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Masclan Masclan ist männlich
Lieutenant General


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Februar 3063
Liga Freier Welten- Planet Zortman
Raumhafen Zortman



„Gibt es einen Grund warum ich mir die Weihnachtslieder hier eigentlich anhören muss Francis?“
„Ich bitte dich David, du bist Corporal und solltest es gewohnt sein dich mit Dingen abzugeben die dich Nerven, schließlich muss ich es auch. Meine Schwiegermutter spielt sie bei und uns zu Hause schon seit drei Wochen jeden Tag wenigstens einmal ab.“

Francis hörte den Gegenstand mit einem kurzen Zischen an seinem Kopf vorbei fliegen, der Rest des Pausenbrotes von David klatsche unverkennbar feucht an die Scheibe des Raumhafenkontrollturmes von ZORTMAN.

„Gehört sich das für einen Corporal der Streitkräfte der Liga so ungehalten zu sein?“
Der unverhohlene Sarkasmus in Francis Stimme brachte David wie immer zu Lachen.
„Hör mal du Stiernacken, gleich setzt es Hiebe!“
„Was soll es setzen Hiebe, für dich binde ich mir noch den rechten Arm und das linke Bein auf den Rücken bevor du auch nur eine Chance gegen mich hast!“ Das Lachen aus Francis Kehle schwoll zu einem ohrenbetäubenden Beben an und David musste sich die Tränen aus den Augen reiben vor lauter Lachen.

„…Piep. Piep. Piep!“ kam es aus dem Funkgerät das vor David stand.

„Mist!“ fluchte David und nahm seine Beine sofort vom Pult der Raumüberwachungsanlage.

„Francis der Alte ist im Anmarsch, das war das Zeichen von der Torwache mach den Mist von der Scheibe da weg los!“

Kaum war Francis von seinem Pult mit den Überresten des Pausenbrotes heruntergesprungen öffnete der Türsummer die Eingangstür in den Kontrollturm.

David sprang auf und salutierte.
„Corporal David Hengston und Private First Class Francis Holman, keine Vorkommnisse auf dem Raumfeld Sergeant Major!“

Sergeant Major Grimm sah sich kurz in der Zentrale um und bemerkte sofort das Pausenbrot in der Hand von Francis.
„Holman, wie oft soll ich es eigentlich noch sagen, in der gesamten Zentrale ist Essen und Trinken verboten. Wissen sie überhaupt wie wertvoll und teuer diese Anlage hier ist?“

Francis war über die verbale Ohrfeige so erstaunt das er kein Wort heraus brachte, der Sergeant Major stellte sich unmittelbar vor ihn und sah von seinen lächerlichen 1, 69 m zu dem Fleischberg von 2,05 m herauf.
„Sind sie eigentlich genauso unfähig wie sie groß sind?“ brüllte der Sergeant Major.

„Sergeant Major, Sir, nein, Sir!“
„Anscheinend wohl doch!“

Der Sergeant Major drehte sich zu David um sah ihn mit zornerfüllten Augen an.
„Sie haben hier das Kommando Hengston und scheinbar nicht einmal das bekommen sie hin. Es ist mir ein Rätsel wie der Captain sie zum Corporal vorschlagen konnte.“

Francis hätte David vor Wut aus dem Turmfenster geworfen wenn er gekonnt hätte, aber er stand immer noch in Habachtstellung vor seinem Pult und wagte es nur mit seinem Blicken David daran zu erinnern wie sehr er ihm gerade die Pest an den Hals wünschte.

„Corporal Hengston geben sie mir eine Lagemeldung!“

David überkam eine neue Welle Panik und er versuchte sich schnellsten an den Lageplan des Raumhafens zu erinnern.

„Sergeant Major, Sir, ja, Sir. Die Gegenwärtige Auslastung des Landefeldes und des Parkfeldes beträgt 57 %. Die Zortman Flugabwehrstaffel hat bis vor zwei Stunden ein Übungsmanöver abgehalten, beim einparken der Maschine im Hangar wurde der rechte Flügel eines KOSAR´s beschädigt, die Techniker der Lanze meinten das die Reparatur bis zum Morgengrauen dauern wird.
Landefeld Alpha ist bis morgen abgesichert, die Beladung der MAULTIER Transporter kann erst gegen Mittag wieder aufgenommen werden, ein Schaden in der Hydraulik der Außenlucken der „HUT“ dauert länger als erwartet.
Das Leopard Landungsschiff wird vermutlich übermorgen starten, in vier Tagen kommt das Sprungschiff „Teobald Malteser“ an und wird das Schiff weiter mitnehmen. Der Flugverkehr zu den Minen läuft Planmäßig es ist also alles in Ordnung.“

Der Sergeant Major räusperte sich kurz.
„Sie nennen also einen beschädigten KORSAR, ein nicht beladungsfähiges MAULTIER und ein Leopard Landungschiff von dem wir bis heute nicht wissen warum es überhaupt hier auf Zortman gelandet ist – „…alles in Ordnung?“

Die Zornesröte stieg dem Sergeant Major in den Kopf.
„Mutter Gottes wer hat ihnen den die Schichtführung überantwortet?“

David sah seinen Vorgesetzten mit großen Augen an.
„Das waren sie Sergeant Major!“

„Hengston wollen sie mich verarschen oder was?!“

„Sir, nein, Sir, das würde ich niemals tun.“

„Ja und was machen sie denn dann gerade hier?“

Stille, nicht einmal Francis wagte zu atmen, was bei seinem riesigen Brustumfang und die Luft die er verbrauchte an ein Wunder grenzte.

„Wie heißt der Captain des LEOPARD noch einmal, John Smith, ist das korrekt?“

„Sir, ja, Sir, der Name lautet John Smith. Wir hatten heute nur kurzen Funkkontakt mit dem Schiff, es ist alles ruhig dort. Vor zwei Stunden kam ein Fahrzeug zurück und wurde in das Schiff gebracht. Es sah so aus als ob der Laster Lebensmittel geladen hatte.“

„Und sonst gar nichts?“

Francis hob urplötzlich die Hand und wollte sich schon im gleichen Augenblick dafür in den Hintern beißen.

„Was ist Holman?“, schnauzte der Sergeant Major.

„Sir, etwas ungewöhnlich gab es dennoch, wir hatten vor Mitternacht kurz einige Energiespitzen vom LEOPARD zu vermelden, als wir nachfragten was es damit auf sich hat bekamen wir zu Antwort, dass Triebwerkstest durchgeführt wurde.“

„Was hat der Zoll eigentlich dazu gesagt, es gab doch etwas zu verzollen oder nicht?“, fragte GRIMM.

David schüttelte mit dem Kopf.

„Nein Sir, die „RACHEL“ so ist der Name des Leoprad, landete nur um Kühlmittel auszutauschen und Verpflegung an Bord zu nehmen, da keine Ware verkauft oder gekauft wurde die auf der gelben Liste steht wurde es vom Zoll nicht durchleuchtet.“

„Nicht durchsucht und durchleuchtet, das ist ja mal ziemlich daneben, seit wann gibt es denn so etwas?“

„Der Captain persönlich hat das wohl abgesegnet“, meinte Holman.

„Der Captain, so etwas hat es ja noch nie gegeben.“

„Jetzt wohl schon.“, sagte Hengston kurz.

„Hengston halten sie ihren Rand, wenn ich sie auffordere zu Denken dann sage ich ihnen das rechtzeitig, bis dahin machen sie was ich ihnen sage!“

„Sir, ja, Sir!“.

Ohne ein weiteres Wort sah der Sergeant Major auf das Landefeld, so als ob er etwas suchen würde und starte er in die Dunkelheit.
Urplötzlich öffnete sich das Steuerbord Hangartor der RACHEL die keine 300 Meter entfernt vom Kontrollturm stand.

„Hengston, ist irgendwas bekannt das die heute doch noch was machen wollen?“

„Sir, nein es ist nicht bekannt, es ist überhaupt das erste Mal, dass die Tore sich um diese Zeit öffnen so lange die RACHEL hier ist.“

Drei Augenpaare starten in die Dunkelheit und versuchten zu erkennen was vor sich ging.
Mit einem leichten Schock im Gesicht erkannte Holman zuerst was geschah.

„Sir, die schleusen einen Mech aus!“

„Holman das sehe ich alleine sie Depp! Ich dachte das Schiff transportiert Transportmechs und Baumechs, das dort ist aber ein was…….? Was ist das verdammt noch einmal?“

Hengston schluckte.

„Sir, ich kann mich irren, aber ich glaube das ist eine Clan LIBELLE!“

„Reden sie doch keinen Blödsinn wo sollen die Typen einen Clanmech her haben?“

„Sir, das weiß ich nicht aber das ist eine LIB…..“

Hengston war nicht in der Lage seinen Satz zu beenden.

Elegant wie ein Raubtier bewegte sich die mattschwarze LIBELLE aus dem Hangar der RACHEL. Ohne eine weitere Andeutung ihrer Absichten lief die LIBELLE los und zündete ihre Sprungdüsen.

Der Sergeant Major griff geistesgegenwärtig zum Funkmikro.

„Das ist verboten! Pilot in dem Mech der gerade springt, es ist nicht erlaubt auf dem Flugfeld Sprungdüsen zu zünden! Kommen sie sofort wieder runter!“

Francis sah David an und deute mit seinem rechten Zeigefinger an seine Schläfe und dann auf den Sergeant Major!

Die LIBELLE vollführte einen perfekten Flug und landete unmittelbar hinter dem Kontrollturm.

Die dann folgende Kakophonie an surrenden Lasern und MG Garben gingen unter als auf dem gesamten Flugfeld die Lichter erloschen und der Turm ohne Stromzufuhr war. Die LIBELLE hatte effektiv bewiesen wie leicht ein Generator und die Zentralfunkstation des Raumhafens auszuschalten war.

In völliger Dunkelheit konnten die drei Männer nicht sehen, dass zwei weitere Mechs das Landungsschiff verließen. Der BLACK NIGHT marschierte ohne Umwege in Richtung des Kontrollturmes der zweite Mech dreht nach Süden ab und verschwand in der Dunkelheit.

Wie auf ein Kommando erhob sich die LIBELLE erneut und wendete sich in Richtung der Flugzeughangars und er Crew die am KORSAR arbeitete. Auch dort war alles dunkel und erst als die LIBELLE vor den Toren des Hangars stand, hob sie erneut ihren Arm und bestrich die Luft vor dem Tor mit einer langen Feuerzunge aus ihren Flammern.

Sergenat Major Grimm starte in die Dunkelheit und versuchte etwas zu erkennen.

„Warum springen die Notstromaggregate nicht an Hengston?“, schrie der Sergeant Major.

„Ich habe keine Ahnung Sir, normaler Weise sollte sie nach 5 Sekunden von alleine anspringen, übrigens ist auch der Funk ausgefallen Sir!“

Ein greller Lichtschein durchflutet die Glasfront des Kontrollturmes.
Der Scheinwerfer war unmittelbar am Kopf des humanoiden Mechs angebracht und ein riesiger Geschützlauf am rechten Arm des Mechs zeigte auf die Glasfront, wohl mehr zur Abschreckung, denn auf so kurz Distanz eine ER PPK abzufeuern war nicht gerade ratsam.

„Sie da, im Kontrollturm…“

Kam es aus einem Lautsprecher im Torso des Mechs.

„….ich kann sie genau sehen. machen sie keinen Unfug und setzen sie sich jetzt sofort auf einen Stuhl. Wenn sie hübsch artig sind wird ihnen nichts geschehen, wenn nicht frage ich meinen Freund da drüben ob er sie auch gerillt zum anbeißen findet, haben wir uns klar verstanden?“

Wie auf ein Kommando setzen sich alle drei auf den nächst gelegenen Funktionssesseln und nickten gleichzeitig.

„Ach so wenn sie darauf warten das ihr Notstromaggregat anspringt und die Notrufmeldung raus geht an die Milizlanze, da muss ich sie leider enttäuschen……beides mussten wir kurzzeitig umstoßen, ja ich denke das ist der treffende Ausdruck dafür.“
Es war ja auch ein Jammer das der Funkturm am Westende des Raumhafens urplötzlich von Lochfrass befallen wurde und auf die Reservefunkstation fiel.


Planet Zortman
Landbesitz Balduin, 60 km südlich vom Raumhafen Zortman


Der Morgen hatte sich schon vor 30 Minuten aus den Ebenen nördlich von BALDUIN angekündigt, die Baumgruppe der einheimischen Großblättler, wie die Bäume mit den einen Meter durchmessenden Blättern hier genannt wurden war ein ideales Versteck für einen Mech. Die Bäume selber waren eine undurchdringliche Wand von bis zu 15 Meter Höhe. Sogar bis nach Terra wurden die Hölzer der Bäume verschickt um aus ihnen Möbel mit einer unverwechselbaren Maserung zu fertigen. Der erste Schreibtisch von Ian Cameron soll aus den Hölzern diese Bäume angefertigt worden sein.

Flach atmend und ohne jede Hast durchquerte General a.d. Josef Clausen den Wald auf seiner morgendlichen Laufrunde. Er hatte sich daran gewöhnt in den letzten 40 Jahren früh auf den Beinen zu sein. Nie hatte er ein Schlachtfeld lange von nahem gesehen doch hatte das Militär reichliche Spuren hinterlassen. Er lebte fern von seiner Heimat FRANKLIN im Gebiet der Vereinigten Sonnen und er fragte sich jeden Tag wie leicht es ihm fiel nicht in der Heimat zu sein, die er im aktiven Dienst immer so vermisst hatte. Das ständige Reisen in unbequemen Landungsschiffen und die immer wiederkehrende Litanei von Start und Landemanövern wenn der Kampf beendet war oder erst begann, Josef Clausen hatte es satt. Er wollte nichts mehr von der Armee wissen und schon gar nichts von seiner Heimat die ihm den zustehenden Respekt nicht gegenüber brachte der ihm seiner Meinung nach geziemte. Den Vorsitz eines kleinen Unternehmen zu übernehmen, dass mehr als das erhoffte üppige Gehalt für ihn übrig ließ und auch noch die Pension die ihm zustand als General der Rückwärtigen Dienste in den Reihen der AVS, waren genau das was er gesucht hatte, so das er sich nicht beklagen konnte hier in der Liga zu leben.
Familie gab es nicht und hier auf ZORTMAN, doch gab es genügend Gelegenheit die fleischliche Freuden des Lebens auszukosten. Mit einem Lächeln dachte er an die brünette Schönheit zurück die sich in seinem Bett rekelte als er erwachte. Doch er stand auf um seinen morgendlichen Lauf durch die Wälder abzuhalten, Gewohnheiten waren halt Gewohnheiten.

„…..nur noch bis hinter den Felsen und dann hinunter in den Park!“, spornte sich Josef Clausen selber an und beschleunigte sogar noch kurz als er die Waldkante fast erreicht hatte.

Die Sonne blendete ihn, als er aus dem Wald auf die Lichtung lief und im gleichen Augenblick hob er die Hand um sich vor dem Licht zu schützen und dennoch konnte er die Umrisse eines riesigen mattschwarzen Kampfkoloss erkennen der sich vor ihm aufgebaut hatte. Mit offenem Mund starte er die 10 Meter Hohe Metallwand an und glaubte sich kurzzeitig in einem Traum.

„Guten Morgen General, es freut mich das sie pünktlich sind.“

Clausen, nahm die Worte nur im Unterbewusstsein auf und registrierte schon gar nicht mehr, dass der Koloss einen Schritt zurück machte.

„Es war wirklich nicht leicht sie zu finden, ich sehe sie haben nichts verlernt.“

Clausen versuchte seine Fassung wieder zu gewinnen. Ein Mech hier, hier auf BALDUIN? Mechs hatten ihn 40 Jahre lang beunruhigt und keine 40 Pferde konnte ihn je freiwillig in so ein Ding befördern, er hasste Mechs und ihre Piloten.

„Was wollen sie von mir, was suchen sie auf meinem Grundstück. Die Militärbasis ist 100km östlich von hier, haben sie sich verirrt?“

„Ich weiß General und ich habe mich mitnichten verirrt, denn ich bin gekommen um sie zu treffen!“

Clausen schaute den Mech jetzt genauer an und konnte nirgends ein Einheitslogo oder Wappen eines Hauses erkennen.
Es war ein unverwechselbarer CATAPHRACT, die Formen dieses Mechs hatten sich sogar bei einem alt gedienten General der rückwärtigen Dienste eingebrannt. Was suchte so ein Mech hier auf ZORTMAN, die Liga hatte keine dieser Mechs, die Capellaner hatten diesen Mech entwickelt und als damals Hanse Davion Melissa Steiner heiratete überrannten die AVS die Stellungen der Capellaner und nahmen Tikonov ein und damit auch eine der größten Mechfabriken der Inneren Sphäre und damit gehörte die Fertigungsstraße dieses Mechs den Sonnen.
Als ungeschulter Analytiker vermochte Clausen nicht den Ursprung des Mechs so schnell zu ergründen, wenn er ein Mechkrieger gewesen wäre, dann wäre ihm die ungewöhnliche Bestückung des Mechs aufgefallen, doch er war keine Mechkrieger, er war nur ein unbedeutender kleiner General a.D. der nicht wusste was die ganze Charade hier sollte.

„Wie meinen sie das, warum wollen sie mich treffen und wer sind sie überhaupt?“

„Wer ich bin dazu kommen wir gleich, doch bevor wir dazu kommen will ich ihnen eine Frage stellen und ich möchte sie bitte sich bei der Beantwortung daran zu erinnern was die Wahrheit ist und was die Lüge. Ich weiß, dass sie es damit in der Vergangenheit so einige Probleme hatten.“

„Was erlauben sie sich……“

„Was ich mir erlaube General, ich erlaube mir das was mir zusteht. Und ich betone es nur noch einmal, sollten sie meine Fragen nicht beantworten oder mir irgendwelchen Mist erzählen knalle ich sie auf der Stelle ab. Haben sie das verstanden?“

Wie vom Donner gerührt starte Clausen zum Cockpit des Mechs hinauf und nickte.

„Ja ich habe verstanden, was wollen sie?“ schrie Clausen.

„Gut. Dann verraten sie mir eines, wer bezahlte dieses überaus wohlgestaltete Anwesen hier?“

Clausen glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, warum fragte der Unbekannte ihn das.

„Ich war General unter den Davions und bin Geschäftsführer des Unternehmens „COLIBRI FOX“, ich habe das alles ehrlich erworben.“

Ohne eine Warnung verließ eine Gausskugel den Lauf des Geschützes das im rechten Arm des Mechs untergebracht war und schlug in den 50 Meter links vom General stehen Baumstamm ein und riss den gesamten Baum nach hinten, so das diese förmlich in zwei Hälften geteilt nach vorn kippte.

„Ich habe gesagt sie sollen mir hier keinen Scheiß erzählen!“ kam aus den Außenlautsprechern des Mechs.

„Ich weiß nicht was sie meinen!“, brüllte Clausen vor lauter Panik und kauerte sich auf den Boden.

„Sie wissen nicht was ich meine? Darf ich ihnen auf die Sprünge helfen, dieses Anwesen kostet mehr als ein General der Armee der Vereinigten Sonnen in 10 Jahren verdienen würde, hinzu kommt das sie absolut pleite waren kurz bevor sie pensioniert wurden…….soll ich weiter machen General? Wer hat sie dafür bezahlt das sie uns verraten haben?“

Da war es das Wort „VERRAT“, Clausens Augen begannen hektisch von links nach rechts zu wechseln. Nein das konnte nicht sein, das ist unmöglich, keiner hatte es überlebt, das wurde von mehreren Seiten bestätigt. Die Erinnerungen kehrten schnell in seinen Kopf zurück, alles war noch so frisch da alles erst knapp drei Jahre her war. Er sah noch einmal den Mech an und dann überkam ihm eine neue Welle der Übelkeit………..

„….nein das ist nicht wahr sie sind tot, sie sind nicht am Leben, sie sind tot!“ brüllte er.

Einen Herzschlag später verkrampfte sich das Herz des Generals und er neigte seinen Kopf zum Boden.

„Ah ich sehe sie erinnern sich, wohlmöglich haben sie den Mech erkannt. Sicher haben sie den Mech erkannt, es gab ja schließlich in der ganzen Mark Draconics keinen zweiten CATAPHRACT. Sie selber mussten für Ersatzteillieferungen aus der Mark Capella ihre Zustimmung geben und jedes Mal haben sie ein Fass aufgemacht wenn wir etwas haben wollten was ihnen den Feierabend verderben hätte können. War es nicht so General?“

Clausen sackte förmlich in sich zusammen, er hatte versucht in den letzten drei Jahren dieses alles zu vergessen und er hatte es auch fast schon vergessen. Niemand hatte ihn damals mit der Katastrophe während der Operation „Hühnerhund“ in Verbindung gebracht. Alle waren sich einig darüber, dass vom halben Regiment der Robinson Rangers nichts außer Staub übrig blieb, als diese versuchten den Brückenkopf auf dem Planeten STAPELFELD zu errichten. Keiner wusste woher das Kriegsschiff der NEBELPARDER kam, dass sie dort erwartete und eine spätere Untersuchung der Ereignisse, beschuldigten einen gewissen MAJOR Greenfield von den AVS die Unterlagen über die Informanten aus der Besatzungszone der PARDER nicht rechtzeitig weiter geleitet zu haben. Als man GREENFIELD auf PESHT dazu befragen, wollte in der Nacht nach der Katastrophe, fand man seinen Leichname zwei Straßen vom Hauptquartier der GENYOSHA entfernt in einem Graben liegend mit durchschnittener Kehle.
Es konnte niemals ermittelt werden was genau geschah, als man vier Monate später dann doch auf STAPELFELD eintraf war von dem halben Regiment nichts zu finden. Aus den Unterlagen die gesichert worden war konnte man jedoch erkennen, dass es einen schweren Kampf gegeben haben muss. Doch nichts wurde gefunden darüber wie er ausging und schon gar nicht ob es Überleben gab. Ein einzelnes schwer beschädigten OVERLOARD wurde abseits des geplanten Landefeldes entdeckt. Es war fast schon wieder von den Technikern der PARDER Flugbereit gemacht worden, als die Ersatztruppen endlich STAPELFELD erreichten. Kein Mech der Rangers oder deren Überreste fand man. Entweder hatten die PARDER alles bereits vernichtet, oder………….der Gedanke im Kopf des Generals war zu absurd als das er ihn akzeptieren wollte.

Mit einer Hand stützte sich der General auf und sah wieder nach oben.

„Ich sehe das sie sich erinnern General, wenn sie sich fragen wollen ob ich lebe, ja ich lebe! Aber ob sie dies noch lange genießen können wage ich zu bezweifeln!“

Clausen erschrak erneut.

„Wie meinen sie das, sie wollen mich doch nicht töten? Das können sie nicht tun, ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun gehabt.“

Ein Fuß des CATAPHRACT´s setze sich 10 Meter vor dem General auf den felsigen Boden und erschütterte das kleine Plato.

„Sie besitzen nicht einmal mehr den Stolz der Uniform die sie 40 Jahren lang trugen diese jetzt unbefleckt zu lassen, wie oft hat mein Vater sie …………………!“

Die Stimme brach ab, auch nach drei Jahren war Gregor SANDER nicht in der Lage seine Stimme im Zaum zu halten wenn er seinen Vater erwähnte oder an seine Mutter dachte. Jede Minute seit er STAPELFELD verlassen hatte verfolgte er nur ein Ziel, das heutige Ziel hieß Josef CLAUSEN.

„….sind sie es Greg? Sie sind es?“

„Nennen sie mich nicht Greg sie Ratte, nur meine Eltern und meine Freunde durften mich so nennen und zählten nie dazu!“

„Hören sie Gregor, das ist alles ein Missverständnis, ich weiß wirklich nicht was sie von mir wollen. Ich habe nichts mit der Sache zu tun, glauben sie mir bitte.“

Gregor´s Lachen erschallte aus den Lautsprechern.

„Sie haben also nichts damit zu tun, sie haben nichts damit zu tun? Ja sie haben mit Sicherheit nichts damit zu tun, nur komisch das gerade sie der ausschlaggebende Punkt bei der Sache waren!“

Beide Arme des CATAPHRACT senkten sich bedrohlich über den Kopf des Generals und in der verspiegelten Cockpithaube erkannte Josef Clausen sich und seine jämmerliche Gestalt wieder.

„Ich habe keine Zeit mir ihr Gewäsch länger anzuhören!“

„Aber was wollen sie tun, ich bin wehrlos und sie wissen das.“

Gregor musste bei diesem Satz des Generals unweigerlich lachen.

„Oh ja ich weiß das sie wehrlos sind, nur besteht genau darin der Unterschied. Als wir damals über STAPELFELD materialisierten wussten sie was auf uns zu kam, das Regiment und meine Kameraden nicht. Sie hingegen können sich darauf vorbereiten zu sterben.“

„Das können sie nicht tun Gregor, das ist Mord. Ihr Vater hätte das nie gewollt das sie zum Mörder werden!“

„Nehmen sie nie wieder den Namen meines Vaters in den Mund sie Stück Dreck. Wenn mein Vater noch leben würde, er würde sie bei lebendigem Leib aus dem Andockring eines Sprungschiffes werfen. Ich bin ein guter Sohn und erledige das für ihn sehr gern.“

Ohne ein weiteres Wort richtet sich der CATAPHRACT wieder auf und der mittelschwere ER Laser und die MG feuerten augenblicklich auf den knienden General. Nach der ersten Salve mischten sich die beiden Flammer ein, die im linken Arm des schweren Mechs verborgen waren. Nur eine Genanalyse würden die Identität des General jetzt noch bestätigen können.

Gregor wendete den CATAPHRACT und öffnete den Funkkanal.

„Sohn an Mutter, Sohn an Mutter wir treffen uns am vereinbarte Treffpunkt. Sohn aus.“

Der CATAPHRACT beschleunigte mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Westen.

__________________
Wenn der Tag kommt werdet ihr wissen was zu tun ist Krieger, schütze deine Brut aber bade dein Schwert im Blut deiner Feinde wenn dies die einzige Möglichkeit ist zu überleben.

»Wahre Achtung beginnt mit der Geste.
- Tsunetomo Yamamoto -

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09.07.2008 13:53 Masclan ist offline E-Mail an Masclan senden Beiträge von Masclan suchen Nehmen Sie Masclan in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von Masclan: Asche
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Mark Draconics , Planet Doneval III

Das Meer lag wie ein glatter Spiegel vor Jack, bis zum Horizont waren keine Wellen zu entdecken und kein Windhauch kühlte an diesem Tag den Strand an der Küste von HAMILTON Bay.

Seine Hände tief in die Taschen der alten Hose gestopft registrierte Jack den Schweißtropfen, der sich gerade von seinem Kinn löste und auf den heißen Sand fiel. Die salzige Luft war eine Wohltat, auch wenn es so heiß war wie sonst nie im Januar um diese Zeit. Ein letztes Mal sah Jack mit zugekniffenen Augen hinaus zum Horizont und drehte sich dann um, zu seinem kleinen Haus. Innen wartete Marian seine Haushälterin, die sicher schon das verspätete Frühstück in der Küche bereitet hatte.
Ohne noch einmal den Blick zu wenden stampfte Jack den kleinen, leicht zu gewucherten Pfad zum Haus hinauf. Auf halber Strecke empfing ihn der Schatten der kleinen Bäume, die er vor vielen Jahren mit seiner Frau Joan und seinem Sohn hier gepflanzt hatte. Joan hatte immer gewollt, dass es einen kleinen Hain am Haus gab, wo sich ihr gemeinsamer Sohn und Joan im Gras ein wenig Ruhe gönnen konnten, wenn sie den ganzen Tag an der Steilküste umher gewandert waren.
Jack hatte für das Wandern nie etwas übrig gehabt, er war lieber am Meer und sah auf das Wasser hinaus, beobachtete die Polter-Vögel die den Möwen auf Terra gar nicht so unähnlich waren.

Marian hatte indes den Tisch gleich am Fenster mit Blick auf das Meer gedeckt, so wie der Oberst es immer liebte.
Mit einem Lächeln begrüßte sie ihn als er das Haus betrat und sich sorgfältig die Schuhe abklopfte, bevor er die Schwelle überschritt, Marian hasste es wenn er jedes Mal den Sand vom Strand durch die ganze Wohnung trug, doch der Oberst ertrug die Schelte die er zu hören bekam mit einer gleichmütigen Sturheit.

„Und Marian was gibt es heute zum Frühstück?“
„Herr Oberst sie wissen doch was es gibt, nur das was sie mögen und das was sie brauchen.“, lächelte die Haushälterin ihn an.

„Marian wie oft soll ich es ihnen noch sagen, ich bin kein Oberst mehr und sie müssen mich nicht ständig behandeln wie ein kleines Kind.“

Marian schüttelte den Kopf und wollte eigentlich einen erbosten Blick aufsetzen, doch es gelang ihr nur teilweise.

„Wenn sie mir verbieten sie Oberst zu nennen, dann hören sie auf mich daran zu erinnern, dass ich da bin um für ihr Wohl zu sorgen. Ich werde nicht eher das Haus verlassen bis sie ihre Vitamine und Medikamente genommen haben die der Doktor ihnen verschrieben hat.“

Der Oberst rollte mit den Augen und glaubte sich wieder in die unendlichen Vorträge zu erinnern, die Marian ihm immer hielt wenn er einmal seine Früchte und sein Müsli zum Frühstück nicht aß, oder er schon einmal seine Tabletten in den Mülleimer warf. Nur zu dumm, dass den Marian immer ausleerte und sie darin entdeckte. Das Donnerwetter was er sich damals anhören konnte, hatte die Wände des Strandhauses fast zum Einsturz gebracht.

„Ich gebe auf Marian, setzen sie sich zu mir und trinken sie einen Kaffee mit mir.“
„Ja das ist richtig Herr Oberst, ich werde einen Kaffee trinken und sie ihren Tee!“
Mit einem entwaffnenden Lächeln gab sich Jack geschlagen und setzte sich an den Tisch.
„Mmh der Tee ist wieder einmal besonders lecker!“, log Jack in vollmundigen Tönen.
Der leichte Windzug der an seinem Ohr vorbei zog erinnerte ihn daran, dass auch ein 60 jähriger Mann manchmal noch eine Ohrfeige bekommen konnte.
„Übertreiben sie es ja nicht Herr Oberst, sie wissen genau, dass ich ihrer Frau auf dem Sterbebett versprochen habe für sie zu sorgen und ich werde dieses Versprechen halten.“

Jack sah auf das Meer hinaus und er wurde sich schmerzlich seiner Einsamkeit bewusst die ihn umgab. Vor acht Jahren war Joan von ihm gegangen und vor drei Jahren starb sein Sohn. Bis heute wusste er nur wenige über die Umstände seines Todes und alles was danach geschah, versuchte er seitdem aus seinem Gedächtnis zu tilgen.

Ein leichtes Klopfen unterbrach die Stille und Jack sah Marian an.
„Erwarten wir Gäste?“, wunderte sich der Oberst.
„Nicht das ich wüsste, wir hatten schon lange keine Gäste hier, eigentlich schon seit ……“

Marian beendete den Satz nicht und ging durch den kleinen Flur zur Vordertür des Hauses. Jack konnte kaum etwas hören und nur einzelne Worte drangen an sein Ohr, aber der Gast war ein Mann, das war deutlich zu erkennen. Marian kehrte in die Küche zurück.

„Herr Oberst da ist ein Mann der sie zu sprechen wünscht, er gab mir diese Visitenkarte.“

Marian übergab Jack den kleinen Zettel und er las laut vor.

„John Smith.“

Nichts weiter stand auf der Karte nur dieser Name.

„Marian bitten sie den Mann doch in mein kleines Arbeitszimmer ich werde gleich nachkommen.“
„Ja natürlich Herr Oberst.“

Der fremde Mann betrat das gemütlich eingerichtete Arbeitszimmer des Obersts, er bedankte sich bei Marian und blieb stehen wo er war. Seine Augen schweiften über den kleinen Schreibtisch hinweg zu den Wänden, diese waren angefüllt mit Bildern aus der Vergangenheit des Oberst. Da ein Bild von Jack aus jungen Jahren der einen Pokal in den Händen trug, oder wie er seinen Sohn auf den Schultern tragend vor dem Fuße eines Mechs hielt. Das Hochzeitsbild mit Joan und ein Foto wo sein Sohn die Akademie auf Robinson abgeschlossen hatte. Alles Erinnerungen die den Raum mit persönlicher Wärme schwängerten.

Der Fremde drehte sich zur Tür als Jack das Arbeitszimmer betrat.
„Guten Tag Herr Oberst!“

Jack blieb stehen und betrachte seinen Gast.
„Seit wann hat wurde einen Offizier der Vereinigten Sonnen dazu erzogen zu Lügen?“

Der Fremde sah Jack erstaunt an.
„….ähm wie meinen sie das Oberst, woher wissen sie?“, stammelte der Fremde Jack an.

„Zum einen bin ich nur Hauptmann a.D. und zum anderen sind sie ein Offizier der AVS, oder irre ich mich da. Ihr Name ist sicherlich auch nicht John Smith.“

Jack schritt an dem Fremden vorbei, der diese Zeit nutze um sein Fassung wieder zu gewinnen, die ihm kurzzeitig zu entgleisen drohte.

„Woher wissen sie?“, fragte der Fremde.
„Also ich mag ein gewisses Alter erreicht haben, wo man nicht mehr ganz so schnell laufen kann und auch vermutlich wesentlich ruhiger lebt als noch vor Jahren, aber ich bin nicht dumm und ich habe Augen im Kopf. Sie schlugen die Hacken fast zusammen als ich den Raum betrat, was ein sicheres Zeichen ist, dass sie beim Militär sind. Weiterhin sehe ich einen hellen Streifen an ihrem linken kleinen Finger, was darauf schließen lässt, dass sie bis vor kurzem einen Ring dort trugen. Da es der linke Kleine Finger ist vermute ich, dass sie ein Offizierspatent besitzen und sie den Jahrgangsring ihrer Akademie abgenommen haben, um hier nicht aufzufallen. Zu guter letzt würde ich behaupten, dass sie kein Zivilist sein können weil sie immer noch stocksteif vor mir stehen, habe ich recht?“

Der Fremde lächelte und nickte mit dem Kopf.
„Ich bin erstaunt wie leicht sie mich durchschaut haben. Sie haben in allem Recht ich bin Offizier und mein Name ist nicht John Smith.“

„Ah sie sind also Offizier der AVS, ich denke dann haben wir uns nichts zu sagen!“, gab Jack schroff zurück und war im Begriff sich zur Tür des Arbeitszimmers zu bewegen.

„Bitte Oberst warten sie, ich muss mit ihnen reden.“

„Ich wüsste nicht was wir zu bereden haben sollten?“

„Ich schon Oberst, ich schon!“, gab der Fremde entgegen.

Jack sah den Fremden an und ging an ihm vorbei, als er die Tür öffnete sagte der Fremde….
„Ich bin wegen ihres Sohnes hier.“

Jack verharrte kurz und drehte sich dann um, seinen Augen glühten als er den Fremden ansah.
„Ich bin wegen ihres Sohnes gekommen Oberst, ich muss mit ihnen sprechen.“

Jack ballte die Fäuste und hielt sie starr an seiner Hosennaht.
„Es gibt nichts was ich mit ihnen bereden sollte was meinen Sohn betrifft, es ist alles gesagt und ich habe meine Lektion gelernt. Verlassen sie mein Haus!“

In Jack war von einer Sekunde auf die andere ein Vulkan von Hass aufgebrochen und der Schmerz der in ihm ausströmte erfasste seine Sinne.

„Herr Oberst…….“

„Ich bin kein Oberst, ich bin Hauptmann a.d. der AVS, ich wurde aus Disziplinlosigkeit degradiert, verstehen sie was ich sage verlassen sie mein Haus!“, die letzten Worte brüllte er fast.

Der Fremde senkte seinen Kopf und sprach leise weiter.
„Herr Oberst, ich bin nicht hier um Wunden aufzureißen, ich bin hier um sie zu schließen!“

Jack sah den Mann an und versucht zu ergründen was er damit meinte.

„Wenn sie vom Oberkommando kommen, ich habe denen nichts mehr zu sagen, richten sie denen das aus!“

„Ich komme nicht vom Oberkommando Herr Oberst, ich war ein Freund ihres Sohnes.“

Jack versuchte sich zu fangen und seine Hand griff nach der Stuhllehne in seiner Nähe. Wie in einem übergroßen Trichter strömten die Erinnerungen der letzten zwei Jahre auf ihn ein. Er atmete tief durch und versuchte so seine Stimme unter Kontrolle zu bringen.

„Ich habe sie noch nie gesehen, ich kann mich nicht daran erinnern, dass mein Sohn sie mir vorgestellt hätte.“

Der Fremde legte seine rechte Hand auf die Schultern des Obersts.
„Verzeihen sie mir das ich sie gestört habe, ich bin nicht hier um sie an etwas zu erinnern was sie zu vergessen versuchen, ich kann mir nur schwer vorstellen durch welche Höllen sie gegangen sind, doch bitte hören sie mich an, bitte.“

Die Wut in Jacks Augen wechselte in Trauer über. Seine Schultern sackten herunter und die Müdigkeit von zwei Jahren erschien in seinem Gesicht.
„Sie sagten sie waren ein Freund meines Sohnes…….?“, fragte Jack den Fremden.

„Ich möchte offen zu ihnen sein, ich bin ihrem Sohn nur einmal begegnet doch der Mann der mich zu ihnen schickte wollte, dass sie wissen wie sehr er ihren Sohn geschätzt und verehrt hat.“

Jack sah jetzt in die Augen des Fremden, er konnte diese ruhigen Augen kaum ergründen, so sehr trafen sie ihn in seinem Herzen. Marian erwähnte seit drei Jahren seinen Sohn nicht mehr und auch sonst gab es nur die Bilder in seinem Arbeitszimmer, die ihn die Erinnerungen brachten.

„Mein Sohn war ein Verräter!“, presste Jack aus seinen Lippen.

„Herr Oberst sie und ich wissen, dass ihr Sohn kein Verräter war. Er ist nie einer gewesen und ich bin hier um zu beweisen, das er sich nichts zu Schulden kommen lassen hat. Um das zu beweisen brauche ich ihre Hilfe, brauchen wir ihre Hilfe.“

Jack atmete schwer durch und fasste den Fremden am Arm.
„Lassen sie uns einen Spaziergang machen junger Mann.“

Kurze Zeit später gingen beide Männer Seite an Seite am Meer entlang.
„Wer sind sie und wer ist der Mann der sie geschickt hat?“

Der Fremde hatte auf die Frage gewartet und antworte ohne zu zögern.
„Ich kann ihnen weder meinen Namen verraten noch den Namen des Mannes der mich schickte. Was ich ihnen aber sagen kann ist, das das was über den Tot ihres Sohnes und die Umstände bekannt wurde nicht der Wahrheit entspricht. Wir haben Beweise dafür, doch können wir diese noch nicht veröffentlichen. Bitte seien sie stolz auf ihren Sohn Herr Oberst, er hat nie aufgehört ein guter Soldat zu sein und er war immer Stolz sie ihren Vater nennen zu dürfen.“

Jack sah hinaus aufs Meer und ließ die letzten Worte in seinen Ohren verklingen.

„Ich habe einen Datenkristall hier für sie, es ist ein kurzer Bericht über die von uns gesammelten Beweise und ein Videoaufzeichnung ihres Sohnes, es ist ein Brief den er ihnen zukommen lassen wollte.“

Der Oberst blieb stehen und nahm ruhig den Datenkristall in seine Hand.
„Was wollen sie von mir, was kann ich für sie tun?“

Der Fremde zog ein Foto hervor.
„Kennen sie diesen Mann auf dem Foto?“
Jack betrachtete das Bild.
„Ja, ich denke ich kenne den Mann. Ich habe ihn zwar schon einige Jahre nicht mehr gesehen, aber ich weiß wer das ist.“
Der Fremde nahm das Bild zurück und steckte es in die Tasche seines Sommerhemdes.
„Wir müssen wissen wo er sich aufhält und was er im Moment macht!“
Jack runzelte die Stirn.
„Ich bin schon seit zwei Jahren nicht mehr im aktiven Dienst, aber ich denke einige Leute sind mir noch ein paar Gefallen schuldig, aber es wird etwas dauern.“
„Keine Sorge Herr Oberst ich möchte sie zu nichts drängen, bitte sehen sie sich zuerst den Datenkristall an bevor sie sich entschließen uns zu helfen. Am Ende wird es einige Anweisungen geben wie sie uns kontaktieren können und welche Verschlüsselung sie benutzen sollten wenn wir kommunizieren. Ein Nummernkonto ist bei der hiesigen Comstar Station eingerichtet, der Deckungsrahmen sollte ausreichend sein, wenn nicht werden wir es merken und die nötigen Mittel zur Verfügung stellen.“

Jack nickte und sah dem Fremden in die Augen und begann zu lächeln. Das erste Mal seit Jahren vermochten die wenigen Worte die der Fremde mit ihm sprach etwas zu erreichen, was er selber nie konnte, sich zu erinnern……an eine längst vergessene Zeit.

„Bitte richten sie ihrem Bekannten aus, dass er gerne hier willkommen ist.“

Nun war der Fremde wieder an der Reihe, mit einem unverständigen Blick den Oberst zu betrachten. Jack war fast ein wenig amüsiert über die Erstauntheit des Fremden.

„Wissen sie mein fremder Freund, davon das ich hier ein Strandhaus habe, wussten außer meinem Sohn und meiner Frau nur noch drei Menschen und zwei davon sind meines Wissens nacht tot, vom Dritten habe ich das bis vor wenigen Minuten auch noch geglaubt.“

Der Fremde begann zu Lächeln und streckte die rechte Hand aus, Jack ergriff sie und drückte sie fest.
„Herr Oberst, sie sind nicht alleine und es gibt Freunde von denen sie bisher wahrscheinlich nichts wussten.“

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Fremde und ging zum Strandhaus zurück. Jack sah noch, wie der Schweber vor dem Haus etwas Sand aufwirbelte und dann hinter Dünen verschwand.

Als Jack vor seinem Schreibtisch saß und den Datenkristall abspielen wollte zitterten seine Hände und er musste allen Mut aufbringen den Bildschirm am anderen Ende des Raumes zu aktivieren.
Zwei Icons erschienen und er wählte zuerst den der eine schwarze Rose symbolisierte.
„Ich freue mich, dass sie sich dazu entschieden haben meinem Boten anzuhören. Wenn ich mich täuschen sollte berichtigen sie mich, doch sie werden es ihm nicht leicht gemacht haben.“
Ein Lachen umspielte die Lippen des Mannes der auf dem Bildschirm zu sehen war.

„Bevor ich fortfahre und sie sich meinem Bericht anhören, möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich nicht besser auf ihren Sohn achten konnte. Ich hatte nie einen treueren und besseren Freund als ihren Sohn Oberst Greenfield.“

Als Jack nach zwanzig Minuten den Bericht zu Ende gehört hatte, strich er sich über sein Gesicht und vergrub seine Hände wie immer in seine Hosentasche wenn er nachdachte. Es dauerte etwas bis er die Kraft aufbrachte den Icon mit dem Namen seines Sohnes zu aktivieren.

„Hallo Vater………………………………………….
Die Tränen die über sein Gesicht rannen schmeckten salzig.

__________________
Wenn der Tag kommt werdet ihr wissen was zu tun ist Krieger, schütze deine Brut aber bade dein Schwert im Blut deiner Feinde wenn dies die einzige Möglichkeit ist zu überleben.

»Wahre Achtung beginnt mit der Geste.
- Tsunetomo Yamamoto -

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Draconics Kombinat 3059
Planet Cheriton eine Woche vor Beginn der Operation HÜHNERHUND


Gregor betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel seiner Unterkunft und bemerkte das sanfte Streicheln einer Hand auf seinem Rücken.

„Als dein Vater damals mit dieser Uniform das erste Mal vor mir stand ………….ich bin immer wieder verblüfft wie ähnlich ihr euch seid.“

Gregor sah das Lächeln der beiden Frauen hinter sich und blickte verschämt zu Boden.

„He was ist los Major SANDER haben sie nicht den Schneid sich dem Urteil von zwei bezaubernden Frauen zu stellen?“

Mit leichtem Kopfschütteln drehte er sich um und sah die beiden Frauen an. Er gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und gab Jule einen sanften Kuss auf ihre Lippen.

„Wisst ihr eigentlich wie nervend es ist, wenn ihr mich ständig daran erinnert wie gut ich es habe mit euch beiden in meiner Nähe? Ich habe es nach Jahren endlich geschafft meinen eigenen Weg zu gehen und ich darf mittlerweile sogar meinen Mech steuern, aber gerade habe ich das geschafft, verbündest du dich mit meiner zukünftigen Ehefrau und schon habe ich neuen Ärger an den Hacken……!“

Mit einem langen Atemzug und leicht verengten Augen sah Franka Sander ihren Sohn an.

„He nun höre mal zu du Dreikäse hoch, ich habe dich groß gezogen, ich habe dir die Nase geputzt wenn du heulen und aua schreiend in den Mechhangars umhergelaufen bist, nicht dein Vater hat dir beigebracht, das erste Mal einen Mech zu steuern, ich war das, vergesse das nicht. Und was heißt hier übrigens DEIN Mech, Vater hat ihn dir geliehen und du weißt was ich mit dir anstelle, wenn du ihn nicht heil wieder mitbringst. Und was deine Beförderung zum Major angeht……..“

Die Augen von Mutter Sander wurden groß und leuchtend als sie weiter sprach.

„…….ich gratuliere dir mein Sohn, ich bin sehr stolz auf dich.“

Franka Sander schlang die Arme um den Hals ihres Sohnes und drückte ihn ganz fest an sich. Mit kleinen Tränen in den Augen löste sie sich und sah zu Jule hinüber.

„Liebes, ich weiß er ist dein Vorgesetzter, aber wenn er sich zu viel zumutet und ich weiß das, weil er das als Kind immer tat, dann pack ihn an den Ohren und bringe ihn mir bitte heil zurück, den Rest übernehme ich dann, ja?“

Juble musste laut los lachen und fasste Gregor an den Arm.

„Übrigens mein Liebster, du hast mich zwar gefragt, doch wer sagt denn das ich dich überhaupt haben will?“
Gregor bekam den Mund vor Erstaunen kaum zu und Franka SANDER klatsche vor Freude in die Hände.

„Och manno Mutter nun hör aber auf, ich kann alleine auf mich achten und mit den alten Geschichten kannst du nun wirklich keinen mehr hinter einem Heiz-Generator vorlocken und du mein Schatz, das Thema werden wir noch erörtern!“

Jule legte sanft eine Hand auf Gregors Mund.

„Weißt du Franka, wenn wir zurück sind, dann musst du mir von seinen Lausbubengeschichten noch so einige Dinge erzählen.“

Die beiden Frauen lachten sich an und Jule schob Gregor zur Tür hinaus. Mit einem letzten Gruß verabschiedeten sich die beiden und nahmen den Lift zur Tiefgarage. Im Lift sah Gregor Jule in die Augen und wollte ein strenges Gesicht aufsetzen, was ihm nur schwer gelang.

„Habe ich mich da eben verhört, seit wann nennst du meine Mutter bei ihrem Vornamen? Das hat sie bisher noch nie einer Frau an meiner Seite erlaubt.“

Jule zog mit ihren Händen das Gesicht von Gregor zu sich heran und flüsterte ihm zu.

„Zum einem solltest du wissen, dass ich nicht vor habe das nach mir noch einmal eine andere bei dir landen kann, zum anderen hatten wir beiden gestern einen wunderschönen Abend in einem kleinen Restaurant gleich um die Ecke hier und wir haben uns gut und lange unterhalten, deine Mutter ist eine so tolle Geschichtenerzählerin……und, mh ich denke sie kann mich gut leiden. Wir haben dich also in der Hand mein Schatz.“

Ein langer zärtlicher Kuss schloss ihren letzten Satz ab und beide vergaßen für einen kurzen Augenblick die Welt um sich herum. Für einen kurzen Augenblick war die letzte Stabsbesprechung vor dem Beginn der Operation „Hühnerhund“ in weite Ferne gerückt. Kein Wagen wartet auf sie in der Tiefgarage, keine lästigen Sicherheitschecks mussten mehr vollzogen werden um dies alles hier geheim zu halten. Die Monate der Vorbereitung, die Neuausrüstung des halben Regimentes mit neuer Technik und Mechs, die endlosen Gefechtsübungen mit den beiden geheim gehaltenen Lanzen der ComGuards die mit ihnen fliegen würden, alles war auf einmal nur noch ein Schleier am Horizont.
Der Glockenton bestätigte die Ankunft in der zweiten Tiefgarage und Jule löste sich von Gregor. Die Tür öffnete sich und eine elegant gekleideter Herr, mit einem Anzug angepasst an die Gepflogenheiten von CHERITON, stand etwas gelangweilt da und betrachtete die beiden.

„Ach das ist ja interessant, ich warte hier schon seit 15 Minuten Major Sander und Leutnant Valdez, ist euch überhaupt klar was es heißt bei dieser Besprechung zu spät zu kommen?“

Mit einem breiten Grinsen nahm Gregor seinen Freund Major David Greenfield in den Arm und klopfte ihm auf seinen Rücken. Jule drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging wortlos mit einem Lächeln an ihm vorbei zum Wagen.

„Sei nicht so gestresst Davilein, wir haben genügend Zeit bis zur Besprechung.“

Major David Greenfield rollte mit den Augen.

„Oh man deine Ruhe möchte ich haben, ich kann schon seit Tagen nicht ordentlich schlafen, dein Vater will ständig das ich dich im Auge behalte, um dich pünktlich zu dieser Besprechung zu bringen, weil er mich sonst einen Kopf kürzer macht und auch meinen Vater auf mich hetzen wird, dann Präzentator Kivlon der das größte Ekelpacket ist , den ich je als Vorgesetzten hatte und du sagst „Davilein“ zu mir, dass ist nun wirklich nicht fair Greg!“

„Wie, was denn jetzt, was hat mein Vater damit zu tun?“

David war kurz davor Gregor an die Gurgel zu springen.

„Ich meine den Kerl den du Vater nennst du Trottel, der Typ der deine Operation als Kommandeur mit leitet, dein Chef, Vorgesetzter, Vorturner, Bestimmer…..was weiß ich wie du ihn nennst. Er hat mir ausdrücklich aufgetragen dich pünktlich dort hinzubringen.“

„Na, na, na was sind das für Töne, seit wann wurde die militärisch korrekte Anrede für einen Oberst der Armee der Vereinigten Sonnen dem MGUO abgewöhnt?“

David schob Gregor Kopfschüttelnd zum Wagen an dem Jule schon wartete.

„Man Greg macht mich nicht fertig, ich habe auch ohne dich genug Stress. Im Übrigen wird Prinz Victor und Theodore Kurita anwesend sein. Wegen mir musst du nicht pünktlich sein, nur einmal so als Tipp für dich am Rande.“

Jule sah erstaunt zu den beiden hoch.

„Theodore auch, das ist ja wirklich nicht schlecht.“

Gregor erwiderte.

„Jule die Schlangen haben uns freiwillig eine Lanze KOMODO Mechs überlassen für die Operation, ich denke schon das denen das nicht ganz unwichtig ist. Nicht wahr Davilein?“

David war fast außer sich.

„Ja und weil das auch so wichtig ist schert euch endlich in den Wagen, man du machst mich schwach Gregor!“




30 Minuten später
Geheime unterirdische Anlage, Operationszentrale


Der letzte Check am Lift war reine Routine, wobei die Wachposten peinlich darauf achteten, das Sicherheitsprotokoll einzuhalten. So kurz vor dem Beginn der größten militärischen Operation seit dem Beginn der Claninvasion, wollte man nichts unversucht lassen dies alles hier geheim zu halten.

Jule und David hatte sich schon vor dem Gebäudekomplex verabschiedet und waren auf dem Weg zu den Unterkünften der Robinson RANGERS bzw. zum Standort des planetaren Comstar Stützpunktes.
Zwar waren ihre Mechs bereist alle verladen, aber es gab noch genug zu tun für die Lanzenkameraden von Leutnant Julia Valdez und auch Major David Greenfield wusste, was es noch an Arbeit zu erledigen galt, um die Operation aus dem Hintergrund zu betreuen und schließlich wollte er morgen mit dem Sprungschiff von Theodore zurück nach Pesht reisen.

Gregor zog ein letztes Mal seine Uniform glatt und betrat den Konferenzraum tief im Bergmassiv des Yomoto Gebirgszuges.
Ein schneller Blick in den Raum bestätigte ihn in der Annahme, dass er noch etwas Zeit hatte bis zum Beginn der Beratung.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter.

„Ah Major Sander, schön sie zu sehen, meine herzlichen Glückwunsch zu ihrer Beförderung, es freut mich für sie.“

Gregor drehte sich um und sah, in einer unverkennbar schlichten aber auch unverkennbar auffälligen Uniform des Kommandeurs der beiden Lanzen der „FOCHT Husaren IX“, stand Kommandeur Hilton vor ihm und lachte ihn an.

„Hallo Kommandeur, recht herzlichen Dank, schön sie zu sehen.“

Er freute sich sichtlich, als er den schlanken und drahtigen Kommandeur der ComGuards vor sich sah. Martialum Anastasius Focht selber hatte diese kleine Einheit als Gruß nach CHERITON entsandt. Die Lanzen waren mit dem besten Material ausgerüstet was Comstar zur Verfügung stand und hatte auch eine kleine Einheit mit Elite-Scharfschützen in ihren Reihen. Gregor selbst durfte erleben, wie diese aus einer Entfernung von zehn Klicks es schafften, das Visier einer ELEMENTAR Clanrüstung mit ihren speziellen Rifle´s zu durchschlagen.

„Wie ich sehe, lässt man sie also auch hierher mit ihrem weißen Leibchen, die Zeiten ändern sich wirklich.“

Kommandeur Hilton sah Gregor streng an.

„Oh ja, oder hätten sie sich träumen lassen einmal ROBINSON zu verlassen, um am anderen Ende des Weltraumes in einer Operationszentrale der kuritanischen Streitkräfte mich zu treffen?“

Gregor musste ein Lachen unterdrücken und nickte zustimmend, das war wirklich etwas, dass er sich vor zehn Jahren nicht einmal in den kühnsten Träumen hätte erahnen können. Die Zeiten änderten sich wirklich.

„Das wird ja auch Zeit!“

Dröhnte eine tiefe sonore Stimme aus dem Hintergrund zu den beiden herüber. Mit einer Handbewegung winkte ein Mann, in militärisch kurz geschnittenen grauen Haaren die beiden zu sich herüber.

Gregor und Kommandeur Hamilton nahm Haltung an.

„Major Gregor Sander wie befohlen zur Stelle Oberst Vallerius!“

„Stehen sie bequem Major und sie auch Kommandeur. Ich sehe Major Greenfield hat sich meine Worte zu Herzen genommen.“, nickte der Oberst Gregor zu.

„Erlaubnis offen sprechen zu dürfen Oberst?“, fragte Gregor.

„Erlaubnis erteilt!“, antworte der Oberst.

„Vater, sei mir nicht böse, aber David war einem Herzinfarkt nahe als ich ihn sah, du musst ihn nicht immer so scheuchen, er hat schon genug wegen seiner Sachen zu tun.“

Kommandeur Hamilton starrte die beiden Männer vor sich, mit großen verwunderten Augen an.

„Verzeihen sie bitte Oberst, aber ich wusste ja nicht………ähm, bitte……“

„Nun behalten sie mal ihre Ruhe Kommandeur, SANDER ist der Nachname seiner Mutter und meiner Geliebten Ehefrau. Gregor wollte, als er sich entschloss zur Akademie zu gehen, nicht den Vorteil eines Vaters besitzen, der bereits Oberstleutnant war. Er untersagte es mir streng ihn in der Akademie auf Robinson zu besuchen. Der damalige Leiter der Akademie, war ein Lanzenkamerad aus jungen Jahren von mir und nicht einmal der wusste es. Also seien sie nicht traurig, wenn ihr Geheimdienst sie nicht davor gewarnt hat, zwei von uns hier zu finden! Wir wissen doch das Comstar ansonsten gut informiert ist.“

Der General machte ein aufmunterndes Gesicht und schaute den Kommandeur mit einem verschmitzten Lächeln an.

„Oberst Vallerius es ist mir eine ausgesprochene Freude sie so kennen zu lernen, ich habe mit ihrem Sohn in den letzten Wochen intensiv trainiert und ich bin überzeugt von seinen Fähigkeiten. Ich hatte sogar schon die Ehre Miss Sander kennen zu lernen, wenn sie mir erlauben zu sagen, sie ist auf Terra eine sehr geachtet Spezialistin für Mechumbauten. Die Studien zum integrativen Wärmeaustausch von festen und flüssigen Materialen ist bei uns ein Standartwerk gewesen an der Universität in Neu Dehli. Nicht einmal der berühmt Dr. Banzai war auf diesem Gebiet so sehr Fachmach, oder Fachfrau wie Professor Sander. Es ist mir wirklich eine ausgesprochene Ehre Herr Oberst.“

Leicht amüsiert musterte der Oberst seinen gegenüber und sah dann schmunzelnden seinen Sohn an.

„Wissen sie Kommandeur das haben sie schön gesagt, aber ich möchte sie dringest davor warnen, in der Gegenwart meiner Frau das alles zu wiederholen. Sie hasst es geradezu, wenn man sie mit Professor anspricht oder sie mit Dingen in Zusammenhang bringt die über 30 Jahre her sind. Wenn sie ihr wirklich eine Freude machen wollen, dann schenken sie ihr doch ein Waffenlabor mir Clantechnikern inklusive, glauben sie mir sie würde sie sofort adoptieren!“

Jetzt mussten alle drei Männer lachen und die umherstehenden Offiziere, die alle in Gespräche verwickelt waren blickten geschlossen zu ihnen hinüber.
Zum Glück, für diesen peinlichen Augenblick, wurde die große Doppeltür geöffnet und es trat zuerst Koordinator Theodore Kurita und Prinz Victor Steiner-Davion in den Besprechungsraum, gefolgt von einem kleinen Stab. Jedes Gespräch erstarb und die zahllosen Augenpaare blickten zu den beiden Staatsmännern und Offizieren hinüber. Es war immer wieder eine sonderbare Begebenheit, diese beiden Männer Seite an Seite zu sehen. Den Respekt der sich gegenseitig aufgebaut hatte, war einer der Grundpfeiler der ganzen Operation, doch niemand wusste wie lange dieses Bündnis halten würde.

Theodore ergriff das Wort.

„Ich grüße sie meine Herren Offiziere, danke dass sie zu diesem für uns allen wichtigen Termin kommen konnten. Leider muss ich ihnen sagen, wir sind alle zu pünktlich wie es mir scheint. General Byron Sommers und Präzentator Kivlon lassen sich entschuldigen, sie kommen etwas später. Wahrscheinlich wurde die Uhren im Planungsstab von den PARDERN sabotiert.“

Mit einem lauten Gelächter aus den Kehlen der Anwesenden löste sich die Spannung schlagartig und der Bahn war gebrochen. Die beiden Staatsmänner umrundeten den großen Konferenztisch langsam um jeden der Anwesenden zu begrüßen. Eine neue Form von gegenseitiger Achtung brachte Theodore seinen Gästen gegenüber, auch wenn diesem ein weit größerer Bruch des Protokolls entsprach, dass in solch angespannter Situation als vertretbar angesehen wurde.
Die drei Offiziere warteten geduldig bis der kleine Tross in ihre Richtung kam, Gregor bemerkte nicht ohne Sorge, dass immer ruhiger werdende Atemgeräusch seines Vaters, ein sicheres Anzeichen dafür, wie sehr er im Stress war. Er glaubte schon zu erkennen, dass sein Vater unter dem Vorwand eines dringenden Termins an das andere Ende des Raumes flüchten wollte und hielt seinen Arm merkbar hinter den Rücken seines Vaters, um ihm den „Fluchtweg“ abzuschneiden.

„Vater bitte halte dich zurück…….“

Mit einem leicht giftigen Blick sah der Oberst seinen Sohn an.

„Greg höre auf deine Mutter nachzuahmen, ich kann alleine auf mich aufpassen! Wir sind hier nicht in unseren Mark. “

In sich hinein wünschte Gregor nur, dass dies gut ausgehen möge.

Alle drei Offiziere verbeugten sich leicht, als sie zuerst Theodore und dann mit einem Kopfnicken den Prinzen begrüßten.
Victor sah den Oberst an, der gerade das Wort ergreifen wollte, jedoch kam er ihm zuvor.

„Darf ich vorstellen, Oberst Vallerius, 3. Regiment der Robinson Ranges, zu seiner linken der frisch gebackene Major Sander der Robinson Rangers und wenn ich so unhöflich sein darf auch sie vorzustellen, Kommandeur Hilton von der Sondereinheit der „Focht Husaren“ der ComGuards.“

Prinz Victor beendete seine Satz und sah Theodore Kurita an, der sich seinerseits mit einer kaum merkbare Verbeugung revanchierte.

„Meine Herrn es ist mir eine Freude sie hier begrüßen zu dürfen, auch wenn ich sie Oberst bereits kenne.“, sagte Theodore Kurita.

Oberst Vallerius schaute zu erst seinen Prinzen an und dann Theodore.

„Verzeihen sie Koordinator, mir ist es bisher nicht bekannt gewesen, dass wir uns kennen, wie darf ich dies verstehen?“

„Oh Oberst, ich denke dies sollten wir einmal besprechen bei einem guten Tee, wenn wir das hier alles überstanden haben. Ihre RANGERS haben meine Truppen nicht nur einmal in die Verlegenheit gebracht, ihr Können und insbesondere ihrem CATHAPRACT zollen wir Respekt. Ich war erfreut zu hören, dass sie ihren Ruhestand nach einem Jahr wieder aufgegeben haben, um sich noch einmal dem Kampf zu stellen. Ihr Mech scheint ja auch in guten Händen zu sein.“

„Sie beschämen mich, mir war nicht bewusst einen so fähigen Gegner jemals gegenüber gestanden zu haben.“

Die kleine Spitze in den Worten des Obersts war mehr als deutlich, jedoch war Theodore nicht bereit darauf einzugehen.

„Es ehrt sie Oberst Vallerius, aber die Ehre ist ganz auf meiner Seite, wir beide sind nun schon alte Krieger und sollten damit anfangen das Kämpfen unseren Söhnen und Töchtern zu überlassen. Ich bin doch richtig informiert das Major Sander ihr Sohn ist, oder nicht?“

Der Oberst war erneut überrascht.

„Bitte verzeihen sie meine Unhöflichkeit, es ist mir eine Ehre ihnen meinen Sohn vorzustellen Major Gregor Sander.“

Gregor machte eine erneute Verbeugung vor Theodore, diesmal tiefer als die zur Begrüßung.

„Major, wie ich erfahren habe wurde unser „Präsent“ in ihre Batallion integriert, was halten sie vom KOMODO?

Gregor zeigte kurz auf dem neben ihm stehenden Kommandeur Hilton.

„Wenn ich die letzten Kampfszenarien unseren beiden Einheiten bewerten darf, war uns der KOMODO, im simulierten Kampf gegen die Infanterie der NEBELPARDER, eine mehr als willkommene Hilfe. Die taktische Komponente könnte ein wesentlicher Vorteil sein, den wir gut gebrauchen können auf STAPELFELD. Wir haben jeweils zwei Mechs zur Unterstützung und Sicherung unsere Panzerlanzen aufgestellt. Wir glauben, so einen besseren Schutz beiden Einheiten vor angreifender Infanterie oder auch schnelle Sternen der PARDER zu haben. Insbesondere sind es gerade diese schnellen Einheiten die uns die meisten Sorgen bereiteten in den Simulation.“

Prinz Victor wandte sich zu Kommandeur Hamilton.

„Aber wir haben ja auch einige Veteranen unter uns, ich denke wer Tukayyuid überstanden hat, sollte genügend Erfahrung haben, uns hierbei gute Dienste zu leisten, oder nicht Kommandeur?“

„Ich danke ihnen Prinz Victor, wir alle haben uns in den letzten Wochen gut vorbereitet und die PARDER werden sehen, dass wir seit damals einiges dazu gelernt haben.“

Theodore trat einen halben Schritt zurück und deutete damit höflich an, den Rundgang fortsetzen zu wollen. Alle anwesenden der Runde verbeugten sich kurz und die drei Offiziere hielten solange inne bis sie wieder alleine waren.

„Vater ich wusste ja gar nicht, dass du so eine Berühmtheit bist, was Mutter dazu nur sagen wird……“

Gregor Witzelei hinterließ auf dem Gesicht des Obersts keinerlei Regung. Zu viel konnten diese wenige Worte bedeuten und zu lange war der Oberst schon Soldat um zu wissen, dass eine Soldat der VSDK mit dem was er sagte, auch gleichzeitig etwas anderes zu sagen pflegte, dass diese Worte nun von einem nicht geringeren als von Theodore Kurita stammten, hierbei um so mehr.

„Ich bin doch etwas erstaunt, da scheint der Geheimdienst hier wohl besser zu funktionieren als wir annahmen, man lernt immer wieder dazu.“, meinte Kommandeur Hilton.

„Da haben sie recht Kommandeur.“, wandte der Oberst ein. „Die Schlangen sind immer für eine Überraschung gut und manchmal kommt sie aus einer Ecke von der man es niemals vermutet hätte.

Es dauerte noch zehn Minuten bis die beiden fehlenden Offiziere eintrafen und General Byran Sommers ergriff das Wort.

„Ich möchte mich für unsere spätes Eintreffen entschuldigen, doch wenn dies alles hier mit einer Panne beginnt, kann ich nur hoffen, dass es ab jetzt besser wird.
Bevor ich beginne, möchte ich ausdrücklich einen Dank an sie Koordinator und GUNJI no Kanrai Theodore KURITA richten. Die Bereitstellung der Einrichtungen und Möglichkeiten uns alle auf die kommende Monaten einzustellen, war ein wichtiger Faktor in der Planung und Vorbereitung der Operation.“

Theodore erhob sich, und verneigte sich leicht vor den Anwesenden. Theodore war klar welche Bedeutung diese Operation für sein Reich hatte. Es war eine lange Kette von Ereignissen der letzten Jahre, welche die Bedeutung für sein Reich bewusst machten. Erst die unendlichen Querelen mit Takshi Kurita seinem Vater, dann der Neuaufbau der WEGA Regimenter unter seiner Führung, dann die Ernennung zum Gunji no Kanrei und die vollkommene Umstellung der VSDK, der Angriff der Claner auf Luthien……..viele war geschehen und viel würde geschehen. Diese Operation war nur ein Anfang zu einem neuen und viel stärkeren Reich unter dem Zeichen der Schlange. Es galt für ihn sich den Realitäten zu stellen, aber niemals hierbei den Geist des Bushido und die Zukunft seines Volkes zu vergessen. Hier und jetzt musste ein Anfang zur neuen Zukunft des Drachen beginnen.

„Diese Zusammenkunft wurde anberaumt, um hier den zweiten Teil, der zur Vernichtung des CLANS NEBELPARDER anlaufen Aktionen zu beginnen. Jeder von uns weiß, was in den letzten Monaten an Planung und Training hinter den beteiligten Einheiten liegt. Es waren schwere Woche und nichts hat diese Truppen mehr zusammen gehalten, als der Gedanke, den bevorstehenden Untergang der Inneren Sphäre und der Kapitulation vor den Clans endlich Einhalt zu gebieten.
Ich möchte kurz das Einsatzziel der „Operation Hühnerhund“ wiederholen.
Wir beginnen mit einer zweigeteilten Operation um die Versorgungswege der NEBELPARDER in die Innere Sphäre zu stören und die Errichtung von Brückenköpfen im besetzten Gebiet der NEBELPARDER zu ermöglichen. Dazu wurden unter anderem die Planeten STAPELFELD und COUDOUX ausgewählt um dies zu ermöglichen. Beide Planten liegen auf den Versorgungsrouten der NEBELPARDER und ermöglichen ihnen Verstärkung aus den HEIMATWELTEN heran zu bringen. COUDOUX wird hierbei ein Hauptaugenmerk zu teil, nach den Berichten die uns Präsentator Kivlon zur Verfügung stellte, ist der Planet ein Hauptumschlagplatz für Rohstoffe der NEBELPARDER und wurde in den letzten Jahren schwer befestigt. Mit der Operation Hühnerhund sollen also nicht nur Störangriffe einzelner Kompanien stattfinden, um die NEBELPARDER zu beschäftigen, sonder gezielt auch schon ihre Logistik.
Den Operationsplan zur Folge, werden wir deswegen auf COUDOUX als ersten einen Störangriff starten. Um den NEBELPARDERN nicht zu gestatten uns auszuweichen, werden wir gleichzeitig STAPELFELD angreifen um ihnen keine Möglichkeit zu geben ihre Versorgungsrouten schnell zu verlegen.
Wir wissen alle, dass der einzuhaltende Zeitrahmen, um die Truppen auf COUDOUX und STAPELFELD zu ersetzen oder zu unterstützen, es nicht zulassen, Ersatzeinheiten zu stellen. Ein Grund warum insbesondere die dafür vorgesehenen Einheiten mit einer großen Anzahl an Mechs und Bodenfahrzeuge ausgestattet wurden, die als Primärwaffen Laser oder PPK Geschütze tragen. Wir müssen uns dort auf einen Kampf einstellen, der ohne Nachschub ausgetragen werden muss. Ein Ersatz der Einheiten kann frühestens nach 6-8 Wochen in Betracht gezogen werden. Die Operation HÜHNERHUND ist nichts anders, als die NEBELPARDER glauben zu lassen, dass wir punktuell ihre Besitzungen angreifen. Dies soll sie dazu bringen, ihre Kräfte umzugruppieren und in dem Augenblick wo dies geschieht, greifen die Hauptstreitkräfte der Operation BULLDOG in den Kampf ein.
Das dies ein überaus gewagtes Unternehmen, das ist jedem der hier Anwesenden bewusst, doch ich möchte insbesondere sie General Tobias und Oberst Vallerius sowie General Fort und Oberst Toulman nochmals erwähnen, STAPELFELD und COUDOUX sind entscheidende Operationen um HÜHNERHUND erfolgreich zu starten. Die in der weiteren Operation anlaufenden Infiltrationsmassnahmen in den besetzten Gebieten sind fast abgeschlossen. TURTLE BAY und ALBERIO sind weitere Angriffsziele der ersten Phase……….“

Die Ausführungen des Generals gingen noch gut zwei Stunden weiter und Gregor wurde immer mehr bewusst, wie sehr er das alles hasste. Sein neuer Rang würde einiges mit sich bringen, das ihm jetzt schon ein Dorn im Auge war. Er wollte endlich los schlagen, endlich wieder in seinem Mech sitzen um das zu tun was er am besten konnte, kämpfen und seine Lanze in die Schlacht führen.




OVERLORD Landungsschiff „SARDIN“
auf dem Weg zum Sprungschiff „JULIUS SANDOVAL“
drei Tage vor Beginn der Operation HÜHNERHUND

Gregor saß vor seinem kleinen Schreibtisch und studierte die Karten wieder und wieder. Der Auftrag seines Batallions war klar umrissen, einen Orbitalabwurf in ein von den PARDERN nicht bewachtes Gebiet zu unternehmen, um einen Teil der Streitkräfte vom eigentlichen Landungsplatz des OVERLORDS und der beiden UNION Landungsschiffe zu ermöglichen. Das umgebaute Scoutsprungschiff „MONDSTAUB“ der ComGuards mit den beiden LEOPARDs sollte gleichzeitig mit der „JULIUS SANDOVAL“ am Nadirsprungpunkt auftauchen und die Kommunikationseinrichtungen und Energieversorgung zum Angriffsziel haben, ihr Landungsziel lag 100 Kilometer westlich von der Landungszone der RANGERS entfernt.
Die letzten Informationen besagten, dass sich im Orbit von STAPELFELD, zu dieser Zeit, nur ein oder zwei Händlerschiffe oder Transportschiffe aufhalten würden und sogar dies sei eher unwahrscheinlich. Der Planet selber würde von einem kompletten Frontklasse-Trinärstern mit jeweils einem mittelschweren Kundschafterstern, einer Nova und einem kompletten überschweren Stern gehalten. Ein weiterer Binärstern Garnisionsmechs soll auf der abgewandten Seite des Planeten die Hauptstadt KYSHO bewachen. Mit JAGATAIS, SABUTAIS UND VISGOTH sowie einigen BATU verstärkten die PARDER ihre Raumüberwachung jedoch eindrucksvoll.
Fast die Hälfte des Regiment der 1. Robinson Rangers, mit Gregors 14. Battalion, den RANGERS STIEREN und den RANGERS LÖWEN, zwei Kompanien die ausschließlich aus schweren und überschweren Mechs bestand, sowie den RANGERS BÄREN mit zwei Lanzen aus Shreck Sturmgeschützen, einige CHALLANGERS und DRILLSONS und der Lanze KOMODOS, waren im OVERLORD Landungsschiff „SARDIN“ unter gebracht.
Die beiden Kompanien des 7. Batallion, waren zum einem im UNION Landungsschiff „FEUEREIFER“ mit der mittelschweren und schweren Mechs der Kompanie der WALDLÄUFER untergebracht, sowie auf dem UNION Landungsschiff „HEIMAT“ mit den beiden Infanterie Kompanien und einer Lanze von Nahkampf und Stadtkampfmechs den ROBINSON SCHLÄGERN verteilt. Die beiden verstärkten Fluglanzen aus dem OVERLORD und den beiden UNIONS, mit den HELLCATs, CHIPPEWAs , und STUKAs bildete die Luftverteidigung der Rangers, unterstützt wurden sie von zwei Pärchen SCHNITTER und DONNERVÖGEL der ComGuards. Diese waren außerdem mit der MONDSTAUB und den beiden LEOPARD Landungsschiffen PROSPERIUS XII. und PROSPERIUS XIV. dabei. Ihr Auftrag, insbesondere die Kommunikations-und Energieversorgung der NEBELPARDER zu kappen, war sehr heikel aber eine Schlüsselrolle der Operation.

Die Möglichkeit auf STAPELFELD einen Brückenkopf zu errichten war ein Schlüssel für die Gesamte Operation, doch Gregor behagte bis jetzt nicht die Vorstellung, ohne jeden weiteren Schutz von Sturmschiffen oder einer Fregatte oder einem Zerstörer, an einen Piratensprungpunkt über STAPELFELD zu erscheinen.
Präsentator Kivlon bestätigte mehrfach, dass die vorliegenden Informationen keine Anwesenheit von Kriegsschiffen oder anderer orbitaler Verteidigung die Operation behindern würden.
Gregor besah sich ein letztes Mal die Hauptlandezone, sein Vater und General Tobias hatten eine „heiße“ Landung als wahrscheinlichstes Szenario angenommen, was dazu führte, dass die Hälfte der eingesetzten Mechs mit einem Orbitalabwurf herunter kommen mussten. Für die ComGuards war dies eine relativ leichte Übung bei den Vorbereitungen gewesen, Gregors Batallion waren diese Abwürfe auch nicht unbekannt, jedoch war die Hälfte aller Mechs kurz vor der Verschiffung von ROBINSON nach CHERITON ausgetauscht worden. Er war zuversichtlich aber nicht beruhigt, nur musste das reichen für den Augenblick.

Seine Hände vergruben sich in seinen kurzen schwarzen Haaren und er massierte seine Schläfen…….der Anpressdruck des Landungsschiffes ermöglichte ihm ein normales arbeiten und dennoch fühlte er sich unwohl in seinem Quartier. Die letzte Besprechung mit seinen Offizieren war kurz und knapp verlaufen, die Planung war allen in Fleisch und Blut übergegangen. Einige Probleme gab es noch zu klären mit den Technikern aus den Reihen der LÖWEN, diese beklagten sich immer noch über den bescheidenen Freiraum für ihre Unterkünfte, weil faste gesamte Truppe aus Frauen bestand. Eine Tatsache die schon in der Vergangenheit zu manchen internen Wettkämpfen zwischen den männlichen Technikercrews der STIERE und der BÄREN gegeben hat, wobei die LÖWEN- Mädels immer beste Ergebnisse erbrachten. Jedoch waren die Sonderwünsche der LÖWEN- Mädels auch dementsprechend unmilitärisch, welche die Damen dann manchmal hatten, dass diese sogar regelmäßiger Bestandteil einer Stabsbesprechung wurden. Gregor lehnte sich zurück und schloss die Augen, als er sich begann zu entspannen zirpte sein Comgerät.

„Hier ist Brücke, Major SANDER ich wollte sie davon informieren, das Oberst Vallerius sie in seinem Quartier in 10 Minuten zu sehen wünscht.“

Gregor öffnete die Augen und runzelte die Stirn, er mochte diese Art von Unterbrechungen nicht.

„Brücke hier Major SANDER, verstanden.“

Mehr war er nicht bereit zu sagen, die Anwesenheit des Stabes an Bord des OVERLORDS, machte ihn nicht gerade glücklich. Er war es gewohnt nicht so unter „Bewachung“ zu stehen, ein Faktor der ihm leidlich missfiel.
Er zog den Reißverschluss seiner Mechkriegerkombi zu und verließ sein Quartier in Richtung des Hauptaufzugschachtes, sein Vater liebte es wenn er pünktlicher war als pünktlich.
Gregor nahm sich vor, nach dem Besuch bei seinem Vater, noch einmal bei Jule im Hangar vorbei zu sehen. Sie hatte ihm von einigen kleinen Problemen an einem Monitor im Cockpit ihres KAMPFSCHÜTZEN berichtet, diese wollte sie unbedingt alleine beheben.
Der Weg durch die SARDIN war ihm ein so gewohnter Teil seines Lebens geworden, dass er schon lange nicht mehr darauf achtete, wie und wo er welchen Abzweig nahm wenn er ging. Das Quartier seines Vaters lag nicht weit entfernt von der Gefechtszentrale und Gregor wunderte sich jedes Mal, warum sein Vater hier seine Unterkunft hatte. Als stellvertretender Kommandeur der Mission war sein Platz beim Eintritt in den Orbit von STAPELFELD, in der Ausweichgefechtszentrale an Bord der FEUEREIFER. Jedoch hatte er sich geweigert dort auch seine Unterkunft zu nehmen, lediglich ein kleines Zimmer, das einem Leutnant zugestanden hätte wollte er benutzen wenn es begann.

Ein leichtes Surren am Türknopf kündigte sein Kommen an und sein Vater öffnete ihm die Tür. Der Raum sah ungewohnt aufgeräumt auf, was Gregor sofort auffiel.

„Du wolltest mich sehen Vater?“, er grinste kurz, „Und wer ist denn deine heimliche Putzfrau?“

Der Oberst schloss die Tür und zog die Augenbrauen hoch.

„Was heißt denn hier Putzfrau mein Sohn, wenn dann höchstens seine gute Seele!“ ertönte es aus dem Raum mit der Nasszelle. Gregors Augen erstarrten als er die Frau ansah die nun den Raum betrat.

„Mutter, was machst du hier? Vater was soll das?“, geradezu erbost sah er seinen Vater in die Augen der teilnahmslos neben ihm stand.

„So ist das Leben mein Sohn, hart und unverhofft.“ , sagte der Oberst.

Franka SANDER trocknete sich noch kurz ihre Hände ab und legte das Handtuch über den Sessel.

„Nun mal nicht so böse Greg…….!“

Gregor ging leicht auf seine Mutter zu.

„Was soll denn hier böse heißen, wir ziehen in den Krieg und du bist…..“

Franka schloss Gregor in die Arme, ohne das er noch etwas sagen konnte.

„Mein lieber Sohn ich weiß was du sagen willst und du brauchst auch gar nicht davon anzufangen wie gefährlich das hier ist, ich weiß das alleine mein Schatz. Wir haben dir extra nichts darüber gesagt, weil wir wussten das du so reagieren wirst.“

Gregor löste sich aus den Händen seiner Mutter und er sah seinen Vater an.

„Und ich wundere mich warum du nicht auf der FEUEREIFER dein Quartier bezogen hast, Vater was hast du dir dabei gedacht?“

Abermals umschlossen die Arme von Franka SANDERS ihren Sohn.
„Greg höre auf Liebling, dein Vater trifft keine Schuld, es war meine Schuld. Als er vor einem Jahr seinen Abschied nahm und sich dann in der Firma einlebte, kam vor einigen Monaten die Anfrage aus New Avalon, ob er für diese Operation noch einmal in den aktiven Dienst zurück kehren würde. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon meine letzte Professur an unsere Universität fast beendet. Ich sah das er nicht glücklich war bei dem was er tat, dennoch war es ihm wichtig. Du weißt doch, dass ihm die ganzen Sachen mit der Firma nie Spaß gemacht hat und schließlich hast du es auch abgelehnt dort einzusteigen, auch wenn du als Vorstandschef dort einer der angesehensten und reichsten Männer der ganzen Mark gewesen wärst. Es hat dich nicht interessiert, genauso wie deinen Vater viele Jahre vorher. Dein Onkel Alfred ist und war dafür stehst besser geeignet, der Platz deines Vaters und von dir, war immer im Cockpit eines Mechs. Er hat mich nicht gefragt ob er zustimmen sollte, er wusste wie oft und lange er mich in meinen Labors und an der Uni alleine gelassen hat. Das hat mich auch nie wirklich gestört, ich hatte Ruhe und Zeit meinen Forschungen nachzugehen und er konnte für SANDOVAL und die DAVIONS in den Krieg ziehen. Als du dann den gleichen Weg wähltest und ich dich auch nicht zurück halten wollte, wusste ich schon lange, was ich niemals tun durfte, euch einzuschränken, ihr wäret beide eingegangen wie Blumen ohne Wasser wenn ihr nicht bei euren RANGERS hättet sein können.
Ich schlug deinem Vater einen Handel vor, er darf gehen wenn er mich mitnimmt. Er hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt diesen Handel einzugehen, jedoch habe ich ihn bedrängt. Ich weiß, dass dies hier sein letzter Kampf sein wird und du hast dein erstes großes Kommando, ich wollte meine Männer einfach begleiten an das andere Ende der Welt. Ich will nicht mehr ewig warten, du wirst deinen Weg gehen und deinen Vater werde ich hiernach irgendwo fest ketten und Mechs aus einem Radius von 10 Lichtjahren verbannen. Doch dieses letzte Mal will ich bei euch sein mein Sohn, ich liebe euch beide Starrköpfe viel zu sehr, als das ich das verpassen möchte. Und wie du siehst hat dein Vater ja auch endlich einmal ein aufgeräumtes Quartier.“

Gregor musste bei dem letzten Satz seiner Mutter unweigerlich schmunzeln und drückte nun seinerseits seine Mutter fest an sich. Er schaute zu seinem Vater hinüber der immer noch etwas hilflos an der Tür stand.

Franka löste sich von Gregor und reichte ihre Hand dem Oberst der sie drückte.

„Siehst du einmal mein Schatz ich weiß doch wie ihr Männer seid, und so schlimm wie deine Befürchtungen waren ist es doch nun auch nicht geworden.“

Franka sah zu Gregor und faste ihn mit ihrer anderen Hand.

„Du kannst dir nicht vorstellen welche Angst der große Kriegsheld davor hatte, dir das beizubringen. Es war ja schon eine heikle Sache mich als technische Beraterin der RANGERS mit nach CHERITION zu nehmen. Die Überwachung der Anpassungsmaßnahmen für das ganze Regiment war langwierig, ich konnte deinem Vater so manche Sorge nehmen und schließlich habe ich unseren CAPI ja auch einige kleine Sondewünsche verpasst. Also sei nicht mehr sauer mein Sohn.“

Gregor schüttete nur leicht den Kopf und löste die Verbindung mit seiner Mutter, zu aufgewühlt waren seine Gedanken und diese Heimlichtuerei konnte er gar nicht leiden.
Der Oberst öffnete einen kleinen Verschlag und entnahm ihm eine Flüssigkeitsblase heraus.

„Komm setz dich ich habe mit dir zu reden Greg.“

Über den plötzlichen Wechsel des Wortführers war Gregor leicht erstaunt, es war nicht die Art seines Vaters mehr zu sprechen als nötig, wenn seine Frau in der Nähe war. Er genoss es, wenn er sich zurückhalten konnte bei familiären Angelegenheiten.

„Was ist, kommt jetzt noch eine Hiobsbotschaft oder vielleicht fliegen wir ja auch nicht nach STAPELFELD, sondern gleich nach SIAN.“

„Nun werde mal nicht albern, setz dich und hör zu!“

Gregor nahm den Becher mit dem roten Wein entgegen, dem ihm seine Mutter reichte und gleichzeitig neben ihm platz nahm.

„Gregor.“, begann der Oberst sehr förmlich, “Wir müssen eine Sache mit dir besprechen in der du einen nicht unwichtigen Teil mitzureden hast. Bitte unterbrich mich jetzt nicht und ich weiß das das was wir bereden müssen überhaupt nicht in der jetzigen Situation passt, doch es muss sein.“
Der Oberst nahm einen langen Schluck und sah seinen Sohn an.
„Mum hat es gerade eben schon erwähnt, wie ungern ich mich in den letzten Jahren um die Firma gekümmert habe. Ich konnte das immer meinem Bruder Alfred überlassen. Er war hoch erfreut, als ich meinem Vater damals eröffnete, nicht als Manager in die Firma einsteigen zu wollen. Zum Glück war Alfred nur wenig jünger und mir blieb ein Studium für Finanzwirtschaft und ein weiteres für Agrawirtschaft erspart. Mein Vater akzeptierte meine Entscheidung und war froh in Alfred einen sehr kompetenten Nachfolger gefunden zu haben. Jedoch bestand er darauf, dass ich immer auf dem Laufenden blieb und bei wichtigen Entscheidungen meine Meinung sagen sollte, dies tat ich auch immer. Als ich damals deine Mutter kennen lernte, bei einem Festessen zu ehren unserer Familie auf dem Campus der Uni, war mir nicht klar, welchen Wandel mein Leben damit nahm. Deine Mutter wurde eine hoch dekorierte Wissenschaftlerin und nach dem auftauchen des Sternenbundspeichers auf Trellwan, war sie in dem Team das sich mit der Umsetzung des neuen Wissens für den militärischen Sektor der AVS viel ansehen erworben hat. Sie und ich konnten quasi Seite an Seite zum einen im Theoretischen und ich in praktischer Hinsicht von diesem Wissen ständig zerren. Ja es stimmt, ich ließ sie oft alleine und dafür entschuldige ich mich vielmals. Das du geboren wurdest hatten wir den Umstand zu verdanken, das ich damals bei einer Operation gegen die CAPELLANER schwer verletzt wurde und außer unserem CATAPHRACT noch einige schwer Knochenbrüche heim brachte. Deine Mutter unterbrach ihre Forschungen und pflegte mich gesund, ein weiteres Ergebnis warst du. Mein Vater wollte damals, dass ich die Uniform an den Nagel hänge und in die Firma einstieg. Wir expandierten und überall in der Mark und darüber hinaus, wurden unsere Düngermittel gefragter und gefragter. Als sich der Vorstand dann auch noch entschied in die Produktion von Agromechs einzusteigen, wurde die Firma noch einmal um ein vielfaches größer. Ich glaube du kannst dir bis heute nicht ausmachen wie groß. VALLERIUS INDUSTRIES ist viele Milliarden C-Noten schwer, ja ich weiß sehr genau, dass dich das nie interessiert hat. Du warst glaube ich, in deinen ganzen Jahren nur drei oder viermal in der Firmenzentrale auf Robinson, dies dann auch nur wenn dir deine Mum versprochener Maßen, in eines ihrer Labore und Mechhangars mitnehmen wollte. Du konntest schneller und eleganter einer Mech steuern als ich davon wusste, um das unterbinden zu können. Jetzt bist du einer der jüngsten Batallionskommandeure der RANGERS überhaupt. Doch ich muss dir auch sagen, neben unseren Leben in der MARK oder auch sonst wo, unsere Firma war immer ein Teil von uns, auch wenn du es erfolgreich ignorieren konntest. Die Universität gleich neben dem Hauptgebäude der Firma, die den Namen deines Urgroßvaters trägt, ist ein Zeichen dessen, dass es mehr gibt als ein Leben für den Krieg. Deine Mutter hat lange Jahre militärische Forschungen betrieben und ich kann mit Fug und Recht sagen, niemand kennt sich besser mit Mechs aus im Umkreis von 100 Lichtjahren. Doch eines war ihr immer wichtig, sie wollte immer zurück kehren und schließlich hat sie die letzten vier Jahre an der Uni als Professor für angewandte Metallurgie und Fusionsmechanik zugebracht.
Das bringt uns aber nun dazu mit dir zu reden, auch das hätten wir mit dir schon viel früher machen sollen. Vor vier Jahren starb dein Onkel Alfred und sein Sohn Eric übernahm seinen Sitz. Ich weiß sage nichts, ihr könnt euch nicht leiden. Ich kann mich gut daran erinnern, wie du in mal in einem Streit wegen einiger Mechs verprügelt hast. Als Onkel Alfred dazwischen gehen musste, traf ihn ein schmerzhafter Fußtritt, das blaue Auge war danach nicht zu übersehen. Aber das ist lange vorbei und Eric macht seine Arbeit wirklich gut. Ich musste ihn zwar im letzten Jahr manchmal daran erinnern, die Mittel für die Uni oder auch für die anderen wohltätigen Zwecke nicht eigenmächtig zu kürzen oder auch umzulagern, aber ich denke er hat meine Botschaft verstanden.
Was hat das ganze nun mit dir zu tun Greg.
Ich weiß es wird dich überraschen und ich weiß auch, dass ich dir Zeit geben möchte, aber es ist wichtig. Diese Firma war immer der Mittelpunkt unserer Familie, das wir nun beide und dein Mutter damit wenig am Hut hatten war ein Sonderfall. Doch ich habe in dem einen Jahr wo ich mich intensiv mit der Zukunft beschäftigt habe, auch mit unserer Familiengeschichte befasst. Gregor ich sage dir eines und ich meine das so ernst wie ich es sage, ich habe Angst um unser Erbe.
Aus der kleinen Firma für Düngemittel und Farben ist ein Unternehmen geworden, das sich anschickt irgendwann Mechs produzieren zu wollen und zu können. Heute sind es Agramechs, aber ich habe Studien sichten müssen die dem Aufsichtsrat zur Unterstützung und Einleitung vorlagen, die eindeutig darauf hinweisen.
Gregor wir beide wissen was Krieg ist, wir beide wissen was es heißt zu töten und mit dem Tot umzugehen, aber ich will verdammt sein, wenn ich jetzt auch noch der jenige VALLERIUS in unsere Familie sein werde, der Tot und Verzweiflung nach ROBINSON brachte. Wenn wir erst einmal damit anfangen Mechs zu bauen, wird ROBINSON und die Ressourcen die wir haben, ein vortrefflicher Grund dafür sein, ein Angriffsziel für die SCHLANGEN und sonst wen zu sein. Mir lagen Unterlagen vor, die eine direkte Unterstützung von der Seite SANDOVAL belegen, die wollen das Gregor, die sagen das nicht nur die werden das tun, verstehst du. Welche Beweggründe die SANDOVALS auch haben mögen ist mir zwar noch nicht ganz klar, aber es wird welche geben und ich habe Angst, dass diese uns nicht gefallen werden.“

Der Oberst sah zu Boden und Gregor saß ohne jede Regung neben seiner Mutter.

„Vater warum erzählst du mir das alles, was soll das ganze?“

„Greg bitte versteh mich, ich will dass nicht, ich weiß dass ich der Erstgeborene bin und ohne meine Zustimmung darf der Aufsichtsrat solche Beschlüsse auch nicht fassen. Doch ich weiß auch, dass ich in dieser Firma keinem Vertrauen kann und schon gar nicht Eric, denn er steckt hinter allem. Gregor ich brauche einen Menschen dem ich vertraue, ich brauche dich an meiner Seite in der Firma, wenn das alles hier vorbei ist.“

Betretenes Schweigen erfüllte den Raum und in Gregor machte sich eine urplötzliche Kälte breit.

„Bitte Greg sage jetzt nichts, ich weiß das ich viel von dir verlange, dein Herz gehört den RANGERS, aber bitte glaube mir, manchmal gibt es wichtigeres als den Krieg.“

Gregor sah seine Mutter an, die eng umschlungen neben ihm saß. Er konnte in ihren Augen die Furcht erkenne und wusste sofort wie schwer es seinen Eltern gefallen sein muss, dieses Gespräch mit ihm zu suchen. Er kannte sie nicht nur gut, sondern wusste auch was für Menschen sie waren. Es waren strenge aber auch gütige Eltern gewesen, auch wenn sie viel unterwegs waren, er hatte nie etwas vermissen müssen. Doch was sie nun von ihm verlangten war fast unvorstellbar.

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OVERLORD Landungsschiff „SARDIN“ - Mechhangar II „RANGERS LÖWEN“
auf dem Weg zum Sprungschiff „JULIUS SANDOVAL“
drei Tage vor Beginn der Operation HÜHNERHUND

Gregor wanderte in den Fluchten und Aufgängen des Schiffes umher, er hatte nur noch wenig Zeit, den Luxus von Schwerkraft oder auch nur den Anpressdruck den das Landungsschiff beim Bremsmanöver erzeugte, zu genießen. Er hatte seine Mutter und seinen Vater alleine in deren Kabine zurück gelassen, kaum ein Wort war ihm über die Lippen gekommen, nachdem er von dem Plan seines Vaters erfahren hatte.
Er kannte seinen Vater zu gut, um das was er ihm gesagt hatte ernst nehmen zu müssen. Gregor hoffte, dass zu dieser Zeit die meisten schon in ihren Quartieren lagen und er sich ohne viel Kontakt zu seinen Kameraden hier im Schiff bewegen konnte. Seine Unterkunft mied er, auch den Weg in den Mechhangar wo Jule auf ihn sicher schon wartete, versuchte er künstlich zu verlängern. Doch nun stand er, mit der Stirn an das kühle Metall gelehnt, am Schott und hatte Angst es zu öffnen. Vergessen waren die Gedanken zur Vorbereitung der Operation, vergessen waren die Ideen und Hinweise die er in jeder Minute der letzten Tage in sich spürte und die er versucht war hinaus zu lassen……, doch nun war sein Kopf leer und er spürte den Druck des Schweigens in seinen Gedanken.
Ohne sein zutun öffnete sich das Schott, zum Hangar der Kompanie der RANGERS LÖWEN und Gregor nahm hastig den Kopf zurück, beinahe wären der Tech und er zusammengestoßen und nur der Aufmerksamkeit des Techs war es zu verdanken, das dies nicht geschah.

„Oh, guten Abend Sir!“

Greg sah auf und quälte sich ein Lächeln ab.

„Hallo Madlen.“

Sergant Madlen Piwiok blieb stehen und sah de Major an.

„Alles klar bei ihnen Major, sie sehen ……….haben sie sich erschrocken?“

Gregor lächelte nun doch.

„Alles in Ordnung Madlen, nur etwas müde. Haben sie Leutnant Valdez gesehen?“

„Ja Sir, sie ist bei ihrem Baby und unterhält den ganzen Hangar mit ihren Flüchen.“, gab Madlen belustigt zurück.

„Ja so kennen wir sie….“, Gregor klopfte ihr noch kurz auf die Schulter und betrat den Mechhangar.
Es roch schwer nach Altöl und den unverkennbaren Gestank von Schweißgeräten wenn diese arbeiteten. Gregor liebte diese Gerüche, in solchen Hallen war er aufgewachsen, in solchen Hallen und Räumen hatte er einen Großteil seiner Kindheit und Jugend verbracht. Er konnte sich noch genau an den Tag erinnern, als er nach unzähligen Simulatorstunden, unter der Anleitung seiner Mutter, das erste Mal eine Wespe aus so einem Hangar stolzieren ließ. Keiner glaubte später ernsthaft, dass sein Mutter das Wartungsgerüst gerammt hatte, und der Schaden am rechten Handgelenksaktivator war auch zum Glück niemanden aufgefallen, als er den Mech beim Sturz im Übungsgelände ungeschickt umstürzen ließ. Das war alles so lange her.
Er sah hoch zu den Metallriesen die sich Seite an Seite aufgereiht hatten. Seine Kompanie des RANGERs LÖWEN war hier unter gebracht. Der graublaue Anstrich der Mechs war eine alte Tradition, die alle Mechs wie Geschwister aussehen ließ. Links von ihm stand der VICTOR von Sergant Gunnar Mattewes, gleich daneben der LICHTBRINGER von Sergant Franz Fuller. Rechts von ihm stand der CAESAR von Sergeant Major Micheal Holt, der seinem CATPHRACT zum verwechseln ähnlich sah, nicht umsonst war der CAESAR mit in seiner Befehlslanze, schon einigen Gegner war dieses Pärchen böse aufgestoßen. Die beiden MARODEURE, die ihn weiterhin in der Lanze begleiteten, waren Teil der Neuausrüstung gewesen und eine sehr willkommene dazu. Doch der ganze Stolz der Kompanie war das Pärchen mit den beiden KRIEGSBEILen, dem OSTROC und der NEMESIS, der einzige Clanmech des ganzen Battalions. Diese hochmobile Einheit hatte in den Test für beste Ergebnisse gesorgt. Im direkten Vergleich mit der ComGuard Lanze von Kommandeur Hilton, war ihnen sogar gelungen diese zwei mal zu besiegen, nur mit viel Glück stand beim dritten mal der SCHWARZE RITTER zum Schluss noch als Letzter da. Der HILGHLANDER, der LANCELOT und der SCHLÄGER lagen wieder zerstört am Boden. Die Veteranen der ComGuards waren mehr als mies gelaunt nach dem Ergebnis gewesen, aber fair genug um am Abend den LÖWEN der RANGERS im Casino einen auszugeben.
Gegenüber sah Gregor das beleuchtete Wartungsgestellt des KAMPFSCHÜTZEN von Leutnant Julia Valdez. Das Fluchen hatte sich in einen lauten Monolog zwischen JULE und ihrem KAMPFSCHÜTZEN gewandelt. Gregor wusste, dass er diese Frau liebte, ihre unkomplizierte und offene Art waren manchmal ein vollkommener Gegensatz zu sich selbst. Auch wenn er kein scheuer Mensch war, Jule hatte ihn in vielen Dingen einfach überrumpelt, als er sie vor zwei Jahren kennen lernte. Damals war er noch Hauptmann und befehligte die BÄREN Kompanie, Jule kam frisch gebacken von der Akademie und schaffte es, ihm in kürzester Zeit den Kopf zu verdrehen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten und Heimlichtuereien, entwickelte er eine tiefe Zuneigung zu ihr, die bis heute anhielt.

„Ah da bist du ja endlich, ich habe schon auf dich gewartet.“, erschalte es aus dem Cockpit des KAMPFSCHÜTZEN.

Gregor schlenderte zum Aufzug hinüber und ließ bis auf die Höhe des Cockpits hinauf bringen.

„Na mein Schatz, schön das du kommst, auch wenn wir gerade fertig sind.“

Gregor versuchte Einzelheiten im Cockpit zu erkennen, jedoch sah er nur ein Knäul mit Kabeln, einige umherliegenden Platinen und zwei Bildschirme aus der Waffenkonsole.

„Das nennst du fast fertig, da möchte ich nicht wissen was du unter intensiver Fehlersuche verstehst.“

Jule zog die Stirn in Falten.

„Hey du, hör auf zu stänkern. Madlen und ich haben vier Stunden nach dem Fehler gesucht, aber erst als Mascha vor einer halben Stunde kam, wurden wir fündig. Es war der Konsolenstecker zum Bordrechner, das Mistding hatte einen Wackelkontakt……war sicher aus SIAN eingeschleust worden.“, witzelt sie Gregor an.

Gregor sah Jule einige Sekunden an.

„Hast du davon gewusst?“

Jule wurde urplötzlich rot, so wie sie es immer wurde wenn ihr irgendetwas peinlich war. Sie nahm den Phasenprüfer in die Hand setze sich auf den Rand des Cockpits.

„Verzeih bitte, ich wusste es nicht wirklich aber als ich vorgestern mit deiner Mutter sprach bat sie mich um Hilfe. Ich sollte dich ablenken damit sie ungesehen von dir und anderen an Bord kommen konnte.“ Jule schaute schuldbewusst auf den Phasenprüfer den sie wie ein kleines Spielzeug zwischen den Fingern hin und her tanzen ließ.

„Ist schon ok, ich mache dir keinen Vorwurf. Eigentlich bin ich sogar etwas froh das sie da ist………..was mich ärgert ist, dass keiner mich eingeweiht hat, bin ich so ein Stinkstiefel?“

Jule sah Gregor mit erstaunten Augen an.

„Sage mal spinnst du?, was soll das denn heißen, du bist doch kein Stinkstiefel. Du weißt dass jeder hier dich respektiert und wir könnten uns keinen besseren Chef vorstellen. Du hast das geschafft weil du gut bist und wir dir vertrauen…………hör auf so etwas zu denken. Aber sage mal, ich habe gedacht du würdest mir den Kopf abreißen, was meinst du warum ich mich hier verkrochen habe….., was ist los, da ist doch noch etwas anderes, was ist passiert Schatz?“

Gregor fuhr sich mit der Hand durch Haar.

„Ach nichts, mein Vater der hat da so ein fixe Idee.“

„Nun lasse dir nicht alles aus der Nase ziehen, ich sehe doch dass du Kummer hast. Ich kenne dich jetzt schon seit fast zwei Jahren, ich mag nicht wenn es dir mies geht, also rück schon raus mit der Sprache!“

Gregor wartet noch einen Augenblick und begann Jule die ganze Sache zu erzählen. Die Sachen mit der Firma und auch über seine Familie, es sprudelte einfach aus ihm heraus und nachdem er fertig war, lag lange ein Schweigen zwischen ihnen.
Jule beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Jule ich wollte……“

Sie legte eine Hand auf seinen Mund und verschloss Gregor die Lippen.

„Greg, Schatz. Ich weiß was du bist und als ich dich damals kennen lernte, wusste ich nichts damit anzufangen was über dich getuschelt wurde. Manche meinten deine Familie könnte aus der Portokasse ein ganzes Regiment aufstellen………ich kenne diese ganzen Dinge die mir erzählt wurden. Ich dachte immer du wirst irgendwann, den reichen verzogenen Schnösel heraus hängen lassen. Das hast du nie getan. Solange ich dich kenne, hast du niemals über die Firma deiner Familie gesprochen und auch hast du niemals einen von uns spüren lassen, dass du etwas Besseres wärst oder sein könntest. Dich jetzt so zu erleben zeigt mir, dass ich mich in dich nicht getäuscht habe.
Ich weiß das du hier bist, weil du es nicht nur für deine Pflicht hältst, sondern weil dein Herz hier her gehört. Aber weißt du, das Leben besteht nicht nur aus Krieg.
Ich werde dir nicht raten können was du tun sollst, aber wer sagt denn, dass du deswegen vollkommen hier bei den RANGERN aufhören musst. Dein Vater hat doch selber gesagt, er braucht dich erst einmal, weil er noch keinem Vertrauen kann dort.“

Gregor hörte sich ruhig die Worte an und starrte auf seine Stiefel.

„Ja, du hast wohl recht, so schlimm wird es ja auch nicht kommen sicher. Wenn das hier erst einmal vorbei ist, sieht das schon ganz anders aus und dann sehen wir weiter.“

Gregor erhob sich und wollte gerade den Wahlhebel des Aufzuges betätigen.

„Sehen wir uns noch wenn ich hier fertig bin?“

Ein Lächeln auf Gregors Lippen zeigte Jule die Antwort. Mit einem Handkuss verabschiedete sie sich von ihm und der Aufzug glitt nach unten.

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Ende Februar 3063 Hauptquartier MGUO
New Avalon


Das etwas abseits gelegene Arbeitszimmer von Generalleutnant Reiko VALDERAMA, war ein Ausdruck seiner Auffassung über den Dienst den er für die Vereinigten Sonnen verrichtet. Selbst in seiner jetzigen Tätigkeit, als Koordinator für den Sektoren militärische Abschirmung und Gegenmaßnahmen, war er seiner Devise Treu geblieben, „sei immer da aber niemals sichtbar“. Kommilitonen an der Akademie, hatten ihm zum Abschuss der Ausbildung eine kleine Plakette übereicht mit dieser Aufschrift, wohl wissend, dass er mehr Vorlesungen geschwänzt hatte wie jeder andere. Einmal waren es Bauchschmerzen, dann der Backenzahn und wen es sehr schlimm war, dann musste auch einmal ein Migräneanfall herhalten. Wie er dennoch den Abschluss mit Bestnoten geschafft hatte, war allen ein Rätsel geblieben.
Diese kleine Plakette lag immer auf seinem Schreibtisch und erinnerte ihn daran, was seine Aufgaben waren, jeden Tag und jede Stunde. Er liebte seinen Job und er verbrachte seine letzten 35 Jahre damit, im Verborgenen so manchen Coupe gelandet zu haben, die das Reich der Sonnen vor schlimmen bewahrt hatte.
Es war acht Uhr und wie jeden Morgen betrat Major Ivo SAMSEN das Büro des Generals, der etwas behäbige SAMSEN war die Effektivität in Person. Keiner hätte im Kopf dieses Offiziers einen so fähigen Analytiker und Strategen erkannt, der er zweifelsohne war. VALDERAMA hatte SAMSEN von seinem Vorgänger übernommen und hatte dies keine Minute bisher bereut.

„Guten Morgen General.“

„Guten Morgen Ivo, setzen sie sich. Möchten sie einen Kaffee?“

SAMSEN lächelte.

„Verzeihen sie General, aber ich möchte nicht unhöflich sein, doch wie oft haben sie mich das schon gefragt und immer habe ich abgelehnt.“

„Ach kommen sie Ivo, ein Laster muss der Mensch doch haben müssen….aber in Ordnung sie sollen ihren Tee haben.“

Mit einem kurzen Anruf im Vorzimmer gab er Kaffee und Tee in Auftrag.

„Na was gibt es neues, ich habe ihren Bericht von gestern mir heute Nacht noch einmal angesehen. Sie haben gute Arbeit geleistet, auch wenn ich mir noch nicht wirklich darüber im Klaren bin, was sie mit der Andeutung im letzten Absatz wirklich meinten.“

SAMSEN wusste genau was der General meinte und er wusste auch, dass der General sehr wohl verstand wie der Absatz gemeint war. Der General wollte lediglich herausfinden, ob er sich der tragweite seiner Einschätzung bewusst war.

„Ja ich weiß was sie meinen, jedoch ich möchte darauf verweisen, das dies eine vorläufige Einschätzung der Lage ist. Wir können uns im Moment noch keinen umfassenden Eindruck über die Verschiebung der Loyalitätsbekundungen machen. Wenn ich mir erlauben darf zu behaupten, die gesamten Streitkräfte sind sich im Moment nicht darüber im Klaren. Wenn die 10. Lyranische Garde sich klar zu Victor positioniert als Beispiel, dann ist eine der wenigen gesicherten Erkenntnisse die wir besitzen. Wir müssen erst die Informationen unserer Feldagenten auswerten, um klar stellen zu können, wer wohlmöglich Feind und wer Freund ist oder auch wird. Jedoch scheint sich im Moment eine eher undurchsichtige Lage dadurch ergeben zu haben. Die lyranischen Einheiten und auch die unsrigen, wollen sich nicht in einen Krieg hineinziehen lassen, der am Ende keinem gewinnen lässt. Alle wissen, wenn hier ein Krieg ausbricht, wird Sian und Luthien dies nicht einfach so geschehen lassen. Unsere Kommandeure sind nicht dumm, sie sehen vor welcher Katastrophe wir stehen könnten.“

„Ja, das könnte es wirklich sein.“, der General sah seinen Adjutanten eine Weile an und musterte ihn.

„Sagen sie Ivo, wo liegt eigentlich ihre Loyalität begraben?“

Ivo sah den General ruhig an.

„Ich weiß nicht was sie meinen General, sie wissen das ich auf der Seite des Prinzen stehe.“

„Ja auch das haben sie mir schon einmal gesagt, doch ich möchte sie warnen, wir beide kennen uns jetzt gut genug um zu wissen was wir wollen, aber wir haben auch ein Verpflichtung unserem Reich gegenüber. Es könnte sein, dass wir abwägen müssen, zwischen unseren persönlichen Ansichten und Interessen und denen, die für das Reich am besten wären.“

„Ich bin mir dessen immer im klaren General und wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch niemals zwischen meinen Überzeugungen und meinen Pflichten wählen müssen. Auch wenn ich weiß, das dies eines Tages notwendig sein könnte“

Mit einem Kopfnicken quittierte der General die letzten Worte und beide setzten die Besprechung noch eine Stunde fort.

…..

„War das jetzt alles Ivo?, fragte der General und sah zum Fenster hinaus.

„Eine letzte Sache habe ich noch. Sie haben mir vor einigen Monaten aufgetragen ein kleines Team abzustellen, dass sich mit ungewöhnlichen Aktivitäten zwecks einiger ehemaliger hochrangiger Offiziere beschäftigen sollte, sie erinnern sich sicherlich daran. Wir haben gestern eine Mitteilung von unseren Agenten auf TAMARIND erhalten. Vor drei Wochen, verstarb der pensionierte General Josef CLAUSEN, aus bisher unbekannten Gründen. Er war der Chef der Logistikabteilung der Mark Draconics, sie haben mir gegenüber einmal erwähnt, dass sie ihn flüchtig kannten. Was daran ungewöhnlich ist, unsere Agenten behaupten, dass ein Angriff einer bisher unbekannten Einheit auf den Raumhafen von ZORTMAN und der Tot des Generals im Zusammenhang stehen. Ich wollte sie Fragen, ob wir hierzu eine offizielle Anfrage nach MARIK senden um die Umstände abzuklären.“

Der General dreht sich langsam um und nicke mit dem Kopf.

„Der alte Josef ist also tot, das ist ja interessant. Sind das alle Informationen die wir haben, war da nicht noch irgendetwas mit einer dubiosen Firma?“

Ivo nickte und kramte in seinen Akten.

„Ja, nach unserer letzten Information, soll er Vorstandschef eine Firma mit dem Namen „COLIBRI FOX“ geworden sein. Wir haben jedoch keine Informationen darüber, wie er zu diesem Posten kam.“

„Was ist das denn für eine Firma?“

„Wenn wir richtig informiert sind, stellt die Firma Lebenserhaltungssysteme für Sprungschiffe her. Es muss eine sehr junge Firma sein, wir haben kaum Reputationen über sie erhalten können.“

„Na wenn das mal kein gut bezahlter Job für ihn war. Behalten sie das im Auge Ivo und weisen sie unsere Agenten an, näheres über die Umstände des Todes zu erfahren, eine offizielle Note an den Hof auf MARIK werden wir erst absetzen, wenn die LIGA uns den Tot des Generals bestätigt hat.

„Ich werde sofort die nötigen Anweisungen geben. Doch bevor ich es vergesse, heute morgen kam noch eine weiter Nachricht wegen unserem „verlorenen Sohn“ rein, die Agenten haben jeglichen Kontakt verloren. Wenn ich ehrlich bin, etwas anderes habe ich nicht erwartet.“

Der General musste laut loslachen.

„Ivo was ist mit ihnen los, seit wann machen sie solche guten Witze.“

SAMSEN schaute etwas verwirrt den General an.

„Verzeihen sie Sir, er war vier Jahre mein vorgesetzter Offizier, ich glaube nicht, dass man auch als alter Mann einiges verlernt.“

General VALDERAMA lachte nun noch einmal laut los und auch SAMSEN konnte sich eines Schmunzelns nicht erwehren.

„Oh Ivo sie sind wirklich undankbar, wenn er sie hören würde, ich glaube er würde ihnen gehörig die Meinung sagen.“

SAMSEN nickte mit dem Kopf und erhob sich aus dem Sessel.

„Mit ihrer Erlaubnis werde ich mich nun zurück ziehen, ich möchte sie noch an den 12 Uhr Termin im Palast erinnern, ich werde sie rechtzeitig abholen lassen.“

„Ja gehen sie Ivo und danke für die Erinnerung.“

Als die Tür sich hinter dem Major schloss, setze sich der General wieder in seinen Bürosessel und trank den letzten Schluck Kaffee aus. Er musste immer noch innerlich schmunzeln, über das was sein Adjutant zum Schluss gesagt hatte.

Eine kleine Tür im hinteren Bereich des Arbeitszimmers öffnete sich.

„Ich habe es immer gewusst, ich ahnte es förmlich, ich hätte es mir denken können. Reiko du bist wirklich ein Schlitzohr.“

Ohne den Besuche anzusehen antwortet der General.

„Ich hatte einen guten Lehrer und im Grunde glaubst du doch nicht wirklich, dass sich unser beiden Methoden unterscheiden würden. Oder?“

„Nein sicherlich nicht, aber hättest du nicht wenigsten aus dem „verlorenen Sohn“ einen „alten Helden“ machen können.

Nun sahen sich beide Männer an und begrüßten sich mit einer Umarmung.

„Schön dich zu sehen mein Freund. Übrigens könntest du auch mal ein bequemeres Bett in deinen Privatbereich bringen lassen.“

Der General schüttelte den Kopf.

„Ich wusste es, man kann machen was man will, es dir recht machen geht einfach nicht. Aber ich bin zumindest froh, dass du den Weg durch den Geheimgang immer noch kennst. Im übrigens, das mit dem „verlorenen Sohn“ war die Idee von Ivo und der war bekanntlich dein Schützling, du hast ihn hier angeschleppt………“

„Ja da hast du recht und wie ich sehe, hat er sich gut gemacht. Danke dir noch einmal, dass du ihn auf seinem Posten belassen hast.“

Beide Männer setzten sich und sahen zum Fenster hinaus.

„Weißt du Jack, der Stuhl auf dem sitze war einmal dein Stuhl, und wäre die Sache damals nicht gewesen, würdest du vermutlich jetzt meine Posten haben und auch meinen Rang, vergiss das nicht.“

„Ich weiß mein Freund, aber manchmal muss man seinem Herzen folgen.“

„Übrigens habe ich das richtig verstanden, du hast mich auf Doneval III überwacht?“

Hauptmann a.d. Jack GREENFIELD legte die Stirn in Falten und sah seinen alten Freund skeptisch in die Augen.

„Ach nun sei mal nicht kleinlich, ich habe mich nur um dich gesorgt. Nenne es einen Freundschaftsdienst.“

„Freundschaftsdienst, ich weiß sehr wohl was du damit bezweckt hast. Du wolltest nur nicht das ich zurück komme.“

Ein herzhaftes Lachen erdröhnte aus den Kehlen der beiden Geheimdienstler.

„Bitte, bitte, du kannst den Posten gerne haben, ich habe nichts dagegen mal wieder ausgiebig Fischen zu gehen. Der Stress hier, ist ja nicht gerade gesundheitsfördernd.“

„Ja ich weiß mein Freund aber deswegen bin ich nicht hier.“

Der General erhob sich und ging hinter seinen Schreibtisch.

„Bist du dir da so sicher Jack? Glaubst du wirklich, deine und meine Sachen sind so weit von einander entfernt, du weißt wovon ich rede?“

Einen kleine versiegelte Akte und zwei Datenkristalle wurden aus einer Schublade des Tisches entnommen und der General übergab sie an Jack.

„Es ist das aktuellste was wir im Augenblick haben, ich weiß es ist nicht viel. Ich kann dir jedoch versichern, wir haben nicht mehr Information über Präsentator KIVLON. Deine Anfrage hat mich zuerst erstaunt, aber als ich länger darüber nachdachte wurde mir einiges klar. Deine Nachricht war klar und deutlich, doch ist der Zeitpunkt deiner Anfrage doch etwas ungewöhnlich. Du weißt, das die Akten zu STAPELFELD versiegelt wurden, nicht einmal ich habe über den Vorfall damals volle Informationsfreiheit bekommen. Wenn du mich jetzt nach KIVLON fragst, dann hat das doch sicher einen wichtigen Grund oder nicht?“

Jack legte die Hand auf die ihm gereichte Akte.

„Ich danke dir Reiko, aber ich kann dir zum jetzigen Zeitpunkt wirklich nicht mehr sagen.“

Beide Männer sahen sich in die Augen.

„Verzeih mein Freund, so geht das nicht. Du meldest dich urplötzlich nach zwei Jahren wieder bei mir und bittest mich um Hilfe. Du bittest mich um Hilfe in einer Sache, die dir fast den Kopf gekostet hätte. Ich habe dich hier rein gelassen, versorge dich mit Informationen und das einzige was du mir anbietest ist Schweigen? Jack wir kennen uns jetzt zu lange, du weißt so läuft unser Geschäft nicht.“

Jack GREENFIELD war gerade dabei etwas zu erwidern, als der General beschwichtigend die Hand hob.

„Ich werde dir entgegenkommen, wenn du magst begleite mich ein Stückchen in Gedanken.
Die Sache ist doch folgende Jack, die Sache auf STAPELFELD ist vorbei, es hat uns eine Menge an guten Soldaten gekostet. Warum das damals alles schief lief, hatte nichts, aber auch gar nichts mit deinem Sohn zu tun. Wir konnten damals bei der Anhörung mit Comstar keine Argumente gegen sie vorbringen, so mussten wir uns ihrer Meinung beugen. Wir hatten schlichtweg keine Informationen. Du selber hast sechs Monate alles versucht um Licht in die Angelegenheit zu bringen, doch nichts kam dabei raus, außer das du in deiner Wut den Comstar Repräsentanten verprügelt hast und als General IVENHO dazwischen gehen wollte, hast du ihm die Nase gebrochen. Du hast dich damals benommen wie ein dummer kleiner Schuljunge. Ich kannte dich lange, aber so etwas hätte ich nie von dir erwartet, doch glaube mir, ich verstand dich und wohlmöglich wäre es mir nicht besser gegangen.
Jack wir haben in den letzten beiden Jahren hier nicht geschlafen und wir wissen was und wo etwas passiert in der Innere Sphäre, wir wissen es zwar nicht immer sofort und gleich alles, aber du hast den Laden hier mit aufgebaut und kennst unsere Methoden.
Die Lage hat sich leider in den letzten Monaten dramatisch geändert, die Sache mit Victor und Katherine erwächst sich zu einem massiven Bürgerkrieg aus. Solange wir uns den Clans widmen konnten, war es relativ einfach wo wir Prioritäten setzen mussten. Jetzt scheint es jedoch, dass wir eine Menge aufholen müssen um nicht selber auf der Strecke zu bleiben. Das bringt mich auch zu deinem Problem.
Jack, ich habe sogar bei einigen vertraulichen Stellen bei Comstar vorgesprochen, um mehr über KIVLON zu erfahren. Aber entweder will man uns nicht helfen oder man kann uns nicht helfen. Was wir jedoch erfahren haben ist, KIVLON ist kein Präsentator vom COMSTAR mehr. Er wurde vor 8 Monaten auf Terra gesichtet, bei einem Empfang zu Ehren Präsentator Cameron St. Jamais. Du weißt was das bedeutet, KIVLON gehört den Blackis jetzt an und damit wirft dies einen vollkommen anderen Schatten auf das was vorgefallen ist.
Ich möchte dich an die Sache mit MORGAN HASEK-DAVION erinnern. Wir waren lange der Annahme, dass entweder die KURITA oder sogar die CAPELLANER hinter dem Attentat steckten. Wir erhielten jedoch vor einem Jahr von Comstar den „vorsichtigen“ Tipp, dass es wohlmöglich Blacks Wort auf ihn abgesehen hatte.
Mit diesen Informationen wirft dies eine vollkommen andere Sichtweise auf STAPELFELD. Wenn Blacks Wort bereit war die Invasion auf DIANA zu unterlaufen um die Operation „SCHLANGE“ zum Scheitern zu verurteilen, dann sollten wir uns beide die Frage stellen, was deine Anfrage zu KIVLON und meine Annahme, dass KIVLON ähnliches bei „BULLDOG“ initiiert hat nicht doch zusammen gehören, oder Grund dafür war, dass die RANGERS den PARDERN ins offene Messer liefen.
Ich möchte dir auch noch etwas anders anvertrauen und ich bitte Gott darum, dass mein Adjutant dies nie erfahren möge, dass ich ihn in die Sache nicht eingeweiht habe. Zu CLAUSEN gab es nach seiner Pensionierung, vom Rechnungshof, Ermittlungen gegen ihn. Es soll Unregelmäßigkeiten gegeben haben bei Abrechnungen mit Zulieferfirmen, weil er einige Anschuldigungen nicht aus der Welt schaffen konnte, wurde ihm eine Rüge erteilt aber seine Pension behielt er.
Als er so schnell verschwand stellten wir Nachforschungen an, was glaubst du wem „COLIBRI FOX“ gehört? An deinem Gesicht erkenne ich was du ahnst. Die Firma ist zwar im Besitz eines Konsortiums, aber die sind eine hundertprozentige Tochter von „TERRA AERONAUTICS“ und die gehört Blacks Wort.“

Der General hielt kurz inne um zu sehen wie die letzten Worte auf seinen Gegenüber wirkten.

„…………ich ahnte das du das sagen würdest Reiko. Langsam wundert mich gar nichts mehr.“

„Dann wird das was jetzt kommt dich interessieren.
Ich weiß, dass dein Sohn und Gregor SANDERS gute Freunde waren. Ich selber kannte den alten VALLERIUS gut, es wurde viel darüber getuschelt, warum er „VALLERIUS INDUSTRIES“ nicht vorstand, sondern lieber mit seinem CATHPRAT aufs das Schlachtfeld rannte. Das Verschwinden oder auch den Tot von VALLERUIS und Gregor SANDERS, sowie seiner Mutter Franka SANDERS, haben im Moment die Firmenrechte auf den Neffen von VALLERIUS, einem ERIC VALLERIUS übergehen lassen. Wenn mich nicht alle täuscht, ist in drei Monaten die Frist abgelaufen und VALLERUIS und Gregor SANDER werden von den Versicherungen und Anwälten „VALLERIUS INDUSTRIES“ offiziell für Tot erklärt. ERIC VALLERIUS wird dann alleiniger Anteilseigner der Firma und die gehört bekanntlich zu hundert Prozent der Familie VALLERUIS.
Ich muss dir nicht erzählen was wir für dauernde Schwierigkeiten mit Tranced SANDOVAL haben. Du warst damals selber oft genug bei den Besprechungen im Palast. Tranced hat seit der fast völligen Auslöschung seiner 1. RANGER, kaum noch ein gutes Wort für den ARCHON übrig. In vergangen Zeiten hätte man ihn nach NEW AVALON zitiert um ihm mal gehörig auf die Füße zu treten, jetzt haben sich die Zeiten jedoch geändert. Wir können froh sein, dass er sich nicht sofort wieder mit der KURITA anlegt und er ist so schlau das auch nicht zu tun, noch nicht. Wir haben im Moment auch einfach wichtigere Probleme. Wir hätten damals schon nicht zustimmen dürfen, als SANDOVAL mit einem großen Teil von Geldern des Reiches, auf ROBINSON die Taktstraße zum Bau des WACHMANN Mechs hochzog. Wir wussten das es ein Fehler war, aber wir wollten ihm seinen Wunsch nach Autonomie und Selbstständigkeit geben, im Gegenzug wollten wir ihn dann dadurch besser kontrollieren können und ihm mit den gewonnenen Ressourcen daran erinnern, wo sein Platz unter dem Himmel der VEREINIGTEN SONNEN ist. Ich muss dir leider sagen, wir haben uns gehörig verrechnet. Die SANDOVALS sind noch undurchsichtiger geworden als sie vorher schon waren, aber auch viel gefährlicher für die Einheit des Reiches. Was aber am beunruhigensten ist, dass ist das was im Moment auf ROBINSON geschieht. ERIC VALLERIUS ist ein Busenfreund von James SANDOVAL, dem Sohn von Tranced SANDOVAL. Auf jeden Fall, baut seit gut 16 Monaten VALLERUIS INDUSTRIES einen vollkommen neuen Fabrikkomplex in der Nähe ihres Stahlwerkes auf. Nicht für Agra-oder Bergbaumechs, nein es ist eine Taktstraße für Mechs. Von New AVALON aus, haben wir keinerlei Einflussnahme auf das was dort passiert Jack. Das Geld liefert ERIC VALLERIUS und die Aufträge, ich denke ich muss nicht weiter sprechen. Wenn die Fabrik anläuft, dann wird die MARK DRACONICS sich in der Lage befinden, ihren eigenen Mechs zu bauen. Das was SANDOVAL immer wollte wird dann Wirklichkeit. Mit dem WACHMANN haben wir ihnen unseren kleinen Finger gegeben, mit VALLERIUS INDUSTRIES nehmen sie die ganze Hand und wir merken es noch nicht einmal. Die SANDOLVALS sind so verrückt und werden über kurz oder lang den Aufstand planen und irgendwann haben wir dann wieder 2602 und eine zweite ROBONSON ALLIANZ. Wenn sich also Victor und Katherine die Köpfe einschlagen, wird sich die Mark Draconics still und heimlich aus den VEREINIGTEN SONNEN verabschieden und wir können nichts aber auch gar nichts dagegen tun!“

Bei den letzten Worten wurde General VALDERAMA immer lauter und Jacks Gesicht versteinerte sich. Für einige Minuten sagte keiner der Männer etwas.

„Jack ich mag gar nicht daran denken was passiert, wenn in diesem Augenblick die Blackis diese ROBINSON ALLIANZ auch noch als Souveränen Staat anerkennen. Wir können gar nicht so viel Gräber ausschachten wie wir bräuchten um unsere Soldaten zu beerdigen. Wir sitzen gerade auf einem Pulverfass, ja und es gibt einige Leute, die halten die Lunte schon in unsere unmittelbare Nähe.“

Jack nickte und er sah seinem Freund Reiko in die Augen.

„Ja so etwas ähnliches dachte ich mir schon. Ich danke dir für diese Informationen.“

Jack kramte aus der Innentasche seiner Jacke eine kleine Schachtel heraus.

„So mein Freund, du hast mir geholfen und jetzt helfe ich dir. Dieser Datenkristall wurde mir von einem Boten übergeben. Ich weiß nicht wie oft ich ihn mit angesehen habe, aber wenn ich das was du mir gerade berichtet hast wahr ist, dann wird das was du hier drauf finden wirst, keine Überraschung für dich sein. Doch bevor ich ihn dir gebe, brauche ich noch etwas von dir.“

Der General lehnte sich zurück.

„Was könnte so wichtig sein, das du glaubst mit den Informationen aus dem Kristall mir ein Geschäft vorschlagen zu können?“

„Das will ich dir sagen mein Freund, das was du brauchst um aufzuhören im Nebel umher zu stochern. Ich gebe zu du warst gut, doch du kannst nicht einmal den Bruchteil deiner Überlegungen beweisen. Ich kann es.“

Mit zugekniffenen Augen betrachtete der General die Schachtel mit dem Datenkristall.

„Was brauchst du?“

„Ich will nicht unverschämt sein, aber einige Mechs und einige Piloten wären für den Anfang nicht übel.“

„Sage einmal bis du wahnsinnig?“

Der General schüttete sich fast aus vor Lachen.

„Hörst du mir nicht zu, wir sind mitten im Bürgerkrieg und du willst von mir, dass ich dir Truppen zur Verfügung stelle. Jack ich kann im Moment nicht einmal Söldner anheuen, sämtliche Rekrutierungsaktionen sind ab sofort vom ARCHON persönlich oder seinem Büro zu bestätigen. Eine reguläre Einheit kann ich schon gar nicht aufbringen. Die Zeiten seitdem du hier gesessen hast haben sich geändert, ich kann dir nicht helfen mit so etwas, selbst wenn ich wollte.

„Reiko, du sagst selber wir stehen wohlmöglich mit dem Rücken zu Wand und vor einer echten Katastrophe und das einzige was du mir zu sagen hast ist, das es nicht geht.“

Der Kopf des Generals sank auf seine aufgestellten Hände.

„Jack glaube mir, ich kann dir keine Truppen geben, nicht einmal ein Lanze. Ich brauche Zeit dafür und ich muss das erst im Palast vorbringen. Bei dieser angespannten Lage, wird des eh schon schwer genug werden. Ich verspreche dir mich für dich einzusetzen, wirklich.“

„Hör zu mein Freund, ich weiß das zu schätzen, aber ich brauche jetzt Hilfe und nicht erst in zwei drei Monaten. Hast du denn gar nichts in der Hinterhand?“

Mit einem lauten Atemzug erhob sich der General erneut von seinem Sessel und ging zu einem in die Wand eingelassenen Schrank. Er öffnete diesen und hielt seinen Daumen an eine unsichtbare Sensorenfolie. Der kleine Tresor der sich öffnete enthielt einige Akten von denen er eine entnahm.

„Ich weiß es ist nicht viel, aber es ist die einzige Möglichkeit die ich habe, um dir an den offiziellen Stellen vorbei, dass zu geben was du suchst. Wir haben vor einem Jahr das KLOSTER wieder eröffnet. Im Moment sollten sich dort einige recht schräge Typen aufhalten, manche sind sogar noch wirklich brauchbar. Sie testen einiges was wir von den Clans mitbrachten und auch einiges was unsere Industrie daraus machte. Der Chef der Abteilung ist ein alter bekannter von dir, aber das wirst du selber feststellen. Dort wird es am wenigsten auffallen wenn mal eine Lanze mit Mechs und ein kleines Schiff gerade nicht da sind, versuche dein Glück. Doch ich sage dir gleich, die Jungs sind nicht mehr die Jüngsten, da bist du mit deinem 58 Jahren noch ein echtes Kücken.“

Jack lächelte und erhob sich.

„Na das ist doch ein Anfang, ich werde sehen was ich dort tun kann. Ich danke dir. Bitte Sei mir nicht böse weil ich dich hier so überfallen habe, jedoch………..“

Der General legte die Hand auf Jacks Schulter.

„Es ist gut mein Freund, du musst dich nicht bedanken. Tue mir nur einen Gefallen, bitte pass auf deinen Arsch auf. Wenn du dann so ganz nebenbei auch noch einige Problem für mich lösen könntest, das wäre wirklich super.“

„Aber sicher doch, nichts täte ich lieber.“

Als Jack schon auf dem Weg zum geheimen Zugang des Büros war fragte der General ein letztes Mal.

„Sage mal wo willst du überhaupt hin?“

„Ich habe da so eine Idee, wo ich den Sohn eines alten Bekannten treffen werde.“

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Wenn der Tag kommt werdet ihr wissen was zu tun ist Krieger, schütze deine Brut aber bade dein Schwert im Blut deiner Feinde wenn dies die einzige Möglichkeit ist zu überleben.

»Wahre Achtung beginnt mit der Geste.
- Tsunetomo Yamamoto -
13.08.2008 18:42 Masclan ist offline E-Mail an Masclan senden Beiträge von Masclan suchen Nehmen Sie Masclan in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von Masclan: Asche
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