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Zum Ende der Seite springen Chevaliers II.Season "Neue Feinde - Carters Crusaders"
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Lutz Naudet
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Chevaliers II.Season "Neue Feinde - Carters Crusaders" Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Da die Chevaliers massiv expandiert sind, will ich Cattaneo der unsere geehrten Gegner übernimmt in seinen Anstrengungen unterstützen den Chevaliers das Leben ein wenig interessanter zu gestalten.
Ich steuere eine kleinere von mir erdachte Söldnereinheit als zusätzlichen Gegner bei.

Der geneigte Leser muss sich also nun nicht nur drei sondern gar vier komplette KG Threads antun um der "Seifenoper" um Major Danton und seinen Chevaliers zu folgenden.
21.07.2003 12:31
Lutz Naudet
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In einer Nische an der Rückwand einer der zahllosen Kneipen und Bars von Downtown Harlech saß Carter und beobachte das geschäftige kommen und gehen. Vor ihm auf dem Tisch stand eine halbleere Flasche Bourbon und in seiner linken Hand wiegte Carter ein Glas in dem eine große Menge der goldbraunen Flüssigkeit darauf wartet getrunken zu werden.
Wie üblich versuchte Carter die periodisch auftretenden Phantomschmerzen, die von seinem nicht mehr vorhandenen rechten Unterarm ausgingen durch die Wirkung des Alkohols zu betäuben. Der metallene Ersatzarm samt Hand gaben ihm zwar einige der Möglichkeiten seines verlorenen Körpergliedes zurück, aber trotzdem blieb die Prothese gefühllos. Wenn sein Gehirn nur auch endlich begreifen könnte das sein Arm für immer weg war. Doch sein Gehirn lieferte selbst nach 10 Jahren in regelmäßigen Abständen Schmerzsignale.
Carter versuchte sich von seinen Schmerzen abzulenken indem er nach seinen Leuten Ausschau hielt, nach seinen Crusaders. Die kleine Söldnereinheit die nur aus sechs Kriegern bestand, hatte Carter gegründet nachdem er auf Tukkayid gegen die Stahlvipern gekämpft hatte. Mit dieser kleinen Truppe marschierte er gegen die Clans, nun schon seit über einem Jahrzehnt. In den Jahren waren mehrere Krieger gekommen und gegangen, doch alle Crusaders zeichnete ein tiefer Hass gegen die Clans aus.
Zacharias Caulfield und Jun'ichirô „Juni“ Hiranuma vertrieben sich die Zeit mit Dartspielen.
Zacharias der ehemalige VC Soldat hatte sich den Crusaders angeschlossen nachdem die Jadefalken auf Coventry aufgehalten worden waren. Er war ein zuverlässiger Mann mit viel Erfahrung, doch neigte er zur Impulsivität.
Jun’ichirô wirkte riesig im Vergleich zu dem VCler, der Draconier sah fast aus wie ein Sumoringer. Doch trotz seiner schieren Masse und Kraft war der Draconier ein besonnener Mann, der nur selten unüberlegt handelte.
Anne Barker, Josephine Hartwell und Allan Smithee saßen an einen kleine Tisch nicht weit von Carters Platz entfernt, die drei diskutierten die neuesten Nachrichten und Entwicklungen. Die Unterhaltung war von freundlich Sticheleien und Frotzeleinen gekennzeichnet.
Anne Barker war das Nesthäkchen der Crusaders und ihr neuster Zugang. Sie hatte sich trotz ihrer Jugend ausgezeichnet auf ihrer ersten Mission geschlagen. Sie war extrem hart gegen sich selbst und maß sich an Mäßstäben die viel zu hoch waren. Sorgen bereitete Carter die Tatsache das die junge Frau fast jede Nacht von Alpträumen gebeutelt aufwachte. Er hatte sie schon mehrmals getroffen, als er selbst von Phantomschmerzen gepeinigt Nachts im Gemeinschaftsraum der Crusader Unterkunft gesessen hatte.
Josephine hingegen war unordentlich, machte sich keine Sorgen um ihre Fähigkeiten und schien sich generell wenig Kopfzerbrechen über den Lauf der Dinge zu machen. Ihre einzige Sorge bestand darin, nicht genügend Clanner vor die Waffen zu bekommen um sich für den Tod ihres Mannes im Clankrieg zu retten. Die Rasalhaagerin hatte alles verloren was ihr je etwas bedeutet hatte als die Clans wie eine Dampfwalze durch den kleinen Staat gerollt waren. Ihre Heimatwelt lag nun tief in der Clanbesatzungszone.
Schmunzelnd betrachtet Carter Allan Smithee. Treuer alter Allan. Was würde ich nur ohne dich machen. Eigentlich führst du ja die Crusaders und hälst alles am laufen, alter Freund. Allan war der einzige Krieger der Carter von Anfang an dabei war, nicht nur bei den Crusaders, sondern auch schon bei den Comguards. Allan war der einzige Überlebende aus der Einheit die Carter gegen die Clans geführt hatte. Allan war der ruhende Pol der Crusaders, egal was passierte Allan hatte immer eine Seelenruhe. Er machte den ganzen Papierkram für die Crusaders, kümmerte sich um die Techs. Vielleicht oder sogar sehr wahrscheinlich war Allan der einzige Crusader der kein tiefes Trauma erlitten hatte, sondern nur aus Loyalität zu seinem alten Kommandeur dabei war.
Aber Carter würde um keinen Preis auf diesen ausgezeichneten Krieger verzichten, sollte Allan irgendwann aufhören würde Carter es ihm gleichtun.
In dieser entspannte Atmosphäre sprang plötzlich Carters sechster Sinn an. Seine Nackenhaare sträubten sich noch bevor die Tür der Kneipe sich ganz geöffnet hatte. Carter wusste das es gleich mit dem friedlichen Abend zu Ende sein würde, doch noch kannte er den Grund nicht genau.
Durch den Eingang der Kneipe strömte nun eine Gruppe von etwa zwölf Männern, die bis auf einen alle die gleiche Uniform trugen. Auf der Uniform prangte ein Einheitslogo mit einer Comicmaus die einen Degen in die Luft hielt. Die Gruppe teilte sich auf und ihre Mitglieder verschwanden an Tischen, der Bar oder einem der Billardtische.
Drei Mann, die sich prächtig unterhielten setzten sich an einen Tisch. Zu dieser Gruppe gehörte der Mann ohne Uniform. Ein Arkab, bei dem Carter sofort auf einen Landungsschiffsskipper tippte. Der zweite war ein hochgeschossener muskulöser Kerl mit blonden Haaren und blauen Augen. Der dritte schließlich trug unverkennbar ein Abzeichen der Panzerfahrer auf seiner Uniform. Carter erkannte das die Bindung zwischen diesen dreien auf mehr als reiner Kameradschaft beruhte. Ihre Haltung und ihr Umgang miteinander demonstrierten, das sie gemeinsam schwierige und kritischen Situationen durchgestanden hatten.
Carter kannte solche eingeschworenen Gemeinschaften, die Crusaders waren es auch. Im Fall der Crusaders nicht nur zusammengeschweißt durch den Kampf sondern auch durch den Hass auf einen gemeinsamen Todfeind, der dem Schicksal eines jeden Crusaders sein Zeichen eingebrannt hatte.
Carters Aufmerksamkeit wandte sich dem Einheitsabzeichen zu, das auf die linke Brustseite der Uniformen genäht war. Eine Comicmaus die einen Degen schwang. Das war das Abzeichen der Danton Chevaliers, einer relativ neuen Söldnereinheit. In Carter wallte Wut auf, die Chevaliers hatten Clanner in ihren Reihen. Doch was noch viel schlimmer war, sie hatten Seite an Seite mit dem schlimmsten Feinden der Freien Inneren Sphäre gekämpft. Die Chevaliers waren in Carters Augen dadurch nicht viel besser als die Clans selbst. Verräter an der FIS und man musste ihnen genauso unerbittlich gegenübertreten wie den Müllgeburten aus den tiefen der Peripherie.
Carter erhob sich halb und wollte sich schon zu den drei Chevaliers an dem Tisch bewegen, doch sein Verstand schaltete sich ein. Der Zeitpunkt ist ungünstig. sprach Carter in Gedanken mit sich selbst. Hier sind wir mindestens zwei zu eins unterlegen und die Chevaliers sind noch bedeutend frischer als wir. Carter sank zurück auf seinen Platz. Nun es wird noch andere Gelegenheiten geben.
Im hinteren Teil der Kneipe, wo die Billardtische und die Dartautomaten standen gab es Unruhe. Carters sechster Sinn hatte mal wieder Recht behalten, es gab Ärger. Zacharias stand einen der uniformierten Chevaliers gegenüber der Billard spielen wollte.
Anders als Carter, schien Zacharias die Kräfteverhältnisse nicht richtig einzuschätzen. Herausfordernd deutete er mit dem Finger auf das Einheitslogo mit der Comicmaus. „Seit ihr nicht diese Clanfreunde? Dentons Kavalliere ?“
„Wir heißen Dantons Chevaliers.“ Erwiderte der Uniformierte. „Und ja wir haben Seite an Seite mit den Geisterbären gekämpft, warum?“
Zacharias bauschte sich auf. „Warum? Warum, fragst du? Mann weil ich verdammt noch mal was gegen Verräter habe, die mit den Feinden der freien Inneren Spähre kollaborieren.“
„Aha.“ zeigte sich der Chevalier wenig beeindruckt. „Und was willst du jetzt tun?“
Zacharias holte schon aus und noch während er einen Schwinger in den Bauch des Chevaliers landete antwortet er. „DAS werde ich tun!“
Sofort sprangen alle Crusaders auf, noch während der Chevalier zu Boden fiel. Juni fiel in Kampfhaltung und drei Chevaliers stellten sich dem kolossalen Draconier entgegen.
Zacharias nutzte den Schwung des Schlages und versuchte sofort einen zweiten Chevalier zu treffen. Doch dieser duckte sich geschickt unter der linken Geraden weg.
Anne, Josephine und Allan wollten Juni und Zacharias zu Hilfe eilen, aber die drei Chevaliers die sich am Tisch niedergelassen hatten versperrten ihnen den Weg.
Noch bevor sich Carter ganz aus seiner Nische geschoben hatte, sprang ausgerechnete die kleine Anne den blonden Hünen an. Der Chevalier lachte nur und ein „Wie niedlich.“ kam über seine Lippen, dann packte er in einer blitzschnellen Bewegung Anne und warf sie quer durch den Raum. Anne krachte hart auf einen Tisch und blieb reglos liegen.
Josephine ging gegen den Panzerfahrer vor. Die beiden tauschten Schläge ohne das im Moment ein klarer Sieger erkennbar war.
Während Carter auf den Arkab zustürmte, wandte sich Allan dem Muskelpaket zu.
Im Hintergrund überwältigen zwei Chevaliers in Gemeinschaftsarbeit Juni, der mit lauten Grunzen zu Boden fiel. Auch Zacharias musste sich gegen zwei Angreifer wehren, konnte aber nicht vermeiden getroffen zu werden.
Carter setzte zu einem Schwinger mit seiner metallenen Unterarm an, doch der untersetzte Arkab bewegte sich überraschend flink. Er wich nach links aus und Carter stolperte einen Schritt zu weit vor. Diesen Moment nutzte der Chevalier um ihm seine rechte Faust in die linke Seite zu hämmern.
Carter taumelte weiter und fand sich plötzlich zwei weiteren Chevaliers gegenüber die aus dem hinteren Teil der Kneipe kamen.
Allan erging es nicht viel besser als Anne kurz vor zuvor. Der Chevalier blockte Allans Schläge ab und ging zum Gegenangriff über. Mit einem Beinfeger brachte er Allan zu Fall, doch während er nachsetzte, sprang im Anne plötzlich auf den Rücken. Wenig beeindruckt von den Anstrengungen der jungen Frau, drehte der Chevalier geschickt den Rücken und schleuderte Anne nach vorne.
Carter duckte sich unter einem Schwinger weg, und ließ einen linken Aufwärtshacken gegen das Kinn eines seiner beiden neuen Gegenspieler krachen. Dieser taumelte benommen zurück. Dann blockte er einen gute gezielten Schlag des zwoten Chevaliers mit seiner metallenen Rechten. Mit schmerzverzehrtem Gesicht zog sich sein Gegner zwei Schritte zurück und hielt sich die Hand. Carter wollte nachsetzen, wurde aber gestoppt als der Arkab ihn von hinten überraschte und zu Boden warf.
In der Zwischenzeit lag auch Josephine am Boden, ihr Gegner hatte offenbar nur ein wenig mit ihr gespielt und sie dann mit einem schnellen und gut gezielten Kopfstoß ins Reich der Träume geschickt.
Es sah gar nicht gut aus für die Crusaders, fast alle am Boden und dann noch zwei zu eins in der Unterzahl. Juni und Zacharias waren rettungslos verloren und hatten jeder drei Chevaliers über sich. Josephine war ausgeknockt. Carter selbst lag am Boden und zwei Gegner kamen auf ihn zu. Allan und Anne kamen selbst zu zweit nicht gegen ihren Gegner an, dieser hatte sogar ein spöttischen Lächeln aufgesetzt und ging gerade zum finalen Angriff über.
In diesem Moment stürmte die Dragonersicherheit durch den Eingang. Sofort trennten sie die Kämpfenden und suchten nach dem Schuldigen. Dieser war mit Zacharias schnell gefunden.
Die Sicherheit nahm Zacharias mit und deutete den anderen Beteiligten an sich schnellsten aus der Kneipe zu entfernen. Die Dragoner sorgten dafür das beiden Parteinen in unterschiedliche Richtungen verschwanden.
Carter füllte sich übel. Er hatte böse Treffer eingesteckt und würde sicher auf der linken Seite erst mal nicht schlafen können. Vorsorglich schickte er Allan, der noch überraschend frisch war, mit Anne und Josephine zur Ambulanz, um die beiden Durchchecken zu lassen.
Er selbst und Juni machten sich mit einem Taxi auf den Weg nach Hause. Dort warf Carter sich aufs Bett und suchte sich eine Position in der er möglichst keine Schmerzen spürte. Überraschend stellte er fest, dass seine Schmerzen wenigstens einen Vorteil hatten, die Phantomschmerzen waren weg. Morgen muss ich mir Zacharias vornehmen, er muss sich endlich etwas zurückhalten. dachte er kurz bevor er einschlief.
21.07.2003 12:32
Lutz Naudet
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„Zach, wofür in drei Teufels Namen hast du deinen Grips?“ brüllte Carter. Zacharias schaute ihn nur fragend an, ohne etwas zu sagen. „Deine mangelnde Selbstbeherrschung hat gestern beinahe zur Katastrophe geführt. Wenn die Dragooner Sicherheit nicht aufgetaucht wäre, lägen wir heut alle im Krankenhaus.“
„Aber…“ wollte Zacharias etwas erwidern.
Carter hob eine Augenbraue. „Aber was?“
Zacharias wand sich unter dem strengen Blick seines Chefs. „Man es waren Chevaliers, Clannerfreunde. Ich musste was tun.“
„Ja genau, uns alle in Gefahr bringen!“ Carter schüttelte den Kopf. „Wir alle haben von den Bastarden gehört und wir alle wollen ihnen in den Arsch treten. ABER nicht so, nicht so unüberlegt. Hast du das kapiert?“
Zögernd antworte Zacharias. „Aber…“
„Nix, aber mein Freund. Hast du das kapiert? Keine Extratouren, keine Impulshandlungen mehr. Wenn du dich nicht besser in den Griff bekommst, bist du ganz einfach raus.“
Bei diesen Worten zuckte der VCler merklich zusammen. „Du willst mich rauswerfen. Weil ich’s denen geben wollte?“
Carter schaute Zacharias ernst an. „Ich werde dich rausschmeißen wenn du dich nocheimal so unüberlegt verhältst. Nicht weil du diesen Säcken eine Verpassen wolltest, sondern weil du nicht nachgedacht hast. Das zeigt einen Mangel an Urteilsvermögen der im echten Kampf tödlich sein kann. Und ich erlaube niemanden, das er uns durch Dummheit in Gefahr bringt. Und du hast äußert dumm gehandelt. Also, kapiert wie es läuft?“
Zacharias nickte niedergeschlagen. “Ja, verstanden. Wird nicht wieder vorkommen.“
„Gut.“ Carter fuhr in sanfterem Tonfall fort. „Und als Strafe für den Unfug von gestern, hilfst du deinen Tech diese Woche bei der Arbeit. Und nun los.“
Zacharias stand auf und ging. Kaum war er durch die Tür, trat auch schon Allan ein. „Na Carter, sei nicht so hart mit ihm.“
„Du hast gut reden.“ Carter deutete auf die Sitzecke neben der Tür. „Machen wir es uns erstmal gemütlich.“
Die beiden Männer setzten sich. Carter holte ein zwei Gläser raus und eine Flasche Bourbon. Er wollte Allan eingießen, doch der hielt seine Hand über das Glas und schüttelte den Kopf. Also füllte Carter nur sein eigenes Glas und nahm einen kräftigen Schluck.
Dann lehnte er sich zurück und schaute seine alten Freund an. „Und hast du herausgefunden worum ich dich bat.“
Allan lächelte „Keine große Sache. Ich hab alles was wir brauchen.“
„Dann leg mal los.“
„Die Chevaliers sind ziemlich jung, sie existieren kein ganzes Jahr. Den einzigen Auftrag den sie bisher hatten, ist dieser geheimnisvolle Auftrag für das Kombinat. Aber über unsere Kontakte konnte ich erfahren, das dieser Auftrag die Chevaliers tatsächlich mit den Geisterbären zusammengeführt hat.“
Carter Gesicht spiegelte Wut wieder. „Unglaublich, sie haben sich mit den Bären eingelassen.“
„Es kommt noch besser. Sie haben quasi im Auftrag der Bären eine Kombinatseinheit gejagt und zerstört. Diese Einheit war vorher überaus erfolgreich bei Überfällen in die Bärenbesatzungszone. Zwar ist das Geld wohl über das Draconis Kombinat gelaufen, aber defacto war es ein Kampfeinsatz im Dienst des Geisterbären Dominions. Und zu guter Letzt haben sich ihnen auch noch ein paar Clanner angeschlossen, zwei Mechkrieger und ein paar Elementare.“
„Also stimmen die Gerüchte.“ Carter konnte nur fassungslos den Kopf schütteln. „Wer hätte das gedacht, kaum ein Jahrzehnt das die Clans wie eine Sense durch die Innere Sphäre gefahren sind und schon vergessen einige Söldner ihre Loyalität den eigenen Leuten gegenüber. Wie sieht’s mit Einheitsstärke, Gefechtserfahrung und Ausbildung bei den Chevs aus?“
„Nun, leider sind sie ein bisschen zu stark, als das wir es mit ihnen im offenen Feld aufnehmen könnten. Sie verfügen über eine verstärkte Kompanie Mechs. Teilweise Clanmaschinen, der Rest auf dem neusten Stand. Dazu kommt noch ein relativ großes Panzerkontingent und reichlich Fusstruppen. Ein eigenes Sprungschiff haben sie nicht, verfügen aber mit einen Union, einem alten Maultier und einen Sucher über gerade so ausreichende Transportkapazität. Als Unterstützung können sie vier Luftraumjäger aufbieten.
Die Dragooner haben sie gerade von Grün auf Regulär hochgestuft, aber tatsächlich wird ihre Kampferfahrung niedriger sein als vor dem ersten Auftrag. Sie haben ziemlich expandiert und das hat zwangsläufig viele Grünschnäbel in die Einheit gespült. Aber die Ausbildung scheint gut zu laufen. Die letzten Bewertungen von den Trainingsgeländen zeigen stetig steigende Punktzahlen. An den Bewertungen konnte ich auch erkennen, das die Chevaliers eine eigene Scharfschützenabteilung und einen Trupp Pioniere haben. Ziemlich ungewöhnlich für so’n relative kleinen Haufen.“
Carter nahm einen weitere großen Schluck und ließ sich die Sache kurz durch den Kopf gehen. „Hast Recht Allan, für eine direkte Konfrontation zu viele. Haste was über die Führungsriege rausbekommen?“
Allan lächelte. „Was meinste denn?“
„Rück schon raus damit.“
„Ok, den Boss markiert Major Germaine Danton, ehemals Team Stampede…“
„Och Gott, sieh an Team Stampede, auch so’n armseliger Haufen der’s nicht geschafft hat.“ Warf Carter ein.“
„Jupp.“ bestätigte Allan. „Danton kann keinen Mech mehr steuern, er führt jetzt aus dem Büro heraus. Sein Nachfolger als Kommandeur der Mechs ist Manfred Scharnhorst. Scheint ganz fähig, aber halt nur so ein stinknormaler ehemaliger Armeeoffizier. Die Panzer werden von Patrick Doolittle geführt, ist in der kurzen Zeit bei den Chevaliers gewaltig die Karriereleiter hochgestolpert. Sonst fällt bei den Führungsoffizieren keiner besonders auf. Der blonde Hüne der uns so zusammengedrosschen hat ist übrigens ein alter Bekannter Dantons, Charles Decaroux. Beide kommen aus der Mark Capella und haben bei den Syrtisfüsillieren gedient. Decaroux ist Kommandosoldat, er ist wohl auch für diese Scharfschützenunfug bei den Chevaliers verantwortlich.“
Carter war beruhigt. „Also kein bekannter Name, noch irgendwer mit herausragenden Talenten so wie’s aussieht.“
Allan nickte. „Kann man wohl sagen, alles Nobodies.“
„Schön.“ Carter rieb sich die Hände. „Jetzt müssen wir nur noch eine Gelegenheit finden mit ihnen abzurechnen. Ich lasse so was wie gestern abend nicht gerne auf mir sitzen.“
21.07.2003 12:34
Lutz Naudet
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Einige Zeit später hatte die tägliche Routine Carter auf andere Gedanken gebracht. Er studierte Nachrichten, Angebote für Aufträge und wühlte sich durch zahllose Rechnungen.
Carter lass mit besonderer Aufmerksamkeit die Nachrichten vom Kampf gegen die Jadefalken. Diese hatten, wohl in der Annahme die Lyranische Allianz sei durch den Bürgerkrieg extrem geschwächt, einen großangelegten Einfall durchgeführt. Doch die Berichte zeigten deutlich das sich der Schwung des Jadefalken Angriffs verloren hatten, die Streitkräfte des Arc-Royal Defensivkordons hatten sich den Jadefalken entgegengestellt und sie gestoppt.
Die Crusaders selbst waren erst vor drei Wochen von einen kleineren Auftrag von dieser Front zurückgekommen. Und Carter war zufrieden das die Jadefalkenbedrohung abgewendet worden war.
Carter lehnte sich zurück und rieb sich das gesunde rechte Auge, das stundenlange Starren auf den Bildschirm strengte an. Lustlos kramte er die verschiedenen Auftragsangebot zusammen und warf sie in den Mülleimer. Es war nicht ein einzige annehmbares Angebot dabei. Ausschließlich Angebote von Konzernen und planetaren Adligen um ihre kleinen Güter für die nächsten ein bis zwei Jahre zu beschützen.
Carter musste sich doch stark wundern, das all diese Menschen nicht in der Lage waren zu lesen. Das Profil der Crusaders an der Outreacher Söldnerbörse enthielt die unzweideutige Aussage, dass die Crusaders nur Aufträge annahmen, die sie direkt gegen die Clans führte.
Jedoch machte sich Carter keine große Gedanken über die Auftragsflaute. Die finanzielle Situation der Crusaders war ausgesprochen gut, so gut sogar das man sich eigentlich in den Ruhestand zurückziehen könnte. Es machte sich halt bezahlt, wenn man seit über zehn Jahren ausschließlich extrem gut bezahlte Aufträge gegen die Clans annahm.
Genüsslich lümmelte sich Carter in seinen großen weichen Bürosessel und schaltete den Computer aus. Genug gearbeitet für heute..
Kaum hatte sich dieser Gedanke in Carters Hirn festgesetzt als Allan das Büro betrat.
„Hi Chef, na schon im Feierabend.“
„Aber immer, was führt dich denn noch zu mir?“ fragte Carter und richtete sich auf.
„Nun, ich war nicht untätig und habe ein bisschen tiefer gebohrt.“ sagte Allan.
„Tiefer gebohrt?“ Carter hob erstaunt ein Augebrau.
„Ja wegen der Chevaliers.“
Carter wurde sofort hellwach. „Oh Mann, über den ganzen Papierkram hab ich diese Sache ja beinahe vergessen.“
Allan grinste. „Ich nicht, und es gibt interessante Neuigkeiten.“
„Den mal raus damit.“ forderte Carter.
„Es gibt doch einen Mechpiloten bei den Chevaliers der unsere Anerkennung verdient: «Deadly Denny» Dukic.“
„Sieh an, ist der aus seiner Versenkung aufgetaucht. Er war dochmal recht erfolgreich auf Solaris VII, oder nicht? Ich meine mich erinnern zu können, dass er in der leichten Gewichtsklasse Champion geworden ist.“
„Ja, so was muss es gewesen sein. Wie gesagt, es ist der einzige Krieger der Chevaliers der einen gewissen Ruf hat.“
Carter runzelte die Stirn. „Und das war so interessant? Ein Ex-Solaris Kämpfer? Komm Allan da muss noch was sein.“
Allan nickte. „Also, man hat den Chevaliers einen Kurzzeitkontrakt angeboten. Diesen werden sie wohl annehmen müssen, da ihr reguläre Garnisionkontrakt erst in etwa einen Jahr anläuft. Solange reichen aber ihre Mittel wohl nicht mehr.“
„Kann ja nicht jedem zu gut gehen wie uns.“ lachte Carter.
„Genau! Also der Kurzzeitkontrakt wird die Crusaders in die Dienste von Comstar stellen. Sie sollen sowohl auf New Home, als auch auf Byrant, den Abbau der dortigen Comstaranlagen überwachen. Beide Planeten haben wohl einen neuen Exklusivvertrag mit Blakes Wort abgeschlossen.“
„Was die Worties wohl da wieder gedeichselt haben?“ Carter verzog das Gesicht. „Aber das ist gar nicht gut. Was werden unsere alten Freunde beim Orden wohl sagen, wenn wir eine Söldnereinheit in ihren Diensten angehen?“
„Ich habe deine Bedenken vorausgeahnt und die Situation einigen unserer Freunde erläutert.“
„Und?“
„Es wird keine nachteiligen Auswirkungen auf unsere Beziehung zu Comstar haben, wenn wir die Chevaliers rupfen. In Anbetracht deiner und meiner Verdienste in den Comguards und insbesondere in der Schlacht um Tukkayid, sind unsere Freunde bereit beide Augen zuzudrücken.“
21.07.2003 12:36
Lutz Naudet
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Schweißgebadet schreckte Carter von der Couch auf. Sein Kopf fühlte sich schwer an und ein dumpfer Schmerz pochte dort, wo einmal sein natürlicher rechter Unterarm gewesen war.
Wieder einmal hatte er geträumt, wieder einmal die Schlacht auf Tukkayid.
Carter griff nach der Flasche Bourbon auf dem Couchtisch. Eine kurze Prüfung ergab das sie leer war, das gleiche galt für das breite dreieckige Whiskeyglas.
Das Ergebnis von Carters privater Silvesterfeier, er erhob sich mühsam von der Couch. Dann schlug er mehrmals mit der rechten Metallhand gegen die Wand um die heftiger werdenden Phantomschmerzen zu vertreiben.
Während er sich in Richtung Bad arbeitet kehrten seine Gedanken immer wieder zu den Bildern und Geräuschen der Schlacht zurück.
Wie damals hatte er die panischen Stimmen seiner Männer im Ohr. Alles Junge Burschen, gerade volljährig geworden und das ganze Leben noch vor sich. Doch keiner hatte es geschafft. Nur Allan und er selbst hatten die Hölle Tukkayid überlebt.
Die letzten Sekunden des Gefechtes zuckten durch seinen Geist. Er erinnerte sich an die höllischen Schmerzen kurz bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Sein ungläubiger Blick auf den Armstumpf, der übriggeblieben war nachdem ein Lasertreffer seinen Unterarm eingeäschert hatte.
Carter musste innerlich lachen, als er an die Ironie dachte. Er hätte damals sterben müssen, aber durch die Hitze des Lasers war die Armwunde sofort versiegelt worden. Unglaubliches Glück war das gewesen, auch wenn Carter es damals noch nicht so empfunden hatte.
Carter warf seine Kleider in die Wäschetonne und ging unter die Dusche. Er hoffte das heiße Wasser würde die üblen Erinnerungen vertreiben. Und tatsächlich, nach einer Weile ließen die Phantomschmerzen nach und sein Kopf wurde klarer.
Etwa eine halbe Stunde später lief ein wesentlich entspannterer Carter durch das nächtlich Outreach.
Langsam klang die Silvesternacht aus, noch war die Sonne nur ein heller Schimmer am Horizont.
Carter suchte sich ein kleines Restaurant um einen Kaffe zu trinken. Freundlich brachte ihm eine rundliche Bedienung eine Kanne Kaffe und wüschte ihm ein frohes neues Jahr.
Carter war sich nicht sicher ob es ein frohes Jahr werden würde, als plötzlich eine Nachrichtensendung seine Aufmerksamkeit erweckte.
„...mehrere Tote und Verletzte. Die Polizei ist fieberhaft auf der Suche nach den Tätern und hat nach eigenen Angaben schon mehrere heiße Spuren. Mehr konnte uns der Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen. Sicher ist jedoch das der Überfall der Kaserne der Söldnereinheit Danton’s Chevaliers galt.
Dies ist insofern interessant, als das Danton’s Chevaliers ebenfalls in den zweiten großen Vorfall dieser Silvesternacht verwickelt sind. Vor dem „Hells and Heaven“ einer Bar der Oberklasse, kam es heute zu einer Massenschlägerei. Zeugen berichtete das ein große Personengruppe sich Zugang zum „Hells and Heaven“ verschaffen wollten und dabei lautstark „Chevaliers raus!“ und „Wir wollen keine Verräterschweine hier!“ skandierten. Die Dragoonersicherheit brachte die Situation jedoch innerhalb kürzester Zeit unter Kontrolle. Laut Polizeiangaben wurden mindestens elf Personen verhaftet und...“
Carter trankt seinen Kaffe aus, warf einen C-Noten Schein auf den Tisch und eilte aus dem Restaurant. Es wurde Zeit herauszufinden wer es noch alles auf die Chevaliers abgesehen hatte und warum.
03.09.2003 18:06
Lutz Naudet
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Carter schritt die Reihen der Mechs in einem der riesigen Mechhangars in Outreachs Raumhafengelände ab. Er war auf dem Weg zur Memphis Belle, seinem Mech.
Der Weg durch den Hangar war gesäumt von den üblichen Geräuschen und Eindrücken. Techs schwärmten über die Maschinen, schweißten Panzerplatten und montierten Myomermuskelstränge. Kleine Lastkarren mit Munition oder Ersatzteilen eilten in einem komplizierten Tanz über den Boden des Hangars. Sie stoppten nur kurz um etwas abzuladen und dann sofort weiter zu eilen.
Carter dachte kurz an die lange Nacht zurück. Die Gespräche mit Povlsen und Raducanu hatte sich noch lange hingezogen. Doch letztendlich hatte Carter den Kontrakt angenommen. Auch wenn er aus dem Rahmen fiel, so ging es doch vor allem darum eine offene Rechnung zu begleichen.
Hinzu kam, das die beiden Agenten professionel zur Sache gegangen waren. Carter hatte es ihnen nicht gesagt, aber die beiden hatten Schneid. Um einen Infiltrationsauftrag mitten in Harlech durchzuziehen brauchte man Nerven wie Drahtseile. Und dann noch der Dragoonersicherheit zu entkommen nachdem man entdeckte worden war, zeugte von einigem Können.
Endlich kam der Bereich des Hangars in Carters Blickfeld in dem die sechs aktiven Mechs der Crusaders untergebracht waren. Zwei Reservemaschinen befanden sich immer noch sicher verstaut an Bord der Thors Hammer Die sechs Maschinen glänzten ihrer Paradelackierung.
Die Torsi der Mechs waren komplett in weiß gehalten, ihre Cockpits, Arme und Beine in einem stumpfen Metallton lackiert, der leicht silbrig wirkte. Mittig auf den weißen Torsi prangte eine großes Rotes Kreuzfahrerkreuz.
Dadurch ähnelten die Mechs in ihrem Erscheinen den Kreuzrittern aus dem 11. Jahrhundert, die ausgezogen waren um das Heilige Land von den Muslimen zu befreien.
Die sechs Mechs lagen friedlich in ihren Wartungsgerüsten, sie waren schon seit Wochen wieder voll einsatzfähig. Eine Komplettüberholung der Maschinen war nach einen Auftrag selbstverständlich.
Trotzdem arbeiteten ein paar Crusader Techs an den wertvollen Maschinen. Carter ging auf einen der Männer zu, der gerade dabei war einen Astech einzuweisen.
„Hallo Carlos.“ begrüßte Carter den Chef seiner Techcrew. „Und alles soweit in Ordnung?“
Der Mann mit dem schwarzen gezwirbelten Schnurbart und einer auf Hochglanz polierten Glanze setzte ein breites Lächeln auf. „Carter, schön dich zu sehen. Ja soweit könnte es gar nicht besser sein.“ Carlos bezog mit einer Handbewegung alle sechs Chevaliers Mechs ein. „Jeder einzelne generalüberholt und so gut wie neu, eigentlich sogar besser als neu.“
Carter bewegte sich langsam zu seiner Maschine hinüber, einem 65 Tonnen Clanomnimech vom Typ Loki, dem er den Namen Memphis Belle gegeben hatte.
Die Memphis Belle war ein Flugzeug aus dem 2. Terranischen Weltkrieg aus dem 20. Jahrhundert. Ein Bomber vom Typ B17, der jede seiner Besatzungen Heil nach Hause zurückgebracht hatte. Und genau das hoffte Carter würde auch dieser Battlemech für ihn auch tun. Ihn aus jedem Gefecht lebt zurückbringen.
Doch Carter verließ sich nicht nur auf das legendäre Glück des Namenpatrons.
Die Memphis Belle war kein gewöhnlicher Loki-Omnimech. Eine tiefgreifenden Modifikation hatte den notorisch zu schwachen Panzerschutz dieses Typs um etwa 50 Prozent gesteigert. Dazu hatte Carter einige Ausrüstungsgegenstände opfern müssen, die seiner Ansicht nach aber eh überflüssiger Schnickschnack gewesen wären. Dazu zählten vor allem die Aktivsonde, das ECM und die Splitterkapseln.
Auch bei der Bewaffnung hatte es grundlegende Änderungen gegeben. Die schweren Clan-ER-PPKs waren zusammen mit der Clan-Blitz-KSR-6er Lafette erhalten geblieben und bildeten weiterhin die schlagkräftige Primärbewaffnung.
Sämtliche anderen Clanwaffen hatte Carter ausbauen lassen. Die Sekundärbewaffnung bestand jedoch nur noch aus drei mittelschweren Standardlasern. Das reduzierte deutlich die Wartungs- und Reperaturkosten.
Das besondere Herzstück der Maschine blieb der Zielcomputer, dieses exquisite Stück Clantechnik erlaubte es Carter die Waffen mit einer erbarmungslosen Genauigkeit einzusetzen, die schon das Ende so mancher seiner Gegner war. Besonders in Kämpfen nach den traditionellen Clanregeln des Zellbriggen machte sich der Zielcomputer bezahlt.
Die noch freie Tonnage hatte Carter genutzt um ein paar zusätzlich Doppelwärmetauscher zu installieren. Sie erlaubten ihm, die ER-PPKs des Mechs ohne Angst um Überhitzung einsetzen zu können. Nur wenn er die Laser zusätzlich benutzte wurde es in der Kanzel der Memphis Belle angenehm warm.
„Ich nehme also an der Belle geht es gut?“ fragte Carter.
„Ausgezeichnet geht es ihr. Ich habe mir erlaubt einen Extra-Gemick einzubauen.“ stellte Carlos fest.
Carter hob fragend die Augenbraue. „Und was ist dieser Gemick.“
„Nun, er hat etwas mit dem Alphaschlag zu tun. Ich habe eine kleine Platine zusammengebastelt, die dafür sorgt, das bei Auslösen des Alpaschlages nur die Waffen abgefeuert werden, die das Ziel auch in Reichweite haben.“
„Verstehe ich das richtig, wenn das Ziel z.B. 500 Meter weit weg ist, dann feuern beim Alphaschlag nur die PPKs.“
„Ja genau, so ist es.“
„Feine Sache, Carlos, gut gemacht.“ Carter überlegte kurz. „Kannst du so was auch für die anderen Mechs zusammenschustern?“
„Klar, ist auch schon in Planung. Ich wollte nur mit derBelle noch einige letzte Tests fahren.“
„Schön, mach das. Das sind ja alle Maschinen bereit wieder rausgejagt zu werden. Wie immer exzellente Arbeit. “ Carter wollte sich schon zum gehen umdrehen, da fiel ihm noch etwas ein. „Wie sieht es mit dem Sensorenprofil der Belle aus? Wird sie jetzt einwandfrei als Loki-Primär erkannt, oder werden meine Gegner immer noch durch Profilunstimmigkeiten auf die Modifikationen aufmerksam gemacht?“
Carlos kratzte sich am Kopf. „Nun ja, wir haben eine kleine Überlagerungswelle in das IFF-Signal eingebettet. Bei Tests mit Standardzielerfassungssoftware wird die Belle sauber als Loki-Primär identifiziert. Solange sich niemand die Mühe macht aus dem Fenster zu gucken oder einen Hochauflösungsscan fährt macht, wird es gehen. Selbst in den beiden Fällen müsste er ziemlich nah rankommen. So groß sind die Unterschiede halt nicht.“
„Danke, Carlos. So soll’s sein. Das wird mir vielleicht die kleine Extraüberraschung geben, die manchmal den Ausschlag im Kampf gibt. Wenn du mit den Tests durch bist, bring die Mechs an Bord der Hammer. In drei Tagen fliegen wir los.“
„Wird gemacht, Carter.“
Carter klopfte seinem Cheftech auf die Schulter und ging.
14.09.2003 14:59
Lutz Naudet
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Es war tiefe Nacht. Die drei Crusader Mechs eilten mit großen Schritten ihrem Ziel entgegen. Heute würden sie die erste Runde im Spiel gegen die Chevaliers eröffnen.
Carter überprüfte ihre Position noch einmal auf der taktischen Anzeige. Noch eine Minute und sie würden über den letzten Hügel kommen, von dem aus man die Comstaranlage einsehen konnte.
Seit Tagen hatten die Crusaders die Comstaranlage New Homes beobachtet und sich die Gewohnheiten der Chevaliers eingeprägt.
Die Chevaliers schoben eine ruhige Kugel, nachdem in den letzten Tagen ihres Garnisionsdienstes nichts aufregendes passiert war. Sie schienen keine Probleme mehr auf New Home zu erwarten, den erst vor zwei Wochen hatte ein kleiner Überfall für Aufregung gesorgt. Doch die Wogen hatten sich geglättet, die ruhige und langweilige Routine eines Garnisonsauftrages hatte sich wieder breitgemacht. Aus diesem Grund patrouillierten immer nur Zweier-Mechstreifen in Vierstundenschichten um das Gelände. Selbst die Bereitschaftstruppen waren auf eine Lanze Panzer reduziert worden.
Aufgrund dieser Umstände hatte sich Carter zu einer relativ einfachen und schnörkellosen Taktik entschieden.
Allan, Anne und er selbst würden die aktive Zweier-Mechstreife in einem direkten Angriff stellen. Josephine und Zacharias würden sich in eine Flankenposition begeben, aus der sie eingreifen konnten, sobald die Bereitschaftseinheiten der Chevaliers ausrücken. Juni würde währenddessen die Geschwindigkeit seines Wraith ausnutzen, um einen weiten Bogen zu schlagen und auf das Comstargelände vorzustoßen. Er sollte so viele Sensorendaten wie möglich sammeln, damit festgestellt werden konnte ob sich noch andere Einheiten in einem der Hangars oder den Lagerhallen verbargen.
Auf Junis Zeichen hin, würden sich dann die Crusaders schnell zurückziehen bevor noch andere Mechs der Chevaliers hochgefahren werden konnten.
Alles in allem eine Sache von Minuten.
Carter öffnete einen Kanal zu Allan und Anne. „Bereitmachen ihr beiden. Denk dran, wir gehen nicht näher als 300m ran. Nach allem was wir wissen, sollten wir den Chevaliers auf diese Distanz überlegen sein.“
„Ist klar, Carter.“
„Verstanden.“ kamen die Bestätigungen.
Die drei Mechs arbeiten sich über den Hügel. Kaum waren sie auf dem Kamm angekommen, da zeichnete die Nahortung schon die zwei Mechs der Chevaliers Streife. Der Computer identifizierte einen MAD-5D Marodeur und einen Kampftitan. Jedoch wechselte die Kennung für den überschweren Kampfkoloss dauernd hin und her.
Etwa zweihundert Meter hinter den Mechs verzeichnete der Computer drei Landungsschiffe. Das entfernteste war ein Union, dann kam ein Sucher und am nächsten stand ein altersschwaches Schiff der Maultierklasse. Bei keinen der Schiffe registrierte der Computer aktivierte Waffen oder hochgefahrene Reaktoren. Scheinbar schlummerten die riesigen eiförmigen Kolosse friedlich.
„Ihr beiden nehmt euch den Maro vor. Die Lander könnt ihr ignorieren, die sind nicht aktiv.“ befahl Carter, während er seinen Mech vorwärts trieb. „Den Kampftitan übernehm ich, scheint eine modifizierte Kiste zu sein. Der Computer kriegt keine saubere Identifikation hin.“
„Verstanden.“
„Roger.“
Die Feindmechs wandten sich den Crusaders zu und die Entfernung schrumpfte rapide. Carter zog das Fadenkreuz mit der Erfahrung unzähliger Gefechte über die gewaltigen Silhouette des überschweren Mechs. Endlich näherte sich die Entfernungsangabe 690 Metern der maximalen Reichweite für Carters Extremreichweiten-PPKs.
Doch Carter wartete, bei Nacht auf diese Entfernung und dann noch aus vollem Lauf war ein sicherer Treffer nicht zu garantieren. Auch Allan und Anne hielten ihr Feuer zurück.
Nicht so die Chevaliers. Ihre beiden Gegner marschierten auf sie zu und hoben die Waffen. PPK und Laserfeuer erhellte die Nacht. Doch es zuckte harmlos vorbei.
Die Entfernung schrumpfte schnell, da beide Seiten aufeinander zu kamen. Wieder zuckte eine Salve der Chevaliers Streife an den Crusaders vorbei, ohne Schaden anzurichten. Sie sind zu ungeduldig. dachte Carter. Als die Entfernung 420 Meter unterschritt reduzierte Carter die Geschwindigkeit drastisch. Allan und Anne taten es ihm gleich und die Crusaders hielten eine perfekte Gefechtslinie aufrecht.
Nun eröffneten die Crusaders endlich das Feuer. Anne Barkers Champion feuerte seine schwere LB-X Autokanone und den schweren Laser ab. Die Bündelladung aus der LB-X scheuerte Panzerung von Torso und rechten Arm des Marodeurs, während der Laser sein Ziel um mehr als sechs Meter verfehlte.
Aus den Armen des Jaegermechs schlugen gewaltige Stichflammen und die tiefroten Lichbahnen schwerer Extremreichweitenlaser. Autokanonengranaten hämmerten in den ovalen Torso des schweren Chevaliermechs und einer der Laser zog eine tiefe Spur über das linke Bein. Der andere verfehlte den schweren Mech und brannte nur eine tiefe Furche in den Boden.
Carter hatte das Fadenkreuz auf seinem Sichtschirm schon lange sicher auf dem Kampftitan ruhen lassen und nun zuckten azurblaue Blitze aus den Armen des Loki. Die Clan-ER-PPKs fraßen sich tief in den Arm und Torso des Chevaliers. Carter freute sich über diesen beeindruckenden Beweis der Leistungsfähigkeit seines Zielcomputers.
Die beiden Chevaliers stoppten ihren Vormarsch, anscheinend überrascht von der Treffsicherheit der Angreifer.
Der Kampftitan blieb kurz stehen und feuerte mit seiner ER-PPK und seinen schweren Extremreichweitenlaser. Trotz der deutlich reduzierten Kampfentfernung verfehlte der Laser sein Ziel, doch die PPK brannte sich in den breiten Torso von Carters Loki.
Der Marodeur feuerte seine beiden PPKs auf Anne, die sich etwas zu weit vorgewagt hatte. Nur einer der blauen Lichtblitze traf, schmolz aber fast den gesamten Panzerschutz vom linken Arm ihres Champion.
„Anne, halt dich zurück, lass Allan und mir den Vortritt. Wir können mehr wegstecken.“
Sofort nach Carters Befehl bremste Anne ihren Mech ab und ließ sich etwas hinter ihre beiden schweren Kamerade zurückfallen.
Beide Chevaliersmechs standen nun und auch die Crusaders hielten an, um die Entfernung nicht weiter schrumpfen zu lassen. Dadurch verwehrten sie ihrem Gegner die Benutzung der Sekundärbewaffnung.
Beide Seiten überschütteten sich mit Breitseiten. Carter erzielte wieder zwei Volltreffer mit den Clan-PPKs. Panzerung floss in Sturzbächen vom Torso seines 85-Tonnen Gegenspielers. Doch noch war die dicke Schutzhülle an keiner Stelle durchschlagen.
Carter musste seinerseits nur einen Treffer des schweren Lasers am linken Arm einstecken, weil sein Gegner mit der PPK nur ein Stück Erde wegsprengte.
Die Autokanonen des Jaegermechs kreischten auf, als Allan sie in den Ultramodus hochfuhr. Über den linken Arm und linken Torso des feindlichen Marodeur zog sich eine doppelte Kraterspur. Panzerungstrümmer regneten zu Boden. Dann setze Allan noch mit den beiden schweren Lasern nach. Einer traf erneut das linke Bein, doch die schwere Beinpanzerung des Chevaliers hielt. Der zweite zog eine tiefe Schmelzspur über den Torso.
Anne traf den Marodeur erneut mit einer Bündelladung aus ihrer LB-X Kanone, doch der Schuss aus ihrem schwerem Laser verlor sich in den tiefen der Nacht.
Der 75 Tonnen Angriffsmech richtete seine PPKs aus und feuerte diesmal auf den näher stehenden Allan. Beide PPKs trafen und kosteten den Jaegermech über eine Tonne Panzerung. Zum Glück für Allan war die JM7-D Variante mit erheblich mehr Panzerung ausgestattet als der sonst notorisch untergepanzerte Jaegermech vermuten ließ. Und so steckte er die Treffer unbeeindruckt weg.
Das effiziente Feuer der Crusaders zeigte Wirkung. Ihre Gegner begannen mit einen Rückzug in Richtung der Landungsschiffe.
Carter wollte den Chevaliers gerade nachsetzen, als das Zirpen der Nahortung seine Aufmerksamkeit erweckte. Hinter den Gegnern tauchten zwei weitere Mechs und eine Lanze schwerer Fahrzeuge auf.
„Allan und Anne. Linie halten Lasst ihnen etwas Luft.“
Während der Computer die Neuankömmlinge identifizierte, feuerte Carter erneut mit den PPKs. Die linke PPK grub sich tief in das rechte Bein seines Gegners. Erfreut sah Carter wie der Partikelstrahl der rechten PPK eine Bresche in den rechten Torso des Kampftitan schlug, durch die die interne Struktur sichtbar wurde.
Sein Gegner erzielte wieder nur einen Treffer und Panzerungfetzen flogen vom rechten Beins des Loki.
Allan und der zurückweichende Marodeur tauschten Feuerstöße aus. Der Chevalier hatte Pech und verfehlte mit beiden PPKs. Allan war erfolgreicher und konnte weitere Panzerung von beiden Armen seines Gegners schälen.
Anne Barker schoss mit ihrer LB-X Autokanone und dem schweren Laser vorbei und ersparte dem Marodeur vorerst weiteren Ärger. Doch konnte Carter auf seinem Sichtschirm erkennen wie die Fehlschüsse in das Heck des geparkten Maultierlandungsschiffes schlugen.
Neben den beiden schwer angeschlagenen Chevaliermaschinen formierten sich jetzt ein Puma und ein Fenris, beides Clanomnimechs.
„Allan und Anne, wir fallen langsam zurück.“ Carter war völlig ruhig. Jetzt kam es darauf an die Chevaliers für den Flankenangriff in Position zu bringen.
„Josi und Zach. Macht euch bereit. In zwanzig Sekunden angreifen. Juni dein Stichwort. Und Anne beweg dich weiter nach rechts außen.“
Carter wartete nicht mal auf eine Bestätigung, er wusste seine Leute würden rechtzeitig eingreifen um die Chevaliers zu überumpeln.
Die Crusaderlinie aus Loki, Jaegermech und Champion bewegte sich rückwärts und brachte mehr Distanz zwischen sich und die Chevaliers.
Die Chevaliermechkrieger reagierten wie Carter es vermutet hatte. Ermutigt durch ihr zahlenmäßige Überlegenheit und die baldige Ankunft weiterer Verstärkungen in Form schweren Panzer, rückten die vier langsam vor.
17.09.2003 12:04
Lutz Naudet
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Die beiden schweren Chevalierkolosse feuerten auf Carter und Allan.
Der Kampftitan platzierte einen PPK-Treffer auf dem Torso der Belle und der Marodeur schleuderte einen PPK-Blitz in das rechte Bein von Allans Mech.
Der Puma und der Fenris nutzen ihre Geschwindigkeit und versuchten Anne rechts zu umgehen. Gleichzeitig erschwerten sie so geschickt den beiden übrigen Crusader Mechs die Zielerfassung.
Sie konnten nicht ahnen das sie Carter damit in die Hände spielten. Carter hatte Anne bewusst auf der rechten Flanke postiert. Ihr Mech war der leichteste und am schwächsten gepanzerte. Dadurch wurde er zum logischen Angriffsziel der beiden schnellen Chevaliermechs.
Anne attackierte den vorauslaufenden Puma. Verfehlte aber völllig, aufgrund der hohen Geschwindigkeit mit der sich der Omnimech bewegte.
Die Nacht erhellte sich durch Waffenfeuer als die beiden Chevaliers zurück schossen. Der schwere Laser des Puma zuckte nur knapp einem Meter über Annes Mech hinweg, aber die Autokanone hämmerte in den Torso des Champion.
Der Fenris traf zum Glück mit seiner Clan-ER-PPK nicht, ansonsten hätte es für Anne böse werden können.
Allans Jaegermech überschüttete den feindlichen Marodeur mit Laser und Autokanonenfeuer. Doch noch hielt die schwere Panzerung des krabbenähnlichen Angriffsmechs.
Carter versuchte den Fenris zu treffen. Doch der gegnerische Omnimech eilte so schnell durch die Nacht, das die Schüsse aus Carters schweren PPKs nur harmlos hinter dem Fenris vorbeizischten.
Die Chevaliers rückten weiter vor. Der Puma und der Fenris waren fast in Position um die Crusaderslinie direkt aus der rechten Flanke anzugehen, als die Nahortung plötzlich zwei weitere Neuankömmlinge noch weiter rechts verzeichnete. Josephine und Zacharias hatten pünktlich die Bühne betreten.
Der Vormarsch der Chevaliers stoppte abrupt. Nun waren der Puma und der Fenris ihrerseits der akuten Bedrohung durch einen Flankenangriff ausgesetzt.
Josephine und Zacharias eröffneten augenblicklich das Feuer auf die Omnimechs. Aus dem rechten Arm von Zacharias Enforcer III ergoss sich ein schier endloser Strom von AK-Granaten und eine Reihe Einschlagskrater zog sich quer über den Torso des Fenris. Der Schuss aus dem schweren Laser im linken Arm ging vorbei, ebenso wie Josephines PPK-Feuer.
Auch Anne schaffte es wieder nicht den schweren Laser ins Ziel zu bringen, doch die Bündelladung aus der LB-X Autokanone traf den nun deutlich langsameren Puma.
Dieser blieb Anne nichts schuldig als sein schwerer Laser sich tief in den linken Arm ihres Champion bohrte. Der hauchdünne Rest von Panzerung verdampfte augenblicklich und der rote Strahl durchtrennte mehrere Myomermündel. Nutzlos sackte der Arm herab. Weitere Schäden konnte der Chevalierpilot nicht anrichten, da er den Schuss mit der Ultraautokanone verriss.
Der Fernis versuchte Josephines Daimyo zu treffen, doch verfehlte die PPK erneut ihr Ziel.
Inzwischen rumpelte auch die Panzerlanze der Chevaliers auf das Schlachtfeld. Der Kommandant der Panzer schien die prekäre Lage seiner Kameraden sofort erkannt zu haben. Denn er warf seine Panzer gegen Josephine und Zacharias in den Kampf. Auf weite Entfernung eröffneten die beiden Mantikors das Feuer mit ihren LSR-Lafetten. Die Raketten regneten um die Position der Crusaders herunter, richteten aber nicht sonderlich viel Schaden an.
Der Bulldog schob sich etwas weiter vor um, seine Lanzenkameraden zu decken. Er feuerte nicht da seine Bewaffnung nicht für den Fernkampf ausgelegt war.
Die Chevalier-Fury stoppte und ein silbriges Schemen surrte durch die Nacht. Die Gausskugel traf Zacharias Vollstrecker mitten in den breiten Torso[/i].
„Hola“. Kam Zacharias Stimme über Funk. „Noch so einer und meine Torsopanzerung ist Geschichte.“.
„Josi und Zach aufschliessen. Ihr bildet mit Anne die rechte Flanke. Wir ziehen uns langsam weiter zurück.“ Die Crusaders formierten sich in einer flüssigen Bewegung um. „Wird Zeit die Sache zu beenden.“
Carter zog das Fadenkreuz über den Kampftitan, der Glockenton einer erfolgreichen Zielerfassung ertönte und das Fadenkreuz wechselte die Farbe von Blassgelb zu Leuchtendrot. Carters Finger senkte sich in Gedanken auf den Feuerknopf. Die Spulen der ER-PPKs gaben ihre Partikelladung in Sekundenbruchteilen frei und die azurblauen Blitze sprangen förmlich auf den feindlichen Kampftitan über.
Megajoules an Energie schlugen in den Torso des überschweren Kampfkolosses. Eine der PPKs sprengte nur Panzerung weg, aber die andere traf den rechten Torso, bohrte sich in das empfindlich Innenleben des Mechs und traf die KSR-Munition.
Der Kampftitan erbebte unter internen Explosionen als die eingelagerten Raketen explodierten. Das CASE erfüllte seine Aufgabe und verhinderte das die entfesselte Kraft der Munitionsexplosion den gesamten Mech verzehrte. Nicht verhindern konnte es jedoch die sofortige Notabschaltung des XL-Reaktors.
Der gewaltige Stahlriese verharrte plötzlich mitten in der Bewegung als seine Myomermuskeln nicht mehr mit Energie versorgt wurden. Langsam, beinahe in Zeitlupe neigte er sich vorüber und verlor den Kampf mit der Schwerkraft.
Wie ein gefällter Baum schlug der Mech auf dem Boden auf und blieb reglos liegen.
Genau in diesem Moment knackte Carters Comleitung und Jun’inchirôs Stimme erklang. „Auftrag abgeschlossen, Scans beendet. Ich ziehe mich zurück.“
Ein seltenes Lächeln trat auf Carters Züge. „Leute ihr habs gehört. Juni hats geschafft. Sperrfeuer und zurückziehen.“
Die Crusaders feuerten aus allen Rohren und bewegten sich so schnell sie konnten rückwärts. Noch einmal zeigten Carters PPKs ihre tödliche Präzision als er gemeinsam mit Allan den feindliche Marodeur ins Kreuzfeuer nahm.
Der kombinierten Feuerkraft des Jaegermechs und des Loki gelang es endlich Breschen in die Panzerung zu schlagen. Aus einem klaffenden Loch im rechten Arm drang schwarzer Qualm und aus einer Lücke im Torso quoll grüne Kühlflüssigkeit wie Blut.
Die beiden Omnimechs der Chevaliers mussten einiges an Panzerung lassen, als Anne, Josiphine und Zacharias sie eindeckten.
Die Chevaliers schossen wild zurück. Sie konnten jedoch nur weiteren Panzerungsschaden anrichten. Sie setzten den zurückweichenden Crusaders nicht nach. Offenbar geschockt durch den Verlust ihrer schwersten Kampfmaschine zogen sie es vor den Feind ziehen zu lassen.
Die schweren Panzer bildeten eine Kampflinie und deckten die abrückenden Crusaders mit Langstreckenfeuer ein. Auch sie kosteten die Crusader nur ein paar zusätzliche Panzerplatten.
Dann überquerten die Crusaders den Hügelkamm und die Chevaliers glitten außer Sicht. Weit links meldete die Ortung Jun’ichirôs Wraith der mit über 110 km/h durch die Nacht eilte.
„Das war’s, Crusaders. Umdrehen und Abmarsch zum Landungsschiff. Ich bilde die Nachhut.“
Einer nach dem anderen drehten die Crusaders um und eilten mit Höchstgeschwindigkeit zu ihrem Landungsschiff.
Carter blickte noch kurz zurück. Eins zu Eins, Mr. Danton. Dann drehte auch er um und beschleunigte.
17.09.2003 12:05
Lutz Naudet
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Carter saß in dem winzigen dunklen Raum, den er auf der Thors Hammer sein Büro nennen dürfte. Von einen Ende zum anderen waren es vielleicht drei große Schritte. Doch die trübsinnige Enge störte Carter nicht wirklich. Vielmehr begrüßte er sie. Sie war ein Sinnbild seines Inneren.
Wie so oft in den letzten zwölf Jahren war die Flasche Bourbon, die auf seinen Schreibtisch stand der einzige Trost den er hatte. Carter nahm einen weiteren großen Schluck aus dem Whiskyschwenker in seiner Linken.
Carter wusste irgendwo im Bauch des Landungsschiffes fand ein kleine gesellige Siegesfeier statt. Seine Krieger und die Techs würden den Erfolg auf New Home ordentlich begießen, wie es Tradition bei den Crusaders war.
Doch ebenso hatte und würde Carter nie an diesen Zusammenkünften teilnehmen.
Die Erinnerung an Tukkayid und das letzte Gefecht dort leiß ihn nicht los.Er hatte sich beim Aufwachen aus dem Koma geschworen das er nie wieder in solch eine Situation kommen würde. Sollte es doch noch einmal geschehen, Carter würde alles tun um seinen Leuten das Überleben zu sichern. Egal ob der Preis sein eigenes Leben war, das war ihm egal. Carter fühlte das er bereits tot war. Damals auf Tukkayid war er gestorben, zusammen mit seinen Leuten, nur hatte sein Körper sich geweigert diese Tatsache zu akzeptieren.
Der einzige Ort an dem er sich noch lebendig fühlte war das Cockpit seines Mechs inmitten eines Gefechtes. Nur dann konnte er für einigen Stunden den Schmerzen und Erinnerungen von Tukkayid entfliehen. Vergaß die Schuld am Tod seiner Kameraden, die auf ihm lastete und ihn niederdrückte.
Doch jetzt hatte diese Schuld ihn wieder voll im Griff. Nach all den Jahren war sie immer noch nicht verblasst und auch der Alkohol konnte sie kaum mehr mindern.
Selbst der Sieg über die Chevaliers konnte ihn nicht wirklich befriedigen.
Er hatte Anne in der Nachbesprechung hart in die Mangel genommen, weil sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hatte sich zu weit vorgewagt. Die kleine hatte Talent, enormes Potential. Aber dieser kleine Fehler hätte sie gegen die Clans das Leben kosten können.
So was konnte Carter nicht akzeptieren. Und entsprechend unwirsch hatte er reagiert.
Nachdem die Besprechung zu Ende gegangen war, hatte Allan ihn noch darauf angesprochen.
„Musstest du die Kleine so anfahren?“ hatte Allan gefragt. „Als wir so alt waren, waren wir schlechter Mechpiloten. Wir haben mehr Fehler gemacht.“
Was hätte Carter Allan darauf antworten sollen? Das er wusste das Anne gut war. Vielleicht, aber ihm war nicht danach. Alle Fehler musste ausgemerzt werden. Irgendwann würde Anne ihre eigene Lanze kommandieren oder sogar ihre eigene kleine Söldnereinheit. Dann sollte sie nicht die gleichen Fehler machen die Carter auf Tukkayid gemacht hatten. Deswegen nahm er sie so hart ran, steckte die Anforderungen so hoch, erlaubte nicht den kleinsten Fehler.
Aber Carter hatte nichts geantwortet, er hatte Allan nur stumm zugenickt und hatte verstanden. Allan war den anderen gefolgt um zu feiern.
Allan! Carter bewunderte diesen hageren Kerl. Allan belastete nichts, vielmehr nahm er das Leben wie es kam. Verständnisvoll und gut gelaunt, war es Allan der die Crusaders zusammenhielt. Er sorgte dafür, dass die Krieger und Techs sich wie ein große Familie fühlten. Ohne Allan würden die Leute nicht bei den Crusaders bleiben. Zwar war Carters Ruf als Taktiker und Krieger enorm, aber seine Launen und Ausbrüche waren ebenso berüchtigt wie die Liste seiner Erfolge lang war.
Allan war so etwas wie Carters Gewissen, nur Allan konnte sich offene Kritik erlauben und Carter nahm sie war. Auch wenn er wenig dazu sagte, Allan wusste das sein alter Freund auf ihn hörte, genauso wie er wusste das Carter das Trauma Tukkayids niemals überwunden hatte.
Die Flasche Bourbon neigte sich langsam ihrem Ende zu, nur noch ein kläglicher Rest gelbbrauner Flüssigkeit benetzte den dicken Glasboden.
Carter ließ sich noch tiefer in seinen Stuhl sinken und schloss die Augen. Langsam glitt er hinüber in einen unruhigen Schlaf. Wieder Tukkayid, wie fast jede Nacht kämpfte Carter die Schlacht noch einmal. Probierte neue Schachzüge aus. Doch am Ergebnis änderte sich nichts. Meistens wurde es noch schlimmer, dann überlebte nur Carter und musste hilflos zusehen wie selbst Allan kämpfend unterging.
22.10.2003 22:54
Lutz Naudet
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„Ungemütlicher Klumpen Dreck.“ meckerte Allan, während er und Carter das Landefeld überquerten. „Nix als Stürme und Sand. Was kann einer wie Dvensky nur daran finden?“
„Tja es ist der Rausch der Macht. Wir sind schon vielen Leuten wie ihm begegnet. Sie sind vollkommen betrunken von der Vorstellung zu herrschen.“ erwiderte Carter, „Dvensky ist auch nix anderes als ein kleiner Emporkömmling. Aber solange weder das VC noch die Liaos genug Zeit und Mittel haben um in den Chaosmarken aufzuräumen, wird er sich halten können. Immerhin ist er auf Byrant Alleinherrscher. Abgesehen von ein paar außerordentlichen Verhaftungen, wird sich für die Bevölkerung nicht viel geändert haben. Wahrscheinlich sind sie sogar froh, weil auf Byrant keine Kämpfe stattfinden.“
Allan verzog den Mund. „Gefallen tuts mir hier trotzdem nicht. Und berauschend find ich die Situation auch nicht gerade. Wie du schon sagtest Dvensky gibt hier den Ton an. Was machen wir, wenn er denkt wir wären unnütz für ihn?“
„Mach dir darüber keine Sorgen. Ich habe für eine Transportalternative gesorgt. Wenn’s Ärger gibt, müssen wir es nur ins All und hinter den zwoten Mond des fünften Planeten schaffen. Natürlich müssen wir vorher noch ne HPG Meldung rausschicken. Solange Comstar noch hier ist, wird eine kleine HPG Sendung auch kein Problem darstellen. Und auf die finale Ablösung durch die Blakisten warten wir eh nicht. Nun aber Schluss damit.“ Carter neigte den Kopf leicht in Richtung einer Gruppe von Personen, die am Rande des Landefeldes warteten. „Unser Empfangskomitee wartet.“

Nachdem alles geklärt war, machten sich Allan und Carter auf den Rückweg zur Thor’s Hammer. „Traust du unserem Verbindungsoffizier?“
Carter lachte böse. „Kein Stück. Wir werden ihn im Auge behalten müssen. Aber das hier ist Dvenskys Welt und deshalb halten wir uns an die Regeln. Ich werde mir etwas überlegen müssen, um den Kerl eventuell ruhig zu stellen.“
„Wir sollten seinen Zutritt zur Hammer auch streng begrenzen. Nur in Begleitung und nur in Ausnahmefällen.“
„Ja so sollte es sein. Lass uns eine Anfrage zum Aufbau eines temporären Hauptquartiers in einer der örtlichen Militäranlagen stellen. Nicht vielmehr als zwei Büros für mich und Povlsen. Da kann er dann versauern und wir versorgen ihn mit allem notwendigen.“

Einige Tage später starrten Carter, Allan und Povlsen in einem der kleineren Besprechungsräume auf einen kleinen Holoprojektor. Er zeigte eine Karte der Gegend in der das Chevaliers Landungsschiff abgestürzt war.
„Und die Daten von Ihren Luftraumjägern sind korrekt?“ fragte Carter an Povlsen gerichtet.
Polvsen deutete auf die drei rot leuchtenden Punkte. „Ja, dies sind die Positionen an denen wir den kleinen Sender in Mr. Dukics Ausrüstung geortet haben. Wie sie erkennen bewegt er sich, langsam, aber er bewegt sich. Er ist also nicht mehr an Bord der SKULLCRUSHER, wenn diese denn überhaupt noch existiert. Leider konnten Dvensky´s Flieger aufgrund der Stürme keine genaueren Aufzeichnungen bekommen. Der Einsatz musste sogar abgebrochen werden und einer der Aufklärer wird mittlerweile ebenfalls vermisst. Wir haben das Gebiet mittlerweile erneut überflogen, aber wir können weder den Aufklärer noch Dukic orten."
"Dukic´s Signal ist verschwunden? Hat er den Sender entdeckt?"
"Unwahrscheinlich. Die Chevaliers wissen nicht, dass sie einen versteckten Peilsender mit sich herum tragen. D.h. solange sie nicht spezifisch danach suchen, werden Sie den Sender nicht finden."
"Und warum gibt es dann kein Signal mehr?" Carter fixierte den Geheimdienstler aus strengen Augen, doch dieser antwortete in kühl sachlichem Tonfall.
"Es könnte natürlich sein, dass der neuerliche Sturm den Chevaliers dort den Rest gegeben hat. Aber ich persönlich vermute viel eher, dass Dukic und eventuell andere Überlebende sich in die weitläufigen Tunnelsysteme von Leipzig geflüchtet haben und wir sie daher nicht mehr orten können."
Carter nickte langsam. Diese Erklärung erschien ihm auch als die glaubhafteste. Wobei er weiterhin bezweifelte, dass es sich um einen Absturz hielt, doch dass behielt er noch für sich. Eine andere Frage beschäftigte Ihn viel stärker. „Leipzig!?“ Was wollen die Chevaliers in Leipzig? Wenn wir ihre bisherige Route abgestecken und dann eine Prognose über den weiteren Verlauf erstellen und dabei die spezifischen Geländemerkmale mit einfliessen lassen, dann scheinen Sie sich auf diese Hügelkette hier zuzubewegen, richtig? Was wollen Sie da?“
Povlsen nickte bestätigend. „Ja, sie könnten recht haben. Ich werde ihre Erkenntnisse mit meinen Auftraggebern erörtern. Aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, das wir das auch nicht wissen. Es wäre schön, wenn wir das irgendwie herausfinden könnten.“
Povlsen machte eine kurze Pause und schaute von Carter zu Allen und dann wieder zu Carter und wartete auf dessen Reaktion.
„Mr. Povlsen, richten Sie ihren Auftraggebern aus, dass ich meine Crusaders gerne dazu anbiete, um das herauszufinden. Egal wohin die Chevaliers unterwegs sein sollten, selbst bei äußerster Anstrengung werden sie noch einige Stunden in Leipzig brauchen, das Gelände ist äußert schwierig und gefährlich. Mehr als genug Zeit für mich, meine Leute mit der Hammer rüberzufliegen und in Position zu bringen. Wir werden Dukic finden, ihm einen Hinterhalt stellen und uns von Ihm - entweder mit Hilfe des Peilsenders oder durch andere Methoden - zum Aufenthaltsort oder zum Wrack der SKULLCRUSHER bringen lassen."
Povlsen nickte und ihm schien durchaus klar zu sein, von welchen anderen Methoden Carter geredet hatte.
„Ich glaube das lässt sich machen," fuhr Povlsen dann fort "es dürfte schon jetzt fast ausgeschlossen sein, dass dieser Absturz tatsächlich ein Absturz war. Dafür entfernt sich das Ortungssignal zu schnell von der Aufschlagsstelle. Trotzdem brauchen wir eine finale Bestätigung ehe wir die Chevaliers zur Rechenschaft ziehen. Meine Auftraggeber können es sich nicht leisten, Einheiten die formal unter dem ComStar-Banner stehen ohne triftigen Grund anzugreifen. Aber Sie haben auch nicht die Absicht den Chevaliers einfach zu erlauben auf Ihrem Hoheitsgebiet herumzustromern. Halten sie sich bereit Carter, ich denke es wird für uns alle bald losgehen.“
Und mit diesen Worten wandte sich Povlsen mit einem korrekten militärischen Gruß um und ging.
„Was nun?“ Allan schaute Carter fragend an.
„Erstmal brauche ich einen Drink und dann werden wir uns mit dem Gelände in und um Leipzig vertraut machen.“ Carter vergrößerte die holographische Darstellung von Leipzig. „Wir werden den Chevaliers einen warmen Empfang in dieser alten Stadt bereiten. Einen den Mr. Danton nicht so schnell vergessen wird. Er denkt er wäre schlau und keiner würde ahnen was vor sich geht.“ Carter zog einen Flachmann aus seiner Hosentasche und nahm einen kräftigen Schluck. Dann lächelte er böse und sein künstliches Auge glänzte bedrohlich. „Aber er rechnet nicht mit uns, noch kennt er seinen Leute so gut wie er sollte. Dukic kleines Hobby wird uns den Weg zu den Chevaliers weisen und dann wir werden sie zerreißen.“

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lutz Naudet: 19.05.2004 15:13.

19.05.2004 11:40
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