eine Aktion und ich befehle dir dich bei meiner nächsten Nahkampfübung freiwillig als Sparringpartner zu melden!" „Is ja gut! S tut mir leid. Es kommt nicht wieder vor.“
Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück und nach dem sie alle noch kurz auf der Krankenstation waren und die Nachtschicht Nerften, welche sich darüber aufregte, dass sie wegen solchen Kleinigkeiten gleich hier auftauchten, begaben sich alle in ihre Quartiere. Tomi konnte es nicht lassen und witzelte noch kurz über Dominiks Aktion. „Kleiner für deinen ersten Tag war das gar nicht schlecht. Ich kenne niemanden der so schnell ne Kneipenschlägerei auslössen kann. Jetzt solltest du nur nach das Kämpfen lernen.“ „HAHA“ gab Dominik gequält zurück und verschwand in sein Quartier
sagrud
Ragnar hatte gerade zugesehen, wie seine Pioniere mit dem Heli von Kitty losgeflogen waren als ein Gefreiter zu ihm trat und verkündete:
„Sir, der Brückenlegepanzer ist startklar, die angeforderte Sicherung ist ebenfalls bereit.“
„Gut ich komme, ich nehm den Geländewagen um vor euch auf der Strasse zu fahren. Schicken sie mir jemandem mit einem Funkgerät, damit ich Verbindung zu Panzer und Vorauskommando haben kann!“
„In Ordnung.“ Der Gefreite rannte davon und kurze Zeit später sprintete ein mit einem moblien Feldfunkgerät ausgestatteter Pionier zu dem Geländewagen, in dem Ragnar bereits wartete.
„Sie fahren, ich nehme das.“ Sagte er und deutete auf das Funkgerät. Nachdem er auf der Beifahrerseite eingestiegen war und seine Ausrüstung verstaut hatte griff er das Mikrophon und sprach hinein:
„Gefreiter Ruschenko, starten sie und folgen sie meinem Wagen!“
Ein verrauschtes Signal bedeutete den Empfang des Befehles und der Panzer setzte sich mit einem Schwung in Bewegung.
Nachdem sie eine viertel Stunde gefahren waren kamen sie an die Stelle, wo zuvor zwei seiner Pioniere abgesetzt worden waren. Diese hatten in der Zwischenzeit mit Hilfe von Markierungen eine geeignete Stelle markiert und als Ragnar aus dem angehaltenen Fahrzeug stieg rannten beide zu ihm um ihm die Position zu deuten.
„In Ordnung,“ schrie Ragnar um den Lärm des Panzers zu übertönen „weißt ihn ein!“
Dann rannte er zurück zu seinem Wagen, schloss die Tür und sprach in das Mikrophon des Funkgerätes:
„Alles klar, folgen sie den Anweisungen von Korporal Beck, er wird sie einweisen!“
Ein verrauschtes und vor Lärm kaum hörbares „Ok, Boß“ war zu hören und schon setzte der Panzer sich vorsichtig und sich an die Armbewegungen des Pioniers haltend, welcher gerade mit Sergeant Sagrudson gesprochen hatte, in Bewegung.

Nach kurzem Manövrieren kam er kurz vor der Kante zum Halten und begann sofort darauf, mittels seiner auf dem Dach befindlichen Motoren, die Brückenteile auseinander zu falten.
Nachdem dies nach 2 Minuten beendet worden war fuhr er vorsichtig nach vorne und drei Seilwinden auf der Oberseite begannen, die auseinandergefaltete und verriegelte Brücke von dem Panzer zu ziehen. Dies war eine besonders kritische Phase, da nun der Druck besonders auf der Vorderseite des Panzers lastete. Würden die als Vorauskommando entsendeten Pioniere den Boden falsch eingeschätzt haben würde es zu einer Katastrophe kommen. Jedoch Schien an dieser Stelle kaum ein Steinchen zu rieseln.
Voll Zuversicht sah Ragnar zu, wie der Panzer bereits zwei Drittel der Strecke überwunden hatte. In diesem Augenblick erreichten die Fahrzeuge die Schlucht, welche eine Passage über die Brücke angefordert hatten.
Ragnar drehte sich um und bedeutete ihnen mit Handzeichen, das sie bald passieren konnten, dann wandte er sich wieder der Brücke zu und konnte gerade feststellen, wie das Brückenende die gegenüberliegende Felskante erreicht hatte. Kurz darauf hatte der Panzer seine Aufbauten angehoben und somit ein Herabgleiten der Brücken von sich eingeleitet. Damit schob er auf der anderen Schluchtseite das Ende weiter in Richtung festen Bodens so dass nachdem die Brücke den Boden berührt hatte sofort drei Pioniere herbeieilten und die Stahlseile von der Brücke lösten. Nachdem der Panzer zurückgefahren war salutierte Ragnar vor seinen Leuten für die hervorragende Leistung, drehte sich zu den wartenden Fahrzeugen um und bedeutete ihnen, die Brücke zu passieren.
Striker
Bata Shang und Hsu Chi liefen eine lange Straße durch Outreach entlang. Neonlichter erhellte spärlich die Nacht. Die Straße war noch feucht vom Regen und die Lichter spiegelten sich in den Pfützen. Doch im Ganzen war es eher duster als wirklich hell.
Sie waren spät dran. Die Höllenhunde der Kettenpanzerlanze unter Björn hatte im Duell gegen Dolittle gewonnen. Hsu Chi hatte sogar die Ehre Dolittles Panzer mit ihren Manticore abzuschießen.
Der Pulselaser raubte dem Regulator fast die ganze Panzerung, doch es waren die KSRs die Antrieb, Reaktor und die Schürzen des Hover zerstörten. Ein glück für Dolittle daß es ein Simulatorgefecht war. Bata Shang ihr Panzerkommandant war sehr stolz auf sie. Auf sie und Viviane, der Fahrerin. Diese war schon mit den anderen vorausgeeilt.
Hsu war gerade mal 19 Jahre alt, Viviane 20 und Bata 24. Sie sind ein sehr junges Team im Manticore und haben heute bewiesen, daß das Wochenlange Training ihren Zweck erfüllt hat. Heute werden sie feiern. Feiern mit den anderen Piloten ihrer Lanze. Dolittle und seine Lanze werden Irgendwann nachkommen. Doch bis die gefunden haben wo die Sieger feiern können die anderen auf Kosten der Verlierer trinken. Ganz wie bei einer Brautentführung. Das war Tradition. Dieses Ritual hatte nicht unbedingt einen besonderen Sinn. Es hat irgendwann einmal jemand aufgebracht und seither wird es zelebriert.
Die beiden unterhielten sich über den vergangenen Tag. Bata lobet seien Schützin und sie besprachen Taktiken und Strategien.
Bata schrak hoch, als vor ihnen 5 Gestalten aus einer Gasse auftauchten. 5 Gestalten, bewaffnet mit Keulen, Ketten und Messern.
„He! Schlitzis, bleibt doch mal stehen.“ Grinste einer der fünf und trat vor. Er hatte einen kahlrasierten Schädel und eine Figur wie ein Kleiderschrank.
Er fummelte Hsu im Gesicht rum und grinste dabei dreckig.
„Was haben wir den da? Eine süße kleiner Clanerschlampe!“
Bata wollte Hsu helfen ohne groß zu provozieren, aber schon mit Nachdruck. Wollte zu dem Typen gehen, die Aufmerksamkeit auf sich lenken. In einer gewissen Art und weise schaffte er dass auch, allerdings nicht so wie er es sich vorstellte.
Ein schwerer Schlag von hinten ließ ihn zusammen sacken. Er flog zu Boden und die Welt verschwamm vor seinen Augen. Immer wieder bekam er Tritte und Schläge ab. Er hatte keine Chance zu entkommen. Er sah Blut, sein Blut und wie Hsu sich versuchte gegen einer der Widersacher sich zu wehren. Dann viel er in das Koma.

Einer der Kerle ging zu Hsu, versuchte sie an ihren Busen zu begrabschen. Diese wich geschickt zurück und verpasste ihn einen Tritt gegen den Kehlkopf. Röchelnd sackte dieser zusammen. Den nächsten beförderte sie mit einem Beinschwinger zu Boden, doch dann waren es zu viele. Zwei hielten sie von hinten, einer der beiden versuchte ihr einen alten Lumpen in den Mund zu schieben, damit sie nicht schreien konnte. Sie hatte den Geschmack von Öl und anderen Sachen im Mund, welche sie lieber nicht wissen wollte. Der Kleine, den sie gegen den Kehlkopf getreten hatte krächzte in einer Tour. Er wollte Rache. Er schrei etwas von aufschlitzen und der wird ich es besorgen. Doch der Anführer winkte ab. Ja schlug ihm sogar in sein Gesicht als dieser nicht aufhörte.
Der Anführer kam wieder auf sie zu, während Hsu versuchte sich aus den Griffen ihrer Feinde zu entwinden.
„Na kleine. Sei ganz still. Wäre doch schade, wenn dir etwas passieren würde. Hier in den Straßen von Outreach.“ Grinste er schleimig und streichelte sie am Kinn und Backe. Hsu versuchte immer noch zu entkommen, sie versuchte zu schreien, doch alles vergeblich. Sie hatte keine Chance zu entkommen. Passanten, die das Geschehen in der dunklen Straße sahen, rannten entweder weg oder sahen weg.
Hsu blieb nichts anderes als zu weinen. Sie hatte Angst. Auf das war sie nicht vorbereitet worden. Es war nicht so wie wenn man in einen Panzer steigt und in eine Schlacht fuhr. Es war eine andere Angst. Sie war hilflos.
„NaNa, wer wird den gleich weinen.“ Grinste der Anführer der Schläger und fuhr mit seiner Hand über das Kinn, den Halsansatz hinunter. Fuhr an der Seite ihres Busens entlang.
„Ihr seid doch aus der Einheit, die mit den Clans zusammenarbeitet? Tja. Pech für dich. Unser Auftraggeber mag euch nicht. Und wir mögen keine Schlitzaugen hier.“ Dann riss er ihr das T-Shirt auf. Hsu versuchte zu schreien und heulte immer mehr. Als der Anführer ihren BH runterriss und ihren nackten Busen begrabschte lachten die anderen nur. Ja sie feuerten ihn sogar an weiter zu machen.
Mit der einen Hand befummelte er weiter ihren Busen, während die andere langsam zwischen ihre Beine fuhr.
„Ja an dir werden wir ein Exempel statuieren. An dir und deinen Freund hier.“ Dann ging er ganz nah an sie hin. Sie konnte den schlechten Atem riechen. Den Schweiß und ihr wurde schlecht, Hsu würgte, kämpfte um sich nicht zu übergeben. Ganz leise flüsterte er ihr in ihr Ohr. „Ich werde dir zeigen, daß wir bessere Stecher sind als dein Schlitze Freund hier.“ Dann griff seine Hand, welche zwischen ihren Beinen war zu.
Hsu mußte sich nun übergeben. Doch durch den Knebel war sie gezwungen einen grossteil wieder zu schlucken. Der Rest suchte sich seinen Weg durch die Nase.
Die Kerle lachten nur, doch Hsu bekam Panik. Ihre Nase war verstopft und sie bekam keine Luft mehr. Ihr eigenes Erbrochenes steckte in der Nase fest und ihr Mund war geknebelt.
Die Kerle zwangen sie zu Boden, zogen ihr die Hose runter. Lachten nur, während ihr Anführer langsam seine Hose öffnete, fingen sie an zu grölen. Hsu versuchte Luft zu bekommen, zu Atmen. Versuchte dem zu entkommen. Sie merkte nicht mehr wie sie von allen Seiten befummelt wurde. Die Welt wurde immer verschwommener.
Doch plötzlich hielt sie keiner mehr fest. Der Knebel war locker und sie spuckte ihn aus. Sie rang nach Luft, hustete und übergab sich.


Hsu fühlte sich noch nie so dreckig wie in diesem Augenblick. Sie stand seit ca. 2 Stunden schon unter der Dusche. Sie duschte und weinte die ganze Zeit. Einzig Akila durfte ab und zu in das Zimmer. Es war eigentlich Dolittles Zimmer. Doch es hatte Dusche und WC am Zimmer und er hatte es alleine.
Was war passiert dachte sie:
Dolittle und die Hoverpiloten kamen. Zum Glück hat Dolittle beschissen und Viviane bestochen, damit er wußte wo sie waren. Hsu wollte es sich nicht vorstellen was passiert wäre, wenn Dolittle nicht gekommen wäre. Die Kerle hätten sie noch genommen, obwohl sie schon erstickt wäre.
Bata lag mit schweren Verletzungen in der Krankenstation. Er hat eine Rippenserienfraktur, ein gerissenes Zwerchfell und einen Verdacht auf Milzriss.
Khe Sanh und James Cavaco lagen ebenfalls auf der Krankenstation. Khe hat einen gebrochene Nase und James mehrere Prellungen und kleine Brüche.

Seitdem war Dolittle wie ein Vater zu ihr. Umsorgte sie, stellte aber keine blöden Fragen. Verstand sie. Er wimmelte sogar die Sanitäter der Chevs ab. Es tat ihr leid, aber sie konnte zurzeit keinen Menschen um sich haben. Die ganzen Höllenhunde wollte sie versorgen. Brachten ihr Essen, Geschenke. Doch das beschämte sie noch mehr. Alle wußten von diesem Vorfall. Sie wird dieses Zimmer nie mehr verlassen. Hsu wollte die Einheit verlassen, vor diesem Schicksalsschlag davon rennen. Doch sie war wie gelähmt unter der Dusche.


„Wie lange duscht sie jetzt schon?“ fragte Danton besorgt. Dolittle lehnte vor der Türe wie ein Türsteher in einer Disco. Er sah auf die Uhr. „Genau 2 Stunden und 47 Minuten.“
„Sollen wir wirklich keinen Sanitäter reinschicken?“
„Nein!“
„Mein Gott wir können sie doch nicht so unbewacht da drinnen lassen.“
„Komm schon Cheef, lass ihr die Zeit. Sie braucht das.“ Dolittle klopfte Danton auf die Schultern.
“Geh mal in die Krankenstation und besuche mal Bata. Er ist heute aus dem Koma erwacht. Rede mit ihm wenn du mit jemanden reden willst. Aber lass Hsu alleine. Sie lässt eh nur Aki an sich ran.“
„Schaft ihr das hier?“ Danton war sichtlich besorgt. Solche Vorfälle gehören nicht unbedingt zu einem Standart Sortiment eines Einheitsführers. Zum Glück. Aber Danton fühlte sich wie immer mitschuldig. Es war seine Einheit. Und vor allem ging es mal wieder darum, daß sie für die Clans gekämpft haben.
Er wandte sich bedrückt um zu gehen, als er sich noch einmal zu Dolittle umdrehte.
„Wenn ihr nicht gekommen währet …“
Dolittle winkte ab. „Wir sind gekommen.“
„Wir werden uns noch unterhalten, ich muß euch doch irgendwie ehren?“
„Wenn du daß machst. Dann quittier ich den Dienst und du kannst deine Panzer alleine fahren.“ Danton wollte noch etwas sagen aber Dolittle ließ ihn nicht.
„So etwas nennt man Kameradschaft. Wenn dann zeichne dich aus, daß du einen guten Riecher für Personal hast. Und jetzt geh endlich. Geh zu denen, denen du wirklich helfen kannst. Auch ja, und mach nicht allzu viel Wind über die Sache. Es wäre nett, wenn die anderen Chevs nichts von der versuchten Vergewaltigung erfahren. Es wird früher oder später eh seine Runden machen. Aber denk an Hsu. Wie würdest du dich jetzt an ihrer Stelle fühlen und vor allem wenn jeder es weiß.“
Danton nickte ihm zu drehte sich um und ging still von dannen. Und das kurz vor Weihnachten.
eikyu
Wieder ne gemeinschaftssache zwischen Senex und Sagrud

Einen Tag nach den ganzen Brückenlegespektakel lies Ragnar es sich nicht nehmen Kitty anzusprechen, die gerade vorbei kam.
„Miss Hawk. Einige meiner Untergebenen berichteten, das sie mit Höchstgeschwindigkeit zum Einsatzort geflogen sind. Den meisten ist dabei ziemlich übel geworden, so das sie tatsächlich einige Minuten ausfielen. Das ist nicht akzeptabel. Ich bitte sie hiermit beim nächsten mal mit einer Geschwindigkeit zu fliegen, die es meinen Leuten ermöglicht, direkt nach der Landung ihre Arbeit zu machen, ohne das ihnen übel ist.“
Irgendwie hatte er wohl erwartet das Kitty einfach nicken würde, wollte sich eigentlich seinen Leuten zu wenden, doch er sah wie Kitty anfing ihren Block raus zu holen und schrieb:
„Der Ripper ist ein sehr schwach gepanzerter Helikopter. Seine einzige Verteidigung basiert somit in seiner Geschwindigkeit. Fliege ich langsam, werde ich zu einen leichten Ziel, das selbst von einer einzelnen KSR abgeschossen werden kann. Würde ich also langsam fliegen, würde die Einheit im Ernstfall sowohl ihre Leute als auch mich mitsamt den Ripper verlieren. Wollen sie das wirklich?“
Ragnar überlegte. „Es war nur ein Manöver, da müssen sie doch nicht so extrem schnell fliegen…“ sagte einer der Pioniere. Der böse Blick, dem Ragnar ihn zuwarf, lies ihn etwas zurück treten. Man mischte sich nicht in das Gespräch Höherrangiger ein.
Scheinbar war es Kitty egal, sie schrieb einfach wieder: „Manöver: eine Simulation eines Ernstfalls. Man gibt alles um zu sehen, wo man sich verbessern muss, damit man überlebt.
Manöver gleich Ernstfall. Wenn sie die Geschwindigkeit nicht abkönnen, sollten sie öfters mitfliegen, um abgehärtet zu werden.“
„Noch mal mitfliegen? Mich kriegen nicht mal zehn Elementare wieder in den Heli, nicht wenn sie im Cockpit ist…“behauptete der Pionier. Auch Ragnar lass es: „Sie hat recht. Um sich daran zu gewöhnen, muss man dies immer wieder machen, solange bis der Körper damit keine Probleme mehr hat. Tja, ich bin zwar nicht so kräftig wie zehn Elementare, aber ich glaube, sie werden auf meinen Befehl hin wieder mitfliegen müssen.“ Dabei schmunzelte Ragnar den Pionier an, der wiederum entsetzt Kitty ansah.
„Erst soll sie beweisen das sie auch am Boden so schnell ist“ der Pionier wusste keinen anderen Ausweg, er musste einfach fordern. Gerade wollte Ragnar den Mann zurechtweisen als Kitty mit einen weiteren Zettel dazwischen funkte.
Ragnar lass sehr aufmerksam, überlegte, dann nickte er: „Wenn sie meinen. Es ist ihr Ansehen welches darunter leiden kann. Also Pioniere, Sergeant Hawk hat einen Vorschlag gemacht: eine Art Wettrennen um die vier Fahrzeuge, die hier gerade stehen. Zehn Runden lang, mit vollem Marschgepäck“
Die zehn Pioniere schienen davon angetan, einige lachten sogar, glaubten nicht das eine Fliegerlady wie Kitty das schaffen würde, alleine die zehn Runden durch zu halten.
„Ich nehme das als Zustimmung, und gebe hier noch die Zusatzregel kund: wenn man jemanden um eine Runde überholt, so darf man den Überrundeten während des Rennens in den Hintern treten, ohne das irgendwelche Strafmassnahmen folgen. Allerdings sollte man auch tunlichst darauf achten, das man tatsächlich überrundet hat, ansonsten gibt es Ärger.“
Optimistisch und gut gelaunt machten sich alle bereit, Kitty bekam einen der Rucksäcke, behielt aber ihre Kleidung an, sowie ihren Helm, den sie jetzt aufsetzte. Kleidungsmässig unterschieden sie sich dann zwar, aber die gesamte Ausrüstung wog bei jedem gleich viel, auch die Kleidung. Volles Marschgepäck bedeutete aber auch das ein Gewehr mitgenommen wird, nur das man hier auf Munition verzichtete.
Ein Arzt, der ebenfalls zufällig vorbei kam, musste das Startzeichen geben und los ging es.
Alle zehn Pioniere, Ragnar und Kitty liefen los. Obwohl es als Wettrennen deklariert wurde, konnte keiner von ihnen Rennen, das Gewicht des ganzen Gepäcks war viel zu hoch, man konnte nur versuchen schnell zu gehen, was wiederum an der Ausdauer zehrte. Und man musste doch die zehn Runden schaffen.
Einer der Pioniere murmelte: „Dieser Hawk würde ich auch gerne in den Hintern treten“
„Treten? Ne, damit würde ich viel angenehmere Sachen machen…“
Diese beiden Pioniere beschleunigten, wie auch der Rest. Gerade eben noch im Gänsemarsch, jetzt so schnell gehend wie möglich. Nur Kitty blieb zurück, sie schien von der Geschwindigkeit der anderen unbeeindruckt. Doch schaffte es keiner sie zu überholen, obwohl sie alle eine halbe Runde vor ihr Vorsprung hatten. In der vierten Runde schrumpfte der Vorsprung, einige der Pioniere merkten das sie sich übernommen hatten, die Kraft falsch eingeteilt hatten und wurden langsamer. Doch deshalb schrumpfte der Abstand nicht nur, Kitty wurde langsam schneller, sehr zum Leidwesen der Pioniere.
In der siebten Runde überholte sie die anderen beinahe, jetzt mussten sich alle anstrengen, auch Ragnar, der sah, das seine Leute drohten gegen Kitty zu verlieren, verdammt, es ging um die Ehre seiner Truppe. Nun beschleunigte er auch… .
In der achten Runde hatte sich ein endgültiges Bild abgezeichnet: eine Pionierin, Ragnar und Kitty bildeten die Führung. In der neunten Runde hatte das Führungstrio es geschafft, die ersten wurden überrundet. Die Überrundeten versuchten schneller zu werden, doch der erste von ihnen, ausgerechnet der Pionier, der vorhin das ganze angeleiert hatte, bekam den Tritt von Kitty ab. Das brach das Eis mehr oder weniger. Auch Ragnar machte mit, um seine Jungs anzutreiben, wie er später behauptete. Mehr als zwei Tritte konnte aber keiner der drei machen, die Getretenen wollten schliesslich nicht getreten werden und beschleunigten auch, gaben ihr letztes.
Als erstes erreichte die Pionierin das Ziel, dann Ragnar und als drittes Kitty. Der Rest wollte eigentlich halt machen, doch Ragnar brüllte sie an, das jeder seine zehn Runden zu vollenden hätte. Nach etwa einer Viertelstunde kam der letzte keuchend und völlig fertig ins Ziel.
Alle waren geschafft, so ein „Wettrennen“ verlangte doch eine Menge ab.
„Es sieht so aus, als ob Kitty das Rennen doch gewonnen hätte. Die einzige Person die somit nicht mit ihr fliegen müsste wären sie“ dabei deutete er auf die richtige Gewinnerin.
„Und der Rest wird wohl das Glück haben, noch öfters mit Sergeant Hawk zu fliegen.“
„Ich will nicht…“ maulte der Pionier der verloren hatte.
„In einen Wettstreit, den sie angezettelt und auch zugestimmt haben, verlieren sie, somit müssen sie die Konsequenzen tragen. Das ist leider so. Pech für sie.“
Kitty meldete sich ab, begab sich wieder zu ihrer Arbeit, während der Verlierer sich mit seinen Schicksal abfinden musste, ihm tat nebenbei immer noch der Hintern weh, weil Sergeant Ragnar ihn genauso wie Kitty und die Pionierin getroffen hatten…


Kitty trat in das Büro von Master Sergeant Metellus ein. Erst Gestern war sie hier gewesen, wegen des Vorfalles mit der Mechkriegerin Eleni. Auch Frischi war hier gewesen, vor fast einer Stunde, warum wusste sie nicht. Im Moment tat er mit den Techs ein paar Arbeiten am MEDIVAC, eigentlich nur mehr ein Zusehen, denn ein aktiv mitmachen.
Kitty erkannte sofort, dass er zwar ernst, aber nicht schlecht gelaunt war. Dies lag vermutlich an dem Teller neben den Akten, auf seinen Schreibtisch. Auch wenn man nicht mehr genau erkennen konnte was darauf gewesen war. Überreste von Gemüse, Sosse und Kartoffelbrei liessen darauf schliessen, das er mal wieder eine Kreation des Chefkochs probiert hatte. Wie Sonja mal nebenbei erwähnte, beschäftigte Leon Devereux sich derzeit mit Gemüsesossen.
Nach den Formalitäten kam der Master Sergeant ziemlich schnell zum Punkt: „Mir wurde berichtet das sie ihren Untergebenen Dominik Frischknecht teilweise schlagen. Stimmt das?“
Kitty überlegte. Es war eine typische Ja-oder-Nein-Frage. Was genau war mit >>schlagen<< gemeint? Kitty entschied sich und nickte bejahend.
„Ich habe dazu auch andere Personen befragt. Ihre Rangeleien mit ihrem Bruder sind ja mittlerweile normal und sind in ihrer Freizeit bestens aufgehoben. Das sie aber ihren Untergebenen schlagen, sogar treten, ist nicht akzeptabel. Sollte ich das noch mal erfahren, sind sie dran. Ich habe mit Herrn Frischknecht gesprochen und seiner Variante der Lage gelauscht. Er hat sie ziemlich entlastet, was auch der Grund ist, warum sie diesmal mit einer mündlichen Verwarnung davon kommen. Ich weis, dass sie nicht viel reden und sich deshalb andere schlagende Argumente angewöhnt haben. In dieser Einheit wird das allerdings nicht geduldet. Wenn sie ihm schon deutlich machen wollen, dass er einen Fehler machte, hauen sie ihm von mir aus auf die Finger. Aber keine Tritte oder Schläge mehr. Ist das klar?“
Wieder nickte Kitty nur bejahend.
„Gut. Das nächste Thema wäre das Wettrennen mit den Pionieren, welches sie vorhin absolvierten. Ja, ich bekomme auch einiges mit, selbst wenn ich mit allem Möglichen beschäftigt bin. Dass sie sich mit anderen Truppenteilen messen, ist nicht weiter schlimm, dass sie allerdings auch dort wieder treten, ist nicht in Ordnung. Um es noch mal klipp und klar zu sagen: sie werden niemanden aus der Einheit jemals treten oder schlagen oder sonstwie tätlich Angreifen, ausser im Rahmen einer Nahkampfübung.“
Er unterdrückte ein neuerliches „Ist das klar“. Er glaubte ernsthaft, dass sie es verstanden hatte, obwohl er sich auch denken konnte, dass Kitty ihren Bruder nicht als Einheitsmitglied sehen würde. Solange das aber nicht zu schlimm wurde, konnte man es immer noch als Familienstreitigkeiten ansehen.
„Bevor ich sie entlasse, noch eine Frage: Niemand verlangt eine solche Ausdauer, wie sie beim Wettrennen von ihnen gezeigt wurde. Und auch in ihren Akten steht nichts darüber, das sie Marschübungen jemals regelmässig gemacht hätten, ausser in ihrer Ausbildung. Also, woher kommt diese Ausdauer?“
Mit einen leichten Lächeln schrieb Kitty nur ein einziges Wort auf: „Thaiboxen“
Dann salutierte sie, genauso wie der etwas überraschte Master Sergeant und verlies den Raum.
„Thaiboxen“ murmelte er leise. „Das erklärt einiges“ Dann an sich persönlich gerichtet: „Ob der Maitre d´ Cuisine noch etwas von der leckeren Sosse hat?“
Ironheart
32 Troubles - Teil Zwei (Diesmal eine Kooperation von Ironheart und Faraday)

Kasernengelände der Danton`s Chevaliers, Ausserhalb von Harlech, Outreach
Chaos-Marken

xx. Dezember 3064

Kurz nach der neuerlichen Standpauke von 2nd Lt. Dukic standen die Mitglieder fröstelnd auf dem Karsernengelände. Ein paar Chevaliers, die die Ansprache unweigerlich mitbekommen hatten, trotteten weiter, als ob Sie nichts mitbekommen hätten.

Auch Hank war mit finsterer Miene und kopfschüttelnd schon in Richtung der Baracken unterwegs. Finn fragte sich wie lange der großgewachsene Krieger die jetzige Situation noch so kommentarlos ertragen würde.

„Chikushoume!“ Miko zitterte, ob es vor Wut über Dennys Tirade oder dank dem über den Platz wehenden kalten Windes war, der mittlerweile an Stärke zugelegt hatte, wußte sie nicht genau. Sie blickte auf und sah das wissende Schmunzeln um Finnegans Mundwinkel, das er schnell unterdrückte. Sie errötete und fragte sich, ob Finn ihre Bemerkung verstanden haben konnte.

“Wir sollten gehen, Miko-san“ unterbrach er die Stille.
„Hm?“
„Duschen, etwas essen, frische und vor allem warme Kleidung...?“ soufflierte Finn freundlich.
„Oh...ja, natürlich.“ Langsam schien die Wut der zierlichen Japanerin abzuflauen und sie wandte sich ihrem Wingman zu. „Treffen wir uns nachher in der Kantine, sagen wir so in etwa einer Stunde?“
Finn nickte ihr aufmunternd zu, war in Gedanken aber schon ganz woanders.
„Hai Miko-san, in einer Stunde passt mir gut.“
Das würde ihm noch Gelegenheit geben, vorher noch etwas zu erledigen und es schien ihm, das heute der geeignete Zeitpunkt dafür gekommen war.

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KRACH
Mit einem lauten Knall schlug die Tür zu Denny´s Büro zu. Er war immer noch wütend und atmete mehrmals tief ein und aus um sich zu beruhigen. Er schnappte sich ein Handtuch aus seinem Spind und rubbelte sich damit den Schweiss aus Gesicht, Brust und Rücken und merkte erst dabei, wie kühl ihm gewesen war. Er würde später duschen gehen, jetzt musste er noch ein paar Berichte fertig schreiben.
Seine Schläfen schienen zu pochen, die Kopfschmerzen waren in den letzten Tagen wieder stärker geworden. Am liebsten hätte er sich jetzt eine Prise Rekog gegönnt, doch er musste noch ein paar Berichte schreiben. Er war sich aber nicht sicher, ob er sich würde konzentrieren können.

Er warf sich einen Overall um, setzte sich an seinen Schreibtisch, zog einen Stapel Unterlagen zu sich und begann ihn durchzuarbeiten. Doch seine Gedanken kreisten.
Er war immer noch wütend, wütend über die Leistung seiner Lanze, wütend über die fortwährenden Einmischungen durch Master Sergeant Metellus und vor allem wütend über sich selbst.
Wie so häufig war sein Temperament mit ihm durchgegangen, hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt.
War er wirklich zu weit gegangen? Machte er denn wirklich den Eindruck eines Schinders? Sahen sie denn nicht, das er sich und seine Leute so hart arbeiten lassen MUSSTE?
Er vergrub die Augen in seine Handflächen und massierte seine müden Augen als es an der Tür klopfte.

„Moment!“ rief Denny und zuckte hoch. Kurz jagte sein Blick über sein Zimmer und er vergewisserte sich, das keine seiner Rekog-Utensilien herumlag. Erst dann bat er seinen Besucher herein.
Es war PFC Trent, der eintrat und die Tür ordnungsgemäß hinter sich schloss.
“Haben Sie einen Moment Zeit, Sir??“
„Was wollen Sie, Trent, ich bin beschäftigt“ knurrte Denny gereizt, immer noch erbost von den Worten des Mastersergeants.
“Es geht um die Lanze, genauer gesagt um ihren Kommandeur.“
Denny hielt wie von einer PPK getroffen inne und schaute dem Mechkrieger mit einem eiskalten Blick in die Augen.
„Schlechter Zeitpunkt, Private.Ganz schlechter Zeitpunkt.“
„Diese Sache duldet leider keinen Aufschub.“

Denny kämpfte einen Augenblick mit sich, nickte dann aber und warf seinem Untergebenen das Handtuch zu. „Trocknen sie sich erstmal ab“ rief er dem Handtuch hinterher „ist leider mein letztes.“
„Danke“ erwiderte der Private während er sich vom kalten Schweiss befreite.
„Nun, um was geht es?“ Denny klang schon nicht mehr ganz so aggressiv und wartete gespannt auf Trents Kommentar.
„Also, um es kurz zu machen: Sie sind mit unseren Leistungen nicht zufrieden und wir nicht mit der ihren.“
Denny´s Augen verengten sich unwillkürlich zu Schlitzen und er richtete sich in seinem Stuhl auf, ließ den anderen aber weiterreden. Vorerst.
“Sie wollen sich den Chevaliers gegenüber und sich selbst beweisen“, sprach Private Trent ruhig weiter. „Dagegen spricht nicht das geringste. Uns zu behandeln wie grüne Rekruten anstelle der erfahrenen Soldaten die wir sind, ist jedoch im höchsten Maße kontraproduktiv. Ich wollte sie bitten, das zu berücksichtigen.“
“Ich WEISS, das sie erfahrene Soldaten sind, Private Trent!“ schoss Denny zurück „Und gerade DESwegen hängt die Messlatte für sie höher als bei den grünen Rekruten.“
Doch der MechKrieger liess sich nicht beirren.
„Bei allem nötigen Respekt, Lieutenant! Aber sie sollten überdenken uns nicht vor allen anderen Kameraden selbst bei offensichtlich sehr guten Ergebnissen zusammen zu schreien und …“
“Und wenn ich das nicht tue“ unterbarch ihn Denny scharf „meutert ihr dann?“ Seine Geduld für Belehrungen war für heute erschöpft.
“In diesem Fall werde ich Sergeant Tsuno bitten ein Gespräch mit Captain Scharnhorst führen zu dürfen, um ihm die Situation zu schildern.“ Die Stimme des Private war auch bei dieser Bemerkung scheinbar emotionslos.
Doch nun riß dem Lieutnant erneut der Geduldsfaden.
„Was erlauben sie sich, Private! Sie wollen mir Lektionen in Punkto Menschenführung erteilen!?“

Finn versteifte sich bei Dennys Ausbruch und ein Funkeln trat in seine Augen. „Erlaubnis, frei reden zu dürfen?“ fragte er leise.
„Erteilt. Spucken Sie's aus.“ fauchte Denny.
“Lieutenant, wenn Sie sich im stillen Kämmerlein Gedanken darüber machen, ob sie zur Führung von Soldaten den nötigen Mumm haben, so ist das Ihre Sache. Wenn sie vor Ihren Erinnerungen davonlaufen, so ist das ebenfalls Ihre Sache! Wenn Sie ihre Unsicherheit und Ihren Frust an uns auslassen, betrifft es aber leider uns alle!“
Langsam und stetig hatte sich die Stimme des Private angehoben und war nun schon durchaus als laut zu bezeichnen. Denny blinzelte überrascht, eine solche Reaktion hatte er von Trent bisher noch nicht gesehen. „Und bevor sie weiter auf ihrem Rang rumreiten,“ fuhr dieser wieder einen Tick leiser fort „merken Sie sich eins: Sie sind nicht der einzige, der schon einmal ein Kommando geführt hat!“

Denny blickte Trent tief in die Augen. Auch wenn er es nicht beabsichtigt hatte, sollte er tatsächlich endlich die Reizschwelle des stillen MechKriegers erreicht haben? War diesem Mann doch nicht alles gleichgültig?
Er rief sich Trents Lebenslauf noch einmal vor Augen.
Die Ausbildung zum MechKrieger bei der planetaren Heimatmiliz hatte er kurz vor Abschluss im Alter von 17 abgebrochen. Dann war er nach Outreach gegangen und hatte sich seine Brötchen als Söldner verdient. Bedachte man, wie schwer es für einen 18jährigen grünen MechJockey ohne eigene Maschine gewesen sein mußte Fuß zu fassen, so war das schon eine beachtliche Leistung. Und auch seine Trainingsleistungen waren im Grunde mehr als zufriedenstellend gewesen. Seine introvertierte Art hatte Denny von Anfang an gereizt, er hatte diesen Panzer des Schweigens und der Zurückhaltung seines Untegebenen zumindest ankratzen wollen und das war ihm anscheinend heute gelungen.

„Ähämmm“ das Räuspern seines Gegenübers verdeutlichte Denny, das er in Gedanken versunken war. Anscheinend hatte sich auch Private Trent wieder beruhigt und wartete nun auf eine Reaktion seines Vorgesetzten.
„Ich nehme ihren Kommentar zur Kenntnis, Private Trent.“ Mehr konnte er dem MechKrieger im Moment nicht zugestehen ohne sein Gesicht zu verlieren. Aber er nahm sich vor, ihn ein andermal über sein früheres Kommando auszuhorchen. „Und nun lassen Sie mich arbeiten, in Ordnung?“
Dieser nickte etwas verwirrt, denn anscheinend war das nicht ganz die Reaktion mit der er gerechnet hatte. Der MechKrieger stand auf und wandte sich zum Gehen. Es schien, als wollte er an der Tür noch etwas sagen, überlegte es sich aber dann doch anders und schloss kommentarlos die Tür.

Denny starrte die mittlerweile geschlossene Tür an und fragte sich, ob Trent Recht hatte. Trieb er sich und seine Leute so gnadenlos an, weil es sinnvoll war? Oder tat er es nur durch die Erinnerung an die Wilde 8? Hatte er den Bogen tatsächlich überspannt?
Er nahm sich vor sein Verhalten ein wenig zu überdenken und widmete sich wieder seinen Berichten.

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Nach überstandener Sonderschicht im Simulator und einer ausgiebigen Dusche war Sergeant Hank Borer auf dem Weg zum Burü seines Vorgesetzten und Freund Denny Dukic. Wehmütig dachte er an die Zeiten zurück, als die beiden noch gerne zusammen arbeiteten und viel miteinander gelacht hatten. Er musste sich eingestehen, dass diese Zeiten anscheinend vorüber waren.
Etwas war mit Denny seit Solaris VII geschehen, die Geschehnisse auf Ambergrist hatten seinen Freund verändert und das leider nicht zum positiven.
In gewisser Weise hatte Hank dafür Verständnis, er war schon so lange Soldat und hatte schon so viele Schlachten, Freunde und Kameraden verloren, das er gelernt hatte damit umzugehen. Für den deutlich jüngeren Denny war es sicher schwieriger, zumal er seine Geliebte dabei verloren hatte.

„Aber dat gibt ihm noch lange nich` dat Recht uns so rumzuschikaniern, ne?“ brummte er sich selber zu, kurz bevor er die Tür zu Denny´s Quartier erreicht hatte.
Vor der Tür blieb er stehen, klopfte kurz und wollte bereits eintreten. Doch sie war verriegelt so dass Hank vergeblich auf die Klinke drückte. Er runzelte die Stirn und hörte drinnen ein leises Fluchen und Poltern.
Es war noch nicht so spät am abend, als das er erwartet hätte, das 3D sich bereits schlafen gelegt hätte.

Er hörte ein gedämpft klingendes „Moment, wer da?“
„Denny, hier is´ Hank. Könn´ wa uns ma´ unterhaltn?“
Statt eine Antwort zu erhalten, konnte Hank weiteres Gepolter und Geklimper hören, bevor die Tür nach etlichen Sekunden endlich geöffnet wurde.
„Alles O.k., 3D?“ fragte Hank.
„Jaaaa, alls in Ordnung, Hankie“ lallte ihn sein Lanzenführer breit grinsend an.
Hanks Überraschung trieb seine seine Augenbrauen nach oben und er blickte über Dennys Schulter in sein Büro. Er konnte einen süslichen, rauchigen Geruch wahrnehmen, den er irgendwie nicht zuordnen konnte. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, lallte Denny weiter und musste scih dabei ein wenig an der Tür festhalten.
„Was willst´n?“
„Ich wollt´ma mit dir reden, ne? Über den Tach heute un´die Aktion von heut mittach, ne?“
Denny lachte lauthals und warf dabei abrupt seinen Kopf in den Nacken „HAHAHA, was denn? Du auch? Na komm` rein, hau rauf, die Beulen sind noch frisch, hehehe…“ Er machte eine weit mit den Armen rudernde Bewegung, geriet ins Torkeln und wäre wohl nach hinten übergekippt, hätte er sich nicht gerade noch an der Tür festhalten können.
„Biste betrunken?“ fragte Hank ungläubig. Es war zwar offiziell Dienstschluss, aber seitdem sie hier waren, hatte Denny an keine der Gelegenheiten genutzt um mal einen in geselliger Runde zu heben. Wenn er sich stattdessen hier für sich alleine betrank, war das in Hank´s Augen äußerst bedenklich.
„Jaaaa, gennau“ antwortete ihm Denny „das habe ich dann wohl gemacht…“ er torkelte hinter die Tür und redete weiter „komm rein, komm rein…“ Hank konnte hören wie die Schranktür aufging und Denny dem Klimpern nach zu entnehmen eine Flasche und zwei Gläser hervorholte und damit wieder in der Tür auftauchte „Komm schon, dann trinken wir wass ssusammen, oder?“
Hank trat ein. „Nuja, ich wollt` ja eigntlich wat mit dir besprechn, ne?“
„Ich weiss, ich weiss“ antwortete ihm sein Freund während er das Siegel der Flasche edlen Glengarry Reserve brach „do wollst mir sagen, das ich mich wie ein Arsch benehme, richtig?“ Dann öffnete er den Whiskey und goss beiden grosszügig ein.
„Nuja, nich` ganz, 3D! Ich mein´ ich hab´ schon schlimmeres erlebt, ne? Aber für die andern könnts ein bisschen nervig sein, ne?“ und leerte sein Glas in einem Zuge. Das heisse Kribbeln in der Kehle arbeitete sich bis in seinen Magen vor, wärmte augenblicklich und entschädigte für den Tag.
„Ach komm schon, Hank! Das müssen Sie nun mal abkönnen, wir sind hier schliesslich bei´ner Söldnertruppe und nich´im Kindergarten, oder?“
„Nuja, machs doch bitte mir zuliebe. Ich mein Miko und Finn gebn sich echt Mühe, ne?“
Denny brummte nur ein kurzes „Hmmm“ und machte Anstalten Hank nachzuschenken, doch dieser winkte ab.
„Haste nich´ noch wat anders, vielleicht dein Golden Sierra Zeug?“
„Neeee,“ antwortete Denny und schenkte ihm jetzt doch nach „dassis meine einzige Flasche hier, ich muss mein Vorrat aus der Bar noch herholen.“

Hank runzelte die Stirn und beobachtete Denny stutzig. „Und wovon biste schon so blau? Die Flasche haste doch grad erst geöffnet?“
Denny stoppte schlagartig in der Bewegung, zog die Flasche ruckartig nach oben, wodurch sich ein paar Spritzer auf seinem Schreibtisch ausbreiteten und starrte Hank aus großen Augen an.
„Naja, ich meinte… also ich hatte natürlich noch eine Flasche und die isss schon leer, jetzt… jaa genau.“
Das etwas unsichere Grinsen, das Denny jetzt aufsetzte irritierte Hank. Irgendwas schien mit dem Jungen nicht in Ordnung zu sein und Hank nahm sich vor das in Zukunft etwas genauer zu beobachten.
„Komm schon, alter Haudegen, auf die alten Zeiten.“ Denny hob sein Glas und hielt es Hank zum anstossen hin.
„Najut,“ erwiderte Hank „auf die alten Zeiten.“
Die Gläser klirrten und Denny begann „Weisste noch, damals dein Kampf gegen Tscherkassow, als sie auf die bescheuerte Idee kamen, den Schneewalzer in der Fabrik zu spielen und ihr statt auf euch genervt auf die Boxen zu schiessen begonnen habt? Mann was ham wir da gelacht…“
Auch Hank musste lachen. Mit einem Mal waren alle dunklen Gedanken und Sorgen wie weggewischt. Sie lachten und erzählten sich noch lange in dieser Nacht, die Gläser klirrten noch mehrmals und fast war es wieder wie in alten Zeiten.
eikyu
Mit freundlicher Genehmigung von Faraday, Senex und Andai (sowie Ace)

„Es war nur eine Frage der Zeit, bis Miss Hawk wegen ihres riskanten Flugstils ärger bekommt. Und bevor sie fragen: ich kann gegen ihr einwöchiges Flugverbot nichts machen. Sehen sie es doch mal von der positiven Seite: sie hat jetzt mehr Zeit um sich mit Herrn Frischknecht zu befassen.“ Mehr konnte der Master Sergeant dazu auch nicht sagen.
Etwas niedergeschlagen verlies Tomi das Büro.
Für Kitty war es hart, so ganz ohne ihren Heli. Aber für Dominik war es noch härter. Er bekam zu spüren was es hies, wenn Kitty nicht fliegen konnte. Sie hetzte.
Im Simulator der Wolfs Dragoner jagte sie ihn genauso wie auf den Trainingsplätzen. Ruhige Minuten bekam er nur in seiner Freizeit, oder wenn es ans Berichte schreiben ging.
Aber das war nicht der Grund warum Tomi versuchte Kitty zu helfen, sie war halt seine Schwester, auch wenn sie sich oft neckten.
Es war noch früher Morgen als Tomi Hawk das Kasernengelände verlies. Die Torwache hatte nicht schlecht gestaunt, als er eine Sondererlaubnis vorgelegt hatte. Er handelte halt im Auftrag des MeisterTechs Istvan und sollte als Zivilist verkleidet in einen Laden gehen, der etwas weiter weg war. Wo der Laden genau war, wusste er nicht, er hatte nur eine Beschreibung des Ladens, in ihm sollte man angeblich defekte Elektronikteile für Kampffahrzeuge aller Art bekommen können, ein Geheimtipp.
Das der Weg lang war, viel mit Nahverkehrsmitteln gondeln, machte ihn nicht viel aus, er hatte ja von Kitty eine Musikdisc bekommen, die er sich auf seinen zugegebener weise billigen Player anhörte. Heavy Metal. Das verwirrende an Kittys Musikgeschmack war, das sie auch gerne klassische Sachen hörte, meist mit Chören vermischt. Er stieg in den Bus fuhr die halbe Stunde mit ihm, bevor er umstieg. Insgesamt fünfmal musste er umsteigen, bevor er in der ungefähren Nähe des Ladens kam, diesen dann zu suchen dauerte dann noch eine weitere Stunde. „An und Verkauf“ stand dort in grossen Buchstaben über den Schaufenster, in dem verschiedenen Geräte standen. Erstmal betrachtete Tomi die Auslage, ein paar Monitore, Computer, eine Mikrowelle, Radios. Von irgendwelchen militärisch nützlichen Dingen sah er nichts, was ihn aber auch nicht weiter verwunderte, so was würde niemand offen darlegen.
Fröhlich pfeifend betrat Tomi den Laden. Eine paar Glockentöne ertönten als er die Tür öffnete, der Raum war überraschend kühl, roch etwas muffig, vermutlich wegen den alten und abgewetzten Teppich. Nicht weit von der Tür war der Tresen mit der Kasse, wo sich ein älterer Mann drauf lehnte und eine Zeitschrift durch blätterte. Er nickte Tomi nur kurz zu, der sich erstmal umsah. Zuerst sah es wie ein geordnetes Chaos aus, doch schnell erkannte er das System. Die normalen alltäglichen Sachen lagen vorne, weiter hinten lagen ein paar besondere Sachen, die Tomi sich genauer ansah. Da waren Taschencomputer, Notebooks, sogar ein paar Funkgeräte. In einer Vitrine darunter lagen Uhren, Chips, Prozessoren, Widerstände und Dioden. Eine wahre Fundgrube für Bastler. Jedes Objekt, welches grösser war als eine Uhr, trug einen Zettel, auf dem stand was noch defekt war, sowie der Preis.
Was seine Aufmerksamkeit dann fesselte waren drei Geräte, wie sei auch bei Tauchern genutzt wurden, wasserdichte Pads mit denen die Taucher unter Wasser Texte austauschten. Nebenbei konnte man mit einen Datenkabel Karten oder sonstige Daten aufspielen.
„Möchten sie etwas kaufen?“ fragte der ältere Mann, der nun neben Tomi stand.
„Diese Geräte sehen interessant aus“ meinte Tomi, deutete auf die Pads.
Der ältere Mann sah ihn erstaunt an: „Sie sind Taucher?“
Jetzt musste Tomi lachen: „Nein. Ich suche für meine Schwester etwas. Sie kann nicht sprechen, meist schreibt sie etwas auf Zetteln oder versucht es mit Zeichensprache. Nur geht mir das mit den Zetteln auf die Nerven und nun suche ich nach einer neuen Möglichkeit. Ein tragbarer Computer scheidet aus, da er zu sperrig ist, aber diese Dinger hier kann man am Unterarm tragen, wenn ich es richtig sehe. Sie könnte es also eingeben und sofort zeigen, egal bei welchem Wetter.“
„Das stimmt. Nur sind alle drei Exemplare etwas beschädigt, welcher Art können sie ja an den Zetteln sehen.“
Die Schäden waren unterschiedlich, beim einen war der Stromverbrauch enorm angestiegen, und der Bildschirm beschädigt, das mit den Bildschirm war auch bei einen anderen, der hatte dann noch mehrere Risse im Gehäuse. Der letzte schien äusserlich in Ordnung zu sein, allerdings war der Speicher kaputt, man konnte keine Daten mehr speichern.
Im Endeffekt entschied sich Tomi alle zu kaufen, auch wenn es sein gesamtes gespartes Geld aufbrauchen würde. Vielleicht konnte er etwas von Kitty zurück bekommen.
Während des Zahlens fragte Tomi den älteren Mann nach den Geheimtipp. Der Alte lachte nur: „Da wollte jemand sie auf die Schippe nehmen. Ich bin nur ein einfacher Bastler, genauso wie mein Neffe. Mit militärischen Dingen haben wir kaum was zu tun, maximal ein Funkgerät, mehr nicht. Das einzige, wo man Ausgemustertes bekommt, sind Schrotthändler. Bastler, so wie ich lassen die Finger davon, nicht das wir Straffen fürchten, sondern wegen den ganzen Feinteilen. Ein Fehler und es ist alles kaputt. Meist sind zur Reparatur Spezialteile notwendig die zu teuer und schwer erhältlich sind, als das man damit irgendwie Gewinn machen könnte.“
Tomi bedankte sich, lies sich noch den Weg beschreiben zu einen nahen Schrottplatz und verlies dann den Laden.

Im Büro von Nagy gab Tomi seinen Bericht ab. Leider hatte er nicht viel positives zu berichten. Zum Schluss legte Tomi noch seine Neuerwerbungen auf den Tisch und legte seine Idee dar: „Ich weis das demnächst die Laser von Kittys Ripper ausgewechselt werden. Ich habe diese Pads hier besorgt, damit Kitty sich endlich mal ohne Zettel verständigen kann. Mein zweiter Gedanke ging aber auf die Bitte von Corporal Dominik Frischknecht. Er bat um einen Monitor, damit er sieht was vorne geschieht. Wenn jetzt eine Kabelverbindung vom Cockpit in den Frachtraum gelegt wird, kann man diese Pads als Monitorersatz nutzen. Kitty könnte dann mit den Insassen des Laderaums >>reden<<.“
Nach einer fast viertelstündigen Überredungsarbeit schaffte es Tomi seinen Vorgesetzten zu überzeugen. Jetzt musste er nur noch die Erlaubnis von Kitty bekommen, schliesslich war der Ripper ihr Eigentum. Aber da machte er sich nicht viel Kopfzerbrechen drüber. Er würde sie schon überreden können UND es als Überraschung hin bekommen, da war er sich sicher.

Eigentlich hätte Kitty lieber zur Mittagspause gehen sollen, andererseits wollte sie etwas bestimmtes von ihrer Vorgesetzten, somit betrat sie den Hangar. Kaum jemand war jetzt noch hier, aber das machte ihr nichts aus. Sie sah schon von weitem ihr Ziel: First Lieutnant Sleijpnirsdottir sass in ihrer Stuka und schien irgendwas zu lesen.
Gemütlich kam Kitty näher, überlegte wie sie auf sich aufmerksam machen konnte, etwas Lärm würde genügen, nur wie?
Dann sah sie den Werkzeugwagen neben den Jäger ihrer Vorgesetzten und ein schelmisches Grinsen zeichnete sich für Sekundenbruchteile in ihren Gesicht ab. Sie öffnete eine der Schubladen des Wagens, fand mehrere wunderschön-metallische Werkzeuge, nahm ein paar in die Hand und lies sie dann aus etwas Höhe in die Schublade zurückfallen.
Der Lärm war Ohrenbetäubend, auch als Kitty die Schublade zumachte und dann da stand, als hätte sie nie etwas getan, unschuldig die vollkommen erschrockene Christine ansah.
„Musst du mich so erschrecken…grummel…ich habe zwar gesagt du sollst dich nicht von hinten an mich heranschleichen, aber so war das nicht gemeint. Herr je. Also, was gibt’s?“
Kitty kam näher, kletterte den Leiterwagen empor um ihrer Vorgesetzten einen Zettel zu reichen, nebenbei bemerkte sie, das Christine nicht etwa die Checkliste durchgegangen war…sie hatte ein Kreuzworträtsel versucht zu lösen.
Als First Lieutenant Christine Sleijpnirsdottir den Zettel zu ende gelesen hatte musste sie über die geschriebene Frage nicht lange nachdenken: „Eine Wellnesfarm? Warum nicht. Vor allem interessiert mich, warum ausgerechnet der Master Sergeant ihren Bruder davon erzählt hat… . Ist sonst noch was?“ Kitty verneinte, drehte sich nach kurzem militärischen Gruss wieder um.
„Kuritaplanet mit fünf Buchstaben…erster ist ein P…“ murmelte Christine während Kitty sich entfernte.

Am Abend:
„Ich dachte das nur Sie beide kommen würden, das Verstärkung mitgebracht wird, hatte ich nicht erwartet.“ Begrüsste Metellus Kitty und Tomi. Dabei meinte er Olli und Kiki, letztere antwortete fröhlich: „Sie hatten vermutlich angst alleine mit ihnen zu sein.“
„Passen wir den überhaupt alle in eine Sauna?“ fragte Tomi vorsichtig.
„Ich dachte an eine kleine Kabine, die reicht für sechs Personen, oder wäre eine grössere, für zwölf Personen eher angebracht?“
Ein gemeinschaftliches Kopfschütteln antwortete den Master Sergeant.
„Gut, dann rein mit euch, ab zum umziehen, und dann in die Sauna…“
Umziehen war das falsche Wort…man zog sich komplett aus, und ausser einen Handtuch und „Badelatschen“ trug man nichts. In den Gängen verhüllte man sich natürlich, nur nicht in der Sauna selbst. Jeder suchte sich einen Platz auf der U-förmigen Bank, links von der Tür setzte sich Kitty nieder, daneben ihr Bruder, der ihr aber eine Menge Platz lies, so das er mehr auf den Stück gegenüber der Tür sass, dort wo sich Metellus breit machte. Rechts von der Tür sass Christine und teilte sich ihr Bankstück mit Olliver, der aber nicht sonderlich auf sie achtete, ganz im Gegensatz zu Tomi. Dieser hatte sich gerade hingesetzt, als er zum ersten mal Christine Sleijpnirsdottir so sah, nackt. Er konnte nicht anders musste sie anstarren, jeden Quadratzentimeter von ihr mit den Augen abtasten. Und es gab viel zu sehen, schliesslich war sie fast zwei Meter gross. Sie schien nichts gegen sein gaffen zu haben, doch plötzlich wurde es um ihn herum dunkel.
Metellus schmunzelte. Alle hatten das starren des Techs mitbekommen. Zugegeben, auch er sah sich die Frauen genauer an, jedoch nur ein einziger Blick, eine Sekundenaufnahme, nicht aber so wie Tomi. Zuerst hatte Kitty Anstalten gemacht, ihren Bruder in die Flanke zu hauen, doch die hochgezogene Augenbraue von Metellus hielt sie auf. Stattdessen nahm sie ihr Handtuch und lies es über Tomis Kopf fallen, so das er verwirrt fragte, wer das Licht ausgemacht habe. Zufrieden erkannte der Master Sergeant das Kitty wohl doch etwas aus ihrer Verwarnung gelernt hatte.
Jeder versuchte sich zu entspannen, die Wärme ihr Werk tun zu lassen, und sich so wenig wie möglich zu bewegen. Nur Kitty nicht. Sie bewegte sich andauernd, jede Minute setzte sie sich um, mal die Beine nach links, dann nach rechts, mal sitzend, mal halb liegend.
„Der Major hatte recht“ dachte sich Metellus „sie ist ein Energiebündel“ er versuchte es genauso wie die anderen, einfach Augen zu zumachen, und die Geräusche ignorieren, doch es gelang nicht komplett. Bevor er Kitty zu sich gerufen hatte, wegen ihrer „Prügel“, war er beim Major gewesen, schliesslich hatte der mal mit ihr zusammen gearbeitet, auch wenn das schon etwas her war. Da Dominik Frischknecht zu Kittys Gunsten ausgesagt hatte, wollte der Master Sergeant nicht gleich ein Disziplinarverfahren ansetzen. Seine Idee war ein einwöchiges Flugverbot für Kitty, welches er auch dem Major vorlegte. Dieser hatte aber gleich abgelehnt mit der Begründung: „Fliegen ist ihr Leben. Ihr das zu nehmen wäre eine schlimme Strafe für sie, und ich denke nicht, daß sie das verdient hat. Teil sie für ein paar zusätzliche Frachttermine ein, Zenturio. Das sollte reichen."
Es war schwer sich zu entspannen, solange Kitty nicht mal ruhig sass, andererseits half es vor dem Einschlafen zu bewahren. Allzu lange hielt man es natürlich nicht in der Sauna aus, und somit ging einer nach den anderen, um sich zu duschen und danach massieren zu lassen.
Nur bei Kitty klappte es nicht so ganz, sie konnte sich einfach nicht entspannen, verkrampfte sich noch mehr wenn man sie anfasste, so das ihre Massour abgebrochen wurde, was sie aber nicht übel nahm.
Im Vorraum wartete sei dann auf die anderen, die mit der Zeit eintrudelten und sich wunderten das Kitty schon da war.
„Was machst du schon hier?“ fragte Tomi überrascht. Kitty schrieb etwas auf einen Zettel.
„Und warum entspannen sie sich nicht einfach? Die Leute wollen ihnen doch nur gutes tun“
meinte Mettelus
„Zwecklos. Kitty entspannt sich erst, wenn sie wieder in ihren Heli sitzt.“ Antwortete Tomi.
„Immer diese Flugsüchtigen“ murrte Olliver, wurde dann aber von Christine zurechtgerückt:
„Wir lieben zwar das Fliegen, aber das bedeutet noch lange nicht, das wir danach süchtig sind. Es macht einfach nur spass“
„Und warum muss sie dann angeblich immer alle Geschwindigkeitsrekorde brechen, vom riskanten Flugstil ganz zu schweigen?“ diesmal war Olli derjenige der etwas provozierte, vermutlich lag ihn der Ärger mit seinen Vorgesetzten noch etwas in den Knochen.
Das konnte Christine Sleijpnirsdottir nun leider nicht beantworten: „Das weis ich selber nicht. Ich hatte ja gehofft sie wird etwas ruhiger, durch Corporal Frischknecht…“
„Wo wir gerade beim Thema entspannen sind…Tomi, vielleicht solltest du dir mal eine Freundin suchen, das dürfte dir sicherlich auch helfen.“ Meinte Olli so ganz nebenbei.
„Hey, ich versuche es ja. Aber es ist nicht so leicht die richtige zu finden. Ausserdem solltest du ganz ruhig sein, du hast ja auch keinen Freund.“
„ich habe aber auch einen vernünftigen Grund.“
Tomi glaubte das nicht: „Vernünftiger Grund, welcher den?“
Olli lies die Bombe platzen: „Ich will Priester werden.“
Staunen. Alle waren überrascht. Deshalb redete Olliver weiter: „Ich vermute mal, das ich den Job als Tech bis zum 50. Lebensjahr durchziehen kann, aber ab dann wird’s schwierig, ausser ich werde zum MeisterTech. Deshalb dachte ich, brauche ich ein zweites Standbein und Priester werden war schon immer ein Berufswunsch von mir. Keuschheit ist zwar kein Muss, aber es ist ein Bonus.“
„Tech, Mechkrieger und sogar Priester….mit was überrascht du mich noch?“
„Ich bin kein Mechkrieger.“ Verneinte Olli
Tomi war das egal: „Du kannst n Mech steuern, also bist du ein Mechkrieger, Punkt.“
„Kitty, nun sag du doch mal was dazu“ versuchte Olli es. Doch die winkte nur ab...

Einen Tag später:
Kitty war auf den Weg in die Kantine. Nach ihrem Flugverbot hatte sie mehr Zeit, um sich um Dominik zu kümmern. Und er machte langsam Fortschritte. So spät am Abend würde vermutlich nicht mehr viel los sein in der Kantine, doch dann sah sie das noch jemand den gleichen Weg hatte: Lieutenant Sarah Slibowitz.
„Nanu, auch Hunger?“ fragte diese. Auf Kittys Zettel stand dann: „Hunger auf was süsses.“
Sarah lachte: „Das kenne ich, habe ich gerade auch.“
Übermütig heftete Kitty den selbstklebenden Zettel an Sarahs Brust, machte noch einen Zettel mit der gleichen Aufschrift und klebte diesen an ihre Brust.
Gemeinsam traten sie durch die Tür, erwarteten eigentlich eine leere Kantine. Ganz leer war sie denn doch nicht. Mechkrieger Trent bekam gerade von Sonja einen Cappuccino serviert.
„Hallo“ rief Sarah laut. „Ah, zwei nette Dame verirren sich hierher, was kann ich den für euch tun?“ fragte Sonja. Kitty deutete nur auf die Zettel.
„Ihr wollt also etwas süsses. Wie wäre es dann mit diesem Exemplar, fast einsachtzig gross, knackig, etwa fünfundzwanzig Jahre jung…“ dabei deutete Sonja auf Finnegan Trent.
„Also abgeneigt wäre ich ja nicht“ meinte Sarah und selbst Kitty nickte begeistert.
Finn konzentrierte sich demonstrativ auf seine Lektüre und ignorierte die Unterhaltung der Frauen. So einfach war er nicht zu ködern
„Andererseits, denke ich, das er es sich nicht gefallen lassen wird, wenn wir ihn vernaschen, gibt es den nicht irgendwas anderes?“
„Ach, folgt mir einfach in die Küche. Es gibt da ein paar Sachen die unbedingt weg müssen, Beispielsweise das Erdbeerparfait…“ meinte Sonja und führte die beiden in die Küche.
Finn entspannte sich wieder, nun da er wieder alleine war.
Seine Ruhe dauerte nur knapp eine halbe Stunde, da stürmte auch schon ein Tech herein.
Finn erkannte den Tech, einen der Spieler bei ihrem Basketballspiel neulich, erinnerte sich aber nicht mehr an dessen Namen.
Dieser fragte: „Ist Kitty hier?“
Trent deutete auf die Küche. „Danke“ sagte der Tech und verschwand.

Tomi kam in die Küche, doch was er da vorfand war eine Überraschung. Kitty, Sonja und Sarah hatten sich Stühle genommen und an einen der Arbeitstische gesetzt. Überreste von Kuchen, Parfait und Schokolade waren nicht nur auf Tellern sondern auch in den Gesichtern der Frauen zu sehen. Insbesondere Sarah grinste zufrieden und hielt sich den Bauch. „Noch eins von diesen Eiskuchen und ich platze“ Gemütlich korrigierte Sonja: „Das heist Parfait“
„Ah, Kitty hier bist du. Ich habe hier etwas für dich.“ Sagte Tomi jubelierend.
Sie konnte ihren Bruder nur überrascht ansehen, als er ihr das Wasserpad vorlegte.
„Das ist eigentlich für Unterwasseraktionen gedacht, aber du kannst es auch so nutzen. Statt immer Zettel zu schreiben tippst du es jetzt dort ein. Das beste: wenn du zustimmst, können wir in deinen Heli zwei Leitungen legen und wenn du deinen Pad da anschliesst, kann dieser Frischknecht über ein zweites Pad mit dir schreiben, beziehungsweise, du kannst ihn dann endlich antworten. Ausserdem wird gerade ein drittes Pad so instand gesetzt, das man darauf Daten abspeichern kann, ich denke da na Karten oder so was in der Art…“
Kitty nahm das Gerät schnallte es erstmal um ihren Unterarm und schaltete es an. Ein paar Tipversuche später zeigte sie Sonja das Ergebnis. Diese sagte dann laut: „Kitty möchte einen Milchshake, noch jemand von euch?“
An Kittys Gesicht erkannte er, das sie das neue Gerät akzeptierte.
„Für mich gleich zwei“ meinte Sarah. Tomi erkannte das dies eine reine Frauengesellschaft war und zog sich zurück.
Ironheart
Silvester

Djugena Appartement-Komplex, [Vorort] von Harlech, Outreach
Chaos-Marken
31. Dezember 3064, 20:54

Wortlos und entschlossen verließen Povlsen und Raducanu ihr gemeinsames Appartement in ganz normaler Freizeitkleidung. Jemand Außenstehendes hätte vermutet, das sich die beiden Männer auf den Weg zu einer der vielen Silvesterfeiern machten. Alleine die vielen prall gefüllten schwarzen Taschen und Rücksäcke passten nicht ganz ins Bild.
Sie stiegen in den Fahrstuhl und Povlsen betätigte die Taste des höchstgelegenen Stockwerks.
„Ähmm, ich kenn mich noch nicht sonderlich gut aus in diesem Gebäude“ brummte Raducanu irritiert und runzelte die Stirn „aber liegt die Tiefgarage nicht unten?“
„Kleine Änderung im Plan, wir nehmen nicht den Hoover!“ grinste Povlsen und hob die beiden übergroßen Taschen in seinen Händen ein wenig empor. „Ich wusste nicht ob ich dieses Baby noch rechtzeitig geliefert bekomme, daher habe ich dir erstmal nichts erzählt…“
Raducanu´s Stirnfalten wurden immer tiefer. „Was zum Teufel…?“
„Ich zeig es dir gleich, sei nicht so neugierig, o.k.?“
Raducanu lächelte gequält „Neeeiin, natüüürlich nicht. Geht ja nuuur um mein Leben…“ Seine Stimme troff vor Ironie und beide lachten etwas nervös. Dann fügte er ernster hinzu. „Ich hoffe du weißt was du tust.“
Sie stiegen aus dem Fahrstuhl und legten die letzten Schritte zum Dach über die Treppe zurück.
„Keine Sorge,“ versuchte Povlsen seinen Partner zu beruhigen während er die Alarmanlage am Notausgang zum Hochhausdach überbrückte. „es gibt keine sicherere, leisere Art um in die Kaserne hinein und wieder hinaus zu kommen.“
Dann zückte er ein Stemmeisen und stemmte die Tür auf „Genieß einfach die Aussicht“ witzelte Povlsen und schaute sich selber um.
Vom 38ten Stock aus hatte man eine herrliche Aussicht auf die Skyline des nächtlichen Outreach. Das vereinzelte Wummern von Böllern im Hintergrund erinnerte an die Geräusche einer weit entfernten Schlacht und man konnte mehrere Freudenfeuer erkennen. Für einen kurzen Augenblick fühlte er sich wieder zurückversetzt an die Schlachtfelder seiner Vergangenheit und er spürte die Anspannung in seinem Körper ansteigen. Er konnte nicht mehr sagen, wie häufig er dieses Gefühl schon gespürt hatte, so oft hatte er sich schon auf eine Mission begeben. Aber es beflügelte ihn jedes Mal wieder.
Er riss sich los von seinen Gedanken und von diesem Anblick und begann seine Ausrüstung anzulegen und hoffte innerlich, dass er auch diesen Einsatz sauber und komplikationslos durchziehen konnte so wie die vielen Einsätze zuvor auch.
„Lautlos rein und lautlos raus“ murmelte er wie eine Beschwörungsformel vor sich hin als er sich schließlich an die beiden großen Taschen machte.

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Die Bar „Hell and Heaven“, Söldnerdistrikt, Harlech, Outreach
Chaos-Marken
31. Dezember 3064, 21:13

Zdenek „Denny“ Dukic stand am oberen Ende der Treppe, die auf die Empore im Hell and Heaven führte. Er ließ seinen Blick über seine feiernden Kameraden und über seine geliebte Bar schweifen.
Links von ihm – in der Nähe der Eingangstür – saßen die Elementare um First Lieutenant Wolf McHarrod der sichtlich bemüht war seinen ehemaligen Clanner Kampfgefährten den Hintergrund hinter diesen Feierlichkeiten nahe zu bringen. Anhand der teilweise offen vor Abscheu verzerrten Gesichter dieser Riesen konnte Denny erkennen, das dies aber augenscheinlich ein sinnloses Unterfangen war.
Sein Blick wanderte weiter von der Bar und den unter ihm voll besetzten Tischen zur Band. Georgie hatte sich nicht lumpen lassen und eine erstklassige Band organisiert, die es geschafft hatte die Stimmung im Saal jetzt schon ordentlich einzuheizen. Lady Angelinas höhere Töchter, die zwischen den Tischen hin und her wuselten taten ein Übriges.
An der Bar erkannte Denny seinen Lanzenkameraden und Flügelmann Hank Borer, der mit wild rudernden Gesten ganz offensichtlich einen seiner vielen Kämpfe in den Arenen von Solaris schilderte. Denny musste grinsen und nippte kurz an seinem Glas Golden Sierra. Wie es schien hatte Hank auch einen neuen Kumpan gefunden. Der junge Swoboda lachte lauthals über einen der zahlreichen Witze, die Hank immer so gerne in seine Kampfbeschreibungen einwebte und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, so als ob sie sich schon Jahre kennen würden und die dicksten Freunde seien.
Denny blickte sich weiter um und konnte an allen Tischen glückliche, lachende Chevaliers sehen. Auch rechts von ihm, an einem der Tische auf der Empore, wurde viel gelacht. An diesem Tisch saß fast die gesamte Führungsriege der Chevaliers und amüsierte sich köstlich. Einen kurzen Augenblick musste Denny an den Abend ihrer Rekrutierung denken und ein kleiner Schatten fiel über sein Gesicht. Irgendwie hatte er an diesem Abend das Gefühl gehabt, das er hätte dazugehören können, dass er sich auch mit dem Captain und dem Major hätte anfreunden können.
Doch er hatte sich getäuscht. Er gehörte nicht dazu und er hatte auch nicht den Eindruck, dass er je dazu gehören würde. Er wusste nicht genau woher dieser Eindruck rührte, ob es an seinen ständigen Reibereien mit Master Sergeant Metellus lag oder an seinen Differenzen mit seiner Lanze. Aber er war sich sicher, dass er nicht gerade beliebt war in seiner Einheit.
Denny war so tief in seinen Gedanken versunken, dass er erst merkte angesprochen worden zu sein, als die Person sich sanft in sein Blickfeld schob.
Denny runzelte verwirrt die Stirn und drehte sich zu Gustav Brauer um, dem Chef des Hell and Heaven Sicherheitsteams.
„Gustav, Entschuldigung, was haben Sie gesagt?“
Der blonde Hüne lächelte ein klein wenig bevor er sich wiederholte „Sir, ich sagte sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, wir haben alles unter Kontrolle.“
„Schön Gustav, das freut mich zu hören.“ Und das tat es tatsächlich, da es ihn von anderen Gedanken ablenkte. „Wie sieht’s aus im Eingangsbereich?“
„Alles ruhig, die Big Boys und die Männer vom 3. Trupp flössen den Passanten wie es aussieht genug Respekt ein “ war Brauers Antwort Sekundenbruchteile bevor ein lautes Grölen aus dem hinteren Teil des Hell and Heaven zu vernehmen war, dort wo vorher der Spielhöllenbereich gewesen war und nun das Buffet und ein paar Extratische platziert worden waren. In diesem Abschnitt hatte sich fast die komplette Panzerkompanie der Chevaliers breit gemacht – die Höllenhunde.
„Na ja, wie es scheint, sollten sie vielleicht lieber ein paar Sicherheitskräfte nach hinten abstellen, sonst bleibt bald nichts mehr vom Buffet übrig, oder?“ grinste er Gustav Brauer an, der sich kopfschüttelnd auf den Weg machte um nach dem Rechten zu schauen.
Denny lachte kurz in sich hinein. Solange sich die Chevs nur selbst Ärger bereiteten, war die Welt mit Sicherheit noch in Ordnung.

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Das Dach des Djugena Appartement-Komplex, [Vorort] von Harlech, Outreach
Chaos-Marken
31. Dezember 3064, 21:34

Evander Povlsen stand am Rande des Daches des Djugena Appartementkomplexes und blickte durch ein Nachtsichtfernglas in die Dunkelheit der Vororte von Harlech. Anhand der Kompassanzeige am unteren Bildrand der Anzeige konnte er exakt die Richtung ausmachen, in der die Kaserne der Chevaliers gelegen war.
Dann zog er sein Visier über und schaltete es ein. Mit einem leichten Summen nahm das Gerät seinen Dienst auf und Povlsen konnte die Anzeige auf seine Augenbewegungen kalibrieren.
Ein kurzes „Wow“ sagte ihm, das auch Raducanu sein Gegenstück zu diesem Wunder an Technik übergezogen hatte.
Wer auch immer der Krächzer war, er hatte Zugang zu einigen extra feinen Ausrüstungsgegenständen, wie Povlsen festgestellt hatte. Und diese Visiere waren erst der Anfang gewesen. Auch der Rest der Ausrüstung wie Panzerwesten, Hand- und Sturmfeuerwaffen und die Sprengladungen waren besser als alles was Povlsen hätte auf dem freien Markt bekommen können. Das schien zumindest Povlsens Vermutung über die Herkunft des Krächzers zu bestätigen, aber er verdrängte jetzt diesen Gedanken um sich wieder voll auf den Einsatz zu konzentrieren.
Er aktivierte mit einem Blinzeln eines der am rechten Rand befindlichen Icons und das Visier schaltete auf den grünen Nachtsichtmodus. Dann ging er wieder an den Rand des Daches, fixierte die Position des Kasernengeländes der Chevaliers, das ca. 6 Klicks von hier entfernt war und markierte die Position. Jetzt konnten sie die Anlage nicht mehr verfehlen.
Povlsen schritt hinüber zu seinem Partner, der ein wenig skeptisch das pechschwarz lackierte Gebilde begutachtete, das jetzt komplett vor ihnen aufgebaut war.
„Und mit diesem Ding willst Du zur Basis der Chevaliers fliegen und wieder zurück?“
„Dieses Ding ist ein Ultraleicht-Tandem-Flugdrache und wird uns sicher hin- und auch wieder zurück bringen, ich versprech´s dir.“
„Bist du das Ding denn schon je einmal geflogen?“ fragte Raducanu immer noch nicht überzeugt.
„Ja, schon seit meiner frühesten Jugend“, gab Povlsen zurück. „Dort wo ich herkomme, gibt es Gebirge von denen kannst du mit diesem Fluggerät abfliegen wie ein Adler, hunderte von Kilometer weit. Schau, wir haben hier einen kleinen Propellermotor, den wir ca. eine Minute vor der Chevaliers Kaserne ausschalten werden und damit können wir punktgenau in das Lager einschweben, ohne das uns jemand hört, geschweige denn sieht. Und bevor irgendjemand etwas bemerkt hat, steigen wir auf dem Dach ihres Verwaltungsgebäudes wieder auf den Flugdrachen und schweben fast unsichtbar für die Chevaliers davon.“
„Na gut“, seufzte Raducanu, als ihn Povlsen mit einem Karabiner an das Fluggerät sicherte „dann lass es uns endlich hinter uns bringen.“
„Du wirst sehen“ sagte Povlsen, während er sich selbst sicherte „das macht sogar Spaß.“ Und mit diesen Worten gab er seinem Partner einen Schubs und sie rannten los in Richtung des Hochhausdaches und sprangen ab zu ihrer gemeinsamen Mission.
Das kurze Wummern in seinem Magen und das laute Aufkeuchen Raducanu`s, als sie sich vom Dach abstießen, wich einem Hochgefühl als sie begannen elegant in Richtung ihres Ziels zu schweben.

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Vor der Wachstube, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach, Chaosmarken
31. Dezember 3064, 21:56

Sergeant Terry Koszarek und zwei seiner Männer schlenderten die Ost-West-Strasse des Kasernengeländes hinab, direkt auf das Haupttor zu. Alles war ruhig, bis auf das gelegentliche Fauchen von Feuerwerkskörpern, deren Geräusche vom nahe gelegen Harlech hinübergeweht wurden.
Vor dem Haupttor konnte er den Rest seines Trupps erkennen, der sich um den Eingang des Wachhäuschens versammelt hatte und auf ihren Truppführer wartete. Sie alle hatten ihre Wachrunde schnell beendet und wer konnte es Ihnen auch schon verdenken? Während sich der überwiegende Teil der Chevaliers in dieser Nobelkneipe in Harlech vergnügte, mussten sie hier Dienst schieben. Da war es kein Wunder, das seine Leute ihre Runde schnell beenden und zurück zu ihren Kameraden in die warme Wachstube wollten.
Aber Dienst war Dienst und somit forderte er Ihren Bericht an, als er sie schließlich erreicht hatte.
„Bei den Verwaltungsgebäuden alles in Ordnung.“
„In Panzerhangar ist alles ruhig, Sarge, aber in der Fliegerhalle schraubt die verrückte Hawk an ihrer Mühle rum und in einem der Mechhangars machen das Trent, die Clannerin und der Tech Megahiro.“ Bei diesen Worten schüttelte der Corporal den Kopf. Auch Sergeant Koszarek kam es schleierhaft vor, wie man so kurz vor Silvester noch so eifrig sein konnte, schließlich stand ja kein Angriff bevor. Aber aus diesen Mechheinis war er eh nie sonderlich schlau geworden. Und was die Hawk betraf, das die nicht mehr ganz dicht war, hatte sich unter den Infanteristen eh schon rumgesprochen.
Also drehte er sich ohne weiteren Kommentar zu seinem letzten Corporal um, der auch gleich mit seinem Bericht losprustete.
„Bei den Wohnunterkünften ist fast alles ruhig, Sarge! Bis auf ein paar seltsam grunzende Geräusche hmmpff…“ kicherte der Corporal los. Offensichtlich waren die einen oder anderen Chevaliers Päarchen zurückgeblieben um das neue Jahr auf eine andere Weise zu feiern. Und fast war sich Sergeant Koszarek sicher, dass unter einigen seiner Männer – sich selbst eingeschlossen - ein paar neidische dabei waren.
„Das reicht meine Herren, “ ging der Sergeant nicht weiter auf die Bemerkung ein und schickte seine Männer in die Wachstube „wie mir scheint ist hier alles in Ordnung.“
Und während seine Männer die Wachstube betraten, genoss er die kühle Brise, die über ein paar in der Nähe stehende Bäume strich und ihre Blätter zum Rascheln brachte.

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Das Dach des Verwaltungsgebäudes, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach, Chaosmarken
31. Dezember 3064, 21:57

Mehr als ein Rascheln war auch nicht zu hören, als Povlsen und Raducanu auf dem flachen Dach des Verwaltungsgebäudes landeten. Erst nachdem Povlsen den Flugdrachen sicher aufgesetzt hatte, setzte auch Raducanu seine Beine auf dem Dach ab. In einer flüssigen Bewegung öffnete Povlsen seinen und Raducanu´s Karabiner und sofort nahmen beide Männer ihre Rucksäcke von ihrem Rücken und zogen ihre Commando MK-3 Maschinenpistolen heraus. Ein zwei schnelle Handgriffe und die mit Schaldämpfern ausgestatteten und darum klobig wirkenden Waffen waren einsatzbereit.
Einen kurzen Augenblick hielten die beiden Männer inne und lauschten der Umgebung. Keine Geräusche trappelnder Füße waren zu hören.
Hörbar atmete Povlsen vor Erleichterung aus. In nicht einmal 20 Meter Höhe waren sie gerade über einen Wachtrupp der Chevaliers gesegelt und Povlsen hatte schon befürchtet, der Einsatz könnte schon brenzlig werden, bevor er erst richtig begonnen hatte. Doch zum Glück hatte keiner der Wachmänner gen Himmel geschaut und damit konnten sie weiter nach Plan vorgehen.
Mit der Hand gab er Raducanu ein Zeichen der ebenfalls mit einer knappen Geste bestätigte und sich schon lautlos aufmachte in Richtung seines ersten Ziels.
Es war keine Zeit mehr zu verlieren, denn sie hatten wahrscheinlich noch knapp zwei Stunden Zeit ehe jemand wieder die Wachstube verlassen würde, und bis dahin mussten sie bereit sein für die zweite Phase ihres Plans.

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Nahe der Wachstube, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach, Chaosmarken
31. Dezember 3064, 23:11

Der Schatten huschte vorsichtig und fast lautlos unterhalb der teilweise offenen Fenster der Wachstube zu einem kleinen, mit einer Antenne versehenen Verteilerkasten. Dieser Kasten empfing per Funk die Signale aller Überwachungskameras der Basis und leitete sie dann an die Bildschirme in der Wachstube weiter.
Der Plan der beiden Agenten sah allerdings vor, das zu ändern.
Leise zog Dorinel Raducanu einen altmodischen Schraubenzieher heraus und begann vorsichtig die Verkleidung abzunehmen. Die Geräusche, die aus der Wachstube drangen übertönten seine Arbeitsgeräusche dabei bei weitem. Er nahm die Verkleidung ab und suchte nach den richtigen Kabelsträngen. Nachdem er die Verbindung überbrückt hatte, schnitt er die entsprechenden Kabel durch und lauschte angestrengt den Geräuschen aus der Wachstube knapp über ihm.
Doch alles blieb beim Alten. Das leise Murmeln von Gesprächen und ab und an zu hörendes Lachen signalisierte ihm, das er die richtigen Drähte getrennt hatte.
Raducanu atmete seine Nervosität aus, holte einen kleinen schwarzen Kasten aus seinem Rucksack und führte die getrennten Drahtenden in das kleine Zusatzgerät ein. Nachdem er diese dann befestigt hatte, setzte er einen kleinen Schalter um, der das kleine Gerät in Betrieb nahm. Die Apparatur würde exakt 10 Minuten vor Mitternacht beginnen die digitalen Eingänge der verschiedenen Kameras zu kopieren und dann 5 Minuten vor Zwölf abzuspielen. Der damit entstehende Loop würde den Wachmännern – wenn denn überhaupt welche auf die Bildschirme schauen würden - vorgaukeln, das alles noch in Ordnung sei und er und Povlsen würden ungestört ihrem eigentlichen Hauptplan nachgehen können.

Raducanu grinste als er die Verkleidung wieder anbrachte. Bisher hatte Povlsen die menschliche Seite der Wachposten richtig eingeschätzt. Niemand war während der letzten anderthalb Stunden des alten Jahres auf Streife gegangen. Und somit hatten sie ungestört ihre Vorbereitungen durchführen können. Raducanu war überrascht wie einfach das bis hierher gewesen war und wie schwach das Sicherheitsnetz der Chevaliers war.
Aber andererseits konnte das Raducanu auch gut verstehen. Ein hocheffizientes Sicherheitsnetz kostete eine Menge Geld und die Chevaliers hatten diese Kaserne nur angemietet. Sie planten sicher keine längeren Aufenthalte hier, also warum sollten Sie die Basis aufwändig sichern? Zumal jeder wusste, dass es kein perfektes Sicherheitssystem gab. Jedes Sicherheitsnetz hatte seine Schwächen und konnte umgangen werden. Man konnte es potenziellen Eindringlingen nur so schwer wie möglich machen.

Er war damit beschäftigt die letzte Schraube der Verkleidung anzubringen, als er plötzlich innehielt und die Stirn runzelte. Die Diskussion in der Wachstube war lauter und lebhafter geworden und Raducanu wusste nicht warum. Vorsichtig zog er seine Waffe von der Schulter und strengte sich an, den Inhalt der Gespräche zu verstehen.
„Pagat ultimo! Jetzt hat der Kerl den Mond gefangen! Farbensolo! Ich rufe den Pik König!“

Er hatte keine Ahnung was das bedeutete und befürchtete irgendwie erkannt worden zu sein. Langsam und mit der Waffe im Anschlag zog er sich zurück, darauf vorbereitet, das jeden Augenblick die Wachmannschaft aus der Stube gerannt kommen konnten, um das Feuer auf Ihn zu eröffnen.



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Die Bar „Hell and Heaven“, Söldnerdistrikt, Harlech, Outreach
Chaos-Marken
31. Dezember 3064, 23:12

„HEY CHEVALIERS, IHR SEID CLANNER-ABSCHAUM!“
Gustav Brauer schaute beunruhigt hinüber zum Old Coventry Pub auf der anderen Straßenseite und beobachtete die immer mal wieder Beschimpfungen herüber grölende Menge.
Der Sergeant an seiner Seite spannte sich bei dieser neuerlichen Beleidigung, so dass ihn Brauer kurz am Arm zupfte.
„Ganz ruhig, Sergeant. Lassen sie sich nicht provozieren. Die wollen doch nur einen Vorwand.“
Der Sergeant, der mit seinem Trupp von Captain Peterson eingeteilt worden war um die Big Bad Boys bei der Sicherung des Hell and Heaven zu unterstützen, nickte nur kurz und knirschte vor Wut mit den Zähnen. Aber er hatte sich und seine Männer soweit im Griff, als das sich Gustav sicher war, das sie sich würden beherrschen können.
Er hoffte nur, dass dies auch für den Mob auf der anderen Straßenseite galt.
Ironheart
Die Wachstube, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach, Chaosmarken
31. Dezember 3064, 23:13

„Pagat ultimo! Jetzt hat der Kerl den Mond gefangen! Farbensolo! Ich rufe den Pik König!“
Sergeant Koszarek, der mit Sergeant Major McLachlan im hinteren Teil der Wachstube saß, grinste zu den Männern und Frauen hinüber, die um einen Tisch herum saßen und Karten, auf einen Tisch droschen. Sie spielten ein neues Kartenspiel das Irgendjemand von einem Planeten namens Vienny mitgebracht hatte. Tarock sagte er dazu – und es war bei der Infanterie beinahe zur Sucht geworden.
Aber Sergeant Koszarek interessierte das Spiel derzeit überhaupt nicht. Er sinnierte über die Ungerechtigkeit des Lebens nach. Seit er bei den Chevaliers war, hatte er versucht, bei der Sekretärin des Chefs zu landen. Und dann kam dieser dicke Kloß Kleinweich – und Cindy warf sich in seine Arme. Und dann gingen die beiden zu Silvester nicht einmal aus. Was die wohl SCHON WIEDER machten? Und WIE machten sie es? Dieses Walross und die schlanke Cindy! Oh mein Gott!
Er legte die Füße hoch und versuchte an etwas anderes zu denken, als an dieses Bild vor seinen Augen. Er hoffte, dass sie irgendwann genug von diesem Walfisch haben würde und er sich dann an sie ranmachen konnte.
„Nächstes Jahr“ murmelte er in sich hinein „nächstes Jahr wird alles besser.“



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Das Dach des Verwaltungsgebäudes, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach, Chaosmarken
31. Dezember 3064, 23:59

Evander Povlsen beobachtete angespannt die Anzeige seiner Uhr. Alle Vorkehrungen waren getroffen, die Sprengladungen platziert und er und sein Partner waren bereit für die zweite Phase des Plans.
Er stellte sich den Wachzug der Chevs vor, wie sie im Wachlokal beieinander saßen und an ihren alkoholfreien Getränken nippten. Sich überlegten, ob es statthaft war, um Mitternacht eine Flasche Sekt zu öffnen, um auf das neue Jahr anzustoßen!
Welch ein Glück, dass die Ausbreitung der Menschheit mit den unterschiedlichen Neujahrstagen Schluss gemacht hatte. Selbst die Moslems und die Menschen mosaischen Glaubens, aber auch die aus dem asiatischen Raum kommenden, hatten sich auf einen Jahresanfang geeinigt, alte Sitten hin, örtliche Zeitrechnung her. Interstellar konnte nur ein einheitliches System funktionieren.
Nur eines war der lokalen Zeitrechnung überlassen – die Uhrzeit. Genau in der Mitte zwischen Sonnenunter- und Aufgang. (Sprungschiffe bedienten sich dafür der Bordzeit – auch da galt Neujahr um 24.00. Nur einige seltsame Sekten feierten Neujahr zu dem Zeitpunkt, wo es an dem Ort Mitternacht war, wo ihr Haupttempel stand. Die Chevs verfügten allerdings über keines dieser Sektenmitglieder.)
Der Agent konnte die Wachen beinahe vor sich sehen. Wieder musste er grinsen. Er malte sich aus, wie zumindest die Davions unter ihnen bunte Papierhütchen über die Käppis setzten, wie Papierschlangen und Konfetti geworfen wurden. Wie die Lyraner unter dem Wachpersonal zu schunkeln begannen und die Asiaten unter große, bunte Papierdrachen schlüpften, um derart kostümiert durch die Wachstube zu tanzen.

Doch dann riss er sich zusammen. Er durfte seinen Gegner nicht unterschätzen, noch hatten sie ihren Auftrag nicht erfüllt und die Chevaliers würden sich sicher nicht wie komplette Idioten benehmen, auch wenn er sich das wünschte.

Leise flüsterte er den er den letzten Countdown des Jahres mit. „Fünf, vier, drei, zwo, eins, JETZT!“
Hunderte Finger senkten sich auf Hunderte Schalter, Tausende Streichhölzer und Feuerzeuge wurden an Tausende Zündschnüre gehalten, Zehntausend Sektkorken knallten aus Zehntausend Flaschen.
„PROSIT NEUJAHR!“ jubelten Millionen Menschen in Harlech. Und auch in der Chevaliers-Kaserne senkte sich ein Finger auf einen Schalter.
Das leise Puffen der Sprengladung an der Alarmanlage und an der Kommunikationsanlage ging im Donnern der Feuerwerke über der Stadt unter. Wenn ein leises Echo den Wachraum erreichte, so wurde es übertönt von den Sektkorken (für jeden Mann ein halbes Glas!) und dem Krachen vor den Toren.
Die Tür, die vom Flachdach ins Verwaltungsgebäude führte war zwar deutlich lauter als es durch die Sprengladungen aus den Angeln gehoben und auf das Dach geschleudert wurde. Aber auch das Geräusch war nicht laut genug um von der feiernden Wachmannschaft wahrgenommen zu werden.
Die Kameraleitungen waren durch den Eingriff der Agenten auf Schleife geschaltet worden, so dass die beiden Agenten nun mit der Waffe im Anschlag ins südliche Treppenhaus eindringen konnten ohne beobachtet werden zu können und sich auf den Weg zu ihrem Ziel machten.

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Die Bar „Hell and Heaven“, Söldnerdistrikt, Harlech, Outreach
Chaos-Marken
01. Januar 3065, 00:14

Während sich drinnen im Hell and Heaven die Besucher immer noch um den Hals fielen und zum neuen Jahr beglückwünschten, waren nur eine Handvoll der Chevaliers nach draußen getreten um in der kühlen Winternacht das Feuerwerk über Harlech zu betrachten.
Der einzige der dem Spektakel über Ihnen keine Aufmerksamkeit widmete war Gustav Brauer, der etwas beunruhigt vom Eingang des Hell and Heaven die knapp 30 betrunkenen Männer aus der Kneipe gegenüber auf sie zukommen sah.
Er reagierte sofort. „Team, sammeln beim Eingang!“ gab er durch sein Head-Set an seine 11 Kollegen durch „Hasheem, informier die Dragoner-Sicherheit, wir könnten hier ein Problem kriegen.“
Dann wandte er sich an den Chevalier-Sergeant. „Überlassen Sie das Reden mir, in Ordnung? Schaffen Sie ihre Leute rein, ich kann mir fast denken, weswegen diese Herren auf dem Weg zu uns sind.“
Der Sergeant der Chevaliers – der die Gefahr ebenfalls registriert hatte - nickte nur kurz und gab seinen Leuten Anweisungen.
„Schau dir das Mal an“ höhnte einer der Männer als sie auf Hörweite heran waren „die feigen Clannerfreunde rennen gleich zu Mami.“ Der Chor aus höhnischem Gelächter, der Brauer und seinen Leuten entgegenschlug, verhieß nichts Gutes.
Brauer lächelte und trat einen Schritt nach vorne. „Frohes neues Jahr, meine Herren“, lächelte und versuchte abzuschätzen wie ernst es dem Pöbel war.
Er konnte keine Waffen sehen, aber einige der ihm gegenüberstehenden Männer hielten ihre Arme auffällig hinter ihrem Rücken verschränkt und er registrierte mehrere Ausbuchtungen in Jacken und Beulen, die Rückschlüsse auf die Bewaffnung der möglichen Gegner schließen ließ.
Die Big Bad Boys und auch die Chevaliers waren nur mit Schockern, Schlagstöcken und leichten Laserpistolen bewaffnet, alle schwereren Waffen waren drinnen.
„Aus dem Weg, du Penner“ grunzte ihn der gleiche Mann von vorhin an – offensichtlich der Anführer der Truppe – wir wollen nur ein wenig feiern und Spaß haben, oder?“ Seinem hohlen Lachen folgte das Gelächter einiger seiner Kumpanen, doch in den Mienen von mehr als einem konnte Brauer die gewisse Entschlossenheit sehen, die ihn befürchten ließ, das sie nicht unbedingt dieselben Ansichten über Spaß hatten.
„Tut mir Leid“ blieb Brauer trotz allem höflich „das ist eine geschlossene Gesellschaft.“
„Dann wird es Zeit, dass wir das etwas auflockern, oder?“
Brauer blickte die Reihe des Pöbels ab, zuckte nur mit den Schultern. „Wir wollen doch keinen Ärger machen, oder?“ fragte er mit einem leicht drohendem Unterton. „Da drinnen sind noch mindestens 300 weitere Chevaliers.“
„Na und“ blaffte der Rädelsführer zurück „Was meinst du wie schnell wir hier 1000 andere Leute aus den umliegenden Kneipen herholen können, die nichts lieber tun würden als Clanner und ihre Freunde platt zu machen, häh?“
Brauer schaute seinem Gegenüber – der mittlerweile bis auf zwei Schritte heran war – tief in die Augen und hoffte, dass diese Männer nicht so dumm waren und tatsächlich einen Straßenkrieg provozieren würden.
Doch andererseits hatte er in den letzten zwei Jahren nicht sonderlich viele vernünftige Männer dieses Schlages auf Outreach erlebt.
Und somit bereitete er sich auf das Schlimmste vor.

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Mannschaftsunterkünfte, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach
Chaos-Marken
01. Januar 3065, 00:15

Es war dunkel und still in dem Zimmer der Chevalierskaserne auf Outreach. Nur leises, feminines Atmen und dunkles, maskulines Grollen war zu hören, bis ... „Pweeeet, Pweeet!“ .... ein seltsames Geräusch das Idyll störte.
„Merde!“ Ein Blick auf die Uhr. „Jetzt haben wir glatt den Jahresbeginn verschlafen! Aber was...?“
Ein Lattenrost ächzte protestierend, als sich das Nilpferd, welches das dunkle Grollen (Cindy sprach in diesem Zusammenhang beschönigend von ‚Schnarchen’) von sich gegeben hatte, von der Matratze wälzte und auf eine Taste des Laptops drückte, der auf dem Nachttischchen ruhte und oben genannte seltsame Geräusche von sich gab.
„Hmmmm?“ Für Chevaliers und andere Leser dieser Berichte kann es wohl keinen Zweifel geben, von wem dieser ewig aktuelle Laut aus weiblicher Kehle kam. Natürlich von Cindy.
„Da ist ein Unbefugter an Major Dantons Computer!“ informierte Willem sein ‚Gschpusi’.
Cindy verwandelte sich in einen Wirbelsturm, der ihre im Raum verstreute Unterwäsche und ihr Ettore Galbani – Kostüm förmlich aufsaugte.
„.isst u siher!“ klang es gedämpft unter dem modischen Rollkragenpullover hervor, der über Cindys Kopf floss und allmählich ihre herrlichen Kurven mehr betonte als verbarg.
„Nun, zum ersten meldet sich der Major wie jeder andere bei mir, wenn er außerhalb der üblichen Zeiten seinen Computer benützt. Zweitens tippt der User weit schneller, als es Danton je könnte und drittens...“
Cindy kramte in ihrer Tasche und hob den Kopf. „Ja, drittens?“
„Trägt Germaine Danton sicher keine Maske, wenn er in sein Büro kommt!“
„WAS?“ Cindy materialisierte neben Willem und betrachtete den Bildschirm. “Wie..”
„Ein kleiner Trick. Das Bild wird vom Bildschirm des Chefs auf meinen Laptop übertragen!“
„Dann gib stillen Alarm und benachrichtige...“
„Hab ich schon versucht!“ gab Willem an seine ‚seine’ Cindy zurück. „Der Alarm ist schon raus, aber die Alarmanlage scheint genau wie das kaserneneigene Telefonnetz zusammengebrochen zu sein. Jemand müsste zur Wachstube und Sergeant Major McLachlan verständigen.“
„Nun, das ist wohl ein Fall für Tante Inge“ meinte Cindy und zog aus ihrer Tasche eine Maschinenpistole Typ Ingram Mk DXXIIV und schob ein langes 75-Schuß-Magazin in den Griff. Willem schüttelte den Kopf.
„Ich werde nie begreifen, wie du diese Dinger in deine kleine Handtasche bringst!“
Cindy lächelte. „Du weißt doch – Frauen und Handtaschen...“ Sie wandte sich zur Tür.
„Moment!“ rief Kleinweich. „Ich glaube, es ist doch kein Fall für Tante Inge! Du solltest deine Walther & Klock .50 mitnehmen, und steck’ noch ein paar Runden von der speziellen Panzerbrechenden ein!“
„Häh???“
„Der Typ hat eine verdammt gute Ausrüstung, das Visier das er hat, kriegt man mit Sicherheit nicht um die Ecke und die liebe kleine Tante Inge schlägt bestimmt nicht durch die Weste! Und außerdem, meine Liebe, “ Willem drehte sich zu ihr um, ein KommSet baumelte am Bügel von seinem Zeigefinger. „Außerdem solltest Du das niedliche, kleine Ding hier nicht vergessen!“ Rasch stülpte Cindy die Kommunikationsanlage über den Kopf. „Verdammt, das Ding ruiniert wieder meine Frisur!“
Willem tippte wieder wie ein Wilder auf seinem Computer. „Das Ding ist an das mobile HQ gekoppelt. Das scheinen die Eindringlinge nicht angetastet zu haben. Und damit ist es derzeit unsere einzige Kommunikationsmöglichkeit. Ich lotse dich.... merda!“
„Was ist denn jetzt schon wieder?“ Wieder hielt Cindy inne. „Irgendwas stimmt mit dem Kamera-Überwachungssystem nicht, die Bastarde müssen das irgendwie manipuliert haben! Physisch! Da kann nicht einmal ich noch was machen. Na, vielleicht – in vielen Räumen gibt es Computerbildschirme! Möglich, dass ich zumindest von diesen Räumen ein Bild bekomme. Und die Gegensprechanlagen – die als Akustiksensoren eingesetzt....“
Den Rest seiner Worte schnitt die zufallende Tür ab. Cindy war unterwegs, um den Wachzug zu alarmieren und sie über die Bemühungen Kleinweichs zu unterrichten.
Kleinweich blickte einen kurzen Augenblick auf die geschlossene Tür und hoffte, dass die Kleine auf sich Acht geben würde.
Dann wandte er sich seinem Laptop zu und begab sich auf den digitalen Kriegspfad

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Das Büro Major Dantons, Verwaltungsgebäude, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach,
Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:16

„Oh, oooh! Scheiße“ fluchte Raducanu und blickte von seiner Arbeit an Dantons Computer auf. „Evan, ich fürchte, wir bekommen Besuch“ rief er seinem Kollegen zu der im Vorraum der Sekretärin Aktenordner durchblätterte und nach Informationen suchte. „Da ist ein Signal an einen anderen Computer gegangen – und wir müssen damit rechnen, dass der Mann am Computer diesen Alarm nicht übersieht. Wahrscheinlich ist der Wachzug schon unterwegs. Es ist vielleicht besser du sicherst die Fluchtwege!“
„Wie lange brauchst du noch?“ rief Povlsen hinüber.
Raducanu schaute das kleine Wunderwerk der Technik an, das Ihnen der Krächzer mitgegeben hatte. Das Ding hatte den Zugangscode zum Chevaliersnetz schneller geknackt als sie an der verriegelten Eingangstür zu Dantons Büro gebraucht hatten. Und damit nicht genug, das Teil, saugte die Informationen aus dem digitalen System der Chevaliers schneller ab, als er die Daten aufrufen konnte.
„Wenn ich nicht gestört werde, würde ich sagen noch höchstens 5 Minuten, aber wer auch immer den Alarm entgegengenommen hat, ist gut.“ er tippte hektisch ein paar Befehle ein „Also geh mal lieber von 10 bis 15 Minuten aus.“
Povlsen fluchte laut. „Scheiße, beeil dich, o.k.?“
Dann schmiss er den Schreibtisch um und zerrte die Platte vor die offene Tür des Sekretariats. Er stieg über den umgestürzten Tisch, der jetzt als Schutzschild diente und rannte nach rechts zum Nordaufgang des Treppenhauses. Eine Minute später hatte er eine kleine Überraschung für die Wachmannschaft angebracht, rannte zum Südaufgang und brachte auch dort dieselbe Überraschung an. Dann zog er seine Schallgedämpfte Pistole und mit „Pfft, Pfft,…Pfft, Pfft“ zerschoss er die Lampen im langen geraden Flur dieses Stockwerks. Der Wachzug würde im Dunkeln kommen müssen und Povlsen hatte vor sie gebührend zu empfangen.

Raducanu bekam Povlsens Vorbereitungen nur zum Teil mit, denn er hatte sich schon längst wieder über die Tastatur gebeugt. Ein elektronisches Duell nahm seinen Anfang. Sein Gegner versuchte Daten zu retten und zu verbergen, während der Bryanter Geheimdienstmann die Daten suchte und versuchte sie zu kopieren und zu löschen.

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Die Bar „Hell and Heaven“, Söldnerdistrikt, Harlech, Outreach
Chaos-Marken
01. Januar 3065, 00:16

Die Sekunden schienen sich endlos in die Länge zu ziehen als sich beide Seiten fast stumm gegenüber standen.
Dann war der Anführer des Mobs der Meinung, dass genug gesprochen worden war und rannte mit einem lauten Schrei auf Brauer los.
Der Sicherheitsmann, der mit einem ungestümen Angriff gerechnet hatte, wich dem rechten Haken des Angreifers geschickt aus, zog den rechten Arm seines Gegners in einer flüssigen Bewegung zu sich und drückte mit enormer Kraft in Entgegengesetzter Schwungrichtung gegen den Ellenbogen. Dieser war nicht darauf ausgelegt solchen Belastungen stand zu halten und brach mit einem lauten Knacken. Ohne den wilden Aufschrei seines Gegenübers weiter zu beachten rammte ihm Brauer zusätzlich das Knie in die rechte Nierengegend und sein Gegner brach vor ihm zusammen und krümmte sich vor Schmerzen.
Blitzschnell registrierte Brauer dass um ihn herum die Hölle ausgebrochen war. Wild schreiend gingen Gegner beider Seiten aufeinander los, wobei die Bad Boys und die Chevaliers ihren Gegnern durch bessere Ausstattung und ihre Nüchternheit überlegen waren.
Aus dem Augenwinkel sah Brauer einen neuen Gegner auf ihn zu stürmen, drehte sich blitzschnell um seine eigene Achse, ließ den Angreifer damit ins Leere laufen und zog dabei seinen Schlagstock und den Schocker. Er vollführte eine fast völlige Drehung um seine Achse und ließ den Schlagstock in hohem Bogen auf den Nacken seines Gegners krachen.
Noch bevor dieser auf dem Boden aufgeschlagen war, ging jetzt Brauer in die Offensive und setzte einen weiteren Gegner mit seinem Schocker außer Gefecht.
Dann kam der Gegenangriff. Brauer hatte den Angriff fast nicht kommen sehen und konnte gerade noch den linken Arm empor reissen um damit den Schlag abzufangen. Als die schwere Eisenstange auf seinem Unterarm aufprallte, vernebelte ihm der Schmerz kurzzeitig die Sinne. Der Schocker flog ihm aus der Hand und er hatte gerade noch Zeit seinen rechten Arm hochzubringen um den zweiten Hieb mit dem Schlagstock abzufangen.
Als der Angreifer zu einem dritten Schlag ansetzte, wich Brauer diesem elegant aus und versetzte dem Gegner seinerseits mit einem Backspin-Kick einen Fußtritt direkt in den Solarplexus. Röchelnd krachte auch dieser Angreifer zu Boden.

Brauer hatte keine Millisekunde Zeit zu überlegen, als sich eine Hand auf seine linke Schulter legte. Ohne nachzudenken wirbelte er wieder um seine Achse und entschwand dadurch dem Griff desjenigen, der sich ihm von hinten genähert hatte und sein Schlagstock sauste in die Richtung in der er den Kopf seines Angreifers vermutete.
Doch noch während er in der Drehung war, fiel ihm auf das etwas nicht stimmte, denn statt den Kopf eines Angreifers zu erwischen, wurde sein Schlagstock von einer riesigen Hand gefangen und festgehalten.
„Du hast gut gekämpft!“ dröhnte eine tiefe Stimme ca. 30 cm über ihm und er erkannte, dass es einer der Elementare war, der mit ihm sprach.
„Aber der Kampf ist vorbei, frapos?“
Erst jetzt nahm Brauer wieder seine Umgebung wahr und erkannte, dass sich der Pöbel auf der Flucht befand. Statt zusätzlicher Verstärkung waren in der Entfernung die Sirenen der Dragoner-Sicherheit zu hören und viele der Chevaliers und ihrer Offiziere waren jetzt ebenfalls vor der Tür um zu helfen. Brauer blickte sich unter seinen Männern und dem Wachtrupp um und erkannte erleichtert, dass es durchweg nur relativ harmlose Blessuren gab.
„Ja“ war Brauers einzige Antwort und er grinste trotz der Schmerzen seines linken Armes. Schließlich hörte man nicht alle Tage anerkennende Worte aus dem Munde eines Elementars.
Ironheart
Die Wachstube, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach, Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:19

„EINDRINGLINGE…“ das atemlose Keuchen von Cindy, die laut rufend in die Wachstube gerannt kam, ließ das Gelächter und alle Gespräche der anwesenden Soldaten mit einem Schlag verstummen. „… in Dantons … Büro“ keuchte Cindy weiter und lief direkt zu Sergeant Major McLachlan.
„Unmöglich!“ erwiderte dieser und schritt nach hinten in das Büro mit den Überwachungskameras. „Unsere Kameras zeigen ein absolut ruhiges…“ Und jetzt erst Begriff der Sergeant, was an diesem Bild nicht stimmte. Vor der Wachstube standen ein paar Männer im freien und feierten, doch auf den Bildschirmen war nichts davon zu sehen.
„Was zum Teufel…“
„Die Überwachungsanlage ist manipuliert, die Alarmanlage sowie die Kommunikation tot und irgendjemand ist in Dantons Büro und macht sich da an seinem Terminal zu schaffen.“
Einen Augenblick starrte McLachlan die Sekretärin entgeistert an um dann wie ein Wirbelwind loszulegen.
„Scheiße, alle Mann schnappt euch eure Waffen, Westen an, los, los, los…“ gab er seinen Leuten Anweisungen.
„Wie viele sind es?“ fragte Sergeant Koszarek.
„Einer auf jeden Fall, aber Willem geht von mindestens einem zweiten aus, wahrscheinlich noch mehr…“ sie fasste sich kurz an das Head-Set „ja, Willem sagt es sind sicher zwei und sie sind verdammt gut ausgerüstet.“
„Wieso funktioniert das Ding?“ fragte McLachlan, der das letzte mitbekommen hatte.
„HQ-Kommunikationsanlage“ gab die Assistentin des Majors zurück.
„Her damit“ befahl er und Cindy gab ihm den Bügel mit einem kurzen Murren „und versuch bitte den Major zu erreichen, irgendwie o.k.?“
„Kleinweich, hier ist McLachlan, Bericht!“ schnarrte er in den Bügel während er mit seinen Armen und wilden Handbewegungen parallel dazu seine Männer in Gruppen formierte.
„Ich habe dem Chef GESAGT, wir brauchen ein besseres Sicherheitssystem! Aber nein, keine Zeit, zuviel Geld, zuviel Aufwand, wir sind ja bald weg!“ grummelte Kleinweich in sein Gegenstück des Komm-Sets, während seine Finger über die Tastatur flogen. „Also es sind mindestens zwei, gut ausgerüstet wie mir scheint und sicher nicht hier um Kaffeetassen zu klauen.“
„Gut“, mit einem Klacken führte McLachlan ein volles Magazin in sein Sturmgewehr und gab das Zeichen zum Aufbruch „schnappen wir uns die Schweine.“

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Das Büro Major Dantons, Verwaltungsgebäude, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach,
Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:23

Geduldig wartete Povlsen hinter dem umgekippten Schreibtisch auf die mit Sicherheit schon anrückende Wachmannschaft. Durch seine dunkelgrüne Anzeige des Restlichtmodus seines Visiers würde er anders als seine Gegner jede Bewegung im Gang erkennen können.
Im Hintergrund hörte er das stetige Klackern der Tastatur und das leise Fluchen seines Partners, der offenbar Probleme hatte.
Dann sah Povlsen die Tür des Treppenaufgangs im Norden langsam aufschwingen. Eine Gestalt huschte an die gegenüber liegende Seite und ging in die Hocke, die Waffe im Anschlag. Der Kopf der Gestalt ruckte nach oben und Povlsen musste grinsen. Das schien dem Chevalier nicht zu schmecken, dass kein Licht im Flur war.
Povlsen konnte sich die Gedankengänge des Wachsoldaten fast denken und fragte sich, für was sich die Chevaliers entscheiden würden. Zurückgehen und Nachtsichtgeräte beschaffen und oder weiter vorrücken.
Als eine zweite Gestalt in gedrungener Haltung in den Flur trat und langsam vorwärts schritt, wusste Povlsen für was Sie sich entschieden hatten. Dann trat eine dritte und eine vierte Silhouette in den Gang und kam auf ihn zu.
„Böser Fehler“ flüsterte Povlsen und wechselte seinen Sichtmodus auf Infrarot in dem Augenblick, in dem die auf Bewegung eingestellte Durix-Claymore-Mine zündete.
Der Chevalier der sich am weitesten vorne befunden hatte, wurde wie eine Stoffpuppe emporgerissen und an die gegenüberliegende Wand geschleudert und blieb sofort regungslos liegen am Boden liegen. Der zweite wurde auch umgerissen und brüllte umgehend seinen Schmerz laut hinaus.
Povlsen achtete nicht auf ihn, sondern feuerte mehrere gezielte Feuerstösse auf den dritten Wachsoldaten und konnte erkennen, wie die rot-orange leuchtende Silhouette nach hinten geschleudert wurde.
Der vierte Soldat des Wachzuges reagierte sofort und erwiderte das Feuer. Povlsen ging in Deckung und ließ die Wachmänner unnütze Schüsse auf die massive Steinwand und auf den umgekippten Tisch abfeuern.
„Ahhhhhhh…
„Sani, wir brauchen Hilfe…
„Zieht in da raus…“
Povlsen konnte gedämpft die Panik in den Stimmen der gegnerischen Soldaten hören. Er achtete nicht weiter darauf, zündete eine Rauchgranate und warf sie weit in den Flur.
Das würde Ihnen definitiv etwas mehr Zeit geben, Zeit die sie anscheinend nötig hatten.
„Kommt nur, ihr Bits und Bytes, kommt zu Papa!“ flüsterte Raducanu. In wenigen Minuten hatte sich ein Krieg im Computer entwickelt, mit Eroberungs- und Verteidigungsstrategien, Gegenangriffen, Erfolg und Verlust. Während Raducanu`s gegenüber die Löschung essentiell wichtiger Daten verhindern konnte, gelang es dem Einbrecher, einige Dateien auf dem Datenträger zu kopieren. Schweiß stand auf der Stirn des Einbrechers, während wie aus weiter Ferne das Knallen von Schüssen an sein Ohr drang. Er wusste das ihnen nicht mehr viel Zeit blieb, bis die Chevaliers erneut angreifen würden.
Und während Raducanu weiter seinen virtuellen Kampf focht, bereitete Povlsen schon ihre Flucht vor.

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Nord-Treppenhaus, Verwaltungsgebäude, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach,
Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:24

„Verfluchte Scheiße!“ Sergeant Major McLachlan fluchte vor allem über sich selbst. Wer auch immer gerade in Dantons Büro war, es waren absolute Profis. Und es war daher töricht gewesen, seine Männer so kopflos nach vorne stürmen zu lassen.
„Koszarek, nehmen sie ihren Trupp und sichern den Südaufgang. Aber Vorsicht!“ er hielt den Sergeant, der sich bereits auf den Weg machen wollte, an der Schulter fest „… Vorsicht vor weiteren Überraschungen, o.k? Und platzieren sie ein paar Männer auf dem Dach der Turnhalle gegenüber!“
„Das sind aber keine Scharfschützen…“ protestierte der Sergeant.
„Ich weiß, ich weiß. Aber wir haben im Moment eben keine.“
Sergeant Koszarek nickte und machte sich mit seinen Männern auf den Weg.
Der Rest von McLachlans Trupp sicherte zum einen den Nordaufgang und kümmerte sich zum zweiten um die Verletzten. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich, als ihm der Sanitäter signalisierte, dass Private Grady nicht mehr zu helfen war.
Innerlich kochte McLachlan vor Wut, aber jetzt blieb den Chevaliers zunächst mal nichts anderes übrig als zu warten. Zu warten, das seine Männer in Stellung waren, um noch mal in die Offensive gehen zu können. Zu warten, das einer seiner Männer – den er bereits losgeschickt hatte – die Nachtsichtgeräte und Sprengladungen holte, um die Feinde auszuräuchern. Und zu warten, das die Eindringlinge die Köpfe aus Ihrer Mausfalle steckten, und das würden sie früher oder später tun müssen.

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Das Dach der Turnhalle, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach,
Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:31

PFC Maraaike Koopmans blickte durch das Zielfernrohr ihres Sturmgewehrs auf das gegenüberliegende Verwaltungsgebäude. Durch die dunkle Glasfront des Bürofensters konnte sie keine Bewegung ausmachen und spielte mit dem Gedanken, sie zu zerschießen. Aber andererseits hörte sie immer wieder Schüsse und Salven aus dem Gebäude und konnte nicht wissen, was in dem Büro vor sich ging.
Nicht auszudenken was passieren konnte, wenn sie die Glasfront zerschoss und das vielleicht ausgerechnet in dem Augenblick in dem die Kollegen das Büro stürmten.
Sie wünschte sich, dass das Kommunikationssystem noch funktionieren würde, denn so fühlte sie sich taub und blind und wusste nicht wie weit die beiden Trupps waren in der Vorbereitung der Erstürmung des Büros waren.

Mit einem großen Schreck zuckte sie schließlich in Ihren Gedanken zusammen, als die große Fensterscheibe zu Dantons Büro mit einem enormen Knall explodierte und mehrere Meter weit auf die Straße geschleudert wurde. Rauch quoll aus der entstandenen Bresche und sie konnte nichts im Inneren des Gebäudes erkennen.
Wie es schien, hatten McLachlan und Koszarek die Eindringlinge herausgebombt und PFC Koopmans ballte mit einem lauten „Jaaa“ jubelnd die rechte Faust. Sie drehte sich zu ihren beiden Kollegen um, die mit jeweils ein paar Metern Entfernung ebenfalls auf dem leicht schrägen Dach der Turnhalle lagen und nahm gerade noch aus den Augenwinkeln eine Bewegung in der Nähe der offenen Wand wahr.
Ihr Corporal reagierte als erster und eröffnete das Feuer auf zwei komplett schwarz vermummte Gestalten, die sich rasend schnell aus dem 3. Stock des Verwaltungsgebäudes abseilten und gen Boden zu stürzen schienen. Noch bevor Koopmans Ihr Sturmgewehr wieder in Anschlag genommen und die beiden Gestalten hatte ins Visier kriegen können, waren diese auf dem Boden angekommen, hatten sich nach vorne abgerollt und hinter einen am Straßenrand stehenden Hoover-Jeep in Deckung gebracht.
Erst als die Magazine ihrer beiden Kollegen leer waren und sie diese wechseln mussten, hatte sie sich soweit gefangen um ebenfalls in das Geschehen einzugreifen.
Sie blickte durch das Zielfernrohr und versuchte Ihre Gegner zu erfassen. Geschockt nahm sie wahr, wie diese blitzschnell rechts und links um den Wagen herumkamen und mit erhobenen Waffen - aus denen man deutlich das Mündungsfeuer sehen konnte – das Feuer auf sie eröffneten. Sie ignorierte die in Ihrer Nähe aufschlagenden Projektile, entschloss sich für den linken Angreifer und erwiderte das Feuer.
Die ersten Kugeln ihres Feuerstosses trafen die Motorhaube des HooverJeeps bohrten sich in Rasen und Asphalt und folgten dem Angreifer förmlich in seiner Bewegung. Dann sah sie, wie der linke Arm des Angreifers getroffen wurde, eine leichte Blutfontäne herausschoss und er die Waffe in dieser Hand im hohen Bogen verlor.
Der Angreifer geriet ins Taumeln, stürzte aber nicht und überbrückte die kurze Entfernung über die Strasse und konnte zwischen ein paar Büschen in Deckung gehen.
Koopmans freute sich ein paar Sekundenbruchteile über ihren Treffer, bis ihr Gehirn meldete, das irgendetwas nicht in Ordnung war. Wieder nur wenige Sekundenbruchteile später schoss eine unglaubliche Hitzewelle durch ihren Körper und ließ sie vor Schmerzen aufschreien und sich aufbäumen. Noch ehe sie realisieren konnte woher dieser unerträgliche Schmerz kam, verlor sie das Gleichgewicht und stürzte von der Turnhalle gen Boden.
Zumindest sorgte die undurchdringliche Dunkelheit, die Besitz von ihr nahm, dass sie den Aufprall nicht mehr wahrnahm.

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Nahe der Panzerhallen, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach,
Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:34

Povlsen und Raducanu waren bereits einige Minuten durch die nächtliche Kaserne gehetzt, als Raducanu schließlich hinter einem Busch in der Nähe eines Hangars zusammenbrach.
Er atmete gepresst aufgrund der Schmerzen und Povlsen kramte ohne Worte einen Schnellverband und ein Aufputschmittel hervor. Es würde ein paar unendlich lange Minuten dauern, bis die Medikamente wirken würden. Soweit es Povlsen sehen konnte, hatte Raducanu mehrere Kugeln im linken Arm und in der linken Brust eingefangen. Wenn er nicht die Panzerweste getragen hätte, wäre er sicherlich tot.
Povlsen horchte auf als er das nicht sehr entfernte Geschrei und die trappelnden Stiefel ihrer Jäger hören konnte.
Sie hatten Glück gehabt, der Ausstieg aus dem Fenster hatte die Chevaliers überrumpelt, aber sie waren clever genug gewesen, um noch ein paar Mann auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes zu platzieren.
Povlsen konnte von Glück sagen, dass es nur Raducanu so relativ leicht erwischt hatte. Doch er wusste, dass sie jetzt nicht lange würden hier bleiben können. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Chevaliers sie finden würden.
Raducanu biss die Zähne zusammen, auch er wusste, dass er sich aufrappeln musste. Als das Schmerzmittel zu wirken begann, wandte er sich an Povlsen „Und jetzt? Über die Mauer?“
Povlsen schüttelte den Kopf „Zu hoch und mit Stacheldraht gesichert.“
Beide überlegten einen Augenblick und schließlich zeigte Povlsen mit einer Handbewegung zu einem Seiteneingang des Hangars. Raducanu nickte und kurze Zeit später war das Schloss geknackt und sie verschwanden im Dunkel des Gebäudes.

Die Waffe im Anschlag schlichen sich die beiden Agenten durch die Halle. Sofort erkannte Povlsen wo sie waren. Panzer an Panzer waren hier aneinandergereiht, aber die Panzerkompanie war anscheinend komplett ausgeflogen.
Vorsichtig tasteten sie sich vorwärts, bis Povlsen auf einen der Panzer zeigte. Raducanu runzelte die Stirn und beobachtete seinen Partner, der die Sprossen zur Fahrerluke emporkletterte. Er zog an der Luke und sie öffnete sich mit einem metallischen Quietschen.
Povlsen verschwand im Innern des Panzers und Raducanu kletterte hinterher. Zumindest waren sie da drinnen, gegen die Infanteriewaffen der Chevaliers besser geschützt und konnten sich einen Augenblick ausruhen.

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Panzerhallen, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach,
Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:39

Sergeant Terry Koszarek öffnete langsam die Tür zur Panzerhalle, gesichert von drei seiner Kameraden. Langsam, vorsichtig und einer nach dem andern drangen sie in den Hangar mit den Panzern der Höllenhunde ein.
Nachdem die Angreifer sie überrascht hatten und durch das Bürofenster des Majors geflüchtet waren, hatten sich die Chevaliers Wachmannschaften in mehrere Vierergruppen getrennt und die Verfolgung aufgenommne. Irgendwo auf der Basis mussten sie sein und die Teams waren aufgebrochen, um alle auf dem Gelände befindlichen Einheiten zu alarmieren.
Die Panzerhalle war leer, die Höllenhunde waren komplett zu den Feiern aufgebrochen. Als er den Hauptlichtschalter betätigte und die Lichter hoch oben an der Decke aufflammten, musste er kurzzeitig mit den Augen blinzeln, bis sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten.
Es war ruhig in der Halle, kein Mucks war zu hören. Langsam drang das Chevalier-Team in die Halle ein, ihre Sturmgewehre drohend nach rechts und links schwenkend.
Ein ungutes Gefühl beschlich Sergeant Koszarek. Auch wenn Panzer nicht ganz so eindrucksvolle Kriegsgeräte waren wie BattleMechs, so hatte er als Infanterist auch vor diesen Maschinen einen Heidenrespekt.
Wenn die Angreifer in einem dieser Panzer saßen oder sogar einen in Gang bekamen… bei dem Gedanken stellten sich Koszarek Nackenhaare hoch.
Sie gingen langsam die Reihe der Panzer ab. Zwei Mann sicherten unten, zwei Mann stiegen die Panzer empor, öffneten die Luken und untersuchten die Panzer von innen. Einer seiner Männer öffnete die Luke eines Bulldog, der zweite zielte sofort ins Innere. Wieder leer. Mit jedem Panzer der sich als leer entpuppte entspannte sich Koszarek weiter. Und jetzt war der nächste dieser Giganten an der Reihe.
„Krieeeeetsch…“
Plötzlich fuhren die Hangartore der Panzerhalle mit einem lauten metallischen Kreischen auf. Blitzschnell fuhren Koszarek und seine Männer herum. Das Herz schlug ihm bis zum Hals als er mit seinen Kameraden in Richtung Eingang lief. Wer hatte die Öffnung der Hangartore betätigt? Waren die Angreifer so dumm, auf diese Weise in die Halle kommen zu wollen. Mit pochender Brust näherte er sich dem Hangartor und sie nahmen den Schalter des Hangartores ins Visier. Doch niemand war zu sehen.
Etwas verwirrt stellte sich der Vierertrupp Rücken an Rücken, hielt Ausschau nach den Gegnern und näherte sich der mittlerweile relativ großen Toröffnung.
Niemand war zu sehen.

Doch dafür konnte er mit einem Mal das Brummen und anschließende Fauchen eines Fusionsreaktors hören. Mit vor aufsteigender Panik weit geöffneten Augen sah Koszarek, wie sich einer der Schwebepanzer langsam auf seinen Luftkissen erhob und aus der Parkreihe direkt in Richtung Hangartor beschleunigte.
„WEEEEG!“ schrie er seinen Männern gerade noch zu und eröffnete mit seinem Sturmgewehr das sinnlose Feuer auf den Pegasus, der immer schneller werdend auf sie zujagte.
Und dann feuerte der M-Impulslaser auf seine flüchtende Gruppe.
Hitze wallte durch Koszareks Unterkörper und entsetzt blickte der Sergeant an sich hinunter. Es schien eine kleine Ewigkeit zu dauern bis er die Weigerung seiner Beine weiterzulaufen mit dem ekelhaften Geruch von versengtem Fleisch und dem Anblick eines großen Melonengroßen schwarzen Loches - das anstelle seines Unterleibs klaffte - in Verbindung gebracht hatte.
Als sein Unter- und Oberkörper in zwei verschiedene Richtungen auseinanderklappte, war Sergeant Koszarek bereits tot.
Ironheart
Panzerhallen, Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach,
Chaosmarken
01. Januar 3065, 00:39

Ohne die geringste Befriedigung steuerte Povlsen den Pegasus über den getöteten Chevalier und registrierte grimmig die Schüsse, die die restlichen Infanteristen auf ihr Fluchtfahrzeug abgaben.

Nach langen Minuten hatte es Povlsen schließlich geschafft – wieder mit maßgeblicher Hilfe des kleinen schwarzen Kastens des Krächzers - das System des Pegasus zu knacken. Per Funk hatte er die Hangartore öffnen können und nun preschten sie schnell in Richtung des Haupttores.
Noch war er nicht nah genug um das Tor mit dem M-Impulslaser in Beschuss zu nehmen, doch sie näherten sich dem Tor mit hoher Geschwindigkeit. Er war sich nicht sicher, ob das reichen würde und hatte keine andere Wahl, als das Tor mit voller Beschleunigung zu rammen und zu hoffen, das sie durchkommen würden.
Die Wachmannschaften der Chevaliers, die jetzt von allen Seiten das Feuer auf den Panzer eröffneten, konnte er getrost ignorieren. Ihre Waffen waren nicht stark genug um die Panzerung des Pegasus zu durchbrechen.
Umso erstaunter war er, als ihr Heck in voller Fahrt in bläulichen Flammen aufzugehen schien, fast eine Tonne Panzerung quasi verdampft wurde und eine enorme Hitzewelle durch den Innenraum des Panzers waberte.
„Was war das?“ schrie Raducanu ebenfalls überrascht.
„PPK!“ analysierte Povlsen mit einem kurzen Blick auf die Schadensanzeige. Wenn die Chevaliers tragbare PPK´s hatten konnte der Ritt schlimmer werden als er befürchtete.
Der Einschlag eines weiteren PPK-Blitzes, der hauchdünn über ihr Cockpit schoss und einen Baum in der Nähe zum explodieren brachte und der rubinrote Schein eines Lasers der sich in ihre linke Seite bohrte, ließen Povlsen schlucken. Soviel schweres Gerät ließ eigentlich nur einen Schluss zu….
„BATTLEMECHS“ brüllte jetzt auch Raducanu, der ihre neuen Gegner hilflos durch die linke Luke erspäht hatte.
„Ein Kriegshammer und eine kleinere Maschine, ich weiß nicht welcher Bautyp…“ Raducanu`s Stimme überschlug sich leicht vor Panik.
„Kabuto“ las Povlsen von der IFF-Kennung der in blau angezeigten Kampfmaschine ab. Und so wie es aussah, war diese Maschine sehr schnell.
„Keine Panik“ rief Povlsen „den Kriegshammer haben wir gleich abgehängt.“
Von halb links hinten kommend liefen die beiden humanoid wirkenden Mechs quer über den Exerzierplatz des Kasernengeländes, um den schnellen Scoutpanzer abzufangen. Doch der Kriegshammer war tatsächlich zu langsam. Noch bevor die schwere Maschine eine zweite Salve – die sicher der Untergang des leichten Scoutschwebers gewesen wäre – nachsetzen konnte, war der Panzer hinter einem Gebäude verschwunden und damit außerhalb der Reichweite. Doch der Kabuto hatte sie noch rechtzeitig erfassen können, um Ihnen zwei Salven KSR-Raketen hinterherzuschicken. Von den 8 Raketen trafen 5 und verteilten starken Schaden vor allem auf dem Raketenturm des Pegasus. Mit einem roten Alarm meldete der Panzer, dass der Turm seine Beweglichkeit eingebüßt hatte. Doch das war Povlsen egal, sie hatten eh keine Raketen geladen.
Dann hatte der Pegasus das Haupttor der Chevaliers in Reichweite des M-Impulslasers. Povlsen feuerte den Laser so oft es ging, um das Tor zu schwächen, dann prallten sie in voller Fahrt hinein.
„FESTHALTEN…“ schrie Povlsen seinem Partner zu und hielt sich mit voller Kraft an den Kontrollen des Panzers fest und betete dass die Bugpanzerung dem Aufschlag mit der Wucht von mehr als 140 km/h Aufprallgeschwindigkeit standhalten würde. Doch sie hatten Glück. Unter unglaublich lautem Kreischen gab das Tor nach und flog aus den massiven Angeln und segelte auf die Strasse vor dem Kasernengelände.
Povlsen und Raducanu wurden wie Puppen in ihren Sitzen hin und her geschleudert, doch zum Glück verletzten sie sich nicht. Das Klingeln einer Raketenzielerfassung alarmierte Povlsen, der sofort wieder Gas gab.
Doch zu spät. Die Raketen schlugen in die bis dahin unbeschädigte rechte Seite, konnten aber die Panzerung nicht durchschlagen.
Mit Vollgas fegte der Pegasus die Hauptstrasse in Richtung Outreach und Povlsen registrierte mit Erleichterung, dass der Kriegshammer bereits nicht mehr auf dem Radarschirm war. Der Kabuto folgte ihnen zwar immer noch, aber der Abstand wurde stetig größer.
Nur ein schnell von der Basis der Chevaliers zu Ihnen aufschließender neuer Kontakt beunruhigte ihn. Die IFF-Kennung identifizierte die Maschine als einen leichten Ripper Kampfhelikopter, und dieser war ohne weiteres in der Lage Ihnen zu folgen und Povlsen wusste nicht, wie die den Kampfheli würden abhängen können.

Dann hatte der Helikopter sie erreicht und eröffnete das Feuer mit seinem M-Impulslaser. Der Pilot musste verrückt sein, da er sich ihnen bis auf wenige Meter und knapp über dem Boden näherte um zu feuern. Povlsen versuchte durch einen leichten Zickzackkurs die Zielerfassung des Helis zu erschweren. Dann bremste er stark, um den Heli in sein Heck rauschen zu lassen, als dieser sich fast direkt hinter Ihnen knapp über dem Boden befand und ihnen mit wahnwitziger Geschwindigkeit folgte.
Der Helikopter reagierte blitzschnell, wich dem Pegasus elegant aus und stabilisierte sich ein paar Sekunden in der Luft. Dann stieß er wieder herab wie ein Habicht auf seine Beute.
Aber anscheinend hatte auch der Ripper keine Raketen geladen, denn er feuerte nur mit dem mittelschweren Impulslaser im Bug. Doch Povlsen musste trotzdem aufpassen, denn sehr viel mehr Treffer konnte der Pegasus nicht mehr schlucken.

Während Povlsen sich auf das Ausweichen konzentrierte musste, schaffte es der Kabuto wieder näher heranzukommen. Der BattleMech war schon fast wieder in Waffenreichweite, als Raducanu auf das Radar zeigte „Neue Kontakte, eine neue Lanze aus 11 Uhr! Sind das neue Chevaliers?“
Noch bevor ihm Povlsen antworten konnte, war ein Knacken in der Leitung zu hören.
„Hier spricht Lieutenant Garber von der Dragoner Sicherheit. Stoppen sie sofort ihre Maschinen und fahren die Reaktoren herunter oder wir eröffnen das Feuer.“
Povlsen dachte natürlich nicht daran und beschleunigte von neuem. Die Dragoner waren zu weit weg um ihn zu kriegen, nur der Ripper würde ihnen folgen können.
„Hier spricht Sergeant Major Rebecca von den Chevaliers“ kam es durch die offene Leitung „wir verfolgen Eindringlinge, in unsere Basis eingedrungen sind und die einen Pegasus gestohlen haben. Wir werden sie weiter verfolgen.“
Die Entschlossenheit in der Stimme ließ Povlsen frösteln. Wenn sie es nicht schafften ihre Verfolger abzuschütteln, waren sie verloren.
„Nein, das werden sie nicht tun“ gab der Lieutenant der Dragoner zurück „ich sehe hier auf meinem Schirm vier Kampfeinheiten der Dantons Chevaliers die in Richtung Outreach unterwegs sind und wenn sie nicht sofort stoppen, werden es bald vier weniger sein, verstanden?“
„Stravag…“
Der Kabuto hielt an und auch der Kriegshammer verschwand wieder vom Bildschirm, da der Pegasus weiter in Richtung Outreach preschte, das nur noch weniger als einen Kilometer entfernt war.
Den Dragonern sei Dank, waren die beiden Verfolger-BattleMechs stehen geblieben. Die Dragoner selbst waren ebenfalls zu langsam, die Lanze schwerer und mittelschwerer Mechs fiel zu schnell zurück um sie zu stoppen.
„Pegasus, Ripper, halten sie an oder unsere Einheiten in der Stadt werden sie pulverisieren.“
Povlsen konnte ahnen, dass die Dragoner bereits weitere Einheiten in Marsch gesetzt hatten um sie aufzuhalten. Also mussten sie bald raus aus dem Panzer. Aber wie, da Ihnen der Ripper immer noch folgte?

Dann erreichten sie die Vororte von Outreach und Povlsen wusste wie sie fliehen konnten. Die Hauptstrasse nach Outreach führte direkt auf ein Straßenfest zu, wo hunderte von Menschen immer noch das neue Jahr feierten.
Doch der heranbrausende Panzer und Helikopter ließen die Feiernden aufschrecken. Povlsen steuerte den Panzer so nahe es ging an die bereits flüchtende Menge heran. Dann bremste er mit voller Wucht, lenkte scharf nach links und rammte eine mittlerweile leere Jahrmarktbude. Der Panzer kam mit einem Krachen und Quietschen zum Stehen und der Kampfhelikopter schoss an ihnen vorbei.
Während der Helikopter eine enge Schleife flog um den Panzer wieder ins Visier zu bringen, stiegen Povlsen und Raducanu von Bord und tauchten in der inzwischen panisch flüchtenden Menge unter.
Mit seinem Suchscheinwerfer versuchte der Ripper sie zwar noch in der Menge ausfindig zu machen, aber Povlsen und Raducanu waren als zwei von vielen Köpfen bereits unerkannt der Menge verschwunden.
Kurze Zeit später hielten sie in einer Seitengasse inne, als sich Raducanu vor Schmerzen seine Seite hielt und nutzen die kurze Pause um sich umzuziehen. Als sie fertig waren grinste Raducanu etwas gequält hinüber. „Frohes neues Jahr!“ wünschte er seinem Partner und jetzt musste auch Povlsen ein klein wenig lächeln. Doch sofort trat der Ernst wieder in seinen Gesichtsausdruck zurück. Sie waren nur hauchdünn davon gekommen, Raducanu war verletzt und sie waren noch nicht durch.
„Wollen wir es hoffen“ erwiderte Povlsen und sie machten sich auf den Rückweg zu ihrem Appartement
Striker
Von Eikyu und mir:

Ca. eine Woche vor Sylvester!


„Na Mel, wie geht’s dir?“ fragte Richy, als er sich zu ihr unter den Heli beugte.
„Besch… dieser verdammte Kabelbaum. Irgendwo muß einer der Kontakte korrodiert sein. Oder ein Kabel gebrochen.“
„Na toll, sind wir nicht Startklar?“
„NEIN“ erwiderte sie schlecht gelaunt.
„Wir haben in 2 Stunden Übung.“
„Ich weiß, aber ich kann nicht zaubern! Ich muß den ganzen Kabelbaum der zyklischen und Kollektiven Steuerung überprüfen, dazu noch den Hydraulikbehälter wechseln. Die Nachtübung tat unserem Baby hier nicht so gut.“
„Hol dir doch noch einen der Techniker. Diesen Tomi zum Beispiel, der steht doch eh auf dich.“ Grinste der junge Sanitäter,
„Tomi ist Mechtechniker und außerdem ist er ganz nett. Und nein wie sind kein Paar. Was du immer denkst.“
Richy lachte als er sich eine Zigarette anzündete. „Pete?“
„Ärgert sich mit der Flugverwaltung auf Outreach rum. Wir dürfen nicht mehr auf der Rettungshöhe fliegen, weil wir kein offizieller RTH sind. Danton will aber, daß wir weiterhin den Dragonern zur Verfügung stehen.“
„Das alte Leid. He, wir haben Morgen frei, wollen wir an´s Meer fliegen. Surfen, Mädels aufreißen?“
Immer noch in ihrer Arbeit vertieft und schlecht gelaunt.
„Es ist Winter!“
„Scheiße, lasst uns was machen, hier ist es so öd.“
„Heliskiing?“
„GEILE Idee!!“ Richy küsste sie auf die Stirn.
„Was sagt eigentlich Danton dazu, daß wir in unserer Freizeit Rundflüge machen?“
„Nichts, nachdem Belinda ihm nur noch von unserem Heli rumschwärmt, weil sie jetzt schon 2 mal bei einem VU dabei war und Pete und du sie vorgestern zu einem Rundflug über Harlech eingeladen habt. Danton war übrigens sehr begeistert, daß ihr den beiden einmal ein paar Stunden Ruhe gönntet und die Idee in den Sonnenuntergang zu fliegen fand er auch toll.
Ich geh jetzt, ich hol dir mal Tommy.“
„He, halt!“ rief sie ihm hinterher, doch so schnell kam sie nicht nach oben wir Richy schon weg war.

Tommy mußte es sich nicht zweimal sagen lassen, daß er Melissa beim Helikopter helfen sollte.
„Frau Leutnant.“ Salutierte er glücklich. Die Antwort war sehr ernüchternd. Ohne aufzuschauen raunte Melissa ihn an.
„Danke, der Druckbehälter muß gewechselt werden. Den Neuen findest du links neben den Hangartor.“
„Äh, jawohl Ma´am.“
Verwirrt schaute Tomi den Helikopter an. Dann sah er zu Melissa herunter.
„Der Druckbehälter für die Hydraulik steckt in der rechten Türverkleidung.“
Tommy nickte und machte sich an die Arbeit.
Mel tat es leid, daß sie ihn so angeschnauzt hatte, aber sie war wütend auf Richy. Wie konnte er es wagen, Tommy her zu beordern.

„Der Hydraulikdruckbehälter ist wie neu. Kann ich dir da unten helfen?“
„Ja, komm runter.“ Tomy holte sich ebenfalls ein Rollbrett und legte sich zu Melissa runter.
„Irgedwo in diesen Kabelbaum ist ein Fehler. Entweder ein Kontakt oder ein Bruch. Ich prüfe schon seit einer Stunde ergebnislos herum.“
Tommy nahm sich einen Durchgangsprüfer und half Melissa. Er genoss die Nähe zu ihr.
„Was funktioniert den eigentlich nicht!“
„Die Sensoren des Heckantriebs sagen immer Fehlermeldungen. Der Rotor ist OK. Der Computer ist OK. Das Diagnoseprogramm sagt, es liegt hier am Kabelbaum.“
Tommy sah sich das Diagnosegerät an und nahm es von Melissa. Dabei berührten sich ihre Hände. Beide starrten sich für einen kurzen Moment tief in die Augen. Dann wurde sie ganz schnell wieder sachlich.
Tommy sah in die Versorgungsklappe, wo der Kabelbaum in das Cockpit ging. Er steckte das Gerät erneut an, allerdings klemmte er den Computer vorher ab.
„Sie her.“ Sagte er, als er näher zu Melissa rollte um ihr das Ergebnis zu zeigen.
„Es ist nicht der Baum! Es sind die Dioden! Doch weil sie direkt hinter dem Rechner stecken, zeigte die Diagnose den Baum an. Die Dioden sind sozusagen ein Teil des Baumes für die Diagnose.“
Tommy nickte nur und freute sich, daß sie den Fehler gefunden haben.
Mit ein paar wenigen Handgriffen lötete Melissa drei neue Dioden ein und der Fehler war behoben.
„Sag mal Tommy.“ Fing Melissa an. Den Blick in den Boden gerichtet, tänzelte sie nervös von einen Bein auf das andere.
„Betreibst du Wintersport? Die Jungs und ich wollen morgen in die Berge fliegen. Pete wird uns wo absetzen und wir können dann in Ruhe mit Ski und Board abfahren. Dann holt Pete uns wieder ab und bringt uns heim?“
Das Angebot war verlockend.

"Hm, Ski fahren kann ich nicht, ein bischen mit n Board, wobei ich eher ein Anfänger bin." Ein plötzlicher Einfall lies ihn fragen: "Wie wäre es mit Rodeln?"
Mel war überrascht. Rodeln? Das taten doch Kinder. "Keine Ahnung. Ich glaube das hat keiner von uns seid seiner Kindheit mehr gemacht."
Richy kam gerade an und hörte dem Gespräch zu. Er grinste als er an die Beiden heran trat.
“Helirodeln oder wie. Wie willst du denn mit einem Schlitten durch den Tiefschnee?“
Tommy war ratlos und Richy lachte. „Na laß mal ich besorg´dir schon was.“
"Hm, dann muss ich nur noch sehen das ich mit Olli den Dienst tausche, aber ich denke, das wird sich machen lassen" Voller guter Hoffnungen machten sie weiter.

Tomi hatte es ohne Probleme geschafft Olli zu überreden und stand nun abflugbereit am Heli. Eigentlich wartete man nur noch auf Mellissa.
Alle schwitzten in ihren Winterklamotten, die sie aber am Zielort dringend benötigen würden.
Kitty hatte es sich nicht nehmen lassen, Tomi auszurüsten. Die normalen Sachen wie Kleidung, Stiefel, Sonnenbrille und Airbagrucksack hatte jeder. Besonders war bei Tomi nur, das er zwei Überlebensmesser hatte (eines davon gehörte ihn, das andere Kitty), an jeden Oberschenkel eines. Und dann noch der Gürtel. Bis auf die 10 Meter Nylonschnur war er normal, äußerlich aber kaum von einen normalen Gürtel zu unterscheiden.
Endlich kam Mel, mit einen "Sorry" versuchte sie ihr zu spät kommen zu rechtfertigen. Da alle schon auf ihren Plätzen saßen, und alles verstaut war, konnte es endlich losgehen. Der Flug dauerte nicht allzu lange.
An einer geeigneten Stelle im Gebirge, die als Heliskiing-Gebiet ausgewiesen war, lies Pete sie alle nieder. Die Abfahrt war zwar lang und nicht präpariert, doch sie war nicht zu steil, eher etwas für Anfänger auf diesem Gebiet.
Er würde sie in einigen Stunden wieder abholen.
Tommy schaute nicht schlecht, als Richy ihn einen großen Reifen in die Hand drückte.
„Der ist für dich.“ Richy grinste noch mehr als er einen zweiten dabei hatte. „Und der für mich, die Idee fand ich geil.“
„Du willst dich doch nicht ungebremst mit den Reifen da runter stürzen?“ fragte Tommy, doch das Gesicht von Richy zeigte ihm daß er es ernst meinte.
Zum Aufwärmen gab es erst mal eine Schneeballschlacht, dann stürzten sie sich todesmutig den Hang hinab.
Tommy hielt sich erst recht verkrampft auf dem Reifen fest, doch dann wurde es immer besser. Richy johlte als er an Tommy vorbeiraste, über einen Felsen sprang und sich dann mehrmals im Schnee überschlug. Tommy wollte irgendwie bremsen, doch wie bremst man einen Reifen.
Auch er überschlug sich mehrmals, doch zu seiner Verwunderung war der Schnee recht weich. Richy und Tommy waren von Schneemännern nicht zu unterscheiden. Alle amüsierten sich prächtig bis ziemlich zum Schluss doch noch etwas passierte: ein Schneebrett löste sich und begrub den Doc unter sich.
"Verdammt, wie konnte das nur passieren. Wo ist er?" fragte Mel. Auch Tomi suchte die Gegend ab, dann rief er aufgeregt: "Da, kurz vor den Baum, der Aussieht wie ein Ypsilon"
Kaum hatte er dies gesagt, bewegte er sich auch schon dahin "Vorsichtig, du Narr. Der Boden ist locker" rief jemand hinter ihm her, aber das merkte Tomi selber. Da lag er, der rote Airbag des Rucksacks vom Doc. Und etwas bewegte sich auch der Boden. So schnell er konnte, versuchte Tomi den Doc frei zu schaufeln, auch die anderen waren schnell da und halfen. Innerhalb kürzester Zeit war der Gefangene befreit.
"Was hat das so lange gedauert? Wisst ihr nicht, dass es da Eisigkalt ist?" maulte der Doc nachdem sie ihn ausgegraben hatten.
"Alles in Ordnung?"
"Natürlich. Ihr habt nicht zufälligerweise einen Grog dabei?"
"oh, du....grabt ihn wieder ein..." forderte Mel scherzhaft.
Striker
Danton schritt über den Regennassen Beton des Exerzierplatzes.
Sein Kopf war tief in seinen großen Mantel gesteckt und unter der Kapuze versteckt um sich vor dem Regen zu schützen.
Im Hangar der Panzer angekommen, schüttelte er sich den Regen ab, während einer der Techniker schon stillstand.
„Rühren.“ Winkte er kurz ab.
„Dolittle?“
„1st. Leutnant Dolittle hat heute Ausgang Sir!“
Im Hangar der Höllenhunde war nicht viel los heute. Danton genoss es richtig und saugte jede Sekunde der Ruhe in sich hinein.
„Na ja.“ Grummelte Danton, der sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete.
In der Mitte des Hangars sah er schon den Grund weswegen er gekommen ist.
Der gestohlene Pegasus. Danton war überrascht. Die Techniker und Panzerfahrer müssen die ganze Nacht durchgearbeitet haben. Die Panzerplatten waren ausgetauscht und erneuert, ja sogar die Lackierung war schon neu.
Danton schritt zu dem Schweber. Einige Techniker standen um den Schweber und prüften mit Messgeräten die Schützendichte, Hydraulik, Kompression, Elektronik etc.
„Tach Jungs. Wer hat denn heute das sagen?“
„Die Techniker sahen kurz auf, an einem der Mastertechs sah Danton schwarze Augenringe.
Er nickte nur in den Panzer. „Mike, Ähm Sergeant Mc Lyod sitz im Panzer. Soll ich ihn rufen?“
„Nein lassen sie mal.“
Danton schwang sich auf das Gefährt. Wenn so ein Panzer vor einem steht oder man auf ihnen ist schauen selbst so kleine Panzer wie der Pegasus doch recht große aus. Danton war sogar überrascht wie hoch und groß so ein Scoutschweber ist. Er kletterte auf den Turm und lugte durch die offene Luke.
„Mc Lyod?“
„Ja! Ich komme gleich. Moment.“
„Nein lassen sie, ich komme nach unten.“
Danton schwang sich in die Luke und zwängte sich in das innere des Panzers. Unter dem Kommandantenplatz ging es noch weiter runter, da saß ja noch einer dachte Danten, zum erstenmal richtig in einen Panzer.
Eben auf diesem Platz saß Mike und überprüfte die Funkgeräte und Sensoren.
Danton stöhnte. Mit seiner Größe hatte er erhebliche Probleme sich hier bewegen zu können.
„Sarge.“ Stöhnte er auf.
Mike sah nach oben. „Der Chef persönlich? Was verschafft mir die Ehre?“
„Ich wollte mich einmal informieren was der Pegasus macht. Aber wie ich sehe ward ihr sehr fleißig.“
„Ja, wir haben die Nacht im Schichtbetrieb durchgearbeitet. Alle. Deswegen hat Dolittle den meisten heute Ausgang gegeben. Soweit alles in Ordnung, wir stimmen nur noch die Elektrik und Feinmechanik ab.“
Danton sah Mike zu wie er tief im Rumpf des Panzers zusammengekauert saß.
Danton lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Er hatte mühe hier in den Kommandantenplatz zu steigen. Der enge Durchstieg von nicht einmal 30 cm weiter nach unten, den gab er gleich auf. Wie kommt der arme Kerl der da unten seinen Dienst verrichtet jemals aus dem Panzer, wenn der Panzer brannte.
Danton fiel erst jetzt zum erstenmal auf, daß selbst Dolittle, den er immer für groß hielt, doch einen Kopf kleiner war als er selbst.
„Kann ich etwas für sie tun?“
Riss Mike ihn aus den Gedanken.
„Nein, Nein Danke. Ich bewundere nur gerade, nun ja, die Enge.“
Mike lachte.
„In so einen Kleinen Schweber müssen eben 3-4 Leute platz haben, wobei wir meistens nur zu dritt fahren. Funken und Sensoren übernimmt der Kommandant. So spart Dolittle Personalkosten ein.“
„Und wenn man mal getroffen wird, oder der Panzer brennt?“
„Es hat ja jeder seine Luke. Hier unter mir ist der Notausstieg für den Funker.“
Danton war das nicht sehr geheuer, zum Glück gab es Leute die diesen Job machten. Ja sogar gerne übernahmen. Von seinen Panzerfahrern würde wohl kaum einer mit einem Mech tauschen wollen, was Danton nie verstehen wird.
Er zwängte sich wieder aus dem Panzer heraus, wobei er sich an etwas anstieß. Als er oben war schüttelte er den Kopf. Es war der Lauf eines Sturmgewehrs. Sogar Gewehre quetschten sie noch in die Stauräume, wie man aber mit Gewehr aus dem Turmluk kam blieb ihm schleierhaft.
Egal, der Schweber war wieder einsatzbereit. Er streifte sich dir Kapuze über den Kopf und ging wieder in den Regen hinaus.
eikyu
Von niemanden abgesegnet, aber meine Variante des "was ist geschehen". Anhaltspunkte sind Ironhearts und Aces Beiträge


Olli überlegte gerade wie er den zerbrochenen Mechfingers am besten reparierte, als er etwas merkwürdiges hörte, kurz nach dem Sylvesterknallen – Gewehrfeuer. Und das kam aus der nähe. Niemand durfte zu dem Zeitpunkt feuern, die Waffenkammer war geschlossen und die einzigen die Scharfe Munition, sowie Schusswaffen besassen waren die Wachleute. Und die würden nicht feuern, nicht mal aus spass, ausser es war notwendig.
Er überlegte kurz was er machen könnte, aber ihm viel nur ein Name ein: Kitty. Überhaupt dachte er in letzter Zeit viel an sie, merkwürdig… .
So schnell er konnte, rannte er rüber zum Fliegerhangar, es waren ja nur ein paar Meter, und fand Kitty im Frachtraum ihres Helis, wo sie gerade dabei war, die Andruckliegen wieder ein zu bauen.
„ich glaube, wir haben Probleme.“ Rief er ihr aufgeregt zu.
Sie sah ihn nur überrascht an. „Ich habe eben Gewehrschüsse gehört, die ganz in der Nähe waren, auf unseren Gelände. Ich denke mal, irgendwo vom Verwaltungstrakt.“
Das laute Stampfen grosser Battlemechfüsse unterbrach ihn. Aufgrund der Vibrationen erkannten beide, das dieser Mech sich nicht langsam bewegte.
Kitty warf den Akkuschrauber achtlos aus den Frachtraum, drängte Olli ebenfalls raus, haute die Frachtluke zu und bestieg das Cockpit ihres Rippers. Olli konnte noch gerade aus den Gefahrenbereich kriechen, als der Ripper auch schon an ihn vorbei rollte.
Das was sie noch gehört hatte war ein riesig lautes Krachen und genau das sagte ihr, das etwas ganz und gar nicht stimmte.
Ihre Ortung zeigte das die beiden Wachmechs sich bewegten, und einer ihrer Panzer, ein Pegasus verfolgten.
Das musste der Feind sein, also verfolgte sie den Pegasus, sah deutlich die Schäden an Heck und Turm des Panzers als sie nahe heran flog und selbst das Feuer eröffnete.
Das sie dabei teilweise nur weniger Meter über den Boden flog, manchmal beinahe mit den Pegasus zusammen stiess, später durch die engen Häuserschluchten des Vorortes hindurch rauschte, all das war nichts besonderes für sie. Problematisch hingegen waren ihre beiden mittelschweren Extremreichweitenlaser. Einer von ihnen überhitzte zu stark, der andere benötigte lange, bevor er wieder Feuerbereitschaft meldete. Die beiden Laser waren neu eingebaut und noch nicht im Betrieb getestet wurden, das es aber so kommen musste… .
Dann rauschte sie über den Pegasus hinweg, als er gerade in einer superengen Kurve fuhr und in eine Jahrmarktbude krachte. Sie konnte noch sehen wie sich jemand aus den Panzer raus bewegte, doch dann verlor sie seine Spur, als er im dichten Getümmel des Strassenfestes untertauchte, und auf die Distanz konnte sie nicht viel von ihn erkennen, nur einen Schemen.
Kitty sah auch das es Verletzte gab, landete nahe den Pegasus, aber noch weit genug, das der Rotorwind nicht die Verletzten erreichte und kletterte aus ihren Cockpit, während sie ihr kleines Medpack schnappte. Mehrere Verletzte, die Splitter der Jahrmarktsbude hatten Opfer gefunden, das schlimmste ein Mann der viel Blut verlor, weil eine Planke sein Bein aufgespiesst hatte. Sie band das Bein des Mannes ab, hörte sich das Gekreische seiner hysterischen Frau an. Dann forderte sie mit Handzeichen die Frau auf, ihren Mann einzuladen, nebenbei warf sie ein paar Passanten, die sich um andere Leichtverletzte ihr Medpack zu.
Der Flug in die Basis ging schnell. Die Chevalierbasis war hierbei besser anzufliegen als das Krankenhaus, denn dort benötigte sie eine Landeerlaubnis, die sie garantiert nicht so schnell bekommen würde, wie es notwendig war.
In der Basis zurück wurde sie schon erwartet, lies ihre Passagiere raus und startete wieder, um weitere Verletzte zu holen. Doch am Unfallort wurde sie erwartet, von Battlemechs der Dragonersicherheit sowie einer Luftraumjägerlanze, die sie zum Landen zwangen und dann festnahmen.
Auch wenn Kitty dies nicht gefiel, sie glaubte das es diesmal besser war, zu kooperieren…
AS-Angelfist
Langstreckenfähre Eisvogel
im Anflug auf Outreach
Chaos March
10 Dezember 3064

" Was für ein Flug aber nun kann ich wohl endlich mal entspannen... " dachte sich Markus...
Er schaute sich um, die anderen Passagiere beäugten ihn mißtrauisch.
" Tja das kommt wohl davon wenn man von der Dragoner Sicherheit beiseite genommen wird " er schaute auf die Uhr " tja 3h Verspätung kein wunder das sie so genervt drein schauen " Die Stuardess kam vorbei und brachte jedem Passagier etwas zu essen. Markus nahm nur ein paar Kekse mit Schokoladen Überzug.

Sicherheitsbüro Raumhafen
Outreach
Chaos March
22 Dezember 3064

" So Mister Markus van Roose, Sie wollen also die von ihnen mitgeführte Raum Kiste also bei uns Registrieren lassen? " Der Dragoner Offizier wußte nicht so ganz was er davon halten sollte. Die Kiste war voller Militär high Tech.
" Nun ich habe daran gedacht, wie Sie bestimmt gesehen haben wurde sie schon von Ihren Kollegen überprüft und versiegelt."
Der Sicherheit Offizier kannte die Daten. Doch er konnte nichts tun da alles legal war, obwohl die Sache schon sehr ungewöhnlich war." Nach Überprüfung der Daten können Sie die Kiste wiederbekommen, aber Ich muß Sie daraufhin weisen das das tragen der Ausrüstung die sich in der Kiste befindet hier auf Outreach unter Strafe steht ". Er schaute die Person an, sie schien Anfang 20 zu sein gut gekleidet und anständiges benehmen. Wenn er es nicht besser wüßte würde er glauben das er entweder ein Berufskiller oder ein Kopfgeldjäger ist. Doch seine Persönlichen Daten sagten nichts aus und genau das beunruhigte ihn.
" Nun ich denke ich werde sie hier nicht brauchen, es sei denn die Dragoner Sicherheit ist doch nicht so gut wie man immer hört... "
Er schaute den Jungen an, er war abgebrüht und sagt das einfach so... irgend etwas hat er vor... ich werde besser noch mal Meldung bei der Sicherheit machen besser ist besser." Nun die Sicherheit ist die beste die sie finden werden und denken sie immer daran, man hat immer ein Auge auf ungewöhnliche Personen "
ein grinsen huschte über sein Gesicht " das will ich doch hoffen sonnst komme ich womöglich noch aus der Übung... " Grinsend drehte er sich um und verließ den Raum
dieser Arsch wie eingebildet er ist. Er griff zur Komm-Anlage . " Hier ist Leutnant Braft ich Brauch mal eine Verbindung zu Sicherheit, es ist Wichtig..."

Endlich draußen angekommen zog er seine Kiste hinter sich her. Er suchte sich ein Taxi.

" Wo darf ich sie hinbringen Mister? " Fragte der Taxi Fahrer." Bringen sie mich zum besten Autosalon hier in der Stadt und wenn ich sage der beste dann meine ich den besten "
" Wie sie wollen obwohl ich ihnen da sonnst etwas empfehlen könnte wenn sie Autos suchen "
" Nun ich bin nicht scharf darauf mir den Laden deines Bruders oder Vetters anzuschauen bringen sie mich einfach da hin "

30minuten später

Markus betrat den laden mit seiner Kiste im Schlepptau.
" Was kann ich für SIE tun kam gleich ein Verkäufer auf ihn zu "
" Nun ich suche etwas bestimmtes und hoffe das Sie so etwas Führen " er hoffte damit den Verkäufer ködern zu können. " Oh ein Kenner, was suchen sie denn nun genau? " Er führte Markus in einen extra Raum der Wohl für solche Anlässe ausgelegt ist. Man sah einen 3dHolotisch in der Mitte des Raumes stehen wo man bestimmt alle hier erhältlichen Fahrzeuge darstellen konnte. " Ich suche den Heely RC Cobra 64 "
Der Verkäufer pfiff leise " Wie ich vermutet habe sie sind ein Kenner und ja wir haben einen hier, wollen sie ihn sehen? "
" Sehr gerne " So gingen die beiden Personen in einen anderen Showraum der im ersten Stock lag.
" So da ist das Prachtstück "
" ja wundervoll darf ich? "
" Selbstverständlich " mit der Erlaubnis öffnete Markus die Flügeltür und setzte sich rein " genau das suche ich " er grinste zufrieden er fühlte sich gleich wohl " nun kann ich ihn gleich mit Nehmen? " Der Verkäufer schien überrascht. Sowas hatte er nicht erwartet " Nun ich denke wir sollten erst mal über die Bezahlung reden meinen sie nicht auch? " Ohne Worte holte Markus eine Karte raus und reichte sie den Verkäufer. " Überprüfen Sie ruhig die Daten ich schau mir solange Mein neues Auto an " der Verkäufer nahm Stirnrunzeln die Karte und ging zu einem Terminal und las die Karte ein. Er war überrascht so sah der Kunde gar nicht aus. Er druckte einen VIP Vertrag aus und ging zurück zu seinem Kunden. " Wie ich sehe denken sie mit, nun lassen sie uns über die Kleinigkeiten Feilschen "
" Wie sie wünschen, wie sie bestimmt gesehen haben hat der Wagen das komplett Paket " .
" Ja aber wie wir alle Wissen gehört ja auch nicht viel dazu, ist ja schließlich schon alles drin, nur die Musik Anlage ist extra ich kenn mich aus... "
" Also gut ich nehme an sie wollen den wagen gleich mit Nehmen und sind deshalb mit dem Preis einverstanden... "
" Ich nehme den wagen zwar gleich mit aber den Preis werden sie sagen wir mal um 7% senken, wie wir beide Wissen ist so ein Wagen nicht jedermann Geschmack und hier wohl eher ein Ladenhüter " .
" Sie sind wirklich ein Kenner nun gut 7% " .
" Wo muß ich unterschreiben? " Fragte Markus mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Etwas später rollte ein Reinrassiger RC Wagen auf die Straßen von Outreach. Der Fahrer wartete noch etwas bis die Kontrollen im grünes Licht gaben das der Motor nun bereit ist 100% Leistung zu bringen. Dann gab er Gas und man hörte noch 2 Straßen weiter das Aufbrüllen des Aufgeladenen Motors und kurze Zeit später rauschte ein Silber/Roter Wagen durch die Straßen von Harlech

Hotel 4Jahres Zeiten
Harlech
Outrech, Chaos March
23 Dezember 3064

Ein Wecker klingelte und Markus wurde aus dem Schlaff gerissen. *GÄHN*
Mit einem Ruck stand er auf und huschte unter die Dusche um sich frisch zu machen. Als er zurück kam sah er das das Frühstück schon da war. " Sehr gut, erstemal frühstücken, dann Sport, dann in die Werbehalle und dann? Mal schauen was der Tag heute so bringt " dachte er bei sich.
Nach dem Frühstück ging er in die Hotel eigene Sportanlage und Trainierte erst mal nach langer zeit wieder unter normalen Umständen. Die blicke der anderen Personen beachtete er nicht. " so jetzt noch mal Duschen und dann ab in die Werbehalle "

Eine Stunde später war er in der Werbehalle. Er schaute sich um so groß hatte er sich das gar nicht vorgestellt. Er suchte nach dem Bereich wo Spezialisten gesucht werden fand da aber nichts was seiner Qualifizierung nur annähernd gleich kam. Nach 3h vergeblicher suche wendete er sich an eine Dragoner Information. " Wie kann ich ihnen Helfen? " Fragte die Dame. " Nun ich suche Arbeit und zwar als Airborn Ranger "
Sie hob die Brauen " nun sowas ist selten, aber ich schau was ich tun kann. " Sie hämmerte auf der Tastatur ein als wenn es der letze Tag ist. " so habe jemanden gefunden der ihnen weiterhelfen kann, gehen sie ins Büro NR. 142 liegt im 35 Stock "
" Danke " er drehte sich um und in Richtung Fahrstuhl.
"Sicherheit hier ist Schalter 7 Er war hier und ist nun auf dem Weg in Richtung Büro NR. 142 " Sie fragte sich was er wohl angestellt hat das er so überwacht wurde aber nett sah er aus...
Markus klopfte an die Tür.
" Herein "
. Er trat ein und sah gleich ein gutes aufgeräumtes Büro vor sich mit Darstellung von Infanterie Bildern. Der Mann hinter dem Schreibtisch stand gleich auf " Wie kann ich ihnen helfen? Aber setzten sie sich erstemal, haben sie unterlagen dabei? „.
Der Mann kam gleich auf den Punkt Markus mochte sowas direktes. " Ja danke hier " .
Er reichte dem Mann einen Umschlag. Dieser öffnete ihn und sammelte den Inhalt und schaute die Daten sich gleich an.
Hmm ein gesperrtes File interessant. Mit einem Knopfdruck speicherte er die Daten ab.

" So da ich nun ihre Daten habe wollen wir gleich mal schauen was wir für sie haben,
So hier habe ich 4 Einheiten die Sprunginfanteristen Suchen könnte was für sie dabei sein. „.
" Danke vielmals, wie ist das nun mit der Provision? „.
" Provision wird nur bei einer Anstellung fällig, dies hier wird per Aufwand bezahlt, hier ist ein Chip gehen sie damit zur Zahlstelle und dann werden ihnen die Daten ausgehändigt "
" Danke werde ich tun "
Die beiden Männer gaben sich die Hand und Marko machte sich auf den weg seine Daten *auszulösen*
" Hier ist Büro 142 ich habe seine Offiziellen Daten gespeichert sie können runtergeladen werden "

Hotel 4Jahres Zeiten
Harlech
Outrech, Chaos March
25 Dezember 3064

Weihnachten und noch immer kein Job in Aussicht. Markus war wie immer im FitnesRaum und hielt sich fit. Als er zu seinen Sachen ging um den Raum zu verlassen lag dort ein Zettel. * Treffen uns um 20uhr in der Lounge Kleiden sie sich gut * Markus schaute sich um konnte aber keinen sehen der vielleicht den Zettel dort hingelegt hatte, da er aber eh nichts vor hatte beschloß er hinzugehen.
Um 20uhr stand Markus gut gekleidet in der Lounge und wartete auf sein Blind Date. Eine gut gekleidete Dame kam auf ihn zu " können wir gehen? ".
" Sicher, nach ihnen Mylady " die Dame bot ihm ihren Arm an er nahm ihn und so gingen sie raus und stiegen in eine Limousine. Er sagte nichts er wartete ab was kommen wird. Irgendwann hielt der Wagen und die Tür wurde aufgemacht. Nachdem Sie auch ausgestiegen war stieg er auch aus und stellte fest das er vor einem großen Gebäude stand und ein Verdacht keimte in ihm auf.
" Nun wenn Sie die Frage erlauben was Mach ich hier? ".
" Nun um ehrlich zu sein ich habe nach einer Begleitung gesucht die gut aussieht sich zu benehmen weiß und heute abend nichts vor hat " antwortet sie schnippisch.
" Schickt sie mein Vater? ".
" Ihr Vater? nein ICH suche etwas Gesellschaft "
Nun war er verwirrt aber gut sollte sie ihren Begleiter haben. Hübsch ist sie ja möchte nur Zugern Wissen was das hier wird...

Es wurde ein schöner Abend aber er fand trotzdem nicht heraus worum es geht und irgendwann gab er auf, war ja auch egal.

Am nächsten Morgen wachte er auf, alleine war er nicht. Er stand auf und ging erst mal duschen was für ein Konfuser Abend. Den Namen der Dame wußte er, aber das war auch alles , Syntia hieß sie. Er versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Als er wieder ins Zimmer kam war Synthia weg.
" Woher wußte ich das nur..." fragte er sich.
Nachdem er sich angezogen hatte sah er das jemand versucht hatte die Kiste zu öffnen aber sie war noch verschlossen.
Wut stieg in ihm auf dieses Miststück schrie er aus wenn ich die erwische...
Aber er wußte er würde sie nicht wieder sehen naja solange noch alles da war. Er öffnete die Kiste und schaute nach noch alles da war, alles lag an seinem Platz. Er beschloß nun die Kiste immer mit zu nehmen egal was passiert.

Nachdem er alle Einheiten abgeklappert hatte war er immer noch ohne Job keiner brauchte ihn. Er beschloß die Angemieteten Kasernen abzuklappern vielleicht hatte er da ja mehr Glück.

Hotel 4Jahres Zeiten
Harlech
Outrech, Chaos March
2 Januar 3065

Heute war die Letzt Kaserne dran. Hoffentlich habe ich da mehr Glück...
Er packte wie immer alle seine Sachen ein, zog sich eine saubere gepflegte uniform an und setzt sich in seinen Wagen und fuhr los zur Kaserne der Danton Chevaliers. Die waren in letzter Zeit öfters in den Medien wegen ihrer Clanfreundschaft und der Schlägerei in der Silvesternnacht sowie deren miltäraktion die sie abgezogen haben. Scheint ein Verrückterhaufen zu sein genau das was ich suche. Markus grinste als der seinen Wagen über die Straße prügelte. Kurz bevor er die Hauptstraße erreichte drosselte er sein Tempo um nicht gleich Negativ aufzufallen.
Langsam fuhr er auf das Tor zu an dem Die wachen standen. Er hielt an machte den Motor aus und näherte sich dem geschlossenen Haupttor. Er wartete bis einer der Wachsoldaten aus dem Haus kam. " Guten Tag ich würde gerne mit dem Chef oder mit seinem Stellvertreter Reden es geht um eine Bewerbung „.
Der Wachsoldat musterte ihn wachsam " Ich werde mal fragen " mit diesen Worten sprach er in sein Headset um die Wachmannschaft im Gebäude zu Informieren .
" OK kommen sie rein "
Langsam glitt das Tor auf erst jetzt viel ihm auf das das Tor wie neu glänzte.
" Darf ich meinen Wagen reinfahren oder soll der hier draußen stehen bleiben? ".
" Parken sie ihn um die Ecke da ist ein Parkplatz "
" Danke " er stieg ein und fuhr den wagen um die ecke des Wachgebäudes und parkte ihn dort. Dann ging er zurück zum Wachgebäude und wartete das sich jemand um ihn kümmerte.
Es kam ein Infanterist um ihn abzuholen.
Er folgte ihm ohne ein Wort zu sagen es war hier sowieso sehr ruhig, nicht mal der Soldat sagte was. Nach einem kurzen Spaziergang wurde er in einen Raum gebracht der aussah wie ein Büro niemand schien hier zu sein er setzte sich und wartete ab was nun passieren würde.
Der Große Lehnsessel drehte sich um und in ihm saß wohl der Chef oder sein Stelli? Er wußte es nicht sagte aber auch nichts.
" Nun wie ich hörte suchen sie Arbeit? „.
" Ja, SIR, hier sind meine Papiere, SIR " ohne ein weiteres Wort zu verlieren reichte er seine Papier dem Mann gegen über.

Dieser fing an zu lesen:

Name : Markus van Roose

Herkunft : Summer
alter : 21 Jahre
Größe : 173
Haarfarbe : Weißblond
Augenfarbe : Stahlgrau
Familienstand : ledig
Stand der Eltern: xxxxxx File gesperrt xxxxxxx

Werdegang :
Militärschule Hawkseye Abschluß: 2-
Militärakademie Sanglamore
Ausbildung zum Sprunginfanteristen 2+
weiterführende Ausbildung
zum Airborn Ranger 2
Offiziersausbildung : durchgefallen wegen Befehlsverweigerung (bei der Abschlußprüfung) keine Note

Militärdienst : Sky Jäger 3jahre
Rang : Sergant
Beurteilung : ein Soldat für den die unterstellten Soldaten durch die Hölle gehen. Der erste der sich freiwillig meldet wenn es um etwas riskantes geht. Bedachtes vorgehen um die Verluste so gering wie möglich zu halten und dennoch das Ziel schnellst möglich zu erreichen. militärisch korrektes auftreten
Kampfbeurteilung 2 (Tendenz steigend)

an den nächsten Offizier versiegelt abzugeben:


persönliche Meinung:
Große klappe, neigt zu Befehlsverweigerung (das ist am Rang deutlich zu sehen) aber dennoch ein anständiger Soldat der alles für seine Männer tut auch wenn das heißt das befehle umgangen werden müssen. Wenn er seine Befehlsverweigerungen in den griff bekommen hätte wäre er schon kp Chef als solches ist er auch anzusehen. Er hat einen guten Überblick im Kampf verliert nie die nerven auch in brenzligen Situationen. Aber man sollte darauf achten ihm nicht zu viele Freiheiten zu lassen..... er hat die Angewohnheit seine Einheit immer nach seinen wünschen umzustellen was ja nicht immer im Sinne der Einheit ist. wenn ihnen also ein Offizier fehlt nehmen sie ihn die Ausbildung hat er abgeschlossen und hat schon mehrmals im Feld als Offizier gedient weil vorgesetzte ausgefallen sind

im gesamten bekommt er die Note 2

gez. Kommandeur der Sky Jäger

Nachtrag : wenn sie den hier beschrieben Soldaten nicht aufnehmen versiegeln sie diese Beurteilung wieder und geben sie sie ihm zurück.

Markus wartete ab was Passieren würde er versuchte normal zu schauen aber es gelang ihm nicht immerhin war das hier nun seine Letzte Chance.
Es mußte einfach klappen er wollte nicht nach Hause zurück gehen nur damit sein Dad wieder sagen konnte ich hab’s dir ja gesagt...
Devastator
Es war ein schöner Tag, an dem Irvin D. Yalom im Büro der HPG-Station auf Tukayyid war. Er tat seine übliche Arbeit, die er immer macht, wenn er nicht gerade im Mechcockpit saß. Er half bei der Wartung der Station. Wie immer, wenn schönes Wetter war, ärgerte er sich, diese Arbeit in den dunklen Schächten unter der Sende-Schüssel machen zu müssen. Auf seiner Heimatwelt Valexa war das Wetter so gut wie immer Eiskalt. Nur in den zwei kurzen Sommermonaten kam das Thermometer knapp über den Gefrierpunkt. Und jetzt hier, im Dunklen, arbeiten zu müssen…
Er ließ seine Erinnerungen in seine Kindheit auf dem Eisfelsen schweifen, bevor er ComStar ging. Mit fünf ging er zum ersten Mal in die Schule. Irvin wuchs in einem Provinznest als Sohn eines Händlers auf. Seine Mutter starb schon kurz nach seiner Geburt. Der Halbwaise überstand die Schule mit höchstem Abschluss und ging danach in die Hauptstadt Valexas um dort ordentlich Studieren zu können.
„Irvin?“
Er erschrak innerlich und wurde wieder zu seiner Arbeit zurückgeworfen.
„Hey, Irvin?“ fragte Adept Richardson noch einmal.
„Ja? Tut mir leid. Ich war in Gedanken.“
„Das habe ich mitbekommen. Gibst du mir mal den 12er?“
„Klar“
Irvin gab dem Adepten den Schraubenschlüssel und versuchte sich auf dem kalten Metall des Schachtbodens so bequem wie möglich hinzusetzen.
Aus freier Entscheidung brach er sein Physik-Studium ab und bewarb sich bei ComStar. Das war am 31.7.3055, kurz nach dem Attentat auf Melissa Steiner-Davion gewesen. Er war wütend auf die Person oder Personen, die diese abscheuliche Tat verübt hatten. Vermutlich war das der Grund warum er zu ComStar gegangen war. Er brauchte irgendwo Halt, da sein Vater die größte Zeit unterwegs war.
Er war skeptisch was Prinz Victor anging und wusste nicht so recht, wo er ihn einordnen sollte. Er wusste zwar das Ian Victor Steiner-Davion ein großer Krieger, nicht jedoch ein großer Politiker war. ComStar hatte eine starke und charismatische Führungspersönlichkeit, Anastasius Focht, was für Irvin ein weiterer Grund war zu ComStar zu gehen. Er…
„So, Irvin. Wir sind hier fertig. Du hast Feierabend.“
„Okay. Ich helfe ihnen noch beim aufräumen.“
„Danke Junge.“
Nach einer Viertelstunde war alles in Ordnung und Irvin ging in sein Quartier, um sich zu duschen. Als er fertig war, trocknete er sich ab und zog sich seine zivilsten Sachen an, die er besaß. Irvin ging aus dem ComStar-Komplex hinaus und überquerte den großen Paradeplatz des Stützpunktes. Vor neun Jahren war er hier ankommen. Nachdem er ein Jahr in der HPG-Station Valexas gedient hatte, wurde Yalom nach Tukayyid versetzt, was für ihn eine große Ehre war.
Nach dem mit 13 Sprüngen anstrengenden Flug, befand er sich auf der Welt, auf der die Clans ihre größte Niederlage erlitten hatten. Im Laufe der Jahre ist in seiner Freizeit zu den ehemaligen Schlachtfeldern gefahren und sah noch immer die Verwüstung die diese Schlachten mit sich gebracht hatten: Schneisen in Wäldern und unfruchtbarer Boden. Als er an einem Tag durch solch eine Schneise wanderte, fand er sogar noch ein kleines Panzerungsstück eines Mechs.
Hier, auf Tukayyid, begann Irvin auch seine MechKriegerausbildung, die er nach drei Jahren erfolgreich Abschloss.
Mittlerweile war er an einem der großen Hangars angekommen. Als er hinein ging, sah er die ComStarTechs fleißig an den Mechs werkeln.
„Ah. Hallo Irvin“ rief ihm sein Tech zu. „Dein Mech läuft wie geschmiert“
„Das freut mich, Christopher. Weiter so.“
Als er an dem zweiten Kokon angekommen war, blieb er stehen und blickte den Mech an, der vor ihm aufragte. Es war ein Raijin. Sein Raijin. Er hatte den Mech bekommen als für die Operation Bulldog, wo er seine ersten militärischen Erfahrungen im realen Kampf sammelte, zu den ComStar-Truppen gerufen wurde.
Er hatte mit ihm 6 bestätigte Abschüsse erzielt, hauptsächlich kleinere Mechs, bevor er selbst abgeschossen wurde, als sein Trupp auf Hanover unkoordiniert zurückfiel. Ihn traf eine Salve LSR aus einer Mad Cat. Mindestens sechs der Raketen schlugen auf sein Cockpit, wodurch Irvin mehrere Ferroglassplitter abbekam.
Verwundet wurde er von einem MASH geborgen, nachdem die Truppen unter Prinz Victor die Clanner zurückgeschlagen hatten. Er kam in ein Feldlazarett, von wo aus er wieder nach Tukayyid kam, um während seiner Rekonvaleszenz Ruhe zu haben.
Nun stand er vor seinem reparierten und frisch lackierten Mech. Auf dem linken Schienbein der weißen Maschine stand eine schwarze 91. Nachdem er den Mech noch einmal halbwegs gründlich inspiziert hatte, ging er weiter seines Weges. Irvin ging durch das große Tor und zu der relativ großen Taxihaltestelle, wo 15 Taxis hintereinander standen. Er stieg in das erste und sagte „Tukayyid City bitte. Ich sag ihnen nachher noch genau wo ich hin will.“
„Okay“, war die kurz angebundene Antwort des Fahrers, der den Motor des Schwebers anwarf und das Taxameter einschaltete. Nach einer Fahrt von ca. 15 Minuten sagte Yalom dem Fahrer das er in das Restaurant ‚Onkel Karls Hütte’ wollte. Dort angekommen setzte er sich an einen Platz wo er den Holovidschirm gut sehen konnte und bestellte sich etwas zu essen. Während seines durchschnittlichen Abendmahls sah er sich die neuesten Gefechte von Solaris an.
Nachdem er zurück war, ging er noch mal in den Hangar, wo sein Mech stand.
„Hey, Christopher. Ist der Mech für unsere morgige Übung bereit?“
„Ähm“ stammelte der Tech. „ sie sollen sich umgehend bei Carlson melden.“
„Was?“ knurrte Irvin. „Der soll sich was einfallen lassen warum ich nicht bei der Übung dabei sein soll.“ Schnellen Schrittes ging er zum Büro von Demi-Präzentor Peter Carlson und klopfte energisch an die Tür.
„Herr Demi-Präzent…“ Weiter kam er nicht.
„Irvin D. Yalom?“
„Ja. Der bin ich. Und ich habe Fragen“
Carlson bat ihn, Platz zu nehmen. „Ich hoffe, das ich die ihnen beantworten kann.
Also, ich habe eine gute oder eine schlechte Nachricht für sie. Je nachdem wie sie es wollen.“
„Ich höre“ antwortete Irvin mit fester Stimme und wollte wissen, was ihn von der Übung im Gelände abhielt.
„Sie werden versetzt“ sagte Carlson gerade heraus und ohne irgendwelche Umschweife. Das hatte Yalom schon fast erwartet.
„Darf ich fragen wohin ich versetzt werde und aus welchen Gründen?“
„Aber ja. Sie werden nach New Home geschickt, um sich den Söldnern der ‚Dantons Chevaliers’ anzuschließen.“
„Die Dantons Chevaliers? Waren das nicht die Söldner, die angeblich für die Geisterbären gekämpft haben?“
„Ja. Sie werden als Verbindungsoffizier zwischen ComStar und den Söldnern fungieren und einen Platz in deren Mechaufstellung bekommen.“
Irvin war leicht verdutzt.
„Warum gerade ich? Warum nehmen die nicht jemanden der schon auf New Home ist?“
„So hart es klingt, dort möchte keiner so richtig bei den Söldnern Dienst tun, nur um dann, wenn die alte Garnision abfliegt, die alten Kameraden zurücklassen zu müssen. Also wurde ein Gesuch hierher geschickt. Da sie einer der wenigen verfügbaren, auf dem untersten Rang, mit Erfahrung im Kampf gegen die Clanner sind, wählte ich sie aus.“
„Na schön. Wann werde ich fliegen?“ fragte Irvin.
„Sie erhalten ihre Flugpläne und Befehle umgehend in ihr Quartier. Ich wünsche ihnen viel Erfolg. Wegtreten!“
Mit einem zackigen „JAwohl!“ verließ er das Büro und machte sich auf, seine Sachen zu Packen.



Zwei Tage später saß er in einem Union Landungsschiff und flog mit 1 1/4 G dem Sprungschiff entgegen, welches am Sprungpunkt auf ihn wartete. Der weitere Flug verlief ereignislos und war recht langweilig. Er hatte sich ein wenig mit einem Maat angefreundet und spielte ab und zu in einer kleinen Runde Skat oder Doppelkopf. Diese Spiele hatten es, wie auch Poker, auf wundersame Weise bis ins 31. Jahrhundert überlebt. Er schaute jeden zweiten Tag bei seinem Mech vorbei, um sicherzugehen das alles in Ordnung war.
Das Sprungschiff materialisierte und Irvin wurde kurz grün. Ungefähr 2 Minuten später hatte er sich wieder vollständig im Griff und wartete darauf, dass das Landungsschiff der Union-Klasse abkoppelte. Nach gut einer Woche weiterem Flug, kam er auf New Home an. Er wurde von einem edlen ComStar Wagen abgeholt und zum örtlichen Stützpunkt gefahren. Nachdem er seine Sachen in sein Quartier gebracht hatte, ging er zum örtlichen Demi-Präzentor. Dort meldete er sich zum Dienst und klärte alle Formalitäten. Danach ging er zum Mechhangar, um zu sehen wie es um seinen Mech stand. Als er kurz den mit den Techs gesprochen hatte, ging er zurück zu den Mannschaftsquartieren und zog sich etwas Ziviles an, um die Gegend zu Fuß zu erschließen.
AS-Angelfist
Kaserne der Chevalliers
Verwaltungsgebäude
Harlech
Outrech, Chaos March
2 Januar 3065

Nun stand Markus vor dem Büro, in der Hand sein Vertrag.
„ Ich habe es geschafft, ich bin dabei. So nun muß ich mich erst mal bei meinem neuen Vorgesetzten melden."
Langsam ging Markus die Treppe herunter, um sich in seiner Verfügung einzufinden. Er fand auch das Büro recht schnell. Ohne nachzudenken klopfte er an.
„Ja? „
Er zögerte etwas und öffnete dann die Tür um einzutreten. „Sir, Sergant van Roose meldet sich zum Dienst, Sir „
Überrascht schaute Captain Petersen auf, er wußte das ein neuer sich bei ihm melden sollte das hatte ihm Danton schon übers Telefon gesagt, aber er hatte nicht gedacht das es so schnell ginge. Er stand auf „ Willkommen bei den Chevaliers, Sergant Roose. Ich werde erst mal veranlassen, das Sie eine Unterkunft bekommen und eine andere Uniform, damit alle sehen das sie nun zu uns gehören. Danach werden Sie sich bei Sergant. Major McLachlen melden, damit er Sie in Ihre Aufgaben, einweisen kann."
„Jawohl Sir. „ Nach einer kurzen Einweisung in die Struktur der Kaserne verließ Markus den Raum.
Nachdenklich sah Cliff dem Neuling hinterher als er den Raum verließ. `Man merkt sofort das er aus einer Haus Einheit kommt, ich frage mich wie lange er so Diszipliniert bleiben wird. Aber vielleicht bringt er ja auch neuen Schwung in die Truppe. Vorausgesetzt er spielt sich nicht auf, aber das werden wir erst später sehen. Ohne weiter darüber nachzudenken, widmete er sich wieder seiner Arbeit.

Markus ging, nachdem er alles erledigt hatte, auf den Explatz, wo der erste Zug beim Waffendrill war um sich wie befohlen, bei Sergant Major McLachlan zu Melden.
Er wartete ab bis sein neuer Sergant Major mit der Ansprache fertig war und die Soldaten mit den Waffen Drill begannen.

„Sir", Markus Salutierte vor dem Ranghöheren Sergant Major, „ ich soll mich bei Ihnen melden, Sir „
Plötzlich herrschte Totenstille und alle Soldaten sahen ihn an. So etwas hatten sie noch nie gesehen, ein Sergant grüßte einen Sergant Major... auch McLachlan war arg verdutzt.„Rühren Sergant , wer hat Ihnen gesagt das sie sich bei mir melden sollen?“
„Sir, Captain Peters hat es mir befohlen das ich zu ihnen kommen sollte, wenn ich meine persönlichen Dinge, geregelt hätte, Sir. “
„ Also, gut kommen sie mit, Sergant ... Reimers, übernehmen sie solange!"
Ein Corporal stand auf "Geht klar Boß, ihr habt es gehört also machen wir weiter."

„Kommen Sie. Wie ist Ihr Name?"
„Mein Name ist Markus van Roose, Sir."
„OK, Markus hör mal genau zu, wir sind Söldner und keine Haustruppe, deswegen las das mal mit deinem SIR. Ich war selbst jahrelang bei einer Hauseinheit. Und es ist eine echte Erleichterung, den Dienst etwas einfacher zu schieben."` Ich hoffe nur das dieser Markus nicht nur nach Vorschrift kämpft, sonst haben wir gleich die nächsten Beerdigungen... ´
„Ähh, OK." Etwas verdutzt folgte Markus dem Sergant Major.
„Also, eine Stube hast du schon?"
„Ja habe mich auch schon eingerichtet, auch meine Sachen aus dem Hotel sind schon hier!"
„Das klingt gut, unsere Uniform hast du auch schon an, also dann werde ich dir erst mal die Kaserne zeigen. Ich denke das du sie noch nicht kennst oder?"
„Nein ich weiß nur wo, meine Stube ist, das Büro vom Major Danton und Captain Petersen sowie die Bekleidungskammer..."
William lachte. „Also gut, dann werde ich dir nun alles zeigen und bevor ich das vergesse nenn mich bitte William, wenn wir unter uns sind und Herzlich Willkommen bei den Chevs."

So führte er Markus durch die Kaserne. Natürlich schleppte er ihn auch in die Kantine, wo er hoffte da er mit einem Neuen auftauchte etwas Kuchen abstauben zu können.
„Also, Markus das ist Sonja sie macht den besten Kuchen in der gesamten Inneren Sphäre."
Sonja, die nicht aufgepaßt hatte, sah auf, sah William mit einem neuen in der Kantine stehen und hörte das er ihm sagte was für tollen Kuchen sie doch machen konnte.
„Du bist doch bloß hergekommen um einen abzustauben, oder William?"
„Nein, gar nicht!" Etwas verlegen schaute er sich um. "Ich wollte unserem Neuen bloß die Kantine zeigen und habe dann nur gesagt, das du den besten Kuchen machst."
„Ja, das sagst du immer, also gut kommt her ihr beiden, ich glaube ich habe noch etwas Kuchen übrig."
Mit einem Schmunzeln ging sie nach hinten und kam mit einem Tablett Kuchen nach vorne.
Die beiden hatten sich derweil schon an einen Tisch gesetzt und redeten über die Dinge die Markus gemacht hatte und wie weit er mit der Ausbildung der Sprungtruppen vertraut war.
Sie stellte den Kuchen auf den Tisch und William nahm sich gleich das erste Stück und fing genüßlich an zu essen.
„Ma´am, ich werde mich erstmal vorstellen. Ich bin Markus." Überraschend nahm er ihre Hand und gab ihr einen Handkuß.
Sonja war davon überrascht und etwas verlegen, denn so hatte sich noch niemand bei ihr vorgestellt.
Nachdem William den halben Kuchen aufgegessen hatte, sah er sich um und streichelte mit einem Grinsen im Gesicht über seinen Bauch. „So Markus ich glaube ich sollte dir noch den Rest zeigen."
„OK, wenn hier alle so nett sind wie Sonja, werde ich mich hier sehr schnell einleben." Er lächelte daraufhin Sonja an und zwinkerte ihr zu.
Sonja räumte derweil schnell den Tisch ab und drehte sich um, so das niemand sehen konnte das sie leicht errötete. "Ich hoffe, ich Seh’ euch beide zum Abend Essen hier."
William drehte sich um. "Ja er wird bestimmt kommen, aber ob ich komme, mal sehen." Er lachte während Sonja ihm frech die Zunge raus streckte.

Als sie das Gebäude verließen, kamen ihnen zwei Mechpilotinnen entgegen, Jara die ihren gut geformten Körper nur durch Shorts und Kühlweste verbarg und Dawn die einen Kühlanzug an hatte. Markus machte Platz und schaute sich nach den beiden um. „Hui, wer sind die beiden Schönheiten denn?"
„Das waren Jara und Dawn, zwei Mechkriegerinnen. Aber mach dir keine Hoffnung."
„Aha und wer ist nun wer von den beiden?"
William schaute Markus an, der den beiden immer noch nachschaute
„Jara ist die Blonde, Dawn ist die Rothaarige."
„Wie schön Dawns Augen sind. Und erst die Haare...", murmelte Markus und schaute den beiden nach, bis sie um eine Ecke verschwanden.
„Ja, Dawn ist auch ganz hübsch, aber ich würde sagen das sie ein kleines Mauerblümchen ist."
Markus schaute verblüfft „Wieso das? So hübsch wie sie ist, hat sie doch bestimmt viele Verehrer!"
„Es geht das gerücht, dass sie nicht ganz normal ist. Obs wahr ist ... ich weiß es nicht. Und Jara hat angeblich einen festen Freund." William schlug dem Sergeant kameradschaftlich auf die Schulter. "Aber du kannst ja gerne dein Glück versuchen.", meinte er lachend.

Nach dem Rundgang durch die Kaserne, der immerhin zwei Stunden gedauert hatte, kamen die beiden wieder am Explatz an.
„Sag mal William, darf ich mein Auto hier in der Kaserne parken?"
„Du hast ein Auto?" Erstaunt sah William ihn an. „Klar kannst du das, las mal hingehen, wie ich sehe macht Reimers als Vertretung eine gute Figur."
Kurz entschlossen gingen sie in Richtung Tor und holten den Wagen rein und parkten ihn vor dem Unterkunftsgebäude.
„Wow netter Schlitten", anerkennend schaute sich William den Wagen an.
„Ja eine richtiges Sahnestück, wenn du willst und wir etwas Zeit haben, können wir ja mal über den kleinen Übungsplatz fahren, so kannst du mir, da auch gleich alles zeigen, so schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe."
„Die Idee ist gar nicht schlecht...... also dann gib mal Gas!"
„OK also dann anschnallen und gut festhalten!"

Markus fuhr den Wagen langsam auf das Übungsgelände um dann richtig Gas zu geben.
Er schleuderte den Wagen mit einem wahnwitzigen Tempo über das Gelände, so das William dachte er müsse sterben
„Bitte etwas langsamer", bettelte er.
„Wie schneller? Kein Problem. Wollte sowie so mal testen wie schnell der Kleine ist!"
Williams Augen begannen sich zu weiten als Markus den Ladedruck auf 1.8bar hochdrehte und der Wagen einen Satz machte, nur um dann auf der Panzerstraße weiter zu beschleunigen. Die Tachonadel stieg und stieg. Es erschien William, das die Bäume nur so an ihnen vorbei flogen.
Als sie so dahin fuhren tauchte plötzlich, wie aus den nichts, hinter einen Hügel ein Hubschrauber auf.
„Hey, der kleine Helikopter will wohl ein Rennen, das kann er bekommen!" Markus freute sich richtig und war ganz in seinem Element als er noch mal runter schaltete um auf Drehzahl zu kommen und nachdem sie wieder gerade ausfuhren, drückte er einen Knopf. William wurde schwindelig, als der Wagen nochmals anfing zu beschleunigen und sich die Tacho Nadel gen Anschlag bewegte.
„YEEEEAAAAHHHHAAAAA das macht Spaß, oder?“
William konnte nichts sagen, ihm war schlecht, er hoffte nur das Markus wußte was er hier tat.
„HEHE, na Heli, kommst nicht mit, was?“ Mit einem Ruck zwang er den Wagen in eine enge Kurve die ihn fast aus der Bahn warf aber dennoch schaffte es Markus den Wagen wieder abzufangen. Der Helikopter schoß kurz über sie hinweg, nur um dann hinter ihnen fast auf gleicher Höhe zu fliegen.
„So, ich denke wir haben hier alles gesehen, ich fahr nun zurück, oder gibt es noch etwas, was ich unbedingt sehen sollte?“
William schüttelte nur den Kopf er war froh, wenn das hier so schnell wie möglich zu ende ging.
Endlich wurde Markus langsamer und fuhr mit normaler Geschwindigkeit in die Kaserne um dort den Wagen abzustellen. Allerdings flog der Helikopter auf halben Rückweg über sie hinweg, vermutlich gelangweilt.

Auf den Exerzierplatz sah er noch den Helikopter stehen, der sie verfolgt hatte. „Sag mal, William, gehört der Helikopter zur Einheit?“
„Ja der gehört Kitty, der besten Helikopterpilotin die ich kenne. Und sie fliegt so wie du fährst...“
„Echt? Ich muß sie kennen lernen...“

Markus stellte den Waagen ab und beide stiegen aus. Während Markus sich auf dem Weg zum Helikopter machte, lehnte sich William am Wagen an und atmete tief durch. „Also, Fahren kann er, das muß ich ihm ja lassen. Wenn er ein genauso guter Infanterist ist, haben wir einen guten Fang gemacht", murmelte William mit einem fahlen grinsen. Nachdem er durchgeatmet hatte, stieß er sich ab um Markus zu folgen, der sich schon den Helikopter anschaute.

„Genial, ein Transporthelikopter“ sanft strich er mit der Hand über den Rumpf des Helikopter.
Als er sich umdrehte stand eine Frau da, er hatte sie gar nicht gehört und hätte sie beinahe umgerannt.
Er betrachtete sie kurz, sah den schwarzen Druckanzug, der ihre weiblichen Formen nur gering verbarg, das kurz geschnittene blonde Haar… .
„Hallo, es sieht aus, als wenn Sie die Pilotin von dem Helikopter sind, ist das Korrekt?“
Als Antwort bekam er nur ein Nicken und einen fragenden Gesichtsausdruck.
„Entschuldigen Sie bitte, meine Unhöflichkeit Ma´am, ich bin Markus van Roose, angenehm ihre Bekanntschaft zu machen.“ Er wollte ihre Hand nehmen um sie zu küssen. „Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit“ Er lächelte sie an während sie ihn abschätzend anschaute und sich dann ohne etwas zu sagen umdrehte, um sich wieder ihrem Helikopter zu zuwenden.

„Sag mal Markus fährst du immer so?“ Fragte William der nun endlich auch angekommen war.
„War doch nicht schlimm, oder? Hey hier wurde ja nicht mal auf uns geschossen“ lachend sah er zu wie William wieder blas wurde, als er antwortete: „Es fehlte nicht viel. Kitty hat uns mit Sicherheit mit ihren Waffen im Visier gehabt. Eine falsche Bewegung und wir wären Geschichte gewesen“
Mit einem Schulterzucken und den Worten:“Nun ich denke es wird besser sein, wenn ich mich bei Captain Petersen zurückmelde.“ drehte Markus sich um und ging in Richtung Verwaltungsgebäude.

Kitty kam zurück und schrieb wie immer auf ihren Pad.
William las den Text. „Ja er fuhr den Wagen, er ist der neue. Was ich von ihm halte? Wenn er nur ein halb so guter Soldat ist wie er fährt, haben wir mit ihm einen guten Fang gemacht ... .“
eikyu
Mit freundlicher Genehmigung von Ace

8.1.

„Denk daran, das du gleich einen Termin mit Kitty hast“ erinnerte ihn Cindy noch mal.
Überrascht sah Germaine sie an. „Termin? Warum? Kann mich nicht erinnern mit ihr einen abgemacht zu haben…“
„Ich aber. Es wird auch nicht lange dauern, meint Kitty, maximal eine Viertelstunde.“
„Und ich habe wirklich mit ihr diese Termin abgemacht?“ der Major war immer noch nicht überzeugt, obwohl er nichts dagegen hatte mit Kitty zu plaudern, so erschien ihn seine Zeit doch etwas kostbar. Er dachte kurz an Belinda. In den letzten Tagen war sie doch etwas >>angebunden<<…
„Na gut, ich geh ja schon hin“ brummte er unwillig.
Er musste Kitty nicht lange suchen, ihr Heli stand direkt vor dem Verwaltungsgebäude und Kitty wartete schon auf ihn, eines dieser Pads in der Hand. Sie will also fliegen, dachte Germaine sich. Nur wohin? Das Kasernengelände durfte sie nicht verlassen… .
Und dann dieses Grinsen, irgendwas heckt sie schon wieder aus.
„Ich vermute mal, du möchtest mit mir fliegen, nur wohin?“ fragte er direkt hinaus.
Scheinbar hatte sie diese Frage schon erwartet, den auf den Pad, welches sie ihm reichte stand schon eine Antwort: „Ziel ist die Nordgrenze des Übungsplatzes. Nur ein kleiner Hüpfer mit den Heli. Möchte nur etwas zeigen.“
„Wehe es ist nichts wichtiges“ brummte er. Seine Laune war nicht gerade die beste. Nichtsdestotrotz stieg er in den Frachtraum des Rippers, merkte aber auch sofort, das er alleine war, somit war das ganze eine persönliche Sache. Über Funk fragte er Kitty: „Bist du eigentlich immer noch sauer auf unseren Master Sergeant?“
„Ja“ las er auf den Pad „ich mag es nicht wenn man meine Loyalität anzweifelt“
„Er hat doch nur seinen Job gemacht, bei der Befragung“
„Ich weis, trotzdem…“
So wie Germaine Kitty kannte, würde sie vermutlich den Rest der Woche den Master Sarge nicht mal mit den Hintern ansehen, danach aber wieder ganz normal mit ihm umgehen. Er wusste noch von früher, wie allergisch Kitty auf das Anzweifeln ihrer Loyalität reagierte. Das Metelus dieses getan hatte, war nur ein logischer Schritt innerhalb eines Kreuzverhörs, welches insbesondere Kitty betraf, weil sie dabei war, als Danton mit den neuen Auftragsgeber sich getroffen hatte.
Der Flug war wirklich kurz, mehr als ein Hüpfer war es nicht. Vermutlich wollte Kitty ihm beweisen das der Heli wieder fliegen konnte, und was ihn am meisten überraschte: sie flog vorsichtig.
Kaum gelandet öffnete sie auch schon die Frachtluke um ihn heraus zu lassen.
Das erste was er sah, war der Zaun, der das gesamte Gelände umspannte, sie waren nur wenige Meter davon entfernt.
„Und?“ fragte er. Erwartungsvoll sah er sie an.
Sie atmete hörbar und sichtbar tief ein, gab ihn zu verstehen er solle Atmen, riechen.
„Es riecht…nach Gras. Welch Wunder, wir stehen hier ja auch im Gras.“ Er verstand immer noch nicht worauf sie hinaus wollte.
Kitty bückte sich kurz, ein Schnitt mit ihren Messer…und sie hielt ihm eine Blume entgegen, eine von vielen die hier wuchsen.
Er roch auch daran und war etwas überrascht, diese Blume hatte einen besonderen Geruch.
Während er so dastand tippte Kitty fleissig in ihr Pad.
„Du siehst den ganzen Tag Beton, deprimierte Menschen, Stahlkolosse, Zahlen. Einen Moment Natur geniessen tut sicherlich gut. Und diese Blumen eignen sich gut als Geschenk für Belinda, wenn mich nicht alles täuscht mag sie diese Farbe.“
Jetzt musste Danton grinsen. Er erkannte was Kitty vorgehabt hatte: ihn vom Alltag zu entführen. Und die Idee mit den Blumen war nicht schlecht. Er hatte schon überlegt welche zu kaufen, doch das war ganz und gar nicht das gleiche wie Blumen selber zu pflücken.
Kurz bevor er wieder in den Heli einstieg, mit einen ganzen Bündel dieser Blumen, merkte er sich diese Stelle. Bis auf ihre Fussabdrücke war sie unberührt, ein Fleck Natur…
Erst als er wieder das Verwaltungsgebäude betrat, natürlich hatte er vorher die Blumen in sein Quartier gebracht, viel ihm ein, das er Kitty gar nicht gedankt hatte.
Schulterzuckend sprach er Cindy an: „Hier für dich“ und reichte ihr drei der Blumen, die er gepflückt hatte. Sie sah ihn überrascht an: „Für mich?“ Dann etwas lächelnd: „Also hat Kitty doch erreicht was sie wollte. Mir sagte sie nur, das sie dafür sorgen wollte, das du etwas bessere Laune hast“
„Das hat sie geschaft“ sagte er. Innerlich dachte er: „Zumindest einen Augenblick lang“
Ironheart
Erwachen

Kasernengelände der Chevaliers, Außerhalb von Harlech, Outreach, Chaosmarken
05. Januar 3065

Feuer.
Eine lodernde Wand aus Feuer, so weit das Auge reichte.

Maareike Koopmans konnte nicht sagen, ob Sie dieser glutrot wabernden Hitze entgegenstürzte oder ob sich dieses Flammenmeer rasend schnell auf Sie zubewegte.
Sie konnte auch nicht sagen, ob sie schrie oder nur lautlos den Mund vor Schrecken weit geöffnet hatte. Sie glaubte zumindest das sie aus Leibeskräften brüllte, doch der infernalisch heisse Atem der Feuerwand verschluckte jedes Geräusch. Sie konnte auch Ihren Körper nicht spüren, nur die unglaubliche Hitze, die Ihr über die nackte Haut brannte.
Ihr Mund war dermaßen trocken, dass sie das Gefühl hatte auszutrocknen. Ihre Augenflüssigkeit schien zu kochen, Tränen verdampften und Sie hatte das Gefühl, das ihre Haut begann Blasen zu werfen.

Doch wenn Sie geglaubt hatte, das die in Ihr aufsteigende Panik nicht zu überbieten war, so hatte Sie sich geirrt.
Langsam konnte sie eine Gestalt in den Flammen erkennen. Etwas schien aus der lodernden Glut aufzusteigen und sich vor Ihr aufzubauen.
Sie konnte nicht sagen, wie weit die Kreatur entfernt war, aber sie musste gigantisch sein. Dem schwarz bepelzten Körper schienen die Flammen nichts anhaben zu können. Im Gegenteil, als sie den Kopf des Wesens erblickte, zuckte sie neuerlich zusammen. Aus Augen und Rachen spieen weitere Stichflammen empor und sowohl die Hörner als auch die Klauen schienen aus glühendem Metall zu bestehen.

Mit rasendem Herzen stürzte Maareike weiter auf die Kreatur zu, ohne sagen zu können um was es sich dabei genau handelte.
Ein erschreckender Gedanke formte sich in Ihrem Kopf: Sie war tot!
Sie war tot und stürzte nun der Hölle entgegen! Ihr Herzklopfen steigerte sich ins unglaubliche und es schien Ihr, als würde das Herz bald vor Panik zerspringen.

Dann, mit einem Mal wurde Sie von irgendetwas schwarzem gepackt und herumgerwirbelt. Sie konnte nicht mehr sagen wo oben und unten war und in welche Richtung sie sich bewegte. Als Sie ihre Orientierung wieder erlangt hatte, konnte sie erkennen, das ein geflügelter, schwarz geschuppter Drache – den sie nicht hatte kommen sehen - sie unter den Achselhöhlen geschnappt hatte.
Doch sie spürte keine Furcht, trotz des abstossenden Anblicks des Drachens. Stattdessen durchströmte sie mit einem Mal ein Gefühl der Gelassenheit und die Panik wich einer inneren Ruhe und Selbstsicherheit, so wie Sie Maareike noch niemals zuvor gespürt hatte.

Ihr Blick traf den des Drachen und Sie blickte in Augen, die eine Weisheit ausstrahlten, die nur auf die Erfahrungen von Tausenden von Jahren zurück zu führen waren.
In diesen Augen gefangen, vergass Maareike alles um Sie herum. Das Flammenmeer, die entsetzliche Bestie und die unerträgliche Hitze hatten Ihren Schrecken verloren.

„Maareike!“ Die Stimme des Drachen war glockenhell, dem Klang einer liebevoll gespielten Harfe gleich. „Maareike, verliere niemals deinen Glauben, und du bist zu Großem bestimmt!“

Sie wollte fragen, wie das gemeint war? Welchen Glauben der Engel meinte, doch sie bekam kein Wort heraus. Sie war noch nie sonderlich gläubig gewesen, also warum sollte ausgerechnet Ihr Großes bestimmt sein?
Doch ehe sie weiter grübeln konnte, spürte Sie eine Veränderung an Ihr. Die Hitze des Flammenmeeres schien abzunehmen, obwohl Sie weiterhin darauf zufiel. Als sie an sich herunterblickte, erkannte sie warum. Eine silbrig-weiß schimmernde Rüstung war an die Stelle Ihrer nackten Haut getreten. Und in Ihren Händen kristallisierten sich ein Schwert und ein Schild, in ähnlicher Farbe schimmernd.

Als Sie wieder die Kreatur der Flammen anblickte, brüllte diese mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke und Flammenzungen umhüllten Sie. Doch sie hatte keinerlei Furcht. Sie blieben unverletzt und näherten sich dem flammenden Geschöpf in atemberaubender Geschwindigkeit. Und auch als weitere Geschöpfe den Flammen entstiegen und sich ihnen in den Weg zu stellen schienen, hatte sie keine Angst.
Aus den Augenwinkeln nahm sie ein Glitzern und Funkeln war und als sie sich zu diesem umdrehte, erkannte sich noch weitere Gestalten in der hellen Rüstung genau wie Sie auf die Flammen zustürzen.

Sie verspürte eine Freude auf den bevorstehenden Kampf, Ihr Herz galoppierte, aber diesmal aufgrund von Vorfreude und ungebändigtem Kampfeswillen.
Sie hörte ein glockenhelles Kampfgeschrei und stimmte sofort mit Innbrunst ein.
„So ist es richtig, Maareike! Dein Glauben wird dir Kraft geben!“
Und Maareike wusste, dass der Drachen Recht hatte. Als Sie schließlich mit einem infernalischen Krachen auf Ihren Gegner traf, durchströmte Sie nur ein Gedanke: Siegesgewissheit.

Als Sie aufschreckte, war alles weg. Die Flammen, die Bestie, der Drachen und die Rüstung.
Stattdessen erkannte sie verschwommen das Gesicht von Doc Bellinda Wallace und langsam kehrte die Erinnerung zur Ihr zurück.
„Maareike, ganz ruhig … ruhig!“ Die Doktorin streichelte Ihr beruhigend über den Kopf und erst jetzt bemerkte Maareike, das Sie schrie, laut und fürchterlich.
Voller Überraschung schaute Sie die Ärztin an mit weit aufgerissenen Augen an und Ihr Blick schien genug zu sagen.
„Maareike, du bist verwundet worden, glatter Durchschuss in der rechten Schulter. Dann bist du gestürzt, aber Du hast Glück gehabt. Nur eine Fraktur von 3 Rippen und eine schwere Gehirnerschütterung. Du warst eine Weile bewußtlos aber schon ein paar Mal wach, erinnerst du dich?“

Maareike dachte angestrengt nach. Und tatsächlich, dunkel trat die Erinnerung in Ihr Gedächtnis. Sie hatten Sie erwischt, sie war gestürzt und dann … dann war Sie schon wieder im Spital aufgewacht. Sie musste geträumt haben, sonst nichts. Oder doch nicht…?
„Alles in Ordnung, Maareike?“ Den besorgten Blick von Dr. Wallace beantwortete Maareike mit einem leichten Lächeln und einem knappen Nicken.
„Gut,“ lächelte jetzt auch Dr. Wallace und tätschelte Ihr noch einmal den Arm. „Es wird alles wieder gut werden.“
Jetzt lächelte Maareike noch mehr und brachte die Kraft auf um mit voller Überzeugung zu antworten: „Ich weiß!“
Kurz darauf fiel Sie in einen erholsamen Schlaf und war sich einer Sache vollkommen sicher: Sie würde nie wieder Angst haben!
AS-Angelfist
In zusammen Arbeit mit Drustran

Kantinen Begegnung

Kaserne der Chevaliers
Kantine
Harlech
Outreach, Chaos March
5 Januar 3065

Draußen regnete es Hunde und Katzen, während man eine Person durch den Regen laufen sah.
Als die Person am Eingang angekommen war, zog sie einen Poncho aus und hängte ihn an die Garderobe, damit dieser abtropfen konnte. Dann öffnete sie die Tür und betrat die Kantine die bis auf eine Person verlassen war.

Markus holte sich ein Tablett und ging zur Ausgabe, schaute sich an was es an Menü zur auswahl gab und entschied sich für das Hühnchen mit Currysoße.

„Hallo Markus, was machst du den hier?“ Fragte Sonja ihn als er an die Ausgabe kam.
„Guten Tag Sonja, ich habe Wache.“ Dankend nahm Markus den ihm gereichten Teller entgegen.
„Da hast du dir aber einen sehr bescheidenen Tag ausgesucht, aber warte ich glaube ich habe noch was für dich, was dich bestimmt aufbaut. Aber setzt dich, ich muß es erst holen"
„Sonja, ohne dich wäre die Küche nur halb so freundlich“ Er lächelte Sonja an die ebenfalls grinste.
Danach drehte er sich um, um sich zu setzen. Die Kantine war leer. Nein, doch nicht. Hinten in der Ecke saß noch jemand. Er beschloß hinzugehen.

„Guten Tag Ma`am, darf ich mich zu ihnen setzen?“ Er schaute Dawn an und wartete geduldig auf eine Antwort, während man den Regen an der Scheibe Prasseln hören konnte. Sie antwortet nicht aber er wartete geduldig.
„Was will der bloß von mir, gibt es hier nicht genug Platz“ fragte sich Dawn. Aber er ging nicht. „Ja, der Platz ist frei.“ „Danke“ Markus stellte sein Tablett ab und setzte sich. „Guten Appetit, Wünsche ich ihnen“. Daraufhin fing Markus an zu Essen.
„Gleichfalls.“ Auch Dawn war am Essen aber nicht mit der Motivation wie Markus, sie stocherte eher lustlos im Essen herum.
„Das Essen ist wieder gut oder?“ Markus sah interessiert Dawn an.
„Ja, ist gut“ murmelte Dawn
„Ich hoffe ich störe sie nicht Ma`am, ich will auf keinen Fall aufdringlich sein. Nur dachte ich alleine Essen macht nicht soviel Spaß wie in Gesellschaft.“ Er versuchte ihr sein wärmstes Lächeln zu schenken, merkte aber das sie ihn ignorierte.

„So Markus, hier hab ich was für Dich.“ Freude strahlend kam Sonja mit einer großen Schüssel Vanille - Pudding mit Schokoladensoße an.
„Uff, Sonja das schaffe ich doch gar nicht.“ Markus bekam ganz große Augen als er die Schüssel sah.
„Soll das heißen, du magst das nicht?“ Sonja schien enttäuscht zu sein.
„Nein, so hab ich das nicht gemeint. Es ist nur soviel“ Markus sah Sonja an und streichelte sich über seinen Bauch. Sonja lachte daraufhin.
„Du kannst ruhig etwas mehr Essen, an dir ist ja nichts dran. Also dann, las es dir schmecken, wenn du nicht mehr kannst, stell die Schale auf den Tresen, ich räume ihn dann später weg.“ Mit diesen Worten ging sie zurück in die Küche.

„Hmm, wenn Sie wollen können sie sich auch was nehmen. Ich schaffe sowieso nicht alles.“ Markus stand daraufhin auf um 2 Löffel zu holen.
Als er zurückkam, sah er wie Dawn die Schale anschaute. Aber als sie ihn kommen sah, schaute sie weg.
„Ich habe mir erlaubt Ihnen auch einen Löffel mitzubringen. Hmm, ich denke ich hole noch eine Schale, wir brauchen ja nicht aus einer zu essen.“
„Nein, ist schon OK. Darf ich denn?“
Überrascht, das Dawn nun doch was sagte, brauchte er etwas um zu antworten.
„Natürlich, greifen Sie ruhig zu.“
„Nenn mich Dawn aber las das SIE...“
„Danke, werde ich sehr gerne machen. Für mich gilt übrigens das selbe. Wenn du willst kannst du mich Markus nennen.“ Er strahlte, endlich kann ich mich mit ihr Unterhalten.

So vielen sie dann gemeinsam über den sehr leckeren Pudding her. Auch das Gespräch wurde etwas lockerer, was vor allem Markus sehr gefiel.
„Warum hast du dich eigentlich zu mir gesetzt?“
„Nun keiner sollte alleine sitzen. Aber der wirkliche Grund ist der, das ich dich sehr gerne kennen lernen wollte.“
Dawn schaute etwas überrascht: „Du wolltest MICH kennen lernen?“
„Ja, seit dem Tag an dem ich dich sah wollte ich mich mit dir unterhalten... “
„Nun, ich würde sagen du hast es geschafft.“

Markus Uhr piepte...
Dawn sah etwas verwirrt auf.
„Mist, ich muß sie nun leider alleine lassen. Ich muß zurück zur Wache. Aber wenn du Lust oder Zeit hast, kannst du ja vorbei schauen oder anrufen, würde mich sehr Freuen.“
Markus stand auf und verabschiedete sich mit einem Handkuß.
Dawn schien verwirrt zu sein, aber er hatte leider keine Zeit mehr um darauf einzugehen.
„Ruhige Wache“ rief sie ihm hinterher.
„Danke, dir einen schönen Tag und nicht erkälten, wenn du raus in den Regen gehst.“ Er lächelte ihr zu, als er sich noch mal umdrehte.

Voller Freunde das er endlich mit ihr reden konnte lief er zur Wache.
„Äh, Sir? Hatten sie vorhin nicht noch ein Regenponcho an?“
Völlig durchnäßt schaute er den Private an, nur um sich selber im Geiste zu tadeln.
„Ja hatte ich, würden Sie ihn mir mitbringen, wenn sie vom Essen zurück kommen?“ Fragte er den Private.
„Jawohl, Sir. Mach ich.“
Markus schaute den Soldaten zu, die nun zum Essen gingen. Wie gerne wäre er mit ihnen gegangen nur um noch einmal mit ihr zu reden...
AS-Angelfist
In Zusammen Arbeit mit Drustran und Ironheart


Sonnenuntergang


Kaserne der Chevaliers
Harlech
Outreach, Chaos March
10 Januar 3065

Nach einer 3 Tage Übung, auf dem kleinen Übungsplatz hinter der Kaserne der Chevaliers, war Markus froh endlich Ruhe zu haben. Er hatte den Zug klein bekommen, ja jetzt sind sie eine Einheit die auch denkt wie eine Einheit. Er war stolz darauf ein Teil dieses Zuges zu sein. Auch wenn es nicht einfach war, hat ihm glatt ein Blaues Auge gekostet damit sie ihn akzeptierten. Der Corporal hat einen guten rechten Hacken, hätte er gewußt das er Profi Boxer war hätte er nicht so eine große Klappe riskiert. Aber vielleicht war es besser so. Er hatte ein Blaues Auge und der Corporal ein ausgeschlagenen Zahn. Aber das Ziel war erreicht und das war das wichtigste.

Jetzt muß er erst mal seinen Pflichten hier nachkommen.
Er ging in Richtung Kranken Revier um Private First Class Koopmans zu besuchen.
Als er das Krankenrevier betrat lief er gleich der Stabsärztin Wallace über den Weg.
„Guten Tag Sergeant, was kann ich für sie tun?“ Fragte sie mit einem skeptischen Gesichtsausdruck. Sie hatte wohl auch schon davon gehört das er sich mit dem Corporal geschlagen hatte. Er hoffte nur das der Captain nichts erfahren würde.....
„Guten Tag Ma`am, ich würde gerne einen Krankenbesuch bei Private First Class Koopmans machen.“
Die Ärztin schaute ihn nur abschätzend an. „ Sie ist noch nicht dienstfähig“
„Es ist ein Höflichkeitsbesuch. Ma´am. Ich will sie nicht mitnehmen.“ Er versuchte vertrauensvoll zu schauen aber irgendwie schien es so, als wenn sie ihm nicht traute.
„Gut, kommen sie mit“ Sie drehte sich um und ging voran. „Hier ist das Zimmer, aber nicht länger als 5 Minuten verstanden?“
„Ja, Ma´am“ Er trat in das abgedunkelte Zimmer ein.
Maareike schien zu schlafen. Langsam ging er zum Bett und stellte ein Strauß Blumen, für den seine Truppe zusammen gelegt hatte, auf den Nachttisch. Daneben stellte er eine Genesungskarte, neben die anderen Karten die da schon standen.
„Gute Besserung, Maareike“ flüsterte er seiner zukünftigen Untergebenen zu und drehte sich leise Richtung Ausgang, um das Zimmer zu verlassen.
Eine leise Stimme fragte „Sind die für mich?“
Markus drehte sich um und sah in die blauen Augen von Maareike. „Ja, die sind für sie. Mit schönen Grüßen ihres Trupps. Ich soll ihnen sagen, das sie vermißt werden. Alle sind aber froh das es ihnen wieder besser geht.“
Einen Moment schloß Sie die Augen, dann blickte Sie ihn durchdringend an, so als wäre Ihr etwas siedend heiß eingefallen "Wer sind Sie?"
Schlagartig wurde Markus klar, das Maareike ihn ja gar nicht kannte. Sie blickte Ihn weiter an, ohne mit den Augen zu blinzeln. Es lag keine Angst in Ihrem Blick, nicht einmal eine Spur von Sorge.
"Oh, entschuldigen Sie. Sergeant Markus van Roose, ich bin Ihr neuer Truppführer." Er lächelte freundlich, doch seine Zuversicht schwand, als er einen Schmerz in Ihrem Blick zu erkennen glaubte.
"Terry...?"
Heißes Adrenalin pumpte Markus mit einem Mal durch die Adern. Hatte Ihr keiner etwas gesagt? Wußte Sie nicht, das Sergeant Terry Koszarek in der Silvesternacht gefallen war. Und wie war die Beziehung der beiden gewesen? Markus war nicht gerne der Überbringer von schlechten Nachrichten, wer war das schon.
Er schüttelte ganz vorsichtig den Kopf "Sergeant Koszarek ist gefallen." Jemand hätte es Ihr sagen sollen, jemand anderes als er. Das war kein guter Start.
Wieder schloß Maareike die Augen. Dann blickte Sie ihn wieder direkt an und sagte kein Wort.
"Stand er Ihnen... nahe?" Durchbrach Markus die Stille um überhaupt etwas zu sagen.
"Er war mein Sarge" sagte Sie ruhig und gefasst "und ein guter Freund."
"Mein herzliches Beileid" war das einzig sinnvolle, was ihm einfiel. Maareike schien tatsächlich gefaßt zu reagieren. Sicher war der Verlust eines Freundes schmerzhaft, aber als Soldat erlebte man so etwas leider häufiger. Er hoffte, das Sie damit würde umgehen können.
"Die Angreifer...?"
"Sie haben einen von Ihnen verwundet, Maareike, aber leider sind Sie uns entkommen."
Wieder schloß Maareike kurz die Augen. Dann setzte Sie zu einer weiteren Frage an, wurde aber von Doktor Wallace unterbrochen, die durch die Tür hereinkam. „Sergant, es wird Zeit! Die Patientin braucht dringend Ruhe, also raus jetzt.“
„Entschuldigung, ich kann leider nicht länger bleiben. Ruhen sie sich aus, werden sie wieder gesund“ er lächelte sie an. „Wenn was ist Private, sagen sie mir Bescheid ich lasse es ihnen zukommen.“
„Jetzt aber raus hier!“
Markus merkte, wenn er hier länger bliebe dann gäbe es ein Unglück.
„Ich entschuldige mich nun für die Störung die Damen.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und Verlies das Zimmer.

Wieder in seinem kleinen Büro angekommen, machte er sich daran den Bericht für seine Vorgesetzten zu schreiben, was alles auf der Übung Passiert ist.
Nachdem auch das erledigt war und der den Bericht abgegeben hatte, hatte er endlich Frei.
Doch was sollte er bloß mit dem angefangenen Wochenende machen?

Er beschloß nun erst mal etwas zu Essen.
Also ging er in die Kantine. Nahm sich wie immer ein Tablett und stellte sich in die Schlange der Wartenden.
Zu seiner Verwunderung wurde er nun nicht von den Soldaten des Zuges geschnitten. Anscheinend hatten sie ihn nun doch akzeptiert.
Als er dran war nahm er sich sein Teller und setzte sich.
„Endlich wieder von einem Teller essen“
„Darf man sich setzten, Sir?“
Markus schaute auf. Und sah den Corporal. „Sicher, wie komme ich zu der Ehre?“
„Ich wollte mich für mein Benehmen entschuldigen, Sir.“
„Das brauchen sie nicht, Corporal.“
„Doch, wenn sie mich Melden bin ich raus aus der Einheit. Das wissen sie, so gut wie ich. Ein Angriff auf einen Vorgesetzten ist nirgends gern gesehen, Sir.“
„Ich habe sie provoziert, also war es meine Schuld. Aber es hat geklappt. Der Zug arbeitet nun wesentlich besser zusammen als vorher, auch wenn es mir leid tut, das sie einen Zahn eingebüßt haben.“
„Ich Hab schon viel schlimmere Sachen durchgestanden, als die kleine Schlägerei. Heißt das also, sie werden mich nicht Melden, Sir?“
„Was sollte ich den Melden Corporal?“
„Danke, Sir. Sie werden es nicht bereuen, das verspreche ich ihnen, Sir“
„Kein Problem Corporal.“
So, also war das auch geklärt.

Als Markus so sein Essen zu sich nahm, sah er sie wieder.
Was sollte er bloß jetzt machen? Plötzlich kam ihm eine Idee, er stand auf und ging zu ihr rüber. Sie saß alleine und schien in irgendwas zu lesen.
„Dawn, darf ich mich setzten?“
Dawn schaute hoch und sah ihn fragend an. „Ja, ist ja genug Platz hier...“
Markus setzte sich. „Hast du am Samstag schon was vor? Ich würde dich, wenn du nichts dagegen hast, etwas näher kennen lernen.“
Dawn schaute verwirrt auf. „Bis jetzt habe ich nichts vor...“
„Heißt das also, du sagst ja?“
Dawn nickte nur
„Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen.“ Strahlend sprang er auf und ging in Richtung Tresen.
Dort war Sonja. „Hallo Sonja, darf ich dich mal stören?“
„Ah, Markus. Du darfst mich immer stören. Was kann ich denn für dich machen?“
„Ich möchte gerne eine Dame, zu einem Picknick einladen. Ich wollte dich daher fragen, ob du mir helfen könntest, bei der Menüzusammenstellung.“
Sonja schaute an ihm vorbei in den Raum rein. Markus folgte ihrem Blick und blieb auf Dawn hängen. „Ich hatte mich schon gefragt wann du ankommst. So wie du um sie herum geschlichen bist, war es ja nur eine Frage der Zeit. Aber sei gewarnt, sie ist sehr zerbrechlich.“
„Ich werde ihr nicht weh tun, das verspreche ich.“
„OK, ich werde dir etwas schönes zaubern. Wann brauchst du es denn?“
Markus schaute etwas verlegen auf den Boden. „ Am Samstag Hab ich sie eingeladen, nur das sie es noch nicht weiß, das ich ein Picknick plane.“
„Markus, du bist ein Schelm. Ja ist kein Problem ich werde das dann fertig machen.“
„Danke, Sonja du bist ein Engel.“
„Las das aber nicht Dawn hören, sonst wird das nichts...“ Sie zwinkerte ihm zu.
Markus errötete leicht. Drehte sich aber dann um und ging raus.


Kaserne der Chevaliers
Harlech
Outreach, Chaos March
11 Januar 3065

Markus ging in Richtung Kantine, um das Essen für das Picknick abzuholen.
Sonja wartete schon auf ihn. „Ich wünsche dir viel Glück.“ Mit diesen Worten, gab sie ihm den Korb mit dem Essen.
Er nahm ihn entgegen. Er brachte ihn an den besten Platz, zumindest in seinen Augen. Ein Ort wo man am besten die Sonne untergehen sehen konnte. Dort bereitete er alles vor.

Pünktlich war er da um Dawn abzuholen.
Doch sie schien schon zu warten.
„Hallo Dawn“ Markus gab ihr einen Handkuß zur Begrüßung.
„Hallo Markus“
„Nun ich weiß das es unhöflich ist, aber darf ich dir die Augen verbinden, wenn ich dich hinführe?“
„Du willst mir die Augen verbinden? Warum?“
„Ich möchte dich gerne überraschen... Aber, wenn du nicht möchtest ist es OK.“
„Nein ist schon OK.“
Vorsichtig verband er ihr die Augen. Danach führte er sie langsam und sehr vorsichtig.
„Achtung jetzt kommen Stufen.“
„Stufen?“ Dawn war überrascht aber stieg dennoch langsam die Treppe hoch. Markus führte sie ganz ruhig auf das Dach des Mechhangar. Der Ort, von wo man seiner Meinung am besten den Sonnenuntergang betrachten konnte.
Oben angekommen nahm er ihr die Augenbinde ab.
Der Ausblick war wundervoll. Die Sonne stand nahe am Horizont, so das es bereits zu dämmern begann.

Die beiden fingen an, langsam das Essen, was Sonja bereitgestellt hat, zu genießen.
„Warum machen wir das hier oben, Markus?“
„Ich finde von hier oben ist der Sonnenuntergang einfach wunderschön anzuschauen ist.“
Er schaute sie lächelnd an, dann beobachteten sie wie die Sonne, die nun fast den Horizont berührte, warme rote Strahlen aussandte. Markus rutschte etwas dichter an Dawn. Langsam nahm Markus ihre Hand und hielt sie sanft fest, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand