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Zum Ende der Seite springen Der Pandur
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Senex Senex ist männlich
Sergeant Major


Dabei seit: 05.03.2003
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Herkunft: Sitzenberg-Reidling, Österreich

Der Pandur Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich möchte hier die Panduren in Form einer kleinen Geschichte kurz vorstellen:

Der Pandur!

Um den Zentralstern eines unbekannten Systems innerhalb der Inneren Sphäre kreiste ein Sprungschiff neuester Bauart. Es wirkte wie ein Bleistift, um den sich im vorderen Drittel einige runde Scheiben drehten. Hinter diesen rotierenden Scheiben waren Andockbuchten für einige Landungsschiffe zu erkennen. Bei diesem Schiff handelte es sich um die Viribus unitis , die Scheiben waren Gravitationsdecks. Vier davon waren als Unterkünfte, Sportstätten und all das, was ein Raumfahrer so braucht, ausgebaut. Das fünfte Gravdeck jedoch, Deck drei, in der Mitte, beherbergte Büros, Konferenzsäle und die nötigen Nebenräume sowie große Mengen schriftlich oder elektronisch gespeicherter Akten, Daten und Fakten, Tonbandaufnahmen vieler Jahre Konferenzen. Es war die Schaltzentrale von Trankhs Panduren und ihren Geschäften.

An diesem Morgen war die regelmäßige Vorstandsversammlung anberaumt, und wie vor jeder Konferenz sah man im großen Konferenzsaal eine Unmenge von Sekretären und Sekretärinnen umherwuseln, Order verteilen, Gläser und Tassen bereitstellen, Karraffen und Thermokannen füllen. Ein eingespieltes Ballett, bei dem jeder Handgriff saß, während im Vorraum die Konferenzteilnehmer in kleinen Grüppchen umherstanden, plauderten oder das Bufett plünderten. Die gut drei Duzend Männer und Frauen waren in eleganten, jedoch bequemen Kostümen oder Anzügen erschienen, Macht und Geld ausstrahlend. Leises Gemurmel wie „Viel zu teuer“, „sofort Abstoßen“, „Wer ist denn die Neue?“ klang leise durch die Räumlichkeit. Pünktlich um neun Uhr öffneten sich die Türen des Saales, und jeder ging zu seinem angestammten Platz. Erst als alle Platz genommen hatten, traten vier Uniformierte den Raum, um zu den Plätzen an der Stirnseite zu schreiten.

„Guten Morgen!“ Die Stimme des Vorsitzenden klang voll und gut verständlich durch den Saal. „Ich freue mich, dass es wieder einmal alle geschafft haben, pünktlich zu sein!“ Der 42-jährige Mann erlaubte sich ein kleines Lächeln. „Was vielleicht daran liegt, dass Ihre Position davon abhängt.“ Ringsum belohnte ein gequältes Lächeln diesen Einwurf des älteren Mannes neben dem Vorsitzenden. Nur der Vorsitzende, Oberst Trankh, lächelte ehrlich und fuhr sich mit der linken Hand über die hohe Stirn und die mit ihr vereinigte Tonsur. „Oberst von Stuyven, wann habe ich schon jemand entlassen, der nicht pünktlich war?“ „Frank, von Raum-Hansa!“ trocken und lapidar die Antwort. „Gut, gut, lassen wir das Geplänkel. Fürs Protokoll: ich schalte nun die Tonaufnahme ein. Ich begrüße alle zur fünfjährigen Vorstandssitzung. Traditionell ist der erste Tagesordnungspunkt der Bericht der Streitkräfte der Firma! Wie sie wissen, waren Trankhs Panduren durch einen Garnisonsvertrag im Bürgerkrieg auf Seiten Katrina Steiner-Davions involviert. Wir verteidigten den uns zugewiesenen Planeten gegen die Kräfte des Prinzen. Aufgrund dieser Kämpfe bedauern wir den Verlust des Kommandanten der Mech-Streitkräfte, Oberst Julius Kaizar. Seine Nachfolge hat Oberst Alexandra Kaizar angetreten. Ihre Kenntnisse in Strategie und Taktik sind herausragend, und was den praktischen Umgang mit einem Mech angeht – nun, wenn unsere Simulationscomputer keinen Rechenfehler begangen haben, müsste sie bei einem Duell durchaus reale Chancen gegen einen Morgan Kell oder einen Jaime Wolf haben. Frau Oberst, offiziell Willkommen bei Trankhs Panduren!“ Applaus ertönte rings um den Tisch. Oberst Trankh lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte die Fingerspitzen zusammen. „Frau Oberst, wir bitten Sie nun um den Bericht der Mecheinheiten!“

Die zierliche, dunkelhaarige Frau nickte kurz und öffnete ihre Notizen. „Unsere humane Behandlung der Bevölkerung auf –Planet-?- während unserer Stationierung und Verteidigung wurde von Archont-Prinz Viktor teilweise honoriert, indem er nicht nur die Männer, sondern auch Gerät und Waffen repatriierte. Somit verfügen wir heute wieder über eine volle Mech-Kompanie, das bedeutet eine leichte Lanze, eine mittelschwere Lanze und eine schwere Lanze, wobei ein Mech überschwer ist. Dazu noch die Leibwachenlanze des Vorsitzenden. Ausrüstung und Munition sind reichlich vorhanden. Die Panduren können marschieren!“ „Danke, Frau Oberst! Oberst Jaqueline von Neuhaus wird nun über die Luft/Raumjäger sprechen. Jaqueline?“

„Danke, Herr Vorsitzender!“ die hochgewachsene Blondine verströmte Erotik aus jeder Pore, als sie die Anwesenden anlächelte. „Die Stuka-Einheit wurde während der Kämpfe auf –Planet-?- ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Derzeit verfügen wir über eine Staffel von drei Schwärmen zu je zwei Rotten, das macht zwölf Maschinen. Dank unserer Beziehungen zum Hersteller – Hallo, Hans – verfügen wir bei den Slayern wieder über ein Geschwader von drei Staffeln, also 36 Fliegern. Das Korsaren-Geschwader war als Schutz der alten Semper fidelis, unserem damaligen Flaggschiff, eingesetzt, ist also nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Macht zwei Staffeln, 24 Maschinen. Zum Ausgleich der Stukas konnte ich zwölf Dagger erwerben. Es fehlt ihnen natürlich die Feuerkraft der vier verlorenen Stukas, dafür sind sie schnell und wendig. Für alle Maschinen haben wir die auch gute und ausgebildete Piloten. Taktisch haben wir also keinerlei Einbußen. Aber wir haben gute Freunde und Kameraden verloren, die wir nie ersetzen können.“ Ein Schulterzucken, das vielen männlichen Konferenzteilnehmern den Schweiß auf die Stirne trieb. „C’est la guerre! Alles in allem haben die Panduren 86 Luft/Raumjäger aller Gewichtsklassen. Die Panduren können fliegen!“ „Danke, Jaqueline! Und nun, Oberst Stuyven, bitte die Infanterie. Fritz, Du hast das Wort!“

„Danke, Carl. Also, nachdem einige neue Gesichter hier sind, möchte ich sozusagen bei Adam und Eva beginnen. Unsere kleinste Einheit ist ein Trupp, bestehend aus vier Wehrmännern oder Gefreiten unter dem Kommando eines Korporals, sind fünf Männer. Zwei Trupps ergeben eine Gruppe unter der Führung eines Oberwachtmeisters, sein Stellvertreter ist ein Wachtmeister, also zwölf Mann. Vier Gruppen ergeben einen Zug unter einem Leutnant und einem Offiziersstellvertreter, das macht fünfzig. Drei Züge sind eine Kompanie unter einem Oberleutnant. Dazu kommt noch ein ‚Dienstführender Unteroffizier’, oft auch ‚Spieß’ genannt, der die Verwaltung erledigt, im Range eines Vizeleutnants. Ihm unterstehen auch der Nachschubsunteroffizier und ein Versorgungsunteroffizier, beides Stabswachtmeister, für Ausrüstung und das leibliche Wohl der Männer. Die Sollstärke einer Kompanie sind also 154 Personen. Drei Kompanien ergeben ein Battailon unter einem Major und seinem Vize, einem Oberleutnant. Alles in allem 466 Männer und Frauen! Bei der Artillerie gilt ein Geschütz mit Mannschaft als Gruppe, bei den Panzern ein Fahrzeug mit Besatzung. Leider haben auch wir im Bürgerkrieg viele Männer und Frauen im Mannschafts-, aber auch im Unteroffiziers- und Offiziersrang verloren. Panzer und Geschütze sind relativ billig, gute Freunde und Kameraden, da muss ich Oberst von Neuhaus beipflichten, sind nicht so leicht zu ersetzen. Aber – wir haben wieder volle Stärke. Zwei Panzer-Battailone, sind 52 Fahrzeuge. Ein Infanterie- und ein Artilleriebattailon. Damit – die Panduren sind bereit zum Ausrücken!“ „Danke, meine Damen und Herren! Ich stelle fest, der militärische Arm der Panduren ist bereit. Nun zu den Geschäften der TKSN - Unternehmensgruppe. Herr Schwarz, beginnen sie bitte den Geschäftsbericht der PRUSSAG.“ Und während sich der Chef der Stahlfirma im Besitz der Panduren erhob, flogen die Gedanken des Obersten Trankh zurück – in eine Zeit, vor sechs langen Jahren....

...an Bord des Sprungschiffes Semper fidelis zeigten die Uhren knapp vor drei Uhr morgens Schiffszeit. Ein Mann von ungefähr 35 Jahren flog in der praktisch nicht fühlbaren Mikrogravitation sich durch den Gang des Kommandodecks, der zum wirklich Allerheiligsten führte, dem Privatbüro des Oberst von der Trankh, Kommandant der Panduren! Trankhs Panduren. Pünktlich um drei Uhr signalisierte er mit selbstbewusster Miene seine Ankunft. Leise zischend öffnete sich die Tür.

„Komm nur herein, mein Junge!“ Oberst von der Trankh winkte den Ankömmling in sein Büro. „Meine Herren, das ist er. Sie kennen ihn zwar bereits, aber fürs Protokoll. Dieser Mann ist Carl Friedrich Bräuer. Er ist 36 Jahre alt, hat Wirtschaft und Jura studiert und eine Ausbildung zum Mechkrieger hinter sich. Seine Noten an der Universität waren ausgezeichnet, die Taktik- und Strategiedozenten lobten seine rasche Auffassungsgabe und seinen kreativen Einsatz seiner Kräfte. In der Praxis hinter den Kontrollen seines Mechs hapert es allerdings noch etwas, seine Fähigkeiten sind jedoch ausreichend. Carl Friedrich, dies sind die Obersten Fritz von Stuyven, Infanterie, Jakob Neuhaus vom Flugkontingent und Julius Keizar, der die Mechs befehligt. Meine Herren, erheben wir das Glas auf die Panduren und ihr Motto: Pecunia non olet, sed foedus sacrum est! Und nun, zum Geschäft. Carl Friedrich, Du bist hier, weil ich Dir das Kommando über die Panduren übergeben möchte. Es gibt da allerdings einige Bedingungen.“ Der alte Oberst schob ein dickes, in massives Leder gebundenes Buch über Tisch und schlug die erste Seite auf, die von einigen Unterschriften gefüllt wurde. „Mit einer Unterschrift hier bestätigst Du die Übernahme des Kommandos und alle damit verbundenen Verpflichtungen ebenso, wie Du die Einhaltung einiger Traditionen und Vorschriften versprichst, die teils vom Gründer unserer Einheit stammen, zum Teil auch von späteren Kommandanten in diesem Buch niedergelegt wurden.“ Carl Friedrich nahm einen großen Schluck von seinem Weinglas. Ein ausgezeichneter schwerer Rotwein. „Wie lauten die ‚Verpflichtungen, Traditionen und Vorschriften’ denn im genaueren.“ Ein Lächeln huschte über Trankhs Gesicht. „Das erfährst Du nach der Unterschrift. Nur eines kann ich Dir vorher sagen: eine dieser Vorschriften betrifft die Zeremonie, in der Du Deine Unterschrift vor den Obersten unserer Streitkräfte leistest. Es gibt keine Bedenkzeit, Du musst Dich JETZT entscheiden!“ Carls nächstes Schlucken war ein trockenes. „Nun gut, ich unterzeichne! Hier! Und nun, was gibt es so Geheimnisvolles?“

Der Oberst nahm nun wieder das Buch und blätterte weiter. „Einzelheiten stehen hier drinnen. Für jetzt nur so viel – ich zitiere aus der Gründungsurkunde: ‚Im Jahre ???? wurde mit Billigung und Unterstützung des Ersten Lords des Sternenbundes, Lord ?? Cameron und den Herzögen von Avsturia, Prussia und Magdyarosz eine aus Mecheinheiten, Luft/Raumjägerlanzen und motorisierter Infanterie zusammengesetzte Streitmacht aufgestellt und dem Kommando von Caspar David Freiherr von der Trankh unterstellt. Ihre Aufgabe war der gemeinsame Schutz der drei genannten Planeten sowie die Unterstützung von Sternenbundeinheiten auf Anforderung des Ersten Lords.’ Nach Amaris wurde aus den Panduren, wie aus so vielen anderen Einheiten, eine Söldnereinheit. Durch gelungene Investitionen und einigen glücklichen Spekulationen wurden die Panduren ziemlich wohlhabend, und so besitzen die vier Familien heute einige recht einträgliche Mobilien und Immobilien, Carl. Auch für diese hast Du die Verantwortung. Die Stuyvens, die Neuhauser und die Keizars haben alle ihr Schicksal mit uns in eine Waagschale geworfen, und bisher sind sie immer gut gefahren. Aber der große Boss, die Numero Uno, DER CHEF ist immer ein Trankh – seit kurzem DU. Du bist jetzt Carl Friedrich Freiherr von der Trankh! Bis Du zurücktrittst oder stirbst gehört der Chefsessel Dir. Verwalte Dein Erbe gut! Die Besitzungen und Vermögenswerte stehen alle hier drin.“ Der scheidende Oberst warf einen Ordner auf den Tisch, und sofort blätterte Carl Friedrich darin. Dann sah er auf. „Warum ziehen wir uns nicht aus dem Söldnergeschäft zurück? Wir könnten mehr verdienen, wenn wir uns diese kostspielige Truppe sparen und bei Bedarf andere Söldner anheuern.“ „Zwei Gründe, Freiherr!“ Carl zuckte zusammen, als er seinen neuen Titel hörte. „Erstens: ‚Der Vorstand der Panduren und ihrer Geschäfte MUSS immer ein Krieger sein, egal ob er einen Mech beziehungsweise einen L/R-Jäger steuert oder bei der Infanterie dient.’ Franz Alfred von der Trankh! Zweitens: Hier hinten im Buch sind einige halbe Goldmünzen. Geprägt noch von den Camerons. Als damals Johann Franz von der Trankh die Streitkraft in eine Söldnereinheit umwidmete und die Geschäfte ausdehnte, ging er einige Verpflichtungen ein – diese Münzen sind das Symbol dafür. Wer auch immer mit einer zweiten Hälfte zu einer dieser Münzen kommt, hat einen Wunsch frei, den der Freiherr erfüllen muss! Schau her, drei der sieben Münzen sind eingelöst worden, die Schulden bezahlt! Frage mich nicht, wer die anderen vier hat! Niemand weiß es! Und jetzt, Carl Friedrich Freiherr von der Trankh, Oberst von Trankhs Panduren, dieser Sessel ist jetzt Deiner!“

__________________
Oberst Trankh, Trankhs Panduren!
Decius Caecilius Metellus, Master Sergeant, Dantons C.


Grüsse vom 'Alten'

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Senex: 27.03.2003 21:25.

26.03.2003 15:12 Senex ist offline E-Mail an Senex senden Beiträge von Senex suchen Nehmen Sie Senex in Ihre Freundesliste auf
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