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Blade Blade ist männlich
Sergeant Major


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Shori Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

SHORI

Piratensprungpunkt
Samtram-System
Draconis Kombinat

Der Weltraum wurde je erschüttert, als die enormen Energien eines KF-Triebwerks seine Struktur aufrissen und ein schlankes Schiff zurück in den Normalraum schleuderten. Die letzten Fäden des Hyperraums verblassten langsam und im gleichen Tempo, in dem das unmessbare verschwand, erwachten die Sensoren des Sprungschiffes zum Leben.
Messungen wurden vorgenommen, Navigationsdaten kontrolliert und nachdem feststand, dass sie am passenden Ort und vor allem heil materialisiert waren, dockte der kugelförmige Rumpf eines Landungsschiffes ab und machte sich auf die Reise zu dem einzigen bewohnten Planeten des Systems.

Kapitänskajüte, GELBER VOGEL Trägerschiff der Okinawa-Klasse
Am Nadirsprungpunkt des Varo-Systems
Draconis Kombinat

Ein leises Piepen durchbrach die Ruhe und ließ Sho-sa Ito Yamamoto von dem Bericht aufblicken, an dem er gerade gearbeitet hatte. Einen Moment lang musterte er das um Aufmerksamkeit heischende Interkom, bevor er seinen Arm ausstreckte und den Anruf entgegen nahm: „Ja?“ „Hier spricht die Brücke“ meldete sich der Wachhabende Offizier: „Wir haben soeben eine Nachricht mit neuen Befehlen vom Planeten erhalten.“ „Wecken sie den EO!“ befahl Ito: „Und informieren sie Chu-i Tendo und den Chefingenieur, dass ich ihre Versorgungsanfragen innerhalb der nächsten Stunde benötige!“ „Hai Sho-sa“ bestätigte der Angesprochene rasch, bevor er die Verbindung beendete, um sich an die Arbeit zu machen.

Unterdessen speicherte Yamamoto seinen Bericht ab und lehnte sich dann zurück, soweit es das Sicherheitsnetz seines Sessels zuließ. Er hatte erst vor knapp einem Jahr das Kommando über dieses neue Schiff übernommen und bisher war es noch zu keinem ernsthaften Einsatz gekommen. Natürlich fand man auf Patrouillen immer wieder einen Piraten oder Schmuggler, doch ein ernsthafter Kampf war den Veteranen seines ehemaligen Schiffes noch nicht wieder vergönnt worden. Vielleicht würden die neuen Befehle ihnen wieder die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten im Dienste des Koordinators zu beweisen und gleichzeitig zu demonstrieren, wozu diese neue Schiffsklasse in der Lage war.
Mit einem zufriedenen Lächeln löste Ito das Netz, erhob sich und verließ wenig später seine Kajüte um sich auf den Weg zur Brücke zu machen.

Besprechungsraum, GELBER VOGEL Trägerschiff der Okinawa-Klasse
Am Nadirsprungpunkt des Varo-Systems
Draconis Kombinat

Der Raum war nie sonderlich groß gewesen und als sich nun alle Abteilungsleiter des Schiffes inklusive den Staffelführern der Luft/Raumjäger versammelt hatten, schien es nun eindeutig zu eng zu werden. Mochte das neue Landungsschiff an sich eine recht gut durchdachte Konstruktion sein, war den Ingenieuren bei der Planung dieses Bereiches eindeutig ein Fehler unterlaufen. Wenn sie auch andere Vorgaben benutzt hatten, als ein erfahrener Landungsschiffskommandant, wenn es um einen Besprechungsraum ging, konnte Yamamoto ihnen diesen Fehler nicht ganz leicht verzeihen.
Doch der Raumfahrer hatte schon vor Jahren gelernt, gewisse Dinge geduldig zu ertragen und sich nicht zu beschweren. Oder wenn, dann am passenden Ort und vor allem zur passenden Zeit. Und keine der beiden Vorgaben traf hier und heute zu.

„Wir haben neue Befehle erhalten“ begann der Sho-sa nun die Konferenz und aktivierte den Holoprojektor in der Tischmitte: „Vor neununddreißig Stunden materialisierte an einem Piratenpunkt des Samtram-Systems ein unidentifiziertes Sprungschiff und entließ ein Landungsschiff. Unsere Befehle verlegen uns mit Hilfe des Sprungschiffes KLEINER DRACHE in das System, wo wir die Eindringlinge bei ihrer Rückkehr vom dritten Planeten abfangen und aufbringen oder, was vermutlich wahrscheinlicher ist, vernichten sollen.“ „Wissen wir schon, um wen es sich handelt?“ wollte Chu-i Sakura Tendo, die Waffenoffizierin wissen: „Könnten die Truppen der Geisterbären so weit vorgestoßen sein? Oder handelt es sich vielleicht um Einheiten des VerCom?“ „Wie gesagt war eine Identifizierung bisher nicht möglich“ erwiderte Ito und unterdrückte ein aufkeimendes Lächeln ob der Begeisterung seiner Untergebenen: „Wahrscheinlicher jedoch ist, dass wir es wieder mit Piraten aus der Peripherie zu tun bekommen werden. Das heißt der Kampf wird vielleicht nicht sonderlich ehrenvoll, aber umso verbissener sein. Mit anderen Worten erwarte ich von ihnen allen höchste Leistungen. Vor allem von ihnen,“ dabei nickte er den drei anwesenden L/R-Jägerpiloten zu: „denn ihren Leuten wird die Hauptlast des Kampfes auferlegt werden.“ „Wir werden den Drachen stolz machen“ erwiderte der Kommandant der Jägerstreitkräfte und Yamamoto konnte in den Augen seines alten Kampfgefährten die Jagdlust aufblitzen sehen. „Ausgezeichnet“ erwiderte der Kapitän nun und legte dann die Fingerspitzen aufeinander: „Dann wollen wir uns an die detaillierte Planung machen. In der Hoffnung, dass der Feind besiegt ist, bevor wir auch nur einen Schuss abgeben.“

Brücke, GELBER VOGEL Trägerschiff der Okinawa-Klasse
Piratensprungpunkt des Samtram-Systems
Draconis Kombinat

Die Auswirkungen des Hyperraumtransites war ein alter Bekannter für die meisten Besatzungsmitglieder und sie erwachten ebenso schnell aus ihrer Starre, wenn nicht sogar teilweise schneller, als die Schiffssysteme.
„Bericht!“ forderte Sho-sa Yamamoto, während er seinen Sessel zur Station mit den Hauptsensoranzeigen umwandte. „Wir sind genau dort eingetroffen, wo der Kommandant der KLEINER DRACHE uns versprochen hat“ meldete nach einem Augenblick der Sensortech: „Das feindliche Sprungschiff befindet sich innerhalb der maximalen Sensorreichweite und sollte uns inzwischen entdeckt haben.“ „Ausgezeichnet“ stellte Ito zufrieden fest. Der Sprung zu einem Piratenpunkt war zwar gefährlich gewesen und hatte den Navigatoren des Sprungschiffes einiges abverlangt, doch es hatte sich gelohnt. Sie waren natürlich nicht genau bei ihrem Opfer gelandet, aber in ausreichender Nähe, um ihren Angriffsplan durchzuführen. Dieser sah vor, das Sprungschiff des Gegners abzufangen, um so die Kapitulation des Landungsschiffes zu erwirken, ohne es zu einem verlustreichen Raumkampf kommen zu lassen. „Ruder, Kurs nehmen auf das feindliche Sprungschiff!“ wies Yamamoto den Steuermann an und wandte sich dann dem Hauptschirm zu: „Wir wollen hoffen, dass ihr Überlebenswille sie nicht zu Handlungen verleitet, die der Dummheit nahe kommen.“

Es dauerte keine Stunde bei eineinhalb G Schub, bis die GELBER VOGEL, in Reichweite des Sprungschiffes kam. Doch bisher hatten es die Eindringlinge vorgezogen, noch nicht einmal auf die Funksprüche zu reagieren, die sowohl von den Komtechs des Landungs- als auch des Sprungschiffes ausgestrahlt wurden.
„Es ist ein Sprungschiff der Händler-Klasse“ stellte der EO fest: „Zwei Dockkragen und die Möglichkeit, zwei Beiboote mitzunehmen. Und soweit es unsere Sensoren feststellen können, sind die Kragen leer und die Hangartore geschlossen.“ „Toter Mann zu spielen und auf die Immunität eines Sprungschiffes zu setzen ist nicht unbedingt eine neue Taktik“ seufzte Yamamoto: „Aber ich fürchte, sie überschätzen ihre Wichtigkeit. Dai-i, lassen sie Staffel Zwei starten! Sie sollen das Sprungschiffe umkreisen und ihre Zielerfassung aktivieren!“
„Hai“ bestätigte der Angesprochene und wenig später ging ein leichter Ruck durch das Deck der GELBER VOGEL, als ein halbes Dutzend Luft/Raumjäger aus ihrer Seite schossen. In perfekter Formation überwanden sie die Entfernung zwischen den beiden Schiffen und teilten sich dann in einzelne Lanzen auf. Paarweise umkreisten sie dann den schlanken, dreihundert Meter langen Rumpf des Sprungschiffes, als würde sie lediglich einem Publikum ihr Können demonstrieren wollen. Ihre aktivierten Waffensysteme und die Warnung vor einer feindlichen Zielerfassung, die zweifellos über die Brücke des Schiffes hallte, strafte die scheinbare Harmlosigkeit jedoch Lügen.
„Sho-sa wir erhalten eine Antwort“ meldete ein Komtech und wandte sich seinem Kommandanten zu: „Sie verweisen uns auf die Ares-Konvention und fordern uns auf, ihr Schiff in Ruhe zu lassen.“ „Ein guter Versuch, leider ist die Unantastbarkeit von Sprungschiffen jedoch nicht niedergeschrieben worden“ kommentierte der EO diesen Abwehrversuch: „Yamamoto-san, vielleicht sollten wir ein Enterkommando von der KLEINER DRACHE anfordern?“ „In der Tat, ich fürchte wir werden keine andere Wahl haben, es sei denn wir wollen sie zerstören“ stimmte Ito zu: „Stellen sie eine Verbindung her, ich bitte den Kapitän persönlich darum.“

Messe, GELBER VOGEL Trägerschiff der Okinawa-Klasse
Piratensprungpunkt des Samtram-Systems
Draconis Kombinat

Die leisen Klänge einer Flöte durchdrangen die Stille der Messe und sorgen für zusätzliche Entspannung unter den Anwesenden. Sho-sa Yamamoto blickte von dem elektronischen Go-Brett zwischen sich und seiner Waffenoffizierin auf um zum wiederholten Male den Luft/Raumpiloten zu mustern, der das Instrument spielte. Auch wenn er es noch so oft sah und da er den Mann schon seit seinem letzten Kommando kannte war das mehr als ein Dutzend Mal gewesen, konnte es sich der Raumfahrer immer noch nicht erklären, wie es ihm gelang, so zu spielen. Denn der Pilot hin sprichwörtlich in der Luft und bearbeitete die Flöte ohne scheinbar größere Bewegungen, die durch die unleugbaren Kräfte der Physik zweifellos seine Position verändert hätten.
Wie so oft gab es der Kapitän schließlich auf, darüber nachzudenken, und wandte sich wieder seinem eigenen Spiel zu. Sakura Tendo musterte gerade das Brett mit solcher Intensität, als blicke sie auf die Anzeigen ihrer Feuerleitstation und entlockte ihrem Vorgesetzten damit ein schmales Lächeln. Doch so unscheinbar es auch war und so fest die Konzentration der Waffenoffizierin auf das Brett gerichtet schien, entging es ihr doch nicht. „Was amüsiert euch so Sho-sa?“ wollte sie wissen: „Ich hoffe nicht mein unübersehbares Interesse daran, einen richtigen Kampf auszutragen?“ „Im Gegenteil“ erwiderte Ito und ließ sein Lächeln dabei deutlicher zum Vorschein kommen: „Es ist die überraschende Parallele zwischen unserem derzeitigen Einsatz und unserem Spiel. So sehr wir die Ehre des Kampfes suchen, so sicher entzieht uns das Universum die Möglichkeit dazu immer wieder um uns Geduld zu lehren. Denn zweifellos wird es noch zu einem Kampf kommen, bevor wir zurückkehren werden.“ „Und wo, wenn meine sie mir mein Unwissen verzeihen, liegt nun die Parallele zu diesem Spiel?“ wollte Sakura wissen, während sie ihren Zug machte. „In dem Versuch Geduld zu lehren, um im Entscheidenden Moment den Sieg dadurch davon zu tragen, nicht als erster den Kampf zu eröffnen“ erwiderte Yamamoto lächelnd, während er die Bedienungselemente an seiner Seite des Brettes benutzte, um einen weiteren schwarzen Stein zu erzeugen. Kaum erschien dieser, färbte sich gut ein Drittel des Brettes in der Wertungsanzeige ebenfalls schwarz und die Punkte des Kapitäns stiegen nach oben.

Brücke, GELBER VOGEL Trägerschiff der Okinawa-Klasse
Piratensprungpunkt des Samtram-Systems
Draconis Kombinat

„Wie mir scheint haben sich unsere Hoffnungen erfüllt“ stellte Sho-sa Ito Yamamoto fest, während er den großen Hauptsichtschirm auf der Brücke musterte. Dieser zeigte eine taktische Ansicht, mit der GELBER VOGEL in der Mitte. Zwei grüne Punkte in ihrem Heck stellten die beiden Sprungschiffe dar. Die KLEINER DRACHE und das eroberte, inzwischen als Söldnerschiff identifizierte, zweite Sprungschiff der kleinen Flotte. Direkt vor ihnen schimmerte nun ein, sich schnell nähernder roter Punkt. Dieser symbolisierte ein Union-Klasse Landungsschiff, dass sich mit zwei G Schub dem Piratenpunkt näherte. Auch wenn seine Besatzung vermutlich gerade alles tat, um den Abbremsvorgang zu beschleunigen um nicht in Reichweite der Kombinatsschiffe zu kommen.
„Alle Luft/Raumjäger starten!“ befahl Ito nun: „Standartformation. Staffel Eins und Zwei bilden die Hörner, Staffel Drei fliegt Eskorte! Armierung, Waffensysteme scharf schalten und eine Raketen- und Extremreichweitensalve vorbereiten!“ Die Bestätigungen seiner Offiziere hallten wenig später über die Brücke, während sich Yamamoto nun ganz auf den bevorstehenden Kampf konzentrierte. „Feindliche Einheit schleust Jäger aus“ meldete ein Sensortech. „Bugbewaffnung bereit. Feind in Zwo-Null-Sieben Sekunden in Reichweite“ setzte die Waffenoffizierin den nun einsetzenden Fluss von Meldungen fort. Ito hörte sich alle an, nickte kurz und erteilte dann seine Befehle: „Staffel Eins soll die feindlichen Jäger abfangen. Feuer eröffnen, sobald wir in Reichweite sind! Feuer frei für alle Buggeschütze und Kurzstreckenraketen sobald der Gegner uns passiert!“

Erneut dauerte es nicht lange, bevor die Befehle des Sho-sa in die Tat umgesetzt wurden. Ein halbes Dutzend Luft/Raumjäger schwenkte von ihrem Kurs ab und stürzte sich auf ihre feindlichen Gegenstücke. Der dreifachen Übermacht konnten nicht einmal die Geschütze der Union genügend Schwung rauben, auch wenn sie sich schließlich umwandte und mit allem losschlugen, was die Bugbewaffnung zu bieten hatten. Langstreckenraketen und Autokanonen versuchten verzweifelt, die angreifenden Kombinatsjäger abzudrängen. Schafften aber wenig mehr, als ihre Panzerung zu reduzieren und ein oder zwei Waffen zu zerstören. Dann eröffnete die erste Staffel der GELBER VOGEL das Feuer und ihr konzentrierter und perfekt abgestimmter Beschuss fegte die beiden feindlichen Jäger sprichwörtlich aus dem All.
„Die feindlichen Luft/Raumjäger wurden zerstört“ konnte der EO gerade noch melden, bevor das feindliche Schiff nun in Reichweite kam. Erneut zuckten drüben Raketen und Granaten herüber, bevor Tendo ihrer Kampfeslust endlich freien Lauf lassen konnte und zurück schlug. Artemisgelenkte LSR-Salven schlugen eine erste Bresche, bevor schwere ER-Laser und ER-PPKs die Krater in der feindlichen Bugpanzerung erweiterten und sie durchstießen.
Dann schlug der Gegner erneut mit allem zurück, was er noch zur Verfügung hatte.
„KSR-Werfer und eine Radarkuppel im Bug zerstört“ ratterte der erste Offizier einen Schadensbericht herunter: „Bugpanzerung an zwei Stellen durchbrochen.“ „Ruder Fünf Grad nach Steuerbord, Aufwärts Zehn Grad und eine Drehung um Eins-Acht-Null Grad durchführen, sobald wir den Gegner passiert haben!“ befahl Yamamoto: „Staffel Eins und Zwei sollen das Feuer eröffnen, Staffel Drei hält sich in Bereitschaft!“

Nach dem ersten Austausch von Bugbreitseiten glitten die beiden Landungsschiffe aneinander vorbei und hämmerten mit den Waffen in den vorderen und hinteren Seitenschussfeldern aufeinander ein. Doch Auch wenn der Schaden, den sie sich gegenseitig zufügten ungefähr ausgeglichen war, wobei die bessere Feuerleitlösung der GELBER VOGEL gegen den exzesiven und massiven Einsatz aller Waffen des Gegners stand, war der Kampf schon längst beendet. Spätestens als die beiden Staffeln an ihrem Trägerschiff vorbei schossen und den Gegner in die Zange nahmen, wurde es auch dem dümmsten und begriffsstutzigsten Söldner auf dem anderen Schiff klar. Doch da sie keine Möglichkeit mehr sahen zu entkommen, versuchten sie einen verzweifelten Angriff auf die Sprungschiffe. Dabei kam ihnen nun ihre etwas höhere Beschleunigung zu gute, auch wenn ihr Manöver fast sofort durchschaut worden war.

„Warnung an die KLEINER DRACHE!“ wies Ito seinen Komtech an, wobei seine Stimme zwar immer noch ruhig, aber deutlich schärfer klang: „ Staffel Drei soll sich dem Angriff anschließen! Ruder, maximaler Schub für Verfolgung! Armierung“ dabei wandte sich Yamamoto nun der Waffenoffizierin zu: „Status?“ „Alle Extremreichweitenwaffen feuern so schnell, wie sie nachladen können“ meldete Tendo, während sie mit fliegender Hast ihre Finger tanzen ließ: „Die Panzerung des Gegners ist mehrfach durchschlagen und ihre Triebwerke versagen bereits. Aber das wird sie nicht bremsen.“ Genau darin lag das Problem bei solchen Selbstmordmanövern, dass wusste Ito nur zu genau. Im Weltraum gab es so gut wie keine Reibung, mit anderen Worten brauchte man ein Schiff nur einmal zu beschleunigen und dann würde es ewig mit dieser Geschwindigkeit weiter fliegen. Zumindest bis es mit einem anderen Objekt kollidierte. Dagegen half nur die völlige Zerstörung um die sich in diesem Moment gut Achtzehn L/R-Jäger sowie alle Waffensysteme der GELBER VOGEL kümmerten, die das feindliche Schiff erreichen konnten.
`Wäre das nicht ein Witz` dachte Yamamoto für einen Augenblick: `Wenn unsere bisher perfekte Mission und unsere Geduld damit belohnt wird, dass wir den entscheidenden Kampf verlieren werden. Denn nicht anders kann das Ergebnis lauten, wenn wir unser Sprungschiff verlieren.` Dann schüttelte der Raumfahrer diese negativen Gedanken ab und konzentrierte sich auf den Hauptsichtschirm, der die gewaltigen Wellen aus Vernichtungen zeigte, die auf das feindliche Landungsschiff einhämmerten.

Panzerung schmolz unter dem brennenden Kuss künstlicher Blitzschläge und dem sengend heißen Blick von Lasern und erstarrte sogleich, sobald die Kälte des Weltraums ihm die Wärme entzog. Lang- und Kurzstreckenraketen vergrößerten die vorhandenen Löcher, während Granaten tief in die Innereien der Union hämmerten. Schlussendlich gelang es einer Salve, niemand konnte mehr sagen wer sie abgefeuert hatte, einen der Fusionsreaktoren zu erreichen und das kugelförmige Schiff dehnte sich in einer gewaltigen Explosion aus. Trümmer schossen in alle Richtungen davon.

„Schub umkehren und gehen sie längsseits zur KLEINER DRACHE!“ befahl Ito erleichtert, während er sich in seinem Kommandosessel zurück lehnte: „Das war verdammt knapp.“ „In der Tat“ stellte der EO lächelnd fest: „Wir wollen nur hoffen, dass unser Sprungschiff nicht zu schwer beschädigt wurde.“ „Andernfalls lassen wir sie hier zurück, um Reparaturen durchzuführen und fliegen mit dem anderen Schiff zurück“ entschied Sho-sa Yamamoto und erwiderte das Lächeln: „In jedem Fall haben wir unsere Aufgabe erledigt und können dem Koordinator Bericht erstatten. Ach übrigens, ich wünsche einen Zustandsbericht unserer Staffeln und zwar bevor wir andocken.“

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Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht fürchten <SunTzu>
26.05.2007 18:16 Blade ist offline E-Mail an Blade senden Beiträge von Blade suchen Nehmen Sie Blade in Ihre Freundesliste auf
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