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Zum Ende der Seite springen Chevaliers II.Season Zweiter Thread
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Ace Kaiser Ace Kaiser ist männlich
Lieutenant General


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Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 7.042

Chevaliers II.Season Zweiter Thread Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

In diesen Thread postet bitte eure Vorgeschichten und eigenen Eindrücke von den Chevaliers.
Und bitte, die Bewerbungen schreibe ich.
Aber Ihr dürft gerne Eure Versionen zum Besten geben.

__________________
Ace Kaiser,
Angry Eagles

Corrand Lewis,
Clan Blood Spirit

Ace bloggt!
16.02.2003 13:23 Ace Kaiser ist offline E-Mail an Ace Kaiser senden Beiträge von Ace Kaiser suchen Nehmen Sie Ace Kaiser in Ihre Freundesliste auf
Senex Senex ist männlich
Sergeant Major


Dabei seit: 05.03.2003
Beiträge: 172
Herkunft: Sitzenberg-Reidling, Österreich

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Wie wäre es mit:

Karel Swoboda. 20 Jahre alt, Sohn aus reichem Hause, der unbedingt Abenteuer erleben will. Er hätte ja gerne seine eigen Söldnertruppe aufgestellt und sich Oberst genannt, aber Papa hat das Geld nicht ausgespuckt. Die Familie hat Jung-Karel einen Wolfenberg-Kampftitan geschenkt und - hinter ihm drei Kreuze schlangend - den hoffnungslosen Nachwuchs in ein Schiff nach Outreach verfrachtet. Gleichzeitig großmäulig und schüchtern hat er noch kein Gefecht erlebt - ist aber scharf nach Ruhm und Ehre. Kann noch hingebogen werden, wenn Spieß und Kompaniekomandant dahinter her sind!

__________________
Oberst Trankh, Trankhs Panduren!
Decius Caecilius Metellus, Master Sergeant, Dantons C.


Grüsse vom 'Alten'

08.03.2003 16:25 Senex ist offline E-Mail an Senex senden Beiträge von Senex suchen Nehmen Sie Senex in Ihre Freundesliste auf
Ace Kaiser Ace Kaiser ist männlich
Lieutenant General


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Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 7.042

Themenstarter Thema begonnen von Ace Kaiser
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Falscher Thread...
Aber immerhin. Poste das ganze noch mal im Thread im Söldnerforum und erstelle etwas mehr über ihn.
Aber willst DU dir zu deinen dreißig anderen Chars wirklich noch einen ausdenken?

__________________
Ace Kaiser,
Angry Eagles

Corrand Lewis,
Clan Blood Spirit

Ace bloggt!
08.03.2003 20:49 Ace Kaiser ist offline E-Mail an Ace Kaiser senden Beiträge von Ace Kaiser suchen Nehmen Sie Ace Kaiser in Ihre Freundesliste auf
Faraday77
a.D.


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Dabei seit: 25.01.2003
Beiträge: 561

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Die Morgensonne schien durch die halbgeschlossene Jalousie eines schäbigen kleinen Apartment in einem Harlecher Vorort auf ein Bett, in dem eine Person schlief. Ein Wecker fing plötzlich an zu piepsen, leise zunächst, dann jedoch immer greller - bis ihn eine Hand gegen eine Wand feuerte, woraufhin er seinen elektronischen Geist aufgab.

Ein Mann stand auf, schlurfte ins Bad und betrachtete sein Spiegelbild im kalten Neonlicht. Die kurzgeschnittenen, an den Schläfen nach Mechkriegerart ausrasierten braunen Haare verstrubbelt, Ringe unter den grünen Augen und Dreitagebart. Du hast schon einmal besser ausgesehen, Finn.

Er seufzte, wandte sich vom Spiegel ab und drehte den Wasserhahn der kleinen Naßzelle auf.

*


Eine Stunde und zwei Tassen Kaffee später stand Finn sauber gekleidet und rasiert im Erdgeschoß der
in der ganzen Inneren Sphäre bekannten Wolfs Hall, Börse für arbeitssuchende Söldner und deren potentiellen Auftraggeber, und betrachtete lächelnd von einer Sitzgruppe aus den allzeit gegenwärtigen Trubel, bevor er sich den neuesten Stellenangebote auf seinem Compad zuwandte.

Er sondierte die Dateien, löschte den Großteil davon und setzte schließlich an die drei verbliebenden Mail-adressen eine Nachricht ab. Bereits kurze Zeit später meldete das Pad den Eingang einer Antwort. Finn runzelte die Stirn. Dantons Chevaliers, eh? Dann wollen wir doch mal sehen, ob sie noch ein Pferd für mich zum reiten haben...
09.03.2003 12:30 Faraday77 ist offline Beiträge von Faraday77 suchen Nehmen Sie Faraday77 in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


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Dabei seit: 01.05.2002
Beiträge: 552
Herkunft: Von dahoam

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Danton saß in seinem Büro, vor ihm lag ein Stapel von Bewerbungen. Bewerbungen für seine Einheit.
„Der nächste.“ Rief er ohne aufzusehen.
Er merkte wie drei Leute den Raum betraten.
Als er auf sah, sah er einen Mann vor sich, er war ca. 180cm groß, Dreitagebart, kurze, schwarze Haare. Er war ca. Mitte Vierzig und trug einen Cowboyhut sowie die passenden Stiefel. Ein weiterer Mann, selbes Alter mit blonden kurzen Haaren, sieht wie ein Surfer aus und hatte ein altes, vergilbtes Davion T-Shirt an. Der dritte war eine Frau, sie war fest gebaut und muskulös. Ihre Haare waren blond und kurz um ihren Hals trug sie eine dicke Goldkette mit einem Kreuz daran.
„Ja, wer sind sie?“
Fragte Danton ruhig.
Nur der erste Mann blieb vor ihm stehen, näher als ihm es lieb war, die beiden anderen machten es sich derweil auf der Couch bequem.
„Sergeant Battaglini, James Battaglini. Ich hörte sie und ihre kleine Einheit suchen Leute.“
Die Mine des Sergeant war nicht gerade rosig, das Wort Einheit spie er förmlich aus.
„Hinter mit Lance Coporal John Allen und Coporal Christine Gunther. Wir sind Panzerfahrer. Und um es gleich mal vorweg zu nehmen. Wir sind das Beste was sie hier bekommen können. Also wollen wir auch so eingestellt werden. Als Veteran. Wir wären gar nicht hier, aber irgend so ein Witzbold hat unseren Kontrakt mit den Black Thorns platzen lassen. Ansonsten wären wir gar nicht zu so einer kleinen Einheit gegangen. Panzer haben wir dabei, einen Bulldog, 60 Tonnen, falls ihnen der Name nichts sagen sollte.
Ihre Einheit war noch akzeptabel. Schon für die Clans gekämpft hä. Verrückt.
Also was sagen sie?“
Danton schaute den Mann lange an.
War er ein Aufschneider, oder er war wirklich so gut? Wenn er wirklich so gut war, dann wäre er ein guter Fang und es ist Dolittles Problem mit ihm fertig zu werden.
„Wo haben sie ihre Bewerbung?“ fragte er.
„Mein Gott, meine Bewerbung, die liegt bei den Black Thorns. Doch die sind gerade abgereist. Ich sagte doch schon, irgendjemand hat uns einen Falschen Termin gegeben.
Wir sind von den Thorns direkt her gefahren. Unser Panzer steht draußen vor der Türe.
Seien sie nicht so wählerisch, sie haben eine Besatzung vor ihnen die man als Elite bezeichnen könnte. Panzerfahrer leben mal nicht lange, also sind gute Besatzungen selten.“
Er wandte sich ab und sprach zu seinen Freunden. „Man o Man, Ansprüche stellen die.“
Danton war der Mann langsam zuwider. Er wollte gerade nach Dolittle schicken lassen, soll der doch entscheiden und sich mit dem rumärgern als seine Sekretärin kam und meinte, Dolittle sagt nehmen sie ihn.
Langsam ging Danton ein Licht auf. Dolittle wußte nichts von dem Vorstellungsgespräch und sagte, daß er ihn nehmen soll. Der Sarge hatte behauptet, irgendjemand habe seinen Kontrakt platzen lassen. Das Puzzle passt dachte sich Danton.
„OK, sie werden als Veteran eingestellt, Sie als Sergeant ihre beiden Kollegen als Coporal. Wir übernehmen Reparatur- und Wartungskosten für ihren Panzer, kommen aber bei einem Verlust nicht auf die Schäden auf.“
Der Sergeant biss sich auf die Lippen um nicht auszuflippen.
„Moment.“ Schnauzte er Danton an.
Er drehte sich zu seinem Team um, diese nickten nur missbilligend.
„OK, sie haben gewonnen wo müssen wir Unterzeichnen?“
Die drei unterzeichneten den Vertrag von den Chevaliers.
„Gut.“ Meinte Danton „Fahren sie ihren Panzer in Halle 3. Dort erwartet sie Sergeant Major Dolittle, er wird sie schon einweisen.“
Die Panzerfahrer verharrten in ihrer Bewegung.
„DOLITTLE? Doc Dolittle sagte sie?“ Battaglini donnerte den Vertrag auf Dantons Pult.
„Dann wundert mich nichts mehr. Halle 3 sagten sie? Den kauf ich mir, dieser Hurensohn.
Wie zum Teufel hat der es zum Sergeant Major gebracht? Der kann ja nicht einmal einen Panzer fahren?“
Danton widmete sich wieder seinen Papieren und meint noch trocken, „Aber kommandieren und mehr muß er nicht.“

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09.03.2003 18:35 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
Lieutenant


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Dabei seit: 01.05.2002
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Mustafa Al Hara Ibn Bey betrat den Hangar der Höllenhunde. Die Schweber der Einheit waren alle blitzblank poliert und in einen Top Zustand. Al sah, daß es den Panzerfahrern sichtlich langweilig war.
Sie waren wirklich die Höllenhunde der Einheit, mit Ausnahme der Infanterie, waren sie die ersten die ins Gras beißen mussten, aber sie waren es auch, die am ehesten wieder nach einem Kampf lechzten.
Freudig wurde Al empfangen. Er war immer willkommen bei den Panzerpiloten, schließlich versorgte er die ganze Einheit mit Luxusgütern. Er und Dolittle, wobei er der Profi war und Dolittle nur ein kleiner Gauner, der wußte was wann und wo und von wem gebraucht wurde um dann Profit zu machen, wärend Al einfach wußte alles aufzutreiben und für einen fairen Preis verkaufte, natürlich verdiente er noch genug daran, aber das war allen egal und hier war einer seiner treuesten Kundenstämme zu finden.
Al begrüßte die Leute, redete ein wenig mit ihnen und machte sich auf zu Dolittles Büro. Er sah wie Little Nell, Dolittles Panzer im Hangar stand. Sie sah furchtbar aus, Panzerplatten waren schon abmontiert, die Waffen ausgebaut und überall sah man noch die Brandmarken der Infernorakete. Al schüttelte sich, wenn er das sah wußte er warum er Raumpilot war und auch nie was anderes sein wollte und werden wird.
Er öffnete die Türe mit der Aufschrift 1st Leutnant Dolittle.
Ein Grinsen überkam ihn als er das las.
Dolittle saß in einen Saustall aus Papieren und brüllt in das Telefon.
„Verdammte Scheiße, sie hirnrissiger Vollidiot, es waren 13 Kisten ausgemacht.
13 und nicht 15. Sie liefern mir sofort die beiden Regulatoren oder ihr werter Kanzler Sun Tzu wir erfahren was in den Kisten sich befindet.“ Dolittle deutete Al sich zu setzen. „Na also geht doch, ich lass mich doch nicht von einem Schlitzauge wie ihnen übers Ohr hauen. Wenn die Panzer bis in einer Woche hier nicht vor meinem Büro stehen, Tipp Top und poliert geht diese Diskette die ich gerade in meinen Händen halte an die Maskirovka raus.“ Mit einem schlag schmiss er den Hörer auf das Telefon. Der frische Leutnant wurde Aufeinmahl wieder ganz ruhig als er Al sah.
„Welche Diskette?“ fragte der Araber.
„Ach, spielen sie nun Poker oder nicht? Da müssten sie doch wissen wie oft Bluffs einem helfen.“ Zwinkerte Dolittle ihm zu und holte zwei Gläser und eine Flasche besten Singel Malt raus.
Er strich ein paar Bögen und Papierblätter vom Tisch um Platz zu machen.
Al grinste als er sich die Flasche ansah.
Dolittle nickte nur. „Ja Ja, hab ich an den Augen vom Cheef vorbeigeschmuggelt und auch noch an deinen.“
„Respekt alter Thor, noch mal schaffst du daß nicht. Ein guter Jahrgang was hast du bezahlt?“
„Ha Weniger als bei dir alten Kameltreiber.“
Die beiden lachten laut los und genossen den guten Whiskey.
„Was führt dich zu mir, in die Hölle der Chevaliers? Haben meine Jungs wieder scheiße gebaut, nicht gezahlt?“
Al winkte ab „Nein Nein, alles in bester Ordnung. Ich komme wegen etwas anderen. Du weißt doch von mir und Esmeralda?“
„Ihr wolltet heiraten oder?“
„Ja, schon nächste Woche.“
„Man oh man. Du bist ein Gottverdammter Glückspilz. Eine bessere hättest du nicht finden können. Ich weiß immer noch nicht was ihr an dir gefällt. Sie ist so hübsch und du, na ja du das blanke Gegenteil.“ Dolittle grinste und teilte ein paar NewCuba Zigarren aus.
„Auch eine, die besten die du für Geld kaufen kannst. Die haben ein Aroma sag ich dir.“
„Ich weiß, die hast du bei mir gekauft, schon vergessen.“
Dolittle schaute etwas verunsicherte, erinnerte sich aber schnell wieder.
„Und jetzt kommst du zu mir um mich zu bitten, daß ich bei der Brautentführung nicht das System verlassen darf. Oder gar nur auf den Planeten bleiben darf?“ grinste Dolittle als er sich die Zigarre anzündete.
„Ja das auch, aber ich wollte dich fragen ob du Esmeralda nicht zum Altar führen willst?“
Dolittle wurde ganz still, wie in Zeitlupe klappte sein Unterkiefer runter und die Zigarre fiel ihm aus dem Mund. Al sah so etwas das erst mal, daß den alten Panzerkommandanten auch mal was sprachlos machte war gut zu wissen.
„Jetzt bekomm dich wieder ein, und deine Zigarre kokelt dir gerade deine Bewerbungen ab.“
Dolittle nahm sofort wieder seine Zigarre und steckte sie in den Mund, mühsam schlug er mit seinen Händen den Brand aus. Als das nichts brachte schüttete er das Blumenwasser darüber, von den Blumen die ihm Aki hergestellt hat.
Das Chaos schien nun komplett, die Bewerbungen die nicht vom Brand in Mitleidenschaft gezogen wurden, schwammen nun im Blumenwasser.
Al sah belustig dem Spektakel zu als Dolittle einige Papiere ausschüttelte und auf die Heizung legte um sie wieder zu trocknen.
„Du willst das ich den Brautvater spiele?“ raunte Dolittle als er mit einem Öllappen versuchte das Wasser aufzuwischen.
Al beobachtete aufmerksam wie sich nun in das Gemisch von Kohle, Tinte und Wasser noch das Öl einmischte. Er überlegte gerade ob man das schon als moderne Kunst verkaufen könnte. Aber Dolittle brauchte diese Dokumente sicher noch.
„Ja, Esmeralda und ich haben das besprochen, es würde uns freuen. Allerdings.“ Al schaute auf Dolittles Kunstwerk von Unterlagen. „Solltest du keinen Öllappen mitnehmen.“ Lachte Al, während Dolittle versuchte das ganze Chaos zu beseitigen, in dem er es einfach unter dem Tisch verschwinden lies. Frei nach dem Thema: Aus dem Auge, aus dem Sinn.
Nachdem Al die Lagerhalle der Höllenhunde verließ kam Dolittle aus seinem Büro gestürmt.
„AKI! WO IST AKI?“ rief er völlig aufgelöst. Seine Männer sahen ihn fragend an. Einige lagen in Hängematten andere spielten gerade Hockey mit Rollschuhen zwischen den Panzern.
„Die ist in ihrem Zimmer.“ Meinte Björn.
Wie ein wildgewordener Affe rannte Dolittle aus der Halle zu den Baracken. Er stieß die Türe zu Akis Raum auf, so daß diese fast aus den Angeln geflogen wäre. Das Schloss, welches natürlich verriegelt war konnte der Belastung nicht wiederstehen. Aki erschrak fürchterlich, sie war gerade in der Dusche und als Dolittle hier hereinplatzte, schwang sie sich gerade noch ein Handtuch um, um ihre Nacktheit zu verhüllen.
„Aki! Aki, Al will heiraten.“ Dolittle schnaufte wie ein Postgaul mit Asthma.
„Und, ist das ein Grund mich hier zu überfallen? Ich wußte gar nicht das du auf Esmeralda stehst, oder warum bist du so aufgelöst?“ fragte Akila ihn und knotete sich das Handtuch oben zu.
„Ach nein, du … du, ach vergiss es. Ich bin der Brautvater, verstehst du, oder gibt es so etwas nicht bei euch? Ich führe die Braut zum Alter. ICH, ICH Patrick Dolitte. Sie hätten alle nehmen können hier in der Einheit, aber sie wählten MICH, MICH den alten Chaoten.“
„Schön, dann freu dich doch.“ Akila setzte sich auf ihr Bett und kämmte sich die schwarzen Haare durch.
„Mach ich doch, ich brauch unsere Ausgehuniform. Ich kann doch nicht im Kombi dort hingehen.“
„Lieber Dr. Patrik Dolittle, darf ich dich daran erinnern, daß die Höllenhunde keine Ausgehuniformen haben.“
„WAS! WARUM DENN NICHT?“
„Weil unser Einheitskommandant, in seiner göttlichen Güte, die weder bestellt hat, noch irgendetwas damit gemacht hat. Was sagte er nicht gleich.“ Akila versuchte Dolittles dunkle, rauchige Stimme nachzuahmen.
„Jungs, so was brauchen wir nicht. Wir sind cool und nicht so versnobte Mechktuscher und Gesellschaftskrieger. Die Dinger macht ihr doch nur kaputt beim saufen.“ Dann sprach sie normal weiter, „Und dann hast du den Eta genommen und hast damit ein Fest finanziert. Kannst du dich nicht mehr erinnern. Da wo Alois die netten Krankenschwestern mitgebracht hat.“
Beide wurden Aufeinmahl still und nachdenklich.
„Na ich hoffe, da wo er jetzt ist, gibt es genug Krankenschwestern. Und sogar noch schöner und mit so niedlichen Flügeln am Rücken.“ Meinte Dolittle, Akila nickte nur zustimmend.
„Und was machen wir jetzt, ich meine alle Höllenhunde müssen doch antreten und ich stehe Vorne, alle sehen mich. Soll ich im Kampfanzug hingehen?“
„Laß mal, ich kümmere mich mal darum. Es dürften doch Uniformen der Chevaliers zum Auftreiben sein, ohne daß der Chef es mitbekommt, was du mit dem Eta machst. Kümmere du dich mal darum, daß wir mal ein paar Aufnäher mit Einheitsabzeichen der Höllenhunde bekommen. Ach ja und denk daran, wir haben Neue hier und besorg mir gleich mal ein neues Türschloss, bevor hier falsche Gerüchte kursieren. Und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich würde mich gerne Anziehen.“
Akila schob Dolittle aus ihrem Zimmer.

Es war der Tag, der Tage.
Dolittle führte Esmeralda da Silva, mit seiner neuen Uniform, zum Brautaltar um sie mit Mustafa Al Hara Ibn Bey, den alten Kameltreiber, zu vermählen.
Als Ito, die Worte sprach, daß die beiden nun Mann und Frau sind, kullerte Dolittle eine dicke Krokodilsträne über die Backe. Zum Glück war all die Aufmerksamkeit auf dem Paar, das es keiner sah.

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09.03.2003 18:36 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
Striker Striker ist männlich
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„Bravo Uniform 372 an Boreas Zentrale.“
„Bravo Uniform 372 kommen.“
„Bitten um Überflug und Landeerlaubnis für das Gelände der Denton Chevaliers.“
„Bravo Uniform 372, Erlaubnis erteilt, halten sie sich an India Lima 34, auf 200. Willkommen bei den Chevaliers Bravo Uniform 372.“
„Vielen Dank Boreas Zentrale. GAZ in zwei eins Minuten. Bravo Uniform 372 Ende“
Langsam und ruhig flog der Transporthubschrauber vom Typ Blackhawk IV mit der Nummer BU 372, über Harlech.
Anstatt Raketen an den Seitenflügeln trug er Treibstofftanks und anstatt Waffen trug er ein rotes Schild, mit dem weißen Malteserkreuz auf allen Seiten. Ein Abzeichen, wie das Rote Kreuz, welches für Rettung und Hilfe steht. Auf 200 Fuß Höhe überflog der Helikopter das Areal, auf dem die Denton Chevaliers untergebracht waren. Seinen Zielort.
Man konnte unten Menschen umhergehen sehen. Die Mechs waren ale ausgeladen worden und standen in einer Reihe aufgestellt vor den Lagerhallen. Die Sonne spiegelte sich auf ihrer Oberfläche, sie sahen aus, als ob sie Spalier stehen.
Der Hof war sauber aufgeräumt bis auf ein Gebiet bei einer Lagerhalle. Hier sah es aus wie auf einem Schrottplatz. Hinter der Halle, so daß man es von vorne nicht sah, standen kaputte LKWs herum, Panzerplatten lagen herum, da ein LSR Werfer hier ein paar nichtidentifizierbare Metallteile. Menschen sprangen zwischen den Trümmern herum, ein Kranfahrzeug holte immer wieder Teile und lud welche ab. Vor der Halle standen fein, säuberlich die Panzerfahrzeuge der Chevaliers.
Pete Gastovski verringerte den Anstellwinkel der Rotorblätter um die Geschwindigkeit zu drosseln, langsam zog er die Nase seiner Maschine nach oben. Die zugewiesenen Koordinaten lagen genau neben einer Halle, auf der ein großes Rotes Kreuz auf dem Dach auszumachen war. Die Areale der Söldner waren meistens, neben den Baracken und Hallen, noch mit kleinen Krankenstationen ausgestattet. Und eben neben dieser Krankenstation landete Gastovski den MEDEVAC. Melissa Armstrong, die Copilotin, hatte die ganze Zeit ebenfalls ihre Hände an den Kontrollhebel der Maschine. Ein militärische Sicherheitsmaßnahme, die alle Piloten und Copiloten von Transporthubschraubern in Fleisch und Blut überging. Sollte der Pilot in einer heißen Landezone getroffen werden, übernimmt sofort der Copilot die Maschine, ohne das es zu einem Absturz kommt.
Melissa konnte das Begrüßungskomitee schon erkennen. Zwei Männer und eine Frau. Die Frau war die Stabsärztin, das war klar, wer von den Männern nun der Chef ist wird sich zeigen.
Sanft, wie auf einer Wolke, setzte Gastovski den Helikopter auf. Gastovski und Armstrong blieben noch sitzen, bis die Rotoren stillstanden und checkten noch die Systeme. Hinten sprang schon die Türe auf und Captain Andrew Mallossi und die beiden Sanitäter Bruno Lachner und Richy Clancy sprangen aus dem Helikopter. In gebückter Haltung liefen sie unter den Rotoren zu ihren Empfangskomitee.
Der etwas ältere der beiden Männer streckte sofort die Hand aus.
„Dr. Malossi, ich bin Germaine Denton, der Kommandant dieser Einheit, neben mir Dr. Bellinda Wallace, ihre Neue Chefin und hier ist Manfred Scharnhorst, meine Linke Hand.“
Dr. Malossi, selbst etwas kleiner, italienischer Typ im Alter von 43 schüttelte freudig Dentons Hand. In einem starken italienischen Dialekt sprach er. „Ist miir und meinem Team eine Ehre. Ein Ehre, für sie arbeiten zu dürfen.“ Dann nahm er die Hand von Bellinda „Bella, es ehrt mich, so eine hübsche Chefin zu haben. Sie sind es, die diese Uniform, die sie tragen, erst so richtig schön machen.“ Dann holt Dr. Malossi eine Rose hervor.
„Für eine gute Zusammenarbeit. Und lassen siie es sich gesagt sein, eine Göttin erblasst neben ihnen.“
Feldwebel Bruno Lachner, nicht gerade ein Adoniskörper, eher einen leichten Bauch, aber die stahlgrauen Augen, lassen ihn eindeutig als Lyraner einordnen. Auch er schüttelte Denton die Hand. Feldwebel Clancy, neben Melissa der jüngste im Team. Er ist sportlich und gut gebaut, seine blonden Haare gingen bis über die Ohren, ein Haarschnitt wie er früher auf Terra getragen wurde und wie ihn heute noch einige Surfer tragen. Man schätzt ihn jünger ein als er ist. Freudestrahlend schüttelte er Denton die Hand.
Dann kam Pete Gastovski aus dem Helikopter. Seine schwarze Haut bot einen Kontrast zu dem weiß-grauen Helm. Er nahm den Helm ab und kurze schwarze Stoppelhaare kamen zum Vorschein. Kräftig schüttelte er Denton die Hand. Als letztes kam Melissa Armstrong. Sie nahm sich den Helm ab und schüttelte ihre Kastanienbraunen Haare durch.
Für Denton geschah es wie in Zeitlupe, er sah sie an, der Pilotenoverall spielte mit ihren Rundungen, die Vollen Lippen, wieder das Kastanienbraune Haar, die langen Beine, die zarten Brüs.., ein Tritt von Belinda riss ihn aus den Gedanken.

„Nun ich freue mich, euch alle bei den Chevaliers begrüßen zu dürfen. Euere Quartiere sind gleich neben den Landplatz, nahe der Krankenstation.“ Denton zeigte auf die Container, die dem Sanitätspersonal der Chevaliers Unterkunft boten.
„Ich hoffe ihr lebt euch schnell ein, aber da habe ich keine Zweifel bei euch.“

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09.03.2003 18:37 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
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Dolittle saß in seinem Büro, er versuchte gerade mal wieder das Chaos von Papieren zu ordnen. Irgendwie war er auch kurz davor das zu schaffen.
Doch dann schlug die Türe auf, ein Mann mit Cowboyhut und –stiefeln platze in Dolittles Büro.
„DOLITTLE“ schrei er und hechtet zu dem Panzerkommandanten, so daß er einige Papierstöße zu Boden wirbelte.
Dann gab er dem Leutnant einen schweren Kindhacken. Dolittle fiel nach hinten mit samt seinen Stuhl um.
Sofort eilten die Höllenhunde herbei, die beiden Kameraden von Battaglini wollten sie aufhalten, doch gegen die gesamte Schar hatten sie keine brausenden Panzerfahrern.Chance.
Battaglini stand vor Dolittle und sah zu den heranbrausenden Panzerfahrern.
Dolittle rieb sich das Kinn und winkte seine Jungs zurück.
Ein schneller Hieb in Battaglini, gefolgt von einem Schlag in den sich krümmenden Rücken und ein Tritt gegen das Schienbein, ließen Battaglini zusammen sinken.
„Na, hast dich ja schon gut eingelebt Sergeant. Seit wann bildest du dir ein, mich im Nahkampf zu besiegen?“
Battaglini stand keuchend wieder auf. „Du Hurensohn, du hast uns den Kontrakt mit den Black Thorns vermasselt.“
„Ich? Ich weiß von nichts. Ist aber nett daß du hier bist.“ Grinste der Leutnant.
„Dolittle, du Hurensohn. Wegen dir bin ich in dieser minderbemittelten Einhiet und muß dich Vollspacken auch noch als Vorgesetzen haben.“
„Das ist das Beste was dir je passieren kann. Hast du immer noch diesen uralten, stinkenden Bulldog?“
Battaglini nickte nur und rieb sich immer noch den Magen. „Darf ich vorstellen, Korporal Jon Allen, mein Fahrer und Christine kennst du ja noch.“
„Christin, lange nicht gesehen, du bediehnst immer noch die Geschütze für diesen Taugenichts?“
Die Walküre schüttelte Dolittle kräftig die Hand. „Ist Tom auch hier?“
Dolittle bejahte es mit einem Kopfnicken „Und Aki auch, Jonny ist auch da, aber er wurde schwer getroffen im letzten Einsatz. Jetzt hat er einen Hirnschaden, wundert euch nicht wenn er euch nicht mehr kennt. Aber besucht ihn, er ist Astech. Und wisst ihr wenn ich noch gefunden hab und hier ist?“
Battaglini und Christin schaute Dolittle nur an.
„Björn ist auch hier. Björn von Wissmann. Er hat ein neues Team aber immer noch die alte Fury.“
Battaglini schaute auf einmal wieder erfreut.
„Mensch, haben wir hier College Treffen? Jetzt haben wir fast die alte Lanze zusammen, wie damals auf Coventy. Fehlt nur noch Nick.“
„Der ist letztes Jahr gestorben. Im Bürgerkrieg.“
Stille herrschte im Raum.
„Jetzt bring endlich die Dicke Annelise in den Hangar. Und dann stell ich die die Höllenhunde vor.“
„Höllenhunde? Du und deine doofen Namen. Wieder was aus deiner Ethnologie?“
Battaglini ging nach draußen und fuhr seinen Panzer in die Halle.
Danach wurde der neue Sergeant mit einem Fest eingeweiht. Der neue Panzer getauft und mit den neuen Abzeichen angemahlt.

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First Lieutenant Bishop ging über den Hof zwischen den Hallen. Sein Ziel war Halle 4. Die Halle in der er seine Pioniere aufbauen soll und wo auch schon einige Infanteristen untergebracht waren.
In Halle 3 sah er, wie fleißig gearbeitet wurde. Interessiert sah er zu, wie Techs und andere Männer, wahrscheinlich die Panzerfahrer selbst, gerade dabei waren, Panzerplatten auf LKWs zu schweißen. Einer dieser LKWs stand schon fertig vor ihm. Er hatte gepanzerte Reifen, die Fahrerkabine wurde gepanzert, dem Glas der Scheiben waren Panzerlamellen vorgesetzt, welche geschlossen und geöffnet werden konnten.
Auf der Ladefläche waren 3 LSR 20 Lafetten angebracht.
Nicht schlecht. Die Jungs bauten sich ihre eigene LSR-Lafetten.
Bishop war erstaunt. Ein Mann, Mitte 30 kam auf ihn zu. Er hatte einen dunklen Wochenbart. Über der Uniform trug er eine schwarze, speckige Lederjacke und er hatte eine dicke Zigarre im Mund.
„First Lieutenant Bishop, sind sie First Lieutenant Bishop?“
Bishop nickte nur.
„Wunderbar, sie sind doch der Pio-Heini? Sehr gut. Kommen sie mal mit.“
Etwas überrumpelt folge Bishop dem Leutnant in die Halle der Panzerfahrer.
Die Blicke der Männer waren ihm sicher. Dolittle ging hinten aus der Halle wieder raus. Den Platz den man von Vorne nicht einsehen konnte. Und Bishop sah auch, daß das gut war. Hier lag überall Schutt und altes Eisen rum.
Zwischendrin ein alter Partisan Panzer ohne Bewaffnung.
„Hier, das ist mein Geschenk an sie. Little Nelli, mein alter Panzer. Leider wurde er von einer Inferno getroffen. Wir konnten ihn nicht mehr Flicken, wir hatten nicht die Mittel dazu. Der Reaktor war kaputt. Nun hat sie einen Verbrennungsmotor drinnen. Nimmt mehr Platz weg und somit ist sie nicht mehr so gut für den Kampf zu gebrauchen. Die Waffen sind draußen und die Panzerung wurde Größtenteils abgebaut. Aber ist das nicht was für sie?“
Bishop sah ungläubig auf den Rest Panzer der vor ihm lag.
Dolittle konnte seine Begeisterung nicht bremsen.
Sehen sie hier. Er ging zu einem Kranwrack. Der hier war auf einen der LKWs, den könnte man in den Turm bauen. Und hier die Räumschaufel vorne dran. Auch was sag ich, sie finden hier bestimmt ein paar Teile um ein schönes Gefährt zu bauen. Was sagen sie, ist das was für sie?“

__________________
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09.03.2003 18:38 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
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Sergeant Major


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Dabei seit: 27.10.2002
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Ankunft auf Outreach

Das Union Marybeth sank durch die Atmosphäre von Outreach in Richtung des Raumhafens. Neben etwas Frachtraum war das Landungsschiff vor allem für den Passagierverkehr ausgelegt.
James Bishop hatte sich absichtlich dafür entschieden auf einer Passagiermaschine zu reisen. Denn in seiner 15jährigen Laufbahn beim Militär der Liga Freier Welten hatte er schon viele unbequeme Reisen durch den Weltraum auf Militärschiffen erlebt. Einmal in seinem Leben wollte er etwas mehr Luxus auf einer Reise genießen und hatte daher ein Ticket 3. Klasse auf der Marybeth erstanden. Zwar musste er seine Kabine mit einem anderen Reisenden teilen aber das war trotz allem weit bequemer als es sich im letzten Winkel eines vollgestopften Frachtraums gemütlich zu machen.
Während das Union durch die Atmosphäre pflügte, erinnerte sich James an den Beginn der Reise zurück.
Er hatte im Warteraum der Reisegesellschaft gesessen und die anderen Passagiere beobachtet. Einige wirkten sichtlich aufgeregt, weil dieser Flug wohl der erste ihres Lebens war und wieder andere waren in ihre Zeitungen vertieft gewesen, als wäre es etwas ganz gewöhnliches für sie. Bei der Vorstellung mit diesem Haufen eine Zeit lang zu reisen hatte er unwillkürlich grinsen müssen. Er konnte sich schon ausmalen, wie die Frischlinge, so bezeichnete er die Erstreisenden in Gedanken, sich in Schwerelosigkeit verhielten. Wie sie die Mannschaft auf trab hielten, weil sie hilflos durch die Räume trieben oder sich wegen der Raumkrankheit übergeben mussten.
Ja diese Erinnerung zeichnete auch jetzt ein Lächeln auf sein Gesicht. Denn so wie er es sich am Anfang ausgemalt hatte, war es dann auch gekommen. James Bishop hatte sich oft genug auf die Lippen beißen müssen, um nicht in schallendes Lachen auszubrechen über die Ungeschicktheit mancher Leute. Aber die Erinnerung an seine erste Reise zum Rekrutenausbildungslager hatten ihm geholfen diese Anwandlungen fast ebenso schnell zu unterdrücken, wie sie kamen.
Die ersten Wochen der Reise waren sehr angenehm gewesen. Viel Ruhe, keine Verantwortung und der Service der Besatzung waren genau was er gewollt hatte. Doch dann hatte sich die Situation quasi über Nacht geändert. Einer der Stewards musste den Reisenden gesteckt haben, das er ein Ex-Soldat war. Darauf hin nervten ihn einige Leute dauernd damit, dass er Geschichten aus seiner Dienstzeit erzählen sollte oder sie wollten mit ihm über die neuesten Entwicklungen von BattleMechs plaudern. Zumindest letztere konnte er mit der Antwort: „Verzeihen sie bitte aber ich bin Pionier gewesen und habe Mechs nur von außen gesehen“, abwiegeln. Den anderen erzählte er haarsträubende und grauenhafte Märchen über das Leben als Infanterist auf den Schlachtfeldern des 31. Jahrhunderts.
Zumindest hatten ihm diese Erzählungen eine Menge freie Getränke in der Bordbar eingebracht und einmal hatten ihn ein paar Geschäftsleute zu einer Pokerrunde eingeladen.
Ja, das war etwas gewesen. Er hatte erst ein paar Runden absichtlich verloren um anschließend ein tiefes Loch in deren Reisekasse zu reißen. An diesem Abend hatte er genug gewonnen um den Rest der Reise in der 1. Klasse verbringen zu können. Letztendlich hatte er aber das Geld in den Bordsafe legen lassen. Schließlich wusste er nicht wie lange es dauern würde eine Anstellung als Söldner zu bekommen. Jedenfalls hatte James nach dieser Nummer niemand mehr auf eine Partie Poker eingeladen. Er konnte es auch keinem verübeln.
James Bishop erwachte aus seinen Erinnerungen als die Triebwerksgeräusche an Lautstärke zunahmen. „Gleich sind wir unten“, sagte er zu seinem Kabinenmitbewohner. Dieser krallte sich an seinen Sitz und nickte nur.
Kaum hatte das Landungsschiff auf dem Boden aufgesetzt, da hatte James auch schon seine Gurte gelöst und seinen Seesack geschnappt. Mit zielsicheren Schritten machte er sich auf den Weg zur Schleuse. Er wollte so schnell wie möglich runter von dem Schiff. Nun da James auf Outreach angekommen war, war es Zeit mit Hochdruck ins neue Leben als Söldner zu starten. So war es auch nicht verwunderlich, dass er der Erste war der das Schiff verlies und auch als erstes den Einreiseschalter erreichte.
Er reichte seine Papiere der Beamtin und wartete. Diese überprüfte den Pass und begann mit ihren Fragen: „Was ist der Grund ihrer Reise?“ James Bishop antwortete: „Ich bin nach Outreach gekommen um eine Anstellung bei einer Söldnereinheit zu finden.“ „So ein Söldner ...“, sagte sie und setzte fort: „Führen sie eine Schusswaffe mit sich?“ James bestätigte dies und erhielt ein Antragformular zur Registrierung der Waffe. „Füllen sie den Antrag aus und geben sie ihn bei der entsprechenden Stelle der Söldnerkommission ab. Danach dürfen sie die Waffe in der Öffentlichkeit tragen.“ Dann prüfte die Beamtin weitere Einträge und sagte: „Wie ich sehe haben sie Fracht auf der Marybeth. Ich brauche ihre Frachtliste.“ Er überreichte ihr seine Frachtliste.
Drauf zu finden waren ein Hover APC, 20 Anti – Mech – Minen, 30kg Plastiksprengstoff, 1 Kiste mit 20 Handgranaten, 5000 Schuss MG Munition, 1 Sturmgewehr + 1000 Schuss Munition und diverse Zünder, Kabel usw.
Die Beamtin ging die ganze Liste durch und transferierte sie schließlich in ihren Computer.
„Sie haben gar keinen Mech dabei. Sind sie entrechtet?“ „Nein“, antwortete James Bishop , „ich bin ein Infanterist. Ein Pionier um genau zu sein.“ „Aha“, sagte die Beamtin und klang dabei sichtlich enttäuscht. „Sie können sich ihr Zeug dann morgen an Frachthangar 12C abholen“, sagte sie und gab ihm einen entsprechenden Lieferschein.
„Das war es dann. Viel Erfolg auf Outreach Mr. Bishop.“
James packte seine Papiere ein und machte dich auf den Weg zur Schwebebahn nach Harlech.

Die Suche

Einen Monat war James Bishop nun schon auf Outreach und darum bemüht eine Anstellung als Söldner zu finden. Bisher her hatte er aber wenig Glück gehabt.
Die meisten großen und bekannten Einheiten hatten ihn postwendend abgelehnt und die wenigen, die ihn zu einem Gespräch gebeten hatten, nahmen dann einen aus dem VerCom Militär oder von der LAS. Die Begründung war immer die selbe gewesen: „Sie haben leider nicht genug Kampferfahrung.“
Als würde ein Krieg nicht reichen um Erfahrung zu sammeln. Aber etwas anderes als seinen Ärger herunterschlucken konnte James Bishop nicht tun. Was konnte er dafür, dass er aus der FWL stammte und nur im Krieg von 56 gedient hatte und eine Claneinheit noch nicht mal aus der Ferne gesehen hatte.
Er hob sein Glas und genehmigte sich einen Schluck Bier. Gerade als er es wieder auf den Tisch setzte, öffnete sich die Tür seiner <Stammkneipe> und Marv betrat den Raum.

Marvin „Marv“ Mayhem war einer der ungewöhnlichsten Mechjockeys, den James je gesehen hatte. Schon sein Äußeres unterschied sich grundlegend von dem, was man von einem Piloten erwartete. Er war 1,76 Meter groß und dabei 105kg schwer.
James hatte Marv in eben dieser Kneipe vor knapp zwei Wochen kennen gelernt und sie waren schnell Freunde geworden. So wie er suchte auch Marvin eine neue Einheit. Wobei jeder der beiden seine ganz eigenen Probleme hatte.
James hatte angeblich zu wenig Kampferfahrung und Marvin war entrechtet und sah überhaupt nicht wie ein Mechpilot aus.

Marv grinste über beide Ohren als er sich an den Tisch setzte. „James alter Junge“, sagte er, „wie es scheint könnte ich die Lösung unserer Probleme gefunden haben.“
James machte große Augen und antwortete: „ Raus mit der Sprache was hast du gefunden?“
Falls dies überhaupt möglich war, wurde das Grinsen auf Marvin Mayhems Gesicht noch breiter. „Die Chevaliers“, erwiderte er geflüstert.
„Die Chevaliers?“, meinte James. „Das sagt mir überhaupt nichts.“
„Schhht“, machte Marv und legte einen Finger auf den Mund. „Sprich doch leiser oder glaubst du wir sind die einzigen die Arbeit suchen? Ja die Chevaliers. Das ist eine kleine Einheit. Etwa eine Kompanie Mechs, paar Panzer und Infanteristen.“
„Klingt so als wären diese Chevaliers vollzählig“, antwortete James Bishop.
„Genau das sind sie eben nicht“, sagte Marv darauf. „Sie hatten eine Art Spezialauftrag von Haus Kurita. Die sollten irgendwelche Ronins im Geisterbären Dominium jagen. Na du weist schon der Überfall auf Alshain, der zum Krieg zwischen Kombinat und Bären geführt hat.
Jedenfalls haben sie ihren Auftrag erfolgreich abgeschlossen. Sollen eine Menge Bergegut gemacht haben, Clantech und anderes Zeug.
Aber anscheinend waren die Ronins nicht so nett tot umzufallen als die Chevaliers auftauchten. Die Verluste an Personal sollen heftig sein.“
Inzwischen war auch ein Bier für Marvin angekommen und er nahm einen kräftigen Zug davon. Dann fuhr er fort: „Das ist unsere große Chance James. Wenn wir noch heute unsere Unterlagen an ihr Postfach schicken, sind wir ganz oben auf der Bewerberliste.“
James Bishop holte sich eine neue Zigarre aus seinem Etui und zünde sie an.
Dann sagte er: „Marv ich glaube unsere Stunde ist gekommen.“

Zwei Stunden später lagen ihre Bewerbungen im Email – Ordner des Chevalier Büros.
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Vor dem Vorstellungsgespräch

Marvin Mayhem und James Bishop waren beide zu einem Vorstellungsgespräch ins Büro der Chevaliers bestellt worden.
Sie saßen auf Stühlen an der Wand und warteten darauf zum Einheitschef vorgelassen zu werden.
Während sich James gemütlich in den Stuhl gefläzt hatte und in einem Magazin über Mechs blätterte, saß Marv mehr oder weniger steif da und starrte zum Fenster hinaus.
Marvin Mayhem gab sich große Mühe um seine Nervosität nicht zu zeigen, schaffte es aber nicht ganz. Sein auf und nieder wippender linker Fuß verriet ihn.
James war schon erstaunt genug das sein Freund nicht im Raum herumtigerte und dauernd auf die Uhr starrte. Schließlich sagte er: „Nur mit der Ruhe Marv. Es wird schon schief gehen.“
„Ja wird es“, antwortete Marvin und klang nicht all zu überzeugt. Aber die Worte hatten ihn anscheinend etwas ruhiger werden lassen, da er aufhörte zu zappeln und nicht mehr ganz so Steif in seinem Stuhl saß.
Wenige Augenblicke später kam die Sekretärin aus dem Büro von Germaine Danton und sagte: „Captain Danton erwartet sie Mr. Mayham.
Marvin stand auf und zog seine Uniform zurecht. Dann machte er sich auf den Weg ins Büro. Er schloss die Tür hinter sich und salutierte vor Germaine. Dieser erwiderte den Gruß und bot Marv einen Stuhl an.

Endlich dabei

James verlies in äußerst guter Stimmung das Büro der Chevaliers. Endlich hatte er eine Anstellung gefunden und war auch gleich noch befördert worden. Nie hätte er sich träumen lassen, dass er einmal Lieutenant sein würde.
Noch immer in Gedanken mit seinem neuen Leben beschäftigt erreichte James Bishop den Ausgang und trat ins Freie.
Dort wurde er von Marvin schon erwartet, der an der Mauer lehnte. „Und, haben sie dich genommen James?“
Mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht nickte er und antwortete: „Ja. Ab sofort musst du mich Sir nennen. Ich bin ein frischgebackener 1st Liutenant.“
„Das freut mich aber Sir“, antwortete Marv und betonte dabei das Sir übertrieben. Dann klopfte er James auf die Schulter und sagte: „Gluckwunsch altes Haus. Nun denn wir sollten uns dann mal neu einkleiden lassen.“
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Matwart. Dort angekommen meinte Marvin: „Geh schon mal vor. Bei meiner Figur bekommen die Leute als erstes ein Stirnrunzeln und dann raufen sie sich die Haare. Ich werde mich als erstes nach meinem Quartier umsehen. Bis später dann.“
Die beiden trennen sich und James holte seine neue Uniform und Rangabzeichen ab, welche er auch sofort anzog. Sein nächster Weg führte zum Schießstand. Er war wirklich interessiert, seinen direkten Vorgesetzten kennen zu lernen.
Das laute Knallen von Einzel- und Salvenfeuer empfing James. Eine Weile schaute er dem Treiben zu und suchte dabei den Captain zu finden. Schließlich entdeckte er ihn in der Nahe der Standleitung. Zielstrebig setzte er sich in Bewegung.
Mit einem kräftigen: „1st Lieutenant Bishop meldet sich zur Stelle.“ Dabei ging er in Habachtstellung und salutierte vor Captain Peterson.
Einen kurzen Moment musterte Peterson ihn, als wüsste er nicht wie er ihn einordnen sollte, erwiderte dann aber den Salut.
„Sie sind also der neue Pionieroffizier“, stellte er fest. „So ist es, Sir“, antwortete James.
„Hmm zur Zeit bin ich mit der Ausbildung meiner Leute beschäftigt. Ich bin sicher sie haben auch noch einiges zu Regeln Lieutenant Bishop. Wir besprechen dann später alles weitere“, meinte der Captain. „Wie Sie wünschen, Sir“, entgegnete James. Beide salutierten und wandten sich ihren momentanen Problemen zu.
Wieder auf dem Stützpunkt der Chevaliers angekommen, wollte Lieutenant Bishop als nächstes nach diesem ChefTech Nagy suchen. Sein eingelagertes Material sollte ja hier her umziehen. Als er gerade an einer Halle mit Panzern vorbei ging, kam ein Mann auf ihn zu und sagte: „First Lieutenant Bishop, sind sie First Lieutenant Bishop?“
James nickte bejahend, worauf der Soldat im verschmutzte Overall fortsetzte: „Wunderbar, sie sind doch der Pio-Heini? Sehr gut. Kommen sie mal mit.“
Für einen Moment war James Bishop überrumpelt, ging aber dem Panzerfahrer nach. Hatte der Kerl da etwa gerade Pio-Heini gesagt, fragte er sich selbst. Noch bevor sich Zorn wegen des Ausspruches in ihm aufbauen konnte, zerrte ihn der Mann durch eine Halle, welche mit einem Wust aus Schrott und Fahrzeugteilen übersät war.
Als sie hinter der halle wieder das Freie betraten, standen sie vor einem alten Partisan Panzer in gelinde ausgedrückt schlechtem Zustand. Das Fahrzeug sah aus als hätte man es aus einem Feuer gezogen. Die Bewaffnung war weg und, und, und. Kurz ein halbes Wrack.
James starrte leicht ungläubig auf den Panzer, was aber dem Redeschwall von Doc Dolittle keinen Abbruch tat. „Hier, das ist mein Geschenk an sie. Little Nelli, mein alter Panzer. Leider wurde er von einer Inferno getroffen. Wir konnten ihn nicht mehr Flicken, wir hatten nicht die Mittel dazu. Der Reaktor war kaputt. Nun hat sie einen Verbrennungsmotor drinnen. Nimmt mehr Platz weg und somit ist sie nicht mehr so gut für den Kampf zu gebrauchen. Die Waffen sind draußen und die Panzerung wurde Größtenteils abgebaut. Aber ist das nicht was für sie?
Sehen sie hier. Er ging zu einem Kranwrack. Der hier war auf einen der LKWs, den könnte man in den Turm bauen. Und hier die Räumschaufel vorne dran. Auch was sag ich, sie finden hier bestimmt ein paar Teile um ein schönes Gefährt zu bauen. Was sagen sie, ist das was für sie?“
Langsam erholte sich James und inzwischen hatte er auch den Pio-Heini wieder vergessen.
„Ja. Sie haben Recht daraus könnte man etwas machen. Hmm die Idee ist gar nicht übel.
Aber eins interessiert mich noch. Wer zur Hölle sind Sie?“
Nun war es an Dolittle kurz etwas dümmlich in die Gegend zu schauen bevor er antwortete: „Ich bin Doc Dolittle Kommandant der Höllenhunde.“
Nachdem nun beide wusste mit wem sie es zu tun hatten, inspizierten sie den alten Panzer weiter und beratschlagten über die Ausbaumöglichkeiten.
Auf diese Weise war die Sonne schon untergegangen, bevor James den ChefTech gefunden hatte um die Verlegung seines Materials zu regeln.

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Marv steckte seinen Kopf durch die Tür und fragte den Zeitung lesenden Mann: „Ist das hier die Kleiderkammer der Chevaliers?“
Der Angesprochene nickte und antwortete: „Nur herein. Sie brauchen wohl auch eine Uniform?“
„So ist es“, entgegnete Marvin und öffnete die Tür weit genug um sich hindurch zu schieben.
Je mehr von dem neuen Mitglied der Chevaliers im Türrahmen sichtbar wurde um so mehr verstärkte sich das Stirnrunzeln des Herrn der Kleider.
Da Marvin diese Reaktion kannte, zuckte er mit keiner Wimper.
„Das wird eine Weile dauern fürchte ich. Für solche Übergrößen wie Sie haben wir nur wenig auf Lager. Welche Kombination sollen Sie eigentlich bekommen?“
„Mechkriegerausrüstung“, antwortete Marvin Mayhem, „aber eine passende Kühlweste habe ich noch.“
Wie angekündigt, dauerte es tatsächlich eine ganze Weile um zumindest einen Teil der Ausrüstung zu finden. Marvin war nicht nur etwas unförmig, er hatte außerdem noch Plattfüße.
Nach einer halben Stunde gab der Kleiderwart auf und griff zu Maßband und Notizblock.
Als er schließlich alle Maße hatte, sagte er zu Marv: „Sie können dann ihre Uniformen in 3 Tagen abholen.“
Marvin nickte. „Ist ok, ich werde so lange eine meiner alten Felduniformen tragen.“
11.03.2003 17:41 Cluster ist offline E-Mail an Cluster senden Beiträge von Cluster suchen Nehmen Sie Cluster in Ihre Freundesliste auf
Lutz Naudet
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Germaine Daton ging es schlecht. Er schwitzte kalt, seine Knie schlotterten und seine Hände zitterten. Er füllte sich ganz und gar nicht wohl.
„Mein Gott, Schatz.“ hauchte ihm Belinda ins Ohr. „Du bist nur Trauzeuge, du kannst das Lampenfieber abstellen.“
„Ja ich weiss, aber ich find die Ringe nicht mehr.“ Gab Germaine beschämt zurück.
Belinda zog ein kleines Kästchen aus der Tasche. „Hier, du hast sie auf deinem Schreibtisch liegen lassen.“
Sichtlich erleichtert nahm Germaine das Kästchen entgegen. Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich das beide Ringe da waren. „Was würde ich nur ohne dich machen?“ lächelte er Belinda an.
„Deinen Kopf vergessen!“ Beide lachten. „So ich gehe mal auf meinen Platz, gleich müsste es los gehen.“ Belinda küsste Germaine und ging zu ihrem Platz neben Charles Decaroux.
Der Haupthangar der ROSEMARIE war für die bevorstehende Hochzeit komplett umgestaltet worden. Alle Mechs waren entladen worden und parkten in einer der Lagerhallen am Raumhafen Wolcotts. Ihren Platz nahmen unzählige Stuhlreihen ein, die Sich bis zur Rückwand des Hangars erstreckten. Niemand wusste wie, aber es war gelungen Sitzplätze für alle Chevaliers hierunterzubringen.
Vor dem offenen Haupthangartor war ein kleines Podest aufgebaut auf dem Germaine Danton stand und etwas verlassen wirkte. Die Sonne schien durch das Tor und tauchte das Podest und die ersten Sitzreihe in eine warmes Licht.
Die zahleichen Gäste waren noch in geflüsterte Unterhaltungen vertieft. Denn noch fehlten die Hauptpersonen. Doch dann begann seichte Musik zu spielen. Langsamen aber sicheren Schrittes bewegte sich Kapitän Bishop E. Ito das Spalier zwischen den Gästen entlang. Er trug die dunkelblaue Ausgehuniform, die seinem Status als kommandierender Offizier der BOREAS angemessen war. Als er das Podest erreichte, begrüßte er Germaine mit einem kurzen Nicken, dann nahm er seine Position mit dem Rücken zum offenen Tor ein.
Kurz darauf quietschte eine Seitentür des Hangars. Alle richteten ihre Blicke dorthin. Ein erstauntes Raunen ging durch die Menge als Mustafa Al Hara Ibn Bey den Hangar betrat. Der sonst so leger gekleidete Käpten der ROSEMARIE steckte in einem massgeschneiderten weißen Anzug. Edle Lederschuhe in schwarz und weiß reflektierten das einfallende Licht. Erstaunen machte sich bei den Gästen breit, als sie bemerken das Al glatt rasiert und ne frisiert war. Der Arkab war kaum wiederzuerkennen.
Sichtlich nervös eilte Al auf das Podest zu. Er blieb vor dem Podest stehen und drehte sich, so das er keine Schritt der Braut verpassen würde.
Dann spielte der Hochzeitsmarsch. Alle Augen richteten sich auf die eintretende Braut. Von Seargeant Doolittle geführt, schwebte Esmeralda da Silva auf das Podest zu. Sie trug einen Traum von einem weißen Hochzeitskleid, mit langer Schleppe. Auf Al’s Gesicht trat ein breites Grinsen. Esmeralda trug ihr schwarzes glänzedes Haar offen und keine Schleier verdeckte die Schönheit ihrer Gesichtszüge. Trotz ihres Alters von beinahe vierzig, zeichnete sich keine Falte in ihrem Gesicht ab. Wie alle Raumfahrer profitierte sie von der langen Zeit in der Schwerelosigkeit, die ihnen ein jugendliches Aussehen verlieh.
Bedächtig führte Doolittle die Braut auf das Podest. Erst jetzt stieg auch Al die kleine Stufe hinauf und mit eine Augezwickern übergab Doolittle ihm die Braut.
Das Paar wandte sich Kapitän Ito zu. Dieser Erhob seinen Kopf und begann mit ruhiger Stimme. „Wir sind heute hier versammelt um ein freudiges Ereignis zu feiern. Und es freut mich ganz besonders, das ich auf ein besonderes Recht von Schiffkapitänen Anspruch erheben darf, das sie seit Anbeginn der Seefahrt innehaben. Ich darf diese beiden Menschen in den Stand der Ehe erheben.“ Ito trat einen Schritt auf das Paar zu und legte Esmeralda’s Hand in die Al’s. Germaine trat vor und reichte Ito einen Ring.
„Und nun frage ich dich, Mustafa Al Hara Ibn Bey, willst du Esmeralda da Silva zu deiner Frau nehmen? Sie von nun an und bis das ihr beide nicht mehr seit, lieben und ehren, sie beschützen und behüten, ihr zur Seite stehen in guten wie in weniger guten Zeiten und niemals an dem Band zweifeln das euch beide heute hier hingeführt hat?“
„Ja ich will.“ Antwortete Al.
Ito hob den Ring so das ihn alle sehen konnten.„Dann nehme nun diesen Ring als sichtbares Zeichnen eures Bundes an.“ Ito gab den Ring an Al und dieser steckte ihn Esmeralda vorsichtig auf den Finger.
Derweil holte Germaine den zweiten Ring heraus und gab ihn an Ito weiter. Dieser wartete bis ihn das Paar wieder anschaute.
„Jetzt frage ich dich Esmeralda da Silva, willst du Mustafa Al Hara Ibn bei zu deinem Ehegatten nehmen. In lieben und ehren, ihn unterstützen und auf ihn achten, ihn durch gute und weniger gute Zeiten begleiten und immer an dem Bund festhalten den ihr heute schließt?“
„Ja ich will.“ Antworte Esmeralda.
Ito reichte ihr den Ring. „Nimm diesen Ring, so das alle sehen das ihr verbunden seit auf ewig.“ Esmeralda schob Al den Ring auf den Finger.
Ito beugte sich vor. „Sie dürfen einander nun küssen.“
Unter dem Applaus der Gäste, küsste sich das Brautpaar.
Germaine Danton trat vor und drehte das Paar zu den Gästen. „Hiermit präsentiere ich ihnen die frischgebackenen Eheleute. Das glückliche Ehepaar freut sich ihnen mitteilen zu dürfen, das die Feierlichkeiten mit Speise und Trank in Hangar 2 fortgesetzt werden.“
11.03.2003 19:14
Lutz Naudet
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Wild fluchend stand Al inmitten eines der drei großen Mechhangars der ROSEMARIE. Es war nur Tage her, seit hier sein Hochzeitsbankett stattgefunden hatte. Heute hatte er jedoch ganz andere Sorgen.
Morgen würden die Chevaliers von Wolcott aufbrechen und sich auf den Weg nach Outreach machen. Und das mit ungezähltem Beutegut und mehreren neuen Mechs.
Und da lag das Problem. Auf dem kleinen Notepad das Al in Händen hielt, versuchte er gesamte Ladung irgendwie unterzubringen. Doch es schien als wären die gigantischen Lagerräume der ROSEMARIE nicht groß genug.
"Bei allen verfluchten Göttern der Wüste, irgendwie muss es passen." Wild wedelte Al mit dem Eingabestift über das Display. "SCHEISSE, so passt es auch nicht." Resigniert lehnte er sich an die Hangarwand.
"Na Al, was ist los. Klingst nicht sehr zufrieden." grinste ihn Germain Danton an, der gerade den Hangar betreten hatte. "Schon nach so wenigen Tagen Ehe mit der wunderbaren Esmeralda am verzweifeln?"
Al schüttelte den Kopf. "Nah, mein Freund Germaine, es ist die andere Dame meines Herzens die mir Sorgen macht." Er deute seiner rechten an auf den Hangar. "Ich fürchte ROSEMARIE hat nicht genügend Appetit um alles aufzuessen, was die Chevaliers ihr zu bieten haben."
Germaines Miene wurde ernst. "Laderaumknappheit?"
"Ja, wir haben zuviel Material, oder es scheint zumindest so. Ich habs mehrmals durchgerechnet, es könnte ganz knapp hinhauen. Aber wir müssen völlig unorthodox beladen."
"Soll heißen?" Germaines Stirn legte sich in Falten.
Al stand auf und begann auf und ab zu tigern. "Also, ich hab mir auch die Konfiguration der BOREAS hier drauf gezogen." Er hob das mit dem Pad. "Wir kriegens unter, aber dann, dann ist nix mit schnell ausschleusen oder Gefechtsabwurf. Alles wird vollgestellt sein, es gibt kaum Bewegungsfreiheit UND wir müssen Doppelkabinen mit mindestens drei Mann belegen, wahrscheinlich sogar vier."
"Das ist nicht schön. Gibs keine andere Lösung?"
"Türlich, ein weiteres Landungsschiff. Hab mich auch schon umgehört, aber hier auf Wolcott ist nix zu machen. Zumindest nicht bis morgen."
Auch Germaine tigerte inzwischen mit auf und ab. "OK, mach es so, quetsch alles rein. Bis Outreach muss es funktionieren. Aber da suchen wir uns ein weiteres Schiff. Schaffst du das?"
Al blieb abrupt stehen, schaute Germaine an und grinste breit. "Germaine, Germaine mein Freund, gib es etwas das ich nicht mit genügend Zeit besorgen kann? Habe ich dich etwa jemals enttäuscht?"
Auch Germaine musste jetzt grinsen. "In der Tat das hast du nicht. Also dann."
Sofort dreht sich Al um, schrie ein Besatzungmitglied an und machte sich daran alles zu verstauen.
11.03.2003 19:15
Lutz Naudet
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Mustafa Al Hara Ibn Bey gähnte herzlich. Den ganzen Tag hatte er sich am Raumhafen die Beine in den Bauch gestanden. Zusammen mit Kaptän Ito hatter er die Reparatur der BOREAS überwacht.
Jetzt könnte er sich ein wenig Entspannung beim Spielen.
Beiläufig beobachtete er die Gesichter der anderen Pokerspieler. Erhöhte seinen Einsatz und beobachtete weiter.
Doch seine Gedanken waren ganz woanders, er konnte einfach nicht aufhören daran zu denken wie er ein weiteres Landungsschiff für die Chevaliers rekrutieren sollte. Es hatte sich herausgestellt, dass eine gewisse Landungsschiffsknappheit herschte. Viele Schiffe waren im VC Bürgerkrieg zwangsrekrutiert worden, dadurch kamen kaum noch freischaffende Skipper nach Outreach.
Die Runde war wieder an Al, wieder erhöhte er.
Irgendeine Möglichkeit musste es geben. Vielleicht nicht direkt auf Outreach. Möglicherweise dachte Al, würde es über seine alten Händlerkontakte gehen. Irgendein freies Landungsschiff musste es schließlich geben.
Ein Geistesblitz durchzuckte ihn, ja er würde ein Schiff finden und er wusste auch schon wo er suchen mussste.
Jemand wollte sehen. Al wartete bis er an der Reihe war. Als er sein Full House mit neuen und Buben auf den Tisch legte, stellte er befriedigt fest das die Runde an ihn ging.
"Meine Herren." Al zog den Haufen C-Noten zu sich herüber. "Ich danke ihnen für diesen ergiebigen Abend. Aber ich muss leider gehen."
Al verstaute das Geld, verabschiedete sich vom Besitzer der kleinen Bar und vom Türsteher.
Dann schlenderte nach Hause. Unterwegs kaufte er von seinem heutigen Gewinn noch einen gewaltigen Strauß roter Rosen für seine Frau.
11.03.2003 19:15
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Danton ging die Bewerbungen durch. Als nächstes standen zwei Capellaner auf dem Terminplan. Dolittle hatte sie eingeladen. Für Danton immer wieder ein Rätsel, wie der Panzerkommandant in seinem Chaos durchblickt.
Die Türe ging auf. Zwei kleine Asiaten betraten den Raum. Einer hatte eine Augenklappe auf den linken Augen, und die Linke Gesichthälfte wies Brandmarken auf.
Der unversehrte der beiden trat vor und sprach:
„Sehl Geelte He Danton, Leutnant Dolittle schickte uns. El sagte will sollen hier anwelben.
Wil walen 5 Jahle tätig bei Kancelor Sun Tzu. 5 Jahle auf Regulator. Hel Leutnant sagen er hat Ragulatolen. Er brauchen gutes Team, fül Legulatoren. Wir sind gutes Team. Haben in 5 Jahlen 5 Mechabschüsse und 11 Panzel sowie 5 Kampflüstungen. Leider haben keine Panzel mehr. Niemand will uns. Wir haben keine Panzel, haben nich kekämpft gegen Clans und sind Capellaner. Keine will Capellaner. Dann sahen will die Ausschreibung von Chevallies.
Suchen Panzelfahle. Will hoffen, daß wir genommen welden. Haben schon gloße Schulden hiel. Panzel verkauft müssen. Um zu übelleben. Schon 1 Jahl hier auf Dragonel Planet.“
Während der, mit den Brandwunden, im Hintergrund habacht steht, verbeugte sich der Sprecher vor Danton.
Danton fasste sich ein Herz, er gab schon weniger geplagten eine Chance. Wenn jemand eine Chance verdiente, dann die beiden.
Außerdem waren sie von Dolittle schon vorgefiltert. Danton überlegte kurz, dann holte er den Vertrag heraus.
„Ich werde sie beide unter einer Bedingung nehmen.“
Die beiden sahen den Söldnerkommandanten hellhörig an.
„Sie beide lernen ein besseres Englisch. Da die Regulatoren, so weit ich weiß noch nicht eingetroffen sind, haben sie etwas zeit dafür. Bitte unterzeichnen sie hier.
Sie werden beide als Regulär angestellt. Dolittle wird mir dann schon berichten, falls sie besser sind. Sie Herr Khe Sanh werden als Korporal eingestellt und Herr Mu Gai als Soldat.
Es handelt sich um die Standartverträge. Den Panzer bekommen sie gestellt. Und nun melden sie sich bei Leutnant Dolittle in Hangar 3, er wird sie hier schon einweisen.“
Die beiden salutierten korrekt nach Capellanischer Art und verließen das Büro. Danton konnte noch die Freude in ihren Gesichtern erkennen, als sie den Raum verließen.

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„Mann oh man. Wenn das so weiter geht bekomm ich noch einen fetten Arsch vom rumsitzen.“ Nörgelte Dolittle vor sich hin.
„Ob du nun in deinem Büro hockst oder im Panzer, das bleibt das gleiche.“ Neckte ihn Akila.
„Nur die Überlebenschancen im Panzer sind weitaus höher. Ich brauche noch mindestens 17 Mann alleine für die Fahrzeuge. Und noch ca. 10 Techs. Ich brauche noch einen Lanzenführer für die LSR Lafetten, neben überhaupt Personal für die Dinger. Also ein Erfahrener Sergeant muß noch her. Aber bekomme mal einen hier für Billig Ari.“
Akila umrundete den Schreibtisch, na ja zumindest das was Dolittle so bezeichnete.
Im Grunde war es ein Schalbrett auf Ziegelsteinen, auf dem ein Chaos von Papier lag. Zwischendrin die Orchideen die sie ihm schenkte und alte Zylinderkolben als Briefbeschwerer. Sie fing an ihn zu massieren.
„Das Schafts du schon noch. Schau die Panzer hast du schon zu Spottpreisen ergaunert. Dein Bruder hat dir da ja auch geholfen. Die Lafetten sind ganz tüchtig geworden, und sind selbst gebaut.“
„Ja und, wenn ich nicht bald eine Crew dafür bekomme, schrotten die Idioten sie noch. Man verwendet sie am Schießstand um besoffen mit Übungsmunition auf einen Kasten Bier zu schießen.
Diese Chinesen, lernen die jetzt endlich mal Englisch?“
„Sie sind eigentlich Vietnamesen. Und hab Geduld, weißt du wie schwer es für uns ist Englisch zu lernen?“
„Nein.
Kuck mal, hier bewirbt sich ein lyranisches Team ohne Panzer. Die könnte man auf einer der Manticores setzen. Aber wir loyal sind die, wenn wir gegen Steiner ziehen?
Hier ein paar Dracs, diese Draconier sind meist gute Schweber Piloten. Und haufenweise Capellaner. Habt ihr Capellaner eigentlich auch Mechs oder nur Panzer.“
„Wir haben auch Mechs, aber Panzer sind eben billiger und wenn man dauernd eine auf den Deckel bekommt, braucht man billige und schnelle Waffen.
Komm schon stress dich nicht so. Die Jungs draußen haben sich eh schon beschwert, seit er Leutnant ist, hängt er nur noch im Büro rum.“
„Sag den Jungs, daß ich auch eine menge neue Jungs besorgen muß. Und die sollen doch zu uns passen.“
Dolittle zog lustlos eine Bewerbung aus dem Stapel. Sie hatte ein Brandloch und war völlig verschmiert. Dolittle wollte sie schon wegwerfen, da er kaum was lesen konnte.
> Sergenat Gray Gordon< konnte er noch lesen.
Dolittle sah das Bild genauer an.
Ein Sergeant so um die Mitte 20. Eine Uniform des Tauruskonkordat. Dolittle fing auf einmal hektisch an zu wühlen.
„Wo ist sie, wo denn nur?“
„Was suchst du denn?“
„Hier war mal eine Lupe, nur wo?“
Akila zog die Lupe aus der Blumenvase. „Meinst du das Ding hier.“
Dolittle grinste erleichtert. „Ja genau das. Schau mal, schau mal auf die Uniform - da!“
„Was den?“
„Da er trägt das Abzeichen der Artillerie. Denn Mann brauch ich. Ich will ihn sehen.“
„Na hättest du die Bewerbung nicht angezündet, als du erfahren hast daß du Trauzeuge wirst, wüsten wir jetzt wo er ist.“
Dolittle versuchte zu retten, was noch zu retten war. Mit Lupe und Lappen untersuchte er die Bewerbung.
„Hier stehts, Artillerie. HmHmHm Lafetten. Na ist doch toll. KSR-Lafetten sind wohl kaum Artillerie. Hier steht was wo er wohnt. Pension HmHmHm. SCHEIßE!
Moment, kann man den nicht suchen lassen? Ein Bild haben wir ja. Ich geb das mal der Sicherheitsgarde hier. Die Dragoner finden den schon.“
„Und was kostet das?“
„Och kosten. Das laß mal meine Sorge sein.“
Dann holte Dolittle wahllos Bewerbungen aus dem Stapel.
Überflog sie, legt einige Weg und sortierte sieben raus.
„Die werden auch genommen.“
Akila lachte, „Und nach was für Kriterien hast du die jetzt ausgesucht?“
„Na ganz einfach, sie sind Panzerfahrer.“
„Na toll.“
„Hey, die hier sind LKW Fahrer, perfekt. Der war mal auf nem Hunter. Wenn die nichts sind für die Lafetten?
Hier der hier hat sogar ein Team. Wow nen Challenger X als Panzer. Den nehmen wir.“
„Da steht aber, daß er als Captain eine Einstellung sucht und nicht gegen Davion kämpfen will und schau die mal die Gehaltsvorstellungen an.“
„Mist!“
Dolittle schmiss die Bewerbung weg.
„Ach scheiß drauf. Ich will den Sergeant und die Lyraner für den Manticore. Sowie die hier für die Lafetten. Jetzt mach ich mal ne Pause. Sind die neuen Panzer schon da?“
„Die Maticores sind hier. Die Regulatoren noch nicht. Danton lässt übrigens fragen warum du in den kleinen Schweber bleibst und nicht in einen Maticore gehst.“
„Hmmm, gute Frage, stell ich mir auch täglich. Aber die Schweber sind schnell, da lebt man fast länger drin. Und du bist Pilot für Schweber und nicht für Kettenpanzer. Die Teile sind nicht schlecht, aber der Regulator mit der Gaus. Hey, das ist der schnellste Gausträger. Und mit Björn und James ist die Kampflanze eh schon mit erfahrenen Haudegen besetzt.
So ich würde sagen wir machen mal wieder BBQ hier in der Halle.“
„Wirklich?“ Akila schien erstaunt. Dolittle hatte schon seit Tagen kein Fest mehr gemacht.
„Na klar, ich hab die Schnauze voll. Ich will Alkohol, gegrilltes Fleisch und einen Rausch!“
Akila viel Dolittle um den Hals und hauchte ihn einen Kuss auf die Stirn
„So gefällst du mir wieder, der alte Dolittle.“
„Mist!“ sprach Dolittle, Akila schaute ihn zuerst erbost an, folgte dann aber seinen Blick. Sie sah wie gerade James Battaglini in der Türe stand und ein Foto von beiden machte, wie sie sich umarmten.
„HA! Das Gerücht stimmt also. Ihr seid ein Paar, ihr seid nur zu Blind es zu sehen. Und wann läuten die Hochzeitsglocken?“
„Arsch, das ist nur freundschaftlich.“ Raunte Dolittle. Akila ließ von Dolittle ab und zog verlegen ihr Uniformhemd gerade.
„Ha, das Bild wir veröffentlicht. Ihr beide werdet mir noch mal Dankbar sein. Ach eine Bitte noch, benennt eueren ersten Sohn nach mir.“
„Verschwinde, ich benennen meinen Sohn doch nicht nach so einem Schwerverbrecher wie dir.“
„Ätsch, also habt ihr doch schon Familienplanung gemacht.“ Lachte James und wich den anfliegenden Zylinderkolben aus.
„Sag den Männern wir machen einen BBQ, und zwar jetzt. Wir brauchen Fleisch und Bier, viel Bier.“
James Augen fingen das Leuchten an. „Hey, will der Herr Leutnant seine Pflichten vernachlässigen?“
„Halt schon deinen Mund, heute wir gefeiert.“
James stürmte nach draußen. Er verbreitete die frohe Kunde und setzte noch ein paar Gerüchte über den Doc und Aki in die Welt.
Derweilen kam ein Bote zu Dolittle.
„1st Leutnant Patrick Dolittle?“
„Jepp, was gibt’s ?“
„Eine Lieferung für sie.“
„Sehr gut, sind es die Regulatoren?“
„Äh nein ein Pferd, ein Reitpferd. Rennpferd um genau zu sein.“
„Achso, ja bringen sie es in die Halle.“

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17.03.2003 13:24 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
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Danton saß wie immer in den letzten Tagen in seinem Büro. Cindy legte ihm die Unterlagen vor.
Dolittles Bewerber waren heute wieder an der Reihe. Einige grüne Jungs, die hier ihre Chance suchen sich einen Ruf als Söldner aufzubauen. Dann noch ein lyranisches Panzerteam. Leute mit Erfahrung und ein Sergeant Gordon. Artillerie Sergeant.
Nach einigen Bewerbungsgesprächen für Fahrer und Schützen, hauptsächlich für die LSR-Lafetten kam Cindy in das Büro.
„Danton, das lyranische Team hat gerade abgesagt. Sie sagten mit Clanerfreunden wollen sie nichts zu tun haben. Und Schimpfwörter kannten die.“ Cindy schüttelte den Kopf, „Als nächstes ist dann Gordon dran, aber halte dich fest wenn er kommt, er hat ein paar Freunde dabei.“ Dabei rollte sie mit den Augen.
Das mit den Lyranern wir Dolittle gar nicht schmecken, egal man konnte nicht jeden bekommen. Als nächstes rief er den Sergeanten herein.
Danton staunte nicht schlecht, als Gordon von zwei Sicherheitskräften der Wolfs Dragooner begleitet wird und seine Hände in Handschellen lagen. Einer der Sicherheitskräfte trat vor.
„Sollen wir hier bleiben oder den Raum verlassen. Eigentlich ist er nicht sehr aggressiv.“
„Nehmen sie ihn die Handschellen ab und warten sie vor der Türe, ich wüsste mir schon zu helfen.“ Sagte Danton.
Der Sicherheitsoffizier grinste bloß, wies den anderen an die Handschellen zu lösen und sie gingen vor die Türe.
Der Sergeant setzte sich auf den Stuhl vor Dantons Schreibtisch. Er machte nicht gerade einen fröhlichen Eindruck. Er wirkte aber auch nicht so, als ob er ein Verbrecher wäre. Zumindest nicht schlimmer als so einige anderen Panzerfahrer in bei seinen Höllenhunden. Im Gegenteil, dieser Mann wirkte endlich mal normal in Dantons Augen.
„Sie müssen es ja nötig haben, daß sie die Leute direkt aus dem Knast rekrutieren? Ich habe auch schon viele Schlimme Sachen über sie gehört.“ Sprach Gordon langsam.
„Nun, unser Ruf eilt uns wohl voraus, „ wehret Danton ab.
„Darf man fragen, was sie in das Gefängnis brachte?“
„Schulden, Schulden und eine kleine Schlägerei, in der ein Mensch ums Leben kam. Und wer ist daran Schuld, der Peripherie Dreck.“
„Und waren sie es?“
„Was spielt das für eine Rolle?“
„Für mich schon. Waren sie es.“
„Nein, ich habe diese Verdammte Schlägerei nicht mal angefangen.“
„Gut zu wissen, Mörder möchte ich nicht in meiner Einheit haben.“
„Ich sitze ja auch nicht wegen Mord, sondern wegen Sachbeschädigung.“
„Egal, das werde ich im Bericht lesen. Sie haben Erfahrung mit Artillerie. Welche Art von Artillerie?“
„Alles. Von LSR Werfern, über Arrow IV bis hin zum Sniper und Long Tom Geschütz. Ich komme aus dem Tauruskonkordat. War dort in der Armee und habe mich für 4 Jahre verpflichtet. Vier Jahre war ich bei der Ari, nun wollte ich es als Söldner probieren.“
„Das klingt gut in meinen Ohren. Unser Panzerkommandant hat sie ausgesucht, er wird schon mit ihnen fertig werden.
Wir sind gerade dabei, eine Lanze mit LSR-Lafetten zu besetzen. Später einmal, möchte ich gerne die Artillerie ausbauen. Sie würden als Sergeant eingestellt werden und die Lanze führen.“
„Was? Sie nehmen mich? Einen Häftling und einen Peripherie Dreck?“
„Nun, mit dieser Vorgeschichte sind sie nicht einmal annähernd so schlimm wie die meisten Panzerfahrer hier. Ich hoffe sie normalisieren diese Bande wieder ein wenig.“ Lachte Danton.
„Da wäre noch ein Problem. Jemand müsste meine Kaution bezahlen. Dazu brächte ich schon mal 2 Monatsgehälter Vorschuss. Ich verspreche es ihnen aber ich werde sie ehrlich abarbeiten. Und ich werde ihnen keine Probleme machen.“
Danton sah, wie den Sergeanten wieder ein Lebensmut erfasste. Er sah klar und deutlich ein Ziel vor sich.
„Das machen wir schon, lassen sie sich nur ihre Sachen geben und kommen sie dann auf unser Gelände.“
Gordon sprang auf, in stillgestanden und schlug zackig einen militärischen Gruß.
„Sir! Sergeant Gray Gordon meldet sich zum Dienst. Wenn sie nicht dagegen haben, würde ich gleich morgen ein Training mit der Infanterie und der Scout Mechlanze anmelden. Ich möchte wissen, in wie weit die Artillerieeinweisung funktioniert und mit Infanterie und Mechkrieger ein Intensives Trainingsprogramm durchführen. Eine Artillerie schießt nur so gut, wie ihr Einweiser ist. Sir!“
„Nun mal langsam mit den Pferden, sie gehen ja ran wie Blücher. Holen sie erst mal ihre Sachen und lassen sie sich hier eine Unterkunft und Quartier geben. Ich regle das, derweilen mit ihrer Kaution.“
Als Danton gerade das Wort Pferd erwähnt, glaubte er, er hätte im Hof eins wiehern hören. Er braucht wohl mal eine Pause. Vielleicht sollte er mal an die frische Luft gehen.

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17.03.2003 13:25 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
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Master Sergeant Decius Caecilius Metellus trat in die grelle Morgensonne. Er hasste diese frühen Stunden des Tages, und dass die Männer von Dantons C. noch früher zur Befehlsausgabe antreten mussten, tröstete ihn keineswegs. Von ihm aus könnte der Tag ruhig etwas später beginnen - aber das Militär hatte, auch bei Söldnereinheiten - seine eigene Tageseinteilung.

Rasch war das Kaderpersonal in die Aufstellung getreten, und er verlas die Anwesenheitsliste. Noch so ein Unsinn, bei Dantons C. fehlte ja doch nie jemand. Aber - Dienst ist Dienst und Vorschrift Vorschrift. Dannach konnte er sich den Tagesbefehlen zuwenden. Endlich.

"Zuerst Gratulation an die Infantrie! Ich habe gesehen, die neuen Spielzeuge sind eingetroffen und haben viel Freude ausgelöst. Ich hoffe, die neuen Waffen werden genau so effezient eingesetzt, wie sie begrüsst wurden. Ich habe bemerkt, dass die meisten von den Infantristen den neuen Waffendrill schon recht gut intus haben. Zu heute. Die Infantrie wird sich nach Angabe ihrer Unteroffiziere teilen - ein Teil begibt sich zum Mechkom. Eine Einführung in das Wesen und der Steuerung von Mechs, dannach ein wenig Simulatorübung. Ich möchte, dass Ihr zumindest grundlegend fähig seid, einen Mech zu steuern. Der Rest meldet sich beim Tankkom. Gleiche Übungen. Der Zweck ist, dass einige als Ersatz-Panzerbesatzung herangezogen werden können, falls mal ein Besatzungsmitglied ausfällt. Oder - falls wir mal über einen funktionierenden, aber verlassenen Tank stolpern sollten. Panzerbesatzungen melden sich beim Infkom. Er wird ihnen die neuen Infantriewaffen vorstellen und die nötigen Handgriffe zur kleinen Wartung beibringen. Könnte sich einmal als brauchbar erweisen, dass ihr die neuen Sturmgewehre auseinandernehmen und putzen könnt. Mechkrieger und Stukapiloten kommen nachher mit mir zur Materialausgabe. Wir haben sowohl Überlebens- als auch Kampfmesser erhalten. An jeden wird je eine Klinge ausgegeben - dannach gehen wir ins Grüne und üben ein wenig.

Noch Fragen? Unteroffiziere übernehmen. Wie befohlen - ABTRETEN!"

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Oberst Trankh, Trankhs Panduren!
Decius Caecilius Metellus, Master Sergeant, Dantons C.


Grüsse vom 'Alten'

18.03.2003 12:08 Senex ist offline E-Mail an Senex senden Beiträge von Senex suchen Nehmen Sie Senex in Ihre Freundesliste auf
Faraday77
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Im Gang vor dem Büro lehnte er sich an die Wand und schalt sich selbst einen Narren. Ganz toll gemacht, Finn, kein Wunder das dich keiner einstellen will. Endlich eine Einheit, die Interesse an dir zeigt und du fauchst gleich beim ersten Gespräch den Kommandeur an, nur weil er dir unangenehme Fragen stellt. Idiot!

Er verließ das Stabsgebäude und hielt ein Taxi an. Während der Rückfahrt zu seinem Apartment rief er die neuesten Nachrichten ab – eine Absage und ein Termin für ein Vorstellungsgespräch am nächsten Tag bei Langs Lanciers.

Scheißtag. Finn seufzte und betrachtete die an ihm vorüberziehende Skyline Harlechs.

Daheim angekommen zog er sich schnell um, schnappte seine Sporttasche und joggte zum zwei Blocks entfernten Sportcenter. Auch wenn er zur Zeit sozusagen nicht im aktiven Dienst war prügelte er sich täglich durch ein zweistündiges Fitnessprogramm, bestehend aus Kraft- und Ausdauertraining. Abgesehen davon das er seine ungewollte Freizeit dadurch sinnvoll nutzte, verhinderte das Training auch das ihm die Decke auf den Kopf fiel. Ausklingen ließ er den Tag wie üblich mit einer weiteren Dusche, einem kühlen Bier und leiser klassischer Musik von einem der Datenchips aus seiner Sammlung.

*


Am nächsten Morgen, Finn saß gerade beim Frühstück, meldete sein Pad den Eingang einer Nachricht – mit Absender Dantons Chevaliers. Er atmete einmal tief ein und ließ sich die Nachricht auf dem Bildschirm anzeigen. Nachdem er sie überflogen hatte, legte er den Kopf in den Nacken, starrte an die Decke und ließ langsam die Luft aus seinen Lungen entweichen. Er fühlte sich, als ob ihm ein ganzes Gebirgsmassiv vom Herzen gefallen wäre. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Endlich! JA!

Er setzte schnell seine Unterschrift unter das Dokument und schickte es zurück.

Den restlichen Vormittag verbrachte er damit, sein Apartment zu kündigen und die überschüssige Miete von dem grummelnden Vermieter zurückzufordern, sowie seine Sachen inklusive seiner geliebten Sammlung an Literatur- und Musikchips in einen großen Seesack zu verfrachten.

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19.03.2003 21:40 Faraday77 ist offline Beiträge von Faraday77 suchen Nehmen Sie Faraday77 in Ihre Freundesliste auf
Jara Fokker
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Jara kam gerade aus dem Mechhangar, wo gerade ein frisch abgestellter Mech von einem Tech überprüft wurde. Da sah sie eine junge Mechkriegerin über den Hof gehen, den Kopf gesenkt haltend. Da die Kriegerin ungefähr ihr Alter hatte, wollte Jara sie kennenlernen. Sie ging auf die rothaarige Fremde zu und begann:
"Hi! Ich bin Jara Fokker. Nenn mich Jara! Freut mich, dich kennen zulernen."
Zögerlich und mit unsicherer Stimme antwortete die junge rothaarige Frau: "Hallo, ich bin Dawn Ferrow. Freut mich ebenfalls." Die letzten Worte schienen eher Form zu sein, als ehrlich gemeint.
"Bist du auch neu hier? Gehört der Mech dort dir? Schöne Maschine, hab ich mir gerade mal angeguckt. Ich bin vor sieben Tagen hier angekommen. Aber die Einheit wirkt so ganz Ok. Was denkst du?", fragte Jara.
"Nein, der Mech ist nicht mir..." Dawn kämpfte kurz mit ihrer leicht zittrigen Stimme "...und ja, ich bin neu hier. Bin auch vor kurzen angekommen...Jara."
Jara bemerkte das Zittern in Dawns Stimme und lächelte ihr zu. "Bist du hier schon überall gewesen? Sonst zeig ich dir das Nötigste. Ich hab noch vierzig Minuten Pause und Hunger hab ich irgendwie keinen. Außerdem rennen hier nicht oft Mädchen in meinem Alter rum." Sie sah der anderen Kriegerin ins Gesicht. Die Tätowierung ließ sie ziemlich depressiv wirken, aber das störte Jara nicht weiter. Sie versuchte unter die äußere Schale zu gucken. "Na komm schon, ich beiße nicht."
Jaras Lächeln hatte etwas Beruhigendes für Dawn. Sie schien nett zu sein und irgendwie hatte sie so eine Art an sich, dass Dawn fast nicht anders konnte, als sie zu mögen. Sie wusste, dass sie eine Freundin gut gebrauchen konnte, aber sie hatte Angst, sich wieder Jemandem zu öffnen. Diese Angst lies sie unsicher klingen, als sie antwortete: "Nein... ich war..." Sie schluckte. "noch nicht überall." Ihre im Konflikt liegenden Gefühle wurden langsam zuviel und sie wich Jaras Blick aus. Mit belegter Stimme murmelte sie: "Nenn mich Dawn!"
"Ok....Dawn. Wie Sonnenaufgang?" Jara grinste. "Passt irgendwie zu deiner Haarfarbe. Sieh mal, da vorne sind die Unterkünfte. Da warst du bestimmt. Ich hab Zimmer Nr. 55 - eine Schnapszahl. Da hinten ist die Verwaltung und dort..." Jara deutete im Gehen über einen Exerzierplatz auf ein paar riesige Hallen. "...sind die Hangars für Panzer, Flieger und Mechs..."
Kurz erinnerte sich Dawn an ihre Kindheit und ihre Mutter, dadurch bekam sie alles was Jara ab "da vorne" sagte nicht mehr mit und eine einzelne Träne gesellte sich zu den drei künstlichen: "Ja, wie Sonnenaufgang, meine Mutter hat mir erzählt, das ich bei Sonnenaufgang zur Welt gekommen bin." Man hörte deutlich die Trauer in den Worten.
Auch Jara wurde an ihre Mutter erinnert, wenn ihre Erinnerungen auch nur verschwommen und ohne Kummer waren. Sie nickte. "Ich hab meine Mutter verloren, als ich drei war. ... Ist aber kein Thema, über das ich unbedingt reden möchte." Aus den Augenwinkeln sah sie die Träne in Dawns Gesicht und Mitgefühl überkam sie. Hätte sie die andere Kriegerin nur etwas besser gekannt, hätte sie sie jetzt tröstend in den Arm genommen, aber so fühlte sie sich etwas hilflos.
"Weißt du schon, welcher Lanze du zugeteilt wirst?", fragte sie stattdessen und hoffte, dass sie nicht zu unhöflich wirkte.
Dawn presste ein kaum verständliches "Nein" hervor. Nun brachen einfach alle Dämme in ihrem Inneren und sie warf sich heulend an Jaras Schulter...
Jara sagte nichts, bewegte sich aber langsam mit den jungen Frau an ihrer Schulter in den Schatten eines Gebäudes, schließlich musste so etwas nicht jeder sehen. Beruhigend strich sie Dawn über das Haar, sah besorgt auf sie herab. "Willst du darüber reden? Oder lieber nicht?" Es war nicht das erste Mal, dass Jara sich die Probleme anderer Leute anhörte, sie schien eine stark ausgeprägte soziale Ader zu haben und viele Leute hatten ihr ihre Sorgen anvertraut. Trotzdem war diese Mechpilotin etwas besonderes. Und das lag nicht daran, dass sie, genau wie Jara, ihr Haar unpraktisch lang trug.
Dawn tat es einfach mal gut, dazustehen und getröstet zu werden, aber darüber reden, und dazu mit einer Fremden, nein das konnte sie nicht. Plötzlich wurde ihr erst richtig bewusst, was sie gemacht hatte: sich einer fremden Person an den Hals geschmissen und sie als Heulkissen missbraucht. Dabei gingen ihre Erinnerungen wieder in ihre Kindheit zurück. Zurück zu dem alten Kissen, das sie in ihren jungen Jahren so oft vollgeweint hatte....
Sie löste sich langsam von Jara. Sie weinte immer noch, sagte aber: "Nein, tut mir leid... ich weiß nicht, was über mich gekommen ist und ich kann dich nicht mit meinen Problemen belasten!" Unter einem weiteren Tränenschwall drehte sie sich um und rannte auf ihr Quartier zu. Im Inneren hoffte sie irgendwo, das ihr die junge Mechkriegerin, die sie gerade zu trösten versucht hatte, folgen würde.
Jara stand einen Moment da, unschlüssig, was zu tun sei. Vielleicht brauchte Dawn Ruhe, vielleicht musste sie gerade jetzt reden. Langsam folgte sie der jungen Frau und fand sich nach kurzer Wegstrecke vor deren Zimmertür wieder. Vorsichtig klopfte sie an. "Dawn?"
Sie hörte ein leises „Ja“ von Innen.
Daher drückte sie die Klinke herunter und öffnete leise die Tür. Dawn saß auf dem Bett, ihr Gesicht in den Händen vergraben. Jara schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben die rothaarige Kriegerin. "Ist doch nicht schlimm, wenn du weinst. Weißt du, ich bin mir nicht sicher, was du mitgemacht hast, aber es scheint schlimm gewesen zu sein. Da ist es ganz natürlich, dass du mal die ein oder andere Träne vergießt. Und ich hab auch kein Problem damit. Dafür musst du dich nicht schämen." Jara kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich rede wie jemand, der dreißig Jahre älter ist als du.", meinte sie entschuldigend. Vorsichtig legte sie Dawn einen Arm um die Schultern. "Wenn du mir irgendetwas erzählen möchtest, höre ich dir gerne zu. Und es bleibt unter uns. Sicher."
"Wirklich" fragte Dawn und sah die andere Mechkriegerin mit verweinten Gesicht, aber einen leichten Funken Hoffnung in den Augen an....
"Wirklich.", antwortete Jara mit Nachdruck. "Wieso sollte ich das weitererzählen? Und an wen? Ich kenn hier ja niemanden." Die blonde Mechpilotin schlug die Beine übereinander und sah Dawn an. "Nein, ich erzähl es niemandem, wenn du das nicht möchtest."
Dawn schaute Jara eine zeitlang lang, als ob sie sie neu einschätzen würde, dann fiel sie ihr in die Arme und Jara verstand nur ein ersticktes "Danke".
"Keine Ursache." Zum zweiten Mal an diesem Tag hielt sie Dawn in den Armen und streichelte ihr tröstend über ihr rotes Haar.
"Am Besten, du fängst vorne an. Und lässt dir Zeit. Sag alles, was du erzählen möchtest." Jara schloss die Augen und verdrängte alle störenden Gedanken aus ihrem Kopf, um sich auf ihre selbstgewählte Aufgabe konzentrieren zu können.
Dawn zögerte - bis jetzt sind alle Menschen, die ihr was bedeutet haben, wegen ihr umgekommen - erst ihre Eltern und dann Franklin - sie mochte Jara und ihre Art und deshalb wollte sie nicht für ihren Tod verantwortlich sein - doch andererseits drängte etwas in ihr, ihr alles zu erzählen - sie kämpfte einige Augenblicke mit sich und fing dann an, von dem Tag zu erzählen, an dem die Piraten gelandet waren...
Dawn erzählte ihr, wie die Piraten in ihr Elternhaus eingedrungen waren, was sie gehört hatte bis sie gefunden wurde, wie sie die Leichen ihrer Eltern sah: Ihr Vater durchlöchert und die Mutter halbnackt mit aufgeschnittener Kehle; dann die ersten Jahre in der Sklaverei in der Küche und im Alter von elf Jahren dann das erste Mal, dass sie vergewaltigt wurde, wie so viele Male später; die Rettung durch die Iron Knights im Dienste des VerCom; ihren Eintritt in die Einheit und das langsame Vertrauensfassen zu Franklin und die Entwicklung der Beziehung; das Wechseln zu der Mechtruppe und ihre Ausbildung mit Franklin bis zu der ersten Schlacht, wo sie fast überrannt worden waren und Franklin ihretwegen gestorben war. Und immer wieder während der Erzählungen musste sie Pausen einlegen, da ihre Gefühle sie überwältigten.
Jara hörte Dawn aufmerksam zu, unterbrach sie nicht und stellte keine Fragen. Hin und wieder nickte sie oder schluckte, als sie von dem Leid erfuhr, dass Dawn erlebt hatte. Es war wohl besser, dass sie sich das von der Seele geredet hatte, dann würde es sie im Dienst oder schlimmer im Kampf nicht belasten. Zumindest hoffte Jara das. Als Dawn geendet hatte seufzte sie leise. "Das hört sich schlimm an. Ich...es tut mir leid für dich. Ich kann mir vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss." Sie zögerte. "Wie fühlst du dich jetzt? Besser?"
Dawn schüttelte den Kopf. "Nein, das kannst du dir bestimmt nicht vorstellen, aber trotzdem Danke, das du mir zugehört hast. Es geht mir schon ein wenig besser.“ Dann sah sie auf die Uhr. „Du kommst zu spät zum Dienst. Geh lieber..." Sie schenkte Jara ein Lächeln aus ihrem tränenverschmierten Gesicht.
"Arg....schon so spät?" Jara sprang auf. "Und das, wo ich erst eine Woche hier bin. Ich werd einfach sagen, ich hab zu lange vorm Spiegel gesessen." Sie zwinkerte Dawn zu, reichte ihr ein sauberes Taschentuch und stürmte, nach einem "Bis später.", durch die Tür....
Dawn schloss die Tür und lies sich auf das Bett fallen. Dort lies sie ihren Gefühlen freien Lauf. Dann kamen Dawn jedoch verschiedene Zweifel: "Hoffentlich hab ich sie jetzt nicht verschreckt. Oder sie rennt jetzt zu Major Danton..." Sie hoffte die sympathische Mechkriegerin würde bald wiederkommen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Jara Fokker: 22.03.2003 21:37.

22.03.2003 21:36
Jara Fokker
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Ca. 4 Stunden später klopfte Jara wieder an Dawns Tür.
Dawn erhob sich aus ihrem Bett, sie schien kurz eingenickt zu sein. Nachdem sie ihre Haare etwas geordnet hatte, öffnete sie die Tür.
Jaras Haare rochen nach Shampoo und waren noch stellenweise nicht ganz trocken. Sie trug jetzt bequemere Zivilkleidung und wirkte ausgepowert. "Hi! Ich hab ja gesagt, ich komme wieder. Wir hatten gerade Simulatorkampf. Gegen eine schwere Lanze. Mit den Scouts. Echt unangenehm."
Ein schmerzliches Zucken fuhr über Dawns Gesicht, als diese Bemerkung an ihre letzte Schlacht erinnerte, aber die Freude über Jaras Wiederkommen schob die Erinnerung zur Seite. "Hallo komm doch rein.", sagte sie, schon viel fröhlicher klingend und hielt Jara die Tür auf.
Jara trat ein, die Hände hatte sie hinter ihrem Rücken verschränkt, ihr Haar hing wirr überall, nur nicht dort, wo es hingehörte. "Ich hab dir vom Chef deinen Dienstplan mitgebracht. Und er meint, die Mechzuteilungen seien auch bald dran." Sie ließ sich auf den Stuhl fallen, der vor dem kleinen Tisch stand. "Oh...." Sie stand wieder auf. "Darf ich mich setzen, Dawn?"
"Klar, setz dich ruhig. Ich bin dankbar, das du gekommen bist. Ich hatte schon befürchtet, ich hätte dich vergrault. " Dawn wunderte sich etwas. So offen war sie seit ihrer Kindheit nicht mehr gewesen, selbst zu Franklin nicht, es musste an Jaras Art liegen. "Du hast nichts dagegen, wenn ich kurz ins Bad verschwinde? Das Gesicht waschen und so..."
Jara setzte sich wieder und zog die Augenbrauen hoch. "Wohn ich hier? Nein, du. Dann wirst du ja eben ans Waschbecken dürfen. Und...mich vergrault man so schnell auch nicht. Dafür müsstest du schon irgendetwas gegen mich sagen. Und das hast du nicht getan." Sie fischte ein ComPad aus ihrer Tasche, die Daten des Trainingskampfes. "Ich kann auch warten. Hast du heute Abend schon was vor? Oder kommst du mit in die Stadt?"
"Danke. Und wieso sollte ich was gegen dich sagen?" sie beugte sich schnell vor und hauchte Jara einen Kuss auf die Wange. "Du hast mir doch immerhin geholfen." Doch etwas irritiert von ihrer instinktiven Aktion drehte Dawn sich um und ging ins Bad. "Und nein, ich habe nichts vor heute Abend."
Der Kuss irritierte auch Jara. Sie entschied sich, in der Nähe von Dawn etwas aufzupassen.
"War doch Ehrensache", sagte sie und sah Dawn nach, als sie im Badezimmer verschwand. "Hey, wieso hast du eigentlich ein Zimmer mit Bad?", rief sie mit einem ironischen beleidigten Unterton. "Ich find das gemein, ich hab nur ein Waschbecken." Sie musste kichern. "Ach, ich bin halt unwichtig." Dann wandte sie sich wieder ihren Daten zu, bis ihr plötzlich noch etwas einfiel. "Ich wollte heute Abend ins Kino gehen. Die zeigen eine Menge Filme, die man auf dem Landungsschiff nicht bekommt."
"Ich nenne das auch nur Bad. Ist aber nur die Standardnische mit Waschbecken und WC." Man hörte spritzendes Wasser und ein "Entschuldige bitte meine Aktion vorhin." Dawn war froh, das Jara jetzt ihr Gesicht nicht sehen konnte....
"Schon gut, halb so wild." Jara überflog den Text, der vor ihr lag und spielte geistesabwesend mit einer Strähne ihres langen blonden Haares, eine Angewohnheit, die sie seit ihrer Kindheit hatte. "Kommst du denn heute Abend mit oder muss ich mir jemand anderen suchen? Alleine hab ich auch keine Lust, ins Kino zu gehen."
Dawn kam aus der Nische und trocknete sich das Gesicht ab. "Du meinst nur wir beide??? Ich will dir nicht zu Last fallen, nur weil ich dich als Beichtvater missbraucht habe." Sie schaute Jara etwas verunsichert an.
"Ich kenn die anderen Leute hier kaum, die meisten sind viel zu alt. Du fällst mir nicht zur Last. Du bist im Prinzip eine Erlösung, weil ich jetzt endlich weiß, mit wem ich was unternehmen kann." Jara lächelte. Sie ließ das ComPad wieder verschwinden und begann, ihre Haare links und rechts zu je zwei Zöpfen zu flechten. "Hast du schon mal gegen einen Loki gekämpft? Die Maschine ist ein toller Gegner. Kaum gepanzert, wird schnell warm, aber sie hat einen gewaltigen Punch. Der Typ hätte mich im Simulator fast besiegt." Sie grinste. "Aber dann hat ihn mein Lanzenkommandant im Rücken erwischt." Sie sah auf die Uhr. "Aber genug davon. Kommst du mit zum Abendessen?"
"Nein, gegen einen Loki bin ich noch nicht angetreten... ich wurde auf einem Sentinel ausgebildet.... der hätte das nicht lange überlebt.." Ihre stimme zitterte nun kurz und ihr Gesicht verlor das Lächeln, das sich gebildet hatte, "Hab ja noch nicht mal einen Hunchback besiegen können." Sie griff zu ihrer Jacke und sagte: " Ich komme mit."
"Du solltest dir keine Vorwürfe machen.", brachte Jara die Sache auf den Punkt. "Irgendwann bist du es, die sich schützend über die anderen Krieger stellen muss. Und wenn du dann solche Gedanken hast, könnte das schief gehen. Du darfst dich nicht von deinen Gefühlen beherrschen lassen. Aber das wird alles noch." Jara befürchtete, zu viel gesagt zu haben und senkte betreten ihren Kopf.
Dawn lies die Worte auf sich wirken. "Du hast recht, aber ich weiß nicht, ob ich das schon kann. Es tut noch immer weh, Jara."
"Es tut weh und es wird auch immer wehtun. Und das ist auch gut so, denn es zeigt, dass du ihn wirklich gut leiden konntest. Aber es darf dich nicht beherrschen. Und ich weiß,..." Jaras Stimme wurde energisch. "... dass du das schaffst. Ich bin mir ganz sicher. Ich muss noch eben zu meiner Stube und mir eine Jacke holen, sonst hole ich mir da Wer-Weiß-Was. Der Speisesaal ist immer so kalt."
Dawns Gesicht hellte sich etwas auf. "Ok, lass uns gehen. Ich war heute lang genug in der Kammer."
Jara grinste. "Ab morgen gilt dein Dienstplan. Dann hast du keine Zeit mehr für deine Kammer. Von sieben bis fünf bist du immer auf den Beinen." Jara ging zur Tür und hielt sie für Dawn auf. "Wenn es mein Zimmer wäre, würde ich "Nach ihnen" sagen, aber so ..." Sie grinste Dawn an und hoffte, dass ihre gute Stimmung ein wenig abfärben würde.
Dawn seufzte: "Ja, das Militärleben ist hart." und ging raus. Als sie Jaras Grinsen sah, musste sie einfach lächeln.
Die blonde Mechpilotin freute sich, ein Lächeln auf Dawns Gesicht zu sehen, dass ließ sie nicht so traurig und introvertiert wirken. Sie ging rasch in ihre Stube, nahm die Jacke von der Garderobe und war auch schon wieder auf dem Weg zurück zu Dawn.
Jara trug ihre Ziviljacke, das heißt eigentlich war es ein Mantel. Er reichte ihr bis zu den Knöcheln, war aus reiner Baumwolle und in einem dezenten Blauton gehallten. Ihr Haar, das sie ja zu vier Zöpfen geflochten hatte, lag so, dass auf jeder Seite eine Strähne vor und eine hinter ihren Schultern nach unten fiel. Lächelnd winkte sie Dawn zu. "Ich bin fertig. Wir können von mir aus los."
Als sie Jara kommen sah, schloss sie ihre rote Jacke. Die Jacke sah aus wie eine dieser typische Fliegerjacken, nur war sie nicht aus Leder, sondern aus rotem Nylon mit Innenfutter. Dawn hatte extra den Farbton gewählt, der ihren Haaren am nächsten kam.
Als die beiden Mädchen auf gleicher Höhe waren, fiel Dawn in Jaras Schritttempo ein, was allerdings bedeutete, das sie etwas langsamer als sonst gehen musste, war doch Jara fast einen Kopf kleiner, als sie mit ihren fast 180 cm Körpergröße. Aber Dawn war froh, sie kennen gelernt zu haben.
Jara fiel der Größenunterschied erst jetzt auf, als sie so direkt neben Dawn ging. "Wieder jemanden gefunden, zu dem ich hochgucken muss.", meinte sie grinsend. Sie ließ ihre Hände in den Taschen des Mantels verschwinden und öffnete die Tür zum Exerzierplatz. "Nach dir, Dawn.", sagte sie und hielt die Tür auf. Als Dawn hindurch war, schloss sie mit ein paar schnellen Schritten wieder auf. "Ich bin ja mal gespannt, was es heute gibt. Vorgestern gab es Spinat." Jara schüttelte sich.
Dawn machte etwas langsamer als sie draußen war, damit Jara aufholen konnte. Aus die beiden wieder auf gleicher Höhe waren, lächelte Dawn Jara an und meinte: "Wenn es wieder etwas ist, was du nicht magst, sag Bescheid, dann koche ich dir was. Sozusagen als Dankeschön für deine Hilfe und dein Vertrauen, ich hoffe nur das ich es verdiene!"
Sie fügte schmunzelnd hinzu: "Na ja, bei den Piraten hab ich wenigstens kochen gelernt, etwas Positives findet man immer, wenn man sucht." Allerdings überschlug sich bei dem Kommentar Dawns Stimme leicht.
Jara tat, als hätte sie Dawns erneute Unsicherheit nicht bemerkt und nickte. "Das einzige, was ich kochen kann, sind Gerichte, die man in der Mikrowelle warm machen kann." Sie zuckte mit den Schultern. "Deswegen bin ich immer froh, wenn ich im Speisesaal essen kann."
"Die alte Einheit hatte geschlossen protestiert, als ich meine Versetzungsantrag von der Küche zu den Mechs stellte - selbst der Koch. Ich hab schon daran gedacht, mich zurückversetzen zu lassen." Sie schwieg nun eine Zeitlang, als ob sie nach passenden Worten suchte und setzte dann fort: "Aber es wäre irgendwie nicht richtig."
Die Beiden kamen nun zum Speisesaal und nun hielt Dawn Jara die Tür auf. "Nach dir, auf das wir es nicht bereuen werden." Sie lachte kurz auf. Der Klang des Lachens war süß und melodisch.
Jara lachte. "Hey, du solltest öfters lachen, das sieht bedeutend besser aus, glaub mir." Sie zwinkerte Dawn zu und warf dann einen Blick auf die Speisekarte. "Steak überbacken. Nicht das Beste, aber auch nicht schlecht.", meinte sie.
Dawn nickte nur und sagte dann: "Militärküche: mit einfachen Mitteln ein Portion saftige Bauchschmerzen. Wollen wir das Beste hoffen."
"Ah, so schlimm schmeckt das hier gar nicht.", meinte Jara und griff sich ein Tablett. Nachdem sie auch Besteck ergattert hatte, stellte sie sich in die Schlange, die sich vor der Essensausgabe gebildet hatte. "Ich hab schon seit einer Woche hier überlebt. Und bei Gelegenheit kochst du mal was schönes und lädst mich zum Essen ein. Ich bring dann eine Flasche guten Wein mit." Sie grinste und zwinkerte Dawn zu.
"Versprochen!", stimmte Dawn zu, sie sah zu, wie das Essen auf ihren Teller gegeben wurde und merkte nun, wie hungrig sie war.
Jara bugsierte Dawn an ein Tischende an einem Fenster und setzte sich. "Guten Appetit!", wünschte sie und begann zu essen. Als sie aus dem Fenster sah, fiel ihr auf, dass die Sonne langsam am Horizont versank. Wenn sie ins Kino gehen würden, würde es schon dunkel sein, rechnete sie sich aus. Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Der Anblick nächtlicher Städte mit all ihren Lichtern hatte sie seit jeher fasziniert. "Mhh....schmeckt ja eigentlich ganz gut.", stellte sie zwischen zwei Bissen fest.
Dawn setzte sich Jara gegenüber. Das Essen schmeckte ihr besser, als erwartet, sie schaute, nachdem sie Jaras Blick aus dem Fenster gesehen hatte, ebenfalls raus und beobachte den Sonnenuntergang. "Er ist wunderschön.", stellte sie fest. "Erinnert mich etwas an die Zeit bei uns daheim, in der Peripherie, allerdings gingen da zwei Sonnen unter, sowohl die normale Sonne als auch der kleine weiße Zwergstern... ich hab oft abends vor dem Haus gestanden und dem Lichtspiel zugesehen." Sie nahm ein paar Bissen, schaute dann auf: "In welchen Trivid gehen wir denn??"
"Ich liebe Sonnenuntergänge.", stimmte Jara zu und ein wenig verträumt ließ sie ihr Gesicht in die rötlichen Sonnenstrahlen tauchen. Dann nahm sie wieder einen Bissen. "Welches Trivid? Das entscheiden wir, wenn wir da sind.", meinte sie. "Ich hatte an irgendetwas ruhiges Gedacht. Nicht einen dieser Actionstreifen. Davon bekomme ich im Simulator genug."
"Ja, das bietet der Simulator reichlich." Dawn lief ein kalter Schauer über den Rücken. Morgen stand ein Simkampf auf dem Plan. Ihr erster Mechkampf seit der Zerstörung ihres Sentinel und Franklins Tod. Sie hoffte nur, dass sie ein gutes Bild abliefern konnte, damit sie nicht wieder packen konnte. Sie schob das Tablett zur Seite und fragte: "Gehen wir? Sonst fängt der Trivid ohne uns an!"
"Na gut." Jara schob das letzte Bisschen Bratkartoffel in ihren Mund und stand auf. "Gehen wir." Sie stellte ihr Tablett auf den Abwasch-Wagen und hielt Dawn die Tür auf. "Nach dir", grinste sie.
Dawn stellte ihr Tablett ebenfalls auf den Wagen und ging durch die Tür, dort wartete sie bis Jara ebenfalls draußen war. "Und wohin jetzt? Ich weiß nicht, wohin wir müssen, Jara." Sie lachte plötzlich. "Hoffentlich komme ich nicht in die Scoutlanze, ich finde noch nicht mal den Weg zum nächsten Kino."
Jara fiel in Dawns Lachen ein und ließ ihre Hände in den Taschen ihres Mantels verschwinden. Die Sonne war nun fast vollständig versunken und es wurde schnell kalt. "Woher soll ich wissen, wo es hier ein Kino gibt? Aber ich bin mir sicher, dass wir eins finden."
Zusammen gingen die Beiden zur Pforte verließen das Geländes der Chevaliers. „Weißt du, als ich das letzte Mal im Kino war, hat mich so ein Typ gefragt, wer ich sei und so. Schien ziemlich an mir interessiert zu sein. Irgendwann fragte er nach meinem Beruf und als ich gesagt hab, dass ich Mechpilotin sei, hat er sich ganz schnell verkrümelt." Sie trat nach einem Stein. "Warum erzähle ich das eigentlich? Es interessiert dich ja wahrscheinlich nicht."
Dawn blieb stehen, faste Jara an der Schulter und drehte sie so, das sie sich in die Augen sehen konnten. "Natürlich interessiert es mich, du hast mir geholfen und ich will dir helfen. Erzähle es ruhig, dafür sind Freundinnen da. Und ich hoffe, das wir Freundinnen werden, Jara!" Sie schaute tief in Jaras Augen. in Dawns Augen wahren verschiedene Regungen abzulesen: Hoffnung, Angst, aber auch etwas Flehendes...
"Ich hab es doch schon erzählt." Jara zuckte mit den Schultern. "Ich habe jetzt persönlich nichts dagegen, eine Freundin zu haben, aber...ich bevorzuge es, jemanden erst dann Freundin zu nennen, wenn ich sie etwas länger kenne." Sie zog eine Packung Kaugummi aus ihrer Tasche und nahm sich eins. Dann hielt sie Dawn die Packung hin. "Möchtest du?"
"Ja." Sie nahm ein Kaugummi und setzte hinzu: "Ich sagte, das ich hoffe, das wir Freundinnen werden." Sie senkte verlegen ihren Blick. Sie murmelte nur noch "Entschuldige." und setze langsam den Weg fort.
"Du brauchst dich nicht für alles entschuldigen.", meinte Jara und steckte die Kaugummipackung wieder weg. "Das ist nicht schlimm. Wenn du irgendetwas sagst, wofür du dich meiner Meinung nach entschuldigen müsstest, dann würde ich das deutlich zum Ausdruck bringen. Hattest du den Eindruck, dass dem so war? Dann muss ich in Zukunft meine Sätze genauer überlegen."
Plötzlich fasste sie Dawn bei der Schulter ... und deutete nach vorne, auf eine große Neon-Reklame. "Trivid-Kino" stand dort in riesigen Lettern. "Ich glaube, ich weiß, wo wir hinmüssen."
Dawn schüttelte kurz den Kopf, bevor Jara sie an der Schulter fasste und auf die Neonreklame deutete. Dawn schaute auf und entdeckte die Reklame. "Dann auf", sagte sie.
Die beiden jungen Frauen erreichten das kaum zu übersehende Kino und Jara warf einen Blick auf das Programm. "Mhh.", machte sie. "Mhh...einen Haufen Filme, den die zeigen. Wie wäre es mit "Die Ritter von New Avalon"? Nein, zu viel Propaganda. "Princess Of The Universe"? Klingt schon besser oder? Such dir was aus, Dawn."
Dawn schaute sich das Programm an. Die meisten Filme hörten sich nicht gut an, zumindest nicht geeignet für ihre momentane Verfassung. "Nehmen wir die Princess??" fragte Dawn Jara.
Jara nickte nur und verkniff sich die Frage, welchen der Filme man denn sonst in Erwägung ziehen könne zu gucken. "Los, komm, der Film fängt gleich an und ich will vorher noch Popcorn kaufen", sagte sie zu Dawn und die Beiden verschwanden in der Menge, die vor dem Kino wogte...
22.03.2003 21:36
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