The World of BattleTech
Registrierung Kalender Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite

The World of BattleTech » BattleTech Foren » Kurzgeschichten » Der Leidensweg des Gautama Buddhas » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Der Leidensweg des Gautama Buddhas
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Der Leidensweg des Gautama Buddhas Striker 23.07.2003 15:20
 RE: Der Leidensweg des Gautama Buddhas Striker 23.07.2003 15:20
 RE: Der Leidensweg des Gautama Buddhas Striker 23.07.2003 15:21
 RE: Der Leidensweg des Gautama Buddhas Striker 23.07.2003 15:22
 RE: Der Leidensweg des Gautama Buddhas Striker 23.07.2003 15:23
 RE: Der Leidensweg des Gautama Buddhas Striker 23.07.2003 15:24

Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


images/avatars/avatar-24.jpg

Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 552
Herkunft: Von dahoam

Der Leidensweg des Gautama Buddhas Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen



THX to Igor Hazen, für Korrekturlesen

__________________
Die Antwort ist 42


23.07.2003 15:20 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


images/avatars/avatar-24.jpg

Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 552
Herkunft: Von dahoam

Themenstarter Thema begonnen von Striker
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Auf die junge, zierliche Asiatin war ein greller Scheinwerfer gerichtet. Die Hitze des Lichts brachte ihr Gesicht zum glühen, so kam es ihr auf jeden Fall vor. Oder waren es die Drogen ?
„Ich frage sie noch einmal. Wie ist ihr Name ? “ Ertönte die männliche Stimme von dem großen Schatten der vor ihr stand. Die Frau war an einen Stuhl gefesselt, die Kleidung zerrissen.
Das reden verursachte eine ungewöhnliche Anstrengung, ja sogar Schmerzen.
„Kim Panurak.“ Brachte sie hervor.
Dann schrie sie auf, als wieder Strom durch die Elektroden an ihren Handgelenken und Fersen geschickt wurde. Sie wusste nicht zum wievielten Male. Wie lange sie schon hier war.
Kurz bevor sie wieder in Ohmacht versank hörte sie eine weitere Gestallt, den Raum betreten.

„Sir, wir haben den Namen überprüft. Es gibt eine Kim Panurak bei Miele StarIndustries.“
„Erzählen sie mir nichts. Das ist ein Deckname. Was macht eine Vertreterin auf dem Gelände?“
„Jawohl Sir!“
„Weckt sie wieder auf!“

Langsam wurde die Asiatin wieder aus den Träumen gerissen.
„Hör mal zu Mädchen, wir wollen dir nicht wehtun, also sag uns doch was wir wissen wollen.“ Sie sah wie die dunkle Gestallt, sie nannte ihn den Inquisitor, weil er mit einer Sturheit das Verhör führte, sich vor ihr nieder beugte um ihr Gesicht unter den schwarzen Haaren zu sehen.
Sie versuchte sich zu fassen, die Kontrolle zu bekommen. Langsam beugte sie sich zu ihren Peiniger vor. Dieser kam näher zu ihr, um sie zu verstehen.
„Fick dich.“
Das Mädchen spürte den Schmerz nicht mehr als die Faust des Inquisitors in ihr Gesicht fuhr.
Es wurde wieder Dunkel.

„Verdammt, injiziert ihr mehr von dem Serum.“
„Sir, das könnte bleibende Schäden verursachen.“
„Na und!“
„Der Major will sie sehen, er ist nicht überzeugt von ihren Methoden. Er will dass wir sie zu ihm schicken.“
„Das könnte ihm so passen, injizieren sie schon, ich kläre das mit dem Major.“

Es war ein warmer Frühlingsmorgen, als Xiang Jiang seine Tochter vom Kung Fu Training abholte.
„bàba bàba !“ reif sie, als sie ihn erkannte. Sie rannte die Treppen des großen Tempels nach unten um ihren Vater entgegenzuspringen. Dieser nahm sie zärtlich in die Arme. Seine Kleine.
Zuì shanquè nannte er seine jüngste Tochter immer - Blaumeise. Er war stolz auf sie, noch keine 3 Jahre alt und wirk schon wie eine kleine Dame.
„Papa, wann nimmst du mich mit auf dein Raumschiff?“
Xiang mußte lächeln. Immer die gleiche Frage, gerade ist er zurückgekommen, er war 6 Monate mit dem Sprungschiff unterwegs. Gerade als er ihr sagen wollte, wenn sie älter ist, redete Lucy schon weiter.
„bàba, Nashuar hat zwei Monde, stimmt es? Und nach Sian ist es nur ein Sprung oder?“
Xiang streichelte Lucy über den Kopf. Sie war sein ein und alles. Vor einem Jahr ließ sich seine Frau von ihm scheiden.
Scheidung, Xiang schüttelte den Kopf, ein weiterer Davionbrauch, mit dem man das freie St. Ives überschwemme. Manchmal fragte er sich, ob es nicht besser wäre, wenn St. Ives wieder zurückginge. Der Werteverfall schreitet zu schnell voran. Die alten Bräuche wurden verworfen, es gab Leute die schämten sich ihrer chinesischen Abstammung. Es gab sogar Leute, die lieber sagten sie stammen von den Draconiern ab als dass sie Capellaner sind oder aus St. Ives kommen.
Ist das der Preis der Freiheit?
„bàba, ich will dein Schiff sehen, ich will mit!“
„Zuì shanquè, Papa ist gerade erst gekommen. Das hat doch noch Zeit. Wie geht es Mama und deinen Geschwistern?“
„Mama sagt ich soll zu dem Leutnant bàba sagen. Er ist nicht mein fuqin (Vater). Du bist es bàba. Ich will das du zurück kommst.“
„Das geht nicht, deine Mutter und Ich, nun ja, wir leiben uns nicht mehr.“
„Dass das nicht geht sagen die Mönche auch. Es ist Karma. Mutter hat ein schlechtes Karma zu Männern.“
Xiang seufzte, das traf es und seine kleine Tochter ist schlauer als gut für sie ist. Zum Glück folgt sie nicht diesen Leutnant, seine anderen Kinder wollen nun alle zur Armee gehen. Hái ist schon Rekrut, er will Mechkrieger werden, gegen die Clans kämpfen. Nur Lucy, sie will Navigatorin werden. Aber was wollte er nicht alles werden wo er 3 Jahre alt war.

__________________
Die Antwort ist 42


23.07.2003 15:20 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


images/avatars/avatar-24.jpg

Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 552
Herkunft: Von dahoam

Themenstarter Thema begonnen von Striker
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

„Seid ihr wahnsinnig? Legt ihr sofort wieder die Fesseln an!“ schrie der Inquisitor.
„Hast du wohl vor einem kleinen Mädchen Angst, Jack?“
„Sie ist kein Mädchen mehr, sie ist 22 Jahre alt und Schlitzaugen kann man nie trauen.“
Lucy merkte wie sie geschleppt wurde. Sie versuchte alle Kraft zusammen zunehmen.
Sie versuchte die Drogen aus ihrem Blut zu bekommen. Sie versank in Meditation um ihren Geist zu schärfen.
Während sie eine Treppe nach oben geschleppt wurde erlangte sie wieder das Bewusstsein.
Es waren drei. Der Inquisitor, einer der sie schleifte und noch einer.
Sie konzentrierte sich, wollte den sich befreien. Sie visierte den Mann an der sie schleppte, sie ging die Schläge durch, es war zuschaffen, als der Mann der sie trug etwas tölpelhaft durch deine Tür ging und Lucys Kopf an dem Türstock hängen blieb. Bewusstlos klappte sie wieder zusammen.

„Lucy, Lucy, überleg es dir, willst du wirklich mit Xiang fliegen?“
„Ja Mama. Endlich bin ich 11 Jahre alt, schon immer träumte ich davon.“
„Lucy, bleib. Wir haben es so schön hier! Schau, in einem Monat kommt dein Bruder zurück
Ziang deine Schwester würde sich freuen, wenn du sie in der Akademie besuchst.“
„Mama, ich will meinen eigenen Weg gehen.“
„Du bist erst 11!
Mike, dein Vater ist so gut zu dir, und nun fällst du ihm in den Rücken?“
„Er ist nicht mein fuqin!“
„Du sollst nicht Capellanisch reden!“ fauchte die Mutter ihre Tochter an.
Lucy blickte sie mit kalten Augen an. All die Liebe zu ihrer Mutter war wie schon so oft verschwunden.
„Ich bin Chinesin Mama und ich werde weiterhin Mandarin sprechen.“ Dann drehte sie sich um und ging zu dem Landungsschiff.

„Was habt ihr mit ihr gemacht?“ schrie der Major.
„Was soll das! Das ist nicht unsere Art, gebt der Dame etwas zum anziehen und was sollen die Brandwunden an den Handgelenken? Diesmal sind sie zu weit gegangen Captain. Das wird ein Nachspiel haben!“
Lucy sah verschwommen zu wie der Inquisitor den Raum verließ, doch wieder konnte sie nur schemenhaft seine Gestalt wahrnehmen.
„Nun Miss Panurak, oder darf ich sie Kim nennen?“
Lucy nickte nur, langsam nahmen die Formen vor ihr Gestallt an. Vor ihr saß ein Mann, Ende 30. Er trug einen Schnauzbart und hatte den Rang eines Majors. Eigentlich sah er freundlich aus. Aber in dieser Situation gab es keine Freunde. Lucy versuchte den Raum wahrzunehmen. Eine weitere Person stand hinter ihr. Es war der Mann der sie hier her schleppte.
„Nun Kim. Wir haben ihre Daten überprüft, anscheinend ist uns ein Fehler unterlaufen? Sie können gehen, wenn sie mir eine Frage beantworten. Was sucht eine Vertreterin von Miele mitten in der Nacht hier in der Kaserne?“
Lucy fing an zu weinen, sie schluchzte.
„Na, Na, Na, so schlimm kann es doch nicht sein?“
Lucy weinte weiter und nickte nur mit dem Kopf.
“Ich kann nicht darüber reden.“ Schluchzte sie.
„Was heißt das? Sie haben Nerven, sie werden als capellanische Agentin beschuldigt und sie sagen sie können nicht darüber reden?“
„Captain Gresham.“ Brachte die Asiatin noch heraus, bevor sie wieder einem Heulkrampf unterlag.
„Gresham? Smith, haben wir einen Gresham hier im Lager?“
Der Soldat zuckte nur die Schultern.
Schnell tippte der Major den Namen in einen Computer ein.
Lucy musste zuschlagen, aber die Drogen schwächten sie extrem, sie war noch nicht bereit. Sie musste warten, Energie sammeln!
„Gresham! Tatsächlich. Captain sagten Sie, der ist nur Leftennend. Wegen diesem Mann haben sie bis jetzt geschwiegen?“
Lucy nickte schwach.
„Smith, lassen sie diesen Gresham holen. Aber sofort!“
Das war der Augenblick, jetzt oder nie. Als Smith das Zimmer verließ wollte Lucy aufspringen, auf den Feind, ihn töten und fliehen, doch als sie ihre Muskeln anspannte und losspringen wollte, wurde ihr schwindlig, sie fiel vom Stuhl und verlor wieder das Bewusstsein.

__________________
Die Antwort ist 42


23.07.2003 15:21 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


images/avatars/avatar-24.jpg

Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 552
Herkunft: Von dahoam

Themenstarter Thema begonnen von Striker
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Alarmsirenen schallten durch die „líng“. Überall leuchteten rote Rundumlampen auf.
Ein Leopart JT bewegte sich mit großer Geschwindigkeit auf das 120.000 Tonnen schwere Händlerklasse Sprungschiff zu.
„Hier ist Xiang Jiang. Chuán-zhang der líng. Wir sind ein friedliches Handelsschiff. Wir kommen nicht in bösen Absichten.“ Das feindliche Schiff, mit dem capellanischen Abzeichen blieb stumm.
„Hier ist Xiang Jiang. Chuán-zhang der líng. Wir sind ein friedliches Handelsschiff. Verstehen sie uns?“
Lucy sah wie gebannt auf den Monitor. Sie sah wie viele kleine Punkte aus dem Landungsschiff austraten. So als ob es Sporen absonderte, nur nicht soviel.
„Lucy! Lucy! Schnell, geh von der Brücke!“
„bába, nein ich bleib bei dir!“
„Bringt meine Tochter von der Brücke, Yan, bring sie in Sicherheit, sie ist alles was ich noch habe!“ schrie der Kapitän des Schiffes.
Lucy schrie, sie schrie nach ihren Vater, auf der Brücke herrschte mittlerweile ein heilloses Chaos. Menschen schrieen vor Panik, Befehle wurden gerufen. Die Alarmsirenen heulten auf. Gerade als sich die Türe hinter Yan und Lucy schloß hörten sie hinter sich einen großen Krach und dann ein gewaltiges Zischen. Sofort verriegelte sich die Türe automatisch und ein schnell frequentierendes Licht blinkte auf.
„N E E I I I I I I N !!!!“ schrie Lucy und schaffte es sogar sich von Yan zu befreien. Sie trommelte gegen die Türe. Zerrte an dem Hebel, doch die Tür bleib verschlossen.
„Lucy LUCY!! Beruhige dich, es ist zu spät. Du kommst da nicht mehr rein.
Yan wurde ruhig und nahm das leise schluchzende Mädchen in seine Arme.
„Er ist tot, du kannst es nicht ändern.“
Lucy sah aus dem Fenster und sah wie Leichen und Wrackteile im leeren Weltall trieben.

„Das haben sie sich so gedacht. Sie capellanische Hure!“ Lucy war geblendet, wieder sah sie nur den hellen Schein des Scheinwerfers. Wieder war sie gefesselt worden.
„Tja, ein nettes Spielzeug aus dem NAIW, sobald ihr Adrenalinspiegel steigt, schlägt die Droge an.“
Lucy hörte ein Gelächter.
„Und jetzt zögern sie nicht! Raus mit der Wahrheit!“
Lucy kam sich Elends vor. Wie in einen Sumpf, einen Sumpf voll Chaos und Müdigkeit, vor allem Müdigkeit.
Sie bekam mit, wie ihr jemand das T-Shirt vom Körper riss. Die Hosenbeine wurden ihr abgerissen und wieder klebte man ihr überall Elektroden an.
So wie sie die Situation einschätzte, wurde ihr sogar ein EKG angeschlossen. Die Situation schien zu eskalieren. Lucy dachte an ihre Ausbildung an Shiao-zhang Ty Wu Non.

Die Maskirovka hatte das Sprungschiff ihres Vaters angegriffen, weil sie dachten es handle sich um ein Schiff von den Vereinten Sonnen. Lucy war die einzige Überlebende.
Jetzt stand sie da, mit 11 Jahren, neben ihr weitere Kinder, alles Capellaner. Sie trugen Uniformen und hielten ein Sturmgewehr in der Hand, welches so groß war wie die Kinder selbst. Lucy glaubte damals noch an einen schlechten Witz. Doch es entwickelte sich zu bitteren Ernst.
Die nächsten fünf Jahre folgte eine der härtesten Ausbildung die ein Mensch haben kann.
Eine Kriegerin des Hauses Hiritsus. Fünf Jahre lang lernte sie schießen, schleichen, Gung Fu und wie man Panzer und Mechs mit Nichts zu Fall bringt.
In dieser Zeit dachte Lucy oft an ihre Familie. An ihren Bruder, der Mechkrieger wurde, ihre Schwester die zu den Panzerscouts ging. Ihren Stiefvater, der für sie an allem Schuld war und an ihren leiblichen Vater. Xiang Jiang. Sie hieß nicht mehr Lucy Jiang, sie hieß nur noch Lucy. Sie war eine Kriegerein des Hauses. Ihr Leben gehörte Shiao-zhang Ty Wu Non oder Sun Tzu Liao.
Ihr Vater brachte ihr viel über ihre Herkunft bei, ein Vorteil, der ihr jetzt das Leben leichter machte, doch das hätte ihr Vater so nie gewollt.
Sie erinnerte sich an die ersten schlaflosen Nächte, die Nächte wo sie nur weinte. Weinte nach ihren Vater. Niemand war da, der ein weinendes Kind in den Arm nahm. Der einem gebrochenen Herz Trost spendete. Sie mußte alleine damit klar kommen.
Sie fügte sich dem System, brachte gute Leistungen.
Zuerst kam sie zu den Scharfschützen, etwas was ihr lag. Sie war als Ruhig bekannt und war den anderen Soldatenkindern unheimlich. Lucy sprach kaum noch ein Wort, sie hatte eine Geduld, die den anderen ungeheuerlich wurde.
Man nannte sie die Stumme.
Shiao-zhang Ty Wu Non beobachtete das Mädchen, das sie die Stumme nannten. Er war der einzige der ihre Vergangenheit kannte. Er mochte sie, sie war wie ein Symbol für das Haus. Sie fügte sich der Situation, sie war Stark und sie war eine hervorragende Kriegerin geworden. Sie vereinte all das was einen guten Krieger ausmachte.
Zu ihrem 15. Geburtstag, schenkte er sozusagen ihr die Ausbildung zu Pilotin für VTOLs. Shiao-zhang Ty Wu Non wußte das Lucy sich nach dem Weltall sehnte. Er verfolgte heimlich, ihr Interesse an Flugmaschinen und Navigation im All. Doch Helikopter war alles was das Haus besaß was fliegen konnte. Vielleicht, so dachte er sich damals, erfreute sie das.

__________________
Die Antwort ist 42


23.07.2003 15:22 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


images/avatars/avatar-24.jpg

Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 552
Herkunft: Von dahoam

Themenstarter Thema begonnen von Striker
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Lucy schrie auf. Sie hatte unheimliche Kopfschmerzen und auf einmal war alles klar.
Sie konnte klar denken und sehen. Sie lag entblößt auf einer Krankentrage.
Sie trug nur noch einen BH und die zerrissene Hose. In ihren Arm steckte ein Zugang, an dem gerade ein Mann in weißen Kittel ein Medikament einspritze.
Was war geschehen? Wo war sie?
„Mach schon ! Was trödelst du so ? Mensch, diese Praktikanten! Verschwinde!“ bellte eine Stimme. Eine Stimme die Lucy von allen anderen Stimme erkennen würde. Der Inquisitor!
Er war gut gebaut, und erstaunlich jung. Höchstens Mitte 30. Auch wenn er keine Abzeichen an der Uniform trug, so kannte Lucy den Schnitt. Das Muster der Uniform genau.
MI6! Die Terroreinheit der Vereinten Sonnen. Das Gegenstück zu Loki, nur nicht ganz so erfolgreich und nicht ganz so gefürchtet. Doch immer noch gefährlich genug.
Lucy blieb still liegen. Der Praktikant hat ihr eine zu hohe Dosis gegeben. Sie war nicht etwas wach. Sie war wach. Die Folterknechte verließen sich so auf ihre Drogen, dass Lucy nicht einmal gefesselt war.
Der Praktikant verließ den Raum, der Inquisitor war nun alleine mit ihr im Raum. Er ging zu Lucy und sah auf sie herab.
Er streichelte sie am Kinn. Fuhr mit seinem Finger zwischen ihren Brüsten am Sternum herab.
„Na du capellanische Hure. Gefällt dir das?“
Der MI6 Agent fuhr Lucy mit der Hand über die Oberschenkel. Streichelte sie.
“Soll ich dir deine dreckige Muschi lecken?“ grinste er böse.
Lucy sah ihn an, nickte nur leicht.
Schmerz stach ihr in die Wange, als der Soldat ihr einen Hieb verpasste.
„Das würde dir gefallen was? Du Schlampe!“
Wieder nickte Lucy leicht.
„Du kannst mir nicht wiederstehen? Dann komm.“
Langsam fuhr sein Kopf zwischen ihre Schenkel. Er schloss die Augen, und wollte Lucy zwischen den Beinen küssen, als er seinen Hals in einer Beinschere der muskulösen Oberschenkel wieder fand.
Röchelnd grinste er die Asiatin an. „Du hast keine Chance Baby, denk an die Droge!“
„Ich bin ganz ruhig.“ Grinste Lucy und versenkte mit einem Schlag die Nasenbeinwurzel des Soldaten in sein Gehirn. Der Tot kam in Sekundenschnelle.
Lucy sprang auf ihre Beine. Sie bekämpfte den Schwindel, keuchte auf. Wie lange war sie schon in Gefangenschaft?
Schnell durchsuchte sie den Soldaten. Nichts, nicht einmal eine Waffe. Verdammt er dachte wirklich an alles.
Lucy durchsuchte den Raum, sie fand ein paar Stimmpflaster mit denen sie hoffte Müdigkeit und Drogen zu vertreiben.
Nachdem die Aufputschmittel der Pflaster wirkten, schlich sich Lucy leise zu der Türe. Vor der Türe, wusste sie noch, stand immer eine Wache.
Sie öffnete die Türe einen Spalt und verschwand sofort.
„Captain? Captain? Hallo?“
Die Wache öffnete vorsichtig die Türe, die soeben aufgegangen war. Er nahm sein Sturmgewehr in Anschlag und ließ den Lauf in den Raum schauen.
Langsam ging er in den Dunklen Raum und suchte nach dem Lichtschalter.
„Captain?“
Als das Licht den Raum erhellte erschrak er, als die Asiatin vor ihm stand. Er wollte um Hilfe Rufen, wollte sich wehren, schießen. Doch die Schlagabfolge der Frau kam zu schnell. Drei Schläge in nicht einmal 2 Sekunden. Alle drei gezielt und alle drei tödlich.
Mit einer geplatzten Hirnschlagader, einer gerissenen Milz und einem Rippenserienbruch. Sank der Soldat tot zu Boden.
Die Asiatin fing ihn auf und ließ in leise zu Boden gleiten. So wie vor sechs Jahren. Als sie die Wachen des Hauses Hiritsus tötete um den nicht endenden Elend zu entkommen.
Lucy nahm das Fedeated Longrifle und schlich sich aus dem Raum heraus.
Ihre nackten Füße gaben keinen Laut von sich. Das Gewehr hatte sie im Anschlag und mit gebeugtem Knien. Die Bewegung kam nur aus den Unterschenkeln heraus, so geleitete sie über den Boden. Ihr Oberkörper bewegte sich so kaum, und der Lauf der Waffe bleib ruhig.
Sie befand sich mitten in einer davionistischen Kaserne.
Unwillkommene Gefühle übermannten sie.

„Nein Nein!“ das asiatische Mädchen kreischte und zappelte um ihren Peinigern zu entfliehen. Doch die Soldaten mit den Sternenbund-Abzeichen ließen nicht los.
Seit Tagen ist sie auf der Flucht, auf der Flucht aus Capella. Als sie daheim ankam, musste sie ansehen, wie ihre Mutter und ihr jüngerer Bruder, den sie vorher noch nie sah, von dem sie nicht einmal wusste dass es ihn gab, musste sie mit ansehen wie beide in schwarze Säcke gesteckt wurden. Kalis Giftgasangriff.
Capella und St. Ives befanden sich im Krieg.
Ihr Stiefvater war gefallen, ebenso ihr älterer Bruder. Ihre Schwester vermisst.
Ein Jahr lang kämpfte sie mit im Untergrund.
Nashuar war in die Hände der Capellaner gefallen. Ja es wurde sogar durch Sternenbundtruppen besetzt.
Als diese Abzogen nahmen sie Lucy mit.
Lucy war gerade 17 Jahre alt als sie dem Kommandanten der Davioneinheit das Gehirn herausgeschossen hatte.
Sie nahmen sie einfach mit, wie ein Vieh wurde sie gefesselt und nach Andro verschleppt. Mann wollte sie töten, doch sie versteigerten sie an den meistbietenden in der Einheit.
Lucy schrie wie am Spieß, drei Männer mussten sie festhalten, pressten sie auf das Bett, als ein Sergeant ihr die Kleider vom Leib riss.
Sie wird das Grinsen nie vergessen, obwohl sie, was danach passierte aus ihren Gehirn verdrängt hatte. Sie kann sich nicht mehr daran erinnern wie die Männer grölten als der Sergeant sie mehrmals vergewaltigte. Als er zum Helden ernannt wurde, weil sie merkten, das sie die Asiatin gerade entjungfert hatten. Sie weiß nicht mehr, dass noch 7 anderen Männer sich an ihr vergnügten. All das hat das menschliche Gehirn verdrängt und vergessen. Doch sie wusste, dass etwas Schlimmes passiert ist und dieser Ort erinnerte sie daran.
Lucy schlich die Gänge entlang, niemand sah sie, niemand hörte sie. Sie schlich die Treppe nach oben.
Als sie im Gang Schritte hörte, gleitet sie leise in ein Zimmer hinein.
Sie überraschte einen Offizier, der sich gerade umzog. Er wollte sich die Ausgehuniform anziehen. Wollte mit seiner Frau zum Essen gehen. Noch im selben Augenblick als er erschrak, traf ihn der Gewehrkolben am Kehlkopf, schnell, tödlich, geräuschlos.

Die Entflohene wartete geduldig bis die Schritte vorbei waren. Als sie zum Fenster sah, sah sie die Sterne. Es war Nacht. Eine Träne kullerte ihr über die Backe. Die Sterne, sie erinnerten sie immer an ihren Vater.
Vom Fenster aus sah sie, dass das Gebäude schon am Rande des Lagers war. Die ganze Kaserne musste untertunnelt sein. Leise glitt sie aus dem Fenster und versteckte sich unten in einem Busch. Am Tor sah sie 4 Wachen, weitere würden im Wachhaus sein. Partroulierend sah sie 4 weitere Soldaten.
Langsam schlich sie sich an der Hauswand entlang. Sie genoss es richtig, wie die kleinen Steine in ihre nackten Füße stachen. Es holte sie in die Realität zurück. Lucy wusste nicht was passiert ist, doch diese Drogen rauben ihr noch den Verstand. Eigentlich nicht die Drogen, sondern die Erinnerungen.
Warum sie in dem Lager war wusste sie nicht mehr. Sie hatte einen Auftrag, das ist gewiss. Och ob sie ihn erfüllt hatte?
Das Kurzzeitgedächtnis war komplett gelöscht worden. Sie kann sich nur schemenhaft an all das erinnern, was ihr in den letzten Tagen wiederfahren ist.

Zwei unsichtbare Hände erwischten den Wachmann am Hals und ein leises Knacken kündigte vom Exitus seines Genicks an.
Lucy zog die schallgedämpfte Pistole aus dem Hohlster, nahm die Handgranaten und zog den Leichnam in den Schatten.

Sie stand kurz vor dem Zaun, an den Isolierungen sah sie, dass er unter Strom stand. Strom und Sensoren. Hier gab es für sie keinen Weg. Sie musste durch den Eingang.
Langsam schlich sie den Zaun entlang. Sie robbte die letzten Meter.
Dann zwei schnelle Schuss aus der Pistole.
Zwei der Wachmänner fielen tot um. Sofort begannen die anderen hektisch Alarm zu Schlagen. Sie hörten keinen Schuss und sahen keinen Täter.
Eine Explosion zeriss die Stille und die letzten vier Wachmänner. Rufe und Alarmsirenen waren zu hören. Suchscheinwerfer erleuchteten die Umgebung. MG Stellungen sofort bereit zu feuern, wenn etwas im Lichtkegel der Scheinwerfer war.
Soldaten liefen an. Untersuchten die Toten. Panzer rollten an. Erkundeten die Gegend. Die Polizei der Stadt wurde informiert, die Kaserne lag an einem Stadtrand.
Nichts. Nirgends war etwas zu finden.

„Verdammt. Wie kann sie entkommen sein?“
„Sir! Major, wir haben alles abgeriegelt. Durch das Haupttor kann sie nicht gekommen sein. Die Scheinwerfer fanden nichts, die IR-Kammeras zeichneten nichts auf. Nichts Sir.“
„Wollen sie sagen sie ist noch im Lager?“
„Sir! Ich weiß es nicht.“
„Schon gut, lassen sie das Lager absuchen, untersuchen sie alles, jeden Stein drehen sie um.“
„Sir! Jawohl Sir!“

Lucy keuchte als sie über die Straße rannte. Sie hatte sich ihren Arm verbrannt. Er schmerzte und war rot. Hautfetzen hingen herab. Wenn man genau hinsah, erkannte man einen Abdruck in der Brandstelle. Den Abdruck eines Autoauspuffs.
Bilder waren vor ihren Augen. Sie versuchte gegen die Bilder anzukämpfen, sie zu verdrängen. Bilder wie sie vor fünf Jahren aus dem Lager geworfen wurde. Als man sie in die Straße warf wie einen Sack Müll. Verdreckt und gebrochen, die Männer hatten sich an ihr vergnügt und sie weggeworfen.
Sie irrte durch die Nacht. Lief und lief. Sie schrie, sie weinte sie machte alles um nicht an die Vergangenheit erinnert zu werden.
Solange bis sie zusammenbrach.

__________________
Die Antwort ist 42


23.07.2003 15:23 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


images/avatars/avatar-24.jpg

Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 552
Herkunft: Von dahoam

Themenstarter Thema begonnen von Striker
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

„Lucy? Lucy Jiang? Zhínü Lucy Jiang?“
Lucy sah auf. Sie lag in einem Müllhaufen. Ihr Gesicht war verklebt von Tränen.
Vor ihr stand ein Mann. Er war Chinese. Das Bild wurde langsam schärfer.
„Lucy, ich bin es Toma AngLee, Toma der Bruder deines Vaters.“
„Toma?“ Lucy wollte aufstehen doch ihre Beine waren zu schwach. Sie wollte etwas sagen, doch ihr Mund war versiegelt. Zu sehr übermannten sie die letzten Ereignisse.
„Lucy, wie kommst du hier her ? Du bist weit weg von zu Hause. Sehr weit weg.“
Toma hob Lucy sanft vom Boden auf. Er trug ihren geschundenen Körper in sein Hotel.
Er weiß nicht was mit seiner Nichte passierte doch es muss schrecklich gewesen sein. Drei Tage sagte sie kein Wort. Drei Tage befand sie sich überwiegend in der Dusche. Sie ließ niemanden an sich heran.
Gerade als Lucy wieder aus der Dusche kam fing er sie ab.
„Lucy, Zuì shanquè. Warte.“
Lucy zuckte zusammen. Zuì shanquè so nannte ihr Vater sie immer.
Sie knotete das Handtuch fest und setzte sich neben ihn auf das Bett.
Lange Zeit sagte keiner der beiden ein Wort.
„Was ist passiert Lucy. Wie kommst du hier her?“
Lucy schwieg. Sie starrte wie die letzten Tage einfach in das Leere.
„Lucy, wo ist die kleine lebhafte Lucy. Die Lucy die begeistert von mir Deutsch lernte.
Wo ist der kleine Blue Bird, der nie genug haben konnte wenn es um Geschichten über das All und fremdet Planeten ging. Wo ist sie hin?“
Toma seufze.
„Tot.“ Lucys Stimme war eher ein krächzen als der liebliche Klang den sie einst hatte.
„Wie alle anderen.“
„Ich habe es erfahren. Wir dachten alle, du seiest mit Xiang gestorben. Ich konnte nicht glauben, dass du es bist, die auf der Straße lag. Es war . . . “
„Lassen wir das.“ Toma schaute ebenso in das Leere wie Lucy. Wieder saßen sie eine Ewigkeit neben einander.
„Was hast du vor?“
Lucy zuckte mit den Schultern
„Flieg mit mir in die lyransiche Allianz. Lucy, komm mit. Dort wird man sich um dich kümmern.“ In seiner Stimme lag ein flehen, als sei sie sein eigens Kind, das er bittet Heim zu kommen.

Ein Gong, ein Großer Gong weckte Lucy aus ihren Schlaf. Schweißgebadet wachte sie auf. Ein Traum, es war ein Traum, sie Träumte wie ihr Onkel sie damals auf der Straße fand. Damals, als man sie missbrauchte und wegwarf.
Wieder ertönte der Gong. Nun folgten Gesänge. Dunkle eintönige, vertraute Männergesänge. Eintönige Mantras.
Wo bin ich?
Es roch nach Jasmin und Weihrauch, sie lag auf einem Bett in einem kargen Zimmer. Alles war so vertraut.
Ein Mönch in einem gelben Gewand betrat den Raum, er verneigte sich tief vor Lucy.
Sie stand auf und verneigte sich ebenfalls. Sie trug ebenfalls eine Mönchsrobe, nur in orange. Ihre Robe.
Sie folgte den Mönch ohne dass ein Wort gewechselt wurde. Sie wurde durch das Kloster geführt, wobei sich jeder Mönch vor Lucy verneigte als sie vorbeischritt. Es war ein Kloster nach dem alten Vorbild, ihrer Vorfahren auf Terra.
Eine große vergoldete Holztüre wurde geöffnet. Sie war verzier mit unendlichen Symbolen aus der Buddhistischen Mythologie.
Sie wurde in einen großen Raum gebracht, wo ein sehr alter Mann auf sie wartete. Er war ebenfalls chinesischer Abstammung und trug einen langen, weißen, spitzen Bart.
Lucy verbeugte sich tief und sank auf die Knie.
„néngshou.“
„Steh auf mein Kind, steh auf.“
„Die Schülerin begrüßt den néngshou.“
Der alte Mann führte Lucy nach oben, so dass sie wieder auf ihren Füßen stand. Sie überragte ihn sogar um einige Zentimeter.
„Die Schülerin ist dem Diener Buddhas nicht unbekannt. Die Schülerin trägt ebenfalls den Titel eines néngshou.“
Wieder verbeugte sich Lucy. „Die Schülerin ist kein Mönch.“
„Das ist sie, auch wenn sie es nicht wahrhaben will. Lucy Jiang Ang Lee vom Orden der Shaolin.“ Diesmal verbeugte sich der alte Mönch vor Lucy.
„Eine Dunkle Wolke ist um die Meisterin der Shaolin.“
„Nein, ich bin keine Meisterin, ich bin die Schülerin und ihr habt Recht. Die dunklen Dämonen der Vergangenheit haben die xuéshen der Shaolin angegriffen und geschwächt.
Die xuéshen bitten den néngshou um einen Ort, wo sie die Dämonen zum letzten Kampf vordern kann.“
Lucy hat sich soeben selbst den offiziellen Titel als Schülerin gegeben. Der Klostervorsteher erkannte die Degradierung und deren Gründe an. Er nickte ihr zu.
„Die Shaolins waren uns immer gerne willkommen. Die xuéshen der Shaolin ist uns immer gerne willkommen. Sie soll ein Zimmer und einen Meditationsraum bekommen. Möge der Weg Buddhas ihr helfen.“
Lucy verbeugte sich vor dem Mönch und verließ rückwärts in gebeugter Haltung den Raum.
Lucy sperrte sich in den Meditationsraum ein. Sie legte die Mönchskutte ab und setzte sich im Lotusitz in die Mitte des Raumes. Sie war Nackt, so wie es alle Menschen sind wenn sie diese Welt betraten oder verließen. Nur so konnte sie sich den Dämonen stellen.

„Willkommen in der Lyranischen Allianz, Miss Ang Lee.“ Sagte die nette Zollbeamtin, als sie Lucy ihren Pass zurückgab. Die Menschen waren zum erstenmal seit Jahren wieder freundlich.
Lucy war verblüfft. Der Raumhafen war riesengroß. Hunderte von Menschen strömten in alle Richtungen. Anzeigetafeln wiesen den Weg. Überall Werbeplakate und Anzeigen.
Lucy sah auf ihren neuen Pass. Lucy Ang Lee. Sie war jetzt eine Ang Lee.
Lucy war ein Mädchen, eine junge Frau. Es war ehrlos für eine junge Frau, alleine zu sein. Toma übernahm die Schutzherrschaft. Er adoptierte sie, wie es in capellanischen Kreisen üblich ist. Er war ihr neuer Pater. Doch Toma verpflichtete sich auch für Lucy zu sorgen.
Eine große Bürde, doch Toma sah was mittlerweile in Lucy steckte und er wusste wo sie ein neues Zuhause fand.
Lucy staunte als das Taxi durch die Straßen von Tharkad fuhr. All die großen Bauten, die zyklopischen Parks, die Leute. Soviel Reichtum an einem Ort. Es war für Lucy unvorstellbar.
„Sie da. Der Palast des Archons.“
Zum erstenmal seit achtzehn Jahren huschte über Lucys Gesicht ein lächeln. Zum erstenmal seit achtzehn Jahren fühlte sie sich geborgen, beschützt. Sie fühlte sich wieder wie mit elf, als sie zum erstenmal das Sprungschiff ihres Vaters betrat.
„So kolossal. So wunderschön.“ Lucy staunte als sie den prächtigen Palast sah.
„Toma, meinst du, ich werde den Palast mal von innen sehen?“
Toma lächelte. „Schon bald mein Kind, schon sehr bald.“ Sagte er leise, mehr zu sich selbst, doch Lucy nahm es kaum wahr.
„Gibt es einen Tempel in Thakard?“
„Ja mehrere.“
„Auch einen der Shaolins?“
Toma hob eine Augenbraue. „Du, du bist bei den Shaolins?“
„Vater sagte, dort lerne ich noch die alten Regeln, die Weisheit und die Kontrolle über Geist und Körper.“
„Entschuldigung. Aber wenn unsereins von den Shaolins hört, denkt er an Kampfsport und unbesiegbare Mönche.“
„Unbesiegbar sind wir noch lange nicht. Nein weder unbesiegbar noch großartig. Einfache Mönche und Schüler.“ Lucy verlor sich wieder im Gedanken, die Vergangenheit übermannte sie wieder.

„Leutnant Lucy Ang Lee.“
„Hier Herr Kommandant!“
„Helikopterstaffel 0-200!“
„Leutnant Daniel Mayers!“
„Jawohl Herr Kommandant!“

Lucy freute sich, sie freute sich wieder in einen Helikopter fliegen zu dürfen. 0-200 das sind die Transporthelikopter. Seit gut 3 Monaten ist sie wieder in der Armee. In der Armee der Lyranischen Allianz.
Lucy fühlte sich wohl, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte wie eine Armee einen Krieg gewinnen konnte, wenn sie mehr Zeit mit Hofbesuchen und pflegen der Uniform verbrachte.
Aber das war ihr egal, der Krieg war eigentlich noch weit weg. Auch wenn sie ihre neue Heimat in einem Bürgerkrieg befand. Der Bruder des Archons ist mit einer Armee von Piraten und Clanern in die friedliche Allianz eingefallen. Böse Zungen behaupten, Katherine hätte Viktor den Thron geklaut. Es gab Gerüchte, dass sie mit eiserner Hand regierte und nach Außen die Engel spielt. Aber Lucy war das alles egal. Sie hatte eine neue Heimat, sie hatte zum erstenmal in ihren Leben Freunde. Die Leute ihre Kameraden waren nett zu einander. Sie fühlte sich aufgehoben.
Lucy war jung und alles was sie gelernt hatte war Menschen zu töten. Sie wollte nie Soldat werden, doch ihr Weg war vorbestimmt. Sie wird für ihre neue Herrscherin sterben wenn es sein musste. Lucy hatte nur eins zu verlieren. Ihre neue Heimat und ihre neuen Freunde. Und um das nicht zu verlieren, lohnte es sich zu sterben. Lucy war keine Politikerin, also Urteilt sie nicht über Katherine. Vor allem da sie aus einem Land kommt, wo das Wohl des Einzelnen nichts zählte. Es zählte nur das Wohl des Kollektivs. Die Menschen hier waren alle behütet, sie waren glücklich, sie hatten alles. Wie konnte eine solche Herrscherin schlecht sein. Und Viktor war der Anführer der Davions. Die Soldaten mit denen sie nur schlechte Erfahrungen machte.

Schon nach einen weiteren Monat kam Lucy an die Front. Sechs Monate flog sie unzählige Einsätze mit ihrem Helikopter.
Jannik, ihr Pilot, machte ihr sogar schöne Augen. Nun gut, nicht nur er, aber con ihm fühlte sie sich auch angezogen. Doch jedes Mal wenn sie beide alleine waren und sich näher kamen, rannte Lucy davon. Jedes Mal wurde sie von den Gefühlen der Vergangenheit überschüttet.
Im Januar 3062 wurde Lucy ehrenhaft aus dem Armeedienst entlassen. Ein Jahr nach ihrer Musterung. Im Jahre 3062 diente Lucy Loki und 3063 wurde Lucy Lohengrin übergeben.
Sie gehörte nun zu den Besten der Besten. Sie war die Hand, die schützend über den Archon wachte. Sie war das, von dem viele Lyraner träumten es aber nie erreichten. Sie, sie als geborene St. Ivlerin. Sie als Capallanerin.
Sie konnte es nicht fassen, doch ihre Treue und extreme Loyalität ließen nur diesen Weg zu, meinten ihre Offiziere.

Lucy beendete die Meditation. Ihr Körper war schweißgebadet. Sie stand langsam auf und öffnete die Augen. Sie ging zu einem Holzeimer und schüttete sich das eiskalte Wasser über den Kopf, das es an ihren Körper herunter lief. Das kalte Wasser umstreichelte ihren Körper, es biss sich in die Haut. Die Kälte und das Wasser beendeten das Ritual.
Lucy streifte sich die Kutte über und ging zum großen Buddhaaltar. Dort betete sie für ihre Ahnen, vor allem für ihren Vater.
„Hat die xuéshen der Shaolin ihre Dämonen besiegt.“
„Nein. Nein, manchmal sieht man einen Dämon wo kein Dämon ist. Im Grund eist alles der Leidensweg des Buddhas. Alles ist vergänglich und Leiden bedeutet nur, dass die Seele nicht wandelt. Nur wenn wir das Leid Gautama Buddhas verspüren, wenn wir die Dinge begreifen und unsere Seele frei ist, nur dann können wir das Rad des Samsaras verlassen und in das Nirwana gelangen.“
Der Mönch nickte.
„duèh, die néngshou der Shaolin hat weise gesprochen.“ Der Alte Mann verneigte sich tief vor Lucy. Lucy nahm mit einen Nicken den Rang des Meisters wieder ein.
„Der Weg ist noch lang und ein Meister ist noch nicht erlöst.“
Wieder nickte der Alte Mönch zustimmend.
„Aber jetzt muss ich von diesem Planeten verschwinden. Meine Einheit wartet auf mich.“
„Hau, wir werden die néngshou der Shaolin mit nach New Kyoto nehmen, von dort aus ist es ein Leichtes nach Tharkad zu kommen.“
Lucy faltete die Hände zusammen und verbeugte sich vor dem alten Mönch.

__________________
Die Antwort ist 42


23.07.2003 15:24 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
The World of BattleTech » BattleTech Foren » Kurzgeschichten » Der Leidensweg des Gautama Buddhas

Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH