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Zum Ende der Seite springen Chevaliers II. Season - Hauptthread
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Ace Kaiser Ace Kaiser ist männlich
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Dabei seit: 01.05.2002
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Themenstarter Thema begonnen von Ace Kaiser
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Akoluth Delaware saß im Hauptbüro des Hyperpulsgenerators. Dies beinhaltete einige Vorteile. Die theoretisch vollkommene Übersicht über die Anlage war nur einer davon. Ein weiterer war die Möglichkeit einer Direktverbindung zum nächsten Alpha-HPG und die damit verknüpften Möglichkeiten.
Und genau diese Sache machte ihm nun Angst.
Denn es existierte eine Direktverbindung – zu niemandem geringeren als Cameron St. Jamais persönlich. Delaware hatte noch nie die Ehre gehabt, persönlich mit ihm zu sprechen, und nun gestattete es ihm der wahrscheinlich mächtigste Mann von Blakes Wort per Direktverbindung.
Er versuchte ruhig zu bleiben und keine Angst zu zeigen, aber wie konnte er das, nach diesem totalen Fehlschlag?
„Die Operation endete in einem Fiasko. Nachdem Demi-Präzentor Kiluah gefallen war, übernahm Adept IV Lena Hayes in ihrem Black Knight das Kommando. Sie setzte auf eine aggressive Strategie, die vor allem darauf abzielte, ComStar zu treffen. Leider mussten die Truppen mehr einstecken als austeilen und obwohl diverse Fahrzeuge mit ComStar-Personal vernichtet wurden, muß ich die Aktion als Fehlschlag werten. Lediglich fünf Mechs der Truppe konnten zurückkehren. Auf den Rest, abgesehen vom Highlander hat Lord Dvensky nach dem offenen Angriff auf den Raumhafen Anspruch erhoben.
Adept Montjar Jefferson hat die überlebenden Einheiten anschließend vom Raumhafen fortgeführt und beginnt in diesem Moment in dieser Anlage, die wir in Besitz genommen haben, mit den Reparaturen.“

St. Jamais schwieg eine lange Zeit, so lange, dass Delaware schon fürchtete, die Verbindung sei unterbrochen und er redete zu einem Standbild.
„Was ist mit der Leipzig-Operation?“, fragte der Präzentor Martialum unvermittelt.
„Ich habe keine genauen Kenntnisse über den Operationsverlauf, aber wir müssen annehmen, dass Lord Dvensky sich eingemischt hat. Außerdem sind die Chevaliers nicht auf dem Weg in den freien Raum, sondern fliegen nach Tomainisia. Wir müssen annehmen, dass auch dieser Teil der Operation unzureichend verlaufen wird.
Das wird auch bedeuten, dass die Superwaffe, von der Ihr Agent mir berichtete, womöglich ComStar oder noch schlimmer den Bryant Regulars in die Hände fällt.“
„Ein Satellit, der das Wetter kontrollieren kann“, sagte St. Jamais und hielt ein eng beschriebenes Blatt hoch. „Ein Prototyp, dessen Laser zehnmal so stark sein sollen wie ein Schwerer Schiffslaser. Hm.“
Bei all diesen schlechten Nachrichten fürchtete Akoluth Delaware schon das Schlimmste. Präzentor Martialum konnte, ja durfte mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein.
„Demi-Präzentor Norad Delaware, ich vertraue dir hiermit das Beta-HPG Bryant an. Du bist lange genug vor Ort und kennst die lokalen Herrscher am besten. Du wirst das HPG beschützen und die üblichen Dienste anbieten. Und du wirst mit den fünf Mechs auskommen müssen, die Demi-Präzentor Aden Kiluah dir überlassen hat. Dies wird sich für eine lange Zeit nicht ändern. Aber du wirst diese Aufgabe meistern. Richtig?“
Überrascht, ja beinahe panisch starrte Delaware den anderen an. „D-demi-Präzentor? DEMI? Aber Präzentor Martialum, ich habe mindestens zwei Sektion II Mechs verloren, der Sturminhibitor befindet sich wahrscheinlich in der Hand von ComStar und unsere Truppen haben mit den Bryant Regulars gekämpft!“
St. Jamais grinste den Untergebenen an. „Willst du nicht befördert werden, Norad Delaware?“
„Nein, das ist es nicht, Präzentor Martialum. Ich habe es nur einfach nicht verdient!“
Aus dem Grinsen des mächtigsten Mann von Blakes Wort wurde ein Schmunzeln. „Nun, die Verluste an Mechs, Kriegern und anderem Material müssen wir Aden Kiluah und Lena Hayes anlasten, da du keine direkte Kontrolle auf die Taktik der Mechkrieger hattest. Stimmst du mir soweit zu?“
Delaware nickte stumm und noch immer grenzenlos überrascht.
„Die Verluste in Leipzig gehen ebenfalls nicht auf dein Konto. Einer… Einer meiner Agenten hat seine Befugnisse ausgereizt, also muß ich dies meinem Büro anlasten, oder?“
Wieder nickte Delaware. Es klang wie die ganze Kette an Ausreden, die er sich selbst zurecht gelegt und wieder verworfen hatte, weil er nicht feige sein wollte.
„Der Sturminhibitor, Prototyp hin, Prototyp her, lass ihn doch ComStar haben. Man sagt, ein Gewitter enthält die Macht von tausend Atombomben. Aber kann man diese Macht freisetzen? Es ist wesentlich einfacher auf die Zerstörungskraft einer einzelnen Atombombe zu vertrauen als zu hoffen, dieses Potential nutzen zu können. Lass sie ruhig mit dem Wetter spielen. Und glaube nicht, dass ComStar diese Laser in Kriegsschiffe einbauen kann.
Ich habe die letzten bekannten Unterlagen der Forschungsabteilung übergeben. Man hat mir gesagt, dass eine Steigerung der Leistung möglich ist. Aber die Konstruktion des Lasers macht einen engen Fokus unmöglich, der für einen Einsatz als Waffenstrahl unbedingt nötig wäre. Also lass sie mit dem Wetter spielen. Vielleicht wird das Klima auf Tukkayijd dann etwas angenehmer sein, wenn wir diese Welt in Besitz nehmen.“
Sprachlos starrte Delaware auf die Projektionsfläche. Ihm wurde auf einmal der Abstand zwischen ihm und St. Jamais bewusst. Sie beide trennten Welten.
„Und was Count Dvensky angeht, nun, bist du stark, so erscheine schwach. Bist du schwach, so erscheine stark.
Überlass ihm die abgeschossenen Mechs. Natürlich nicht sofort. Zögere, protestiere, schimpfe. Aber überlass sie ihm. Allerdings schärfe deinen Agenten ein, dass sie dich genauestens darüber informieren, welcher Mech wann einsatzbereit ist und welcher Pilot ihn steuern wird. Ich verlange komplette Dossiers.“
Delaware nickte hastig. „Erscheine schwach, wenn du stark bist? Präzentor Martialum, fünf Mechs der Klassen Schwer und Mittelschwer sind…“
„Ich lasse dir ein gutes Buch zukommen, Norad Delaware. Lies es aufmerksam. Es heißt: Die Kunst des Krieges von Sun-Tzu, einem chinesischen General der prästellaren Geschichte. Es ist… Sehr interessant.
War das dann alles, Demi-Präzentor Norad Delaware?“
„J-ja, Präzentor Martialum! Das war alles.“
„Gut. Dann wünsche ich dir viel Erfolg auf Bryant, Demi-Präzentor. Diese Welt wird noch einmal wichtig werden, also achte darauf, dass wir dort unsere Präsenz behalten.“
„Das werde ich…“, sagte Delaware hastig, aber da war die Verbindung schon weg.

Delaware lehnte sich zurück und dachte über das Gespräch nach. St. Jamais hatte ihn defacto freigesprochen und ihn nicht nur befördert, sondern auch diese Anlage anvertraut. Allerdings, was konnte an diesem Sturmumtobten Felsklotz mitten im Nirgendwo derart wichtig sein, dass Blakes Wort derartige Verluste tolerierte, ohne das jemandes Kopf rollte?
Nein, ein Kopf würde rollen, da war sich Delaware sicher. Der geheimnisvolle Sonderagent mit der Krächzstimme würde sich verantworten müssen.
Delaware machte sich klar, dass es nur deshalb nicht sein Kopf war, weil er Bryant kannte. Wie nur hatte ihm diese Tatsache Rang und Ansehen gerettet? Weil ComStar sich mit den Chevaliers hier blamiert hatte? Nein, das wog Lena Hayes Aktion am Raumhafen wieder auf.
St. Jamais besaß natürlich einen viel besseren Überblick über die Pläne und Aktionen des Ordens als ein kleiner Demi-Präzentor, gestand sich der Mann ein und schmunzelte über den Fakt, wie schnell er den neuen Rang in Gedanken übergestreift hatte. Pläne, in denen Bryant irgendwann eine Rolle spielen würde. Aber eine Rolle als was?
„Outreach“, murmelte Delaware leise. Die Welt war nur einen Sprung entfernt und sowohl Epsilon Indi als auch New Home, auf denen Blakes Wort ebenfalls die HPGs übernahm, waren ebenfalls nur einen Sprung entfernt.
Ihm schwindelte kurz, als er meinte, einen Hauch dessen zu erhaschen, was der Orden wirklich plante und schob es deshalb weit von sich. Er deklarierte es in Gedanken als unmöglich und schob es in den hintersten Winkel seines Gedächtnis, bis es gebraucht werden würde. FALLS es gebraucht werden würde.
**
„ORTUNG!“, gellte der Ruf von Hotshot auf. „Ich messe Waffenfeuer an der vermuteten Position der SKULLCRUSHER an! Außerdem meldet die Ortung die Präsenz einer metallischen Masse an, die einem Overlord entspricht!“
„Waffenfeuer bedeutet zumindest, dass dort unten noch jemand lebt“, murmelte Germaine äußerlich beherrscht. „Brecht die Funkstille. Fallen Angels, schaut euch die Situation an, greift aber noch nicht an, okay? Icecream übernimmt den Befehl.“
„Ihr habt den Major gehört, Kids. Klebt schön an meiner Flanke. Wir gehen schnell rein und schnell wieder raus.“
Germaine nickte zufrieden. Information war Munition, hatte er mal auf Sandhurst gehört. Er hielt diesen Ausspruch für richtig.
„Alarm für die Landungsschiffe. Alarm für die Streitkräfte. Ich bin in meinem Mech.“
Al nickte ihm zu. „GAZ fünf Minuten. Ich halte dich auf dem Laufenden, mein Freund.“
„Danke, Al.“

Germaine hetzte aus der Zentrale der ROSEMARIE, die er für den letzten Teil des Anflugs besucht hatte. Nun beeilte er sich, wieder in seinen Highlander zu kommen.
Ha, sein Highlander. Kaum hatte er zehn Stunden auf dieser Liege verbracht, schon vereinnahmte er ihn. Machte sogar schon Pläne, den C3i auszubauen und den zusätzlichen Platz für LSR-Munition zu nutzen.
„Geht es los, Sir?“, fragte Katana.
„Es geht los. Zumindest wird da unten noch gekämpft. Kann sein, dass wir was zu tun bekommen. Schade, dass Sie nicht mitkommen können, aber so schnell kriegen wir den Dunkelfalke nicht repariert und geeicht.“
Die Draconierin hetzte neben dem Major zur MechBay. „Schon in Ordnung. MeisterTech Nagy und SeniorTech Simstein können Wunder vollbringen, aber für ein neues Cockpit brauchen sie mindestens einen Tag. Ich werde zusehen, dass ich woanders hilfreich bin.“
„Das nenne ich gutes Engagement. Ich merke Sie für den Corporal vor.“
Die junge Kriegerin blieb stehen. „Darum geht es mir nicht, Sir.“
„Ist mir doch egal“, erwiderte der Major mit einem Zwinkern und erklomm die Treppe, die zu seinem MechKokon führte.
„Knave hier. Bericht.“
„Erreichen Landezone in zehn… acht… Messen noch immer den Overlord sowie Mechs an.“
„Gut, Icecream. Achtet auf IFF. Homebase, wie sieht es bei euch aus?“
„Base Three meldet sich. Die Einsatztruppe wurde vor dem Lander festgenagelt, von Blakes Wort und Bryant Regulars.“
„An alle. Bereit machen. Ich wiederhole, bereit machen. Juliette, versuche den Anführer der Regulars ans Rohr zu kriegen und überzeuge ihn davon, seine Leute zurück zu ziehen!“
„Ich werde es versuchen.“
„Drei… zwei… eins… Wir sind drüber weg. Ortungsdaten kommen rüber. Bitte um Erlaubnis, mit Hellboy und Hotshot den Overlord angreifen zu dürfen.“
„Erlaubnis erteilt. Ein, maximal zwei Anflüge“, blaffte Germaine, während er die Anschlüsse an Arme und Beine klebte, die Kühlweste einstöpselte und den Neurohelm einem letzten Check unterzog.
„Abbrechen, abbrechen, abbrechen!“, brüllte Juliette über die offene Leitung. „Overlord ist nicht feindlich, ich wiederhole, Overlord ist nicht feindlich! Corporal Trent ist an Bord und meldet, dass der Overlord unseren Leuten helfen will!“
„Angriff abgebrochen“, kam die erleichterte Stimme von Sarah Slibowitz über den Funkkanal. So ganz hatte ihr ein Clinch mit einem Overlord anscheinend auch nicht behagt. „Befehle?“
„Sichert unseren Anflug“, befahl Germaine und schloss das Cockit. „Wir kommen unseren Leuten ja ebenfalls zu Hilfe.
Auf geht’s, Chevaliers!“
Dutzende Stimmen antworteten ihm.
**
Germaine Danton stand auf dem freien Platz vor der SKULLCRUSHER und blinzelte in die tief hängende Abendsonne. Die ewigen Stürme legten eine Pause ein und gestatteten den Chevaliers, das Malheur in Ruhe aufzuräumen.
„Zwei Verluste in der Doc-Lanze“, sagte Juliette Harris leise. „Dazu zwei Verluste in der Triple-D – Lanze. Doc lebt, liegt aber im Koma. Saint ist aber zuversichtlich, ihn bald in ein künstliches Koma zu versetzen. Seine Verletzungen sind schwer und es ist noch nicht abzusehen, ob er gelähmt bleiben wird, aber wenigstens lebt er.
De Pioniere und die Infanterie haben ebenfalls leiden müssen. Es hat Sagrudsson erwischt, dazu neunzehn Mann der Infanterie und der Pioniere. Sergeant Caprese wird gerade operiert, aber sie wird es schaffen. Zudem haben wir über zwanzig tote Infanteristen von Blakes Wort und neun der Bryant Regulars geborgen. Wir bahren sie auf und überlassen sie den eintreffenden Regulars, die sich für den Abend angemeldet haben.“
Germaine betrachtete dieses Schlachtfeld und schüttelte den Kopf. Erneut hatte er sich verkalkuliert. Erneut waren die Verluste verheerend und blutig geworden.

Er schüttelte erneut den Kopf und ging auf eine Gruppe zu, die etwa abseits stand und diskutierte. Anführer dieser Gruppe war Nigel Martyn, der Kapitän des Overlords.
Die beiden Männer tauschten einen kurzen Gruß aus und gingen dann gemeinsam ein paar Schritte. „Ich habe über Ihr Angebot nachgedacht, Kapitän. Nun, wir können Sie tatsächlich hier raus bringen. Entweder fliegen Sie mit uns. Zwischen dem zweiten und den dritten Mond wartet ein ziviles Sprungschiff der Invasor-Klasse. Und es hat noch drei Dockkrägen frei.“
Ein kleines Arrangement von van Roose, dachte Germaine bei sich, sprach es aber nicht aus.
„Oder Sie warten noch eine Woche, dann kommt ein ComStar-Kriegsschiff hier vorbei. Es sollte eigentlich uns auflesen, aber das hat sich nun erledigt. Wenn ich Ihnen die Codes überlasse, mit denen wir uns anmelden sollen, werden Sie sicher mitgenommen.“
Kurz, für einen winzigen Moment dachte Germaine zurück an den Zettel, den er damals in Brein in seinen Handschuhen gefunden hatte. Nach dem Treffen mit Natalija Dvensky. Der alte Wirt war also ROM-Agent oder arbeitete ihnen zumindest zu.
Und er hatte sein Leben riskiert, um ihm und den Chevaliers einen Weg nach Hause offen zu halten.
„Verzeihen Sie, Germaine, aber wenn Sie nichts dagegen haben, fliegen wir gleich mit Ihnen mit.“ Martyn blieb stehen und musterte den Chevalier neben sich. „Ich habe gehört, van der Merves will Sie verlassen. Was denken Sie unter diesen Gesichtspunkten über mein Angebot?“
„Ich nehme es natürlich an“, sagte der Major leise. „Begleiten Sie die Chevaliers bis ins neue Einsatzgebiet. Dort sehen wir dann weiter. Dann werden Sie sich entscheiden, ob Sie wirklich bei den Chevaliers bleiben wollen und ich werde mich entschieden haben, ob ich Sie haben will.“
„Das klingt fair. Ich mache Ihnen auch einen guten Preis für die Mechs und die Purifier.“
Germaine verzog die Miene zu einem sauren Schmunzeln. „Das ist übrigens auf der Soll-Seite einer Geschäftsbeziehung mit Ihnen, Kapitän Martyn. Haben Sie schon mal dran gedacht, dass Blake-ROM ein Interesse daran haben könnte, Ihren Kopf auf einem Fahnenmast aufzukröpfen?“
Martyn grinste schief. „Deshalb bin ich ja so froh, dass Sie in den ARD-Kordon fliegen. Weit, weit weg von diesen – pardon – religiösen Spinnern.“
„ROMs Arm reicht weit.“
„Aber alles jammern hilft nicht. Ich habe mich so entschieden und ich habe gehandelt. Nun trage ich die Konsequenzen.“ Martyns Blick strich über die ausgebrannten Lastwagen vor ihnen. Zwischen den Wagen liefen noch immer Chevaliers herum auf der Suche nach vermissten Kameraden und brauchbarem Material. „So wie Sie sich entschieden haben und nun entsprechend handeln.“
„Akzeptiert, Kapitän.“
Sie kamen ein paar Schritte näher an die Wagen heran. Martyn blieb unschlüssig stehen und meinte dann: „Ich denke, das ist Ihr Bier. Das geht mich noch nichts an. Viel Glück.“

Germaine nickte und trat näher. Vor ihm saß Evander Povlsen auf dem Asphalt, neben der Leiche eines Mannes, der nur der Krächzer genannt wurde. Etwas abseits stand Dzenek Dukic und starrte auf die Leiche eines anderen Mannes hernieder, der Raducanu hieß. Beide waren bereits hergerichtet und warteten darauf, abtransportiert zu werden.
Als Denny sah, wer da angekommen war, nickte er einer Gruppe zu, die etwas abseits um zwei Männer in Kühlwesten standen. Dann kam er näher. Einer der Männer in Kühlweste löste sich aus der Menge und kam ebenfalls heran.
Gleichzeitig teilte die Küche erneut Essensrationen aus. Dabei ging sie neutral vor. Jeder bekam Nahrung und Getränke, egal, ob er zu Blakes Wort oder zu den Chevaliers oder wer weiß wozu gehörte. Sofern er feste Nahrung aufnehmen konnte.

„Sie sind Povlsen?“, fragte Germaine den verletzten Mann vor sich.
„Ja“, erwiderte der tonlos.
„Sie und Raducanu sind für den Einbruch in meine Kaserne verantwortlich?“
„Ja.“
Denny war heran, wollte etwas sagen, aber Germaine bedeutete ihm zu schweigen. „Und Raducanu hat Lieutenant Dukic einen Peilsender untergeschoben?“
Erstaunt sah der Agent den Major an. „Was? Woher…?“
„Die Spinne hat es mir verraten, Povlsen“, sagte Germaine mit einem blassen Lächeln.
Nun brach der Agent zusammen. „Das war es dann wohl“, murmelte er tonlos.
Germaine konnte ihn verstehen. Von seiner Vorgesetzten verraten zu werden warf kein besonders gutes Licht auf seine Zukunft. Überdies würde sein Versagen hier in Leipzig auch nicht gerade für ihn sprechen.
Denny starrte den Mann mit weit aufgerissenen Augen an. Dann sah er den Major an und in seinem Blick stand alles: Verzweiflung, Entschuldigung und der Wille zur Sühne.
Auch der andere Mann war nun heran. Er machte in seinen schmutzigen Klamotten nicht viel her, aber er erkannte die Situation und schmunzelte dazu. „Scheint so, als hätten Sie nur noch eine Möglichkeit, Evander“, sagte er leise. „Nämlich zu entscheiden, wer Sie töten darf.“
„Ich weiß ja, ich weiß!“, fauchte der Agent.
„Bah. Was für eine Verschwendung“, fuhr ihm Germaine in die Parade. „Anstatt zu sterben sollten Sie lieber mal Ihre Schuld gegenüber den Chevaliers abtragen. Dadurch würden sie wenigstens leben.“
Erstaunte Blicke trafen den Major. Und der Erstaunteste kam von Povlsen selbst.
Germaine deutete auf den Toten. „Ist das der Blakes Wort-Agent?“
„J-ja, Sir“, stotterte Povslen, übergangslos aufgeregt.
„Solchen Typen werden wir sicher noch zu Dutzenden begegnen. Ich brauche irgendetwas Wirksames dagegen, Insider, Abwehrmaßnahmen. Kriegen Sie das hin, Evander?“
„N-nicht alleine. Ich…“
„Ich werde für ein Team sorgen. Falls Sie Ihre Loyalität für Bryant auf die Chevaliers übertragen können, heißt das.“
Der Agent sah Germaine an und brach übergangslos in Tränen aus. Er greinte und starrte auf seine Hände. Dann sah er zu seinem toten Partner herüber.
Wieder starrte er auf seine Hände, bevor er Germaine hoffnungsvoll in die Augen sah. „Kann… Kann ich ihn mitnehmen?“
„Natürlich können Sie das. Lassen Sie sich von Kommandos aus der ROSEMARIE helfen. Und melden Sie sich nach dem Start in meinem Büro, Evander. Ich will Ihnen jemanden vorstellen, den ich… in Brein angeworben habe.“

Germaine winkte den beiden anderen Männern und entfernte sich von dem Bryanter, der erneut in Tränen ausgebrochen war und nun leise vor sich hin schluchzte.
„Da geht sie hin, die Vergangenheit dieses Mannes“, sagte der Mann in der Kühlweste spöttisch. „Wenn er schlau ist, ergreift er die Chance für die Zukunft.“
„Ist das aber klug? Ich meine, er hat Chevaliers getötet und…“, warf Denny ein.
„Das ist das Gute an uns Söldnern, Zdenek.“
„Dzenek, Sir.“
„Was? Ach, das lerne ich nie mehr. Ich meine, Hey, wir sind Söldner. Unser Gegner von heute ist der Verbündete von Morgen. Povlsen wird hart arbeiten müssen und viel beweisen, bevor er akzeptiert wird. Aber da er keine andere Wahl hat, wird er es schaffen. Und ich denke, ein Mann, der in mein Stabsgebäude einbrechen und fliehen kann, muß verdammt fähig sein.“
„Sie sind wirklich ein Söldner“, grinste der dritte Mann.
„Nein, ich hasse nur Verschwendung. Ich hätte ihm auch einfach eine Kugel in den Kopf geben können, aber das hätte mich ja Geld gekostet. So aber kriege ich eine relativ günstige Kraft mit Erfahrung als Verstärkung für mein Team.“
Germaine beobachtete, wie der Leichnam von Raducanu auf einen LKT verladen wurde.
„Apropos Team. Triple-D, was haben Sie mir zu sagen?“

Der Mechkrieger atmete durch und begann zu erzählen. Von seiner Rekog-Sucht wie Raducanu ihm den Peilsender als Inhalator untergeschoben hatte und was in Leipzig passiert war, bis hin zu der Passage, wie er in den Tunneln Lowcomb und seine Truppe getroffen hatte. Und bis zu dem Punkt, wo er Hank hatte sterben sehen.
„Die Crusader, sagten Sie?“ Germaine schalt sich einen Idioten. Das alles ergab ein ziemlich eindeutiges Bild. Unwillkürlich ballte er die Hände zu Fäusten. „Ich glaube, hier ist jemand, der unbedingt eine Einheitsfehde aufbauen will.“
„So sehe ich das nicht, Sir. Als Carter hörte, für wen wir arbeiten, da…“
„Unsinn!“, schnitt Germaine ihm das Wort ab. „Unser nächster Auftrag ist nicht für ComStar. Meinen Sie, die Crusader nehmen darauf Rücksicht? Nein, ich denke, wir müssen sie im Auge behalten, bevor sie eine zweite, eine dritte Gelegenheit nutzen werden.
Vielleicht sollten wir sie auch suchen, stellen und vernichten.“
„Vielleicht“, sagte Denny leise.
„Vielleicht“, bestätigte Germaine. Dann wandte er sich dem dritten Mann zu. „Mr. Lowcomb, ich bin Ihnen und Ihren Leuten zu Dank verpflichtet. Sie haben vielen hier das Leben gerettet.“
Der Mann verzog das Gesicht zu einem Grinsen. „Dann hält es sich ja die Waage. Denn Mr. Dukic hat vorher uns gerettet.“
Germaine schmunzelte dazu. „Nun, in meinem Dank ist eine Passage nach Outreach enthalten, für Sie und Ihre Leute, Mr. Lowcomb.“
„Danke, das ist sehr nett, Sir. Aber ich würde mich besser fühlen, wenn wir Sie für eine Passage bezahlen würden. Nicht, dass wir in Ihrer Schuld stehen und Sie uns noch für die Chevaliers anwerben“, meinte der Mann mit einem Zwinkern.
„Wäre das denn so schlecht?“, fragte Germaine.
„Nein, schlecht sicher nicht. Aber ich habe keine Zeit mehr.“ Übergangslos wirkte der Mann alt. Alt und abgespannt. „Einfach keine Zeit mehr.“
Er war Germaine einen kleinen Filzbeutel zu.
Der Major öffnete ihn und starrte auf eine Faust von Diamanten. Erstaunt sah er John Lowcomb an.
„Für die Passage, Major Danton. Und nein, machen Sie sich keine Sorgen darüber, dass dies vielleicht unser Notgroschen ist. Wir kommen schon klar.“
„Himmel, was haben Sie denn in dieser Stadt gesucht?“, fragte Germaine entsetzt. Dann musste er schmunzeln. „Oder vielmehr, was haben Sie gefunden?“
„Etwas, was man nicht essen und auch nicht trinken kann“, erwiderte Lowcomb mit einem wehmütigen Lächeln. „Das war eine schwierige Lektion für mich. Doch ich denke, ich habe sie gemeistert.“
„Das freut mich zu hören. Na los, schaffen Sie Ihr Material an Bord der SKULLCRUSHER.“
„Ich danke Ihnen, Herr Major.“
Lowcomb nickte in Germaines Richtung und lief dann los.

„Sir, was mich angeht, ich…“
„Ich mache Ihnen nur einen Vorwurf, und den auch nur halbherzig“, erwiderte der Chevalier. „Ihre Rekog-Sucht. Der Rest stand außerhalb Ihrer Kontrolle. Und halbherzig deshalb, weil… Weil ich Alkoholiker bin und es bisher nie geschafft habe, damit aufzuhören. Ich verstehe Sie nur zu gut.“
Denny zeigte es nicht, wenn er vom Geständnis überrascht war. Stattdessen meinte er: „Dann müssen Sie verstehen, wenn…“
Germaine seufzte. „Hier wird immer ein Platz für Sie sein, Zdenek. Na los, regeln Sie Ihre Dinge.“
„Danke, Sir.“

Germaine sah dem jungen Mann nach und schmunzelte. Obwohl ihm eher zum weinen zumute war. Sie hatten so viel geopfert, so viel verloren. Und wofür?
Er trat neben Miko Tsuno, die gerade beobachtete, wie der Sturminhibitor auf einen unbeschädigten Laster der Pioniere verladen wurde.
„Nii-chan“, begrüßte sie ihn.
„Geht es dir gut, Mädchen?“, fragte Germaine besorgt.
Sie senkte den Kopf und atmete aus. „Jetzt ja, Nii-chan.“
Sie wirbelte herum und warf sich Germaine in die Arme. „Ich bin so froh, dass du endlich da bist, Nii-chan. Jetzt habe ich keine Angst mehr.“
Germaine umarmte sie und konnte nichts weiter tun als stumm hier zu stehen und dabei zu beobachten, wie der Inhibitor langsam in Richtung SKULLCRUSHER gefahren wurde.
Sie hatten ihren Auftrag erfüllt. Sergeant van Roose hatte van der Merves die Pläne bereits übergeben können und die Überlebenden waren geborgen worden.
Einer seiner Pioniere hatte sich als ROM-Agent ComStars zu erkennen gegeben und darum gebeten sein Team – oder zumindest die wenigen Überlebenden mitzunehmen.
Die anderen Verwundeten und Toten bargen sie gerade.
Und alles was den Chevaliers noch blieb war mit den Überlebenden ins Reine zu kommen.
Wie sollte er Akila gegenüber treten, wenn er sie an Patricks Krankenlager besuchte? Wie sollte er van Roose erklären, dass Dawn bereits auf dem Weg nach Hause war? Wie sollte er Miko begreiflich machen, was mit Manfred passiert war?
Und wieso war es nur ein so angenehmes Gefühl sie zitternd und schluchzend in den Armen zu halten?

„Sir, haben Sie eine Minute?“, sprach ihn jemand an.
Germaine löste sich von Miko, die nur nickte und ging ein paar Schritte auf Finnegan Trent zu. „Finn?“
„Sir, ich… Ich habe gehört, die Techs hatten auch Verluste. Ich… Ich meine, Jaras persönliche Tech, sie…“
Germaine sah dem stockenden Mann in die Augen. Dann legte er in einer väterlichen Geste eine Hand auf seine Schulter. „Wenn Sie sich für sie verantwortlich fühlen, sollten Sie sie nach Hause bringen. Ich entlasse Sie auf eigenen Wunsch aus der Einheit. Aber hier wird immer ein Platz für Sie sein, Finn.“
„Ich… Werde nicht mehr zurückkehren.“
„Ich weiß. Aber es war wichtig für mich, es zu sagen“, schloss Germaine und bot dem Piloten des zerstörten Kabuto die Hand an.
Zögerlich ergriff Trent diese und drückte sie fest.
„Der Lancelot und der Raijin werden gerade geborgen“, murmelte der Major wie beiläufig. „Ich sehe Sie nicht gerne ohne Mech, Finn. Wie wäre es, wenn Sie mir den Raijin abkaufen? Ich mache Ihnen einen guten Preis.“
„Kompensieren Sie Ihre Schuldgefühle?“, fragte Trent.
„Richtig. Also nutzen Sie das aus“, sagte er ernst.
„Ich… denke drüber nach.“
Die beiden nickten einander zu, dann ging der MechKrieger zurück zum Lander.

Haruko Yamada trat neben ihn und starrte mit ihm auf die brennenden Wracks.
„Was gibt es, Katana?“
Die junge Frau zuckte kurz zusammen. „Ich habe mich noch immer nicht an das Callsign gewöhnt“, gestand sie.
„Das kommt mit der Zeit. Auch ich musste mich an Knave erst gewöhnen, glauben Sie mir“, schmunzelte der Chevalier.
Die junge Draconierin nickte. „Das werde ich wohl. Aber ich habe eine Frage. Sir, was Sergeant Tsuno angeht, wissen Sie, dass…“
„Katana!“, blaffte Germaine.
Wieder zuckte die Frau zusammen, diesmal aber heftiger.
„Ich muß jetzt drei wichtige Chevaliers besuchen, und jeder einzelne Besuch wird schwer fallen. Sehr schwer. Darum lassen Sie doch bitte Miko Tsuno Miko Tsuno sein.“ Er sah der Draconierin in die Augen. „Bitte.“
„Wakarimassu.“ Sie nickte ernst.
„Sie kriegen den Dunkelfalken vielleicht doch nicht“, wechselte Germaine das Thema. „Kapitän Martyn hat da vielleicht etwas Interessanteres mitgebracht. Da müssen wir noch drüber reden. Wenn Sie sich gut bewähren.“
„Das werde ich, Sir. Das werde ich.“
**
Germaines Gedanken kehrten in die Realität zurück. Noch immer stand er im Hangar der ROSEMARIE, während die letzten Särge auf die SKULL verladen wurden. Juliette Harris begleitete auf eigenen Wunsch Cindy und Scharnhorst. Sie meinte, sie bräuchte Abstand von realen Kampfsituationen. Germaine konnte es ihr nicht verdenken wenn gleich die Anführer aller drei Waffengattungen ausgefallen waren. Er gestand ihr die Zeit auch zu.
Dann erhaschte er einen letzten Blick auf Akila, wie sie Docs Rollstuhl mit Geschick über einen Wulst bugsierte.
Das erste Treffen hatte er mit ihr gehabt und bis zum Start hatte sie sich an seiner Brust ausgeweint. Es war kein Wort gewechselt worden, doch das Krankenblatt von Patrick Dolittle war Hoffnung pur und die Tränen Zeichen ihrer Erleichterung gewesen.
Das zweite Treffen hatte er mit van Roose gehabt, kurz bevor sie die Atmosphäre von Bryant hinter sich gelassen hatten, begleitet von zwei Luft/Raumjägern der Regulars, die sie mit spöttischen Kommentaren wie sich doch bitte nicht noch mal zu verfliegen verabschiedet hatten. Der junge Sergeant war auf der Brücke gewesen, hatte Koordinatensätze für das Rendezvous mit dem Sprungschiff angegeben und dabei auf ein Holo gestarrt, das einen Overlord auf dem Weg zum Nadir-Sprungpunkt dargestellt hatte.
Germaine war dabei gewesen, als die Ankunft einer Blakes Wort-Korvette am Zenitsprung gemeldet wurde und hatte das erleichterte Aufatmen von Martyn über die Komm gehört.
Und er hatte van Rooses Tränen gesehen. Er hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt und dankbar hatte der Sergeant diese Geste angenommen.
Der dritte Besuch war auf der Krankenstation erfolgt, kurz vor dem Sprung. Dort hockte Kitty und starrte auf den aufgebahrten Leichnam ihres Bruders. Ihre Augen waren leer und in der kalten Luft hatten sich ihre Lippen bereits bläulich verfärbt. Germaine hätte sich fast mit ihr geprügelt, nur um sie wieder aus dem Kühlraum der Krankenstation heraus zu bekommen.
Sie hatte das erste Mal etwas gesagt, seit langer Zeit und ihm ein Ich bin Schuld! an den Kopf geworfen.
Germaine hatte sie da an der Schulter ergriffen und sie durch geschüttelt und so lange auf sie eingeredet, bis ihr die Idiotie ihrer Worte bewusst geworden war.
Er hatte Tomi gemocht, und er hatte nichts tun können, um ihn zu retten. Oder Sonja. Oder Molly St. Jones. Und er hatte nun nicht auch noch Kitty verlieren wollen.
Und als dieses Argument in ihr Bewusstsein gerückt war, da… Da hatte sie erneut etwas gesagt. Rau und krächzend war ein leises danke über ihre Lippen gekommen.

Kurz senkte Germaine den Blick, dann sah er wieder auf. „Führungsoffiziere versammeln sich im Besprechungsraum“, befahl er über Komm.
Er selbst ging langsam in diese Richtung, und als er ankam, war der Raum schon gut gefüllt.
Er übernahm das Stirnende und sah in die Runde.
„Was ich jetzt tun werde, gehört zu den angenehmeren Aufgaben eines Kommandeurs.
Sergeant Battaglini, ich befördere Sie hiermit mit sofortiger Wirkung zum Kommandeur der Höllenhunde. Außerdem bekommen Sie den Rang eines First Lieutenant.“
Überrascht sprang der Panzerfahrer auf. „Was?“
Mike McLloyd klopfte ihm auf die Schulter. „Du machst das schon.“
„Aber er, aber Mike, ich meine…“
„Es ist der letzte Befehl von Doc“, schloss Germaine. „Aber Sie bleiben in Ihrem Rang, Mike. Sie werden sein Stellvertreter.“
„Verstanden, Sir“, erwiderte der Panzerfahrer grinsend.
„Patrick Dolittle wird nachträglich zum Captain befördert und erhält die entsprechende Abfindung.
Juliette Harris wird ebenfalls zum Captain befördert und Sie alle werden mir zustimmen, dass das lange überfällig war.“
Diverses Kopfnicken bestätigte das.
„Sergeant-Major Rebecca Geisterbär. Ich befördere Sie hiermit wegen sehr guter Leistung zum Second Lieutenant. Und ich hoffe, Sie bleiben der Einheit noch lange erhalten.“
„Was? Ich…“ Sie nickte. „Ich bedanke mich, Sir. Aber es ist ungewohnt für mich einen Rang zu erhalten, ohne darum gekämpft zu haben.“
„Aber das haben Sie doch, Rebecca. Jeden einzelnen Tag, jede einzelne Minute. Sie haben Schweiß und Blut dafür vergossen. Und Sie haben mich ertragen“, schloss First Lieutenant McHarrod grinsend.
„So gesehen haben Sie Recht“, erwiderte Rebecca und lächelte raubtierhaft. Ihre Clannernatur kam in diesem Moment voll durch und auch McHarrod grinste dieses Lächeln.
Bevor das Ganze zu einem Revierkampf zwischen zwei Bestien werden konnte, sagte Germaine: „Sergeant van Roose wird hiermit zum Interimslieutenant befördert und leitet ab sofort die Infanteriekompanie. First Lieutenant Bishop, Ihr Pionierplatoon wird ab sofort ausgegliedert und als eigenständige Einheit geführt.
Sergeant Decaroux, melden Sie sich nachher mit Povlsen und Kalinskaya nachher in meinem Büro. Wir haben etwas zu besprechen.“
Aufgeregtes Raunen klang von den anwesenden Infanteristen auf. Mit den Beförderungen hatte Germaine definitiv Staub aufgewirbelt.
„First Lieutenant Sleijpnirsdottir, Sie werden mit sofortiger Wirkung zum Captain befördert. Die Fallen Angels als Einheit werden belobigt. Ach, und wenn wir gerade dabei sind, Second Lieutenant Slibowitz, ich befördere Sie zum First Lieutenant.“
Germaine klatschte in die Hände, als das Geraune der Infanterie und der Flieger zu laut wurde.
„Weitere Beförderungen, Belobigungen und Prämienzahlungen erfolgen in den nächsten Tagen. Ruhen Sie sich dennoch nicht auf der faulen Haut oder dem Ruhm aus, sondern arbeiten Sie hart an Ihrer Ausrüstung und Ihrem Ausbildungsstand. Besonders die Flieger haben viel zu tun, oder?“
Kiki nickte schuldbewusst. Ihre Stuka hatte es ordentlich mitgenommen. Wochen der Reparatur lagen vor ihr und den Techs.
„Dann los.“

Langsam leerte sich der Besprechungsraum. Als er alleine war, ging Germaine zu einem Schrank und holte eine halbvolle Flasche Scotch hervor, dazu ein schweres Glas. Er schenkte es zu einem Viertel voll und betrachtete die blasse Flüssigkeit lange Zeit.
Dann schüttete er den Inhalt des Glases in die Flasche zurück und verstaute beides wieder.
„Keine Zeit“, murmelte er. „Einfach keine Zeit. Es ist soviel zu tun. Soviel zu tun.“
Seine erste Aufgabe würde es sein, dafür zu sorgen, dass van Roose den versprochenen Brief an Dawn schrieb.
Dieser Gedanke ließ Germaine schmunzeln.

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Angry Eagles

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10.07.2005 14:10 Ace Kaiser ist offline E-Mail an Ace Kaiser senden Beiträge von Ace Kaiser suchen Nehmen Sie Ace Kaiser in Ihre Freundesliste auf
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