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Geschrieben von Thrawn am 14.08.2003 um 10:30:

 

Zone 2:
13.03.3064 23:43 Uhr

Der Wind heulte durch die Strassen und lies die Nichtmotorisierten Einheiten nur schwer in dieser Nacht vorankommen. Wolken verdeckten den Mond und ließen kein natürliches Licht auf die Stadt fallen.
„Hier Meyer, Chu-i Silver habe hier am Damm etwas entdeckt, sieht wie Fußspuren mehrerer Mechs aus. Sie scheinen ins Wasser und aus dem Wasser zuführen.“
„Sind sie sich sicher Gunjin?“, fragte Chu-i Silver nach.
„Ja hundertprozentig. Sie sind zwar nicht zu deutlich, da sie über den Betonpfad führen, aber eindeutig Mech.“
„Dann haben wir also den Hintereingang in die Stadt gefunden. Chu-i Franklin können sie mich da oben hören?“
„Ja Silver ich höre sie.“
„Sagen sie ist es möglich das ihre Lanze dem Pfad des Gegner folgt?“
„Ja und Nein. Ja es ist möglich und Nein ohne Befehl von Nelson oder Kasiraghi nicht ausführbar. Wir können jedoch mal ins Wasser marschieren und den Boden auf eventuelle Spuren untersuchen, schlussendlich müssen wir ja wissen, ob wir nach Westen oder Osten marschieren müssen.“ Die vier Kampfkolosse setzten sich in Bewegung, vorsichtig gingen sie über den Damm und das Wasser schlug Wellen als Franklins 65 Tonnen schwerer Jägermech ins kalte Nass trat.
„Drei und Vier ihr bleibt auf den Damm und halltet Wache, zwei bewegen sie ihren Komodo hinter mir ins Wasser, die Strömung ist relativ schwach. Mal sehen ob wir da unten was finden, in der Mitte ist er 20 Meter tief, also vorsichtig.“ Sho-ko Tetsu Hiroshi folgte seinen Kommandanten, das kalte Wasser zischte als der Mech mit ihm in Berührung kam. Er kämpfte etwas mit den Kontrollen, da die schwache Strömung seinen Mech dennoch arg belastete. Als er nach wenigen Minuten mit dem letzten Stück Panzerung unter Wasser war, war es leichter für ihn. Es war erstaunlich, Fische schwammen um seinen Mech herum, ein Rochen suchte sein Heil in der Flucht als sich das Mechbein auf sein Sandversteck senkte. Er versuchte zu erfassen was außerhalb los war, doch seine Sensoren lieferten nur ein verzerrtes Bild. Dann ertönte wieder die Stimme von Chu-i Leonard Franklin.
„Drei wir erreichen gleich die Mitte des Flusses, haben sie uns noch auf der Ortung?“
„Ja Sir, aber nur ganz schlecht, irgendwas versaut das Bild ganz gewaltig und ihre Worte hohlen sich bald den Tod wenn die Störfrequenz nicht beseitigt wird. Sie sind nur noch minimal zu verstehen.“
Die beiden Mechs schritten langsam durch des Schlick, nichts deute auf frühere Mechaktivitäten hin. Plötzlich gab es einen dumpfen Knall und Franklin sah wie der Komodo von Hiroshi nach vorne kippte. Das linke Bein war in einen Hohlraum im Boden eingebrochen und sorgte für eine ungünstige Schräglage. Hiroshi kämpfte doch die Schwerkraft war selbst im Wasser stärker. Ein lautes knirschen was selbst Fische verschreckte deute von der brechenden Panzerung und Sekunden später brach das komplette Kniegelenk in zwei und der Mech der nun kein halt mehr hatte, schlug auf dem Boden auf.
„Sir, hier Drei. Sie haben es geschafft, das Störsignal ist beseitigt. Glückwunsch.“
„Sparen sie sich das und bestellen sie Bergungstaucher, der Komodo von Hiroshi liegt auf den Boden und kann nicht mehr alleine aus dem Wasser. Aber etwas gutes hat die Situation, anscheinend war der Störsender in einer künstlichen Vertiefung und der Komodo ist rauf getreten und hat teuren Schrott produziert.“
„Äh verstanden Sir! Taucher sind auf dem Weg.“
Der Franklin mit seinem Jägermech nutzte die neu gewonnene Freiheit und suchte den Boden weiter ab. Nach und nach entdeckte er neue Spuren, mit der er eine Marschrichtung festlegen konnte. Immer wieder schaute er nach dem gestürzten Mech, das vorragende Cockpit hatte sich in den Boden gegraben, Franklin machte sich sorgen.

Nach dreißig Minuten des Wartens tauchten die Rettungskräfte endlich auf.
„Taucher hier Chui-i Franklin, der Pilot hat sich seit des Unfalls nicht mehr gemeldet. Ich habe keine Ahnung wie sein Zustand ist.“
„Bestätigte, hier Master Chief O’Brian. Ich empfehle ihnen wenn sie nichts mehr zu tun haben nach oben zu gehen. Wir hohlen ihren Mann schon raus und eventuell können wir sogar den Mech bergen.“
Franklin der alles hatte was er wollte, folgte der Empfehlung und beschloss oben zu warten.
O’Brian begutachtete den Mech und schaute sich die Bruchstelle am Bein an, dann klopfte er gegen die Cockpitpanzerung und wartete auf eine Reaktion. Nichts geschah.
„Jungs beeilt euch, der Pilot reagiert nicht. Bringt die Sauerstoffglocke mit und verankert sie über der Luke. Zwei Minuten später kamen 13 weitere Taucher und zogen eine kleine Duckkammer mit Schleuse mit sich. Die angebrachten Gewichte zogen sie nach unten und ein kleiner Antrieb half dabei sie zum Mech zu bringen. Die Kammer wurde über der Luke installiert und im Boden verankert. Ausfahrbare Platten halfen dabei die Kammer weitgehend abzudichten. O’Brian schaute auf die Uhr, Acht Minuten waren seit der Ankunft vergangen. Es hätte schneller gehen können, doch O’Brian wollte das Leben des Piloten nicht riskieren, indem er ihn einem Druck von drei Bar aussetzte, bzw. ihn ertrinken lies. Er zwängte sich durch eine Öffnung im Boden und kletterte in die Kammer. Dann zog er an der Luke und nach mehreren Versuchen schaffte er es sie zu öffnen.
„Jungs ich sehe den Piloten und beginne mit der Untersuchung, er scheint nur bewusstlos zu sein. Der Neurohelm ist zerbrochen. Eine große Beule am Kopf und eine Schnittwunde über dem Auge, nichts ernstes wie es aussieht. Ich schnalle ihn jetzt los und ziehe ihn in die Kammer.“ Er legte seine Sauerstoffflasche ab und kletterte ins Cockpit. Mit einem Messer durchtrennte er den Gurt und schob den Piloten nach draußen in die Kammer.
„Jungs ich schließe die Cockpitluke und bei drei darf es losgehen. Eins, Zwei und Drei.“ Mehrmals ruckte es und ein lautes zischen ertönte, als draußen drei Ballons mit Gas gefüllt wurden und dadurch die Kammer samt Gewichte nach oben zogen.


Basiscamp Sektor D:

15.03.3064 / 8:00 Uhr

„Tai-sa wie geht’s ihnen?“, fragte Minouro über Funk als er seine Kommandeuren im Bildschirm sah. Ihre Haare waren zersaust und sie hatte schwarze Augenringe.
„Ich schätze genauso wie ihnen Chu-sa, sie könnten mein Spiegelbild sein.“, konterte sie mit etwas Humor. Doch beide waren zu erschöpft um zu lachen.
Minouro konzentrierte sich wieder auf seine Unterlagen.
„Laura sag habt ihr schon neue Informationen von den Söldnern?“
„Ja haben wir, sie haben auch den Hintereingang in die Stadt bestätigt, den wir in der vorletzten Nacht gefunden haben.“
„Apropo.“, warf Minouro ein. „Was ist mit dem geretteten Mechkrieger?“
„Ihm geht es gut, er fällt jedoch ein paar Tage aus. Im Gegensatz zu seinem Mech, der wird wohl noch etwas auf dem Grund liegen bleiben. Der zuständige Master Chief sagte das er nur mit schweren Gerät zu Bergen ist, aufgrund der Flusstiefe. Außerdem hat er sich vermutlich verkeilt.“
„Das heißt du willst ihn aufgeben?“
„Ja wohl oder übel. Teurer Verlust und das ohne Kampf, aber kommen wir nun zu den eigentlichen Sachen. Die Ausfragung der Gefangenen spricht von noch mindestens einer feindlichen Mechlanze, diese jedoch schwer bis leicht beschädigt. Die Piloten sind ziemlich am Ende, sollten wir sie aufspüren können wir sie vielleicht überreden aufzugeben. Dann existiert noch eine Panzerlanze, die führt von dem Militärchef der Triaden geführt einem Sang-wei Jorik Chun-hin, der Triadenchef ist Kong Chao….“ Weiter kam sie nicht, denn beim letzten Namen sprang Minouro auf.
„Kong Chao er lebt noch? Unglaublich! Der müsste jetzt 80 sein. Ich dachte die Zeit hätte ihn dahingerafft. Er ist wohl immer noch sauer darüber, das die Yakuza damals die Triaden ausgeschlachtet hatten. Es war 3010 etwa, so genau erinnere ich mich nicht mehr an Takeshi Subasch’s Worte. Damals waren die Triaden fast genauso groß wie die Yakuza, es war ein Status Quo zwischen beiden. Doch die Triaden wollten mehr und führten mehrere schwere Überfälle auf die Yakuza durch. Kong Chao war damals zwar noch recht jung, aber er hatte viel Einfluss. Und der löste sich im Nichts auf, als die Yakuza zurückschlugen. Irgendwann damals soll er auch einem gewissen Wahnsinn verfallen sein.“
Nelson nickte. „Ein gekränkter, wahnsinniger Triadenchef und eine verrückte Liao. Eine tolle Mischung. Aber nun weiter. Um 16 Uhr starten wir den Luftschlag gegen die Landungsschiffe, zeitgleich schleusen wir eine Mechlanze in den künstlich erweiterten Unterwasser Eingang. Ich bin immer noch beeindruckt, es ist nur schwer vorstellbar ein kleines Loch in einer Wand künstlich und heimlich soweit aufzubrechen das Mech in die Höhle da hinter können. Geschweige denn einen Weg durch das Höhlenlabyrinth zu finden.“
„Wie kommen dann unsere Mechs da durch Laura?“
„Einer der Techs hat uns einige Infos gegeben, er schien recht häufig da unten zu sein, er hat uns einen weiteren Eingang verraten. Dort schleusen wir ebenfalls eine Lanze ein. Zudem wissen wir das Kong Chao und seine Meute immer noch in der Stadt sind, vielleicht können wir sie dingfest machen.“
Nun trat Janice in das Zelt wo sich Minouro aufhielt. Minouro schaffte es sie bedenkenlos anzusehen, der letzte Ärger mit Tseng und Kenzan hatte sie sichtlich gezeichnet. Im Augenblick könnten alle Krieger Schwestern und Brüder sein, so sehr ähnlich sahen sich alle. Und das half Minouro.
„Was gibt es, Sho-sa?“
„Ein paar Bürokraten haben angefragt warum wir nicht von Anfang so vorgegangen sind wie jetzt.“, sagte Janice dabei ein Gähnen unter drückend.
„Haben sie auf die letzte Nacht verwiesen wo ein paar Yakuza in eigenes Feuer gerannt sind?“
„Ja habe ich, aber sie meinen jeder Tag wo der Markt nicht wieder eröffnen kann, ist ein Verlustreicher Tag.“ Minouro schlug auf den Tisch.
„Verdammte Geldgierige Haie. Sagen sie ihnen, wenn sie so weiter nerven, dann dürfen sie noch länger warten.“ Minouro kochte. „Vergessen sie das Sho-sa, sagen sie ihnen wir bemühen uns die Ordnung schnellst möglich wieder herzustellen.“
Janice verbeugte sich und verlies dann das Zelt wieder mit einem schlurfenden Gang. Minouro wendete sich wieder zum Bildschirm, wo Nelson versuchte zu lächeln.
„Minouro, du lernst langsam diplomatisch vorzugehen. Gib Befehl das sich alle schlafen legen die es jetzt können, das gilt auch für dich und Janice. Wenn wir mit der Operation beginnen müssen wir schnell reagieren können.“ Dann trennte sie die Verbindung und Minouro beschloss den Befehl ohne Widerworte auszuführen.


Luthien, 15. März 3064

Der Attentäter wartete schon eine ganze Weile im Garten, als Omi Kurita endlich eintraf. Schnell zog er sich die Mütze tiefer ins Gesicht und widmete sich wieder dem Blumenbeet. Fein säuberlich deckte er das grad gegrabene Loch zu, in dem sich neben der Pflanze, auch eine Kennkarte und der Daumen eines Mitglieds des Palastpersonal befand, mit denen er sich Zugang zum Palast verschafft hatte. Er wusste das es ein Risiko war sich jetzt noch im Palast aufzuhalten, doch nur so konnte er den Auftrag auch wirklich zu Ende bringen.
Omi Kurita wanderte gemessenen Schritts über den Steinpfad des Palastgartens. In ihrem jadegrünen Kimono, der vom einem goldenen Obi gehalten wurde, bot sie ein Musterbild an Würde und Gelassenheit, auch wenn bekannt war, das sie seit langer Zeit eine innerliche Unruhe beherrschte. Omi verneigte sich kurz vor einem älterem Palastdiener, der die Steinplatten polierte und näherte sich weiter dem Punkt der ihr Schicksal werden sollte. Dann war es soweit, Omi blieb einen kurzen Moment stehen und betrachtete den Stein vor sich, einem Überbleibsel Victor Steiner-Davions. Ein Relikt, das in den heiligen Grenzen des Gartens fast heilig war, und grade darum hatte der Attentäter ihn als Instrument gewählt. Omi bückte sich und hob den Stein kurz an und zuckte unmerklich zusammen, nur weil der Attentäter sie genau beobachtete fiel es ihm auf. Dann brach Omi Kurita zusammen, das Nervengift wirkte schnell, und die drei Nadeln sollten bei weitem reichen die zierliche Omi zu töten.
Schnell wandte sich der Attentäter ab und machte sich auf den Weg zum Ausgang, noch bevor ein Alarm ihn im Palast festsetzen konnte, wo eine genauere Überprüfung seiner Person sein Todesurteil gewesen wäre. Hinter sich hörte er den alten Mann die Otomo-Leibwache, die seit den Unruhen im Palast stationiert waren, alarmieren. Innerhalb von wenigen Sekunden, es mögen zehn bis 15 gewesen sein, erschienen mehrere Soldaten in leichter Gefechtsmontur und versuchten die Situation zu klären. Während der Führer die am Boden liegende Omi untersucht, sicherten seine drei Soldaten die nähere Umgebung, Sekunden verstrichen, und als der Führer der Otomo endlich den Alarm auslöste hatte der Attentäter das Palastgelände schon verlassen. Dieser verschwand in einer Gasse gegenüber des Palasts und beobachtete die Szenerie nur eine Minute später aus einem unscheinbarem Fenster am Ende der Strasse. Nun war es an der Zeit die letzte Phase einzuleiten, er griff unter die Fensterbank und brachte ein kleinen Handsender zum Vorschein, den er dort mit Klebeband platziert hatte.
„Judas Lanze von Geist!“, flüsterte der Attentäter ins Funkgerät, obwohl es unwahrscheinlich war das ihn jemand hören konnte.
„Judas hört.“, antwortete ihn die tiefe Stimme von Hank „Awful“ Meyer, der nicht weit entfernt mit seinem Mech in einer alten Halle wartete.
„Judas Lanze zum Palast ausrücken, Stellung 10 Minuten halten und den Palast isolieren. Dann zum Treffpunkt abrücken!“
„Judas verstanden, wir rücken aus!“
„Geist, Ende!“, bestätigte der Attentäter und schaltete das Funkgerät aus, nun war es an der Zeit Entfernung zwischen sich und den Palast zu bringen. Sekunden später hatte er die Triaden Mechlanze schon vergessen, die, wenn sie 10 Minuten durchhalten sollten, an einem verlassenem Treffpunkt eintreffen würden.

Der Führer der Otomo, Gunsho Haika, hatte bei seiner eiligen Untersuchung von Omi Kurita nur mehrere Einstiche am Arm feststellen können, war aber ansonsten nicht in der Lage festzustellen, was ihr fehlte. Nach einer kurzen Befehlsausgabe stabilisierten zwei seiner Soldaten Omi Kuritas Zustand soweit es in ihrer Macht stand und der Gunsho funkte die Einsatzzentrale an. Weitere wertvolle Sekunden verstrichen, bis sich die Zentrale endlich meldete.
„Gunsho Haika, hier OpCenter, eine Rettungseinheit ist zu ihnen unterwegs, geschätzte Ankunftszeit in fünf Minuten!“
„Fünf Minuten? OpCenter, der Zustand von Lady Omi ist kritisch, sie hat nur noch schwache Lebenszeichen...“
„Es tut mir Leid, aber die Rettungskräfte müssen mehrer Unruheherde umgehen. Wir haben weder einen Mechschutz noch eine Infantriestreife zur Verfügung um die Ambulanz zu decken.“
Haika senkte den Kopf und versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen während eine Träne seine Wange hinablief.
„OpCenter wir benötigen schnellstens Hilfe, erbiete Erlaubnis Lady Kurita mit einem Zivilschweber hier rauszubringen!“
„Abgelehnt! Die Strassen sind nicht sicher, verbleiben sie vor Ort!“
„Verdammt noch mal, Lady Kurita stirbt! Wer zum Teufel spricht da?“, knurrte Gunsho Haika in seinen Funk bevor ihm noch bewusst wurde, das er mit einem Vorgesetzten sprach.
„Hier ist Chu-i McEvedy! Und wenn ich könnte würde ich ihnen helfen, aber ich habe keine Möglichkeit ihnen schneller Hilfe zu schicken!“
Haika war erstaunt, das er für diese Verletzung des Protokols keine Rüge bekam, „Chu-i entschuldigen sie meine Worte!“
„Vergessen, halten sie die Stellung, Hilfe ist unterwegs!“
„Hai!“, antwortete Haika und wurde in diesem Moment von einer Explosion an der Palastmauer abgelenkt. Die Schreie zweier dort stationierten Wachen halten über den Hof, als beide von der Druckwelle einer Explosion in eben diesen geschleudert wurden. Ein Soldat etwas weiter östlich blickte entsetzt in Richtung Westen und aktivierte seinen Funk.
„Gunsho, ich sehe Mech, die die Palastmauer beschiessen, ich kann von hier drei Mechs sehen!“
„OpCenter, wir werden angegriffen, drei Mechs greifen die Palastanlage an!“
„Identifikation?“
„Unbekannt! Heishi Lin, können sie die Mech indentifizieren?“
„OpCenter, ich kann Insignen der Konförderation und mir unbekannte Abzeichen erkennen.“, wendete sich der Heishi direkt an die Operationzentrale, „Bis jetzt habe ich einen Panther und einen Jenner gesehen, ein dritter Mech ist aber noch hinter den beiden.“
„OpCenter verstanden! Stellung halten wir versuchen euch Hilfe zu besorgen.“
In diesem Moment spürte Gunsho Haika eine Hand auf seiner Schulter und als er sich umdrehte blickte er in das Gesicht des alten Gärtners.
„Ja?“
„Mein Sohn, eventuell kann ich helfen!“
Haika blickte den alten Mann verwirrt an, „Was?!“
Der alte Mann öffnete sein Hemd und legte eine prunkvolle Tätowierung frei, „Wir schulden Lord Kurita und seiner Familie viel, lasst UNS helfen!“
„OpCenter, ich habe hier einen Yakuza, der meint er könne uns helfen!“, sprach Haika in seine Funk.
„Geben sie ihn mir!“
Haika´s Gesicht zeigte Unglauben, die Op wollte mit dem Yakuza reden. Er streifte sein Funk an und gab diesen an den alten Mann.
„Hai?“, fragte dieser nachdem er sich das Funkgerät aufgesetzt hat.
„Identifizieren sie sich!“, hörte Haika die Stimme des Chu-i
„Izumi Fujii, Kobun der Silberkrallen!“
„Großvater!“, tönte es aus dem Funk und Haika zuckte zusammen, der Chu-i kannte den alten Mann.
„Hai, McEvedy-san.“, erwiderte der alte Mann und ein Lächeln trat auf sein Gesicht.
„Großvater, habt ihr Kontakt mit dem Otosan? Und wenn ja, kann er helfen?“
„Mein Sohn ist nicht weit von hier, könnt ihr mich auf einen anderen Kanal weiterleiten?“, antwortete Izumi und nannte eine zivile Frequenz.
Sekunden verstrichen, Sekunden die sich zu einer Ewigkeit zu dehnen schien.
„Leitung steht, Großvater!“
Der alte Mann schloss kurz die Augen und begann dann einen kurzen Satz in einem fremdem Dialekt zu sagen. Wieder wurde es Still auf dem Funkkreis.
„Hier ist Hideyuki, Vater was ist los bei euch, wir hören Gefechtslärm!“
„Mein Sohn, feige Hunde im Dienste der Konförderation oder der Triaden haben einen Anschlag auf Lady Kurita verübt, und greifen den Palast mit Mechs an. Der Drache braucht eure Hilfe!“
„Wie kannst du Kontakt zu uns aufnehmen?“
„Die VSDK dienen dem Drachen gut! Wir ermöglichen die Verbindung, Otosan“, tönte Chu-i McEvedy Stimme über den Kanal.
„Chu-i McEvedy, wie können wir helfen?“
„Schick eure Mechs in die Schlacht, ich versuche weitere Truppen zu schicken, aber bis dahin müssen die feindlichen Mechs gestoppt werden. Ein Rettungsteam für Lady Kurita ist unterwegs, aber solange die Mechs dort sind, können sie den Palast nicht erreichen!“
„Wir werden helfen, Chu-i McEvedy, der Drache kann auf den Silberkrallen Clan zählen!“
„Das wusste ich, ich schicke euch Unterstützung sobald ich welche zur Verfügung habe!“
„Wir werden den Feind binden, bis die Krieger des Drachen eintreffen, Hideyuki Ende!“
Dann wurde es Still auf dem Funk.

Drei Blocks entfernt warf Oyabun Hideyuki Fujii das Mikrofon der Funkanlage auf den Tisch zurück und richtete sich auf, sekundenlang herrschte Stille in dem kleinem Raum.
„AHIKITO, aufsitzen, der Drache ruft sein Volk!“
Beim Ausruf seines Namens sprang ein kleiner, drahtiger Mann auf und rannte durch den Raum, „HAI!“
Hideyuki Fujii aber griff noch einmal zum Mikrofon, mit einem Handzeichen gab er dem Kobun am Schaltpult zu verstehen, das er eine interne Sendung machen wollte.
„Krieger der Silberkrallen, hier spricht der Otosan! Der Drache erbittet unsere Hilfe, sämtliche Mechkrieger zu ihren Maschinen und zur Zuflucht von Lady Omi ausrücken. Kobun Ahikito koordiniert die Aktion bis zu meinem Eintreffen! Kinoko, den Tausendfuß starten und mit den Mechs ausrücken! Wir evakuieren Lady Omi zu unserem Landungsschiff! Ausserdem geben wir diesen Stützpunkt auf, alles abbauen und zum Raumhafen schaffen.“
Nachdem er die Sprechtaste losgelassen hatte machte sich auch Hideyuki auf den Weg zu seinem Mech, seinem 70t schweren Schützen, den er schon so lange nicht mehr geführt hatte.
Im Lagerraum des Gebäudes, das zur Zeit als Unterschlupf und Hangar der Silberkrallen diente, setzen sich die fünf leicht Mechs der Silberkrallen schon in Bewegung, als Hideyuki das Lager betrat, dicht gefolgt von Ahikitos 65t Katapult. Das einfache Tor war vollständig geöffnet und die Mechs verließen den Hangar in schneller Folge gefolgt vom Tausendfuß Schwebepanzer.
„Viel Glück, Tochter!“, schickte Hideyuki ein paar letzte Worte hinter dem Panzer her, bevor er sich an den Aufstieg zum Cockpit des Schützen machte.
„Ahikito, du hast das Kommando, stellt die feindlichen Mechs!“, brüllte er in Richtung des Mechs, dessen Aussenmikrofone den Befehl auffangen würden, „Deckte den leichten Mechs den Rücken frei!“
„Hai!“, schallte Ahikito´s Stimme durch den Hangar und der Mech beschleunigte seine Schritte.
Hideyuki´s Sorge war verständlich, alle seine Piloten hatten erst eine Grundausbildung in der Mechführung erhalten, ganz zu Schweigen von einer Ausbildung im Mechkampf. Der Kampf war ihre Feuertaufe, und konnte den Untergang der Silberkrallen bedeutet.
Ahikito aber war Hideyuki´s Stellvertreter und normalerweise seine Leibwache, doch seit die Silberkrallen ihre Heimat verlassen hatten, waren die Mechs der Silberkrallen nicht mehr zu Einsatz bekommen, und in den unzähligen Simulatorübungen hatte Hideyuki keinen Leibwächter gebraucht. Ahikito sollte, als einziger ausgebildeter Mechkrieger ein Auge auf die grünen Jungs haben, da sein KPLT-C1 Katapult nicht für den Stadtkampf geeignet war, auch wenn seine vier mittelschweren Laser ihn gegenüber leichten Mechs zu einen respektablen Gegner machten.
Hideyuki erreichte endlich das Cockpit des Schützen, und ein dunkles Gefühl bemächtigte sich seines Geistes.
„Hideyuki, du alter Hund, früher wärst du schneller gewesen, du wirst nachlässig!“, dachte er bei sich, „oder aber alt!“
Nur wenige Minuten später war der SHT-2S Schütze endlich einsatzbereit und marschierte aus dem Lagerraum auf die Strasse. Alleine machte er sich auf den Weg zum Palast.

Lazarus McEvedy´s Miene verdunkelte sich mit jeder Sekunde, als er die grosse taktische Karte von Luthien City betrachtete. Über den offenen Kanal konnte er die Kommunikation der Silberkrallen mithören, die gegen die feindlichen Mechs vorrückten, doch machte er sich wenig Hoffnung, die Mechtruppe der Silberkrallen war Grün, während es sich bei den KC/Triaden Truppen scheinbar um reguläre Truppen handelte. Selbst im Verhältnis von zwei zu eins würden die Silberkrallen es schwer haben. Mac wandte sich zum dem Tech an der Karte um.
„Wo sind unsere beiden Streifen?“, fragte Mac und warf einen Blick auf einen der Monitore, die den Status seiner Mechs anzeigte.
„Die Streifen sind circa 10 Wegminuten von Omi Kuritas Palast entfernt, beide Halblanzen erwarten Befehle!“, anwortete der Tech als wenn er Mac´s Gedankengang hervorgesehen hatte.
„Einsatzbefehl, sofort zu Palast aufbrechen, die zweite Lanze soll ebenfalls ausrücken. Ihre GAZ?“
„Zweite Lanze kann den Palast in circa 15 Minuten erreichen!“
Mac´s Miene verdüsterte sich weiter, 15 Minuten waren in einem Mechgefecht eine Ewigkeit. Doch er hatte keine anderen Möglichkeiten.
„Ausrücken, und meine Lanze soll sich bereit machen, wir rücken ebenfalls aus!“, sagte Mac und drehte sich zu Chu-i der Wachmannschaft um, „Ich rücke aus, Hondo. Du übernimmst den Befehl und informiere die Genyosha Führung von der Situation.“
„Hai, Mac!“
Dann machte Mac sich auf den Weg in den Hangar unter dem Einheitspalast.

Vor dem Palast von Omi Kurita trafen zur gleichen Zeit die Truppen der Silberkrallen auf die Judas Lanze, und Ahikito hatte alle Hände voll zu tun, das Gefecht einigermassen zu kontrollieren. Die Mechs der Judas Lanze konzentrierten ihr Feuer nicht auf einzelne Mechs, sondern teilten sich auf um mehrere Mechs zu bekämpfen, während Ahikito vom Dach eines nahen Hauses versuchte mit seinen Langstreckenraketen seine Leute zu decken und deren Bemühungen zu koordinieren. Doch das Gefecht entwickelte sich schon in den ersten Sekunden zum Nachteil für die Silberkrallen, Zen´s HCT-1S Heuschreck ging schon nach dem ersten Feuerwechsel mit einem zerstörten Bein zu Boden, während Yugo´s WSP-1A Wespe schon den rechten Arm mit dem mittelschwerem Laser verloren hatte. Ahikito konnte nicht viel ausrichten, da sein Artilleriefeuer seine eigenen Leute in Gefahr brachte und er somit gezwungen war, eine sichere Zielerfassung abzuwarten. Die ganze Zeit betrachtete er seinen Sekundärmonitor und lauschte dem Funk, „Wo war der Schütze des Otosan?“

Hideyuki Fujii führte seinen Schützen durch die engen Strassenschluchten, während er dem verstümmelten Funkverkehr seiner Krieger lauschte. Zu seinem Ärger könnte er aber keinen Kontakt aufnehmen, da die Metallmassen um ihn herum die Signale blockierten. Als er grad wieder die Situation verfluchte, bemerkte er aus dem Augenwinkel einen Kontakt auf seinem Ortungsschirm, knapp hinter sich musste sich ein Mech befinden. Hideyuki hielt seinen Schützen an und blickte sich um, als er im hinterem Schussfeld seines Mechs eine Bewegung bemerkte. Das Blut gefror ihm in seinen Adern als er den Kontakt identifizierte und der Computer auch endlich in den Gefechtsmodus schaltete, hinter ihm trat ein Quasimodo IIC in die Gasse und richtete seinen Frontalwaffen auf den Schützen aus. In Sekunden traf Hideyuki eine Entscheidung, einen Rückentreffer aus den Geschützen des IIC wurde sein Schütze nicht überleben und so warf er den Mech herum, breitete die Beine aus und stählte sich für den Einschlag der schweren Autokanonen, deren Mundüngsfeuer in diesem Moment, begleitet von einem hohen Singen, zwei Meter aus den Läufen brach. Hideyuki drehte seinem Mech weiter mit der schweren Frontpanzerung in das Feuer des IIC und hatte es fast geschafft, als die Salven ihr Ziel fanden und den Schützen zu Boden zwangen, wo er inmitten von zweieinhalb Tonnen zerstörter Panzerung, schwer aufschlug.
Hideyuki betrachtete seine Schadensanzeige als er den Mech schnellstens wieder auf seine Füsse brachte, seine rechte Torsoseite wies schwere Schäden auf, an einigen Stellen waren große Löcher in den Rumpf gerissen worden, noch eine Breitseite wie die letzte würde der Mech auf dieser Seite nicht überstehen. Und noch etwas fiel im auf, das hohe Singen der Autokanonen des Quasimodo war verstummt, der feindliche Pilot hatte den Mech gut unter Kontrolle und hatte die Autokanonen von doppelter Geschwindigkeit zurückgeschaltet auf einfache um seinen knappen Munitionsvorrat zu schonen.
„Gut, nun zeige ich dir, dass mein Schütze nicht völlig wehrlos ist!“, sprach Hideyuki in die Stille des Cockpits und richtete seine mittelschweren Laser und Kurzstreckenraketen auf, zeitgleich mit dem Quasimodo eröffnete er das Feuer.
Er konnte seinen Erfolg aber nicht mehr geniessen, als der Quasimodo, durch die Treffer seiner beiden mittelschweren Laser und einem Großteil der Raketen der beiden KSR4, rücklings zu Boden stürzte, den auch der Quasimodo hatte getroffen, seine beiden Autokanonen hatten sich tief in den Torso des Schützen gegraben und eines der Munitionslager getroffen, der Neuroimpuls grub sich tief ein sein Gehirn und lähmte ihn für wenige Sekunden, während die Munitionsexplosion seinen Mech von Innen her ausweidete. Hideyuki starb einen schnellen, schmerzfreien Tod. Der Quasimodo aber richtete sich langsam, Hideyuki war es gelungen das Gyroskop zu beschädigen, wieder auf seine Beine und setzte seinen Weg Richtung Palast weiter fort.

Ahikito versuchte seine Truppe weiter anzuspornen, den im Moment waren die Fronten festgefahren und nachdem der feindliche VL-5T Vulkan Yugo´s hilflose Wespe hingerichtet hatte, nachdem der sich ergeben hatte, war das ganze zu einem einem gnadenloses Gemetzel ausgeartet.. Und Ahikito konnte nur moralische Unterstützung leisten, während sein Mech hoch über dem Gefechtsfeld Artillerieunterstützung gab. Doch langsam schafften es die Krieger der Silberkrallen die Situation zu ihren Gunsten zu klären, die drei Mech koordinierten ihre Angriffe, Zen´s Heuschreck hatte sich nach einer Breitseite durch den Jenner nicht mehr gemedet oder gerührt, und der erste feindliche Mech, ein JR7-D hatte schwere Schäden gegen Masao´s JR7-F Jenner einstecken müssen und zog sich langsam aus dem Gefecht zurück, Masao immer auf den Haken.
In diesem Moment hatte Ahikito endlich einen Kontakt hinter sich, der Otosan hatte es geschafft den Palast zu erreichen, Ahikito warf einen Blick auf die Ortung, die in diesem Moment anfing Aussetzer zu haben, während auf seinem Funk ein stetiges Heulen einsetzte. Ahikito wendete sein Katapult und warf einen Blick hinunter auf die Strasse. Dann sah er ihn, einen 50t schweren Quasimodo der eine Seitenstraße entlang gegen den Palast vorrückte und in wenigen Momenten im Rücken seiner Kameraden auftauchen musste, schnell traf er eine Entscheidung.
„Hiroshi, in eurem Rücken rückt ein Quasimodo an, ich werde ihn stellen, versucht die Gefechtslinie zu drehen, damit er sich durch seine Kameraden kämpfen muss!“, rief Ahikito den ältesten Mechkrieger der Silberkrallen in seinem BD9-O Brandstifter an und wusste, das dieses Manöver einiges von seinen Piloten verlangen würde.
„Verstanden, wo ist der Otosan, wir könnten seine Feuerkraft und Panzerung hier unten gebrauchen!“, kam die Antwort, und Ahikito hörte das schwere Atmen, eines Piloten in einem heissen Mech.
„Ich habe keinen Kontakt zum Otosan, aber ich muss den Quasimodo jetzt stellen, übernimm den Befehl!“
„Hai!“
Noch während er mit Hiroshi sprach löste Ahikito die Sprungdüsen seines Mechs aus, der sich wie ein Raubvogel in die Straßenschlucht senkte. Kurz über dem Boden gab Ahikito noch einmal Schub auf die Düsen und landete knapp 100m vor dem Quasimodo auf dem Asphalt. Noch bevor sein Mech einen festen Stand gefunden hatte, richtete er die mittelschweren Laser auf den Quasimodo aus und drückte die Auslöser, der Mech wurde in einem schimmernden Licht gebadet und fiel nach hinten um, doch nicht ohne seine Waffen ebenfalls abzufeuern. Als sich das Katapult unter der gewaltigen Waffenladung des Quasimodo IIC schüttelte erkannte Ahikito endlich, was für einen Gegner er vor sich hatte, und das dessen Pilot ein Veteran war, weil er seinen Mech schon fast wieder aufgerichtet hatte. Ahikito löste erneut seine Sprungdüsen aus und brachte Distanz zwischen sich und den Quasimodo IIC. Knapp innerhalb der minimalen Reichweite der Langstreckenraketen löste er eine Doppelsalve aus und schickte den IIC wieder auf die Knie, doch diesmal fiel der Mech nicht, sondern richtete seine Waffen in der gehockten Position gegen das Katapult aus, ein hohes Singen fühlte die Luft und die meterlangen Mündungsfeuer warfen bizarre Schatten an die Häuserwände und das Katapult schüttelte sich unter der Gewalt der Einschläge, dann war Ahikito dem steifen Wind ausgesetzt, als die Rettungsautomatik ihn aus dem Mech schleuderte. Langsam sank er am Fallschirm zu Boden und konnte nur hilflos zusehen, wie der Quasimodo sich aufrichtete und seine Waffen auf ihn richtete. Sekunden später beendeten die beiden mittelschweren Extremreichweitenlaser sein Leben und er fiel vor den brennenden Trümmern des Katapult zu Boden, während die letzten Reste des Mechs ausbrannten.
Der Quasimodo IIC verbrachte ein paar Sekunden in Bewegungslosigkeit, während grüne Wolken aus verdampfender Kühlflüssigkeit um ihn herum ausstiegen und setzte sich wieder in Bewegung, scheinbar unaufhaltbar bewegte er sich weiter auf den Palast zu, während sich eine Luke an seinem Rücken öffnete und ein einsames Magazin Autokanonenmunition auf den Straßenbelag schlug.

Wenige Kilometer entfernt hetzte die Sturmlanze unter Mac´s Kommando durch die Engen Gassen Luthiens. Nachdem sie kurz einen Lagebericht aus dem Palast empfangen hatten, der das Gefecht zwischen den Silberkrallen und den feindlichen Mechs bestätigte und der Information das ein Tausendfuß Schwebepanzer im Palast angekommen war, hatte Mac seine Truppen noch mehr angespornt und so stürmten die vier Sturmmechs mit 50 km/h durch die Stadt. Mac wusste das die Zeit knapp war, die Otomo-Krieger hatten berichtet das der erste Mech der Silberkrallen vernichtet war, und das Omi Kuritas Zustand zwar stabil aber kritisch war und das der Tausendfuß den Palast nicht würde verlassen können bevor das Mechgefecht zu Ende war, oder aber sich vom Palast entfernt hatte.
Mac warf einen erneuten Blick auf den sekundären Monitor, der eine Karte von Luthien City anzeigte und eine geschätzte Ankunftszeit, 9 Minuten. Von seine Streifen war auch nichts Positives gekommen, die Mechs kamen nur langsam voran, und würden noch fünf Minuten bzw. 10 Minuten brauchen um am Palast einzutreffen.
„Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig...“, dachte sich Mac und konzentrierte sich wieder darauf den Spalter durch die engen Gassen zu lenken.

Vor dem Palast lieferten sich beide Parteien ein erbarmungsloses Gefecht, nachdem es Masao endlich geschafft hatte den feindlichen Jenner auszuschalten, hatte er die Aufmerksamkeit des Panthers auf sich gezogen, der PPK-Treffer um PPK-Treffer in die zerschlagene Maschine schickte.
Der feindliche Vulkan hatte Hiroshi´s Brandstifter mit einem Todessprung vernichtet, war nur knapp der eigenen Vernichtung entgangen und hatte sich jetzt an den Rand der Hauptkampfzone zurückgezogen, wo er vom Masao´s Jenner und dem zerschlagenen ST-60L Stadtkoloss von Taichi unter schweren Beschuss gehalten wurde, Tonne um Tonne verlor er lebenswichtige Panzerung. Dann war auch die Widerstandskraft des Stadtkoloss gebrochen, die letzten Salven des Vulkans hatten seine Panzerung durchbrochen und tiefe Löcher hineingerissen, aus denen plötzlich brennendes Metall regnete. Noch während der Reaktor den Stadtkoloss von innen heraus vernichtete stürzte der Vulkan von den Lasern des Jenner in eine brennende Aura gefasst zu Boden und der Jenner löste seine Sprungdüsen aus und Ritt auf Flammensäulen aus der Kampfzone um hundert Meter entfernt am Eingang zu einer Gasse zu Boden zu stürzen. Als Masao versuchte den Jenner aufzurichten fiel plötzlich ein Schatten aus der Gasse, der Quasimodo hatte den Kampfschauplatz erreicht und pumpte eine Salve mittelschwere Laser in den schwer angeschlagenen Mech um im Abchluss das Cockpit des gestürzten und besiegten Mech zu zertreten.
Der IIC trat hinüber zum gefallenen Vulkan, in dessen Cockpit Jean „Ice“ Paris verzweifelt daran arbeitete sich aus seinem Gefängnis zu befreien während der Panther sich dem gefallenden Heuschreck näherte und einen PPK-Schuss in dessen Cockpit setzte, was keinen Unterschied mehr für den Piloten machte, den Zen war durch einen direkten Treffer einer Kurzstreckenrakete auf sein Kanzeldach von tausenden winzigen PlastSplittern ausgeschlitzt worden und verblutet.

Wenige Strassen entfernt bewegte sich ein nachtscharzer Nainokami durch die Strassen Luthien, hinter sich ließ er das Wrack des Schützen und der Pilot schüttelte den Kopf um die Tränen aus den Augen zu bekommen.
Mit Höchstgeschwindigkeit bewegte er sich auf den Palast von Omi Kurita zu, als sein Fadenkreuz eine Erfassung meldete. Blind feuerte er seine beiden schweren Extremreichweitenlaser ab die ihr Ziel exakt in den Rücken trafen und den angeschlagenen Quasimodo nach vorn auf die Knie warfen. Mit einem Knopfdruck schaltete Tatu seine Sensoren auf aktive Ortung und öffnete einen offenen Kanal zu den drei feindlichen Mechs.
„Noch ist die Schlacht nicht vorbei, Mörderbrut“, hallte seine Stimme durch sein Cockpit und über den offenen Kanal, „Ich Taku Otani aus dem Haus Fujii, bin hier um den Tod meines Vaters zu rächen!“
Noch bevor einer der Piloten reagieren konnte mischte sich eine neue Stimme ein.
„Bruder, was machst DU hier?“
„Ich mag den Silberkrallen entsagt haben, aber ich bin immer noch ein Teil dieser Familie Kinoko, Schwester. Und hier und jetzt komme ich nicht als Krieger des Haus Kurita sondern als Oberhaupt des Fujii-Clan und fordere den Tod durch meine Hand für die Verräter aus der Konförderation, den Mördern meines Vaters!“
„Taku, warte!“, kam Mac´s Stimme über den Kanal, „Überlasse diese Verbrecher den VSDK!“
„Nein Mac, heute bin ich Taku Fujii-Otami, und nichts wird mich davon abhalten, die Familienehre zu retten!“, antwortete Taku und schaltete das Funkgerät ab, während er seinen Mech weiter in Richtung Quasimodo bewegte.
Der Panther begann sich langsam zurückzuziehen und feuerte dabei stetig seine PPK gegen den Nainokami, aber die Treffer verpufften an der schweren Panzerung des 90t schweren Mechs, der seine Autokanonen auf den zerschundenen Rücken des IIC ausrichtete und den Panther mit den Langstreckenraketen erfasste. Als Taku die Feuerknöpfe drückte senkte sich eine drückende Hitze über das Cockpit und die Wärmetauscher mühten sich ab, die Hitze abzubauen.
Der Quasimodo, der es fast wieder geschafft hatte sich aufzurichten wurde von den Autokanonensalven gepackt und stürzte Kopfüber auf den Asphalt wo er regungslos liegen blieb, während der Panther unter dem Feuer der schweren Raketenlafetten einen grokesken Tanz vollführte, gegen eine Hauswand krachte und zu Boden sackte. Der Nainokami aber ging neben dem gefallenen Vulkan in Stellung und erfasste den Panther mit seinen schweren Lasern und Raketen, sekundenlang lies er das Piepen der Zielerfassung durch das Cockpit des Panthers hallen um diesen dann in seine Einzelteile zu zerlegen als Laser und Raketen in den Mech und durch ihn hindurch schlugen. Zusammen mit dem Panther brach auch ein Teil der Fassade zu Boden und begrub den Mech unter sich.
Abfällig warf Taku einen Blick auf den gefallenen Vulkan, richtete den schweren Laser im rechten Arm aus und erlöste den Piloten aus seiner Gefangenschaft durch einen zwei Laserschüsse, die Panzerung und Interne Struktur zerschmolzen und menschliche Haut und Knochen verdampften. Dann schritt der Nainokami in einer schimmernden Aura aus heißer Luft auf den Quasimodo IIC zu um ein Blick auf dessen Cockpit zu werfen, unter dem sich ein kleines Meer aus Blut gesammelt hatte, der Pilot war beim Sturz mit seinem Sitz in die Konsolen gestürzt und von scharfen Kanten regelrecht aufgeschlitzt worden, langsam musste sich die Bewusstlosigkeit und der Gedanke des Versagens über ihn gesenkten haben um ihn schließlich in der ewigen Dunkelheit willkommen zu heißen.
Taku aber schaltete seine Aussenlautsprecher an.
„Schwester, bring Lady Kurita hier weg...“, hallte seine Stimme über die Strasse, dann schaltete er seinen Mech ab und wartete auf die VSDK.



Geschrieben von Thrawn am 18.08.2003 um 13:28:

 

Tai-sa Zakariah Blaine lauschte den Funk, die Geschehnisse in der Stadt hatten hier jeden geschockt. Seit wenigen Minuten tobte das Gefecht zwischen Triadenmechs und Mechs eines Yakuza Clans. Er musste bei Chu-sa Kasiraghi anfragen was das für ein Clan war und Minouro erzählte ihm alles was er preiszugeben bereits war. Er wünschte er könnte umdrehen und helfen, aber er saß in diesem Schweren Transportpanzer fest, 200 km von der Stadt entfernt. Sechs dieser zwanzig Tonnen Kolosse waren auf dem Weg zu ihrem Einsatzziel im Kyomorigebirge unterwegs, um dort seine Infanterie abzuliefern. Flankiert vom zweiten Mechbattalion und dem dritten Panzerbattalion. Mitten in diesen Pulk befanden sich noch sechszehn Long-Tom Artilleriegeschütze.
Ein zweite Gruppe Infanteristen, zusammen mit den restlichen sechszehn Long-Tom Geschützen und in Begleitung des ersten Mechbattalion und zweiten Panzerbattalion näherten sich von der nordöstlichen Flanke dem Gebirge.
„Hier Kasiraghi, erreichen Gebirgsausläufer in 10 Minuten, bisher keine feindlichen Einheiten entdeckt. Außerdem ist soeben die Meldung eingegangen das Mission Kessel erfolgreich war. Die beiden Mechlanzen haben das unterirdische Quartier gefunden und sind auf nur geringen Widerstand gestoßen. Ein schwer beschädigter Mech vom Typ Husar konnte in einem Wartungskokon sichergestellt werden.“
Blaine rückte sein Funkgerät zurecht. „Das sind ja mal gute Nachrichten, auch Meldungen wie es um die Kämpfe in der Stadt steht?“
„Die Kämpfe sind beendet und Lady Kurita ist auf dem Weg in Sicherheit. Laut aktuellen Meldungen hat kein Triadenmech überlebt, aber auch kein Yakuza.“, bei diesen Worten von Minouro schwang schwere Trauer mit. „Anscheinend haben noch Mechs der Cavalary eingegriffen und damit für einen noch einigermaßen positiven Ausgang gesorgt. Leider scheint der Zustand von Omi Kurita kritisch, ich hoffe man kann ihr helfen.“
„Ja ich auch, ich will nicht von Lord Kurita treten und sagen das wir es nicht geschafft haben seine Tochter zu retten, ehr würde ich Sebuko begehen.“
Stille folgte und langsam schob sich die gemischte Einheit ihren Ziel entgegen.

***

Die drei Mechs bewegten sich mit Maximaler Geschwindigkeit und pflügten durch den Boden, hinter ihnen war der Himmel bereits dabei sich zu verdunkeln, als ihn keine Sonnenstrahlen mehr erreichten. Auf allen drei Mechs prangte der Schwarze Tsunami der Genyosha, Lücken klafften in der Panzerung. An der Spitze ein Heuschreck.
„Hauptmann Sellers.“, drang eine Monotone Stimme in das innere des Cockpits der kleinen Maschine vor.
„Was gibt es Beef.“ Sir mein rechter Beinaktivator hakt, wenn wir nicht langsamer machen fällt er aus.“
Sellers fluchte, seit dem Angriff auf den Raumhafen war viel schief gegangen. Seit Tagen tasteten sie sich langsam und vorsichtig an die Landungsschiffe heran, die Unterirdischen Gänge hatten ihnen nicht viel gebracht, da sie in einer noch nicht vermessenen Region rum geschlichen waren. So mussten sie im Dunkel der Nacht an der Oberfläche reisen.
„Ok Geschwindigkeit verlangsamen. Beef sie geben das Tempo vor.“ Der Pass den sie gewählt hatten um nach oben zu kommen war eng und beinah wäre der Donnerkeil einmal abgerutscht. Nur mit mühe und Not hatte es sein Pilot geschafft, den Mech davor zu bewahren.
Dann meldete sich plötzlich ein sichtlich geschockter Beef wieder.
„Sir habe etwas auf der Ortung, Mechs und Panzer nähern sich uns über einen anderen Pfad.“
„Wie viele?“, fragte Sellers nach.
„Zeichne mehrere Echos und es werden immer mehr. Moment ich lege die Karte über mein Radar.“ Beef drückte ein paar Tasten und eine Landkarte erschien. „Sie befinden sich auf einem Plateau 800 Meter östlich von uns.“
„Verdammt!“, schrie Sellers. „Der Feind kennt den Standort der Landungsschiffe. Wir müssen sie warnen.“
„Hier Hauptmann Seller, Kommandierender Offizier der Söldnereinheit Titan Griffins Brigade. Feindliche Einheiten nähern sich ihrem Standort.“, rauschen folgte, während er auf eine Antwort wartete.
„Hier Sang-wei Chun-hin, fangen sie die Einheiten ab, wir brauchen Zeit um die Planen von den Schiffen zu entfernen und die Reaktoren hochzufahren.“
„Sir das ist Selbstmord, der Gegner hat dort mindestens ein Battalion feindlicher Einheiten aufgefahren.“
„Sie verstehen nicht Hauptmann, wenn sie nun direkt zu uns stoßen, wird der Feind wissen wo wir sind, wenn er das schon nicht durch den Funkverkehr weis. Wir brauchen 15 Minuten, verschaffen sie sie uns.“ Sellers Gesichtzüge verdunkelten sich, der Sang-wei überlies ihm den Feind.
„Ich will noch nicht sterben!“, flüsterte er zu sich. „Beef, Garibaldi wir gehen weiter auf die Landungsschiffe zu, ich bin nicht bereit zu sterben. Beeilung, wer nicht hinterherkommt wird zurückgelassen.“
Private Beef erschrak, er hatte erst kurz vor dieser Mission bei den Griffins angeheuert und nun könnte dieser erste Einsatz bereits sein letzter sein. Seit er vier war wollte er Söldnermechpilot werden und nun mit 19 Jahren hatte er es nach Outreach geschafft und hier bei seiner ersten Einheit angeheuert. Die beiden Mechs vor ihm beschleunigten und er tat es ihnen nach. Der defekte Aktivator knirschte unter der Belastung, doch noch hielt er.


Der Sang-wei schaute auf sein Pult und klammerte sich an ihm fest. Der Feind hatte sie gefunden, zudem lebte diese dummer Söldnerhauptmann immer noch.
„Captain.“, sagte er. „Wie lange dauern die Startvorbereitung noch?“
„12 Minuten Sang-wie, bei einem Schiff muss noch die Plane entfernt werden. Es ist jedoch schon dabei seinen Reaktor hochzufahren.“
Jorik trat gegen den Fuß der Konsole und fing sich dafür einen bösen Blick des Captains ein.
„Verdammt, das der Feind ausgerechnet jetzt eintreffen muss, 1 Stunde später und wir wären längst gestartet. Aber wenn ein Problem nicht genug ist, nein es sind ja immer zwei. Verdammte Mechpiloten. Captain, machen sie die Waffen scharf, sollten unsere drei Mechs hier ankommen knallen sie sie ab. Uns fehlt die zeit sie einzuladen, ich bezweifle das der Hauptmann Mumm genug hat die Feinde anzugreifen.“
„Meinen sie das ernst Sir?“
„Ja Captain, das meine ich. Und nun machen sie der Mannschaft Feuer unter dem hintern, das Sprungschiff dürfte in 7 Stunden an dem Piratensprungpunkt ankommen und ich will nicht das es ohne uns wieder verschwindet.“

***

Ein lautes Krachen lies Tai-sa Blaine nach oben Richtung Himmel schauen. Sechs Jäger schossen über das Plateau hinweg, auf den Weg in die Hölle.
„Hier Chu-i Yoshimo, erreichen Zielgebiet in 1 Minute. Delta Wing Ausschwärmen. Denkt dran, wir fliegen zweimal rüber, grenzt die Koordinaten ein und dann verschwinden wir wieder. Den Rest darf die Artillerie machen.“ Yoshimo zog seinen Jäger etwas höher und blickte nach unten, dann sah er etwas funkeln.
„Kartell, Richtung 211°. Gib deinen Sholagar die Sporen und folge mir. Siehst du es?“
„Ja ich sehe es, Koordinaten gespeichert und übermittelt.“
„Hier Drei habe ein weiteres Schiff bestätigt und eingeloggt.“
„Sechs hier bin gerade über ein drittes geflogen, die ziehen gerade die Plane herunter. Kein Wunder warum wir sie nicht gefunden haben, die Dinger sind gut.“ Woooowwww!“
„Was ist los Sechs?“, fragte Yoshimo nach dem Aufschrei nach.
„Eben hat eine Schiffsgausgeschütz nur ganz knapp mein Leitwerk verfehlt, die Schiffe scheinen kurz vor dem Start zu sein.“
„Ja scheint so, man muss uns bereits früh entdeckt haben, oder jemand hat uns verraten.“
„Basrück hier. Habe drei feindliche Mechs gesichtet, bewegen sich auf die Landungsschiffe zu. Befinden sich jetzt gerade in einem Canyon. Scheint ein ungeordneter Rückzug zu sein, ein Mech hängt bereits mehrere hundert Meter zurück. Alle sind schwer beschädigt.“
„Bestätigt Fünf, Alle Jäger zum Sammelpunkt fliegen. Artilleriebeschuss in T-30 Sekunden. Die Mechs sammeln wir danach ein.“

Blaine zählte die Sekunden runter, das letzte Long-Tomgeschütz richtete sich gerade aus. 40km weiter auf einen anderen Plateau war man ebenfalls bereit zu feuern und alle warteten nur noch auf seinen Befehl.
„Feuer.“
Gestaffelt lösten die Kanoniere die Geschütze aus und schickten dem Feind eine explosive Überraschung. Durch den steilen Anschlagwinkel schafften sie es die hohe Gebirgsspitze zu überwinden und gezielt zu treffen. Dann blitzte und donnerte es am Horizont, als die 32 Salven ihr Ziel fanden und das Bergmassiv zum Einsturz brachten und die Landungsschiffe unter sich begruben.

***

„Artillerie Feuer, alle Mann in Deckung.“, schrie der Captain des Landungsschiffes Underdog, als man das Geschosse bemerkte. Ein Knall und das Knirschen von sich verformenden Metalls gingen durch das Schiff als einige der Geschosse den Rumpf trafen. Diejenigen die standen erfuhren eine plötzliche Beschleunigung und wurden durch das Schiff geschleudert.
„Sir!“, schrie einer aus der Besatzung. Da kommt eine Felslawine runter, das Schiff steckt fest, wir können nicht mehr starten.“
„Verstanden geben sie das durch an die anderen Schiffe.“ Dann wurde das Schiff erneut erschüttert und der Captain flog nun ebenfalls durch das Schiff und knallte gegen eine Bordwand. Als er Sekunden später wieder zu sich kam, blickte er sich um. Zuerst sah er zuerst die klaffenden übergroßen Lücken in der Panzerung, einige wurden von Felsbrocken ausgefüllt andere gaben die Sicht auf den Himmel frei. Angewidert wendete er den Blick von seinem Tech ab, dessen entstellte Leiche noch immer am Kommandopult saß. An der Tür lag stöhnend sein erster Maat, aus seinem Oberschenkel ragte der blanke Knochen. Als er an sich herunter blickte sah er das er ebenfalls schlimm aus sah, überall quellte Blut aus verschiedenen Wunden heraus und er spürte wie ihm schwindlig wurde.
Ab Bord der Green Goblin schaute sich Jorik um. Alles stand, anscheinend hatte man sein Schiff verfehlt, die anderen beiden Schiffe meldeten schwere Schäden. An einen Start war bei den beiden nicht mehr zu denken.
„Underdog und Cherasade lösen sie die Bomben aus, das ist ein Befehl. Wir dürfen es nicht zulassen das der Feind die Schiffe erbeuten kann. Niemand meldete sich doch ein lauter Knall bestätigte die Ausführung. Eines der Schiffe war zerstört, doch blieb der erwartete zweite Knall aus. Jorik wiederholte seinen Befehl, doch ebenfalls keine Reaktion.
„Captain starten, sofort!“, brüllte er.
„Eine Minute noch Sir, dann können wir frühestens starten. Wir riskieren dabei jedoch das Schiff zu beschädigen.“
„Egal, machen sie hin.“

***

Hier Yoshimo, überfliegen das Zielgebiet. Melden einen Totalverlust und ein Schiff schwer beschädigt. In einem der Schiffe scheint es eine schwere Explosion gegeben zu haben. Das andere scheint weiter Startvorbereitungen zu treffen, Moment man eröffnet das Feuer auf uns. An alle ausschwärmen, haltet euch von den Schiffen fern. Basis wir brauchen bei folgenden Koordinaten einen erneuten Beschuss.“ Yoshimo sendete die Daten und wollte gerade abdrehen, als ihn zwei Mechs ins Bild kamen.
„Melde das die beiden feindlichen Mechs soeben die Zielzone betreten haben, ein Heuschreck und ein Donnerkeil. Der Balista ist nirgends in Sicht. Moment das Landungsschiff konzentriert sein Feuer auf die beiden Mechs. Unglaublich, die haben ihre eigenen Leute abgeschlachtet. Die beiden Mechs hatten nicht mal Zeit zum ausweichen, da hat niemand überlebt.“
„Chu-i, hier Tai-sa Blaine, fliegen sie aus der Feuerzone, wir feuern in 30 Sekunden.“
„Verstanden, Moment das Schiff startet die Turbinen es hebt ab.“ Am anderen Ende des Funks hörte er mehrfaches fluchen von seinen Leuten.
„Bestätigt Chu-i, stellen das Feuer ein. Sho-sa Konoe, bringen sie ihr Battalion in Stellung und hohlen sie das Schiff vom Himmel.“
„Verstanden Tai-sa. Jungs und Mädels, auf Position gehen. Chu-i schließen sie sich uns an?“
„Jungs ihr habt es gehört, wir haben eine Einlandung bekommen. Delta Wing vom Schiff abrücken und mit den anderen bei Navigationspunkt Yota treffen. Wir brauchen etwas Anlauf.“
Nacheinander trafen die Bestätigungen ein und man zog sich unter Feindfeuer zurück. Währenddessen rückten nun die Mechs aus um die Landezone zu sichern und um Gefangene zu machen.
Tai-sa Blaine blickte dem startenden Landungschiff hinterher, es war bereits auf 10 km Höhe, als es Gesellschaft bekam.

„OK Jungs, Standartangriff. Versucht die schadhafte Stelle am oberen Bug zu treffen, geht kein Risiko ein. Zeta Wing hat die Ehre anzufangen.“
„Bestätigt Zeta Wing geht zuerst rein.“
Nacheinander lösten sich die sechs Jäger der Kompanie, die beiden Missetäter setzten sich an die Front, gefolgt von zwei Killern und zwei Stingrays. Zeitgleich lösten die beiden Jäger an der Spitze ihre AK20 und die beiden nach vorne ausgerichteten Medium Laser aus. Dann schwenkten sie nach links und rechts ab und entgingen nur dadurch der am der Seite des Hecks angebrachten PPK-Salve. Dann stürzte sich die beiden Killer auf die erste Einschussstelle und feuerten alles ab, Panzerplatten schmolzen unter dem Laserfeuer und explodierten förmlich als die AK10 Salve auf sie einschlug. Doch diesmal zielte die Schiffsbesatzung besser und zwei abgefeuerte Schwere Laser schmolzen Panzerung von der Tragfläche eines der Jäger. Dieser schüttelte sich, doch der Pilot hielt das 80 Tonnen Monster in der Luft und drehte nach links ab.
„Crow hier, habe einiges an Panzerung auf der linken Tragfläche verloren, kann aber weiterkämpfen.“
„Verstanden. Gerig, Honda angriff.“
Die beiden Stingrays beschleunigten, Gerig löste seine PPK aus und die Hitze schlug über ihn zusammen. Sein Schuss ging jedoch vorbei, da das Landungsschiff seinen Kurs änderte. Der zweite Stingray kam gar nicht erst zum Schuss, eine Salve von 20 Raketen hatte sich vom Schiff gelöst und war auf ihn zugeflogen. Nur einem geschickten Ausweichmanöver verdankte Yasounori Honda ihr Leben. Die drei Raketen die ihr Ziel fanden richteten keinen Nennenswerten Schaden an und sie schaffte es erneut in die Formation.
Yoshimo schaute auf seine Borduhr, dreißig Sekunden hatte der erste Angriff gedauert. Da schoss bereits der zweite Wing nach vorne auf das Ziel zu.
Die Breitsalven der sechs Jäger ließen das Schiff schwer erzittern, die beiden Stukas, die schwersten Jäger im Battalion trafen mit allen abgeschossenen Waffen das übergroße Ziel. Die 20 Raketen rissen große Brocken aus der Panzerung und die beiden schweren Laser verdampften einige noch unbeschädigte Stellen des Schiffes.

An Bord hielt sich Jorik mit aller Kraft an der Lehne seines Stuhls fest und versuchte nicht zu verkrampfen als erneut Erschütterungen durch das Schiff gingen.
„Wie lange noch bis wir aus der Atmosphäre sind?“
„Zwei Kilometer noch, also ein paar Sekunden. Aber wenn uns dieses Jägerbattalion weiter am Arsch sitzt, erreichen wir unser Ziel nie.“
„Das weisen sie ihre Leute an besser zu zielen.“, schimpfte Jorik. Auf den Monitoren wechselte das Bild und zeigte statt des blauen Himmels, einen von Sternen gefüllten Weltraum. Der Captain wies an die Beschleunigung weiter zu erhöhen, Jorik spürte die Kraft des Anpressdrucks von 3G, als er in den Sitz gepresst wurde. Das Schiff drehte sich nun immer schneller um die eigene Achse, der Gegner sollte keine Chance bekommen, immer wieder dieselbe Stelle zu treffen. Alle auf der Brücke wussten es, nur Jorik glaubte an ein entkommen. Ängstliche Blicke der Crew zum Captain und dann zu ihm gingen durch die Brücke.
Draußen stieß der zweite Wing auf das Landungsschiff zu. Die vier Chippewa’s und die beiden Shilone feuerten zusammen 100 Raketen ab, fast die hälfte ging vorbei oder explodierte an unbeschädigten Stellen. Doch der Rest erwischte eine bereits geschwächte Stelle und riss ein großes Loch in das Schiff. Eine plötzliche Fontäne von Sauerstoff trat aus und Yoshimo sah wie Menschen samt Sitzen aus ihren Quartieren heraus gerissen wurden und elendig zugrunde gingen, als ihre Blutgefäße im Vakuum des Alls zerplatzten. Angewidert wendete er seinen Blick ab und befahl seiner Einheit sich auf ihren Angriff vorzubereiten, doch vorher war der Sho-sa dran. Die sechs Jäger, zwei Gotha und vier Stingrays flogen einen steilen Angriff. Zuerst gaben die beiden Gothas eine Salve mit ihren Partikelkanonen ab, was ihnen eine Salve von drei Gaus und 2 PPK’s einbrachte. Der Jäger von Sho-ko Kennedy erzitterte, als ihn zwei der drei Gaus am Flügel erwischten und eine der PPK’s sein Cockpit mit gleißender Energie bestrich. Nichts geschah, doch dann begann plötzlich der Jäger zu trudeln und die linke Tragfläche löste sich vom Rumpf. Kennedy schoss am Landungsschiff vorbei und hielt auf Luthien zu. Die Stimme des Sho-sa kam über den Funk und forderte Kennedy auf auszusteigen.
„Kann nic.. ! Cock… klemmt. Ha.. keine ..trolle mehr. Leb.. Wo..!“
Yoshimo wusste das für Kennedy jede Hilfe zu spät kam, er würde in die Atmosphäre eintreten und zusammen mit seinen Jäger verglühen. Doch der Angriff lief weiter, die vier Stingrays hatten ein neues Loch in den Rumpf gerissen und einen der Hangars freigelegt. Ein Panzer löste sich von seiner Plattform und knallte gegen die Öffnung. Doch er war zu groß um sofort rausgerissen zu werden, durch seine Masse jedoch drückte er weiter gegen die Panzerung und die hielt die Belastung nur begrenzt stand. Nach und nach bog sich sie sich nach außen. Yoshimo hatte jedoch keine Zeit sich das anzuschauen, zusammen mit seinem Wing konzentrierte er sich nun auf diese Breche und versuchte der Drehung des Schiffes zu folgen. Er löste seinen Mittleren Laser und die KSR4 aus. Seine Schüsse und die seiner Kameraden lösten den letzten Rest des Widerstandes aus und der Panzer schaffte es ins freie zu gelangen. Mit entsetzten musste er anschauen wie Heishi Frank Vanderville dem ungewöhnlichen Flugobjekt nicht ausweichen konnte und seinen Jäger, Sich und den Panzer in einen Haufen Weltraumschrott verwandelte. Der kleine zwanzig Toner explodierte förmlich als er mit fast 500 Sachen in den 75 Tonen schweren Burke knallte. Yoshimo schluckte, er hatte Vanderville gerade erst in die Einheit bekommen, als Ersatz für einen anderen Piloten, der bei Manöver Übungen schwer verletzt wurde. Er hatte noch nicht einmal die Willkommenszeremonie der Genyosha mitgemacht.
Sho-sa Konoe wollte gerade die nächste Welle anordnen als das Schiff erzitterte. Die Panzerung die sich zwischen den beiden Breschen befand, riss mit einen kräftigen Ruck auseinander und vereinigte sie. Die Triebwerke die immer noch schoben, drückten auf den letzten Rest der die Triebwerkssektion und die anderen Hangars voneinander trennte. Dann zerbarst auch sie und das ehemals prächtige Schiff verwandelt sich in einen schwebenden Sarg. Auf der Brücke des Schiffes erstarrte alles als das Schiff sich in zwei Teile spaltete. Jorik schaute erschrocken auf den Monitor, er hatte verloren. Sein Leben würde hier enden, er griff mit viel Mühe nach seiner Waffe und hielt sie sich an den Kopf. Dann drückte er ab!
Sekunden später schob sich die Triebwerkssektion die weiter beschleunigte auf die abbremsende vordere Sektion. Die Explosion war gewaltig als das Fusionsplasma freigelassen wurde, ein Feuerball der mit Sauerstoff gefüttert wurde hüllte alles ein und verschlang die Reste.
Fern von alle dem löste sich das Sprungschiff, welches Hohiro Kurita nach Tukaiyyd bringen sollte, aus dem normalen Raum um etliche Lichtjahre weiter wieder aufzutauchen.



Geschrieben von Thrawn am 29.08.2003 um 14:56:

 

***

Mac führte seine Lanze durch die engen Gassen und Strassen von Luthien und je näher er der Zuflucht von Omiko Kurita kann, desto weniger Leute waren auf den Strassen, ein gewohntes Bild in den letzten Tagen. Mac war allein mit seinen Gedanken, die immer wieder um Lady Kurita, Sina und die Silberkrallen kreisten, als der Funk sich meldete.
„Omega Führer, hier Scout 5!“
„Kommen!“
„Omega, wir haben mit dem Tausendfuß den Raumhafen erreicht und Lady Kurita wird in diesem Moment, an Bord eines Unions gebracht, der sie zur Raumstation bringen soll. Der Koordinator wurde von der Raumüberwachung verständigt und befindet sich, mit einem Shuttle, ebenfalls auf dem Weg zur Raumstation. Halte mit meiner Lanze Wachdienst am Landungsschiff der Silberkrallen
„Omega verstanden, wie geht es Lady Kurita?“
„Dazu kann ich keine Auskunft geben, der Tausendfuß ist beschädigt und scheint seine Funkanlage verloren zu haben, darum kann ich erst mit Informationen dienen, wenn Lady Kurita an Bord des Unions untergebracht ist.“
„Okay, Position halten und melden wenn ihr neues wisst.“
Mac trennte die Verbindung, konzentrierte sich wieder auf den Weg und erreichte eine Minute später den Vorplatz des Planeten, auf dem noch immer der abgeschaltete Nainokami stand. Schnell öffnete Mac eine Verbindung, in der Hoffnung das Taku die Funkanlage noch in Betrieb hatte.
„Taku?“
Stille und Rauschen waren das einzige was Mac antwortete und Mac lenkte seinen Spalter vor den Nainokami.
„Gut, dann eben persönlich!“, dachte Mac sich und fuhr den Reaktor auf Leerlauf.

Taku beobachtete Mac, als dieser seinen Mech verlies und zu ihm rüberkam, als er noch 5 Meter von der ausgefahrenen Leiter entfernt war, trat er aus dem Schatten des Nainokami.
„Mac!“
Mac blieb stehen, und es schien das sich Sekunden zu Stunden dehnten.
„Oyabun!“, kam dann endlich Macs Antwort, als der den Führer der Silberkrallen formell ansprach.
„Für dich Taku!“, erwiderte Taku sichtlich erstaunt über diese Begrüßung, „Ich hatte gedacht, ich bekomme jetzt wirklich Ärger!“
„Von mir nicht, und ich denke der Drache wird dich eher belohnen als bestrafen. Aber eins möchte ich gern wissen, warum hast du dich nicht zu erkennen gegeben? Und wo kommt der Nainokami her, deiner steht immer noch im Hangar.“
„Der Mech gehörte meinem Großvater....“, begann Taku...
„Dem Gärtner?!“, unterbrach ihn Mac kurz.
„Genau dem, bevor er die Silberkrallen an meinen Vater übergab war auch er ein Mechkrieger, und dieser Mech steht seit seinem Ruhestand in einer kleinen Lagerhalle. Ich war grad dabei ihn zu überprüfen, da ich der Meinung war, dass sich die Lage in Luthien bald verschlechtern würde, als ich den Funk der Silberkrallen mithörte. Ich brach sofort auf. Und warum ich es dir nicht gesagt habe, das ich eine Silberkralle bin? Weil ich eigentlich dem Clan entsagt habe! Ich wollte Mechkrieger, ein wahrer Sohn des Drachen.“
Mac blickte ihn verwirrt an.
„Trotzdem bist du ausgerückt....“, setzte Mac an, als ihn der Kommunikator an seinem Gürtel ablenkte.
„Omega Führer hört!“
„Hier Op, das Landungsschiff ist gestartet, der Zustand von Omiko Kurita ist kritisch aber stabil!“
„Verstanden!“, antwortete Mac erleichtert und wollte die Verbindung trennen...
„Und Lord Kurita wünscht Sie und den Yakuza auf der Raumstation zu treffen, ein Shuttle wartet auf sie am Raumhafen.
„Omega Führer verstanden!“
Mac warf Taku eine schnellen Blick zu und öffnete die Verbindung zu seiner provisorischen Kompanie.
„Omega Führer an alle, treffen uns am Raumhafen, geschätzte Ankunft in ca. 7 Minuten!“
Nacheinander bestätigten die Mechkrieger und Mac wandte sich wieder an Taku.
„Wir sollten Lord Kurita nicht warten lassen!“



Geheimes Triadenversteck:

Kong Chao schaute sich in der Runde um, zum ersten Mal seit beginn der Operationen konnte man sein wahres Alter ablesen. Er war alt und in seinen Augen erkannte man den Wahnsinn.
„Widerhohlen sie das Honova, sofort!“, brüllte Kong Chao seinen persönlichen Assistenten und Berichterstatter an.
„Es ist so wie ich es gesagt habe, unsere einzige verbliebene Mechlanze hat sich beim Palast einen Kampf mit Yakuza Mechs geliefert. Beide Seiten haben Totalverluste erlitten.“, berichtete Honova.
„So, Totalverlust also. Wo ist dieser verdammte Sang-wei wenn man ihn braucht. Sie da hinten, Weib sie meine ich. Bringen sie mir meinen ehemaligen Militärchef her, sofort, sofort, sofort!“
Die angebrüllte rannte sofort los, als sie 10 Minuten später alleine zurückkehrte spürte jeder ihre Angst.
„Kommen sie her Weibsstück. Wo ist Jorik?“, fragte Chao sie.
„Er war nicht da Vater, ich habe jedoch etwas gefunden in seinen Räumen.“ Sie zog einen Comblock aus ihrer Tasche und reichte ihn dem Triadenführer. Mit jeder Zeile die er las wurde sein Gesicht angespannter, mit tiefer Wut in den Augen blickte er die Frau, seine jüngste Tochter, vor sich an. Sie machte aus Panik einen Schritt rückwärts, dann noch einen und noch einen. Sie wollte sich gerade umdrehen, als Kong Chao eine für solch ein Alter ungewöhnliche Blitzschnelle Reaktion, sein Katana zog und es ihr in den Bauch rammte. Mit einem weiteren Ruck zog er es wieder heraus und schob es zurück in die Hülle. Die Frau schaute an sich herunter, eine Träne tropfte auf den Boden, dann brach sie vor Schmerzen zusammen. Sofort lösten sich einige Angestellte aus den Ecken und nahmen sich ihrer an. Sie zogen sie aus dem Raum und packten sie draußen in einen Leichensack, sie würde darin gefangen elendig verbluten. Kong Chao hatte ein Todesurteil gefällt und wenn er der Meinung war es sollte schmerzhaft sein, dann hinderte ihn niemand daran. Eine andere Wache wischte alles Spuren beiseite und musste ein Weinen unterdrücken. Er konnte es nicht fassen wie Kong Chao so einfach seine jüngste Tochter töten konnte, ohne Skrupel. Was jedoch schlimmer war, er hatte sie geliebt. Wie tief musste ein Mann sinken um so etwas zu tun?

***

Minouro stand mit Blaine inmitten von Trümmern und beide blickten sich um. Drei Landungsschiffe hatten es geschafft sie Monate lang unbemerkt an der Nase herumzuführen. Eines war entkommen, doch wurde es im All gestellt und vernichtet. Kurze Zeit später wurde ein Sprungschiff gemeldet, welches an einen Piratensprungpunkt aufgetaucht war. Beide waren sich sicher, der Feind wollte flüchten und beinah wäre das 2nd Regiment zu spät gekommen.
Überall herrschte wilde Hektik, als Infanteristen die beiden verbliebenen Schiffe auf überlebende untersuchten.
Janice beobachtete die beiden von ihrem Mech aus, während sie dafür sorgte das das umliegende Gelände bestmöglich gesichert wurde. Sie spürte das es ihm besser ging, doch war die Stimmung die von ihm ausging kühl. Omi und Melissa hatten sie bereits gefragt ob sie wusste was vor sich ging und ihre einzige Reaktion war resigniert mit dem kopf zu schütteln. Sie wendete ihren Blick auf ein paar Infanteristen die die gefundenen Leichen in Säcke packten. Neben dem Mechkrieger, den Mann auf den Weg in diesen Bereich mit defektem Beinaktivator gefangen nehmen konnte, gab es keine weiteren überlebenden. Laut seiner Aussage war der Heuschreck Pilot, der durch eigen Beschuss der Landungsschiffe zerstört wurde, der Anführer der Titan Griffins. Diese Söldnereinheit war erledigt, Beef war der einzig überlebende Krieger. Er würde zusammen mit den anderen Söldnerangehörigen vermutlich bald auf freien Fuß kommen. Doch seine Karriere war vorbei, die Söldner Kommission würde eventuell ein Kopfgeld auf ihn und seine Kameraden aussetzten.
Der eine Overlord war irreparabel beschädigt, der andere dagegen war zwar schwer, aber nicht schwer genug beschädigt. Mann würde ihn wieder in Stand setzten können und ins Militär integrieren.
„Hier Tseng, Sho-sa melde im Pass ist alles sauber. Keine feindlichen Kontakte auf dem Radar.“
„Verstanden Sho-ko, Chu-i Kenzan. Wie sieht es bei ihnen aus?“
„Ebenfalls alles sauber Ma’am. Das Gelände ist jedoch sehr zerklüftet, wenn ich meinen Mech noch weiter bewege könnte es passieren, das ich fest sitze.“
„Verstanden! An alle Lanzen nach Abschluss der Überprüfung auf dem Plateau sammeln und alles für die Rückreise bereithalten.“
Janice wechselte den Kanal und informierte den Chu-sa und den Tai-sa über die aktuellen Zustände.
„Verstanden Sho-sa Tailor.“, antworte Blaine. „Begleiten sie mit der ersten und zweiten Mechkompanie die LongTom’s in die Kaserne. Tai-sa Nelson’s Einheit dürfte sich ebenfalls in dieser befinden. Der allgemeine Alarmzustand für die Einheiten in der Stadt ist nun offiziell aufgehoben. Omi Kurita befindet sich auf den weg ins Weltraum Habitat und wird dort weiter behandelt. Sho-sa ich gratuliere ihnen und allen anderen Kriegern, der Feind ist am Boden. In den nächsten Tagen dürften wir die restlichen Gegner aus ihren Löchern jagen können und die Stadt wieder befrieden können.“
Janice bemühte sich zu einem Lächeln, der Kampf war vorbei aber noch immer war da ein Konflikt der behoben werden musste. Besser gesagt Kasiraghi musste diesen Konflikt in seinem Inneren besiegen. Sie drehte ihren Mechs um und steuerte auf das Plateau zu, sie ging durch die Frequenzen doch nichts, es war ruhig. Tseng und Kenzan hielten sich an den Befehl und hielten die Klappe. Die Strafe die sie beiden verordnet hatte, hatte zu einer unheimlichen Ruhe geführt.


Triaden HQ

17.03.3064 / 6:00 Uhr

Kong Chao stand da in seinem besten Kleidern, der Mantel den er umhatte reichte bis zum Boden und leuchtete in einen tiefen grün. Das Wappen der Triaden und das Logo der Konföderation prangte auf dem Rücken. Er schaute sich um, der kleine Saal war leer. Bis auf die beiden Wachen am Eingang, gab es nichts was nur ansatzweise lebte. Keine Pflanzen, keine Tiere. Er hasste Lebewesen. Vor allem Menschen, sie waren so unzuverlässig wenn es darum ging seine kleinen Wünsche zu erfüllen und Tiere und Pflanzen raubten ihm die Atemluft. Auch wenn seine jüngste Tochter etwas anderes behauptete. Dann fiel ihm erst auf das er sie seit mehr als einen Tag nicht mehr gesehen hatte.
„Verdammt wo ist sie. Wachen wo ist meine Tochter?“ Die beiden Wachen schauten sich verdutzt an. Beiden wirkten verunsichert, schließlich hatten Chao sie vor zwei Tagen kaltblütig hingerichtet. Die Wache Links reagierte, in der Hoffnung sein eigenes Leben zu bewahren.
„Sir sie ist draußen in der Stadt beim einkaufen, sie besorgt Lebensmittel.“
„Ah sehr schön, so eine Tochter ist schon was feines, ich finde wenn das hier vorbei ist werden wir erstmal essen gehen.“, sagte Kong Chao in Richtung Wache und kramte danach in der Innentasche des Mantels. Er zog eine Papierrolle heraus und der Glanz seiner Augen veränderte sich wieder zum wahnsinnigen. Dann begab er sich zu seinem Platz an der Wand von wo er aus den Raum stets gut Sichtbar unter Kontrolle hatte. Als er das Papier öffnete begann er leise zu lesen.

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Ich grüße euch Drachenkopf Kong Chao der Triaden auf Luthien. Ich habe über euren Vorschlag den ihr mir vor 2 Jahren auf Sian gemacht habt nachgedacht und ihn für gut befunden. Ihr sollt die Chance erhalten eure Rache zu bekommen und die Macht in der Unterwelt von Luthien übernehmen. Ich bin bereit euch ein Truppenkontingent zu überstellen und die geforderten Geldsummen zu überweisen. Und nur das ihr es wisst, ich habe diese Unternehmung genehmigt. Mein Bruder weis nichts von unserer Abmachung, er zweifelt an meinem Verstand. Aber der Hausarrest macht mich nicht blind, ich weis was gute Vorschläge von Wert sind und der ihriger ist geradezu brillant. Sie werden es schaffen, ihr Genie gleicht dem meinigen und wird uns zum Sieg führen. Diese elendigen Schlangen werden spüren das die Konföderation Capella eine Macht sind die man nicht unterschätzen soll. Die anderen Häuser haben uns immer nur belächelt, aber das wird sich ändern. Meine Tante Candance hat es bereits zu spüren bekommen und nun wird die Zentralwelt des Kombinats ebenfalls diese Macht spüren.
Niemand legt sich mit einer Liao an, ich bin Kali Liao. Meine Zeit wird kommen und ich werde allmächtig werden, ich bin deine Göttin und du bekommst meine Unterstützung. Seit mein Prinz Kong Chao!
Ihr bekommt Nachricht wenn alles erledigt ist, meine Strategen planen bereits für euch. Wir hören voneinander.

Bis Bald, Kali Liao, die Allmächtige

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Kong Chao steckte die Rolle zurück und dachte nach. Er hatte die Leute tuscheln hören, sie zweifelten an seinen Sieg. Er würde sie vom Gegenteil überzeugen. Er hatte schließlich diese Söldner, wie hießen die noch mal? „Ach ja Titan Griffin Brigade.“ Er hatte ein Battalion Mechs und Panzer, der Gegner würde verlieren. Ihm unterstanden hunderte eifriger Triaden, die alle mit der von Kali gestellten Ausrüstung eine gigantische Schlacht schlagen würden. Er schaute auf die Uhr es war kurz nach 6 Uhr Früh. Als er das Datum ablas konnte er sich ein kichern nicht verkneifen. Es war der 04.03. Morgen würde er den Angriff beginnen und die Yakuza vernichten.


Habitat, hoher Orbit um Luthien

20.03.3064 / 1:10 Uhr

Taku und Mac´s Schritte hallten durch die kahlen Gänge der Raumstation, und obwohl Mac schon vor Minuten die Orientierung verloren hatte, führte ihr ISA-Führer die beiden sicheren Schrittes durch die langen Gänge. Schließlich erreichten sie eine Luke, an der zwei Otomo Infantristen Wache hielten. Der größere von den beiden hob die MP in seiner Hand.
„Stop! Identifizieren sie sich!“
Der Führer zeigte dem Otomo einen Ausweis, den er aus dem Nichts hervorzuzaubern schien.
„Danke, Sho-sa!”
Nach einer kurzen Rücksprache über sein Funkgerät, glitt die Luke auf und der Sho-sa führte Taku und Mac in einen großen Besprechungsraum, in dem sich nur noch ein anderer Mann aufhielt, den Mac sofort erkannte. Ninyu Kerai!
„Ah, Chu-i McEvedy und Heishi Otani! Bitte setzen sie sich, der Koordinator wird gleich eintreffen, doch können sie sich denken, das er einiges zu tun hat. Darum kommt es auch erst jetzt zu einem Treffen. Und da ich weiß, das sie keinen Kontakt nach aussen hatten, kann ich ihnen ja kurz die Lage erklären.“
Ninyu wartete bis Taku und Mac sich gesetzt hatten, dann trat er dann den Besprechungstisch und schaltete den Holoprojektor ein.
„Das Draconis Kombinat hat sämtliche HPG-Verkehr über die Grenze hinweg eingestellt. Die Genyosha hat den Befehl erhalten, den letzten Widerstand auf Luthien zu brechen und den Hauptschuldigen festzusetzen. Omiko Kurita geht es immer noch nicht besser, aber die ISA konnte das Gift identifizieren und auch den Mechanismus. Dies macht eins deutlich, es war ein gezieltes Attentat auf Omiko Kurita und ihr Überleben verdankt sie einzig und alleine ihrem Clan!“
Ninyu wechselte das Holobild.
„Ich habe mit dem Captain ihres Sprungschiffs gesprochen und dieser hat mir gesagt, das Kinoko Fujii neue Otosan der Silberkrallen ist, auch wenn die Silberkrallen über keine wirkliche Struktur mehr verfügen.“
Taku blickte den ISA-Chef an, der den Blick registrierte und Taku in die Augen blickte, „Ja, Heishi Otani?“
„Kann ich mit meiner Schwester sprechen?“
„Iie, Heishi. Ihre Schwester ist unter Funkstille von Luthien abgereist! Sobald sie ihr Ziel erreicht hat, wird man sie informieren.“
Taku blickte aus dem Fenster und wünschte seiner Schwester in Gedanken alles Gute.
In diesem Moment öffnete sich eine kleine Seitentür des Raumes und Theodore Kurita trat ein. Sofort erhoben sich Taku und Mac und verbeugten sich tief vor dem Drachen. Theodore erwiderte die Verbeugung und aus dem Augenwinkel bemerkte Mac, die Tiefe und Länge der Verbeugung. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. „Soviel Ehre...“, dachte er sich.
Schließlich richtete sich Theodore wieder auf und schritt auf die beiden Mechkrieger zu. Nur wenige Schritte vor Taku blieb er stehen und nickte Mac noch einmal zu, „Chu-i McEvedy!“, dann reichte er Taku die Hand.
„Heishi Taku Otani von den Silberkrallen, vom heutigen Tag an stehe ich tief in ihrer Schuld!“
Zögernd griff Taku die ihm gebotene Hand.
„Auch wenn einige meiner Berater nicht meiner Meinung sind, haben sie dem Drachen gut gedient und die Ehre eines Samurai bewiesen.“
„Lord Kurita....“, began Taku und stockte.
„Es sind keine Worte notwendig. Ihre Taten sprechen für sie und nichts, weder Herkunft noch Vergangenheit können ihren Wert schmälern!“
„Danke, Lord Kurita.“
„Wie Ninyu ihnen mitgeteilt habe, hat ihre Schwester Luthien verlassen, sie hat den besonderen Auftrag meine Tochter an einen sicheren Ort zu bringen! Und sofern sie es wünschen, wird man sich noch ihn dieser Stunde zum Landungsschiff ihrer Schwester bringen. Ich würde sie dann bis auf weiteres aus dem Dienst der VSDK freistellen.“
„Kurita-san, ich denke meine Schwester ist dieser Aufgabe alleine gewachsen!“
„Gut, Gunjin Otani, dann werde ich sie jetzt zum Shuttle bringen lassen. Sie sind mit sofortiger Wirkung zu den Izanagi versetzt worden und Shin Yodama erwartet sie auf Luthien. Mit ihnen Chu-i möchte ich noch sprechen!“
Fast hätte Taku den Drachen angestarrt, doch senkte er grad noch rechtzeitig den Kopf.
„Hai!“
„Gut, sie dürfen gehen!“
Taku verneigte sich noch einmal tief vor dem Koordinator und machte sich daran den Raum zu verlassen. Nachdem er den Raum verlassen hatte wandte Theodore sich wieder an Mac.
„Chu-i setzen wir uns!“, sagte Theodore und ging zu einem Tisch vor dem großen Fenster. Nachdem er sich gesetzt hatte setzten sich auch Ninyu und Mac an den Tisch.
„Chu-i, wie beurteilen sie die Lage auf Luthien?“
„Von dem was ich gehört habe, hat die Genyosha die Lage wohl endlich unter Kontrolle, Kurita-san. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis auf Luthien wieder Ruhe einkehrt!“
„Ninyu?“
„Ich stimme mit dieser Einschätzung überein. Nachdem die Landungsschiffe endlich gefunden und vernichtet wurden, kann es nicht mehr lange dauern, bis die Triaden zerschlagen sind. Sie stehen ohne Unterstützung da!“
„Gut, ich will das die Triaden auf Luthien ausgeschaltet werden, bis zum letzten Mann. Ich habe aber nicht den Luxus dieses selbst zu überwachen, da ich wichtige Termine habe. Darum habe ich eine wichtige Aufgabe für sie Chu-i McEvedy!“
„Ich lebe um euch zu dienen, Tono!“
„Sie werden mit ihrer Lanze auf Luthien bleiben, während die Kavallerie wieder den normalen Trainingsbetrieb aufnimmt, werden sie im Krisenstab mitarbeiten. Ihre Kontakte zur Unterwelt werden ihnen helfen Informationen zu bekommen, die der ISA verborgen bleiben.“
Ninyu zuckte kurz zusammen, hatte sich aber sofort wieder unter Kontrolle.
„Nachdem sich die Lage mit den Geisterbären geklärt hat, und auf Luthien auch bald Ruhe ist, ist meine einzige Sorge der Bürgerkrieg, der in der Inneren Sphäre tobt. Sie müssen an dieser Grenze die Augen offen halten.“
„Hai, das werde ich Lord Kurita!“
„Damit rechne ich stark. Ich werde ihnen eine Akte zukommen lassen, in dem sie einiges an Informationen finden, die eventuell wichtig sein könnten. Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben!“
„Ich habe verstanden.“
„Gut, dann sollten sie jetzt gehen, ihr Shuttle wartet! Ninyu laß mein Shuttle klar machen!“
Ninyu stand auf und ging zur Sprechanlage der Station rüber, nach einem kurzen Gespräch kehrte er an den Tisch zurück, Theodore hatte Mac in der Zwischenzeit verabschiedet und dieser verließ den Raum in diesem Moment.
„Tono, haltet ihr es für klug, ihn in dieser Position einzusetzen?“
„Ninyu, ich habe mich lange Zeit auf die Yakuza gestützt. Wenn ich ihnen nicht trauen kann, wem dann?“
„Ich stelle eure Entscheidung nicht in Frage! Doch wisst ihr, das die Kriegsherren nicht viel auf die Meinung eines Chu-i gegen werden, der niederer Herkunft ist!“
„Dann sollten die Kriegsherren das endlich lernen!“
„Hai!“
Schweigen senkte sich über den Raum und schließlich verließ Theodore Kurita zusammen mit Ninyu Kerai die Station und das Luthien-System.



Geschrieben von Thrawn am 08.09.2003 um 21:15:

 

2. Garnison, Büro der Kommandierenden Offizieren Tai-sa Nelson
20.03.3064 / 9:30 Uhr

Laura Nelson schaute sich in ihrem Büro um, alle hochrangigen Offiziere und ein Gast waren zur Stabsbesprechung eingetroffen.
„Konichi-wa, ich freue mich das sie alle anwesend sind.“, begrüßte sie alle.
„Konichi-wa.“, schallte es zurück.
„Fünf Tage sind seit dem Attentat auf Omi Kurita und dem Angriff auf die Landungsschiffe vergangen. Seit dem war es relativ ruhig innerhalb der Stadt, bis heute Morgen.“
Alle nickten mit dem Kopf, jeden war der ohrenbetäubende Knall der sie gegen 4:53 Uhr aus dem Bett gejagt hatte noch im im Ohr.
„Die Explosion ereignete sich sieben Minuten vor Ladeneröffnung, wir können von Glück reden das noch keine Kunden da waren. Dennoch, über zwanzig Angestellte sind tot, zudem auch einige Yakuza und Triaden. Master Chief O’Brian unser Spezialist für Rettung, Ermittlung und Sprengstoff hat einige interessante Sachen gefunden. Chief sie haben das Wort.“
„Hai, Tai-sa. Also der Sprengstoff wurde im Parkhaus auf Deck 2 gezündet, es handelte sich um dabei um gutes altes C4 versetzt mit einigen Isomeren. Welche das sind wissen wir noch nicht, auf jeden fall haben sie eine Katalysatorfunktion erfüllt die die Sprengkraft um das zehnfache erhöht hat. Aber nun zum eigentlichen Punkt. Ein Parkdeck höher fand anscheinend eine kleiner Versammlung von einigen Yakuza statt. Das Fahrzeug in dem der Sprengstoff sich befand stand etwa genau unter ihnen, soweit wir bisher wissen. Und die Druckkraft als er explodierte muss ein riesiges Loch oben und unter der Detonation gerissen, jeder im Umkreis von 100 Metern war sofort Tod, Leute in 200 Metern abstand starben durch umherfliegend Trümmer. Da aber das Kaufhaus von einem großen Park umgeben ist, bestand keine Gefahr für Wohnhäuser. Dem Drachen sei Dank! Die Attentäter, starben ebenfalls. Aus uns noch unbekannten Gründen haben sie den Timer anscheinend zu kurz eingestellt und sind bei ihrer Flucht von der Explosion überrascht worden. Sie befanden sich bereits auf der Strasse draußen, als die Druckwelle der Explosion ihr Auto gegen einen Baum schleuderte. In ihrem Besitz haben wir ein zweites Paar Autoschlüssel gefunden was, als wir die Trümmer des Parkhauses untersuchten und die Überreste des Lieferwagens fanden, diesem zuordnen konnten. Zudem fanden wir eine Nachricht, es handelte sich dabei um eine direkte Anweisung von Taoka Hovanova. Der wie wir inzwischen wissen, direkt Dem Drachenkopf Kong Chao untersteht. Dabei ging es um einen weiteren geplanten Anschlag, der in einer Stunde die Luthien Central Bank erschüttern sollte.“, O’Brian machte eine Pause und nahm sich ein Schluck Wasser. Die anderen schienen nachzudenken, dann sagte Sho-sa Tailor etwas.
„Da arbeiten um die Zeit 3000 Menschen, was die Triaden machen ist purere Terrorismus, das hat nichts mehr mit Machtkämpfen zwischen zwei Verbrechersyndikaten zu tun.“, Janice merkte schnell das ihr letzter Satz etwas unpassend war und entschuldigte sich bei Kasiraghi. Der nickte nur, war jedoch im Gedanken wieder abseits des Geschehens. Janice schaute ihn eine weile an, doch sein Blick ging an ihr vorbei in Richtung Fenster. Die Anschläge hatte er immer noch nicht richtig verarbeitet. Jeder Anschlag war für ihn ein Angriff auf seine Familie und Janice musste dabei an ihre Familie denken, eine Familie die ihren eingeschlagenen Weg konsequent ablehnte. O’Brian stellte das Wasser Glas ab und sprach weiter.
„Wir haben das Auto genauer untersucht, in Zwischenräumen fanden wir eine Menge Kirschblütenblätter. An der Unfallstelle gibt es jedoch keine Bäume diesen Typs, nur die Luxusgegenden in Zone Zwei und Eins weisen solche Bäume auf. Wir vermuten das der Wagen doch längere Zeit geparkt hatte. Tai-sa Blaine hat bereits einige Truppen dort und observiert die Gegend intensiv, meine Kollegen und ich vermuten dort das Hauptversteck der Triaden.“
„Ich danke ihnen O’Brian.“, sagte Nelson und gab ihm das Zeichen das er nicht mehr gebraucht wurde. Er verneigte sich kurz und nachdem die Tür sich hinter ihm mit einem klicken schloss, übernahm Blaine das Wort.
„Meine Truppen haben noch nicht viel gefunden, aber allmählich verdichten sich die Hinweise. Das DEST Team um Tai-i Yasunori Okocha unterstützt uns Intensiv. Besonders bei den Verhören vermelden sie Erfolge. Die Söldner die wir gefangen genommen haben, gehören alle wie wir bereits wissen zu einer relativ jungen Söldnereinheit namens Titan Griffins Brigarde. Deren Chef ein Hauptmann Hugo Sellers war, der am 15. von den eigenen Landungsschiffen vernichtet wurde. Laut Aussage eines Mechkriegers Namen Timosie Jankins, Rufname Beef den wir am besagten Tag gefangen nehmen konnten, mitsamt seinem beschädigten Ballista, hat der Gegner alle Streitkräfte verloren. Die vier Mechs in der Stadt war die 4 Lanze der Einheit und der einzige Teil der nicht am Sturm auf den Raumhafen teilgenommen hat. Da Kong Chao sie zu seinen Leibwächtern gemacht hatte.“
„Tolle Leibwächter, greifen weine wehrlose Frau an. Wenn sie nicht schont Tod wären würde ich es mit meiner Einheit erledigen.“, knurrte Chu-sa Victor Loriot von den Infanteristen.“
„Chu-sa wir verstehen die Verbitterung, jeder von uns fühlt sich deswegen betroffen, aber wir sind Offiziere der Genyosha. Zorn darf nicht unser Handeln bestimmen. Chu-sa Kasiraghi das gilt auch für sie, ich weis das die Yakuza ein Teil ihrer Familie ist, aber hier und jetzt sind sie Militär des Kombinats und haben entsprechend zu denken und zu handeln.“, sagte Tai-sa Nelson. Sie hasste es Minouro so angehen zu müssen. Schlussendlich kannte sie ihn seit sie noch Tai-i und er einfacher Mechkrieger war. Aber sein seine Stimmung war bedrückend und hinderlich für die Einheit. Selbst Janice die sie als Offizieren und Frau inzwischen zu schätzen wusste, war niedergeschlagen. „Haben alle mich verstanden?“
„Hai Ma’am.“ Kamen die Antworten und sie akzeptierte das, auch wenn Minouros Hai kaum zu hören war und vermutlich nur dazu diente sie abzuwimmeln. „Was wir jetzt aber wissen ist eines, der Gegner ist verzweifelt. Er sitzt in der Falle und schlägt um sich. Tai-sa Blaine, Übermorgen will ich spätestens wissen wo das Versteck ist. Die Mecheinheiten gehen auf normalen Dienst über, gleiches gilt für die Raumjäger. Ok das waren die ersten Punkte, die Punkte zwei und drei sind die Verluste an Mensch, Material und die offizielle Aufnahme Zeremonie für die neuen Genyosha Krieger. Diese war ja bisher ausgefallen. Aber zuerst der schwerste Teil. Die Verluste.“ Die Besprechung zog sich noch fast vier stunden hin, Zahlen wurden gewälzt und nahmen erschreckende Werte an, wenn man bedachte was für ein Gegner die Genyosha hatte.
Währenddessen saßen die Piloten der ersten Kompanie in der Kantine und warteten darauf das ihr Frühstück fertig wurde. Melissa saß neben Omi und gegenüber von Thrawn. Neben Thrawn links saß Chu-i Saveda der als Sicherheitspolster diente. Denn wäre er nicht, würden Thrawn und Ogawa Kenzan direkt neben einander sitzen. Omi schaute ihren Bruder direkt an und zog eine Krimasse. Alle lachten, außer die beiden Streithähne. Die saßen weiterhin stumm da und warteten. Das machten sie jetzt bereits seit sechs Tagen, seit Janice den Strafbefehl ausgesprochen hatte. Beide durften nur reden wenn sie von einem Ranghöheren Offizier angesprochen wurden, bzw. in ihrem Mechs die normale Gefechtskonversation führen. Dann musste sie kichern, als sie sah wie Melissa Thrawn intensiv betrachtete. Dieser schaute fragend zurück und Omi zweifelte langsam wirklich an der Clankultur und deren Liebesdoktrin
„Thrawn du kapierst das nie!“, nicht Heute und nicht in tausend Jahren.“, sagte sie Thrawn direkt ins Gesicht.
„Was kapieren, Chu-i Omi?“
„Nichts, nichts Sho-ko!“ Omi schlug frustriert die Hände über ihren Kopf zusammen. Er hatte es wieder getan, er hatte ihren Nachnamen unterschlagen. Seit der Strafe verfiel er immer stärker in seine Clanlehren zurück. Er lies Nachnamen weg und begründete es das dies keine Blutnamen währen. Chu-i Saveda regte sich und schaute Thrawn an, es schein so als hätte er Omi’s Gedanken gelesen.
„Sho-ko sie sind Steifer als ein Brett, sie sollten wenigstens der Kriegern die sie gefangen genommen hat mehr Respekt entgegen bringen.“ Thrawn zuckte und ein eiskaltes leuchten ging von seinem Auge aus und fixierte Saveda. Omi fand das sich der Chu-i mit seiner Direktheit in gefährliche Gewässer begab. Wobei sie ihm gleichzeitig dankbar war, das sie nicht Thrawn daran erinnern musste. Thrawn war sogar ihr etwas unheimlich, dabei hatte sie bereits zu ihrer Zeit bei Wolfs Dragoner einige merkwürdige Clannergestalten kennen gelernt und Elementare waren schon sehr merkwürdig, aber Thrawn übertraf sogar diese.
Sie schaute zur Küche rüber, wo sie hinter der offenen Tür Hagen Yakato, den Koch der Genyosha und eine der Guten Seelen der Einheit entdeckte. Er schien gerade die letzten Essensvorbereitungen zu treffen und sie machte sich bereit als erstes an die Theke zu stürmen. Ihr Magen hing bereits im Keller und das nur wegen der Explosion die den Alarm ausgelöst hatte. „Verdammte Triadendrecksbrut.“, fluchte sie.
„Was ist Omi?“, fragte Melissa verwirt.
„Nichts wichtiges, ich habe nur laut gedacht, die Triaden gehen mir auf die Nerven und langsam bin ich es leit hier auf Luthien zu sein. Der Angriff und die Verluste werfen und in der Aufrüstung der 2nd um Wochen zurück. Ich will wieder in meinen Mech sitzen und gegen Feinde des Kombinats antreten, und nicht gegen Banditen. Ich will den Geisterbären den Arsch aufreisen, nichts gegen euch Sho-ko Tseng. Ich bin es einfach Leid. Die Stadt gehört der Infanterie, nicht den Mechs.“ Alle anwesenden nickten, selbst Thrawn schien ihr in gewisser Weise zuzustimmen, auch wenn sein Nicken verhaltener war.“ Melissa lächelte über Omi’s Ausbruch. Es war lange her das sie solch einen hatte.
„Hmm ich vermisse nicht den Kampf Omi, ich vermisse meine Familie. Meine Schwester Adriane Katherine Avellar hat nächsten Monat Geburtstag und wird wohl bald für das Amt als Präsidentin der Aussenwelt Allianz übernehmen. Mein Bruder Thomas wurde vor 5 Monaten zum Director befördert und darf nun ein ganzes Battalion von Raumjägern befehligen. Ich vermisse sie einfach und ich, ich bin eine Enttäuschung für meine Familie. Ich sollte Hohiro heiraten und habe versagt.“
„Was für ein Unsinn Melissa, es war ein Versuch wie du selbst sagtest und Hohiro wollte nicht. Du bist Hübsch, Intelligent, hast Humor und bist bei einem der besten Regimenter des Kombinats. Also ich glaube die sind stolzer auf dich als du denkst und nun entschuldigt mich.“, sagte Omi und verschwand blitzschnell Richtung Kantinentheke.


Triaden HQ
21.03.3064 / 17:00 Uhr

„Ok, so machen wir es also.“, sagte Honova zum Abschluss, als er seinen Plan erläutert hatte. „Da draußen ist es nicht mehr sicher. Ujin, wie sieht es aus. Sind noch Infanteristen in der Nähe?“
Ujin nickte und zeigte mit zeigte mit seinen Fingern das noch ein Trupp anwesend war und nur wenige Meter vom Hauseingang entfernt auf irgend etwas wartete. Dann wedelte er panisch mit den Händen.
„Samantha ist zurück, die Soldaten scheinen sich von ihr die Ausweispapiere zeigen zu lassen.“ Alle Anwesenden hielten die Luft an, sie waren auf die Informationen angewiesen die Samantha bringen sollte. Dann ging ein großes aufatmen durch die Runde, als Ujin signalisierte das man sie passieren lassen hat. Die Tür öffnete sich langsam und der Blondschopf den alle nur Sam nannten trat ein.
„Ok, hier bin ich und wir haben den Rückhalt der anderen.“
Honova atmete noch einmal erleichtert durch, durch den Rückhalt der anderen Anführer der kleineren Gruppen, war der Plan einfacher auszuführen als ohne.
„Haben sich welche abfällig geäußert Sam?“
„Ja Hogan und dieser hat mir dafür das hier verpasst.“ Sam zog ihr Shirt etwas hoch und zeigte einen großen Blauen Fleck.“
„Dieser alte Narr!“, fluchte Honova. Hat der immer noch nicht kapiert was hier abläuft? Weist du wo er jetzt ist?“
„Er dürfte sich noch immer in seinem Versteck in der näher der Kanalisation befinden.“
„Hmm diese Gülle scheint das gleiche bei ihm bewirkt zu haben, was Luthiens Luft mit Kong Chao gemacht hat. Dann ändern wir unseren Plan etwas. Larson schnapp dir eine Sachen und geh mit Samantha zum Polizeirevier im Nordbezirk. Überzeugt die Polizei davon das ihr an der Zehnten angegriffen wurdet. Ihr müsst ihnen deutlich machen das es Triaden waren. Samantha der blaue Fleck dürfte dabei helfen. Wenn nichts schief läuft haben wir bald ein potentielles Problem weniger. Los beeilt euch, wir fangen in zwei Stunden hier an.“ Beide entfernten sich und wurden draußen noch einmal aufgehalten, während Sam aufgrund des Vorgangs vorher bekannt war ging es bei ihr schnell. Nur bei Larsen schienen die Infanteristen genauer zu schauen.
Als beide weg waren schnappten die anderen sich ihre Waffen und gingen durch einen Gang ins andere Gebäude, in dem wo sich Kong Chao aufhielt. Die beiden Wachen die an der Treppe Wache hielten begrüßten Kong Chao und die anderen. Die acht die Honava begleiteten nahmen im Raum ihre Wachpositionen ein. Während die hälfte der anderen Wachen die Ablösung nutzten und sich zurückzogen. Honova machte sich als erstes daran Chao’s Gedächtnis auf den aktuellen Stand zu bringen, bevor er dessen aktuelle Befehle notierte.
Ujin schaute sich den Mann der da saß genau an, dieser Mann hatte die umgebracht die er am meisten vergöttert hatte. Zwei Stunden vergingen, in denen sich draußen nichts tat und seine Gedanken kreisten. Als die Uhr an der Wand halb acht schlug, zog die kleine Gruppe ihre Waffen und richteten sie auf die Anwesenden im Raum aus. Diese anderen Wachen waren geschockt als sie in die Läufe der Automatik schauten. Honova schnappte sich das Katana von Kong Chao und machte es an seinem Gürtel fest. Dann drehte er sich zu dem verdutzten Ex-Drachenkopf um und schenkte ihm eines seiner besten Lächeln. Ujin ging während dessen durch die Reihen und nahm den anderen die Waffen ab, wobei einige erst mit einem Kolbenschlag gezwungen werden mussten es freiwillig zu tun. Dann sprach Honova. „Kong Chao, hiermit entbinde ich euch von euren Amt, diejenigen die sich mir dem neuen Anführer der Triaden hier auf Luthien anschließen wollen, können das gerne tun. Diejenigen die es nicht wollen, steht es frei das Schicksals unseres ehemaligen Anführers zu teilen. Doch ich würde mich freuen wenn ihr es nicht tut. Dieser Mann hat uns ins Chaos gestürzt, zusammen mit Kali Liao. Einer Durchgeknallten Frau, fern von unserer Heimat hier auf Luthien. Der Krieg war nie zu gewinnen gewesen, das sehe ich inzwischen ein. Kong Chaos Fähigkeit alles schön zu reden und überzeugend darzustellen, hatte auch mich geblendet. Er ist ein alter Mann, dem Wahnsinn verfallen.“
Der ehemalige Triadenanführer zitterte vor Wut, er war soeben von seinem Sekretär verraten worden.
„Ihr wagt es mich verrückt zu nennen Honova und meutert vor meinen Augen. Wachen ergreift ihn, ergreift ihn. Wer es nicht tut wird den heutigen Tag nicht überleben.“ Nichts rührte sich und mit einem Ruck drehte sich Honova um und ging zur Kellertreppe. Dann lösten sich ein paar Wachen die eben noch geschockt auf ihren Posten standen und folgten ihm. Irgendwann kurz danach war Chao allein. Sein Augen starr auf die Treppe gerichtet, die Hände zu Fäusten geballt. Zitternd versuchte er etwas zu sagen, doch es ging nicht, seine Stimme versagte. Er stand auf ging zu einem großen Spiegel der an einer der vielen Wände hing. Er schaute sich an, blickte auf seine Hände und dann noch einmal in sein Gesicht. Er versuchte sich daran zu erinnern wie alt er war, doch es viel ihm nicht ein. Dafür erinnerte er sich an andere Sachen. Wolfs Dragoner wie sie damals in die Innere Sphäre kamen und mit ihrer Technik beeindruckten. „Woher kamen sie eigentlich?“, fragte Kong Chao sich selbst, ohne die Frage beantworten zu können. Dann neue Bilder. Er sah Fernsehbilder, wie Hohiro Kurita, der 29’ste Koordinator, öffentlich Japanisch als gesetzlich festgelegte Sprache im Kombinat anordnete und Menschen die weiterhin eine andere Sprache sprachen und sich weigerten dem Gesetz folge zu leisten, in Massen hinrichten lies. Dann erschien ihm sein Bruder, ja er war damals hingerichtet worden. Weil er sich nicht anpassen wollte. „Wann war das?“, fragte er sich erneut. Diesmal jedoch sah er Zahlen, 2978. Er überlegte welches Jahr war und an Honovas Worte, 3063. „Bin ich schon so alt?“ Damals war er 18 Jahre alt gewesen und sein Bruder 24. Eine Träne glitzerte im einfallenden Licht. Er fühlte wie seine Gliedmassen schwer wurden und ging zurück zu seinem Platz. Dort setzte er sich und sank zusammen.
Als die Uhr Mitternacht schlug, wachte er auf und schaute sich um. Der Raum war leer, keine Wache war da. „Warum? Wieso bin ich allein?“ Die Bilder von Honovas Verrat schossen ihm durch den Kopf und die Tränen suchten sich ihren Weg. Er wollte nicht weinen, aber er war zu schwach sie aufzuhalten.
Kurz nach Mitternacht betrat Ujin noch einmal den Raum, Kong Chao schlief. Er zog eine Nachricht aus der Tasche und platzierte sie auf dem Treppenabsatz. Dann ging er zurück in das andere Gebäude, wo bereits die anderen warteten. Larsen der inzwischen mit Sam zurück war, öffnete einen weiteren Tunnel, dieser führte sie alle in die Freiheit. Sie würden sich einige Kilometer durch die Kanalisation arbeiten müssen, aber dafür war dann alles vorbei. So hofften sie.

***

„Sind in zwei Minuten in Position, Sir.“
„Ja verstanden Guncho Caver.“, bestätigte Checelec die Meldung seines Squad Leaders. „Squad drei, irgendwas zu sehen?“
„Hier drei Leader. Keine Veränderungen, zwei Personen die Wache halten. Was innen ist wissen wir nicht.“
„Verstanden Drei. Tai-i Okocha, ist ihr DEST Team bereit?“
„Hai, wir warten darauf das ihre Männer ihre Position bestätigen. Dann schalten wir die Wachen aus und sind schnurstracks in Position zwei.“
„Squad Zwei bereit.“
„Squad vier nun ebenfalls.“
„Okocha sie haben’s gehört, schnappen wir sie uns.“
Nur wer wusste wo er suchen musste, hätte das DEST Team in diesem Moment gesehen. Wie sie sich aus den Schatten der Gebäude lösten und die beiden Wachen mit Schüssen aus ihren gedämpften Waffen erledigten.
„Zwei hören die Engel singen!“, sprach Okocha ins Funkgerät.
„Squad Eins und Vier. Neue Positionen beziehen. Drei irgendwelche Veränderungen?“
„Negativ Sir, Wachen lautlos beseitigt. Keine Veränderungen zu erkennen.“
Checelec bestätigte die Meldung. Sein Squad bezog Position an der Vordertür, währen das Zweite Squad den Zugang zur Kanalisation bewachte, von der Kanalisation aus. Das DEST Team befand sich auf dem Dach des Gebäudes und schaute durch ein Fenster in die Tiefe.
„Hier Okocha, das Lagerhaus ist gut gefüllt. Vierzig Personen anwesend, zum Teil schwer bewaffnet. Der Zugang zur Kanalisation wird durch einen Kistenstapel verdeckt, Squad zwei sollte es möglich sein ungesehen einzusteigen.“ Okocha unterbrach seine Meldung als Shujin Hendrik in auf etwas hinwies.
„Haben soeben in einer Ecke einen Platz mit Sprengstoff entdeckt, scheint so als bereiten die Triaden einen weiteren Anschlag vor. Sieht von hier nach C4 aus. Der Kanalisationzugang ist in Reichweite, Team Zwei hat die Möglichkeit die Zone zu sichern.“
„Verstanden Okocha, Zwei Leader sie haben’s gehört.“, meldete Checelec. „Okocha, ist der Weg frei zum Stürmen?“
„Bestätige Bahn ist frei.“, meldete Okocha.
Checelec rückte sein Mikro zurecht. „Caver, steigen sie aus und lassen sie sich nicht erwischen.“
„Verstanden Sir, Squad zwei steigt aus.“
Caver öffnete vorsichtig und leise die Abdeckung zur Kanalisation. Das Gitter lehnte er an die Wand, dann stieg er aus und ging sofort hinter dem, Kistenstapel in Deckung. Seine sechs Kameraden taten das gleiche. Die Luft war erstickend, Caver rückte den Kragen seiner Weste zurecht.
„Ok Leute, sollte sich jemand dem Platz mit dem Sprengstoff sich nähern, erschießt ihn. Passt aber auf nicht daneben zu schießen. Sollte von euch einer den Anführer sehen, beseitigt ihn. Das dürfte die Moral des Gegners untergraben.“ Cavers Leute nickten. Das klirren von Festerscheiben und eine Explosion hallte durch die Lagerhalle. Automatisch und Halbautomatischen Waffen knatterten und dröhnte in den Ohren aller.
Okochas schoss vom Dach aus auf jeden der es wagte die Waffe zu erheben. Squad eins, drei und vier brachen durch die breite Vordertür, die sie eben gesprengt hatten. Einige Gegner lagen auf der Erde, von der Schockwelle umgeschmissen und krümmten sich vor Schmerz. Das Kommandosquad um Tai-i Checelec hatte hinter einen weiteren Stapel Kisten Schutz gesucht. Und schossen auf den Gegner. Caver suchte aus seiner Deckung den Anführer, während seine Kameraden dabei waren anrückende Gegner zu erschiessen.
„Da ich hab ihn.“, flüsterte Caver und ziehlte mit seiner Waffe. Aber auch der Anführer sah ihn und als dieser Caver ansah erschrak er und verschoss fast sein ganzes Magazin in seiner Richtung, mehr jedoch als den Kistenstapel traf er nicht. Caver musste jedoch in Deckung gehen und verlor das Ziel aus den Augen.
„Ahhhh!“, schrie neben ihm jemand und er sah wie Gunjin O’Donnell von einer Salve erwischt wurde. Dank der Kugelsicheren Ausrüstung würde er jedoch nur ein paar große blaue Flecken übrig behalten. Ganz im Gegensatz zu Gunjin Moller, dieser wurde so ungünstig getroffen das auch die Schutzkleidung kein Schutz bot. Moller sank Tod zu Boden als eine Salve von Geschossen, seinen oberen Teil vom Hals traf und diesen zerfetzte. Dann erstarb das Feuer so plötzlich wie es begonnen hatte. Hinter dem Kistenstapel hinter der Tür erklang Checelec’s Stimme.
„Feuer einstellen, keiner rührt sich. Mitglieder der Triaden sie haben die Chance sich zu ergeben. Sie kommen hier nicht mehr raus.“ Schweigen als keiner der Triaden auf seine Worte reagierten. Dreißig Sekunden später, Caver kam es wie Minuten vor erhob sich eine tiefe Stimme und Caver fluchte leise.
„Ich bin Hung-Li Hogan. Anführer dieser Gruppe, was ist wenn ich mich ergebe?“
Checelec schaute zur Decke. „Wenn sie sich ergeben, kommen sie und ihre Kameraden vor ein Kriegsgericht des Drachens. Je nachdem wie ihre Zusammenarbeit mit uns verläuft, wird das Urteil ausfallen.“
„Das heißt ich bin Tod! Können sie mir versprechen das meinen Leuten ein Milderes Urteil als der Tod treffen wird?“
„Nein das kann ich nicht und das wissen sie auch.“, sprach Checelec das aus was Hogan bereits wusste, dennoch musste die Frage gestellt werden.
„Er kann es nicht, aber ich.“, kam die Stimme von der Decke. Die ISA hat mir einige Rechte zugesprochen und die mache ich geltend. Ich verspreche ihnen das ihren Männern nicht der Tod blüht, jedoch werden sie vermutlich in ein Arbeitslager gesteckt. Entweder hier oder in der Außenwelt Allianz. Sollten zudem sie Hogan, bereit sein zu kooperieren, dann dürfen auch sie mit mildern Umständen rechnen. Wo ist Kong Chao?“
Hogan schaute zur Decke, die unbekannte Stimme forderte ihn auf die Position seines Anführers zu verraten. Sollte er es tun? Er musste an die Frau denken die heute bei ihm war und von einer Wachablösung gesprochen hat. Sie war Mitglied der Triaden und sprach von einem Verrat, wieder einen! Aber hatte Kong Chao ihn nicht Verraten? Hatte er nicht alle Triaden Verraten und sie in diesen Krieg geschickt?
„OK, auf ihr Wort, auch wenn ich ihm nicht so ganz traue. Kong Chao befindet sich im….“, plötzlich wurde er von einem lauten Aufschrei unterbrochen.
„Neinnnnn.“, Caver richtete seine Waffe auf Hogan aus und feuerte, kaum später wurde er von seinen Squadkameraden zu Boden gerissen. Die Waffe wurde dabei etwas verzogen und erwischte noch ein weiteres Triadenmitglied, welches sich mit einem Beintreffer auf dem Boden krümmte. Für Hogan kam jede Hilfe zu spät, er verstarb in seiner eigenen Blutlache.“ Okocha schlug frustriert auf das Dach, während Unten die Handschellen klickten und alle Triaden und Guncho Caver abgeführt wurden. Um die Verletzten kümmerte sich ein Medic Team, welches in der Nähe gewartet hatte.
„Okocha.“, rief Checelec hoch zur Decke. Sie können runterkommen.

***

EPILOG

Exerziersplatz. 2. Garnision
24.03.3064 / 8:30 Uhr

Tai-sa Nelson, Blaine und Okochi standen in strammer Habacht Stellung vor den Mitgliedern der Genyosha. Alle waren angetreten, Mechpiloten, Raumjäger, Panzer, Infanterie und alle Techcrews. Im Hintergrund wehte der Banner des Kombinats, daneben wehte auf einer Flagge das Logo der Genyosha, der Schwarze Tsunami. Die Mech- und Fahrzeughangars thronten mit ihren 20 Metern Höhe im Hintergrund auf und lieferten einen fantastischen Bild. Die drei Tai-sa konnten nach links schauen und sahen 250m weit nur Mitglieder der Genyosha, das gleiche Bild mit Blickrichtung nach rechts.
Nelson lockerte ihre Stellung. „Rühren Genyosha!“, sprach sie und ihre Stimme ertönte über die Lautsprecher des Platzes auch in den hintersten Winkeln. Vier große Monitorehalfen dabei sie für jeden sichtbar zu machen. Die Kämpfe sind vorbei. Vor acht Stunden erreichte uns eine Nachricht vom neuen Anführer der Triaden. Darin schrieb er wo wir den Drahtzieher finden würden und was wir fanden war ein Schock. Ich sehe nicken unter den Infanteristen die dabei waren. Kong Chao ist Tod! Er bekam nicht den Tod, den wir ihn wünschten. Kein Hängen, erschießen, vierteilen wie ich es in den Hangars hörte. Auch wird er nicht im Kochtopf von Chefkoch Hagen Yakato landen und dort zu Eintopf verarbeitet.“ Das Bild auf den Monitoren wechselte und eine Kamera die auf einem hohen Mast befestigt war, zoomte an den benannten Koch heran.
„Was soll ich sagen? In meinem Topf wird auch aus Mist Gold.“, eines der vielen Außenmikrofone fing seine Worte ein und die Lautsprecher gaben sie wieder. Schmunzeln und Kopfschütteln folgte. Yakatos Art alles zu kommentieren war bekannt und berüchtigt. Dann sprach Nelson weiter.
„Wir fanden in seiner Tasche einen Brief und die ISA bestätigt das die Unterschrift darauf echt ist. Kali Liao war an der Planung beteiligt und war auch für die Ausrüstung der Triaden aufgekommen. In Absprache mit den verbliebenen Yakuza kam es um 5 Uhr zu einem Treffen. Das Ergebnis ist ein Friedensschluss, ziwschen Yakuza und Triaden. Er ist wacklig, aber Chu-sa Kasiraghi der als angesehenes und hohes Mitglied der Yakuza das treffen geleitet hatte, meint das es der sicherste Frieden zwischen beiden Gruppierungen seit 150 Jahren ist. Ob das wahr ist weis ich nicht, denn so alt ist niemand von uns. Ich kann nur eines sagen, Imperial City ist wieder das was es einmal war. Die Hauptstadt des Kombinats und kein Schlachtfeld von vielen mehr.“ Blaine drehte sich zu ihr um und flüsterte seiner Kollegin etwas ins Ohr. Nelson lächelte und setzte noch einmal an.
„Und das hätte ich fast vergessen, Luthien bleibt und ist unser alles geliebtes Stinkloch, wobei Luthien Armorworks versprochen hat den CO² Ausstoß zu verringern. Nun möchte ihnen Tai-sa Blaine noch etwas sagen, was ebenso wichtig für uns alle ist. Blaine’s Gesicht wurde steif und er trat vor.
„Unsere Verluste sind höher als erwartet, das lag jedoch nicht an unseren Fähigkeiten. Der Feind hat das ausgenutzt was die Genyosha zu einer Gemeinschaft macht, unser gegenseitiges Vertrauen. Der Verräter wurde gefasst und am gestrigen Abend hingerichtet. Guncho Reigh Caver, Squadführer des Platons A der Zeta Kompanie, wurde wegen Verrat am Drachen verurteilt. Der Verräter der dafür gesorgt hat das feindliche Truppen, getarnt als Einheiten des Drachens unbemerkt auf Luthien landen konnten. Wird am Ersten des nächsten Monats auf eine Welt an der Grenze des Kombinats verlegt und dort in einem Arbeitslager seine Taten sühnen.“

Im Hintergrund im Schatten eines der Mechhangars, beobachtete Ryan Mercury das geschehen. Auf seinen kleinen Comblock blinkten zwei Namen. Zwei Einheiten hatten einen Job für ihn, die 2nd Genyosha und das 13th Sun Zhang Regiment. Beide Einheiten hatten je einen Clanner in ihren Reihen und beiden hatten ihre eigenen Omnimechs. Er war immer noch am überlegen wen er zusagen sollte. Beides hatte seine Vorteile, der Wolfs Clanner der SunZhang einen Prototyp Omnimech, der Geisterbär besaß ein Altgedientes Design welches jedoch anscheinend von dessen Clan generalüberholt wurde. Im Augenblick sprach der Tai-sa der Infanterie und erzählte etwas über die letzten Wochen. Dann trat dieser zurück und ein Mann in der Uniform eines Chu-sa’s trat vor.
„Aha ihr seit also Chu-sa Kasiraghi.“, sprach Ryan zu sich selbst.

Minouro trat vor und nickte Blaine zu.
„Blutig waren die letzten Wochen für uns alle gewesen. Diese Kämpfe waren anders als die, die ein Soldat auszufechten erwartet. Wir kämpften mit Leuten zusammen, auf die viele von euch herabschauen. Wir kämpften gegen Leute, die aus unserer Sicht nicht mehr waren als Zivilisten mordende Tiere. Wir alle haben das erlebt, was in den Geschichtsbüchern als bloße Gemetzel angesehen werden, etwas das ich niemanden Wünsche. Dass das Kombinat selbst etliche solcher Gemetzel veranstaltet hat wissen wir, doch so glaube ich haben wir alle gelernt. Kentares IV ist ein Teil der Geschichte des Kombinats und ein Teil von uns. Genauso wie die Weltkriege auf Terra ein Teil der gesamten Menschheit sind. Vergessen dürfen wir sie nicht, lernen müssen wir aus ihnen. Vergessen heißt, Fehler ignorieren und sie wiederholen.“ Minouro machte eine Pause und schaute in die nachdenklichen Gesichter vieler, er sah Söhne und Töchter von Bauern und Arbeitern. Reiche Adelskinder, Yakuza und sogar ehemalige Triaden, welche sich für das wohl des Kombinats ausgesprochen hatten. Ehemalige Staatsbürger Liaos, Mariks, Steiner, Davion und sogar einen Clanner. Dann sprach er weiter.
„Die die im Namen des Drachens gefallen sind, haben ihre Ruhe gefunden. Sie haben ihr Leben für die gerechte Sache gegeben. Für ein recht auf Frieden.“ Minouro zog eine Liste aus seiner Tasche und hielt sie in eine der Kameras.
„Das ist eine Liste, nicht irgendeine Liste. Es sind die Verluste der Genyosha. Die Zivilen Verluste sind noch weitaus länger und wir werden uns an sie erinnern. Todd Kennedy, Frank Vanderville, Kakyuu Hoko, Mimi Hanyo, Mamuro Heusch, Utaka Savada, Zacharias Grayson, Glen Shields, Stacy Hakara, Lidia Liro, Thomas Hinz, Takawada Izaru, Migul Akarovic und Tony Moller, möget ihr ewige Ruhe finden. Ich bitte nun alle Anwesenden um eine schweige Minute, schweigen wir für jeden unützen Toten den dieser Konflikt gefordert hatte.“ Schweigen setzte ein, auf den Monitoren wehte ein Roter Banner mit dem schwarzen Drachen im Hintergrund. Vierzehn Männer deren Gesichter durch Aschgraue Roben verhüllt waren, legten jeweils Katana und Wakizashi nieder. Die Klingen der Samurais. Ein paar für jeden gefallenen Krieger. Als die Minute verstrichen war wurde Laura Nelson eingeblendet.
„Soldaten, einige von euch sind neu dazu gestoßen. Nach Tradition der Genyosha wird Anwärtern ein hartes Auswahlverfahren auferlegt. Da es der Wille von Yorinaga Kurita gewesen war, das nur die Elite innerhalb der Genyosha ihren Dienst tut. Doch die Kämpfe haben das Auswahlverfahren ausfallen lassen und die Traditionelle Aufnahme Zeremonie ebenfalls. Auch wenn alle eine gute Leistung gezeigt haben, so ist diese Tradition der Garant für das fortbestehen der Einheit. Morgen um diese Zeit wird das Auswahlverfahren beginnen, einige wenige Piloten haben bereits einen bestätigten Status und bekommen Morgen im Tempel des Lichts offiziell Katana und Wakizashi überreicht.“

***

Carew verließ wie fast jeden Morgen als erster das Gemeinschaftszimmer der Lanze. Meistens folgte ihm Tiu als nächster, quasi als Puffer zwischen ihm und den beiden Frauen. Tiu wusste nicht alles über das angespannte Klima innerhalb der Lanze, aber er hatte Augen im Kopf und genug Grips, um seine Schlüsse zu ziehen. Er hatte sich entschlossen, eine neutrale Haltung einzunehmen, bis die Sache geklärt war. Das war vor einer Woche gewesen. Der andauernde Konflikt zehrte nun langsam an seinen Nerven, ebenso wie an denen der anderen.
Rei und Mataku gingen gemeinsam den Gang hinunter. Sporadisch unterhielten sie sich über unwichtige Dinge, doch Rei wirkte abwesend. Ihre Gedanken kreisten um die Ergebnisse der Lanze und die Probleme, die sie nun seit Wochen daran hinderten, sich zu verbessern. Und dann waren da immer wieder die Zweifel, die Carews Worte im Hangar in ihr wachgerufen hatten. Mataku versuchte zwar ihr möglichstes, um sie wieder aufzubauen, doch ihre Art, alle Schuld Carew zuzuschieben, entfremdete sie von Rei und ließ diese noch nachdenklicher werden. Sie wusste, so wie bisher, konnte es nicht weitergehen. Sie hatte das schon vor einer Woche gewusst, und in der Woche davor. Auch in Carews Augen sah sie diese Erkenntnis. Doch sah sie dort auch Unsicherheit und Verwirrung. So wie ihm erging es ihr ebenfalls. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Die Differenzen, die von Matakus Clanhass ausgingen, hatten auch das Verhältnis der anderen vergiftet. Und zusätzlich schien Rei ein persönliches Problem mit Carew zu haben.
Im Gegenzug vermied es Carew mit Rei zu sprechen, außer es war dienstlich und er konnte in seinem Rang seine Haltung bewahren. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er sie insgeheim beobachtete, Details ihres Körpers aufsaugte, mit Kiddy verglich. Meist hasste er sich danach selbst dafür. Noch konnte er die schmerzlichen Erinnerungen an Kiddys Verlust nicht verwinden. Und trotzdem starrte er ständig eine andere Frau an. Sein in solchen Dingen unerfahrener Geist erkannte die Logik dahinter nicht. Also blieb ihm nur die Flucht zu Dingen die er kannte, von denen er wusste, dass er sie beherrschte, besser als jeder der drei anderen: Das steuern eines Mechs und das Leben für den Kampf.
Doch nach dem Angriff auf den Raumhafen am 12. war es ruhig geblieben. Zwar waren die Unruhen in der Stadt aufgeflammt und eskaliert, doch war der Raumhafen von weiteren Angriffen verschont geblieben. Die Ausbildungskompanie war zu sehr mit der Verarbeitung der Ereignisse und dem Wiederaufbau beschäftigt gewesen, um in die Kämpfe involviert zu werden.
Mit dem Tod Omi Kuritas hatte sich ein schwerer Schock über die Einheit gelegt, so wie über ganz Luthien. Alle Soldaten auf Luthien hatten die Tochter des Koordinators nicht retten können. Dieser niederschmetternde Schlag hatte das Klima in Reis Lanze weiter getrübt, da Carew sich weniger betroffen fühlte als seine draconischen Mitstreiter.
Grübelnd erreichte Carew den Mechhangar. Sofort machte er sich an die Arbeit und die düsteren Gedanken verflüchtigten sich. Der Mech musste einsatzbereit gemacht werden. Heute standen Übungen auf dem Manövergelände bevor, keine trockenen Simulatoreinsätze.
Carew betrachtete die frischen Panzerplatten auf der rechten Flanke des Kampfdämon II. Es hatte lange gedauert, bis die Schäden vom nächtlichen Angriff repariert gewesen waren. Carew hatte alles, was er allein hatte erledigen können, getan, war jedoch an den tiefergehenden Problemen gescheitert. Drei Tage hatte er auf den Tech, den er beantragt hatte, gewartet, dann hatte ihm Hogasha mit einer Entschuldigung befohlen, zu improvisieren. Ein kleines Techteam aus dem Hangar hatte sich versammelt und die Schäden eingehen betrachtet, während Carew sie unwirsch beobachtet hatte. Keiner der Techs hatte Erfahrung mit Clantech gehabt, aber am Ende war es Carew mit ihrer Hilfe gelungen, die Isolierung der rechten ArmPPK zu erneuern und die zerstörten Systeme auszutauschen. Zwar arbeitete noch nicht alles mit voller Effektivität, aber der Mech war wieder kampfbereit.
Carew kletterte ins Cockpit und blieb dort einige Minuten still sitzen. Wieder verfiel er ins Grübeln. Seine Gedanken richtete sich auf den Zweck seiner Gegenwart auf Luthien. Viel lieber als hier wollte er auf Alphard beim Rest der Husaren oder an der Front im Kampf gegen Einheiten Clan Wolfs sein. Doch das Schicksal in Form seines Kommandeurs hatte ihn hierher verschlagen. Nun fristete er in seinen Augen ein unwürdiges Dasein. Wie würde es weitergehen? Würde er seine ersehnte Rache für Kiddys Tod bekommen? Was hielt die Zukunft für Carew bereit?
Er wusste es nicht, er beschloss nur, es mit Fassung zu tragen und Geduld zu üben. Irgendwann würde seine Stunde kommen.

***

Der große Bunker erstreckte sich über mehrere Hundert Meter unter dem Himmelspalast und war in verschiedene Taktisch wichtige Räume aufgeteilt, in einen davon war jemand mit ungeliebter Arbeit gestrafft. An der Wand hing eine Uhr die langsam vor sich hin tickte.
Chu-i Lazarus McEvedy hasste seine neue Position im Krisenstab auf Luthien City, seit er sie vor sieben Tagen angetreten hatte. Tai-shu Hya Toyotomi, der Nachfolger von Tai-shu Tomae Sakade, war ein Samurai der alten Zeiten und behandelte Mac, wie es zu erwarten war, seiner Herkunft entsprechend. So hatte Mac es sich zur Sitte gemacht sich in eine Ecke des Befehlsbunker zurückzuziehen und dort die eingehenden Nachrichten zu ordnen, während der Kriegsherr in der Mitte des Bunker wie ein König über seinen Bauern thronte.
„Go-cho Henzon!“, herrschte der Kriegsherr in diesem Moment einen der SensorTechs an.
“Hai Tai-shu Toyotomi!”
„Wie ist der Status des Yakuza-Sprungschiffs?“
„Ist ist in den letzten Vorbereitungen für den Sprung!“
„Ich hoffe sie zögern ihre Abreise nicht absichtlich heraus!“, tönte der Kriegsherr und zeigte wieder mal, wie sehr er die Yakuza verachtete.
Mac aber konnte nur grinsen, was der Kriegsherr wohl sagen würde, wenn er wüsste das Omiko Kurita an Bord dieses Sprungschiffes war, einer Tatsache, die auf Weisung der ISA verschwiegen wurde. Soweit es die Öffentlichkeit betraf, war Omiko Kurita auf der Raumstation von Luthien gestorben. Darum hatte der Koordinator die absolute Kommunikationssperre über die Grenze des Draconis Kombinats auch schon nach drei Tagen wieder aufgehoben.
„Melden sie, wenn das Schiff gesprungen ist!“
„Hai!“
Mac wandte sich wieder den eingegangenen Meldungen von der VC-Front zu, wo noch immer Gefechte im Gebiet von Robinson tobten. Die Lage war gespannt, aber ausgeglichen und somit Material- und Lebensverschwendung. Im Hintergrund hörte Mac wieder den Kriegsherrn auf einige Tech einbrüllen, blendete das Geschehen aber schnell aus, da er keine Lust hatte sich mit dem Tai-shu auseinandersetzen zu müssen.
So zogen sich die Stunden weiter hin bis ein Tech meldete, das sich sowohl das Sprungschiff der Yakuza, als auch die Einsatzgruppe des Koordinators aus dem Luthiensystem entfernt hatten. Von diesem Zeitpunkt an führte sich der Kriegsherr wie der Drache persönlich auf, und wenn er nicht grad Mac´s eisernen Geduldfaden zum reißen spannte, machte er die Techs im Befehlsstand nieder. Mac war froh als sich endlich das Schichtende nährte und war sich sicher das er damit nicht alleine stand.
„Chu-i McEvedy!“
„Verdammt!“, dachte Mac sich, als der Kriegsherr sich an ihn wandte.
„Hai, Kriegsherr!“
„In 10 Minuten will ich sie mit einer Zusammenfassung ihrer Erkenntnisse im Besprechungsraum sehen!“
„Jawohl, Kriegsherr“, antwortete Mac und verabschiedete sich vom baldigen Schichtende. Wieder einmal würde er sich Stunden mit dem Kriegsherren rumschlagen dürfen, der jede seiner Analysen als ungenügend verwerfen würde und Mac Vorträge über effizientes Arbeiten erteilen würde. Mit all seinen Erfahrungen, die er in 40 Jahren in den VSDK gesammelt hatte. Und wieder fragte Mac sich, warum Theodore ihn hierher versetzt hatte. Wieder einmal war er als kleiner Yakuza-Mechkrieger an eine Position gesetzt worden, an der er, in seinen Augen, nichts verloren hatte.
Doch heute wurde Mac gerettet, er hatte grad seine Papiere zusammengesammelt, als sich dir Tür zum Bunker öffnete und der amtierende ISA-Direktor Vlad Tepes in den Raum trat, begleitet von zwei ISA-Agenten.
„Kriegsherr Toyotomi, gut das ich sie antreffe, würden sie mir bitte in den Besprechungsraum folgen!“, wandte sich Tepes an den Kriegsherrn, noch bevor sich die Tür geschlossen hatte.
„Hai, Direktor! Chu-i McEvedy, sie warten hier!“
Noch bevor Mac antworten konnte, schaltete sich Tepes wieder ein.
„Ich denke der Chu-i hat Schichtende, und da unser Gespräch länger dauert, kann er seinen Dienst beenden!“
Mac´s Augen wurden zu Schlitzen, woher wusste der Direktor, das sein Dienst zu Ende war, und was hatte dieser plötzliche Auftauchen zu bedeuten? Als Mac zum Kriegsherrn hinüber sah, war dieser weiß geworden und etwas von der Arroganz in seinem Auftreten war verschwunden, doch dann verschwand er aus Mac´s Blickfeld und folgte dem Direktor in den Besprechungsraum, unter den Augen des anwesenden Personals.


ENDE


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