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Zum Ende der Seite springen Die Peripheriekriege - Alte Feinde
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Taras Amaris Taras Amaris ist männlich
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Die Peripheriekriege - Alte Feinde Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Planet Ling
Hauptstadt Rutan, Innenstadtbezirk
weit außerhalb der Inneren Sphäre

März 3134


Ein weiteres Mal wurde Ihre Aufmerksamkeit von der Koordination Ihrer Einheit abgelenkt als ein schweres Maschinengewehr aus einer getarnten Stellung in den Ruinen eines Gemischtwarenladens das Feuer auf Ihren Mech eröffnete. Funkensprühend prallten die Geschossgarben an der schweren Panzerung ihres Marodeur ab und sirrten als Querschläger über den von Rauchschwaden durchzogenen Marktplatz. Eines musste sie der Miliz dieses Hinterweltlerplaneten lassen. Sie hatten Mut. Sie drehte ihre 75 Tonnen schwere Kampfmaschine in Richtung der Stellung, die provisorisch mit Sandsäcken und Autowracks befestigt worden war als das Funkgerät in ihrem Helm knisternd zum Leben erwachte.
„Habe den letzten Befehl nicht vollständig erhalten. Bitte wiederholen.“ Ein tiefer Atemzug, während dem sie das Fadenkreuz auf ihrer Sichtprojektion zielgenau auf die Mündungsflamme des immer noch feuernden Maschinengewehrs ausrichtete, dann presste sie den Auslöser ihres rechten Armlasers. Der Strahl ultraheißer Energie durchschnitt die Rauchschwaden, den die brennenden Gebäude rings herum erzeugten und tastete sich dann in die Ruine vor, wo er sein tödliches Werk schnell und überaus gründlich verrichtete. Sofort verstummte das schwere Dröhnen der Maschinenwaffe und kurz darauf drang das Peitschen hunderter detonierender Patronen an die Außenlautsprecher des Marodeur. Der Laserstrahl verflüssigte den Beton der Mauer und verwandelte den Sand der Barrikaden zu Glas nachdem er die einfachen Stoffsäcke verdampft hatte. Dunkler Rauch quoll nun aus dem ehemaligen Geschäft und bildete innerhalb von nur Sekunden eine sich ständig ausbreitende und verändernde Mauer auf einer Länge von mehreren Metern die Straße hinab. Fasziniert beobachtete sie wie eine lichterloh brennende Gestalt aus dem Rauch taumelte. Die Flammen umhüllten vollständig die wild um sich schlagende Gestalt, die einige Schritte aus dem Rauch wankte und dann kraftlos zu Boden sank. Ein kaltes Lächeln verzog das hübsche Gesicht der Mechpilotin zu einer Fratze.
„Ich sagte ihr sollt die Miliz weiter vor euch hertreiben. Ich will keinen einzigen Uniformträger in der Stadt haben während unsere Jungs die Beute in das Landungsschiff verladen. Gordon soll das Raumhafengelände abriegeln. Der Rest der Infanterie nimmt sich die Sekundärziele vor. Keine Gefangenen, macht alles nieder was ihr antrefft. Ich habe so das Gefühl das wir nicht das letzte Mal hier waren, und bei unserem nächsten Besuch möchte ich keine Gegenwehr vorfinden.“ Sie riss sich von dem Anblick des mittlerweile nur noch rauchenden Leichnams los und blickte auf die Nahortung. Das Leistungsvermögen des veralteten Systems wurde zwar durch die beengten Verhältnisse der Innenstadt eingeschränkt, aber was sie sah ließ sie zufrieden nicken. Die restlichen Mitglieder ihrer Lanze scheuchten die wenigen Überlebenden der Miliz in die Außenbezirke von Rutan, der Hauptstadt des Planeten, den sie als Ziel ihres Überfalls auserkoren hatte. Eigentlich war der Abstecher auf diesen Felsklumpen nur zum Zweck der Erbeutung von Nahrungsmitteln erfolgt, hatte sich jedoch als wahrer Glücksgriff erwiesen. Die Lagerhallen des Raumhafens waren prall gefüllt mit Edelmetallen und Erzeugnissen der heimischen Industrie, allem voran einigen brandneuen Industriemechs, welche sich vorzüglich für eine Umrüstung ganz nach ihrem Geschmack eigneten. Leider hatte sie nur ein einziges Landungsschiff mit begrenztem Laderaum und auch nicht genügend Truppen für eine längerfristige Aktion, aber der Rest ihrer Einheit war nicht weit entfernt. In wenigen Monaten würde sie erneut wie eine Heuschreckenplage über diesen Planeten herfallen, und sie konnte sich gut vorstellen dann etwas länger zu bleiben.
„Verstanden Chefin. Wir werden der Miliz den Weg zu den Massengräbern schon zeigen.“ Die melodische Stimme von Teak, einem ihrer besten Battlemechpiloten wurde von dem Feuer der Maschinengewehre seines Heuschreck unterlegt, und sie konnte sich bildlich vorstellen wie er gerade einen sich zurückziehenden Trupp Milizionäre in einen blutigen Haufen Fleisch verwandelte. Die Symbole ihrer Einheit rückten auf dem Monitor nun schnell weiter in die Außenbezirke vor, während die wenigen grünen Symbole der Milizeinheiten in immer entlegenere Gebiete zurück wichen oder einfach erloschen. Sie drehte den Marodeur von dem nun vollständig brennenden Gemischtwarenladen weg und brachte ihren letzten Gegner damit zurück in die Sichtprojektion. Der zerbeulte Kriegshammer war fast vollständig unter dem eingestürzten Bürogebäude begraben worden, was eine Bergung wohl sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich machen würde. Zumindest in der kurzen Zeit, die ihr blieb. Es war zwar eine Schande ein solches Beutestück hier zurück lassen zu müssen, auf der anderen Seite hatte der sogenannte Protector von Ling hart gekämpft was seiner Maschine schwere Schäden und ihm einen grässlichen Tod, eingeklemmt in den Trümmern des Cockpits und zermalmt von dem schweren Fuß des Marodeur eingebracht hatte. In Gedanken machte sie sich eine Notiz, ihrem Tech den Auftrag zu geben, eine weitere Abschussmarkierung auf dem Gehäuse der linken Partikelprojektorkanone an zu bringen. Als sie sich gemächlich von dem verwüsteten Marktplatz entfernte feuerte sie beiläufig beide mittelschwere Laser ihrer Maschine auf die moderne Glasfassade des Hauptverwaltungsgebäudes ab. Die Strahlen schmolzen die teuren Fenster in Bruchteilen einer Sekunde und entfachten im Inneren dieses Gebäudes ein flammendes Inferno. Als der Marodeur die Hauptstraße betrat und nach Westen Richtung Raumhafen schwenkte tobte die Feuersbrunst bereits über sämtliche Stockwerke.

Die Gluthitze im Inneren des engen Cockpits war für Katharina fast unerträglich. Ihre Kühlweste arbeitete brummend auf höchster Stufe, aber seit ihre Wespe einen Treffer an dem Reaktor hatte einstecken müssen produzierte dieser eine noch höhere Abwärme als es normalerweise schon der Fall war. Das sie ständig mit Höchstgeschwindigkeit durch die Vororte von Rutan sprinten musste half auch nicht gerade dabei die Temperatur auf erträgliche Werte zu senken. Im Gegenteil. Erneut warf sie einen Blick auf die Statusanzeige, einen der wenigen Monitore die überhaupt noch funktionierten. Keine Munition für den Kurzstreckenraketenwerfer, Schäden an der internen Struktur in drei Bereichen der Maschine, der Panzerungsschutz war an den meisten Stellen nur noch so dünn wie Papier wenn überhaupt noch vorhanden und natürlich der beschädigte Reaktor. Alles in Allem war dies der schwärzeste Tag in Katharina Garvins Leben. Als Mechkriegerin dritter Klasse hätte sie sich nie Träumen lassen überhaupt einmal an einem Gefecht teilnehmen zu können. Dazu hätten erst einmal die beiden Piloten mit längeren Dienstzeiten ausfallen müssen, aber als der Dunkelfalke der Piraten während des perfekt durchgeführten Gefechtsabwurfes genau auf den Offiziersunterkünften der Kaserne gelandet war, hatte dies für sie eine sprunghafte Beförderung bedeutet. Nicht das sie sich darüber gefreut hätte. Sie war von der Kantine in der sie gerade ihr Frühstück zu sich genommen hatte zu den Mechhangars gesprintet, während der Angreifer ein Massaker unter der Bereitschaftsmannschaft der Miliz begangen hatte. Als sie die Wespe endlich hatte aktivieren können und der Reaktor hochgefahren war, stand sie dem 5 Tonnen schweren Gegner fast alleine gegenüber. Ein kurzer Schlagabtausch hatte ihr jedoch die Grenzen ihrer eigenen Maschine aufgezeigt, so dass sie mit Hilfe der Sprungdüsen das Weite gesucht hatte. Die Wespe war ein zwanzig Tonnen leichter Scoutmech welcher von der Miliz als Ausbildungsmaschine verwendet worden war. Völlig veraltete Hardware hatte es ihr unmöglich gemacht dem wütenden Feuer des Dunkelfalken etwas entgegen zu setzen. Dieser war zwar ebenfalls nicht nachgerüstet, aber alleine der Gewichtsvorteil des Gegners hatten einen Sieg ihrerseits mehr als nur unwahrscheinlich werden lassen. Seit mehr als vier Stunden wüteten die Piraten nun durch die Hauptstadt und schienen sich vorgenommen zu haben, sie bis auf die Grundmauern ein zu reißen. Katharina hoffte inständig dass der Protector mehr Erfolg hatte als sie. Unbeholfen bewegte sie die schwer beschädigte Wespe über eine Kreuzung um hinter einer größeren Lagerhalle kniend in Deckung zu gehen. Wenigstens schienen die verfolgenden Piraten sie verloren zu haben. Die beiden Schweber der Polizei, die sich ihr vor einigen Kilometern angeschlossen hatten, kamen kurz darauf neben der dampfenden Wespe zum stehen.
„Wespe, hier Kommissar Hager, die Piraten scheinen nach Westen ab zu drehen. Wahrscheinlich wollen sie die Miliz umgehen und die Front dann von der Seite aufrollen. Ich habe Berichte über den Dunkelfalke und den Lineholder sowie mindestens acht Fahrzeuge plus Infanterie. Unsere Jungs kommen nicht dazu sich neu zu formieren oder Abwehrstellungen ein zu nehmen. Dafür rücken die Piraten einfach zu schnell nach. Was wollen sie unternehmen?“ Die Stimme des alten Mannes war angespannt, jedoch bemerkenswert ruhig für einen Polizisten in seiner Situation. Katharina vermutete dass er früher Teil der Miliz gewesen war und zumindest eine grundlegende militärische Schulung erhalten hatte. Angestrengt nachdenkend öffnete sie das Visier des Neurohelms und angelte sich die Wasserflasche die in dem Privatfach unter dem Sitz verstaut war. Das Wasser schmeckte abgestanden und war nur um einige Grad kälter als der Innenraum des Cockpits, aber allein die Flüssigkeit auf den ausgetrockneten Lippen zu spüren war für sie schon ein Erlebnis ohne Gleichen.
„Kommissar Hager, hier Wespe. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Seit zwei Stunden sind die militärischen Kanäle der Miliz tot. Wahrscheinlich haben die Piraten unsere Kommandozentrale ausgeschaltet, oder aber sie stören einfach die Verbindungen. Protector Müller kann ich auch nicht erreichen und die wenigen Trupps mit denen ich Kontakt herstellen konnte, hatten noch weniger Kenntnis über die Gesamtsituation als ich. Mein Mech ist nur noch ein rauchendes Wrack über das die Piraten höchstens Lachen werden. Die haben uns böse auf dem falschen Fuß erwischt.“ Wieder ließ sie ihre Blicke über die Instrumente der Wespe gleiten. Sie Sensoren der Maschine hatten einen direkten Treffer aus dem mittelschweren Laser des Dunkelfalke erhalten und gaben seit dem nur noch ein statisches Rauschen von sich. Wütend über ihre Hilflosigkeit warf sie die mittlerweile leere Plastikflasche in das Staufach zurück und klappte das Visier wieder zu. Genau in diesem Moment brach die Hölle über sie herein. Lange Geschossgarben prasselten auf die Rückenpanzerung der Wespe, gefolgt von einem Lasertreffer, der die geschundenen Stahlplatten einfach durchstieß und sich tief in das Innere der Wespe bohrte, Teile der internen Struktur der Maschine schmolz und auch den Gyrostabilisator beschädigte. Die Rückkopplung, welche sich durch den Neurohelm auf ihre Sinne übertrugen, ließen eine Welle von Schwindelgefühlen und Übelkeit über sie hereinbrechen, denen sie schutzlos ausgeliefert war. Im letzten Moment schaffte sie es den Mech wieder auf zu richten und in Richtung des Gegners zu drehen, in dem sie an den Kontrollen zerrte und all ihre Konzentration darauf verwandte das Gleichgewicht zu halten. Wie durch einen Schleier nahm sie den Heuschreck der Piraten wahr, der in den Trümmern eines Bürogebäudes stand, durch das er ohne Rücksicht auf etwaige Zivilisten gebrochen war. Die Mündung des mittelschweren Lasers unter dem Cockpit der vogelähnlichen Maschine rauchte noch, aber die Maschinengewehre in den Stummelarmen der Mordmaschine feuerten bereits wieder auf sie. Der Pilot des Heuschreck war ein meisterhafter Schütze. Die schweren Geschosse seiner Waffen fanden einen Weg durch die löchrige Panzerung im rechten Bein der Wespe und zerstörten den Aktivator im Knie während weitere Garben auf ihr Kanzeldach trommelten, funkensprühend von dem Panzerglas abprallten und haarfeine Risse hinterließen. Wieder musste Katharina mit der Steuerung kämpfen, aber wieder schaffte sie es ihren Mech aufrecht zu halten. An eine Flucht war nun jedoch nicht mehr zu denken. Der Heuschreck war schneller als ihre Wespe, und nun, da einer ihrer Aktivatoren unbrauchbar war, erst recht. Die Sprungdüsen konnte sie Aufgrund der immer noch hohen Temperatur nicht einsetzen was ihr auch den letzten Vorteil nahm. Es blieb also nur der Kampf. Sie zog das Fadenkreuz über die Silhouette der gegnerischen Maschine, bis dieses golden leuchtete und presste dann den Auslöser der letzten, ihr verbliebenen Waffe. Als der mittelschwere Laser im rechten Arm der Wespe seinen blutroten Strahl purer Energie in Richtung des Heuschreck spie, verwandelte sich das Cockpit um Katharina herum in einen Glutofen. Der schrille Ton des Überhitzungsalarms gellte aus den Lautsprechern, und im letzten Augenblick hämmerte sie mit der Faust auf den Vetoschalter um eine automatische Stilllegung des Reaktors durch die Sicherheitsschaltkreise zu verhindern. Sie hätte jubeln können als sie sah, wie ihr Schuss in den linken Stummelflügel ihres Gegners einschlug, Panzerung in Strömen verflüssigten Metalls zu Boden fließen ließ und sich in die interne Struktur fraß. Sie war sich sicher, damit zumindest eines der Maschinengewehre ausgeschaltet zu haben. Zuversichtlich stieß sie den Geschwindigkeitsregler nach vorne und die Wespe verfiel in einen langsamen, hinkenden Trott. Durch den zerstörten Aktivator im Bein wirkten die Schritte noch unbeholfener als zuvor, von der verringerten Geschwindigkeit ganz zu schweigen, aber Katharina hatte nicht vor dem Heuschreck zu entkommen. Sie steuerte direkt auf ihn zu.

Mechkrieger Teak verfluchte die Leichtmetallkonstruktion des Bürogebäudes. Der linke Fuß seines Heuschreck hatte sich in den verbogenen Metallfragmenten verfangen und hinderten ihn nun daran die Geschwindigkeit seiner Maschine zu nutzen um der Wespe auszuweichen. Der Battlemech der Miliz wankte träge auf ihn zu, während die Aktivatoren seiner Maschinen in dem Versuch das Bein zu befreien protestierend aufheulten. Die Wespe war nur noch Schrott. Sie zog das rechte Bein nach, hatte so gut wie keine Panzerung mehr, wodurch große Teile ihrer internen Struktur sichtbar waren und auf dem Infrarotscanner konnte Teak sehen das der Reaktor bereits mindestens einen Treffer eingesteckt haben musste. Die Maschine glühte weiß in der eher dunklen Umgebung des Vorortes der planetaren Hauptstadt. Während er das Fadenkreuz auf den anstürmenden Mech ausrichtete, spannte er den Kiefer an und öffnete damit einen Kanal den auch sein Gegner hören musste.
„Du bist fertig kleiner Milizionär.“ Seine Stimme war kalt wie Eis. „Ich werde deine glühende Blechbüchse mit meinem Laser in Streifen schneiden.“ Damit presste er die Auslöser für seine Waffen durch.

Sie hatte es fast geschafft. Durch die extreme Hitze in dem Cockpit der Ohnmacht nahe, hörte Katharina die Stimme des Piraten wie über eine Kilometer weite Entfernung, obwohl die Kopfhörer in ihrem Neurohelm zweifelsohne tadellos funktionierten. Der gegnerische Pilot hatte seinen Laser und die Maschinengewehre neu ausgerichtet und sie wusste dass diese Breitseite ihre Wespe kampfunfähig machen würde. Der leichte Scoutmech schüttelte sich bei jedem Schritt wie ein störrisches Maultier und sie musste krampfhaft mit den Kontrollen ringen um ihn aufrecht zu halten, aber sie hatte es fast geschafft. Sie verstand nicht warum der Pirat nicht die überlegene Geschwindigkeit seiner Maschine einsetzte um sich zurück zu ziehen, aber diese Überheblichkeit würde ihn teuer zu stehen kommen. Im gleichen Moment in dem sie die Entladung des Lasers ausmachte riss sie die linke Faust der Wespe nach vorne und schlug auf den Schalter für den Schleudersitz.

Teak konnte es nicht fassen. Der Pilot der Wespe hatte es wirklich geschafft seine völlig zerschossene Maschine auf Nahkampfentfernung an ihn heran zu bringen. Der Strahl seines mittelschwerer Lasers fraß sich durch die Panzerreste über dem rechten Torso seines Gegners und zerschmolz weitere interne Struktur zu rotglühender Schlacke während sein verbliebenes Maschinengewehr mit einer langen Garbe von panzerbrechenden Geschossen Funken über das Cockpit der Milizmaschine tanzen ließ. Nichts jedoch schien den sterbenden Battlemech aufhalten zu können. Mit Angst geweiteten Augen blickte Teak zu der erhobenen Stahlfaust die auf seinen Heuschreck zuschoss während sein Unterbewusstsein registrierte das der andere Pilot den Rettungsmechanismus aktiviert hatte und nun auf seinem Sitz in den wolkenverhangenen Himmel über Ling geschossen wurde.

Katharina wurde von den Andruckkräften des Raketenmotors unter ihrer Pilotenliege fast zerquetscht. Als nach endlosen Sekunden endlich die Düsen verstummten umfing sie erlösendes Gefühl der Ohnmacht das von dunkelster Schwärze begleitet wurde. Sie sah nicht mehr wie ihre Wespe im Fall die linke Faust in das Cockpit des Heuschreck rammte und es förmlich zermalmte. Auch den Ruck als sich der Fallschirm ihres Rettungssystems öffnete um ihren freien Fall zu bremsen bekam sie nicht mehr mit. Das letzte was sich in ihre Gedanken brannte war der Anblick der Innenstadt von Rutan. Ein flammendes Inferno welches ganze Häuserblocks verzehrte. Graue Rauchwolken welche Kilometer hoch in den Himmel stiegen, wie ein Mahnmal für die geschändete Stadt.

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01.04.2010 18:29 Taras Amaris ist offline E-Mail an Taras Amaris senden Beiträge von Taras Amaris suchen Nehmen Sie Taras Amaris in Ihre Freundesliste auf
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Kapitel 2 Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

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Kindheistage

Der Tritt gegen seinen Brustkorb presste Taras die Luft aus den Lungen und ließ ihn einige Schritte zurück taumeln, aber das Gewicht seiner Gegnerin war zu gering als dass sie ihn hätte umwerfen können. Cassandra war eine gute Kämpferin für ihre geringe Größe. Ihre blitzschnellen Tritte waren unter den Kindern der Gruppe fast schon berüchtigt. Außerdem war ihre Taktik mehr als ausgereift, zumindest für ein vierzehn Jahre altes Mädchen. Mit schnellen harten Attacken versuchte sie Taras größere Reichweite, Masse und Stärke auszugleichen, tänzelte nach ihren Angriffen immer wieder zurück um seinem Gegenschlag zu entgehen und sorgte dafür das er immer in Bewegung bleiben musste, damit seine Kräfte ihn früher oder später verließen. Seine Kampfmontur, bestehend aus einer schwarzen Hose, einem weiten T-Shirt derselben Farbe und einem paar Kampfstiefel, war bereits nach dem zweistündigen Dauerlauf völlig durchgeschwitzt gewesen, woran nicht zuletzt die Hitze von annähernd vierzig Grad Schuld war. Er blickte sich kurz um. Seine Schwester Demona stand drei Meter entfernt und beobachtete das Kampfgeschehen mit dem für sie typischen gläsernen Blick. Dies sagte ihm dass sie wohl schon wieder nicht voll bei dem Studium war sondern träumte. Das würde sie ihren nächsten Positionstest kosten. Sie war sowieso schon nicht wirklich berauschend im Nahkampf und ihre ständige unkonzentrierte Art sorgte dafür dass sie es auch nie werden würde. Neben ihr ragte Michaels dunkle Gestalt auf und ließ Demona geradezu winzig aussehen. Unter seinem T-Shirt wölbten sich myomerartige Muskelstränge und seine, für einen Fünfzehnjährigen, ungewöhnliche Größe ließ ihn zu einem der wenigen gleichwertigen Gegner für Taras avancieren. Eine Bewegung die er aus den Augenwinkeln wahr nahm ließ ihn seinen rechten Arm hoch reißen, gerade noch rechtzeitig um einen schnellen Tritt Cassandras ab zu blocken. Dies brachte den Rest der Ausbildungsgruppe in sein Sichtfeld. Sein Bruder Daimion, dessen unruhige Augen immer wieder zwischen dem Kampfgeschehen und den restlichen Personen hin und her zuckten. Durch einen genetischen Fehler war er das genaue Gegenteil von Taras. Klein gewachsen, schmächtig und hochgradig geistig instabil. Wo Taras schwarze volle Haare in einem Pferdeschwanz zu Schau stellte wuchsen bei Daimion nicht mal Augenbrauen, von Kopfhaar ganz zu schweigen. Neben diesem Fehler der Zucht standen noch zehn weitere Kinder, die jedoch einen Wurf des Clans bildeten. Diese beäugten kritisch jede von Cassandras und Taras Aktionen. Sie waren ihm jedoch völlig gleichgültig. Wahrgeborene Krieger aus minderwertigen Genen.
Wieder konzentrierte er sich auf seinen Positionstest. Cassandras schlanker Körper tänzelte erneut auf ihn zu. Ihre feuerroten Haare glänzten in der prallen Sonne und der Ausdruck in ihren Augen zeigte ihm dass sie diesem Test nun ein Ende machen wollte. Ihre blasse Haut, die von einer vererbten Blutkrankheit her rührte war rot vor Anstrengung und Taras wusste, das sein Plan funktioniert hatte. Seit Minuten gab er vor langsamer zu werden, und reagierte nur noch auf ihre Angriffe. Einige ihrer Attacken hatte er sogar durch seine Verteidigung gelassen um den Anschein zu erwecken, dass seine Kondition nicht mehr ausreichte um die Erschöpfung zu kompensieren. Nun kam Cassandra näher um ihm den vermeintlichen Todesstoß zu versetzten. Träge blickte er auf als sie gerade die Sohle ihres rechten Kampfstiefels zu einem vernichtenden Tritt gegen seine Schläfe anhob. Plötzlich verwandelte sich sein bis jetzt hektischer Atem zu einem ruhigen Schnauben. Er aktivierte seine Kraftreserven und packte ihr Bein mit einer schnellen Bewegung, noch bevor sie den Angriff beenden konnte. Seine linke Hand ballte sich zur Faust und schoss auf ihr Gesicht zu, ohne ihr die Möglichkeit des Ausweichens zu geben. Unter dem brutalen Schlag hörte Taras den Nasenknochen nachgeben, Blut spritzte in dicken Tropfen auf den Sand der Ebene und Cassandra taumelte zwei Schritte zurück, nachdem er ihr Bein wieder frei gegeben hatte. Sie hatte in einem Reflex beide Hände vor das Gesicht gerissen und keine Zeit mehr, ihre Deckung wieder auf zu bauen. Diesmal setzte Taras mit der rechten Faust nach, die seine Gegnerin auf dem Wangenknochen traf, ihren Kopf herum riss und sie Blut und abgebrochene Zähne auf den Boden verteilen ließ. Jedes der anderen Kinder wäre nach diesem Angriff zu Boden gegangen, aber Cassandra war zäh. Sie stand noch immer und brachte sogar ihre Hände wieder in eine defensive Position. Der Schmerz der gebrochenen Knochen trübte jedoch ihren Blick und verlangsamte ihre Reaktion. Er konnte es in ihren Augen sehen. Sie wussten es beide. Der Kampf war vorbei. „Cassandra, gib dich geschlagen. Erkenne meine Alphaposition an und unterwirf dich.“ Er sagte die Worte langsam und deutlich und mit einem drohenden Unterton. Sie sollte wissen dass er sie nicht schonen würde. Statt zu antworten riss seine Gegnerin ihr linkes Bein in die Höhe um ihm einen erneuten Tritt gegen den Brustkorb zu versetzen, aber der Angriff war zu langsam, zu plump. Fast schon eine Beleidigung seiner Person. Ohne eine Regung seiner Gesichtszüge blockte Taras den Tritt mit seinem rechten Unterarm während er wieder seine linke Faust auf sie abschoss. Wieder kam ihre Deckung zu langsam und wieder prallten seine Knöchel auf die bereits zertrümmerte Nase. Cassandra heulte auf vor Schmerz und versuchte sich wieder in sichere Entfernung zurück zu ziehen, aber Taras hatte sie an dem T-Shirt gepackt und sie bis auf wenige Zentimeter an sich herangezogen. Seine Rechte versetzte ihr einen Schlag in die Magengrube, der sie zusammen sacken ließ. Ihre Beine hatten bereits nach gegeben, alles was sie noch hielt war Taras linke Hand, die sich mittlerweile um ihren Hals gelegt hatte. Verächtlich entließ er ihren Kiefer aus seinem Griff und sie rutschte besinnungslos zu Boden. Taras nahm sich einige Sekunden in denen er die Augen schloss und seinen Atem unter Kontrolle brachte. Das Adrenalin ließ das Blut durch seinen Körper rauschen und es fiel ihm schwer seine Aggressionen zu unterdrücken. Eine harte Stimme die seinen Namen rief holte ihn in die Realität zurück. "Du hast den Test gewonnen Kind, du solltest den Sieg nun auch beanspruchen." Kind! Der Ausbilder hatte die Frechheit ihn Kind zu nennen! Taras öffnete die Augen und blickte auf die endlose Wüste die sich vor ihm erstreckte. Er drehte sich nicht um als er sprach. Und seine Stimme war kälter als der Tod. "Ich bin Taras. Ich bin Wahrgeborener des höchsten Geschlechts das die Menschheit jemals hervorbrachte. Ich muss diesen Sieg nicht beanspruchen, denn er stand nie außer Frage." Erst jetzt drehte er sich zu der Gruppe um und sah den Ausbilder vor den restlichen Kindern stehen. "Schon jetzt bin ich mehr als du es je werden wirst... allein durch meine Geburt! Solltest du es noch einmal wagen mich Kind zu nennen werde ich dafür sorgen dass dein Kopf auf einer Stange aufgespießt vor der Tür zu meinem Quartier verrottet!" In dem Augenwinkel sah er wie Michael sich anspannte. Es stand außer Frage dass er bei einer Konfrontation mit dem Ausbilder auf die Hilfe seines Freundes zählen konnte, aber er gab ihm ein diskretes Zeichen sich herauszuhalten. Dies war sein Kampf. Der Ausbilder war ein großer Mann Mitte vierzig. Seine Hände verkrampften sich noch während sein Gehirn versuchte diese ungeheure Beleidigung durch ein Kind zu verarbeiten. Taras wusste, dass der Ausbilder ihn nicht töten würde, dazu hatte er nicht die das Recht. Aber er würde ihm eine Lektion erteilen wollen. Eine überaus schmerzhafte Lektion. Ohne ein weiteres Wort stürzte sich der Ausbilder auf Taras, aber dieser hatte gesehen wie der Mann sein Gewicht verlagerte und war vorbereitet. Die Stellung der Schultern sagte ihm dass sein Gegner ihn mit der rechten Faust ins Gesicht treffen wollte. Offensichtlich unterschätzte auch er Taras obwohl er gesehen haben musste, das Cassandra diesen Fehler bitter bereut hatte. In einer flüssigen Bewegung duckte er sich unter dem Schlag hindurch, wobei seine Hand zu dem versteckten Kampfdolch in seinem Stiefelschaft zuckte und die Klinge blitzschnell nach oben brachte. Die letzten Sekunden des Ausbilders bereute er wahrscheinlich seine Torheit, aber er hatte keine Chance mehr seinen Fehler zu korrigieren. Der Schwung des verfehlten Schlages trug ihn an Taras vorbei, der sich mit seinem Gegner drehte und die tödliche Klinge in einem schwungvollen Bogen durch die Halsschlagader seines Opfers trieb. Der Schnitt war tief und perfekt platziert. Hellrotes Blut schoss augenblicklich aus der Wunde und spritzte auf den heißen Sand. Der Ausbilder torkelte zwei Schritte weiter und drehte sich dann wieder zu Taras herum während der versuchte die Wunde mit seiner Hand zu verschließen. Sein Blut quoll bereits nach nur Sekundenbruchteilen zwischen seinen Fingern hindurch und tränkte sein schwarzes Uniformhemd. Seine Augen drückten unendliches Erstaunen aus. Taras blickte ihn interessiert an ohne auch nur eine Gefühlsregung auf sein Gesicht treten zu lassen. Noch einmal wollte der Ausbilder angreifen, wollte zumindest durch einen Schlag gegen das Kind seine schändliche Niederlage ausbessern, aber der Blutverlust war einfach zu groß. Torkelnd kam er auf Taras zu, die freie Hand zur Faust geballt. Dieser stürzte nach vorne, fasste das Handgelenk des erhobenen Armes und rammte den Dolch bis zum Heft in die Brust des todgeweihten. Der Stoß traf das Herz und setzte dem Leben in dem nur noch zuckenden Körper schnell ein Ende. Während der Ausbilder in die Knie ging hielt Taras den Griff des Dolches fest in seiner Hand und sank langsam mit seinem Opfer auf die Knie um ihm in die brechenden Augen sehen zu können. "Ich habe es dir gesagt! Dein Kopf wird auf einer Stange vor meinem Quartier verrotten."
Mit einem Ruck zog er das Messer aus dem Leib und stand mit einer Drehung auf, was die schockierte Gruppe Kinder in sein Sichtfeld brachte. Und natürlich die beiden anderen Ausbilder, die wie erstarrt auf die blutige Szenerie vor sich starrten. "Ich bin Taras. Fechtet einer von euch meine Führung an?" Breitbeinig stand er auf dem Sand der Ebene. Seine Hand mit dem Dolch war über und über mit Blut besudelt, das an der Klinge herunter auf den Boden tropfte. Nicht wenige Spritzer der roten Flüssigkeit hatten sein Gesicht erreicht und verliehen ihm ein dämonisches Aussehen. Das keuchende Gurgeln des Sterbenden bildete eine grausame Kulisse. Nach und nach senkten die Kinder der Gruppe den Kopf als er sie mit fanatisch glänzenden Augen anstarrte. Niemand hatte ein Interesse daran seinen Führungsanspruch anzufechten. Auch die Ausbilder senkten eingeschüchtert die Köpfe. Minderwertiges Genmaterial. Er ließ seinen Blick weiter schweifen. Michael. Auch er senkte langsam seinen Blick zu Boden, aber er lächelte. Ein Lächeln das man einem Freund schenkte dem man gratulieren wollte. Taras würde es sich merken. Dann trafen seine Blicke auf die einzigen beiden Wesen in diesem Universum die ein Recht dazu gehabt hätten ihm seinen Anspruch streitig zu machen. Rein theoretisch. "Und du Schwester? Willst du mich herausfordern?" Demona hatte sich im Anblick des Blutes verfangen. Ihr Blick schaltete allerdings schnell von glasig zu hellwach als sie realisierte das er mit ihr sprach. Ihr Körper zitterte und Taras konnte Panik in ihren Augen sehen. Aus denselben Genen, und doch so schwach. "Nein Bruder! Dein Sieg, deine Position." Ihre Stimme zitterte. Kleines ängstliches Mädchen. Seinen Bruder brauchte Taras nicht anzusehen um zu wissen dass sein Blick gen Boden gerichtet war. Er war schon immer der Schwächste gewesen. In einem kranken Körper steckte in den meisten Fällen auch ein kranker Geist. Zufrieden mit dem Ergebnis setzte Taras sich in Bewegung Richtung der Bergfestung im Norden. Im Vorbeigehen drückte er Demona den blutverschmierten Dolch in die Hand. "Ich will dass es geschieht wie ich es gesagt habe. Auf einer Stange!" Seine Stimme war schneidend. Wie kalter Stahl. Demona starrte ihn verwirrt an, bis sie begriff dass er hier und jetzt zeigen wollte wer das Sagen hatte. Und sie war bereit das zu akzeptieren. Zögernd nahm sie die Waffen, schluckte und schlurfte dann in die entgegengesetzte Richtung davon. In Richtung der Leiche.

Die drei Männer standen auf dem niedrigen Sandhügel vor dem offenen Schweber und studierten die Szenerie in der Ebene. Drei Männer wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Ein Greis, gehüllt in eine dunkle Robe, die Kapuze so tief in das Gesicht gezogen das man nicht sicher sein konnte ob er überhaupt etwas sah. Ein athletischer junger Mann Mitte zwanzig in einem Kampfanzug aus einem grünen, schuppenartigen Material und ein dickbäuchiger Mann dessen sorgenvoller Blick sich nicht von der am Boden liegenden Gestalt des Mädchens lösen konnte. "Er macht hervorragende Fortschritte." Die feste Stimme des Greises strafte seine Erscheinung Lügen. Und das brutale Lächeln auf seinen Zügen hätte Wasser zu Eis gefrieren lassen können. "Ja, ich stimme dir zu. Ein weitaus überlegener Gegner tot, ein ebenbürtiger Gegner ausgeschaltet. Und er selbst blutet nicht einmal." Anerkennend nickte der Mann in dem Kampfanzug in Richtung des langsam in einen Sprint verfallenden Taras. "Seine Kondition und Stärke ist herausragend. Das Problem mit den unkontrollierten Gewaltausbrüchen haben wir ebenfalls in den Griff bekommen. Er ist den anderen beiden physisch und psychisch absolut überlegen. Vom Rest der Gruppe ganz zu schweigen." Im Gegensatz zu dem Greis erlaubte sich der Sprecher keine Gefühlsregung. Es klang eher wie eine kühl vorgetragene Analyse.
"In den Griff bekommen? Was zum Teufel glauben sie in den Griff bekommen zu haben? Er hat gerade einem Ausbilder die Kehle durch geschnitten." Fassungslos starrte der Dickbäuchige nun ebenfalls dem jungen Taras hinterher. "Eine solche Brutalität habe ich noch nie bei einem Kind gesehen." Der Greis schüttelte energisch den Kopf. "Er musste seine Stellung innerhalb der Gruppe festigen. Um dies zu ermöglichen reichte ein Sieg über eine offensichtlich unterlegene Gegnerin nicht aus. Mit seiner Beleidigung hat der Ausbilder sein eigenes Todesurteil unterzeichnet. Er gab Taras einen Grund. Wir haben die unkontrollierten Gewaltausbrüche kanalisiert und umgewandelt. In wohl dosierte Brutalität. Und das ist genau das was wir brauchen. Genau das was wir bezweckt haben!" Langsam drehte er sich zu dem neben ihm stehenden Mann in dem Kampfanzug um. "Wie macht er sich in den restlichen Fächern?"
Der Angesprochene musste nicht überlegen, die Antwort kam ohne Zögern, ohne Denken. "Seine taktischen Fähigkeiten werden mit 98% bewertet. In den BattleMech Lehrgänge ist er sogar noch besser eingestuft worden. Politik ist sein Spezialgebiet. Ich glaube nicht einmal Sun-Tzu Liao könnte ihm da das Wasser reichen." Bei dem letzten Satz verzog der junge Mann schmerzlich das Gesicht. Was den Greis zu erheitern schien. "Er benötigt auch dieses Können für die vor ihm liegende Aufgabe. Ich weis das es nicht ihren Traditionen entspricht, aber sie müssen sich nur ins Gedächtnis rufen wohin ihre ach so teuren Traditionen sie letztendlich gebracht haben."
Der Blick des jungen Mannes wurde hart. "Sie haben wohl Recht. Der Rest seiner Bewertungen liegt ebenfalls zwischen achtzig und neunzig Prozent. Weit über dem Durchschnitt. Selbst weit über dem was die Besten der Gruppe erreichen. Ich muss zugeben dass meine Zweifel bezüglich des genetischen Materials unbegründet waren." Damit schien das Gespräch für ihn beendet zu sein. Er drehte sich um und machte sich auf den Weg zu dem Schweber, während der Greis wieder in Richtung des sich entfernenden Taras blickte. "Wie läuft der Ausbau der Festung? Liegen wir noch im Zeitplan?"
Der plötzliche Themawechsel des alten Mannes schien den Dickbäuchigen zu überrumpeln. Verständnislos blickte er ihn erst einige Sekunden lang an, bevor er sich besann und antwortete. "Wir liegen gut im Zeitplan. Die Vergrößerung der Cavernen ist fast abgeschlossen und meine Leute haben bereits begonnen den Ausbau vorzubereiten. Ganz ehrlich glaube ich aber nicht dass die Bluthunde sie hier finden werden. Dieser trostlose Felsbrocken bietet meinen Leuten schon endlose Jahre ein sicheres Versteck." Die letzten Worte blieben dem Dickbäuchigen fast im Hals stecken, als er sah wie Demona ihre Arbeit beendete und den Kopf des Ausbilders mit einem Ruck vom Rumpf löste. "Das mein Lieber ist unsere einzige Hoffnung!"

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01.04.2010 22:33 Taras Amaris ist offline E-Mail an Taras Amaris senden Beiträge von Taras Amaris suchen Nehmen Sie Taras Amaris in Ihre Freundesliste auf
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