Geschrieben von Dirty Harry am 24.04.2025 um 14:01:
Die ersten Wochen sind herum und es kristallisiert sich langsam heraus, was man nehmen kann und was einem nicht so zusagt.
Auffällig ist für mich, dass einerseits die Isekaischwemme nachgelassen hat (sind immer noch unterwegs, aber nicht mehr so) und andererseits doch noch ein ausreichend breites Angebot zustande gekommen ist. Fortsetzungen und Spinoffs sind weiterhin zu finden, scheinen in dieser Saison jedoch mal nicht so dominant wie in den letzten Quartalen (oder aber sie sind in Bereichen, die mich abermals nicht interessieren...). Aber schauen wir mal...
- Kijin Gentoushou: Demonenschlachterei mit Gorefaktor (also irgendwo meine Abteilung...

). Wächter bekommt im Kampf einen Arm von einem Dämonen abgerissen, dafür verwächst dessen abgeschlagener mit ihm und lässt ihn zu einem Halbdämon werden, der seinerseits Dämonen im Meiji-Ära-Japan jagen geht. Kommt einem hier irgendwie Blade in den Sinn? Mal nicht lieb und nett und deshalb mein Ding.
- Summer Pockets: Bisher nur auf Halde gezogen und noch immer nicht angesehen... Dürfte allerdings in Richtung Coming of age / Romance gehen. Mal sehen, ob und wann ich mich dran mache.
- Haite Kudasai, Takamine-san: Sie zieht die Unterwäsche aus um in der Zeit reisen zu können und die Vergangenheit zu ihren Gunsten zu manipulieren. Der Schulnerd ertappt sie dabei und wird dafür dazu verdammt ihr die Höschen nachzutragen, damit sie nach dem Blankziehen wieder was zum Anziehen hat. Tatsächlich hatte ich dieses absurde Konstrukt nach der ersten Folge abgeschossen, aber erstaunlich ist, dass die Japaner sich mal wieder an so einen Hentaistoff heranwagen. Es war ja schon zu befürchten, dass die Weltmarktkonformität so etwas gar nicht mehr zulässt.
- Your Forma: Braindiving und Verbrechensbekämpfung im Cyberspace, Androiden als Partner. Ich kam mir etwas an Major Kusanagi mit wesentlich weniger Kampferfahrung erinnert vor. Zieht man weiter.
- Kanpekiseijo: Zwei Schwestern, beide als engelsgleiche Priesterinnen unterwegs. Die eine wird wegen ihres fehlenden Liebkindschemas ans Nachbarland verhökert, die andere wird daraufhin zur Psycho und die dunkle Seite der Macht lungert ohnehin noch im Hintergrund. Klassisches Fantasysetting. Nicht schlecht und auch nicht übertrieben gut, also gut zum Mitnehmen und nicht weiter nachdenken.
- Kimi to Boku no Saigo no Senjou 2 ... Zweiter Anlauf: Nachdem es im Winter schon laufen sollte und dann nach vier Folgen abgebrochen wurde, schauen wir mal, ob wir jetzt über Folge 4 hinauskommen. Ansonsten Fortsetzung folgt...
- Yami Healer: Unlizensierter Heiler nistet sich im Slum ein, bildet seinen eigenen Harem aus den Anführerinnen der dort sitzenden Gangs, bringt damit Ruhe in die Slums und die Obrigkeit in Aufruhr. Ebenfalls ziemlich typischer Fantasytrope, aber bisher noch gut zum Mitnehmen.
- Rock wa Lady: Kleine Rockerin wird durch Heirat der Mutter in die neureich versnobte Gesellschaft gezogen, wo E-Gitarren mit Verzerrung hinter Violinenspiel zurückstecken müssen und die Schule für höhere Töchter die nächste Generation übertrieben feiner Schnösel ausbildet. Bis sie auf die drummende Antagonistin trifft und sie sich wider Willen zur Band zusammenschließen, die in etwa so viel Zusammenhalt wie Slipknot bietet. Ist nett zu sehen, wird aber von anderen Seiten (in meinen Augen) stärker gehypt als es wirklich ist.
- Kusuriya no Hiragato: Zweite Hälfte der zweiten Staffel (wird also ein richtiger Langläufer), sieht man aber weiterhin als eine der besten Serien der letzten Zeit. Läuft weiter...
- Teogonia: Erneut Fantasysetting. Menschen leben eingeklemmt zwischen Orks und Monsteraffen und erwehren sich mit göttlichen Attributen und der besonderen Drüse ihrer gefallenen Gegner. Kampfbetonte Fantasy mit etwas Magie und göttlichem Trara. Geht so, aber schlechter geht immer.
- Kowloon Generic Romance: Erneut ziemlich seltsames Setting. Kowloon, die verbaute City von Hong Kong existiert immer noch, ein Pharmariese treibt dort weiterhin seine Experimente, die Protagonistin leidet anscheinend an Amnesie und der Lover ist ebenfalls nicht so richtig in der Zeit. Alles ein wenig verquer, aber derzeit weniger Romance als Mysterieserie.
- Witch Watch: Nach mehreren Jahren kommt das Spatzenhirn von Hexe zu ihrem Oger zurück, der dafür ihre naiv-chaotischen Ideen ausbaden / aushalten muss. Japanisches Comedy nach altem Muster, aber wenn man mal wieder etwas zum Lachen braucht, kann man hier zugreifen.
- Gorilla no Kami: Mit 16 gibt es den Segen der Götter, der sehr unterschiedlich ausfallen kann. Ausgerechnet die Protagonistin wird vom Gorillagott mit Kraft im Überfluss gesegnet und schon steht die Militärschule bei ihr auf der Matte, obwohl sie von Nahkampf genauso wenig hält wie von anderen Konfrontationen. Im Grunde auch nichts neues, aber nett gemacht. Kann man nehmen.
- Lazarus: Nobelpreisgenie erfindet nicht abhängig machendes Schmerzmittel, erklärt aber kurz vor Ablauf der Frist, dass sein Präparat nach drei Jahren tötet. Die Welt steht Kopf und jeder versucht ihn zu finden um auf die Schnelle ein Gegenmittel zu finden. Eine dieser Gruppen (neben Geheimdiensten, Gangs und Pharmaunternehmen) steht mittendrin. Cyberpunk lässt grüßen, sowohl vom technischen Setting als auch den steten Gefechten. Kann man unter dem Aspekt sehen.
In der Summe also einiges an Serien, aber wenig, bei dem man total ab und weg wäre. In der Summe gesehen dennoch positiver als so einige andere Katastrophenquartale der letzten Zeit und dabei scheinen mir ohnehin noch ein paar Serien entgangen zu sein.