The World of BattleTech
Registrierung Kalender Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite

The World of BattleTech » BattleTech Foren » Kurzgeschichten » Die Wette » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Die Wette
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Blade Blade ist männlich
Sergeant Major


images/avatars/avatar-413.jpg

Dabei seit: 22.06.2006
Beiträge: 270

Die Wette Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

DIE WETTE

Disclaymer: Battletech ist das Eigentum von Fantasy Productions GmbH, Erkrath und von WizKids Inc. Die Handlung und die Charaktere dieser Geschichte sind mein geistiges Eigentum. Dieses Werk wird nicht für kommerzielle Zwecke verfasst, sondern zur reinen Unterhaltung des Autors und der Leser.

Solaris VII, Vereinigtes Commonwealth
15. Jänner, 3037

Wütend hieb die Frau gegen die Umrandung des Bildschirmes, dann warf sie den Daten darauf noch einen letzten Blick zu, wandte sich ab und stapfte davon. Ihr Name war Kara Saunders und sie war von schlanker Statur, hatte kurz geschnittenes und an den Schläfen rasiertes, rotblondes Haar und grüne Augen, die derzeit tödliche Blicke in alle Richtungen entsandten. Der Overall den sie trug hatte schon bessere Zeiten gesehen, war aber immerhin nicht ganz so dreckig wie ihre Kampfstiefeln, allerdings auch nicht ganz so sauber wie der breite Gürtel mit der Pistolentasche, der um ihre Hüfte lag. Die Waffe, eine Sternennacht-Pistole, gehörte zu den wenigen Dingen, die sie noch aus ihrer Zeit als Söldnerin behalten hatte. Die Einheit der sie einmal angehört hatte, hatte sich nach ihren letzten Auftrag mühsam bis zur Spielerwelt geschleppt und war dort endgültig ihren Kampfschäden und Verlusten erlegen und zerbrochen. Kara hatte sich seither mit kleineren Mechkämpfen über Wasser gehalten, bis ihre schwer gebeutelte Valkyrie im letzten Kampf gegen einen Panther das linke Bein verloren hatte. Da es ein offener Kampf war und Kara immerhin auf Platz Zwei gekommen war, war die Sache nicht schlimm, wenn auch nicht besonders gut. Das Preisgeld hatte gerade für Versorgung und Miete und das vorgestreckte Startgeld gereicht und war zu wenig, um den Mech reparieren zu können. Und so hatte sich Kara nach ein paar Tagen notgedrungen dazu entschieden, ihren heiß geliebten aber derzeit verkrüppelten und daher nutzlosen Untersatz zu verkaufen.
Nun besaß die Mechkriegerin zu viel Geld zum Überleben, aber zu wenig, um sich einen neuen Mech leisten zu können. Zumindest keinen, dem nicht mindestens zwei Gliedmaßen fehlten oder der anderweitig zusammengeschossen worden war. Und damit war jedes diesbezügliche Angebot für sie hinfällig.
Tief in Gedanken versunken hatte sich Saunders auf den Rückweg zu ihrer kleinen Wohnung gemacht. Es gab Zeitpunkte und Orte, wo man sich solche Gedankentiefe leisten konnte, allerdings zählten die Straßen in den Städten von Solaris VII nicht dazu. Zu viele Leute hatten ihr Leben ihr Geld oder etwas anderes verloren oder waren einfach der Meinung ihre Existenz als Straßenräuber und Mörder zu verdingen. In den dunkleren Gassen fanden sie sich zusammen und lauerten auf unaufmerksame oder unvorbereitete Opfer, die sie erleichtern konnten. Doch manchmal suchten sie sich das falsche Opfer aus, selbst wenn sie wie dieses Mal, zu dritt waren.
Im Kampf geschulte Reflexe ließen Saunders reagieren und die Sternennacht glitt aus dem Halfter. Im Gegensatz zu ihrer Besitzerin war die Waffe stets gut gefüttert, - eine Grundregel als Söldner besagte, dass man zwar ohne Essen nicht kämpfen, aber ohne Munition einen Kampf nicht überleben konnte – und als sich nun ein paar verlumpte Gestalten zeigten, bellte sie auf. Kara hatte gelernt, Bedrohungen einzuschätzen, andernfalls wäre sie als Söldnerin nicht weit gekommen, daher galt ihr erster Schuss auch nicht den beiden näheren Gestalten mit den Messern, sondern dem dritten Mann weiter hinten. Mit einem Loch zwischen den Augen und der Hand noch immer unter dem Mantel war dieser schon tot, noch bevor er zu Boden sank. Erneut bellte die Pistole der Mechkriegerin auf und schickte zwei Projektile des linken Angreifers, der stöhnend zu Boden sank. Doch bevor Kara ihre Waffe auf den dritten Gegner richten konnte, legte sich plötzlich eine Schlinge aus Draht um ihren Hals. „Das war dumm Schwester“ zischte eine Frauenstimme an ihrem Ohr und dann zog sich die Schlinge auch schon zusammen. `Sie waren zu viert` schoss es Saunders durch den Kopf, ein eher aberwitziger letzter Gedanke kurz vor dem Tod.
Doch der Tod kam noch nicht, denn plötzlich lockerte sich die Schlinge und die Kriegerin sank auf die Knie. Noch während sie um ihre Bewusstsein kämpfte, konnte sie das heulen eines Lasers hören und dann Schreie. Als sie wieder klar sah, rannte der Mann davon und ein Blick über ihre Schulter zeigte Kara, dass die Frau, die sie hinterrücks angegriffen hatte ebenfalls erledigt war. Ein hübsches, kleines Loch eines Lasertreffers prangte in ihrer rechten Schläfe und hatte ihr Gehirn im wahrsten Sinn des Wortes geröstet.
„Sind sie in Ordnung?“ die Worten stammten von einem Mann und kamen rechts von Saunders. Doch bevor sich die Mechkriegerin umwandte, hob sie erst ihre Waffe wieder auf, die sie wohl vorher fallen gelassen hatte. Auch wenn sie sich nicht mehr erinnern konnte, wann das gewesen war. Die Sternennacht in der Faust, richtete sich Saunders dann auf und musterte den Unbekannten. Er war knapp eine Handbreit größer als sie, ungefähr zumindest und etwas kräftiger gebaut. Wache, graue Augen lugten unter einem dichten, schwarzen Haarschopf hervor und musterten die Kriegerin. Er trug einen Overall für Raumfahrer und schwere Stiefel, in denen so vermutete Kara, vermutlich Magnetsohlen eingebaut waren. Eine braune Regenjacke schloss seine Kleidung ab und stand offen, um ungehinderten Zugang zu dem Halfter an der rechten Seite zu gewähren. In dieses verschwand im nächsten Moment die Nakajima-Laserpistole, die der Fremde bis jetzt in der Hand gehalten hatte. Dann beugte er sich zu Kara hinunter und wiederholte seine Frage: „Sind sie in Ordnung?“ Diesmal verstand Saunders ihn und erwiderte: „Danke den Umständen entsprechend. Ich sollte mich jetzt vermutlich bei ihnen bedanken,“ damit stand die Mechkriegerin auf: „aber vorher möchte ich etwas wissen. War das Zufall oder sind sie mir gefolgt?“ „Sie sind ganz schön paranoid, aber sie haben recht“ stellte der Unbekannte lächelnd fest: „Ich bin Kapitän Kyle Wolf und ich bin ihnen in der Tat gefolgt. Und zwar, weil ich ihnen ein Angebot machen will.“

Anderthalb Stunden später saßen sich Saunders und Wolf an einem Tisch in einer nahen Bar gegenüber. Kara hatte die letzten Minuten in ihr Bierglas gestarrt und versucht das zu verarbeiten, was ihr der Raumfahrer gesagt hatte. „Sie wollen mir also einen Mech geben? Sie bieten mir gleichzeitig einen Job an? Und alles was ich dafür tun soll, ist beim nächsten offenen Turnier mitzukämpfen und zu gewinnen?“ fasste die Mechkriegerin schließlich das Angebot zusammen: „Und was passiert, wenn ich verliere?“ „Dann behalten sie den Mech“ erwiderte Wolf gelassen: „Aber dazu wird es nicht kommen, denn sie sind eine sehr gute Mechkriegerin. Und deshalb hoffe ich, sie nehmen am Ende mein Angebot an und werden ein Teil meiner … Einheit.“ Die Pause vor dem letzten Wort hatte Kyle mit einem Lächeln überbrückt und das letzte Wort so ausgesprochen, als würde ein gewisser Humor darin mitschwingen. Allerdings konnte Kara nichts witziges daran finden und hatte es sowieso nur am Rande mitbekommen, denn ihre Gedanken kreisten um das Angebot. „Wissen sie was, überlegen sie es sich einfach in Ruhe und melden sie sich dann bei mir“ schlug der Raumfahrer nun fort: „Sie finden mich am Raumhafen, Sektor Vier, Landeplatz Sieben-Zwo. Der Schiffsname lautet PANDORA.“ Damit erhob er sich, ließ genug Credits für die Rechnung zurück und verließ die Bar.
Zurück ließ er eine leicht verwirrte, schwer nachdenkliche Kara Saunders, die im Moment versuchte jedes seiner Worte zu rekapitulieren. Und dabei zu ergründen, ob sie das Angebot annehmen sollte.

Brücke, Landungsschiff PANDORA,

Während ihre Kameraden Landurlaub hatten war nur die Rumpfbesatzung an Bord des Union-Klasse Landungsschiffes verblieben und ging ihren Aufgaben nach. Kapitän Kyle Wolf stand vor dem Kommandosessel und sein Blick wurde von dem Hauptbildschirm und den darüber wandernden Daten gefangen gehalten.
„Wird sie annehmen“ die weiche Stimme gehörte einer Frau, die nun neben den Kapitän trat. Schlanker und fast einen Kopf kleiner als der Schiffskommandanten trug sie den gleichen Bordoverall wie er, auch wenn an ihrem das Flügelpaar auf der linken Brust auf ihr spezielles Einsatzgebiet hinwies. Denn Leutnant Miranda Clark befehligte die Fluglanze der PANDORA. Das schulterlange, blonde Haar hatte sie sich aus eben jenem Grund hochgesteckt, was ihre strenge Art zumeist vervollständigte. Aber in diesem Moment blickten ihre Augen voll Neugier zu Wolf. „Das wird sie“ antwortete dieser nun lächelnd: „Es sei denn ich habe mich wirklich in ihr getäuscht.“ „Was selten genug vorkommt“ stellte die Pilotin amüsiert fest:“ Wie viel wirst du auf sie setzen?“ „Die Hälfte, schließlich will ich unsere Leute nicht zu Tode erschrecken“ erklärte Kyle mit so viel Würde wie möglich. „Dann hoffe ich, dass du dich diesmal wirklich nicht geirrt hast“ kommentierte Miranda und schenkte ihm dann ein breites Lächeln: „Andernfalls ist meine Lanze immer bereit, dir den Rücken zu decken.“

Mechhangar, Landungsschiff PANDORA,
Solaris VII, Vereinigtes Commonwealth
16. Jänner, 3037

Sie hatte sich zu ihrer eigenen Überraschung dazu entschieden, dass Angebot anzunehmen. Nun betrat Kara Saunders einen der großen Mechhangers im Rumpf des Landungsschiffes. Drei der vier hier installierten Mechkokons waren leer, aber der letzte hielt einen Panther fest im Griff. Der Mech wirkte, als ob er jeden Moment in den Kampf stürmen wollte, auch wenn er noch von Techs um schwärmt wurde. Diese kontrollierten die Waffensysteme und luden gerade Kurzstreckenraketen in das interne Magazin der Kampfmaschine.
„Zufrieden?“ wollte Kapitän Wolf wissen, als er zu der Mechkriegerin trat. „Mit dem Mech auf jeden Fall“ erwiderte diese: „Auch wenn ich mich erst mit dem Burschen vertraut machen muss.“ „Dann lassen sie sich von mir nicht aufhalten, denn ich habe sowieso noch etwas zu erledigen“ sagte Kyle: „Aber meine Besatzung steht ihnen zur Verfügung. Also machen sie sich an die Arbeit und zeigen sie, was sie können.“

Büro der Arena, Offene Arena V

„Was bieten sie mir noch an?“ wollte der Mann hinter dem Schreibtisch wissen. Er war klein und hatte kurzes, weißes Haar und braune Augen, deren Glanz von einem harten Geschäftsmann kündeten. Nun beugte er sich nach vorne und legte seine Hände auf die Tischplatte: „Ihre Wette ist natürlich annehmbar, aber ich vermute, dass da noch mehr sein muss. Andernfalls hätten sie zu jedem beliebigen Buchmacher auf Solaris gehen können.“ „Natürlich gibt es da noch etwas“ stimmte Kyle zu und lehnte sich in dem Sessel auf er anderen Seite des Tisches zurück:“ Ich setzte den Panther gegen die Valkyrie, die sie vor kurzem erworben haben. Und biete einen Warhammer gegen das Personal ihres kleinen Privatclubs.“ Der Arenabesitzer war zu überrascht, um sofort zu antworten. Er hatte nicht vermutete, dass jemand so über ihn informiert sein konnte. Doch er bekam seine Fassung schnell wieder zurück: „Der erste Teil geht in Ordnung, aber der zweite ist ein Witz. Da müssten sie schon etwas besseres bieten, sollten sie mich wirklich dazu bringen wollen, einzuschlagen. Wie wäre es vielleicht mit ihrem Schiff?“ Falls er erwartet hatte, dass dieser Vorschlag sein Gegenüber schockieren würde, wurde der Arenabesitzer herb enttäuscht.“ „Einverstanden“ stimmte Kapitän Wolf zu und erhob sich dann: „Ich wünsche ihnen viel Vergnügen bei dem Kampf.“

Offene Arena V
Solaris VII, Vereinigtes Commonwealth
18. Jänner, 3037

Ein azurblauer Blitz trennte das linke Bein ihres Gegners ab und Kara keuchte in der Hitze des Cockpits auf. Das war der letzte gewesen, nun stand nur noch der andere Panther und sein Pilot zwischen ihr und seinem Sieg. Das gleiche Team, dass sie ihren letzten Mech gekostet hatte, doch diesmal würde Kara nicht klein beigeben. Ein schneller Blick auf die Statusanzeige machte Saunders klar, dass die Panzerung an der linken Seite und dem linken Arm ihrer Maschine mehr aus Erinnerung bestand, denn aus wirklichem Schutz. Doch auch ihr Gegner musste bereits Schäden erlitten haben und damit waren die Chancen wieder gleich verteilt.
Kara steuerte ihren Mech nun in einem weiten Bogen nach Links und suchte die gewaltige Fläche der Arena mit ihren Hügeln und künstlichen Ruinen nach ihrem Gegner ab. Und sie fand ihn wenig später, als das Radar ihr folgsam einen roten Punkt zeigte, der sich ihrer Position näherte. Instinktiv schaltete Kara kurz auf IR-Ortung um und stellte, als sie den anderen Mech zwischen zwei Gebäuden kurz im Blick hatte, zufrieden fest, dass auch dieser nicht gerade kühl lief. Der großzügige Einsatz der Primärwaffe, der Partikelprojektorkanone, hatte beiden Kriegern ein Abwärmeproblem beschert. Ein Umstand der Kara dazu veranlasste, vorläufig auf diese schlagkräftige Waffe zu verzichten, bis die Wärmetauscher ihre Arbeit getan und die Temperatur gesenkt hatten. Daher begrüßte sie ihren Gegenspieler auch nur mit einer Salve aus der KSR-Lafette, als dieser über einen kleinen Hügel in ihr Sicht- und Schussfeld kam. Die Raketen sprengten Panzerung vom Torso und rechten Arm des anderen Panther und vergrößerten schon vorhandene Schäden soweit, dass seine eigene Raketenlafette ausfiel. Daher erwiderte der andere Pilot das Feuer auch nur mit seiner PPK und schmolz zielsicher die letzten Reste von Panzerung vom linken Arm seiner Gegnerin. Mit zusammengebissenen Zähnen glich Kara den Gewichtsverlust aus und wich, teils zur Überkompensierung, nach rechts aus. Wenn sie noch länger wartete, würde ihr Gegner die Oberhand gewinnen, doch noch war die Temperatur zu hoch, um mit voller Breitseite zurückschlagen zu können. Aus diesem Grund musste sich die Kriegerin etwas einfallen lassen.
Mit einem wütenden Knurren schob Kara den Fahrthebel bis zum Anschlag nach vorne und setzte den Mech in Bewegung, direkt auf ihren Konkurrenten zu. Die Entscheidung war aus der Not heraus getroffen, aber sie war keine Selbstmörderin, auch wenn ihr Gegner das momentan denken musste. Kara hielt den Feuerknopf gedrückt und sandte Rakete um Rakete hinaus, so schnell die Lafette nachladen konnte, während sie die Entfernung verringerte. Während sein Mech in Explosionen einschlagender Kurzstreckenraketen gebadet wurde, erwiderte ihr Gegner jedoch das Feuer mit seiner Partikelprojektorkanone. Die Treffer wuschen Panzerung vom Rumpf und Beinen und hinterließen auf dem ganzen Weg der Mechkriegerin Pfützen geschmolzenen Metalls.
Kara hatte nur noch Augen für die Entfernungsangabe und die Wärmeskala und ignorierte die Treffer jedoch, obwohl sie all ihr Können aufbieten musste, den Panther in Bewegung und auf den Beinen zu halten. Dann endlich sank die Skala in den gelben und schließlich an den Rand des grünen Bereiches und die Kriegerin stoppte ihren Lauf, während sie Gleichzeitig den rechten Arm ihres Mechs hob. „Verloren“ brüllte sie triumphierend auf und feuerte die Waffe ab. Ihre Raketen hatten inzwischen einen Großteil der Panzerung vom Rumpf des anderen Panther gescheuert, doch ihr Ziel lag ein Stück höher. Nun zuckte eine sich windende Schlange aus blauer Energie aus der PPK und brannte sich direkt in den Kopf der gegnerischen Maschine. Der erste Treffer mochte noch nicht ganz tödlich gewesen sein, auch wenn er das Cockpit von jeglichem Schutz befreit hatte. Doch Kara setzte ohne zu Zögern nach und feuerte ihre Waffe erneut ab immer und immer wieder. Diesmal bohrten sich die Entladungen in das Innere des Mechs und brannte das Cockpit sauber aus.
Am Rand der Bewusstlosigkeit, weil der gnadenlose Waffeneinsatz ihren Mech endgültig überhitzt und das Cockpit in eine tödliche Sauna verwandelt hatte, verzog Kara die Lippen zu einem Grinsen und hauchte leise:“ Gewonnen.“ Dann glitten ihre behandschuhten Hände von den Kontrollen und ihr Kopf sank nach vorne, als ihr endgültig schwarz vor Augen wurde.

Hauptlounge, Offene Arena V

„Das ist Betrug“ knurrte der Arenabesitzer und wandte sich an den Mann neben ihm. „Nein“ stellte Kyle mit einer Stimme fest, die so hart und unnachgiebig war wie Mechpanzerung: „Das war eine faire Wette und sie haben verloren. Finden sie sich lieber damit ab. Es sei denn“ damit wandte sich der Raumfahrer zu dem kleineren Mann um und sein Blick stand der Wirkung einer PPK in nichts nach: „sie wünschen sich näher mit meinen Leuten und meinem Schiff bekannt zu machen.“ Dieses Argument und die Art und Weise wie es vorgebracht wurde, zeigte seine Wirkung und der Angesprochene entschied sich, vorläufig auf weitere Proteste zu verzichten.

Krankenstation, Landungsschiff PANDORA, Auf dem Weg zum Zenitsprungpunkt
Solaris VII, Vereinigtes Commonwealth
18. Jänner, 3037

Das Bewusstsein kehrte langsam in ihren Körper zurück und Karen stellte überrascht fest, dass sie auf einem weichen Untergrund lag, der verdammt viel Ähnlichkeit mit einem Bett hatte. „Willkommen zurück“ die Stimme vertrieb die letzten Fetzen der Dunkelheit und die Mechkriegerin konnte drei Personen erkennen, die vor ihrem Bett standen. Neben Kapitän Wolf standen zwei Frauen in den gleichen Bordoveralls wie er ihn trug. Eine der Frauen hatte zusätzlich einen Kittel übergeworfen und beugte sich nun zu Saunders hinab. „Alles in Ordnung“ stellte sie fest: „Sie haben durch die Hitze das Bewusstsein verloren, aber werden keine bleibenden Schäden davon tragen. Zumindest, wenn sie sich in nächster Zeit ausruhen und viel trinken.“ „Danke“ erwiderte Kara und wandte ihren Kopf dann zu Kyle: „Ich hab gewonnen und ich glaube, ich werde ihr Angebot annehmen.“ „Das habe ich mir schon gedacht, aus diesem Grund befinden wir uns auf dem Weg zum Nadirsprungpunkt des Systems. Denn auf dem Boden gab es eine Menge Leute die viel Geld verloren haben“ die Erklärung des Raumfahrers wurde von einem breiten Lächeln und einem zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht begleitet: „Jetzt werden wir ihnen aber erst einmal Ruhe gönnen. Ruhen sie sich aus. Und Glückwunsch zu ihrem Sieg.“ „Zu meinem Sieg“ wiederholte Kara und erwiderte das Lächeln.

Gang, Landungsschiff PANDORA, Auf dem Weg zum Zenitsprungpunkt

Wenig später schritten Kyle und Miranda durch einen Korridor auf dem Deck, auf dem die Offiziersunterkünfte lagen. Dank der Beschleunigung hatten sie den Luxus von Schwerkraft und das ganz ohne den Einsatz ihrer Magnetstiefeln.
„Wann sagst du ihr eigentlich, dass ihr alter Mech im Hangar steht?“ wollte die Pilotin wissen. „Das wird sie schon früh genug erfahren, wenn sie wieder auf den Beinen ist“ erwiderte der Angesprochene und seine Zufriedenheit nahm zu: „Sie muss dann schließlich auch den ganzen Rest erfahren.“ Miranda nickte nur und blieb dann stehen. Als sich Kyle zu ihr umgedreht hatte, spielte sie am Reisverschluss ihres Overalls: „Da wäre noch etwas.“ „Unsere Wette“ stimmte er ihr zu und seine Augen fanden die ihren: „Ich hab gewonnen. Der übliche Einsatz ist also fällig.“ „Du musst ein Betrüger sein, andernfalls würdest du nicht so oft gewinnen“ stellte Miranda fest und ihre Augen funkelten vor Vorfreude, als sie den Reisverschluss bis zum Bauch aufzog. „Vielleicht bist aber auch du die Betrügerin“ erwiderte Kyle, als er seine Arme um sie schloss: „Oder wie erklärst du es dir, dass du so oft gegen mich wettest und meistens verlierst?“

__________________
Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht fürchten <SunTzu>
06.04.2008 21:15 Blade ist offline E-Mail an Blade senden Beiträge von Blade suchen Nehmen Sie Blade in Ihre Freundesliste auf
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
The World of BattleTech » BattleTech Foren » Kurzgeschichten » Die Wette

Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH