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Zum Ende der Seite springen The Last Stand - Eine Kurzgeschichte im Irgendwo
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Thorsten Kerensky
Colonel


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Dabei seit: 01.10.2002
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The Last Stand - Eine Kurzgeschichte im Irgendwo Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Es war einer dieser Abend. Wieder einmal.
Das Wetter betonte die anbrechende Nacht, als schien es zu ahnen, welche Ereignisse ihre Schatten vorauswarfen. Stürmisch peitschte der Wind den Regen durch die Straßen, die wie ausgestorben im sterilen Licht der Laternen lagen. Das einzige Geräusch war das stete Prasseln der schweren Tropfen, ab und an durchbrochen vom Motorengeräusch eines Autos, dass, links und rechts Fontänen aus Spritzwasser aufschleudernd, jedes Mal den Eindruck erweckte, vor dem Unwetter fliehen zu wollen.
Für einen Abend, an dem Geschichte geschrieben werden sollte, hätte sich kein Hollywood-Regisseur eine bessere Kulisse einfallen lassen können.
Die Menschen schienen die Gefahr zu spüren, die vor sich vor ihren Türen zusammenbraute und blieben in ihren Häusern. Später wollte niemand etwas gesehen oder gehört haben und man schob alles auf das Wetter.
Vielleicht sah aber auch wirklich niemand die Gestalt, die scheinbar unbeeindruckt durch den Regen stapfte. Die schwarze Kampfhose und das schwarze T-Shirt waren vom Regen aufgeweicht und die nassen Klamotten zeichneten die muskulösen und durchtrainierten Proportionen des Trägers deutlich ab. Die langen Haare hatte der junge Mann zu einem Zopf gebunden, aus dem das Wasser wie ein kleiner Fluss rann und ab und an wischte er sich Regen aus dem Gesicht.
Er trug schwere Springerstiefel und möglicherweise waren seine Füße der einzige Körperteil, der nicht tropfte.
Noch merkwürdiger als seine Kleiderwahl aber war die Tatsache, dass er ein gewaltiges Schwert in seiner rechten Hand führte. Das Tötungsutensil wirkte so unglaublich Fehl am Platz und war kaum zu übersehen. Dennoch fuhren die Autos, die in unregelmäßigen Abständen Wasserfluten auf die Gestalt schleuderten, unbeeindruckt weiter, als wäre dort niemand.
Vor der Kirche schließlich blieb er stehen und sein Blick wanderte zu der tropfenden Jesus-Figur, die so schlaff am Kreuz hingen, wie die Kleidung am Körper des jungen Mannes. Der Blick seiner tiefblauen Augen verfinsterte sich und er griff das Schwert fester, streckte es dann den Wolken entgegen.
Wie auf Kommando zuckte ein Blitz über den Horizont und Donner rollte grollend durch die Nacht.
„Ich weiß, dass ihr hier seid!“, brüllte der Mann gegen den Donner und seine Stimme durchschnitt die Dunkelheit wie ein Pistolenschuss. „Stellt euch und bringt es zu Ende!“
Für einen Moment kehrte wieder Stille ein, sogar der Regen schien lautlos zu fallen. Fast als hätte etwas die Geräusche verschluckt.
Dann schwang die Kirchentür knarrend auf und die Geräusche kehrten wieder in die Realität zurück. Fünf Männer traten aus dem Portal, alle in lange Roben gehüllt, bewaffnet mit einer Mischung aus Schusswaffen und Schwertern, einer trug sogar eine riesige Axt und schien eine Art Anführer zu sein. „Du bist spät. Hattest du Angst vor dem, was nun passieren wird?“
„Ich fürchte den Tod nicht, wenn du das meinst.“, entgegnete der junge Mann. „Aber die Prophezeiung sagt nicht, dass ich derjenige bin, der stirbt.“
„Ja, Prophezeiungen neigen zum Kryptischen.“, antwortete der Axtträger ruhig und ohne einen Anflug von Spott. „Aber trotzdem wirst du deinen Gefährten ins Jenseits folgen. Deine Evolution endet hier.“
„Das ist das Problem mit euch Gebildeten. Ihr bringt eure Aussagen nicht auf den Punkt, sondern reißt lieber dumme Sprüche.“ Der Mann mit dem Schwert lachte leise, als ein weiterer Blitz die Szenerie in gespenstisches Licht tauchte. „Aber genug der Worte, wir sind zum Kämpfen hier, bringen wir es zu Ende. So oder so.“
Der Axtträger nickt und hob eine Pistole, mit der er auf seinen Gegenüber anlegte. „Wie du willst.“
Dann drückte er ab.
Die fünf Männer in den Roben eröffneten das Feuer fast gleichzeitig und hunderte von Kugeln verließen die Läufe ihrer vollautomatischen Waffen.
Keine traf ihr Ziel.
„Können wir jetzt anfangen? Ihr könnt mich nicht erschießen, das wisst ihr doch. Ihr musstet doch auch meine Kameraden im Nahkampf erledigen.“ Der Mann lachte und umfasste den Griff seines Schwertes mit beiden Händen.
Dann stürmte er wie ein Blitz vor und warf sich in die Reihe der Gegner, links und rechts zuschlagend und mindestens einen von ihnen schwer verletzend.
Die vier verbliebenen Männer erholten sich sofort von der Überraschung und gingen nun ihrerseits in die Offensive. Sie griffen ihren Gegner gleichzeitig an, ließen ihm kaum Platz zum Ausweichen oder parieren. Irgendwie schaffte er es dennoch, nicht getroffen zu werden und als er sich plötzlich nach rechts wegrollte und aus dem Kreis seiner Widersacher ausbrach, trieb er sein Schwert durch das Bein von einem der Robenträger.
Er sprang wieder auf die Füße und wehrte zwei Schläge ab, noch ehe er sich wieder in Bewegung setzte und unter den verdutzenden Kämpfen durchtauchte, um hinter ihnen aufzutauchen.
Zwei von ihnen reagierten rechtzeitig und konnten ausweichen, aber das Schwert des jungen Mannes fand auch so ein Opfer. Mit einem ekelerregenden Geräusch trennte es den Kopf des nächsten Kriegers von dessen Schultern und als ein weiterer Blitz die drei ausgeschalteten Gegner in sein kaltes Licht tauchte, sah man ihr Blut vom Regen fortgetragen werden.
Dafür hatten die drei verbliebenden Kämpfer allerdings keinen Blick übrig. Klirrend und knallend trieben sie ihre Waffen gegeneinander, Schwert auf Schwert, Schwert auf Axt und für einen Moment schien ein Kräftegleichgewicht zu herrschen.
Dann traf die Axt den jungen Schwertkämpfer in den Bauch und keuchend und gurgelnd sank er zu Boden. Klappernd fiel seine Waffe auf den Boden.
Der Axtkämpfer trat zu ihm und in seinem Blick lag eine Mischung aus Anerkennung und aufrichtigem Bedauernd. „Es hätte nicht so enden müssen.“
„Ich ... hätte mich ... euch niemals angeschlossen.“, brachte der junge Mann mühsam hervor.
„Ja.“ Der ältere Mann reichte seine Axt seinem überlebendem Kumpanen. „Es war ein guter Kampf, aber jetzt habe ich endgültig gewonnen.“
„Mein Tod ... bedeutet ... gar nichts. Ewig kann es ... nicht ... Winter sein.“ Der gefallene Krieger hustete Blut, seine Augen wurden glasig, dann starb er.
„Was meinte er?“, wandte sich der Robenträger an den Axtkämpfer.
Seufzend nahm der Angesprochene seine Waffe entgegen und winkte ab. „Das ist nicht wichtig. Wir sollte lieber aufräumen und uns verziehen. Wenn der Regen aufhört, werden die Leute wieder rauskommen. Und dann möchte ich weit weg sein, wir haben noch viel zu tun.“

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24.11.2005 20:59 Thorsten Kerensky ist online E-Mail an Thorsten Kerensky senden Beiträge von Thorsten Kerensky suchen Nehmen Sie Thorsten Kerensky in Ihre Freundesliste auf
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