Cattaneo
Die Bundesrepublik Terra - Größe und Struktur
Die Bundesrepublik Terra (oder Federal Republic Terra - FRT) ist ein föderaler Staatenbund menschlich dominierter Sternensysteme mit insgesamt deutlich über 40 Milliarden Einwohnern. Sie besteht de jure aus mehr als 1.500 Sternsystemen, von denen die Mehrzahl freilich zumindest momentan unbewohnt ist. Diese ca. 900 Sternsysteme mit mehreren tausend Planeten und zehntausenden Monden (in der Mehrheit handelt es sich bei den Planeten um Gasriesen, aber es gibt auch eine ganze Anzahl Planeten und Monde, die für eine Besiedlung geeignet wären) fallen in die so genannte Kategorie 0. Dies sind Systeme, die keine dauerhafte Besiedlung haben (kurzzeitige Installationen zur Ressourcenausbeutung und Erforschung zählen nicht), weil die Planeten nicht geeignet zur Besiedlung sind, strategische Gründe dagegen sprechen oder sich einfach noch nicht genug Geld und Siedler gefunden haben. Einige wenige dieser Systeme hatten in der Vergangenheit eine Besiedlung oder feste Stationen, die aus verschiedenen Gründen wieder aufgegeben werden mussten, und schließlich gibt es einzelne Planeten, die aus Rücksicht auf die einheimischen primitiven Kulturen vorläufig nur beobachtet werden. In einer Anzahl solcher Systeme gibt es automatisierte Überwachungsstationen, und vereinzelt mag es auch halb- und illegale Ansiedlungen kleinerer Größe geben, die es schaffen "unterhalb des Radars" der FRT zu bleiben.
Systeme der Kategorie 1, von denen es ca. 250 gibt, verfügen bereits über eine langfristige (mehrjährige und auf Dauer angelegte) menschliche Besiedlung, sei es in Raumhabitaten oder auf Planeten/Monden. Die Zahl der Bewohner liegt bei einigen hundert bis maximal 10.000, und sie haben keine nennenswerte politische Eigenregierung, sondern es handelte sich um kommerzielle (privat oder staatlich), militärische oder Forschungseinrichtungen. Ihre Einwohner haben (außer im Falle einiger Strafkolonien) das Wahlrecht und andere entsprechende Grundrechte (natürlich bei Militärpersonen mit gewissen Einschränkungen), ihre Stimmen gelten jedoch nicht für Direktvertreter vor Ort sondern beziehen sich auf die administrativen Zentren, d. h. Systeme höherer Kategorie, denen sie zugeteilt sind.
Systeme der Klasse 2, ihre Zahl beträgt ca. 200, verfügen über eine nennenswerte Bevölkerung, maximal vielleicht fünf bis sechs Millionen, bei 90 Prozent jedoch nur eine Million oder weniger. Es handelt sich durchweg um Systeme mit Siedlerplaneten (ein, manchmal auch mehrere in ein und demselben System), auch wenn die Siedlungen zum Teil um eine bedeutende industrielle, wissenschaftliche oder militärische Einrichtung herum entstanden sind. Meist konzentriert sich das menschliche Leben auf einige wenige Zentren. Diese Systeme haben eine gewählte Selbstverwaltung (in einigen Fällen auch eine monarchisch oder religiös legitimierte Führung), die zahlreiche Belange des täglichen Lebens regelt. In Sachen Gesetzgebung (Wahl eines Ministerpräsidenten und eines regulären Parlaments bzw. Wahl eines Senators für die Zentralregierung auf Terra) sind sie jedoch nicht autonom, sondern Teil eines Siedlungsblocks aus mehreren Planeten. Einer von diesen, oft ein Planet an der Grenze zur Kategorie 3, ist Sitz der Regionalregierung und des Ministerpräsidenten. Der Block entsendet einen Vertreter (Senator) in den terranischen Senat. Wie viele Einwohner ein Block umfassen muss, um als vollwertig anerkannt zu werden, bestimmt der Senat auf Terra, meist erst nach langen Debatten. Zumeist liegt der Mindestwert jedoch bei 15-20 Millionen. In den Randsektoren kann so ein Siedlungsblock deshalb aus mehreren Dutzend dünn besiedelter und in Bezug auf die Bevölkerung sehr unterschiedlichen Welten bestehen. Die Befugnisse des Ministerpräsidenten schwanken erheblich. Insgesamt entsenden die Planeten dieser Ordnung und die ihnen angegliederten Systeme der Stufe 1 nicht mehr als 20 Senatoren nach Terra, und dieser geringe Einfluss in der terranischen Zentralregierung ist seit jeher Zankapfel zwischen der Zentrale und der Peripherie.
Die lokalen Streitkräfte des Siedlungsblocks umfassen neben der Polizei auch Verbände der Nationalgarde, die dem Ministerpräsidenten unterstehen. Sie verfügen oft über mehrere Infanterie- und Panzerbrigaden, einzelne Raumjägerstaffeln sowie einige wenige Korvetten, möglicherweise auch einzelne Fregatten, d. h. auch über atomare Waffen. Da sie allerdings vielfach für ein Gebiet zuständig sind, das sich über etliche Lichtjahre erstreckt, sind sie selbst mit Hilfe der TSN nicht immer in der Lage, bei Piratenangriffen und ähnlichen Bedrohungen rechtzeitig vor Ort zu sein. Der Bewaffnungsgrad sowohl der Sicherheitskräfte als auch der Einwohner schwankt je nach Lage, kann aber - da diese Welten zumeist am Rande der FRT liegen und die Polizeimacht oft schwach ist - deutlich höher sein als bei zentral gelegenen Welten. Bezüglich der Größe und Schlagkraft der Nationalgarde hat der Senat auf der Erde eine Vetorecht, vor allem um die Möglichkeit einer bewaffneten Separation zu minimieren, es hat sich aber seit langem eingebürgert, dass dies mit den Ministerpräsidenten ausgehandelt wird und die Obergrenzen flexibel festgelegt werden (dies gilt auch für die Systeme höherer Ordnung).
Systeme der Kategorie 3 sind Systeme mit etablierten größeren Siedlerwelten (meistens eine, selten zwei oder mehr bewohnte Planeten/Monde). Ihre Zahl beträgt rund 120. Sie sind zumeist seit mindesten 50, eher noch mehr Jahren bewohnt. Die Bevölkerung eines solchen Systems umfasst im Schnitt etwa 50-100 Millionen, obwohl es auch solche mit gerade einmal rund 20, und andere mit gut 300 Millionen Einwohner gibt. Die Bewohner verteilen sich auf eine Anzahl von etablierten planetarer Zentren. Jedes System entsendet eine eigene Senatorin und wird von einer eigenen Ministerpräsidentin regiert (nur in Ausnahmefällen ist eine Doppelmitgliedschaft als Ministerpräsidentin UND Senatorin erlaubt). Alternative Regierungsformen wie Monarchie oder religiös legitimierte Herrschaft ist im Normalfall unmöglich, manche der Systeme haben aber de facto eine Doppelspitze. Die Streitkräfte umfassen neben der Polizei Verbände der Nationalgarde, die am Boden mehrere Divisionen stark sein können, dazu kommen mindestens ein vollwertiges Raumjägergeschwader und eine Anzahl Korvetten, Fregatten sowie einzelne Zerstörer. Gerade im Zuge des Akarii-Krieges hat generell der Bewaffnungsgrad zugenommen, obwohl die Auskämmungsaktionen der TSN viel gutes Material und Leute an die Front abgezogen haben. So bauen einige Systeme verstärkt eine eigene Abwehr aus Boden- und raumgestützen Abschussbasen aus, auch ein Ausbau der Kampffliegergeschwader ist zu beobachten (eine nennenswerte Verstärkung der vollwertigen Kampfschiffe ist für diese Systeme jedoch kaum bezahlbar).
Die rund 30 Systeme der Kategorie 4 haben eine Bevölkerung von ca. 350 Millionen bis (in Ausnahmefällen) mehreren Milliarden (etwa das Sterntorsystem mit insgesamt rund 2 Milliarden). Sie sind zumeist seit mehreren hundert Jahren kolonisiert und haben inzwischen längst eine eigene Kultur und ein entsprechendes Selbstbewusstsein entwickelt. Allerdings sind sie aufgrund ihrer Größe oft weit weniger ethnisch und religiös homogen als Systeme kleinerer Kategorien. Sie entsenden abhängig von ihrer Bevölkerungszahl mehrere Senatoren (zwischen zwei und zehn) in den terranischen Senat, insgesamt rund 150.
Ihre Ministerpräsidenten - in Ausnahmefällen wie in Sterntor mit den zwei dicht bevölkerten Planeten Masters und Seafort gibt es mehr als einen - sind de facto Schwergewichte, an denen man in der Politik der FRT kaum vorbei kommt, insbesondere wenn sie sich untereinander abstimmen. Dies gilt um so mehr, da sie nicht selten inoffiziell mehrere benachbarte Systeme der Klasse 3 bzw. Blöcke aus Systemen der Klasse 2 dominieren, die enge historisch/ethnische (ihre Besiedlung ging von diesen Bevölkerungskernen aus), religiöse (die dominierenden Kirchen haben dort ihren Sitz), politische (die wichtigsten Parteien der Regionalparlamente sind immer noch auf die Zentralwelten fixiert) oder wirtschaftliche Beziehungen haben (weil sie zentrale Abnehmer und Lieferanten sind).
Die Nationalgarde eines solchen Systems verfügt über mindestens ein vollwertiges Raumjägergeschwader aus sechs oder mehr Staffeln, darunter atomwaffentaugliche Jagdbomber/Bomber, und mindestens ein Dutzend vollwertiger Schiffe, darunter vereinzelt auch Kreuzer, sowie oft mehrere schwer bewaffnete Habitate im Orbit bzw. an strategisch wichtigen Punkten im System. Am Boden ist in der Regel eine respektable Streitmacht aus Infanterie, Panzern und Artillerie sowie Erdkampfflugzeugen mit der numerischen Kampfkraft etlicher Divisionen stationiert. Da diese Welten aber praktisch sämtlich relativ tief im "Inneren" der FRT liegen, ist der Bewaffnungsgrad meist vergleichsweise niedrig und übersteigt oft nicht wesentlich die von Systemen der Kategorie 3, obwohl dies finanziell und personell leicht machbar wäre (oder zumindest war es so bis zum Krieg gegen die Akarii und besonders den Ereignissen in Sterntor, der so genannte Verrat an Masters dürfte das tw. ändern).
Bisher gibt es nur ein System der Klasse 5, nämlich das Sol-System. Die Bevölkerung der Erde beträgt im Zuge massierter Auswanderung und einem Sinken der Geburtenrate rund 4,3 Milliarden (neben der Erde gibt es im Sonnensystem auch nennenswerte Bevölkerungszentren auf dem Erdmond mit 3,5 und dem Mars mit knapp 35 Millionen, dazu kommen noch mehrere größere Bevölkerungszentren auf einigen weiteren Planetenmonden, die mit insgesamt knapp 10 Millionen Menschen zu Buche schlagen). Das terranische Sonnensystem ist Hauptsitz der wichtigsten politischen Entscheidungsgremien wie etwa des Senats, der Präsidentin, des Hauptquartiers der TSN und der Armee sowie der Bundesministerien. Es gibt mehrere föderale Regierungschefs (plus die Regierungschefs von Mars und Mond) die den Rang von Ministerpräsidenten innehaben (auf der Erde etwa für die Sowjetische Konföderation, die Republik Indien, der Chinesischen Union, dem Südamerikanischen Staatenbund etc.) und mithin auch mehrere Regionalparlamente. Die Einzelstaaten entsenden insgesamt gut 60 Vertreter in den Senat der FRT und verfügen über kooperierende aber nicht integrierte Verbände der einzelnen Nationalgarden. Diese sind am Boden vergleichsweise stark, aber die traditionelle Schlagkraft der TSN-Home-Fleet und das Fehlen eines Gefühls der Bedrohung führten dazu, dass die sonstige Schlagkraft der Nationalgarde (Raumjäger, Großkampfschiffe oder Boden-Raum-Waffen) seit mindestens zwei Jahrhunderten eher vernachlässigt wurde. Die Kampffliegereinheiten hatten zwar sämtliche Elite- und Vorzeigestatus und sind oft auch modern ausgestattet, waren aber von geringer Größe, und die Raumschiffe übernahmen neben gelegentlichen Patrouillen nur hin und wieder Unterstützungsaufgaben für Systeme, die enge Beziehungen mit dem jeweiligen Bundesmitglied hatten. So betrug die raumgestützte Schlagkraft der mehr als einem Dutzend terranischen Einzelstaaten, der Republik Mars und des Bundesstaates Luna (der neben dem terranischen mehrere andere Monde umfasst) meist nur jeweils einige wenige Staffeln von Jägern und Jagdbombern sowie eine Handvoll Schiffe (oft Fregatten oder Zerstörer), zumeist mit einem Kreuzer als repräsentatives Flaggschiff (etwa für Staatsbesuche und Zeremonien).
Generell gibt es im Zuge des Krieges gegen die Akarii Initiativen, die Schlagkraft der Nationalgarden zu vergrößern und sie verstärkt auch aktiv und jenseits ihrer traditionellen Wirkungsfelder einzusetzen. So spielen die Bodentruppen eine wachsende Rolle in den besetzten Gebieten des Imperiums, und zum Teil haben Ministerpräsidenten angeregt, den Nationalgarden auch für den Kreuzerkrieg bzw. bei der Jagd auf Piraten und feindliche Raider freie Hand zu lassen. Vor dem Krieg gegen die Akarii war dergleichen strengstens untersagt, denn die Zentralregierung fürchtete, die "Freizeitkrieger" könnten aus Unachtsamkeit oder in Folge gewachsener Feindschaften ernste Zwischenfälle mit dem Imperium, der CC oder anderen heraufbeschwören. Die TSN und Bundesarmee ist denn auch gegenüber den gegenwärtigen Bestrebungen nicht in jedem Fall positiv eingestellt. Sie ziehen es vor, gutes Personal von der Nationalgarde direkt in die Streitkräfte zu überführen bzw. die Bundesstaaten zu verstärkten Kriegsanstrengungen bei der Lieferung von strategischen Gütern und Produkten anzuspornen. Doch die Ministerpräsidenten haben sich zunehmend stark gemacht, eigene Akzente zu setzen und nicht als reine Melkkühe für die regulären Verbände zu fungieren, auch um die eigene Verteidigung zu stärken. Die Schlachten im Sterntor-System drohen dabei zu einem Katalysator zu werden.
Zu den genannten Systemen kommt noch eine Anzahl Sonderfälle. So gibt eine Reihe geheimer Objekte, die zumeist in Bezug auf die Bevölkerungszahl die Kategorie 1 fallen. Die Systeme gelten aber in der Öffentlichkeit als unbewohnt, wenn sie denn überhaupt offiziell zur FRT gehören. Einige dieser Einrichtungen sind sogar noch einiges größer, das intergalaktische Gegenstück zu den "geheimen Städten" der terranischen Geschichte. Sie unterstehen zumeist dem Militär oder einer anderen staatlichen Behörde, was bedeutet, dass die Freizügigkeit der Einwohner vielfach eingeschränkt ist, obwohl es für zivile Belange durchaus eine Art gewählte Selbstverwaltung geben kann.
Zudem gibt es einige Sonderobjekte wie Tiefraum-Stationen und Wanderplaneten, doch diese Anlagen und Objekte haben nur eine sehr geringe Bevölkerung und spielen für das politische System keine praktische Bedeutung.
Politisches System
Die FRT ist eine parlamentarische Demokratie, die ihren Mitgliedern - insoweit sie Vollbürger sind - de jure zahlreiche Grundrechte garantiert. Gewissen Einschränkungen unterliegen Strafgefangene, Militärangehörige und andere sensible Personengruppen sowie Nichtbürger auf dem Gebiet der FRT, die in Extremfällen auch ohne Gerichtsurteil und auf unbestimmte Zeit inhaftiert werden können (wie es etwa Akarii-Zivilisten oder in letzter Zeit Bürgern der CC ergehen kann). Und schon vor dem Krieg gab es durchaus Möglichkeiten, Grundrechte wie Presse- und Gewissensfreiheit, Schutz des Eigentums etc. auszuhebeln, sei es auf Ebene der Zentralorgane oder der Einzelstaaten. Der Krieg hat diese Situation eher noch verschlechtert, obwohl die FRT - Unkenrufen zum Trotz - noch weit von Zuständen wie im Imperium entfernt ist.
Die Bundesrepublik wird an der Spitze von einem Ein-Kammer-Parlament regiert, dem Senat, der über rund 360 Mitglieder verfügt (da der Senat - anders als etliche seiner Namensvettern in der terranischen Geschichte - auch gesetzgebende Kammer ist, wird er sehr selten auch als Kongress bezeichnet). Der Senat zerfällt in mehrere "Parteien" (eher Parteienbündnisse aus lokalen und planetaren Parteien ähnlichem Zuschnitts). Die bedeutsamsten Senatsparteien sind die Republikaner und Demokraten. Die Senatoren werden in regionalen Wahlen direkt bestimmt, deshalb ist es für kleinere Parteien sehr schwer, eigene Senatssitze zu erringen. Die meisten wechseln wenn überhaupt zwischen den Demokraten und Republikanern.
Das Staatsoberhaupt, der Präsident, wird in einer direkten republikweiten Wahl bestimmt. Seine oder ihre Machtfülle ist beträchtlich, zumal in Kriegszeiten, da das Präsidentenamt gleichbedeutend ist mit dem des Oberkommandierenden. In der Gesetzgebung ist der Präsident jedoch außer in Notsituationen auf eine einfache Senatsmehrheit angewiesen.
Ein und dieselbe Person darf normalerweise maximal drei fünfjährige Amtszeiten als Präsident (mit oder ohne Unterbrechung) absolvieren, für den Senat gibt es hingegen keine derartigen Beschränkungen.
Auf regionaler Ebene werden die Einzelstaaten von Ministerpräsidenten als Regierungschefs der Lokalparlamente regiert. Ihre mögliche Amtszeit, die Wahlperioden etc. unterscheiden sich zum Teil erheblich und werden primär von den Lokalparlamenten bestimmt. Auch hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Einzelparlamenten, etwa was Größe und Wahlverfahren (Mehrheits- oder Verhältniswahlrecht) betrifft.
Allerdings gilt hier wie generell in der Gesetzgebung, dass der Senat bzw. die Republikpräsidentin gewisse Richtlinien vorgibt (so ist etwa ein Ministerpräsidentenamt auf Lebenszeit oder gar eine Vererbbarkeit des Amtes untersagt, und auch die grundlegende Definition der Grundrechte ist Sache der Zentralregierung). Die Bundesgerichtsbarkeit und Polizei ist bei bestimmten Vergehen (Hochverrat, trans-einzelstaatliche Verbrechen, wobei das Auslegung ist) zuständig, doch unterscheiden sich die Einzelstaaten auch in Bezug auf die Gesetzgebung tw. erheblich. So sind die Bestimmungen was Waffenbesitz angeht oder die Frage, ob die Todesstrafe bei Verbrechen, die nicht unter die Bundesgerichtsbarkeit fallen, verhängt werden kann, Sache der Einzelstaaten. Der Bund bestimmt zwar, für welche Delikte die Todesstrafe generell zulässig ist (etwa Mord "höheren Grades") und welche Berufungsinstanzen in jedem Fall einzuhalten sind, alles weitere obliegt den Einzelstaaten. Besonders die größeren Einzelstaaten haben ein erhebliches Budget zur freien Verfügung. Somit sind ganz erhebliche Aspekte des täglichen Lebens stärker abhängig von der Regierung der Einzelstaaten als von der Zentralregierung. Freilich wird sowohl von der Zentralregierung als auch von nahezu allen Ministerpräsidenten der Republik-Patriotismus hochgehalten, ein Recht auf Sezession ist in der Charta der Bundesrepublik ausdrücklich nicht eingeräumt worden.
Gewissermaßen ein Newcomer im politischen System ist die IPKP, die Interplanetare Kommunistische Partei, die es geschafft hat sich an die Spitze der Friedensbewegung zu setzen. Sie war zwar schon zuvor in etlichen Lokalparlamenten einflussreich und stellte eine (überschaubare) Anzahl an Senatoren, hat aber noch zugelegt. Ökologisch orientierte Parteien spielen kaum eine Rolle, da die moderne Technik und eine Einschränkung der extensiven Nutzung der Ressourcen (ermöglicht durch neue Technologien) die Zukunftsängste gemindert hat, aus denen diese Gruppen sich zumindest teilweise speisen. Ebenso sind radikal nationalistisch/konservativ/protofaschistische Gruppierungen in den meisten Einzelstaaten nahezu bedeutungslos - die erfolgreiche Durchmischung ganz unterschiedlicher ethnischer und religiöser Gruppen im Zuge des großen Exodus zu den Sternen hat ihnen zumeist vor langer Zeit den Boden entzogen.
Neben den Zentralregierung und den Einzelstaaten sind auf allen Ebenen auch nichtstaatliche Akteure von erheblicher Bedeutung. Zu nennen wären besonders einige große Rüstungskonzerne wie EADS, Dassault Aviation, Grumman Aerospace, Jack Ryan Enterprises, Vickers und Boston Space Crafts und andere, aber auch einige Chemie- und Agrargiganten. Aufgrund ihrer Bedeutung für Steueraufkommen und Beschäftigungslage sowie lange gediehenen Beziehungen und reichen Kriegskassen können sie auf nahezu jeder Ebene auf die politischen Strukturen einwirken, auch wenn sie diese bei weitem nicht so dominieren wie es innere (etwa kommunistische) und äußere (etwa imperiale) Kritiker des Systems der FRT vielfach behaupten. Dennoch ist eine Unterstützung durch sie (oder aber die Unterstützung eines Gegners) etwas, was jeder Amtsträger sorgfältig bedenken muss (wie auch, was ihn so eine Unterstützung langfristig kostet).
Ähnliches gilt für einige andere nichtstaatliche Akteure, namentlich die großen Religionsgemeinschaften (oder kleinere, gut organisierte, die auf einem bestimmten Planeten die Mehrheit stellen). De jure herrscht Religionsfreiheit wie auch die Trennung von Kirche und Staat in der FRT, aber in Wirklichkeit ist das Beziehungsgeflecht zwischen Gesellschaft, Kirchen und Staat wesentlich komplexer. Auch haben sich zum Teile neue religiöse Zentren herausgebildet. Während etwa die Katholiken weiterhin vom irdischen Vatikan und dem Papst geleitet werden (zumindest in spiritueller Hinsicht, aber die Kirche hat mehr als einmal erklärt, diesen oder jenen politischen Kandidaten "könne sie nicht unterstützen"), haben sich beispielsweise sowohl die sunnitischen als auch schiitischen Muslime von Masters von der Dominanz der irdischen Geistlichkeit (sei es auf der arabischen Halbinsel im Falle der Sunniten oder im ehemaligen Iran/Irak im Falle der Schiiten) weitestgehend emanzipiert und besitzen großen Einfluss bei vielen extraterranen Glaubensbrüdern.
Aktiv verfolgt und bekämpft werden nur wenige Glaubensgemeinschaften, meistens radikale Splittergruppen, Sekten und zumindest zeitweilig die Anhänger einiger außerirdischer Religionen (so stehen die wenigen Menschen, die sich zu den Göttern der Akarii bekennen, unter intensiver Beobachtung).
Auch wenn sie von vielen Einwohnern und natürlich von den Regierungen der Einzelstaaten und der FRT-Spitze so dargestellt wird, ist die FRT kein Paradies. Es gibt große soziale und wirtschaftliche Ungleichheit, Korruption und besonders in den Randgebieten auch Welten, auf denen Gesetz und Ordnung nicht gut entwickelt sind - und diese Missstände haben sich durch den Krieg eher noch verschärft. Moderne Technik hat die Kriminalität besonders auf den Kernwelten zwar eindämmen, aber nicht austilgen können, und auch wenn sie ein Schattendasein führen, sind viele der großen Verbrechersyndikate der menschlichen Geschichte wie die Cosa Nostra, die Camorra, einzelne Triaden, die Yakuza und andere (meist in der Version X.0) noch immer aktiv. Menschen-, Waffen- und Drogenschmuggel, Geldwäsche, Identitätsdiebstahl - die Liste ihrer Betätigungsfelder ist endlos. Mit den Banden der Raumpiraten, die nie ganz ausgerottet werden konnten, ist ein altes Übel der irdischen Flüsse und Meere den Menschen in den Sternenozean gefolgt, und der Krieg hat die Lage noch verschärft. Schwarzmarktgeschäfte, eine Ausdünnung der Sicherheitskräfte und eine gewisse Krisenangst bleiben nicht ohne Wirkung. Vereinzelt gibt es Stimmen, die für einen Handschlag mit einige Piraten und Syndikatsvertretern plädieren, um diese in die Kriegsbemühungen einzubeziehen.
Schon in den Jahrzehnten vor dem Krieg gab auf einer ganzen Reihe von Welten Guerilla- und Terrororganisationen, die vereinzelt auch planetenübergreifend operieren. Die meisten handelten aus einer Mischung aus sozialen, religiösen und nationalistisch/separatistischen Gründen. Die gigantische technische und personelle Überlegenheit der FRT-Streitkräfte, die nötigenfalls den Nationalgarden und Polizeitruppen der Einzelstaaten zu Hilfe kommen können, erstickten jedoch bisher jeden ernsthaften Umsturzversuch entschlossen, auch wenn es etwa auf Pandora und einzelnen anderen Welten durchaus zu krisenhaften Zuständen kam. Viele zittern vor dem Tag, an dem ein Zufall oder das Eingreifen der Akarii die Schlagkraft einzelner dieser Gruppen erheblich steigern mag.
Aliens in der FRT
Auch wenn die Charta der FRT das Diskriminierungsverbot ausdrücklich auch in Bezug auf Angehörige anderer Spezies verstanden sehen will, sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart waren nicht frei von Erscheinungen der Xenophobie. Der für beide Seiten katastrophal verlaufende Erstkontakt mit den Kran entfaltete eine gewisse Langzeitwirkung, und in ihrer ersten großen Expansionsphase vermied es die FRT, allzu enge Kontakte mit den fremden Spezies zu knüpfen, auf die man stieß. Angst vor neuen Zusammenstößen und Inter-Spezies-Infektionen bestimmten die restriktiven Einreiseauflagen, die den offiziellen Kontakt mit Nichtmenschen auf einige wenige Orte und enge Personengruppen beschränken sollte. Freilich ließ sich das gerade im Privatsektor niemals wirklich durchsetzen, viele Händler ignorierten insgeheim die restriktiven Bestimmungen, zumal es bei aller Angst stets genug Nachfrage nach außerirdischen Gütern gab (und umgedreht).
Der Kontakt mit den Reichen der Tonari und Soridachi war in gewisser Weise ein Wendepunkt. Konfrontiert mit zwei prosperierenden, selbstbewussten Sternenreichen, die eine Menge anzubieten hatten, aber auch sehr genau wussten, was sie wollten, war die FRT gezwungen, ihr Verhalten schrittweise zu überdenken. Nur deshalb war man wohl wenige Jahrzehnte später bereit, einer beachtlichen Zahl von Flüchtlingen aus diesen Reichen Zuflucht zu gewähren. Allerdings kam diese Bereitschaft recht spät, und man war nicht bereit, mit den Akarii einen Konflikt zu riskieren. Die Mehrzahl der Nachkommen der Tonari, insgesamt ca. 15 Millionen, leben auf den Welten Thordall, Winston und New York inmitten einer zahlenmäßig deutlich stärkeren menschlichen Bevölkerung. Sie, wie auch die etwa vier Millionen Nachkommen von Soridachi-Flüchtlingen (wesentlich mehr Soridachi leben in der CC) haben de jure die selben Rechte wie menschliche Bürger. Sie bleiben aber, wiewohl es seit Jahrzehnten keine ernsthaften Spannungen gab, eher für sich. So gab es praktisch keine ihrer Angehörigen, die in der TSN oder Armee dienten, oder etwa in menschlichen Gemeinden als Staatsbeamte arbeiteten (im Bereich Handel und Industrie sah das etwas anders aus). Ihre Gemeinden können sich weitestgehend selbst verwalten. Sie stellen zwar keinen eigenen Senator (wiewohl das immer wieder im Gespräch war), doch die gewählten Regierungschefs der drei Tonari- und zwei größten Soridachi-Enklaven regieren de facto wie Ministerpräsidenten über ihre Landsleute. Der Krieg der FRT gegen die Akarii - denen fast alle Angehörige dieser Völker aus guten Gründen einen abgrundtiefen Hass entgegenbringen - könnte dies ändern. Die Enklaven haben verstärkt die Bereitschaft gezeigt, sich an den Kriegsanstrengungen zu beteiligen, sie unterstützen vor allem die Aufstellung der konföderierten Exilverbände finanziell und zunehmend auch personell.
Dissidenten der T'rr und Akarii sind ebenso wie Vertreter anderer Alienrassen nur in sehr kleiner Zahl und meist auf den Randwelten vertreten. Sie sind oft keine Vollbürger, sondern arbeiten in diplomatischen Vertretungen, bzw. haben nur einen Status als geduldete Gäste/Exilanten. Ihre Zahl beträgt zwischen einige hundert und (in den Randsektoren) einigen hunderttausend. Gerade die Dissidenten wurden freilich von den Sicherheitskräften der FRT sowohl aufmerksam beobachtet als auch intensiv propagandistisch/nachrichtendienstlich "ausgebeutet". Einiges deutet darauf hin, dass man dazu übergehen wird, ausgewählten Gruppen verstärkt das volle Bürgerrecht zu gewähren.
Es gibt wie bereits erwähnt auch einige wenige Planeten (wie etwa den der Sarrkush) innerhalb des Einflussbereiches der FRT, die über intelligentes Leben verfügen, mit denen aber kein direkter Kontakt besteht. Nach einigen ziemlich schlecht verlaufenden Zwischenfällen in der Frühphase der "Zweiten Expansionswelle" wird der Kontakt mit primitiven Gesellschaften (d. h. solche, die noch nicht so weit sind, den Weltraum zumindest passiv zu erforschen, etwa mit ausgefeilteren optischen Geräten) eher vermieden - wenngleich es nicht immer glückt, so eine Quarantäne aufrecht zu erhalten. Zeitpunkt eines gezielten Erstkontakts und die weitere Vorgehensweise gegenüber solchen Kulturen ist ein hoch sensibles und kontrovers diskutiertes Thema. Die Welten werden zumeist nur beobachtet.
Zudem gibt es im Einflussbereich der FRT einzelne Planeten, deren Bevölkerung zwar um die Existenz anderer Rassen weiß, aber einen Kontakt aus kulturellen, religiösen oder sonstigen Gründen entschieden ablehnt. Diese Welten wurden bei der Expansion der FRT gewissermaßen "umgangen", Patrouillenschiffe der Nationalgarden benachbarter FRT-Systeme und automatisierte Stationen überwachen die Transitrouten. Auch dies ist rechtlich nicht unumstritten, wird damit doch de facto eine eigene Expansion dieser Welten unterbunden, doch hat der Senat entschieden, dass es kein Grundrecht auf Expansion gibt (jedenfalls nicht für andere...). Ob das in Zukunft noch zu ernsthaften Spannungen führen könnte, bleibt abzuwarten.
Noch immer ein Sonderfall ist der Planet der Kran. Er steht noch immer unter strengster Quarantäne, die auch mit tödlicher Gewalt durchgesetzt werden darf. Kaum jemand weiß, dass dies nicht daran liegt, dass man ein Wiederauftreten der Volkargrippe befürchtet (oder Pietät gegenüber den toten Menschen und Kran empfindet). Als die Welt der Kran in atomarem Feuer und Bergen von Seuchentoten unterzugehen schien, gab es dennoch einige Kran, die aus den verschiedensten Gründen überlebte - weil sie ausreichend Antikörper gegen die mutierte Grippe besaßen, genetisch anormal waren und auch weil in kleinsten Chargen Mittel zur Behandlung und Impfung entwickelt werden konnten - freilich zu spät für 90 Prozent der Kran-Bevölkerung. Der Zivilisationszusammenbruch tötete einen Großteil der Überlebenden, aber nicht alle. Und der Rest war bereit und willens, das noch immer beträchtliche Verteidigungsarsenal einzusetzen, wenn irgend ein Mensch sich blicken lassen sollte. Die menschliche Regierung beschloss, das Überleben der Kran geheim zu halten - zu laut wären sonst die Schreie nach Rache (wegen des Angriffs auf die terranischen Kolonisten) oder die Angst vor einer Infektion der Menschen mit der Volkargrippe gewesen. So wurde der Planet großflächig unter Quarantäne gestellt und die Restbevölkerung der Kran in Ruhe gelassen. Die inzwischen wieder einige Millionen Kran leben damit innerhalb der FRT, aber vollkommen von ihr unabhängig.
Menschen außerhalb der FRT und CC
Bereits vor Gründung der CC lebten nicht alle Menschen innerhalb der FRT. Es gab seit jeher Bestrebungen politischer, ethnischer, religiöser oder sonst wie definierter Gemeinschaften, außerhalb des Gefüges der Bundesrepublik ein eigenes Leben zu gestalten und ihr neues "Gelobtes Land" zu finden. Die Bundesrepublik schob den ebenfalls zeitweilig in Mode gekommenen kommerziellen Koloniegründungen schließlich dahingehend einen Riegel vor, dass solche Welten vollständig der Jurisdiktion der FRT unterstanden und in das politische System integriert werden mussten. Sie konnte freilich den freiwilligen Ausstieg von Exilanten nicht wirklich unterbinden. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so buchstäblich Dutzende selbstständige Siedlerkolonien. Meistens bestand die Gründergeneration aus einigen hundert, mitunter aber auch aus wesentlich mehr Menschen.
Die meisten dieser Kolonien verschwanden über kurz oder lang auf die eine oder andere Art und Weise. Einige gingen an internen Konflikten, Inkompetenz und Ressourcenmangel (Begeisterung und Glauben können eben keine Naturgesetze ändern) zugrunde, fielen Naturkatastrophen und Unfällen zum Opfer, mussten aufgegeben werden wegen der Angriffe von menschlichen Piraten oder Raidern benachbarter Reiche (es gibt einige Fälle, bei denen man die Akarii verdächtigt) oder kollabierten nach dem Tod der charismatischen Führungspersönlichkeiten und angesichts wachsender Probleme. Nicht wenige wurden über kurz oder lang von der FRT geschluckt, denn es ist offizielle Politik des Senats, auf etwaige "Hilferufe" generös zu reagieren. Auch wenn diese nur von einem Teil der Einwohner kommen - und manche behaupten, in einigen Fällen zog Terra die Fäden, dass es überhaupt zu dem Hilferuf KAM.
Einige weitere Kolonien...verschwanden einfach. Ihr Schicksal ist ungeklärt und gibt bis heute Anlass zu Vermutungen. Nicht nur sind ganze Siedlerexpeditionen verschwunden, auch einige bereits besiedelte Planeten stellten irgendwann die Kommunikation ein, und als das nächste Mal jemand vorbei kam, fand er nichts vor - nicht einmal Leichen...
Doch ungeachtet dessen existiert eine kleine Zahl von unabhängigen Welten am Rande der FRT, die sich bis heute behaupten konnten. Es sind meist kleinere, selbstversorgende Siedlungen mit einigen tausend bis wenigen zehntausend Einwohnern. Der Kontakt mit der FRT ist - auch auf Grund gewisser Befürchtungen der Einwohner - oft relativ lose, doch halten Trampschiffe von meist selbstständigen Raumhändlern einen gewissen Kontakt. Die Zustände auf diesen Welten schwanken zwischen wohlgeordnet und total chaotisch, wobei ein zu hohes Maß an Gesetzlosigkeit (insbesondere die Präsenz von Schmugglern und Piraten) leicht zu einer Strafexpedition der TSN oder anderer Streitkräfte führen kann, oder zu den erwähnten Hilferufen...
Es gibt auch einige Menschen in nichtmenschlichen Reichen, etwa bei den Peshten, doch deren Zahl ist alles in allem eher begrenzt. Sie unterliegen den örtlichen Gesetzen, es sei denn die FRT/CC haben rechtsverbindliche Abkommen mit den lokalen Regierungen geschlossen, und nur wenige sind wirklich Staatsbürger dieser Reiche.
Die Bundesrepublik Terra (oder Federal Republic Terra - FRT) ist ein föderaler Staatenbund menschlich dominierter Sternensysteme mit insgesamt deutlich über 40 Milliarden Einwohnern. Sie besteht de jure aus mehr als 1.500 Sternsystemen, von denen die Mehrzahl freilich zumindest momentan unbewohnt ist. Diese ca. 900 Sternsysteme mit mehreren tausend Planeten und zehntausenden Monden (in der Mehrheit handelt es sich bei den Planeten um Gasriesen, aber es gibt auch eine ganze Anzahl Planeten und Monde, die für eine Besiedlung geeignet wären) fallen in die so genannte Kategorie 0. Dies sind Systeme, die keine dauerhafte Besiedlung haben (kurzzeitige Installationen zur Ressourcenausbeutung und Erforschung zählen nicht), weil die Planeten nicht geeignet zur Besiedlung sind, strategische Gründe dagegen sprechen oder sich einfach noch nicht genug Geld und Siedler gefunden haben. Einige wenige dieser Systeme hatten in der Vergangenheit eine Besiedlung oder feste Stationen, die aus verschiedenen Gründen wieder aufgegeben werden mussten, und schließlich gibt es einzelne Planeten, die aus Rücksicht auf die einheimischen primitiven Kulturen vorläufig nur beobachtet werden. In einer Anzahl solcher Systeme gibt es automatisierte Überwachungsstationen, und vereinzelt mag es auch halb- und illegale Ansiedlungen kleinerer Größe geben, die es schaffen "unterhalb des Radars" der FRT zu bleiben.
Systeme der Kategorie 1, von denen es ca. 250 gibt, verfügen bereits über eine langfristige (mehrjährige und auf Dauer angelegte) menschliche Besiedlung, sei es in Raumhabitaten oder auf Planeten/Monden. Die Zahl der Bewohner liegt bei einigen hundert bis maximal 10.000, und sie haben keine nennenswerte politische Eigenregierung, sondern es handelte sich um kommerzielle (privat oder staatlich), militärische oder Forschungseinrichtungen. Ihre Einwohner haben (außer im Falle einiger Strafkolonien) das Wahlrecht und andere entsprechende Grundrechte (natürlich bei Militärpersonen mit gewissen Einschränkungen), ihre Stimmen gelten jedoch nicht für Direktvertreter vor Ort sondern beziehen sich auf die administrativen Zentren, d. h. Systeme höherer Kategorie, denen sie zugeteilt sind.
Systeme der Klasse 2, ihre Zahl beträgt ca. 200, verfügen über eine nennenswerte Bevölkerung, maximal vielleicht fünf bis sechs Millionen, bei 90 Prozent jedoch nur eine Million oder weniger. Es handelt sich durchweg um Systeme mit Siedlerplaneten (ein, manchmal auch mehrere in ein und demselben System), auch wenn die Siedlungen zum Teil um eine bedeutende industrielle, wissenschaftliche oder militärische Einrichtung herum entstanden sind. Meist konzentriert sich das menschliche Leben auf einige wenige Zentren. Diese Systeme haben eine gewählte Selbstverwaltung (in einigen Fällen auch eine monarchisch oder religiös legitimierte Führung), die zahlreiche Belange des täglichen Lebens regelt. In Sachen Gesetzgebung (Wahl eines Ministerpräsidenten und eines regulären Parlaments bzw. Wahl eines Senators für die Zentralregierung auf Terra) sind sie jedoch nicht autonom, sondern Teil eines Siedlungsblocks aus mehreren Planeten. Einer von diesen, oft ein Planet an der Grenze zur Kategorie 3, ist Sitz der Regionalregierung und des Ministerpräsidenten. Der Block entsendet einen Vertreter (Senator) in den terranischen Senat. Wie viele Einwohner ein Block umfassen muss, um als vollwertig anerkannt zu werden, bestimmt der Senat auf Terra, meist erst nach langen Debatten. Zumeist liegt der Mindestwert jedoch bei 15-20 Millionen. In den Randsektoren kann so ein Siedlungsblock deshalb aus mehreren Dutzend dünn besiedelter und in Bezug auf die Bevölkerung sehr unterschiedlichen Welten bestehen. Die Befugnisse des Ministerpräsidenten schwanken erheblich. Insgesamt entsenden die Planeten dieser Ordnung und die ihnen angegliederten Systeme der Stufe 1 nicht mehr als 20 Senatoren nach Terra, und dieser geringe Einfluss in der terranischen Zentralregierung ist seit jeher Zankapfel zwischen der Zentrale und der Peripherie.
Die lokalen Streitkräfte des Siedlungsblocks umfassen neben der Polizei auch Verbände der Nationalgarde, die dem Ministerpräsidenten unterstehen. Sie verfügen oft über mehrere Infanterie- und Panzerbrigaden, einzelne Raumjägerstaffeln sowie einige wenige Korvetten, möglicherweise auch einzelne Fregatten, d. h. auch über atomare Waffen. Da sie allerdings vielfach für ein Gebiet zuständig sind, das sich über etliche Lichtjahre erstreckt, sind sie selbst mit Hilfe der TSN nicht immer in der Lage, bei Piratenangriffen und ähnlichen Bedrohungen rechtzeitig vor Ort zu sein. Der Bewaffnungsgrad sowohl der Sicherheitskräfte als auch der Einwohner schwankt je nach Lage, kann aber - da diese Welten zumeist am Rande der FRT liegen und die Polizeimacht oft schwach ist - deutlich höher sein als bei zentral gelegenen Welten. Bezüglich der Größe und Schlagkraft der Nationalgarde hat der Senat auf der Erde eine Vetorecht, vor allem um die Möglichkeit einer bewaffneten Separation zu minimieren, es hat sich aber seit langem eingebürgert, dass dies mit den Ministerpräsidenten ausgehandelt wird und die Obergrenzen flexibel festgelegt werden (dies gilt auch für die Systeme höherer Ordnung).
Systeme der Kategorie 3 sind Systeme mit etablierten größeren Siedlerwelten (meistens eine, selten zwei oder mehr bewohnte Planeten/Monde). Ihre Zahl beträgt rund 120. Sie sind zumeist seit mindesten 50, eher noch mehr Jahren bewohnt. Die Bevölkerung eines solchen Systems umfasst im Schnitt etwa 50-100 Millionen, obwohl es auch solche mit gerade einmal rund 20, und andere mit gut 300 Millionen Einwohner gibt. Die Bewohner verteilen sich auf eine Anzahl von etablierten planetarer Zentren. Jedes System entsendet eine eigene Senatorin und wird von einer eigenen Ministerpräsidentin regiert (nur in Ausnahmefällen ist eine Doppelmitgliedschaft als Ministerpräsidentin UND Senatorin erlaubt). Alternative Regierungsformen wie Monarchie oder religiös legitimierte Herrschaft ist im Normalfall unmöglich, manche der Systeme haben aber de facto eine Doppelspitze. Die Streitkräfte umfassen neben der Polizei Verbände der Nationalgarde, die am Boden mehrere Divisionen stark sein können, dazu kommen mindestens ein vollwertiges Raumjägergeschwader und eine Anzahl Korvetten, Fregatten sowie einzelne Zerstörer. Gerade im Zuge des Akarii-Krieges hat generell der Bewaffnungsgrad zugenommen, obwohl die Auskämmungsaktionen der TSN viel gutes Material und Leute an die Front abgezogen haben. So bauen einige Systeme verstärkt eine eigene Abwehr aus Boden- und raumgestützen Abschussbasen aus, auch ein Ausbau der Kampffliegergeschwader ist zu beobachten (eine nennenswerte Verstärkung der vollwertigen Kampfschiffe ist für diese Systeme jedoch kaum bezahlbar).
Die rund 30 Systeme der Kategorie 4 haben eine Bevölkerung von ca. 350 Millionen bis (in Ausnahmefällen) mehreren Milliarden (etwa das Sterntorsystem mit insgesamt rund 2 Milliarden). Sie sind zumeist seit mehreren hundert Jahren kolonisiert und haben inzwischen längst eine eigene Kultur und ein entsprechendes Selbstbewusstsein entwickelt. Allerdings sind sie aufgrund ihrer Größe oft weit weniger ethnisch und religiös homogen als Systeme kleinerer Kategorien. Sie entsenden abhängig von ihrer Bevölkerungszahl mehrere Senatoren (zwischen zwei und zehn) in den terranischen Senat, insgesamt rund 150.
Ihre Ministerpräsidenten - in Ausnahmefällen wie in Sterntor mit den zwei dicht bevölkerten Planeten Masters und Seafort gibt es mehr als einen - sind de facto Schwergewichte, an denen man in der Politik der FRT kaum vorbei kommt, insbesondere wenn sie sich untereinander abstimmen. Dies gilt um so mehr, da sie nicht selten inoffiziell mehrere benachbarte Systeme der Klasse 3 bzw. Blöcke aus Systemen der Klasse 2 dominieren, die enge historisch/ethnische (ihre Besiedlung ging von diesen Bevölkerungskernen aus), religiöse (die dominierenden Kirchen haben dort ihren Sitz), politische (die wichtigsten Parteien der Regionalparlamente sind immer noch auf die Zentralwelten fixiert) oder wirtschaftliche Beziehungen haben (weil sie zentrale Abnehmer und Lieferanten sind).
Die Nationalgarde eines solchen Systems verfügt über mindestens ein vollwertiges Raumjägergeschwader aus sechs oder mehr Staffeln, darunter atomwaffentaugliche Jagdbomber/Bomber, und mindestens ein Dutzend vollwertiger Schiffe, darunter vereinzelt auch Kreuzer, sowie oft mehrere schwer bewaffnete Habitate im Orbit bzw. an strategisch wichtigen Punkten im System. Am Boden ist in der Regel eine respektable Streitmacht aus Infanterie, Panzern und Artillerie sowie Erdkampfflugzeugen mit der numerischen Kampfkraft etlicher Divisionen stationiert. Da diese Welten aber praktisch sämtlich relativ tief im "Inneren" der FRT liegen, ist der Bewaffnungsgrad meist vergleichsweise niedrig und übersteigt oft nicht wesentlich die von Systemen der Kategorie 3, obwohl dies finanziell und personell leicht machbar wäre (oder zumindest war es so bis zum Krieg gegen die Akarii und besonders den Ereignissen in Sterntor, der so genannte Verrat an Masters dürfte das tw. ändern).
Bisher gibt es nur ein System der Klasse 5, nämlich das Sol-System. Die Bevölkerung der Erde beträgt im Zuge massierter Auswanderung und einem Sinken der Geburtenrate rund 4,3 Milliarden (neben der Erde gibt es im Sonnensystem auch nennenswerte Bevölkerungszentren auf dem Erdmond mit 3,5 und dem Mars mit knapp 35 Millionen, dazu kommen noch mehrere größere Bevölkerungszentren auf einigen weiteren Planetenmonden, die mit insgesamt knapp 10 Millionen Menschen zu Buche schlagen). Das terranische Sonnensystem ist Hauptsitz der wichtigsten politischen Entscheidungsgremien wie etwa des Senats, der Präsidentin, des Hauptquartiers der TSN und der Armee sowie der Bundesministerien. Es gibt mehrere föderale Regierungschefs (plus die Regierungschefs von Mars und Mond) die den Rang von Ministerpräsidenten innehaben (auf der Erde etwa für die Sowjetische Konföderation, die Republik Indien, der Chinesischen Union, dem Südamerikanischen Staatenbund etc.) und mithin auch mehrere Regionalparlamente. Die Einzelstaaten entsenden insgesamt gut 60 Vertreter in den Senat der FRT und verfügen über kooperierende aber nicht integrierte Verbände der einzelnen Nationalgarden. Diese sind am Boden vergleichsweise stark, aber die traditionelle Schlagkraft der TSN-Home-Fleet und das Fehlen eines Gefühls der Bedrohung führten dazu, dass die sonstige Schlagkraft der Nationalgarde (Raumjäger, Großkampfschiffe oder Boden-Raum-Waffen) seit mindestens zwei Jahrhunderten eher vernachlässigt wurde. Die Kampffliegereinheiten hatten zwar sämtliche Elite- und Vorzeigestatus und sind oft auch modern ausgestattet, waren aber von geringer Größe, und die Raumschiffe übernahmen neben gelegentlichen Patrouillen nur hin und wieder Unterstützungsaufgaben für Systeme, die enge Beziehungen mit dem jeweiligen Bundesmitglied hatten. So betrug die raumgestützte Schlagkraft der mehr als einem Dutzend terranischen Einzelstaaten, der Republik Mars und des Bundesstaates Luna (der neben dem terranischen mehrere andere Monde umfasst) meist nur jeweils einige wenige Staffeln von Jägern und Jagdbombern sowie eine Handvoll Schiffe (oft Fregatten oder Zerstörer), zumeist mit einem Kreuzer als repräsentatives Flaggschiff (etwa für Staatsbesuche und Zeremonien).
Generell gibt es im Zuge des Krieges gegen die Akarii Initiativen, die Schlagkraft der Nationalgarden zu vergrößern und sie verstärkt auch aktiv und jenseits ihrer traditionellen Wirkungsfelder einzusetzen. So spielen die Bodentruppen eine wachsende Rolle in den besetzten Gebieten des Imperiums, und zum Teil haben Ministerpräsidenten angeregt, den Nationalgarden auch für den Kreuzerkrieg bzw. bei der Jagd auf Piraten und feindliche Raider freie Hand zu lassen. Vor dem Krieg gegen die Akarii war dergleichen strengstens untersagt, denn die Zentralregierung fürchtete, die "Freizeitkrieger" könnten aus Unachtsamkeit oder in Folge gewachsener Feindschaften ernste Zwischenfälle mit dem Imperium, der CC oder anderen heraufbeschwören. Die TSN und Bundesarmee ist denn auch gegenüber den gegenwärtigen Bestrebungen nicht in jedem Fall positiv eingestellt. Sie ziehen es vor, gutes Personal von der Nationalgarde direkt in die Streitkräfte zu überführen bzw. die Bundesstaaten zu verstärkten Kriegsanstrengungen bei der Lieferung von strategischen Gütern und Produkten anzuspornen. Doch die Ministerpräsidenten haben sich zunehmend stark gemacht, eigene Akzente zu setzen und nicht als reine Melkkühe für die regulären Verbände zu fungieren, auch um die eigene Verteidigung zu stärken. Die Schlachten im Sterntor-System drohen dabei zu einem Katalysator zu werden.
Zu den genannten Systemen kommt noch eine Anzahl Sonderfälle. So gibt eine Reihe geheimer Objekte, die zumeist in Bezug auf die Bevölkerungszahl die Kategorie 1 fallen. Die Systeme gelten aber in der Öffentlichkeit als unbewohnt, wenn sie denn überhaupt offiziell zur FRT gehören. Einige dieser Einrichtungen sind sogar noch einiges größer, das intergalaktische Gegenstück zu den "geheimen Städten" der terranischen Geschichte. Sie unterstehen zumeist dem Militär oder einer anderen staatlichen Behörde, was bedeutet, dass die Freizügigkeit der Einwohner vielfach eingeschränkt ist, obwohl es für zivile Belange durchaus eine Art gewählte Selbstverwaltung geben kann.
Zudem gibt es einige Sonderobjekte wie Tiefraum-Stationen und Wanderplaneten, doch diese Anlagen und Objekte haben nur eine sehr geringe Bevölkerung und spielen für das politische System keine praktische Bedeutung.
Politisches System
Die FRT ist eine parlamentarische Demokratie, die ihren Mitgliedern - insoweit sie Vollbürger sind - de jure zahlreiche Grundrechte garantiert. Gewissen Einschränkungen unterliegen Strafgefangene, Militärangehörige und andere sensible Personengruppen sowie Nichtbürger auf dem Gebiet der FRT, die in Extremfällen auch ohne Gerichtsurteil und auf unbestimmte Zeit inhaftiert werden können (wie es etwa Akarii-Zivilisten oder in letzter Zeit Bürgern der CC ergehen kann). Und schon vor dem Krieg gab es durchaus Möglichkeiten, Grundrechte wie Presse- und Gewissensfreiheit, Schutz des Eigentums etc. auszuhebeln, sei es auf Ebene der Zentralorgane oder der Einzelstaaten. Der Krieg hat diese Situation eher noch verschlechtert, obwohl die FRT - Unkenrufen zum Trotz - noch weit von Zuständen wie im Imperium entfernt ist.
Die Bundesrepublik wird an der Spitze von einem Ein-Kammer-Parlament regiert, dem Senat, der über rund 360 Mitglieder verfügt (da der Senat - anders als etliche seiner Namensvettern in der terranischen Geschichte - auch gesetzgebende Kammer ist, wird er sehr selten auch als Kongress bezeichnet). Der Senat zerfällt in mehrere "Parteien" (eher Parteienbündnisse aus lokalen und planetaren Parteien ähnlichem Zuschnitts). Die bedeutsamsten Senatsparteien sind die Republikaner und Demokraten. Die Senatoren werden in regionalen Wahlen direkt bestimmt, deshalb ist es für kleinere Parteien sehr schwer, eigene Senatssitze zu erringen. Die meisten wechseln wenn überhaupt zwischen den Demokraten und Republikanern.
Das Staatsoberhaupt, der Präsident, wird in einer direkten republikweiten Wahl bestimmt. Seine oder ihre Machtfülle ist beträchtlich, zumal in Kriegszeiten, da das Präsidentenamt gleichbedeutend ist mit dem des Oberkommandierenden. In der Gesetzgebung ist der Präsident jedoch außer in Notsituationen auf eine einfache Senatsmehrheit angewiesen.
Ein und dieselbe Person darf normalerweise maximal drei fünfjährige Amtszeiten als Präsident (mit oder ohne Unterbrechung) absolvieren, für den Senat gibt es hingegen keine derartigen Beschränkungen.
Auf regionaler Ebene werden die Einzelstaaten von Ministerpräsidenten als Regierungschefs der Lokalparlamente regiert. Ihre mögliche Amtszeit, die Wahlperioden etc. unterscheiden sich zum Teil erheblich und werden primär von den Lokalparlamenten bestimmt. Auch hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Einzelparlamenten, etwa was Größe und Wahlverfahren (Mehrheits- oder Verhältniswahlrecht) betrifft.
Allerdings gilt hier wie generell in der Gesetzgebung, dass der Senat bzw. die Republikpräsidentin gewisse Richtlinien vorgibt (so ist etwa ein Ministerpräsidentenamt auf Lebenszeit oder gar eine Vererbbarkeit des Amtes untersagt, und auch die grundlegende Definition der Grundrechte ist Sache der Zentralregierung). Die Bundesgerichtsbarkeit und Polizei ist bei bestimmten Vergehen (Hochverrat, trans-einzelstaatliche Verbrechen, wobei das Auslegung ist) zuständig, doch unterscheiden sich die Einzelstaaten auch in Bezug auf die Gesetzgebung tw. erheblich. So sind die Bestimmungen was Waffenbesitz angeht oder die Frage, ob die Todesstrafe bei Verbrechen, die nicht unter die Bundesgerichtsbarkeit fallen, verhängt werden kann, Sache der Einzelstaaten. Der Bund bestimmt zwar, für welche Delikte die Todesstrafe generell zulässig ist (etwa Mord "höheren Grades") und welche Berufungsinstanzen in jedem Fall einzuhalten sind, alles weitere obliegt den Einzelstaaten. Besonders die größeren Einzelstaaten haben ein erhebliches Budget zur freien Verfügung. Somit sind ganz erhebliche Aspekte des täglichen Lebens stärker abhängig von der Regierung der Einzelstaaten als von der Zentralregierung. Freilich wird sowohl von der Zentralregierung als auch von nahezu allen Ministerpräsidenten der Republik-Patriotismus hochgehalten, ein Recht auf Sezession ist in der Charta der Bundesrepublik ausdrücklich nicht eingeräumt worden.
Gewissermaßen ein Newcomer im politischen System ist die IPKP, die Interplanetare Kommunistische Partei, die es geschafft hat sich an die Spitze der Friedensbewegung zu setzen. Sie war zwar schon zuvor in etlichen Lokalparlamenten einflussreich und stellte eine (überschaubare) Anzahl an Senatoren, hat aber noch zugelegt. Ökologisch orientierte Parteien spielen kaum eine Rolle, da die moderne Technik und eine Einschränkung der extensiven Nutzung der Ressourcen (ermöglicht durch neue Technologien) die Zukunftsängste gemindert hat, aus denen diese Gruppen sich zumindest teilweise speisen. Ebenso sind radikal nationalistisch/konservativ/protofaschistische Gruppierungen in den meisten Einzelstaaten nahezu bedeutungslos - die erfolgreiche Durchmischung ganz unterschiedlicher ethnischer und religiöser Gruppen im Zuge des großen Exodus zu den Sternen hat ihnen zumeist vor langer Zeit den Boden entzogen.
Neben den Zentralregierung und den Einzelstaaten sind auf allen Ebenen auch nichtstaatliche Akteure von erheblicher Bedeutung. Zu nennen wären besonders einige große Rüstungskonzerne wie EADS, Dassault Aviation, Grumman Aerospace, Jack Ryan Enterprises, Vickers und Boston Space Crafts und andere, aber auch einige Chemie- und Agrargiganten. Aufgrund ihrer Bedeutung für Steueraufkommen und Beschäftigungslage sowie lange gediehenen Beziehungen und reichen Kriegskassen können sie auf nahezu jeder Ebene auf die politischen Strukturen einwirken, auch wenn sie diese bei weitem nicht so dominieren wie es innere (etwa kommunistische) und äußere (etwa imperiale) Kritiker des Systems der FRT vielfach behaupten. Dennoch ist eine Unterstützung durch sie (oder aber die Unterstützung eines Gegners) etwas, was jeder Amtsträger sorgfältig bedenken muss (wie auch, was ihn so eine Unterstützung langfristig kostet).
Ähnliches gilt für einige andere nichtstaatliche Akteure, namentlich die großen Religionsgemeinschaften (oder kleinere, gut organisierte, die auf einem bestimmten Planeten die Mehrheit stellen). De jure herrscht Religionsfreiheit wie auch die Trennung von Kirche und Staat in der FRT, aber in Wirklichkeit ist das Beziehungsgeflecht zwischen Gesellschaft, Kirchen und Staat wesentlich komplexer. Auch haben sich zum Teile neue religiöse Zentren herausgebildet. Während etwa die Katholiken weiterhin vom irdischen Vatikan und dem Papst geleitet werden (zumindest in spiritueller Hinsicht, aber die Kirche hat mehr als einmal erklärt, diesen oder jenen politischen Kandidaten "könne sie nicht unterstützen"), haben sich beispielsweise sowohl die sunnitischen als auch schiitischen Muslime von Masters von der Dominanz der irdischen Geistlichkeit (sei es auf der arabischen Halbinsel im Falle der Sunniten oder im ehemaligen Iran/Irak im Falle der Schiiten) weitestgehend emanzipiert und besitzen großen Einfluss bei vielen extraterranen Glaubensbrüdern.
Aktiv verfolgt und bekämpft werden nur wenige Glaubensgemeinschaften, meistens radikale Splittergruppen, Sekten und zumindest zeitweilig die Anhänger einiger außerirdischer Religionen (so stehen die wenigen Menschen, die sich zu den Göttern der Akarii bekennen, unter intensiver Beobachtung).
Auch wenn sie von vielen Einwohnern und natürlich von den Regierungen der Einzelstaaten und der FRT-Spitze so dargestellt wird, ist die FRT kein Paradies. Es gibt große soziale und wirtschaftliche Ungleichheit, Korruption und besonders in den Randgebieten auch Welten, auf denen Gesetz und Ordnung nicht gut entwickelt sind - und diese Missstände haben sich durch den Krieg eher noch verschärft. Moderne Technik hat die Kriminalität besonders auf den Kernwelten zwar eindämmen, aber nicht austilgen können, und auch wenn sie ein Schattendasein führen, sind viele der großen Verbrechersyndikate der menschlichen Geschichte wie die Cosa Nostra, die Camorra, einzelne Triaden, die Yakuza und andere (meist in der Version X.0) noch immer aktiv. Menschen-, Waffen- und Drogenschmuggel, Geldwäsche, Identitätsdiebstahl - die Liste ihrer Betätigungsfelder ist endlos. Mit den Banden der Raumpiraten, die nie ganz ausgerottet werden konnten, ist ein altes Übel der irdischen Flüsse und Meere den Menschen in den Sternenozean gefolgt, und der Krieg hat die Lage noch verschärft. Schwarzmarktgeschäfte, eine Ausdünnung der Sicherheitskräfte und eine gewisse Krisenangst bleiben nicht ohne Wirkung. Vereinzelt gibt es Stimmen, die für einen Handschlag mit einige Piraten und Syndikatsvertretern plädieren, um diese in die Kriegsbemühungen einzubeziehen.
Schon in den Jahrzehnten vor dem Krieg gab auf einer ganzen Reihe von Welten Guerilla- und Terrororganisationen, die vereinzelt auch planetenübergreifend operieren. Die meisten handelten aus einer Mischung aus sozialen, religiösen und nationalistisch/separatistischen Gründen. Die gigantische technische und personelle Überlegenheit der FRT-Streitkräfte, die nötigenfalls den Nationalgarden und Polizeitruppen der Einzelstaaten zu Hilfe kommen können, erstickten jedoch bisher jeden ernsthaften Umsturzversuch entschlossen, auch wenn es etwa auf Pandora und einzelnen anderen Welten durchaus zu krisenhaften Zuständen kam. Viele zittern vor dem Tag, an dem ein Zufall oder das Eingreifen der Akarii die Schlagkraft einzelner dieser Gruppen erheblich steigern mag.
Aliens in der FRT
Auch wenn die Charta der FRT das Diskriminierungsverbot ausdrücklich auch in Bezug auf Angehörige anderer Spezies verstanden sehen will, sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart waren nicht frei von Erscheinungen der Xenophobie. Der für beide Seiten katastrophal verlaufende Erstkontakt mit den Kran entfaltete eine gewisse Langzeitwirkung, und in ihrer ersten großen Expansionsphase vermied es die FRT, allzu enge Kontakte mit den fremden Spezies zu knüpfen, auf die man stieß. Angst vor neuen Zusammenstößen und Inter-Spezies-Infektionen bestimmten die restriktiven Einreiseauflagen, die den offiziellen Kontakt mit Nichtmenschen auf einige wenige Orte und enge Personengruppen beschränken sollte. Freilich ließ sich das gerade im Privatsektor niemals wirklich durchsetzen, viele Händler ignorierten insgeheim die restriktiven Bestimmungen, zumal es bei aller Angst stets genug Nachfrage nach außerirdischen Gütern gab (und umgedreht).
Der Kontakt mit den Reichen der Tonari und Soridachi war in gewisser Weise ein Wendepunkt. Konfrontiert mit zwei prosperierenden, selbstbewussten Sternenreichen, die eine Menge anzubieten hatten, aber auch sehr genau wussten, was sie wollten, war die FRT gezwungen, ihr Verhalten schrittweise zu überdenken. Nur deshalb war man wohl wenige Jahrzehnte später bereit, einer beachtlichen Zahl von Flüchtlingen aus diesen Reichen Zuflucht zu gewähren. Allerdings kam diese Bereitschaft recht spät, und man war nicht bereit, mit den Akarii einen Konflikt zu riskieren. Die Mehrzahl der Nachkommen der Tonari, insgesamt ca. 15 Millionen, leben auf den Welten Thordall, Winston und New York inmitten einer zahlenmäßig deutlich stärkeren menschlichen Bevölkerung. Sie, wie auch die etwa vier Millionen Nachkommen von Soridachi-Flüchtlingen (wesentlich mehr Soridachi leben in der CC) haben de jure die selben Rechte wie menschliche Bürger. Sie bleiben aber, wiewohl es seit Jahrzehnten keine ernsthaften Spannungen gab, eher für sich. So gab es praktisch keine ihrer Angehörigen, die in der TSN oder Armee dienten, oder etwa in menschlichen Gemeinden als Staatsbeamte arbeiteten (im Bereich Handel und Industrie sah das etwas anders aus). Ihre Gemeinden können sich weitestgehend selbst verwalten. Sie stellen zwar keinen eigenen Senator (wiewohl das immer wieder im Gespräch war), doch die gewählten Regierungschefs der drei Tonari- und zwei größten Soridachi-Enklaven regieren de facto wie Ministerpräsidenten über ihre Landsleute. Der Krieg der FRT gegen die Akarii - denen fast alle Angehörige dieser Völker aus guten Gründen einen abgrundtiefen Hass entgegenbringen - könnte dies ändern. Die Enklaven haben verstärkt die Bereitschaft gezeigt, sich an den Kriegsanstrengungen zu beteiligen, sie unterstützen vor allem die Aufstellung der konföderierten Exilverbände finanziell und zunehmend auch personell.
Dissidenten der T'rr und Akarii sind ebenso wie Vertreter anderer Alienrassen nur in sehr kleiner Zahl und meist auf den Randwelten vertreten. Sie sind oft keine Vollbürger, sondern arbeiten in diplomatischen Vertretungen, bzw. haben nur einen Status als geduldete Gäste/Exilanten. Ihre Zahl beträgt zwischen einige hundert und (in den Randsektoren) einigen hunderttausend. Gerade die Dissidenten wurden freilich von den Sicherheitskräften der FRT sowohl aufmerksam beobachtet als auch intensiv propagandistisch/nachrichtendienstlich "ausgebeutet". Einiges deutet darauf hin, dass man dazu übergehen wird, ausgewählten Gruppen verstärkt das volle Bürgerrecht zu gewähren.
Es gibt wie bereits erwähnt auch einige wenige Planeten (wie etwa den der Sarrkush) innerhalb des Einflussbereiches der FRT, die über intelligentes Leben verfügen, mit denen aber kein direkter Kontakt besteht. Nach einigen ziemlich schlecht verlaufenden Zwischenfällen in der Frühphase der "Zweiten Expansionswelle" wird der Kontakt mit primitiven Gesellschaften (d. h. solche, die noch nicht so weit sind, den Weltraum zumindest passiv zu erforschen, etwa mit ausgefeilteren optischen Geräten) eher vermieden - wenngleich es nicht immer glückt, so eine Quarantäne aufrecht zu erhalten. Zeitpunkt eines gezielten Erstkontakts und die weitere Vorgehensweise gegenüber solchen Kulturen ist ein hoch sensibles und kontrovers diskutiertes Thema. Die Welten werden zumeist nur beobachtet.
Zudem gibt es im Einflussbereich der FRT einzelne Planeten, deren Bevölkerung zwar um die Existenz anderer Rassen weiß, aber einen Kontakt aus kulturellen, religiösen oder sonstigen Gründen entschieden ablehnt. Diese Welten wurden bei der Expansion der FRT gewissermaßen "umgangen", Patrouillenschiffe der Nationalgarden benachbarter FRT-Systeme und automatisierte Stationen überwachen die Transitrouten. Auch dies ist rechtlich nicht unumstritten, wird damit doch de facto eine eigene Expansion dieser Welten unterbunden, doch hat der Senat entschieden, dass es kein Grundrecht auf Expansion gibt (jedenfalls nicht für andere...). Ob das in Zukunft noch zu ernsthaften Spannungen führen könnte, bleibt abzuwarten.
Noch immer ein Sonderfall ist der Planet der Kran. Er steht noch immer unter strengster Quarantäne, die auch mit tödlicher Gewalt durchgesetzt werden darf. Kaum jemand weiß, dass dies nicht daran liegt, dass man ein Wiederauftreten der Volkargrippe befürchtet (oder Pietät gegenüber den toten Menschen und Kran empfindet). Als die Welt der Kran in atomarem Feuer und Bergen von Seuchentoten unterzugehen schien, gab es dennoch einige Kran, die aus den verschiedensten Gründen überlebte - weil sie ausreichend Antikörper gegen die mutierte Grippe besaßen, genetisch anormal waren und auch weil in kleinsten Chargen Mittel zur Behandlung und Impfung entwickelt werden konnten - freilich zu spät für 90 Prozent der Kran-Bevölkerung. Der Zivilisationszusammenbruch tötete einen Großteil der Überlebenden, aber nicht alle. Und der Rest war bereit und willens, das noch immer beträchtliche Verteidigungsarsenal einzusetzen, wenn irgend ein Mensch sich blicken lassen sollte. Die menschliche Regierung beschloss, das Überleben der Kran geheim zu halten - zu laut wären sonst die Schreie nach Rache (wegen des Angriffs auf die terranischen Kolonisten) oder die Angst vor einer Infektion der Menschen mit der Volkargrippe gewesen. So wurde der Planet großflächig unter Quarantäne gestellt und die Restbevölkerung der Kran in Ruhe gelassen. Die inzwischen wieder einige Millionen Kran leben damit innerhalb der FRT, aber vollkommen von ihr unabhängig.
Menschen außerhalb der FRT und CC
Bereits vor Gründung der CC lebten nicht alle Menschen innerhalb der FRT. Es gab seit jeher Bestrebungen politischer, ethnischer, religiöser oder sonst wie definierter Gemeinschaften, außerhalb des Gefüges der Bundesrepublik ein eigenes Leben zu gestalten und ihr neues "Gelobtes Land" zu finden. Die Bundesrepublik schob den ebenfalls zeitweilig in Mode gekommenen kommerziellen Koloniegründungen schließlich dahingehend einen Riegel vor, dass solche Welten vollständig der Jurisdiktion der FRT unterstanden und in das politische System integriert werden mussten. Sie konnte freilich den freiwilligen Ausstieg von Exilanten nicht wirklich unterbinden. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so buchstäblich Dutzende selbstständige Siedlerkolonien. Meistens bestand die Gründergeneration aus einigen hundert, mitunter aber auch aus wesentlich mehr Menschen.
Die meisten dieser Kolonien verschwanden über kurz oder lang auf die eine oder andere Art und Weise. Einige gingen an internen Konflikten, Inkompetenz und Ressourcenmangel (Begeisterung und Glauben können eben keine Naturgesetze ändern) zugrunde, fielen Naturkatastrophen und Unfällen zum Opfer, mussten aufgegeben werden wegen der Angriffe von menschlichen Piraten oder Raidern benachbarter Reiche (es gibt einige Fälle, bei denen man die Akarii verdächtigt) oder kollabierten nach dem Tod der charismatischen Führungspersönlichkeiten und angesichts wachsender Probleme. Nicht wenige wurden über kurz oder lang von der FRT geschluckt, denn es ist offizielle Politik des Senats, auf etwaige "Hilferufe" generös zu reagieren. Auch wenn diese nur von einem Teil der Einwohner kommen - und manche behaupten, in einigen Fällen zog Terra die Fäden, dass es überhaupt zu dem Hilferuf KAM.
Einige weitere Kolonien...verschwanden einfach. Ihr Schicksal ist ungeklärt und gibt bis heute Anlass zu Vermutungen. Nicht nur sind ganze Siedlerexpeditionen verschwunden, auch einige bereits besiedelte Planeten stellten irgendwann die Kommunikation ein, und als das nächste Mal jemand vorbei kam, fand er nichts vor - nicht einmal Leichen...
Doch ungeachtet dessen existiert eine kleine Zahl von unabhängigen Welten am Rande der FRT, die sich bis heute behaupten konnten. Es sind meist kleinere, selbstversorgende Siedlungen mit einigen tausend bis wenigen zehntausend Einwohnern. Der Kontakt mit der FRT ist - auch auf Grund gewisser Befürchtungen der Einwohner - oft relativ lose, doch halten Trampschiffe von meist selbstständigen Raumhändlern einen gewissen Kontakt. Die Zustände auf diesen Welten schwanken zwischen wohlgeordnet und total chaotisch, wobei ein zu hohes Maß an Gesetzlosigkeit (insbesondere die Präsenz von Schmugglern und Piraten) leicht zu einer Strafexpedition der TSN oder anderer Streitkräfte führen kann, oder zu den erwähnten Hilferufen...
Es gibt auch einige Menschen in nichtmenschlichen Reichen, etwa bei den Peshten, doch deren Zahl ist alles in allem eher begrenzt. Sie unterliegen den örtlichen Gesetzen, es sei denn die FRT/CC haben rechtsverbindliche Abkommen mit den lokalen Regierungen geschlossen, und nur wenige sind wirklich Staatsbürger dieser Reiche.