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Zum Ende der Seite springen Der Orrtuu und seine Haschtir
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Ace Kaiser Ace Kaiser ist männlich
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Dabei seit: 01.05.2002
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Der Orrtuu und seine Haschtir Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Tarim hasste seine Arbeit. Oh, nicht, dass sie schlecht bezahlt war. Nicht, dass sie nicht angesehen war. Aber wie in jeder Gesellschaft gab es eben Jobs, die zwar mächtig was her machten, aber eben... Total lahm waren. Als magischer Ratgeber des Präfekten hatte er einen hochdotierten Job, der ihm nicht nur Geld, sondern auch Ruhm einbrachte, und dazu auch noch die freie Zeit, um seine Studien fortzusetzen und weiter magisch zu forschen, nur diesmal mit dem nötigen Kleingeld für magische Utensilien vom freien Markt. Und dem Geld, ein, zwei Abenteurer anheuern zu können, um magische Utensilien der vergangenen Zeit aus Gräbern und versunkenen Städten holen zu lassen. Oder genug Geld, um ab und an eine Sause in seiner Lieblingskneipe zu veranstalten, mit Arrimba-Spiel und Huren. Aber sie war eben schreckenslangweilig. Simpel. Einfach. Überschaubar. Ein wenig war sie wie Krieg. Lange Zeiten des sinnlosen Wartens unterbrochen von kurzen Momenten des Schreckens. Hätte Tarim gewusst, dass heute einer dieser Schreckensmomente anstehen würde, hätte er wohl ausgerechnet diesen Job eher Rakas oder Jovina von der magischen Gilde überlassen, anstatt ihn selbst anzunehmen.
In Homambur, der großartigen Grenzstadt zu den Wilden Gebieten, konnte jeder einen Advisor anwerben, wenn er das Geld dafür hatte. Es oblag dem Magischen Berater selbst, darauf zu achten, dass er dabei nicht unwissentlich der Stadt schadete oder den vielen Feinden half, die Homambur auf der Weltenkugel so hatte. Und die kamen nicht unbedingt zwangsläufig aus den Wilden Gebieten. An diesem Auftrag hatte Tarim nichts derartiges finden können, als er ihm angeboten worden war. Er hatte ihn eher in die lange Reihe langweiliger Aufgaben eingeordnet, die ihn von seinen Studien, oder noch schlimmer, von seinen Parties abhielten. Aber er war ziemlich gut bezahlt, dafür, dass er nur jemanden beobachten sollte, also hatte er dummerweise zugesagt. Dummerweise.

„Herr Haskur“, sprach ihn Lonbard, sein Auftraggeber, an, „das ist er.“ Die Hände des Händlers schossen vor und hinderten seine beiden Wachen, Lonz und Rinz mit Namen, daran, auf die Straße zu stürmen und mit dem Burschen kurzen Prozess zu machen. Was normalerweise gegen die Regeln in Homambur verstieß, aber der alte Händler hatte beim Präfektenrat das Recht erkauft, diesen dünnen Burschen da töten zu dürfen. Der war über das Vorhaben des Händlers informiert worden und hatte seinerseits das Recht bekommen, Lonbard und alle zu töten, die er auf ihn hetzte, umsonst natürlich. Soweit Tarim wusste, hatte der alte Mann auf diese Weise schon neun Auftragsmörder in den Tod geschickt.
Tarim runzelte die Stirn. War er etwa schon so alt geworden, dass seine Augen ihm einen Streich spielten? Nein, er war in seinen Zwanzigern, und wie jung er noch war, hatte er gestern in seiner Lieblingskneipe bei den Dirnen bewiesen. Tatsächlich sah er einen jungen Burschen, vielleicht achtzehn, vielleicht sechzehn, hager, braune Haut, krauses schwarzes Haar, eindeutig ein Mischling aus den Südreichen, niemand besonderes, nicht mal bewaffnet. Von ihm ging keine Aura der Erfahrenheit aus, es war keine Magie zu spüren, auch keine unterschwellige, und besonders versiert in der Kunst des Kampfes schien er auch nicht zu sein. „Das ist Karanam il Hortreg? Der Mann, der sich durch eine Spur von Blut durch neunzehn Städte auszeichnet? Den sie den Todbringer nennen?“ Ungläubig wollte er den Kopf schütteln. Nicht, weil der Bursche dort vorne nach nichts aussah, denn viele Abenteurer liebten es, unscheinbar auszusehen und dann ihre eingelullten Gegner abzuschlachten. Nein, sondern weil dieser Mann, eigentlich dieses Kind, vollkommen unscheinbar war, auch und gerade für magische Augen. Tarim schätzte, dass der Bursche ihm gerade mal bis zur Nase ging, und er selbst war eher von durchschnittlicher Körpergröße.
„Das ist Karanam il Hortreg, Herr Haskur. Der Mann, der für den Tod meines Neffen Iotamus verantwortlich ist und den ich tot sehen will“, sagte Lonbard zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Und den ich nicht töten kann. Sag du mir, warum es mir nicht gelingt.“

Er schnippte mit der Rechten, einer seiner Begleiter nickte und sprach etwas in sein linkes Goldarmband. Sekunden darauf erschienen vier in graue Mäntel gehüllte Gestalten knapp vor Karanam. Sie bedrängten den Mann sofort, und Tarim hätte keinen Blechling auf sein Leben gesetzt. Normalerweise.
„Assga!“, brüllte er. Mehr nicht. Einfach nur diesen mittreichischen Namen.
Und bevor sich die vier Angreifer versahen, mindestens einer von ihnen war ein Magicus, lagen sie schon am Boden, zwei sofort tödlich getroffen, einer auf dem Wege ins Afterleben, am eigenen Blut erstickend, und der Vierte, der Magus, am Boden liegend, mit den Beinen sich fortschiebend von... Ja, von der Frau. Diese Frau. Sie war eine Satire, musste eine sein, denn sie war so gut wie nackt. Alles, was sie anhatte, spottete einfach allem, was Tarim über Kämpfer und Rüstungen wusste. Sie trug nur ein schmal geschnittenes Höschen, das mit Messingplatten als Panzerschutz belegt war, und einen Bustier mit dem gleichen Plattenschutz. Ihre Füße steckten allerdings in schweren Plattenrüstungsstiefeln. Ansonsten, außer einem Halbhelm, der Teile ihres Kopfes und ihrer roten Haare bedeckte, war sie tatsächlich nackt. Oh, sie war eine ansehnliche fast Nnackte, schlank, aber nicht übertrainiert, mit breiten Hüften, schmaler Taille und großem Vorbau, einem lieblichen blassen, fast weißem Mittländer-Gesicht und dem freundlichsten Lächeln, das Tarim in langer Zeit gesehen hatte. Aber ihre Augen, diese Augen, sie glommen geradezu vor Lust, vor Wonne, vor Zufriedenheit. Zufriedenheit darüber, dass sie wieder hatte töten können. Von ihren langen, grazilen Händen tropfte das Blut jener, die sie getötet hatte, nur mit ihren langen, aber nicht zu langen, schwarz lackierten Nägeln, und so ging sie auf den Magus zu, der, ja, einen Arm zurückließ, während er sich davonzuschieben versuchte.
„Assga!“, rief der Junge wieder, und sie blieb stehen.
„Aber er hat...“
„Assga?“
„Er ist aber doch...“
„Hörst du!“
Ärger flackerte über ihr Gesicht, dann Wut, schließlich aber Resignation. Sie ließ den Magus Magus sein und trat neben den Sterbenden. Ihr schwerer rechter Stiefel sauste herab und zertrat ihm die aufgeschlitzte Kehle. Ein gnadenvoller Tod, den Tarim nicht erwartet hatte. Dann filzte sie ihn nach allem, was er Wertvolles bei sich trug. Dies wiederholte sie auch mit den anderen beiden, die tot waren, und schnell hatte sie drei pralle Börsen, ein paar gute Waffen und zwei magische Utensilien beisammen. Von der abgetrennten Hand zog sie zwei magische Ringe ab und warf sie dann ihrem Besitzer zu. Dann baute sie sich vor dem Jungen auf, der einen ganzen Kopf kleiner war als sie, hielt ihm ihre Beute hin und sagte: „Sieh mal. Lob mich.“
Karanam betrachtete die Sachen mit einem Blick voller Angst und Horror. Aber nach Recht und Gesetz gehörte nun alles ihm. Eigentlich der Frau, die er Assga rief, aber wenn sie Karanam gehörte, dann war tatsächlich alles seins. Auf den ersten Blick, Tarim war natürlich in der Kunst des Einschätzens geübt und hatte ein gutes Auge für Preise, lagen auf ihren Armen Wertgegenstände und Waffen im Wert von sieben Goldanar, neun Silbertronn und einer Handvoll Kupferwings. Genug Geld, um einen Monat in seiner Lieblingskneipe durchzumachen.
Karanam sah die Frau an, seufzte und versuchte sich an einem Lächeln. „Das hast du gut gemacht, Assga. Ich bin sehr zufrieden mit dir und sehr stolz auf dich.“
„Hach, das geht doch runter wie Öl!“ Die große rothaarige Frau lächelte selig, machte einen Arm frei, griff nach Karanam und drückte sein Gesicht auf ihren großzügigen Ausschnitt. „Du bist sooo ein lieber Junge, Kara. Oh, ich liebe dich einfach. Lass uns das heute Abend so richtig feiern. Im Bett.“
Tarim sah, wie sich der Junge bei diesen Worten versteifte, aber obwohl er augenscheinlich ihr Meister war, stand er durch, was er nur durch einen Befehl hätte beenden können. Und er sah noch viel mehr, als die beiden zeigten.

Die Frau wandte sich, nun nicht mehr lächelnd, ihm und dem Händler zu. Ihre Grimasse, es war eine Fratze, war voller Mordlust. Ihr Blick fand Tarims Augen, und so wie der Händler und seine Wächter aufkeuchten, fühlten auch sie sich von den tiefroten Augen fixiert.
„Und, was ist mit euch? Wollt ihr auch ein wenig spielen kommen?“, fragte sie lauernd.
Tarim spürte die Mordlust, aber auch sexuelle Lust in ihrer besonderen Form. Diese Frau gewann durch den Tod der Menschen körperliche Wonne wie beim Liebesspiel. Tarim verbeugte sich kurz, aber tief, dann ergriff er den Händler an seiner Kapuze und zog ihn mit sich, tiefer in die Gasse hinein, aus deren Deckung sie beobachtet hatten. Erst, als er die Präsenz der Frau nicht mehr auf sich ruhen spürte, hielt er an. „Wo sind deine Wächter?“, fragte er als erstes, denn beim Rückzug hatte er nicht auf die zwei geachtet.
„I-ich weiß es nicht“, stammelte Lonbard.
Hastig sah sich Tarim um. „Vielleicht sind sie schon tot. Weiter!“ Er griff in den Kragen des Händlers und zog ihn weiter mit sich, bis sie eine der Hauptstraßen erreicht hatten. Dort hielt der Magus schwer atmend inne.
„Und?“, fragte der Händler, „wie rätst du mir, diesen Mann zu töten?“
„Gar nicht!“, rief er schroff. „Überhaupt nicht! Ignoriere ihn, vergiss ihn, gehe ihm aus dem Weg, wenn dir dein Leben lieb ist!“ Ohne auf eine Antwort zu warten wandte sich Tarim ab und ging davon. Er winkte eine Kutsche heran, stieg ein und ließ den Händler stehen, wo er war. „Zum Präfektenpalast!“, rief er dem Fahrer zu. Sofort setzte sich die Kutsche in Bewegung.
***
Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis der Präfekt ihn vorließ. Dann dauerte es noch einmal eine halbe Stunde, bis Tarim Haskur alles, was er gesehen hatte, im ausreichenden Maße vor dem Präfekten und seinen engsten Beratern, zu denen er ja auch gehörte, dargelegt hatte.
Horovoss Noitrel war eigentlich nicht leicht zu beeindrucken. Wenn man eine Stadt mit über zwanzigtausend Menschen leiten musste, damit sie sich nicht selbst zerstörte, durfte man das auch nicht. Aber diesmal, diesmal war er beeindruckt. „Was für eine interessante Geschichte“, murmelte er. „Aber es deckt sich mit dem, was mir meine Spione berichtet haben. Was also rätst du mir, soll ich mit diesem Jungen machen, Tarim?“
Der Magus leckte über seine erschreckend trockenen Lippen, sein Blick flackerte kurz, dann aber fand er Kraft tief in sich. „Beschütze ihn, Herr. Zahle Lonbard sein Geld zurück und entschädige ihn. Oder noch besser, behalte es als Lehrgeld und verbiete Lonbard, weiter Leute in den sicheren Tod zu schicken.“
„Beschützen?“, frug der Präfekt argwöhnisch. „Aber bei allen Göttern, warum?“
Erneut leckte sich Tarim über die Lippen. „Ein schlechterer Beobachter als ich hätte sicher folgendes gesehen: Die Attentäter kreisten Karanam ein, er rief den Namen seines Dämons, und daraufhin begann die Bestie, die Angreifer zu töten. Und daraus resultiert, dass der Junge getötet werden muss, bevor er rufen kann.“
„Ja, das war auch mein erster Gedanke, so ich denn muss“, gab der Präfekt zu.
„Ich allerdings habe das Auge des Hormars“, sagte Tarim und deutete auf das Juwel, das an einer schweren Kette um seinen Hals baumelte. „Ich habe mehr gesehen als alle anderen, tiefer gesehen als alle anderen. Und ich habe mir das Geschehen außerhalb der Zeit mehrfach angeschaut. Es steht zweifelsfrei fest.“
Interessiert beugten sich der Präfekt und die Berater vor.

„Schließt den Saal, meine Damen und Herren. Nur wir fünf dürfen wissen, was nun von mir enthüllt wird.“
Der Präfekt sandte alle Diener und Wachen hinaus.
Derweil zeichnete Tarim mit Blut aus seinem Finger einen Kreis auf den Boden und nutzte Kreide aus dem Knochen eines toten Drachen für die Symbole. Er bat alle vier zu sich in den Kreis und errichtete dann eine Barriere absoluten Schweigens um sich und die vier. Kein Laut würde nun mehr nach außen dringen, und niemand würde in die Sphäre hineinsehen können, um von ihren Lippen zu lesen.
„Und?“, frug der Präfekt gespannt.
„Was ich sah“, fuhr Tarim zögerlich fort in seiner Erklärung, „das war nicht, dass Karanam Assga gerufen hat, um ihn zu verteidigen.“
„Sondern?“
„Er rief sie nicht, er bremste sie. Sein Befehl kam, als sie bereits da war. Der Befehl hielt sie stattdessen davon ab, von der Leine zu gehen und noch viel mehr zu töten. Mich, den Händler, seine Wachen, aber auch all jene, die in den Häusern der schmalen Gasse lebten. Der Blutdurst Assgas war enorm wie der Romba-Fluss.“
Hevelen Torangue, die Archivarin, schauderte bei diesen Worten. „Aber wenn sie von selbst gekommen ist und er sie gezügelt hat, dann...“
„Ja“, pflichtete Tarim ihr bei. „Er ist ein Orrtuu, daran gibt es keinen Zweifel.“
„Ein Orrtuu? Bist du sicher?“, frug Klesen, der zweite Magische Ratgeber, zweifelnd.
„Sicher? Wie kann man sicher sein, ohne den verfluchten Schmuck gesehen zu haben?“, lachte Tarim da nervös. „Aber ich bin so sicher, wie ich mir sein kann. Karanam, der arme Junge, hat in seinem kurzen Leben das Schmuckstück einer Haschtir gefunden und angelegt. Und ich weiß nicht, wie es gekommen ist, aber er war stark genug, um ihr zu befehlen. Anstatt also losgelassen zu werden und diese Welt heimzusuchen unterwarf sie sich dem Jungen. Und fortan kanalisiert sie ihre Mordlust und ihren Blutdurst dahingehend, ihn zu beschützen. Natürlich tut sie das, und natürlich mordet sie trotzdem so viel sie kann. Denn wie sie zu Recht vermutet, ist es der dadurch entstehende Ruf, der noch mehr Attentäter anlockt und ihr erlaubt, noch mehr zu morden. Und alles, was Karanam tun kann, das ist, sie so gut er vermag zu zügeln. Stirbt er, verstummt seine Stimme, wird er am Sprechen gehindert, gibt es also niemanden mehr, der sie hält, dann geht die Haschtir auf die Mordlust, die sie so sehr begehrt. Und ich fürchte, nicht einmal die ganze magische Gilde der Stadt wäre in der Lage, sie zu vernichten. Vielleicht aufzuhalten, zu verbannen, aber um einen hohen Preis.“
„Also ist das Wichtigste jetzt, Karanams Leben zu beschützen und die Gefahr, dass er verstummt oder getötet wird, so gering wie möglich zu machen“, sagte da Thron Valgar, der militärische Berater des Präfekten.
Hevelen fügte hinzu: „Und ihn aus der Stadt rauszubekommen, bevor er ein richtiges Blutbad beginnt.“
Valgar frug: „Aber bevor wir zu derartigen Mitteln greifen – ist denn die Haschtir wirklich so schlimm, wie gesagt wird?“
Da lachte Tarim und klopfte dem militärischen Berater auf die Schulter. „Ach, vergiss einfach alles, was du je über Haschtir gehört hast.“ Seine Augen verloren jedes Lächeln. „Sie sind noch viel schlimmer.“
Entsetzt riss der Soldat die Augen auf.
„Die Haschtir“, sagte Hevelen, „sind magische Wesen aus uralter Zeit. Sie sehen die Menschen, die Alben, eigentlich alle Rassen als nichts anderes an denn... Futter. Sie nähren sich von den Gefühlen dieser Wesen, und sie nähren sich am besten, wenn diese besonders intensiv ist. Todesangst wird von den meisten Haschtir geliebt. Deshalb töten sie so gerne und so viel. Sie legen ihre Schmuckstücke aus, damit sie gefunden werden, und damit der Finder sie dorthin trägt, wo ihre Opfer sind. Deshalb sind ihre Schmuckstücke auch überall verboten, deshalb wurde auch schon versucht, sie zu zerstören oder einzuschmelzen. Aber der einzige Weg, eine Haschtir zu vernichten, ist, sie zu töten. Das ist jedoch schwer wegen der Alten Magie, aber nicht unmöglich.“
„Die Haschtir, die Karanam gerade einmal so kontrolliert“, führte Tarim aus, „ist eine der stärkeren, die ich je erlebt habe. Ich alleine könnte sie kaum bremsen, geschweige denn vernichten. Ich weiß nicht, wie es der unscheinbare Junge geschafft hat, aber er kontrolliert sie. Nicht genug, denn sie tötet so lange und so viel sie will, bis er sie zurückruft, bis er sie ans Band nimmt und zurückzerrt. Solange wir also Assga nicht vernichten können, sollten wir Karanam nicht in die Verlegenheit bringen, die Kontrolle zu verlieren. Und wir sollten beide aus der Stadt schaffen. So schnell es uns möglich ist.“

Daraufhin schwiegen sie alle eine lange Zeit. Der Präfekt nickte schließlich. „Ich verstehe. Drum ordne ich an, dass Karanam fortan beschützt wird. Thron Valgar, du wirbst zu diesem Zweck eine Gruppe an, deren einzige Aufgabe es ist, Karanams Leben zu schützen. Der Orrtuu nützt uns nur lebend etwas.“
„Ich verstehe, mein Fürst.“
„Hevelen Torangue, du bereitest ein paar Dokumente vor, und suchst mir eine Gegend, wo wir die Haschtir in Ruhe wüten lassen können, freilich ohne sie aus dem Blick zu verlieren. Es ist abzusehen, dass der Orrtuu irgendwann einmal die Kontrolle verliert und dann von der Haschtir gefressen wird. Dann müssen wir unseren Vorteil ausgebaut haben.“
„Ich verstehe, Herr. Im Nordosten, in Kaagna, geht der Erzkardinal im nächsten Mond auf die Jagd nach den Nomadenvölkern der Hellen. Das wäre eine gute Möglichkeit.“
Valgar runzelte die Stirn. „Wir stehen mit der Theokratie nicht auf guten Fuß, und der alte Lock hasst speziell uns wie die Pest. Seine Religion verdammt die Haschtir, wie eigentlich so ziemlich jede Religion, aber bei ihm ist es auch persönlich.“
Hevelen lächelte. „Ich spreche nicht davon, die Jagd des Erzkardinals zu unterstützen, alter Freund.“
Thron Valgar stutzte, dann aber nickte er anerkennend. „Die freien Nomaden könnten die Hilfe zu schätzen wissen, selbst wenn sie von einer Haschtir und ihrem Orrtuu kommt.“
„Und von meinem besten Magus“, sagte Horovoss Noitrel. Er sah Tarim ernst an, wenngleich Lachfältchen um seine Augen lagen. „Du hast ihn entdeckt. Du hast empfohlen, den Orrtuu zu beschützen. Es ist jetzt deine Aufgabe.“
Tarim Haskur knirschte mit den Zähnen, aber der Präfekt hatte leider Recht. „Ja, Herr. Ich nehme die Aufgabe an.“
„Sei froh. Man sagt, wenn eine Haschtir gebändigt ist und ihren Blutdurst nicht befriedigen darf, erwacht eine andere Lust in ihr, und sie nimmt sich dann schon mal diesen und jenen auf dem Wege; die Haschtir sollen recht gut in diesen Dingen sein.“
Hevelen errötete bis unter die Haarspitzen.
„Wollen wir hoffen, dass sie ein Nein versteht“, entgegnete Tarim spröde.
„Warum so spaßlos?“, fragte der Präfekt.
„Weil es meine Aufgabe ist, Herr.“
„So gut drum. Jeder weiß, was er zu tun hat, jeder weiß, wo er oder sie jetzt hinmuss. Bis auf dich, Klesen.“
„Ja, mein Fürst. Was ist meine Aufgabe?“
„Du reist in die Hauptstadt und berichtest dem Rat darselbst und bittest ihn um Unterstützung.“ Der Präfekt sah in die Runde. „Unter meinem Namen, Horovoss Noitrel, befehle ich hiermit, dass nichts von dem, was hier gesagt wurde, geteilt wird, auch nicht untereinander, es sei denn, es sind zwei oder mehr aus uns fünf, doch niemand sonst. Dir, Klesen, gebe ich die Erlaubnis, den Ratsherren und die Vordersten Magus voll einzuweihen. Sonst niemanden! Denn wenn unsere vielen Feinde den Orrtuu töten, während die Haschtir noch in unseren Mauern ist, dann erleben wir hier die Schrecken ohne Ende.“
„Ich verstehe und gehorche, Herr.“
„Dann entlass uns nun wieder, Tarim. Jeder weiß, was zu tun ist.“
„Ja, Herr.“
So taten sie, so entließ Tarim Haskur den Schutzzauber, und sie verstreuten sich ihren Aufgaben gemäß.
***
Noch am gleichen Tage fand Tarim den Orrtuu in einer Schänke, bei einem Becher Kaff, während seine Haschtir neben ihm saß, Wein trank und ihn fast auffraß beim Versuch, ihn abzuschlecken. Tarim begriff, dass der Junge nicht trank, damit er nicht irgendetwas befahl, was er später dann bedauern musste.
„Karanam il Hortreg ist dein Name, richtig?“
Der Junge sah auf und hielt die Haschtir mit einer Geste zurück, lange bevor er auch nur ein Wort sagte. „Wer will das wissen?“
„Ich bin Erzmagus Tarim Haskur, Berater des Präfekten. Ich soll euch auf seine Weisung hin begleiten, bis Ihr die Stadt verlasst.“
Assga sah ihn mürrisch, ja, aufbrausend an.
Tarim setzte sich, nahm ihren Weinpokal und trank daraus einen kräftigen Schluck, was sie noch mehr aufbrachte. „Und sobald Ihr die Stadt verlasst, soll ich euch dahin bringen, wo Krieg herrscht. Der Präfekt wünscht, dass du auf der richtigen Seite im Sinne der Stadt kämpfst, Karanam il Hortreg.“
„Ein Krieg!“, frohlockte Assga.
Der Junge blieb skeptisch. „Was würde denn Homambur nützen?“
Tarim lächelte. „Zum Beispiel die Theokratie und Erzkardinal Lock zu schwächen. Die Archivarin des Präfekten arbeitet gerade an den Details.“
„So? Na, das klingt doch mal interessant. Und was erwerben wir dafür?“
„Fünfzig Goldanar den Mond, und den Dank und die Freundschaft des Präfekten.“
„Ach, was brauchen wir Gold? Wir nehmen uns einfach, was immer wir benötigen. Erzähl mehr vom Krieg!“, rief die Haschtir aufgekratzt.
Karanam brachte sie erneut zum Schweigen. „Siebzig, und eine Gruppe unter meinem Befehl von mindestens fünf erfahrenen Abenteurern“, sagte er. „Es gibt immer noch Rechnungen zu bezahlen, wo ich nicht in Blut bezahlen möchte.“
Diese Spitze ließ Assga murren, aber auch grinsen.
„Dann ist es abgemacht, Karanam.“ Tarim reichte ihm die Hand, dieser schlug ein. Der Handel war besiegelt.
„Das wird ein Spaß“, frohlockte die Haschtir.
Tarim hatte keine Zweifel daran, dass es für sie tatsächlich ein Spaß wurde. Woran er allerdings auch nicht zweifelte, das war, dass der kleine Südländermischling vor ihm hier mehr war, als er auf den ersten Blick erschien. Oh ja, das versprach spaßig zu werden. Auf irgendeine Weise. „Das wird ein Spaß“, wiederholte er.
Karanam sagte nichts, aber seine Augen verrieten, dass er sich schon wieder in sein Schicksal ergeben hatte. Eine Hürde weniger, fand Tarim.

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24.12.2017 15:25 Ace Kaiser ist offline E-Mail an Ace Kaiser senden Beiträge von Ace Kaiser suchen Nehmen Sie Ace Kaiser in Ihre Freundesliste auf
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„Mehr waren nicht zu bekommen“, sagte Thron Valgar mit einer entschuldigenden Geste. Der oberste Militär der Stadt deutete auf die drei Gestalten, die hinter ihm im Hof standen. „Der Orrtuu und seine Haschtir haben bereits die Runde gemacht. Alle Abenteurer haben Angst, und meine besten Leute haben mit Kündigung gedroht, sollte ich ihnen befehlen, den Orrtuu zu beschützen.“
Tarim warf einen zweiten Blick auf die Abenteurer. „Welchen Rang haben sie?“
„Oh, das ist der erfreuliche Teil. Hokkam, ganz rechts, ist Silberträger. Laya, ganz links, sogar eine Goldträgerin. Nur Amphet ist ein Kupferling, aber wie man mir in der Gilde versichert hat, sollte er nach seiner nächsten Reise auf den Bronzerang klettern.“
Tarim pfiff anerkennend. Es gab unglaublich viele Gefahren hier an der Grenze, so viele Gefahren, dass das Militär schon lange nicht mehr ausreichte, um sie alle zumindest einzudämmen. Also hatte Homambur wie alle Grenzstädte, ob groß, ob klein, eine Börse für Söldner eingerichtet, die öffentliche und private Aufträge auf eigenes Risiko, aber gegen hohe Bezahlung verrichteten. Das Spektrum dieser Aufträge war weit, es umfasste sogar die Erlaubnis zur Ermordung einzelner Individuen oder ganzer Gruppen. Diese Söldner organisierten sich in sogenannten Gilden und nannten sich „Abenteurer“, um sich von den militärischen Söldnern abzuheben und als etwas Besseres zu erscheinen, als sie waren: Menschen, die sich für Gold verkauften. Ihren Wert präsentierten sie mit ihren Plaketten, die aus verschiedenen Materialien bestanden. Je mehr Erfahrung sie hatten, desto wertvoller waren diese Plaketten. Ihre Aufträge waren klassifiziert. Gefährlichere Aufträge wurden besser entlohnt, schlecht bezahlte waren meist relativ ungefährlich. Je nachdem, welche Aufträge ein Abenteurer erfolgreich, oder zumindest teilweise erfolgreich abschloss, wuchs seine Erfahrung mit den Dingen. Es gab feste Regeln dabei. Auf den Goldrang aufzusteigen war aber in jedem Fall eine großartige Leistung.
„Ich sehe sie mir an“, sagte Tarim. Gemeinsam mit Thron trat er vor die beiden Männer und die Frau. Hokkam war ein Mensch, ein gut aussehender, gut gekleideter Mann, der augenscheinlich dunkle Grüntöne und verschiedene Grautöne bevorzugte. Seine Kleidung war nicht gepanzert, und als Waffen dienten ihm das gut sichtbare Kurzschwert und vier Dolche in Lederscheiden.
„Hokkam Loss“, stellte Thron Valgar vor. „Silberträger. Er ist ein Dieb.“
„Sch-sch-sch-schattenschleicher“, protestierte der gut aussehende Mann. „I-ich bin kein Die-die-dieb!“
Schattenschleicher. Tarim unterließ es, sich die Hand vors Gesicht zu halten. Die Abenteurer konnten es mit dem Romantisieren auch übertreiben.
„Wie dem auch sei. Seine Spezialitäten ist das Knacken von Schlössern. Aber er ist auch ein Experte im Kampf mit dem Kurzschwert. Er hat bereits neun Menschen, vier Orks, einen Hochelfen und neun Goblins getötet.“
„Einen Hochelfen?“, fragte Tarim irritiert.
„E-er war ein A-a-a-arschloch“, verteidigte sich der hübsche Mann. „K-k-keine So-sorge, sein Kö-könig hat mich enteist.“
Das ließ Tarim aufhorchen. Also musste er nicht befürchten, dass sich ihnen einer oder sogar mehrere Hochelfenjäger auf ihre Spur setzten und den Menschen im unnützesten Moment ermordeten, als Rache für das Leben des zuvor Getöteten. Die Enteisung wurde eher selten ausgesprochen, weil die Alben eine sehr stolze Rasse waren, und die Hochelfen arrogante, selbstverliebte Idioten – bis auf die Frauen, die Frauen waren nett, es waren immer nur die Männer.
„Warum wurdest du enteist?“
„I-ich wurde ange... angegriffen. I-ich ha-habe mich nur gewährt. D-das sah der Kö-könig ge-genauso.“
„Also gut. Du scheinst mir erfahren genug zu sein. Und du hast den Silberrang wohl zu Recht.“ Er sah ihm in die Augen. „Du weißt, worum es geht?“
„J-ja, Herr. D-den Orrtuu zu be-beschützen, damit seine Haschtir ni-nicht Amok laufen ka-kann.“
„Und du bist bereit dazu?“
„B-bei meiner Ehre als Sch-schattenschleicher! D-das bin ich!“
Tarim klopfte ihm auf die Schulter. Es schien ganz so, als hätte er seinen ersten Mann gefunden.

Thron ging mit ihm ein wenig nach Links. „Amphet Morgenglanz. Ein Atyre.“
Tarim betrachtete den Kupferträger. Er war groß, zwei Köpfe größer als Tarim selbst. Aber er hatte ein grobschlächtiges Gesicht und nur ein dünnes Büschel blonder Haare auf dem Kopf, ein Stück über der Stirn, in der Mitte. Seine Nase war zu groß, seine Augen wässrig, und zwei seiner Schneidezähne standen so grotesk ab, dass sie permanent durch seine Lippen lugten.
„Attyre?“ Die Attyren waren ein robustes Menschenvolk aus dem Norden, deren Angehörige oft bei den Völkern im Süden ihres Lebensraums oder in den Grenzländern als Söldner arbeiteten, um ihr Glück zu machen. Sie waren Menschen, aber es hieß, in der ursprünglichen Linie der ersten Attyren wäre auch der eine oder andere Minotaurus zu finden. Was Tarim beim Anblick dieses Riesen nicht verwundert hätte.
„Magus Amphet Morgenglanz, Kupferplattler im Moment, aber auf dem Sprung zur Bronze“, sagte der Riese mit einer Stimme, die aus purem, flüssigen Samt zu bestehen schien. „Meine Spezialität ist Elementarmagie. Da unsere Hauptaufgabe darin besteht, den Orrtuu und seine Stimme zu beschützen, damit die Haschtir nicht losgelassen, kann ich fünf verschiedene Zauber wirken, um ihn und seine Kehle im Besonderen zu beschützen. Mein letzter Lehrer war Horos Klarblick vom Ring der Hedusen, und er hat mir ein erstklassiges Zeugnis ausgestellt, Herr.“
Tarim musterte den Riesen, ohne mit der Wimper zu zucken. Er war zu erfahren, um seine Überraschung zu zeigen, aber in diesem plumpen Leib steckte wohl tatsächlich ein Feingeist, ein Studierter. Ein Magus. „Es freut mich, einen Attyren dabei zu haben. Ihr geltet als robust.“
„Das sind wir, Herr“, sagte Morgenglanz. „Und ausdauernd und zäh wie junges Leder.“
„Gut.“ Tarim klopfte ihm auf den Arm. „Wo ist dein Stab, Magus?“
„Ich brauche keinen Stab, Herr. Ich habe magische Runen auf meinen Armen und Beinen tätowiert, die meine Katalysatoren sind.“
„Das ist erstaunlich, und das erste Mal, dass ich das höre.“
Der Riese beugte sich zu ihm herunter. „Soll ich dir beweisen, dass ich keinen Stab brauche, Herr?“
Tarim sah ihm todernst in die Augen. Dann deutete er auf einen Wassertrog im Hof. „Zeig es mir.“
Ohne zu antworten gestikulierte er mit dem linken Arm in Richtung des Holzgefäß; keine Sekunde später schien die unsichtbare Faust eines Riesen zuzugreifen und den ganzen Trog zu zerquetschen. Das Wasser spritzte in einer hohen Fontäne davon.
Tarim lachte. „Ich bin zufrieden, Amphet Morgenglanz.“
„Das ist erfreulich zu hören“, sagte der Magus und strich sich über sein Haarbüschel.

„Die Letzte“, sagte Thron und zog ihn weiter. „Laya Morgenbrecher, Goldträgerin.“
Tarim konnte es nicht verhindern, er runzelte die Stirn, als er der Frau von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand. Ihr fehlte augenscheinlich ein Stück vom rechten Wangenknochen, und der Rest war so zusammengewachsen, dass das ganze Gesicht schief war. Dadurch verschoben sich die untere und die obere Zahnreihe nach rechts oben, was ihr nicht nur einen verkniffenen Ausdruck gab, sondern auch einen hässlichen. Der Rest von ihr wirkte normal. Sie trug eine leichte Kettenrüstung, einen kleinen Rundschild und einen Einhänder in einer Scheide an der linken Hüfte, dazu noch eine Armbrust auf den Rücken. Und vor ihr lag ein Helm auf dem Boden. Bemerkenswert an ihr war die Flut an blondem Haar, das von ihrem Kopf strömte, aber keinen echten Glanz hatte. Ihre Augen waren so wässrig wie die des Attyren, die Nase gebrochen und schief wieder zusammengewachsen, und ihr Vorbau so groß, dass klar war, warum sie keine Plattenrüstung trug. Es hätte eine Maßanfertigung sein müssen.
„Herr“, sagte sie, zog ein wenig Speichel durch den leicht offenstehenden rechten Mundwinkel wieder ein und verbeugte sich mit einem militärischen Ehrenzeichen.
„Laya Morgenbrecher“, wiederholte Tarim.
„Sie ist eine Kriegerin“, informierte Thron ihn. „Aber nicht irgendeine, sondern eine Priesterkriegerin.“
„Priesterkrieger können heilen, wenn auch nur begrenzt“, sagte Tarim. Er fasste nach ihrem Gesicht und berührte den verwachsenen Kiefer. „Aber gut scheinst du in dieser Kunst nicht zu sein, oder, Goldträgerin?“
Ihre Augen blitzten zornig auf. „Ich bin die Beste in der Gilde, wenn es um Heilung geht!“
„Warum dann das zerschlagene Gesicht und die gebrochene Nase?“
Sie sah wütend zu Boden. Dazu murmelte sie etwas Unverständliches.
„Sprich laut, Laya!“, befahl Thron.
Sie sah auf, ärgerlich, empört. „Weil ich mir einen Fluch eingefangen habe, den ich nicht brechen kann!“, rief sie laut und schrill. „Weil ich einen Menschen getötet habe, der jemanden kannte, der stärkere Magie als ich beherrscht, und stärkere Magie als ein jeder, den ich kenne! Und solange ich nicht in die Hauptstadt reisen kann und fünfhundert Golddanar mitbringe, wird der oberste Hepran mich nicht heilen, weil ich es nicht anders verdient habe!“
„Du reist also mit uns, um dir Golddanar zu verdienen.“
„Ich bin Abenteurerin. Natürlich.“
Tarim lächelte zufrieden und gab ihr Gesicht frei. „Und du bist Goldträgerin.“
„Ja, Herr.“
„Du bist dabei.“
Sie war überrascht, zumindest für einen Moment.
„Und noch etwas. Deine Aufgabe wird es sein, wenn nötig den Orrtuu zu heilen, auch wenn du an vorderster Front kämpfst. Das weißt du?“
„Ja, Herr.“
„Sehr gut. Dann lasst uns gehen. Ich muss Karanam il Hortreg erklären, warum ich ihm nur drei Abenteurer zu seinem Befehl mitbringe.“ Er nickte Thron zu, der zurücknickte, dann verließ er den Hof. Die drei Abenteurer folgten ihm ohne zu zögern.
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