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Zum Ende der Seite springen Babylon Projekt
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udo luedemann udo luedemann ist männlich
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Babylon Projekt Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hier kommt nach und nach das Babylon Projekt rein, welches einst im alten TWoBT-Forum als Gemeinschaftsarbeit geschrieben wurde.
Geschrieben hatten es unter anderem:
Lutz Naudet
Alexander kaiser
Lucas Cunningham
Thomas Brethack

Hier jetzt ne kleine Zusammenfassung:

"...ein Fürst wird das Volk von Luxen unterjochen. Er wird ihnen ihr Eigentum nehmen, jeden der sein Wort gegen ihn erhebt in Ketten legen.
Er wird den Weissen Mann vertreiben und die Männer in Schwarz zu sich holen.
Dereinst wird sich eine Gruppe von Männern, Frauen und Kindern aufmachen, die bekannten Lande zu verlassen, müde von den ewigen Kriegen.
Sie werden in Frieden nach Luxen kommen, doch die Männer in schwarz schicken ihnen Titanen entgegen.
Dann, als die Kriegsmüden ihre schwerste Stunde haben, werden blutige Engel vom Himmel regnen. Auch wenn einer der Titanen hunderte von Engeln zu töten vermag, so müssen die Männer in schwarz doch weichen.
Und während die Kriegsmüden in ihr gelobtes Land reisen, wird der Weisse Mann nach Luxen zurück kehren und den Fürsten ablösen, die Gefangenen befreien und das Land wieder aufbauen.
Doch keiner von ihnen kann auf Dauer den Krieg entkommen..."
"Eine alte Frau hatte dies einst vorrausgesagt, als man gerade Luxen kolonisierte. Das sich alles bewahrheitete habe ich, Benno Kwam, selbst erlebt."
04.09.2003 21:04 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Uni, Ort unbekannt, 3034


„Guten Morgen, Damen und Herren. Mein Name lautet Eikyu, kein Vor und auch kein Nachname, einfach nur Eikyu. Es ist gerade erst ein paar Monate her das ich mein Studium als Pädagoge beendet habe, aber weil hier ein allgemeiner Mangel an Lehrkräften herscht hat man mich gebeten hier zu unterrichten. In diesem Fall bin ich ihr Dozent für die Fächer Strategie, Taktik und Verwaltung. Nun zum persönlichen. Sie können mich duzen oder siezen, wie es ihnen beliebt, ich bin da recht unkompleziert. Ich weis auch das es ziemlich viel Spass machen kann den Professor oder den Dozenten zu ärgern. Wenn ich behaupte so etwas nie getan zu haben so wäre das eine Lüge… . Nun, sie werden mich mit Sicherheit auch ärgern, das liegt in der Natur der Dinge, nur sollten sie nie persönlich werden. Werden sie persönlich, werde ich das auch. Und ich gebe ihnen zu bedenken: nicht ich brauche diesen Job hier, den ich habe schon einen anderen, sondern dieser Job braucht mich. Also überlegen sie sich, was sie tun. Bevor ich jetzt weiterrede, stellen sie ihre Fragen an mich…“ mit dieser Einleitung entspannte Eikyu sich etwas. Vor ihm sassen vierundzwanzig „Schüler“, die seine Fächer als Pflichtstudium hatten. Und heute war der erste Tag, der auch gleichzeitig der schwerste war. Einer der Schüler meldete sich und Eikyu erteilte ihm Redefreiheit.
„Heist das nun, das wir sie rein gar nicht ärgern dürfen? Den irgendwie kann man ja alles persönlich nehmen. Und wen ich sie mal anmaule weil mir was nicht gefällt…“
Eikyu schüttelte den Kopf: „Als persönlich sehe ich Sachbeschädigung, Beleidigungen die meine Herkunft betreffen und meine Familie, Rufmord, Unterstellung, und so weiter. Wenn sie mich einfach nur mit dem Wort >>Idiot<< betiteln ist das für mich nicht persönlich, falls sie das meinen.“
„Warum tragen sie eine Vollsonnenbrille, dürfen wir das auch?“ fragte ein Mädchen.
„Natürlich dürfen sie das. Sie dürfen von mir aus tragen was sie wollen, nur sollte es nicht gegen die Sitten verstossen, also nichts mit Freikörperkultur. Ich trage die Brille weil meine Augen gegen Licht etwas überempfindlich sind. Und um ihnen wieder einmal zuvor zu kommen. Sie können in ihren Klausuren soviel schummeln wie sie wollen, und wenn sie direkt vor mir die Lösungen auf einen Spickzettel liegen haben, das ist mir egal. Sie bekommen dann natürlich auch eine nicht zutreffende Note, nämlich die ihrer Antworten, somit also mindestens eine zwei, wenn ihre Antworten richtig sind. Aber… es besteht durchaus die Möglichkeit das ihr zukünftiger Arbeitgeber ihnen aufgrund ihrer guten Noten ein Kommando übergibt, welches sie dann, weil ihre Noten nur eine Lüge sind, in den sicheren tot führen, weil sie einfach nicht genug gelernt haben. Ich lege ihnen nahe, zum Wohle ihrer zukünftigen Kameraden, nicht zuviel zu mogeln.“
Stille. Das mussten die Studenten erstmal verarbeiten. Ein Dozent der Mogeln zulies... . Aber war es den Preis auch wert?
Wieder meldete sich ein Student: „Sie erwähnten, das sie noch einen anderen Job haben. Wie geht das? Ich meine, selbst als Student ist es schon schwer genug nebenbei noch zu Arbeiten.
Und welche Qualifikation haben sie, um hier als Dozent zu arbeiten?“
Einige Leute sogen scharf die Luft ein, den das klang ganz nach einen doch etwas persönlicheren Angriff, zwar nur indirekt, aber dennoch vorhanden. Eikyu lächelte, endlich mal einer der etwas auf den Kasten hatte, dachte er sich und antwortete ruhig aber schmunzelnd: „Ich habe Strategie und Taktik ebenfalls als Pflichtstudium gehabt, studierte dann noch Pädagogik und arbeitete dann als Angestellter einer kleinen Bankfiliale, in der Verwaltung, welches mir die Möglichkeit gibt ihnen etwas über Verwaltung beizubringen, hoffe ich.“
Zufrieden das es keine weiteren Fragen gab fing Eikyu jetzt wiederum mit seiner wichtigsten Frage an: „Es gibt zwei Möglichkeiten wie ich den Unterricht gestallte. Entweder ich trenne die einzelnen Fächer voneinander, oder ich mache sie übergreifend, da sich manche Themen überschneiden. Laut Lehrplan muss ich ihnen nur bestimmte Dinge versuchen zu vermitteln, wie ich das mache bleibt mir überlassen. Also, für was entscheiden sie sich?“
„Welche Unterschiede gibt es da?“
„Bei der getrennten-Fächer-Version wird es langwieriger, manche Dinge werden wiederhohlt in den anderen Fach obwohl es schon x-mal durchgekaut wurde. Es ist schwierig daraus etwas interessantes zu machen. Hauptsächlich wäre dann trockener Unterricht angesagt.
Die andere Variante ist angenehmer, da man themenübergreifend arbeiten kann. Ausserdem bieten sich mehr Möglichkeiten den Raum hier zu verlassen, sofern sie mich dabei unterstützen, und ausserhalb Unterricht zu machen, beispielsweise durch Museumsbesuche.“
Diesmal war es wieder der Junge von vorhin, der Eikyu indirekt angegriffen hatte, der jetzt vorderte: „Dann lasst uns abstimmen. Jeder der für einen dynamischeren Unterricht ist, hebt den Arm, jeder der für eine Fachtrennung ist, enthält sich.“
Ohne zu zögern meldeten sich alle. Somit waren sie Einstimmig für einen fachübergreifenden Unterricht.
Eikyu war froh. Das gab ihn bessere Möglichkeiten den Unterricht etwas lockerer zu gestalten, etwas was er bei den anderen Dozenten immer vermisst hatte. Vielleicht konnte er so auch mit der Gruppe zusammen arbeiten.
„Nun gut. Dann fangen wir mal mit den Unterricht an. Was sagt ihnen die Schlacht um >>Bull Run<< , genaueres Datum wäre der 22. Juli 1861 ? Sie!“
dabei deutete er auf den Jungen der eben zur Wahl aufgerufen hatte.
„Nennen sie mich Darlington“ sagte dieser. Eikyu erinnerte sich, das der Name Darlington Blade in seiner Anwesenheitsliste stand. Somit war Darlington der Vorname, also ein Angebot zum duzen. „Ok, Darlington. Was fällt dir dazu ein?“
„Amerikanischer Bürgerkrieg. Ich glaube die Nordstaatler gewannen diese Schlacht.“
„Na, nicht ganz. Es gab zwei Schlachten um >>Bull Run<<, die erste gewannen die Südstaatler, die zweite die Nordstaatler. Und das Datum ist das der ersten Schlacht. Weis sonst noch jemand etwas darüber?“ fragte Eikyu.
„Simone“ meldete sich eine der Schülerinnen. „es war eine der ersten Schlachten. Aber warum gehen wir soweit zurück in der Geschichte?“
„Weil es damals schon schwerwiegende Fehler gab, die man heute nicht mehr machen sollte. Ausserdem sind gewisse Handlungsweisen dadurch erklärbar. Stimmt. Es war eine der ersten Schlachten zwischen den beiden Gruppen. Einer der Problemfälle damals waren die Uniformen. Jedes Regiment hatte seine eigene Uniform, die teilweise der des Gegners ähnelte, somit kam es vor das sich feindliche Regimenter nicht beschossen aus Angst sie könnten auf eigene Truppen feuern. Das machten sich die anderen natürlich zu nutze um näher ranzukommen und dann aus nächster Nähe auf den Gegner zu feuern. Heutzutage nutzt man ähnliches mithilfe falscher Kennungen. Um so was zu vermeiden werden Scouts eingesetzt, die nahe an die andere Partei herangehen und diese dann ansprechen. Das primitivste Beispiel wäre hier der Kinobesuch. Man wird aufgehalten und aufgefordert sich mit den Passierschein, in Form der Eintrittskarte auszuweisen. Anders ist es mit den Raumjägern die an ein Landungsschiff heranfliegen um es Visuell zu identifizieren. Die Sensoren können sagen das es sich dabei um einen Landungsschiff vom Typ Leopard mit den Namen „Leo“ handelt. Aber bei der visuellen Überprüfung aus nächster nähe stellt sich dann heraus, das es ein Leopard- Jägertender mit den Namen „Panther“ ist… .“
Diese Art des Frage-Antwort-Erklärung-Systems wurde ein Markenzeichen von Eikyu. Auf diese Art bezog er die Studenten mit in den Unterricht, hielt sie wach. Es kam selten vor, das er etwas an die Tafel schrieb, meist waren es nur Gedächtnisstützen oder Stichworte, ebenfalls sehr wichtig um mit den Studenten zu arbeiten. Damit sie aber nicht alles aufschreiben mussten was er sagte, gab er jedem am Schluss des Unterrichts zwei Zettel, die beidseitig bedruckt waren. Dort standen dann in Kategorien eingeteilt, die Bücher mitsamt Autorennamen und Vertreiber (teilweise auch mit geschätzten Preisen), sowie einer zweizeiligen Beschreibung, die Eikyu empfehlen konnte, für seine gesamten drei Fächer und für alle Semester.
Da stand zum Beispiel über ein Buch zum amerikanischen Bürgerkrieg in der Sparte Militärstrategie: „behandelt den Bürgerkrieg auf sozialer, politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene. Dortige Strategien können als Grundlage dienen. Semester 1“
Es gab dabei auch Bücher die scheinbar gar nichts mit den Thema zu tun hatten, wie ein Skriptum zur klinischen Psychologie, mit den Schwerpunkt Aggression. Aber nachdem einer der Studenten sich das Buch in der Bibliothek ausgeliehen hatte und anfing zu lesen, verstand er schnell warum Eikyu dieses Buch gewählt hatte. Den die Aggressionstheorien liessen sich auch auf den Gegner anwenden. Ein kleiner Hinweis darauf, das man mit Psychologie ebenfalls auf den anderen einwirken konnte.


Uni, Ort unbekannt, 3034.

Etwa eine Woche war vergangen, als Eikyu wieder mal in den Unterrichtsraum wollte.
Zwar wunderte er sich, das die Tür etwas geöffnet war, aber er betrat den Raum trotzdem. Ein Fehler, den plötzlich ergoss sich ein Eimer mit kaltem Wasser über ihn. Gleichzeitig prahlte der Eimer auf seine Schulter.
Gelächter von seinen Schülern. Doch er ging nicht darauf ein, stattdessen betrachtete er die Tür eingehender, versuchte herauszufinden wie diese Falle aufgebaut war. Auch das Lachen erstarb. Spätestens als Eikyu sagte: „Nun, da sie alle Mitschuldige sind, wird einer von ihnen die Pfütze dort auffeudeln dürfen. So, und jetzt möchte ich wissen wer das da verbockt hat.“
Zuerst wollte sich niemand melden, doch dann meldeten sich Simone, Jeff und Darlington. Etwas betroffen kamen sie herunter, stellten sich vor ihn. Eikyu fing mit seiner kurzen Standpauke an: „Ihre kleine Falle war miserabel, wissen sie auch warum?“
„Vielleicht weil sie nass geworden sind?“ meinte jemand aus der letzten Reihe. Eikyu lächelte. „Das Wasser ist nicht das Problem. Etwas kühles Nass hat noch keinen geschadet, an einen warmen Tag wie heute.“
„Ansonsten wüsste ich nicht, was daran miserabel gewesen ist, denn sie hat funktioniert.“ Meinte Darlington.
„Ich muss sie enttäuschen. Denn ich sehe zwei Dinge die sie mit ihrer Falle vielleicht erreichen wollten. Entweder wollten sie das Opfer nass machen oder aber mit den Eimer erschlagen.“ Erklärte Eikyu.
Jeff versuchte sich zu verteidigen: „Wir wollten niemanden erschlagen…“
Ruhig ging Eikyu darauf ein. Bisher hatte er nie die Stimme erhoben, oder hatte irgendwie gedroht. Sowas war nicht sein Still. „Vielleicht wollten sie niemanden Schaden, aber genau das haben sie getan. Der fallende Eimer hat mich an der Schulter getroffen. Der Fachbegriff dafür nennt sich >>Begleitschaden<<. Ihre Aufgabe wird es in der Zukunft sein, die Begleitschäden zu begrenzen, immer. In diesem Fall hätte es genügt, den Eimer an den Rohr festzumachen, welches hier quer durch den Raum geht und auch über der Tür entlang verläuft. Mit etwas mehr mühe hätten sie das ganze auch komplizierter bauen können, und gleichzeitig sicherer, die Zeit war da genauso wie die Arbeitskräfte. Ja ich weis das ich mich wiederhole: hätte, hätte sein können, hätte… . Doch wenn sie jetzt nicht schleunigst verstehen was man mit Begleitschäden meint, dann werden sie sehr schnell als Vogelfrei erklärt werden. Kapieren sie das?“ die letzten Worte sagte er sehr laut und verdammt ernst.
Langsam dämmerte einigen der Schüler das er zwar sehr merkwürdige Methoden des Lernens verwendete, das er damit aber auch etwas wichtiges bezweckte.
„Ihre Falle hatte aber noch einen weiteren Fehler. Niemand von ihnen wusste, wer da herein kommen würde. Es war zwar zu vermuten das ich da als erster durchgehen würde, aber es könnte auch ein Verbündeter sein. Dieser wäre jetzt zum Feind geworden. Und das wichtigste: sie haben die Folgen nicht bedacht…“
Jetzt kommt es, dachten viele der Studenten, jetzt kommt die grosse Strafe.
„…für die gesamte restliche Woche werden sie nicht ihr eigenes Material mehr verwenden sondern nur noch das welches sie ordern. Keine Angst, ich werde das mit den anderen Professoren und Dozenten auch noch absprechen, so das die ebenfalls darauf achten werden.“
Er schickte die drei, Jeff, Darlington und Simone wieder auf ihre Plätze während er Zettel verteilte: „ Dieses hier sind Formulare mit denen sie die entsprechenden Sachen in der Verwaltung bestellen können. Ich werde ihnen nicht sagen was sie benötigen werden. Vergessen sie etwas, haben sie Pech, den sie verwenden nur das, was sie in den Formularen bestellt haben. Ein Tip aber: bedenken sie ihre Transportkapazität. Es nützt ihnen nichts wenn sie eintausend Schnellhefter bestellen und sie dann nicht tragen können. Hier ist auch noch der Bestellkatalog. Sie haben nun eine Stunde Zeit ihre Sachen einzutragen. Danach werden wir zur Verwaltung gehen und die Anträge abgeben. Die Sachen werden aber erst morgen abgeholt…“
Genau das taten sie auch. Zwar vielen dem Verwaltungsbeamten beinahe die Augen aus den Kopf als er die vielen Bestellformulare sah, doch widerwillig machte er sich dann an die Arbeit. Den Rest des Tages verbrachten sie dann mit normalen Unterricht.

Allerdings nicht den folgenden Morgen. Hier versammelten sich alle an der Verwaltungsausgabe. Jeder bekam das, was er bestellt hatte, während Eikyu immer mehr schmunzelte. Auch er hatte sich an die Bestellregel gehalten, kam jedoch als letzter dran.
„Tja, Eikyu, das wäre dann wohl alles.“ Meinte der Beamte und stellte einen Hubkarren mit drei Gitterkästen vor ihm ab. „Fürs erste. Ich wette das noch einiges Vergessen wurde.“ Meinte er. „Das ist dann Pech, denn wir haben ab Morgen Inventur. Und die dauert mindestens diese gesamte Woche. Das heist, da kann niemand etwas ordern“ bedauerte der Beamte.
Fröhlich pfeifend marschierte Eikyu hinter den Studenten her. Einer von ihnen fragte: „ Wieso haben sie einen Hubkarren und Gitterboxen? Ich dachte wir sollten nur soviel bestellen, das wir es auch transportieren können?“
„Stimmt. Natürlich musste ich den Hubkarren mitsamt den Kästen auch bestellen. Aber ich habe nie gesagt das sie nicht auch Hilfsmittel mitbestellen können. Sie hätten von mir aus auch ein Industrieskelett bestellen können, um ihre Tragekraft zu erhöhen. Naja, wir werden ja gleich sehen, was alles vergessen wurde.“ Eikyus Laune verbesserte sich immer mehr.
Insbesondere als die Studenten dann im Raum sassen und ihre Bestellungen verglichen.
Kaum einer hatte alles Notwendige bestellt. Manchen fehlten Schreibpapier, anderen verschiedene Stifte, den nächsten Umschläge… .
Fast schon übermütig bot Eikyu an: „Sie können ja jetzt nicht mehr nachbestellen, den keiner von ihnen hat Bestellformulare bestellt und die Verwaltung hat Inventur…Sie können aber diese Dinge von mir bekommen, zu einen gewissen Preis natürlich.“
„Und was kostet uns das alles?“ wollte Simone wissen. Sie war genervt und wollte diese Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. „Ihnen fehlen die Stifte. Mein Angebot: sechs Stifte für zwei Pfund Kaffee. Und ihnen Darlington, fehlen die Blätter. 100 Blätter, gegen 25 Messer. Jeff, sie brauchen noch drei Umschläge, sie bringen 25 Bretter mit…“
So ging das eine ganze Zeit. Er zählte auf, was jeder vergessen hatte und machte Angebote.
„Diese Sachen können sie Morgen mitbringen und werden auch nur Morgen benötigt, sozusagen eine Leihgabe, während die Sachen von mir natürlich ihre Sachen sind.“ Erklärte Eikyu. Darlington brachte die Sache auf den Punkt: „Wenn ich alles miteinander vergleiche dann scheinen wir morgen ein Frühstück zu machen.“
„Genau das hatte ich vor.“
„Ich denke, dagegen hat keiner von uns etwas, oder?“ wollte Darlington wissen. Alle stimmten ihn zu. „So sei es.“
„Gut, nur leider habe ich auch etwas vergessen“ gab Eikyu zu. „Ich habe ein Lineal vergessen, könnte es jemand tauschen?“
Jeff lachte laut, dann schlug er vor: „Wenn sie die Brötchen mitbringen, dann können sie eins von meinen dreien haben“
„Abgemacht.“ Rief Eikyu. Allgemeiner Jubel.
Damit war ihre Unterrichtsstunde vorbei.
Am Mittwoch, während des ausgiebigen Frühstücks, erklärte ihnen Eikyu dann die Wichtigkeit des vorraussehenden Bestellens von Waren, insbesondere im Militärbereich. Denn oftmals war niemand da mit dem man Tauschen konnte, oder der Preis war einfach zu hoch. Desweiteren ging er noch ziemlich genau auf das Thema: Preisentwicklung in Bezug auf Angebot und Nachfrage ein.
Donnerstag sollte dann eine unangenehme Überraschung sein, den Eikyu kam herein und kam gleich zum Thema: „Heute gibt es einen Test.“
Schockierte Stille, dann eine Stimme aus der Mitte: „Ich denke Tests müssen angekündigt werden?“ Eine vorsichtige Kritik.
„Ja, wenn sie sich auf irgendwelche Noten auswirken oder auf die Prüfung. Hier geht es aber nur darum, zu testen ob sie das, was ich versuche ihnen beizubringen auch verarbeiten können. Sie können sich dabei nicht Disqualifizieren oder Schaden. Ich habe vor, diesen Test jeden Monat einmal zu machen, und zwar jeweils Donnerstags. Die Antworten werden dann innerhalb des Unterrichts besprochen.“
„Und was nützt uns das? Wir könnten doch genauso gut eines der von ihnen vorgeschlagenen Bücher lesen?“
„Das könnten sie. Aber sie würden dann nie wissen, was andere Denken, oder ob ihre Antwort nicht vielleicht verbessert werden könnte. Mit diesen Tests können sie selber sehen, wie weit sie mit den Stoff zurecht kommen, erkennen woran sie noch arbeiten können, bevor eine Klausur kommt. Und glauben sie mir, die Tests sind relativ leicht.“ Mit diesen Worten teilte er die Zettel aus, auf denen die Fragen standen, sowie die Kataloge aus der Verwaltung. Die Studenten hatten eine halbe Stunde Zeit, wobei Eikyu noch mal fünf Minuten drauf legte.
Dann beendete er den Test, jeder durfte aber seinen Zettel behalten.
„Gut. Sie sind jetzt alle fertig. Tauschen sie jetzt ihren Zettel mit einen beliebigen Mitstudenten. OK. Die Erste Aufgabe lautete: Konstruieren sie eine Falle, bei der der Feind (Eikyu) nass wird. Ort ist dieses Klassenzimmer, Material ist über die Verwaltung beziehbar, Arbeitszeit liegt bei anderthalb Stunden, Personal ist die gesamte Studiumsklasse. Begrenzen sie die Begleitschäden auf ein Minimum. Bauliche Veränderungen des Gebäudes sind nicht möglich… Nun, Simone, dann trage uns doch mal vor, was auf deinen Zettel steht. Und benutze notfalls auch die Tafel, um Skizzen zu Zeichnen.“
„Hier steht zu Aufgabe eins nur: Ein Metalleimer, mit Wasser gefüllt, wird mit Hilfe einer Schnur an den Zuleitungsrohren über der Tür befestigt. Der Eimer ruht auf der Tür.“
Eikyu überlegte kurz. Dann: „Nun. Eine sehr kurze Beschreibung. Die aber zu viel Fehlerpotenzial enthält. Erstens: wie gross ist der Metalleimer? Wie lang ist die Schnur und welche soll benutzt werden? Und wenn ich den Eimer auf die Tür stelle, was soll er da bewirken? Muss die Tür geöffnet sein, oder geschlossen? Wenn sie jemals Untergebene haben, werden sie ihnen Aufträge erteilen müssen. Diese müssen dann so beschrieben sein, das es so gut wie keine Missverständnisse gibt. Der Nächste also“
Und so ging es Reihum. Jeder durfte etwas vorlesen, es wurde dann nicht nur von Eikyu betrachtet, sondern von der gesamten Klasse, nachdem die Studenten wussten, worauf sie achten sollten.
„Das was sie sagen oder schreiben erzeugt ein bestimmtes Bild im Kopfe des Zuhörers oder Lesers. Sie müssen lernen, es so zu formulieren das es mit ihren Bild, welches sie versuche auszudrücken übereinstimmt.“ Waren Eikyus Abschlussworte für diese Unterrichtsstunde.
08.09.2003 13:25 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Uni, Ort unbekannt, 3034

Es gab Tage, da hatte man einfach keine Lust. Insbesondere an Freitagen. Das Wochenende stand bevor und die letzten beiden Stunden hatte man wieder mal bei Eikyu. Das Studium war eine halbwegs freiwillige Sache, die Studenten konnten selber aussuchen ob sie zum Unterricht gingen oder ob sie lieber etwas anderes machten. So war es für Eikyu nicht verwunderlich das nur neunzehn von insgesamt vierundzwanzig Studenten anwesend waren.
Eikyu merkte das den Leute kaum noch bei der Sache waren. Deshalb unterbrach er sich selbst mitten im Satz: „…somit stand man vor einen kleinen Dorf namens Gettysburg. Aber wie ich sehe lässt ihre Konzentration sehr stark nach. Ich weis das der amerikanische Bürgerkrieg nicht gerade so berauschend interessant ist, wenn man auch viel daraus lernen kann. Um sie wieder etwas zu motivieren werden wir jetzt etwas anderes machen. Wer von ihnen kennt das Spiel Schach nicht? Alle kennen es, gut. Wer von ihnen kennt die Regeln nicht, oder nur ungenügend? Ein, zwei…fünf. Fünf Personen also. Und wer von ihnen hat nur wenig Ahnung von Schach, weil nur selten gespielt…? Aha, weiter zwei Personen. Sieben von neunzehn kennen sich mit Schach nicht sonderlich aus. Jeff? Erklär doch mal alles was du über Schach weist, was für Figuren, wie das Brett aussieht, was das besondere an Schach ist, und so weiter.“
Das schien Jeff gar nicht so recht zu sein, aber er fügte sich: „Das Spiel der Könige.“ Er überlegte einen Moment, erinnerte sich an die gestrigen Hinweise alles so zu erklären das es auch jemand verstand der Strohdumm war. „ Es wird auf einen Brett gespielt, welches in acht mal acht viereckigen Feldern unterteilt ist, die wiederum abwechselnd schwarz oder weis sind. Es gibt zwei Parteien die hier gegen einander antreten, eine mit den schwarzen Figuren, die andere mit den weissen. Von den sechzehn Figuren ist eine der König, ihn gilt es zu schützen und den gegnerischen König zu schlagen, was man allgemein als Matt bezeichnet…“
„Gut. Wie ich sehe haben sie sich einiges zu Herzen genommen was ich gestern erwähnte. Nun Simone, du bist eine derjenigen die Schach nicht kennen, kannst du etwas mit diesen Informationen anfangen?“
„Ich denke schon. Nur frage ich mich, was Schach mit unseren Unterricht zu tun hat?“
Eikyu lächelte wieder sein spezielles Lächeln, wenn jemand ihm unbewusst das Stichwort gab: „Schach wird, wie schon erwähnt, von zwei Parteien gespielt. Genauso wie in den meisten Gefechten, wo es ja selten vorkommt das mehrere Parteien mitmachen. Ich sage selten, nicht niemals. Beim Schach muss man nicht nur angreifen sondern auch verteidigen, die Züge des Gegners voraus sehen, Strategien entwickeln, teilweise Figuren opfern. Genauso wie in einer echten Schlacht. Sie können niemals wissen was der Gegner wirklich tun wird, aber sie können es erahnen. Ich könnte ihnen hier Strategien von grossen Generälen vortragen, aber sie würden wahrscheinlich damit auf die Dauer nicht viel anfangen können. Erstmal muss man ihr strategisches und taktisches Denken anregen, und ich denke, das kann man am besten mit Schach.“
Jemand meldete sich aus der zweiten Reihe: „Sie wollen uns also Schach beibringen?“
„Genau. Und natürlich auch spielen. Und zwar jetzt jeden Freitag in der letzten Stunde. Somit haben sie einen angenehmeren Start ins Wochenende und lernen vielleicht noch was daraus. Ich beantrage also hiermit bei ihnen, das die letzte Unterrichtsstunde am Freitag zur Spielstunde wird.“
Die gesamte Gruppe war baff. Dann meinte Simone: „Ich bin dafür“ und stand auf, die Art und Weise sich für eine Abstimmung zu melden. Immer mehr standen auf, langsam zwar, aber sie standen- im Endeffekt alle.
Wieder einmal freute Eikyu sich. „Ok. Ihr könnt euch wieder setzen. Der Antrag wurde angenommen. Jetzt muss ich euch natürlich Schach beibringen. Leider sind nicht alle da, darum muss ich euch leider beauftragen die Fehlenden, notfalls zu lehren, was ich euch gerade zeige, damit die beim nächsten mal mitmachen können. Aber ich denke das bekommt ihr auch hin…“
Und so fing er an ihnen Schach bei zu bringen. Erstmal nur die Szene mit jeweils acht Bauern und einen König pro Seite. Er benutzte die Tafel um dort ein Spiel anzuzeichnen und es unter der Anleitung der Schüler zu spielen. Erst im laufe der nächsten Sitzungen würde er die anderen Figuren nach und nach hinzufügen, Spezialzüge zeigen, wie zum Beispiel die Rochade, oder das „im Vorübergehen Schlagen“ (en pason). Auch Taktiken kamen erst nach der sechsten Sitzung dran… . Leider sollte das noch für Ärger sorgen.

Wie das eben so ist, als junge Leute, man wollte am Wochenende gern mal in Discos oder Bars um ein bisschen zu entspannen. Darlington hatte einfach Jeff gefragt ob der mit kommt. Und der hatte zugesagt, wohin sie aber genau wollten wussten beide nicht so genau. Irgendwie drifteten sie dann in die Bar „zum goldenen Robert“. Der Name lies eigentlich schlimmes vermuten, aber als sie erkannten das da alle möglichen Leute ein und ausgingen, betraten sie die Bar. Sie war überraschend Sauber, auch wenn es etwas düster wirkte. Lichtquellen waren nur die Tresenbeleuchtungen und die Laser über der Tanzfläche. Es schien eine Mischung aus Bar und Disco zu sein, nicht viel Technik, aber genug um einen gewissen Standard zu entsprechen, genau das richtige für die beiden. „Lass uns erstmal an den Tressen gehen und was bestellen. Wir können ja nebenbei die Lage checken“ schlug Jeff vor. Darlington nickte nur, bestellte dann auch gleich für die beiden ein Bier. „Gezapft, Flasche oder Dose?“ kam die Gegenfrage vom Barmann. Es gab drei Theken, an denen jeweils drei Personen arbeiteten um die etwa zwanzig möglichen Sitzplätze pro Tresen, sowie die Einzelbestellungen für die Tische abzuhandeln. „Gezapft.“ Entschied Jeff dann für sie. „Wenn wir schon mal hier sind, können wir auch mal was trinken, was wir sonst nicht können. Und Gezapftes hatte ich bisher noch nicht.“ „Dein erstes mal?“ „Ja, ist das erste mal das ich in einer Bar bin. Bin eigentlich mehr ein Stubenhocker“
Darlington lachte leise. Er war schon des öfteren in Bars gewesen. Das Bier kam und sie genossen es. „Was denkste eigentlich über unseren Dozenten?“ fragte Jeff.
„Du meinst Eikyu? Interessanter Typ. Seine Methoden sind sehr…komisch. Aber sie wirken. Ich hatte mal einen Blick ins Büchlein werfen können, da wo drin steht was gelernt werden muss. Er führt so ein Buch und streicht durch, was er schon gelehrt hat. Er hat innerhalb dieser zwei Wochen etwa ein Viertel seines Semesterpensums abgehackt. Wenn der so erfolgreich weiter macht, ist er in der hälfte der Zeit durch.“
„Oder er lässt sich dann mehr Zeit bei Dingen wo wir nicht mitkommen, hoffe ich zumindest. Ich glaube er würde das tun. Aber noch ist er ja jung und unverbraucht. Wenn er den Job längere Zeit macht wird er vermutlich genauso wie die anderen.“
Darlington verneinte: „Glaube ich nicht. Ausserdem ist das ja nicht sein einziger Job, wie er sagt. Er meinte ja, das dies nur vorübergehend ist und ich glaube ihn das auch. Derzeit versuche ich über ein paar Kontakte heraus zu bekommen, wer er ist.“
„Du spionierst? Warum?“ Jeff wirkte entsetzt. Doch Darlington erklärte ruhig: „Mir scheint da ist noch mehr. Ich kann nicht glauben das er nur ein einfacher Angestellter in einer Bank ist. Die arbeiten zufällig genauso wie wir Unterricht haben. Das er einen Job hat, ja. Aber was für einen, das will ich noch herausfinden. Keine Angst, ich will ihn nicht Schaden. Ich möchte halt nur wissen mit wem ich’s zu tun habe.“
„Trotzdem finde ich so was nicht gerade sehr gut. Also bohr lieber nicht zu tief. Hey, kannst du mir den Platz frei halten, ich muss mal kurz weg.“
„Klar.“ Meinte Darlington und sah Jeff nach, wie der im Toilettenraum gegenüber verschwand. Es war nicht gerade überfüllt, derzeit, doch war genug los. Hauptsächlich betrachtete Darlington die Tanzfläche, hielt Ausschau nach möglichen, potentiellen, weiblichen Opfern… . Dann sah er Jeff wieder herauskommen aus den Toilettenraum. Jeff wurde kurz abgelenkt, durch den Anblick einer doch ziemlich eng bekleideten Frau, die hinter ihm vorbei ging. Er drehte sich zu ihr um, und stiess dabei zufällig jemanden an. Sofort entschuldigte er sich. Doch der Kerl den er angestossen hatte, schien nicht so friedlich zu sein. Darlington erkannte sofort, das der Kerl auf Ärger aus war. Darum gesellte er sich zu Jeff und meinte zu den Kerl: „Hey, Mann. Er hat sich doch entschuldigt. Und ich glaube nicht das es weh tat, als er Sie angetippt hat, mehr war es nicht.“
Der Kerl fing jetzt richtig an sich aufzubauen. Darlington merkte das der Kerl noch zwei weiter Typen bei sich hatte, ebenfalls welche die man allgemein mit Schränken verglich. Er würde es zwar mit einen von ihnen aufnehmen können, Jeff hingegen gar nicht, so dünn und schwach wie der war.
„Na, wer bist du den? Wohl der grosse Bruder von den Kleinen was?“ damit spielte der Kerl auf ihre Ähnlichkeit Betreff der Haarfarbe und Frisur hin. Auch die Kleidung war ähnlich- Jeanshosen mit T-Schirt. In diesen Halbdunkel konnte man sie tatsächlich für Brüder halten.
„Genau. Nur wen sie uns jetzt bitte vorbei lassen würden, wir würden gerne wieder an die Bar…“ versuchte es Darlington auf die freundliche Art.
Doch der Kerl lies sich nicht erweichen, wollte gerade auf ihn losgehen, als eine Stimme von Links kam: „Hey, da seit ihr ja. Kommt und setzt euch zu uns“ Diese Stimme gehörte einen blonden Mädchen, welches Darlington und Jeff meinte. Sie konnte gerade mal zwölf sein, wie war die bloss hier herein gekommen?
„Was willst du den hier? Hast du dich vielleicht verlaufen? Geh lieber zu deiner Mami, Kleine, bevor der böse Onkel hier dich verprügelt“ lachte der Kerl. Noch bevor irgendwer reagieren konnte, rauschte eine schwarz gekleidete Person heran packte den Kerl und einen seiner Kumpanen an den Hals und hob sie daran hoch. Es war niemand anderes als Eikyu der die beiden hilflosen anbrüllte: „Wie könnt ihr es wagen so mit meiner Frau zu reden. Noch einmal so eine Beleidigung und ich brech euch jeden Knochen im Leib. Und nun fort mit euch.“ Mit den letzten Satz lies er sie fallen. Wie die Hasen rannten die drei weg, raus aus der Bar. „Und ihr beide kommt mit…“ sagte Eikyu zu Darlington und Jeff. Sie setzten sich an einen der hinteren Tische wo Eikyu ihnen erstmal Jenny vorstellte, das blonde Mädchen.
„Ist sie wirklich ihre Frau? Ich meine sie ist doch noch minderjährig und sie sind…na ja, sie könnten ihr Vater sein“ tastete Jeff an. Statt Eikyu antwortete Jenny: „Ja, ich bin seine Frau. Es ist eine Zweckehe, so was wie eine politische Heirat.“ Eikyu ergänzte: „Wir stammen beide aus den Kuritaraum, auch wenn wir nicht so aussehen. Dort sind frühe Hochzeiten normal, solch ein Altersunterschied eigentlich nicht, aber wie sie schon sagte, es ist eine politische Ehe, bei der wir aber beide bisher ganz gut auskommen“
„Untertreib nicht immer so“ maulte Jenny, mehr scherzhaft. Irgendwie war klar, das die beiden miteinander gut klar kamen, trotz des Altersunterschied.
„Aber wie ist das? Ich meine, jeder Mann hat doch gewisse Bedürfnisse…“ wollte Jeff wissen. Ein unangenehmes Thema, wie er gleich merken sollte, als Eikyu sagte: „Es gibt für solche Dinge auch andere Frauen, die Kosten zwar etwas Geld…“ Jenny ergänzte: „…und mit denen kann er tun, was mit mir nicht geht. Oder was ich niemals zulassen werde. Nicht nachdem ich schon mehrmals von jemanden vergewaltigt worden bin…“
Das Thema wurde schnell beseitigt. Es wurde jedoch klar, das Eikyu nicht der Vergewaltiger war. Man unterhielt sich dann lieber um banalere Dinge, wie das letzte Spiel der Giants… .
Insgesamt sollte es dann noch ein recht angenehmer Abend werden, insbesondere für Jeff der die meiste Zeit mit Jenny auf der Tanzfläche stand, während Darlington mit Eikyu reden konnte… .


Uni, Ort unbekannt, 3035

„Verdammt noch mal. In was haben sie mich da hinein geritten?“ schrie der Detektiv Darlington an. Überrascht sah der den Mann an. „Ich weis nicht. Ich wollte nur das sie ein paar kleinere Nachforschungen über einen gewissen Eikyu machen.“ Er war sich keiner Schuld bewusst, hatte den Detektiv alles geschildert was er wusste und auch nur gebeten erstmal vorsichtig zu werke zu gehen. „Nur ein paar Nachforschungen. Ja. Die habe ich auch gemacht. Ich war vorsichtig. Erstmal eine einfache Nachfrage in der Datenbank und dann etwas weiter gehen. So diskret wie möglich. Und plötzlich muss ich um mein Leben bangen.
Dir ist ja nicht mal klar was ich in den letzten beiden Tagen durch gemacht habe… . Ich habe Informationen, wenn auch nur oberflächliche. Aber die kosten jetzt das dreifache.“
Der Detektiv war komplett aufgelöst, sah sich immer wieder um, als ob er etwas befürchtete.
„Das dreifache? Na gut. Mit etwas mühe kann ich das Geld zusammen kratzen und ihnen Morgen geben.“ Meinte Darlington.
„Nicht Morgen sondern Heute noch. Mein Flug geht um Mitternacht, ich muss hier weg. Sowas…ich dachte es wäre ein einfacher Job; und was ist? Der Geheimdienst ist mir auf den Fersen.“
Darlington versuchte seine Neugier zu verbergen: „Also gut, heute noch, aber nun erzählen sie doch erstmal was sie haben.“ Der Mann schüttelte den Kopf, sah sich noch hektischer um, in der Bar. Dann: „Ok. Ich habe den Namen gefunden. Eikyu. War ganz leicht. Eingeben und schwups war er da. Den gab es nur dreimal. Wobei die anderen Namen alle veraltet sind und die Personen nicht mehr leben. Einer sogar aus Sternenbundzeiten… . Egal. Er kommt von Luthien, zumindest steht das da. Dort ist er geboren, 3001. Nichts auffälliges bis dahin. Nur das er ziemlich Ortsgebunden war, bis er zur Akademie ging. Seine Ausbildung zum Mechkrieger hat er mittelmässig bestanden, ausser in den bereichen Strategie und Taktik, da ging er als zweitbester durch. Und in Führung war er sogar der Beste. Dann Studiert er Pädagogik, während er gleichzeitig Direktor einer Bankfiliale auf Luthien wird, was er auch noch ist. Dann heiratet er eine Minderjährige, scheinbar eine politische Hochzeit, denn beide sind adelig, wobei sie aus verschiedenen Adelsklassen kommen…“
„Momento mal. Sie sagten eben: er ist Direktor einer Bankfiliale? Uns erzählte er, das er ein Angestellter in der Verwaltung einer kleinen Bank ist. Ein Angestellter.“
„Hah. Kleine Bank. Der Kerl arbeitet für die Erste Sternenbundbank. Ist eine recht grosse Bank. Hat auf fast allen Planeten Filialen. Ich glaube sogar, das die mit Comstar zusammenarbeiten. Und als Angestellter in der Verwaltung, pah. Na gut. Man könnte den Posten als Direktor so natürlich auch sehen, wenn man diese Filiale nur als kleinen Teil der Bank sieht… . Da hat er tüchtig untertrieben. Nun. Ich wollte etwas tiefer stöbern, mal sehen was seine Krankenakte sagt, oder was man so über seine Familie erfahren konnte. Mich wunderte schon, das er nur einen Vornamen hatte. Mist, das hätte schon Warnung genug sein müssen, aber da war es schon zu spät. Ich gab meine Anfrage ab und wurde durch Passwortabfrage abgeblockt. Ich starrte mindestens eine Minute auf den Bildschirm bevor mir klar wurde was das bedeuten konnte. Sofort schloss ich die Verbindung, fuhr sogar meinen Rechner runter. Doch es war zu spät. Ich ging danach erstmal einen Trinken und als ich wiederkam. War irgendwas in meiner Wohnung anders. Alles war noch so wie vorher, doch als ich meinen Rechner startete und mir das ganze noch mal ansehen wollte…die Daten waren gelöscht. Komplett entfernt. Auch den Ausdruck den ich über Eikyu gemacht hatte war verschwunden. Dreck, dachte ich. Da waren Profis am Werk. Und da klingelte es auch schon an der Tür. Ein Typ stand vor mir, ganz einfach gekleidet. Definitiv draconischer Herkunft. Er sagte mir ganz höflich das ich gewisse Nachforschungen nicht weiter verfolgen sollte, da es nicht gerade Gesundheitsfördernd für mich sei. Er wies mich darauf hin, das der Verkehr in letzter Zeit sehr zugenommen hatte, und man sich nicht mehr so auf die Reaktionen der gestressten Autofahrer verlassen konnte. Genauso wie er kam, verschwand er wieder. Und kaum war er gegangen als ich wieder Besuch bekam. Diesmal nicht durch die Tür, sondern über den Balkon, den die Tür hatte ich dummerweise aufgelassen. Drei Frauen kamen da rein, eine schöner als die andere. Doch sie hatten nicht vor, mir angenehm zu werden. Ganz im Gegenteil. Während zwei von ihnen mich in die Mangel nahmen machte die dritte irgendwas mit meinen Rechner, wie ich später erkannte hat sie einen handelsüblichen Virus drauf losgelassen der meine Festplatte komplett zerstörte und dann noch das Bios zerschoss. Und das alles mit der Warnung, das ich in gewissen Bereichen besser nicht weiter stöbern sollte. Auch das waren Profis. Sie hinterliessen keine Spuren und die Wunden an mir, könnten durchaus von einen Treppensturz kommen. Innerhalb von acht Stunden hatte ich besuch von drei verschiedenen Parteien nur weil ich über diesen blöden Eikyu nachgeforscht habe…“
„Und wer waren die Parteien?“ wollte Darlington wissen. Jetzt verstand er auch, warum der Detektiv so ängstlich war, und warum er aufpasste die rechte Seite nicht zu sehr zu belasten. Wahrscheinlich hatte er sich die Rippen geprellt oder gar gebrochen.
„Der Asiat könnte von der ISA sein, den der Heimatort von Eikyu lautet ja Luthien. Aber die andern? Keine Ahnung. Ist auch egal. Ich will nur weg hier, also bekomme ich nun das Geld?“
„Ja, ist ja schon gut.“ Meinte Darlington und zahlte. Normalerweise wäre das eine verrückte Geschichte, aber dieser Detektiv war Darlington schon länger bekannt, den er war ein Freund der Familie gewesen. Er hatte keinen Grund Darlington zu belügen.


Ärger stand Eikyu bevor, als zur Versammlung der Lehrer ging. Der Angriff kam innerhalb weniger Minuten von niemand geringeren als den Professor der Medizin, seinen grössten Gegner: „Herr Eikyu untergräbt mit seinen Methoden unser gesamtes Lehrsystem…alleine seine Spielstunde an jeden Freitag oder seine Tagesausflüge jeden Monat… .“
Eikyu kannte die Vorwürfe. Die alteingesessenen Professoren kamen einfach nicht mit seiner Art klar, wollten ihn raus werfen. Nur konnte man das nicht so leicht, da er sich nichts zu schulden kommen lies. Und dann kam der grösste Treffer des Professors: „Ich bin mir mit Professor Ilsius einig. Entweder Herr Eikyu geht oder wir beide gehen.“
Das war ein schwerer Treffer. Denn gegen diese Erpressung war er machtlos.
„Wir haben schon öfters darüber gesprochen, aber bitte. Erstens: jeder Dozent kann lehren wie er will, solange er sich an die Lernvorgabe hält, also das was gelehrt werden muss auch vermittelt. Über die Methoden kann man selber verfügen. Ich selber habe diese Lehrgang mitgemacht und mir ist aufgefallen das der Stoff sehr trocken ist und dadurch schwer verständlich. Zweitens: den Vorwurf der Geldverschwendung weise ich zurück. Ich nutze die Ressourcen die ich verwenden darf, aus der Verwaltung. Verschwendet wird bei mir nichts. Und die Ausflüge werden von mir selber bezahlt, nicht von den Geldern aus den Etat obwohl ich die auch nützen könnte. Ich halte mich an die Regeln und trotzdem wollen sie mich raus haben, nur weil sie zu beschränkt sind um andere, wirkungsvollere Lernmethoden zu akzeptieren. Um ihr Ziel zu erreichen sind sie sogar bereit den Vorstand zu erpressen… .“
Er war wütend, wusste aber das er nichts dagegen machen konnte. Er hatte verloren. Und so war es denn auch. Eikyu wurde zum Rücktritt gedrängt. Kündigen konnte man ihn nicht, da er sich nichts zu schulden kommen lassen hatte. Mit gesengten Schultern ging er.
„Halt Eikyu. Sie sollten wissen das nicht alle so denken wie diese Sturköpfe.“ Erklärte einer der jüngeren Professoren. „Ich bin zwar auch nicht mit ihren Methoden einverstanden aber ich sehe denn Erfolg. Und sie haben die Sympathie ihrer Studenten und auch vieler Studenten die nicht in ihren Kurs angehören. Ich weis das nützt ihnen nichts mehr. Aber ich dachte das ich ihnen das zumindest sagen sollte…“ „Danke. Ich hoffe nur, sie kümmern sich um die Studenten. Das ist es was zählt und nicht unsere Differenzen. Ich bin nur darüber betrübt, das manche Leute nicht diese Differenzen vernünftig austragen können.“ Mit diesen Worten ging er. Und er konnte noch nicht einmal seiner Klasse bescheid sagen… .


Uni, Ort unbekannt, 3035

„Ich muss ihnen leider mitteilen, das Herr Eikyu nicht mehr für uns arbeitet.“ Die Worte des Professors sorgten für eine geschockte Stille. Er war derjenige der gestern Eikyu aufmuntern wollte. Und jetzt stand er vor dieser Klasse um ihnen das ganze zu erklären.
„Wie sie wissen, gab es gestern eine Besprechung. In ihr wurde von zweien meiner Kollegen der Rücktritt von Herrn Eikyu gefordert, oder sie würden kündigen…“
„Aber er ist doch nur Kündbar wenn er sich was zu schulden kommen läst?“ meinte eine der Studentinnen. Darlington antwortete für den Professor: „Deshalb legen sie ihn ja auch einen Rücktritt nahe. Denn grosse Fehler hat er garantiert nicht gemacht. Stimmts, Prof?“
„Ähm, ja. Die Anschuldigungen Betreff Geldverschwendung und Unterschlagung konnte er wieder legen. Nur seine unorthodoxen Lehrmethoden stossen insbesondere bei den älteren Lehrkräften nicht gerade auf Gegenliebe. Um nicht zu sagen: sie gefallen überhaupt nicht. Auch mir gefallen sie nicht, doch sehe ich die bisherigen Fortschritte, die sie durch seine Art gemacht haben.“
„Wo haben wir den Fortschritte gemacht und was hat seine Methode denn bewirkt, ausser das man ihn deshalb kickt?“ wollte Simone niedergeschlagen wissen.
„Nun. Erstmal hat er eine Kursbeteiligung von konstanten einhundert Prozent. Sie sind alle jedes Mal da, wenn seine Stunden anstehen. Und nicht nur sie. In seiner sogenanten Spielstunde am Freitag, hat er eine minimale Kursbeteiligung von einhundertzwanzig Prozent. Das bringt auch anderen Kursen etwas, da die Studenten diese Besuchen um in Anschluss daran seinen Kurs zu besuchen. Zum zweiten werden sie durch seine Art animiert hier zu sein und zu lernen, wodurch sie mittlerweile sogar weiter sind, als ihre Vorgänger zu diesen Zeitpunkt. Zugegeben, mir ist aufgefallen das er seine Themengebiete miteinander vermischt und teilweise auch Dinge aus späteren Semestern mit rein nimmt, wie vor kurzem die Analysen der Sternenbundgefechtstaktiken, ein Thema was frühestens im vierten Semester angesprochen wird. Aber scheinbar ist er auch damit erfolgreich. Die Klausur, die sie alle geschrieben haben wurde von jeden bestanden, ebenfalls ein Zeichen dafür das er erfolg hat, mit seiner Methode. Und drittens hat er durchaus etwas bei uns bewirkt. Er zeigt uns, das man sich nicht nur an das trockene Schema halten muss, sondern manchmal auch die Studenten mit einbeziehen muss.“
„Und trotzdem hat man ihn gehen lassen?“
„Ja. Lieber ihn, der er nur als Aushilfe her kam, als zwei festangestellte Professoren die schon langjährige Erfahrung haben. Das war auch der Grund warum er ging. Er hat gesehen das es mehr schaden würde, wenn die Professoren gehen würden, als wen er geht.“
„Das Leben vieler…“ fing Darlington an. Jeff beendete: „geht vor den Leben weniger.“
„Wir wollen ihn zurück haben, was müssen wir tun, damit das geschieht?“ Simone war aufgebracht und voller Tatendrang. Es fehlte nicht viel und sie würde auf den Professor losgehen. Darlington wusste das nur zu gut. Seit etwa einen Monat war er mit ihr zusammen und kannte mittlerweile einige ihrer Charakterzüge.
„Man müsste ihn überzeugen doch weiter zu machen. Was eigentlich nicht das Problem sein dürfte, da er bisher noch keine Kündigung eingereicht hat, dieses aber sicherlich innerhalb dieses oder des nächsten Tages machen wird. Desweiteren müssten die Professoren überzeugt werden weiter zu machen, trotz das er da ist. Das wird schwierig, sehr schwierig. Tja…und dann müsste man noch die Leitung hier überzeugen. Was ebenfalls schwer ist. Denn ich weis nicht wie man das schaffen sollte.“ Der Professor war ebenfalls etwas ratlos.
„Wer übernimmt jetzt eigentlich diesen Kurs? Wir haben schliesslich ein Recht auf unsere Bildung.“ Damit hatte der Student eine interessante Frage gestellt. Bei der der Professor wieder überlegen musste. „Ich werde die Klasse genauso übernehmen müssen wie die anderen Lehrkräfte. Leider haben wir keinen Ersatz für Herrn Eikyu. Wir alle werden uns also seine Fächer teilen müssen. Da wir aber auch noch unsere Fächer haben werden sie fast täglich einen anderen Dozenten haben… .“
„Was bedeutet, wir werden herumgeschubst und von Leuten unterrichtet die dieses Fach vor Jahrzehnten hatten. Ihre Informationen und ihre Art des Lernens wird wahrscheinlich dementsprechend auch veraltet sein, was bedeutet das der ganze Kurs damit sinnlos ist. Ich bin dagegen, wer noch?“ fragte Simone. Fast gleichzeitig standen alle auf, somit hatten sie abgestimmt. „ich frage nochmals. Was können wir tun um unseren Unmut zu zeigen?“
„Streiken“ meinte Darlington. Der Professor nickte.
„Ja. Obwohl Streiken nicht das richtige Wort ist, eher Boykotieren. Wenn sie einen realen Grund vorweisen können und ich denke diese Situation ist so ein Grund… . Aber so leicht ist das wiederum auch nicht fällt mir wiederum auf. Am besten sie wenden sich da an die Leitung (bevor ich jetzt was falsches sage). Andererseits werden sie alleine auch nicht viel erreichen können…“
„Egal“ sagte Darlington, „Los, lasst uns zur geliebten Leitung gehen.“ Allesamt gingen sie dahin, auch der etwas verwirrte Professor ging mit. Doch da bekamen sie von der Sekretärin nur zu hören: „Bei diesen Problem müssen sie sich an den Professor, der den Lehrstuhl der Fakultät inne hat, wenden.“ Vorlaut wie immer fragte Jeff: „Und wer ist das?“
„Nun. Das ist Professor Doktor Newton natürlich“
„Moment.“ Unterbrach der Professor. „Newton ist seit vier Tagen tot. Also, wer ist sein Nachfolger in diesen Bereichen?“
Die Sekretärin war mindestens genauso überrascht wie die Studenten. Nach kurzem überlegen sagte sie: „Der Nachfolger wäre dann derjenige der sie unterrichtet…Eikyu heist er, glaube ich…“
„…und dem wurde gestern nahe gelegt zu kündigen.“
Fast gleichzeitig sagten der Professor und die Sekretärin: „Oh, Scheisse“
„Kann mal irgendwer sagen was das ganze jetzt bedeutet? Ich steig hier irgendwie nicht mehr durch“ meinte einer der Studenten. Ihm ging es dabei wie fast allen. Der Professor klärte sie dann auf: „Der Lehrstuhlinhaber kümmert sich um alle Belange seines Studienbereichs. Newton war mit den Bereichen Strategie, Taktik, Verwaltung und Psychologie betraut. Er hat zwar kaum noch gelehrt aber dafür sich um die Finanzen, die Materialien und so was gekümmert, halt das gemacht was dafür notwendig ist um den Lehrstuhl zu betreuen. Da er jetzt nicht mehr ist, sind die Professoren dran, seinen Posten zu übernehmen. Psychologie ist kein Problem. Das übernimmt dann Professor Ilsius. Verwaltung könnte ich übernehmen, wenn Professor Ilsius das nicht übernehmen möchte, wobei ich jedoch anmerken muss, das er das nur studiert hat, vor etwa dreissig Jahren, aber nie gelehrt hat. Für die Bereiche Strategie und Taktik haben wir aber niemanden. Eikyu ist, war der einzige. Wenn jedoch kein Lehrstuhlinhaber da ist, gibt es auch kein Geld für den Bereich, er existiert nicht mehr und darf auch nicht mehr von der Schule angeboten werden. Faktisch sitzen sie alle hiermit auf der Strasse.“
Totale Stille. „Ausser die Leitung findet schnellstens einen Ersatz. Nur wird ihr das wohl nicht gelingen.“ Dann explodierte der Raum förmlich als sämtliche Studenten wütend losredeten. Darlington unterbrach sie alle, indem er laut schrie: „Ruhe“. Langsam wurde es leiser und er konnte sich verständigen: „Dann müssen wir erstmal mit der Leitung direkt sprechen, denn wenn mich nicht alles täuscht ist das die nächste Anlaufstelle. Und dann erst können wir uns überlegen was wir tun. Ausser…wir werden von denen abgelehnt“ mit den letzten Worten sah er direkt die Sekretärin an, die wie zufällig dann zur Sprechanlagenkontrolle griff und den Direktor verständigte. Es passte ihm zwar nicht, aber er musste die Studenten empfangen. Das Dilemma war ihm zwar bewusst, aber auch wieder nicht so sehr. Eikyu war auch dem Direktor ein Dorn im Auge und deshalb wollte er ihn nicht wieder haben. Somit empfahl er den Studenten nur, sich darum mal keine Sorgen zu machen und wieder in den Unterricht zu gehen. Vielleicht würden sie dieses Semester keinen finden, aber der Unterricht würde dann mit Hilfe der anderen Professoren schon stattfinden, das von denen aber keiner mit Strategie oder Taktik etwas anfangen konnte, überhörte er einfach.
Die Studenten wurden von ihm sozusagen heraus geschmissen. Empört versammelten sie sich dann wieder im Klassenraum. „Wir müssen etwas tun.“ Meinte Jeff.
„Und wir werden etwas tun. Als erstes suchen wir Eikyu. Und zwar nach den gleichen Schema, wie er uns vor einen Monat Simone suchen lassen hat, nur das wir jetzt nicht auf die Funkgeräte zurück greifen können. Wir bilden wieder sechs Lanzen. Die möglichen Punkte, wo Eikyu sein könnte, sind die Bar, sein Zuhause oder der Park. Vielleicht auch der Raumhafen noch. Desweiteren möchte ich das eine Lanze sich mit Hauptmann Rainer trifft. Es ist zwar unwahrscheinlich das Eikyu ihn im Altenheim besucht, statt sich mit ihm im angrenzenden Park zu treffen, aber vielleicht könnte man ihn fragen was wir machen können. Die letzte Lanze wird sich mit den Studenten hier bereden. Wir werden einen Boykott vorbereiten müssen. Wie der Professor schon sagte: alleine werden wir das nicht schaffen. Und ich glaube wir werden Hilfe bekommen…“ sagte Darlington.

Sie fanden Eikyu schliesslich im Park wo er mit Hauptmann Rainer Schach spielte. Eikyu hörte sich alles an, erkannte das Dilemma und ging dann mit den Studenten einen Plan durch, wie sie doch noch zu ihren Recht kommen könnten. Ab da ging alles ziemlich schnell. Nachdem mehr als die Hälfte aller Studenten, und indirekt auch ein drittel der Dozenten, den Unterricht für eine volle Woche Boykotierten, geriet die Leitung unter extremen Druck, zumal auch die beiden Professoren, welche Eikyu feuern oder selber kündigen wollten, von den Studenten nicht mehr beachtet wurden. Es blieb der Leitung nichts anderes über als Eikyu zu bitten, wieder zu Lehren und vorübergehend den Posten eines Lehrstuhlleiters zu bekleiden, was er dann auch tat. Damit die beiden Professoren, die Eikyu jetzt hassten, nicht gingen, schlug er vor, das er dieses erste Semester, sowie die nächsten beiden noch beenden wollte und dann zurück treten würde. Innerhalb dieses Zeitraums, von anderthalb Jahren musste es möglich sein, einen Ersatz für ihn zu finden. Als Eikyu ging waren zwar alle Studenten ziemlich betrübt, aber der Ersatz war mittlerweile so gut von Eikyu eingearbeitet worden, das er guten Gewissens gehen konnte, als der wohl geachteste Dozent aller Zeiten, den welcher Dozent konnte schon von sich behaupten, anderthalb Jahre als Lehrgangsleiter gearbeitet zu haben?
10.09.2003 06:22 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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gefundenes Kind


Unbedeutende Peripheriewelt
Kuritaraum
3040

Ein einfacher, armer Planet, so unwichtig das er nur von einen niedrigen Adeligen verwaltet wurde.
Der Adelige, ein Mitdreissiger, dünn wie eine Bohnenstange war gerade auf den weg nach Hause. Zu Fuss musste er die weite Strecke gehen, den das Fahrrad, welches er neben sich schob, hatte einen platten Reifen. Ein Auto…so was konnte er sich nicht leisten.
Irgendwie glaubte er nicht, das irgendwas seine schlechte Laune verbessern konnte, aber er versuchte sein bestes indem er seinen Geist lehrte und dem Nieselregen lauschte. Gerade passierte er die Einfahrt zu den Anwesen der Nachbarn. So bezeichnete er es zumindest. In Wirklichkeit gehörte das Grundstück ihm und die Derses bestellten es nur. Überraschenderweise sah er dort niemanden. Dann erinnerte er sich, sie wollten heute die Zäune erneuern. Beruhigter ging er den ausgetretenen Feldweg weiter, der sich langsam in ein einziges Schlammloch verwandelte. Die Derses waren mit ihm und seiner Frau Kiku befreundet, trotzdem war er auf sie neidisch. Den er hatte es mit seiner Frau nicht geschafft Kinder zu zeugen, während die Derses immerhin schon sechs hatten. Endlich schaffte er es sein kleines Haus, am Rande des Wäldchen zu erreichen, wo ihn Kiku, seine Frau erwartete.
„So spät? Was ist passiert?“ fragte sie besorgt.
„In der Siedlung bin ich wohl über ein paar Glassplitter gefahren. Das hat meinen Vorderreifen aufgeschlitzt und deshalb musste ich die zehn Kilometer schieben.“
„Du ärmster. Komm erstmal rein, so durchnässt wie du bist… .“
Dankbar lehnte er das Fahrrad an die Wand und ging dann ins Haus. Nachdem er sich umgezogen hatte, wartete Kiku schon mit dem Essen: Reis, ein paar Waldfrüchte und etwas Fisch. Mehr gab es nicht denn alles andere war zu teuer. Doch Kiku wusste wie man es auf verschiedene Arten zubereiten konnte, so das es nicht langweilig wurde. Ein Aussenstehender hätte das ganze als romantisches Abendessen abgetan, so wie sie da bei Kerzenschein und ein paar Gläsern mit Wasser sasssen. Aber Strom gab es in diesen Haus auch nicht, genauso wenig wie Gemälde oder besondere Möbel. Der Planet war arm, und dementsprechend auch die Kwams obwohl sie den Planeten verwalteten für Haus Kurita.
Sie waren gerade beim Abwaschen als es an der Tür klopfte.
Verwundert machte er auf. Wer kam den noch zu so später Stunde? Doch draussen stand niemand. Er wollte schon die Tür zu machen als ihm die Lumpen auf der Schwelle auffielen. In diesen Lumpen gehüllt lag ein Säugling. Noch während er den Säugling vorsichtig aufhob rief er seine Frau: „Kiku?“
„Ja, oh. Ein Findelkind.“ Sagte sie überrascht. Dann: „Ich werde mal die Derses fragen. Vielleicht haben die ja jemanden gesehen.“
Während sie bei den Derses war, kümmerte sich ihr Mann erstmal um das Kind. Als sie dann mit der negativen Meldung wieder kam, sagte er: „Es ist ein Junge. Definitiv kein Asiate, ich würde eher vermuten das es sich um ein Davion handelt. Dabei meine ich nicht nur die blonden Haare… . Und er hat einen verdrehten Fuss.“ Dabei deutete er auf den linken Fuss, der tatsächlich um etwa hundert Grad nach rechts gedreht war, somit deuteten die Zehen nicht nach vorne sondern auf den rechten Fuss.
„Werden wir ihn behalten?“ fragte Kiku. Man merkte ihr an, das sie sich sehnlichst ein Kind wünschte, egal welcher Nationalität oder welche körperlichen Fehler es hatte.
„Ja. Ich werde morgen die Vormundschaft beantragen.“ Antwortete er, sehr zur Freude seiner Frau, die ihm daraufhin um den Hals viel und sich an ihm schmiegte, während er noch das Kind im Arm hielt… .



Unbedeutende Peripheriewelt
Kuritaraum
3044

Das Kind, welches die Kwams vor vier Jahren vor ihrer Haustür fanden, entwickelte sich trotz der Fussbehinderung recht gut. Mit mühe hatte man es damals geschafft, genug Geld aufzutreiben, damit das Kind ins Krankenhaus eingeliefert werden konnte, um den Fuss von ihm zu richten. Es war zwar nicht vollständig gelungen, das Bein war jetzt geringfügig kürzer, und der Fuss stand immer noch 20 Grad nach rechts ab, aber es genügte dem Kind zum rumtollen mit den ein Jahr jüngeren Nachbarskind.
Da ihr Findelkind keinen Namen hatte, aber auch nicht aus einer asiatischen Familie abstammte, gaben sie ihm den Namen Benno.
Und wieder mal tollte Benno mit Fredo (den jüngeren Nachbarssohn) herum. Sie jagten sich gegenseitig durch das Gelände, obwohl Kiku ihnen das verboten hatte.
Zwar war Benno bei weitem schneller als der etwas molligere Fredo, aber ihm fehlte die Ausdauer für ein langes Rennen. Er bekam einfach nicht genügend Luft. Zwar konnte man dieses Problem medizinisch beheben, ein Eingriff in die Luftröhre und den Lungen, aber das war auf diesen Planeten nicht möglich. Keiner der hiesigen Ärzte hatte das Wissen für diesen Eingriff, geschweige denn das Material. Das bedeutete, das Benno in ein anderes Krankenhaus gebracht werden müsste, weit ab von diesen Sonnensystem und das würde teuer, zu teuer für die Kwams. Deshalb hatte Kiku bei einigen Banken nachgefragt, die letzte war die Ersten Sternenbundbank. Alle hatten abgelehnt, nur die ESbb hatte erklärt, das man den Fall prüfen müsste und jemanden vorbei schickte.
Wie durch ein Zufall wurde ihnen zwei Tage später ein Besuch angekündigt. Eine gewisse Jenny (ein Nachname stand nicht drauf), sie war die Frau des Bankdirektors, wie Kiku erfahren hatte.
Vielleicht würde diese Jenny ein gutes Wort für die Kwams einlegen können, wenn sie hier in kurzer Zeit zu Besuch kommen würde.
Jemand klopfte. Kiku öffnete, gefolgt von ihren Mann und beide waren überrascht.
"Hallo, ich bin Jenny. Und sie sind sicherlich die Kwams?" wurden sie angesprochen. Verdutzt baten sie: "Ähm, ja. Aber kommen sie doch erstmal herein."
Benno blieb wie angewurzelt stehen als er Jenny sah. So schnell, das Fredo, der ihn jagte nicht rechtzeitig reagieren konnte und gegen ihn lief. Beide gingen zu Boden. Sie rappelten sich schnell wieder auf und starrten Jenny genauso verdutzt an wie die Kwams.
Jenny war zwar genauso gross wie Kiku, doch das war die einzige Gemeinsamkeit der beiden. Den Jenny war blond und brachte wohl auch ihre sechzig Kilo auf die Waage, wobei sich das Gewicht mehr auf die weiblichen Rundungen verteilte, den auf den Bauch. Dagegen konnte Kiku nicht mithalten, sie war eher flach gebaut.
Das war aber nicht der eigentliche Verwirrfaktor sondern eher das Alter, Jenny war vielleicht gerade mal volljährig. Und sie sollte die Frau des Direktors sein?
Das jung-heiraten war eigentlich nichts besonderes, das jung-heiraten einer nicht-Asiatin dagegen schon. Und Jenny war keine Asiatin.
"Leider hat Eikyu, mein Ehemann, derzeit anderweitig zu tun, deshalb kann er leider nicht kommen und hat mich stattdessen her gebeten. Da ich ja sowieso schon auf diesen Planeten war..."
"Moment. Ihr Ehemann, Herr Eikyu, ist doch der Direktor der Ersten Sternenbundbank, oder?" fragte Kiku. Sie war für die Finanzen im Haushalt zuständig, deshalb führte sie auch das Gespräch. Jenny meinte nur:"Ja"
"Aber wieso sagen sie dann, das sie sowieso schon auf diesen Planeten sind? Das bedeutet ja, das sie eigentlich woanders sind?"
"Ja. Unsere Heimat ist ein unbedeutendes Sonnensystem nahe Luthien, also schon etwas weiter entfernt. Aber Eikyu meinte, ich könnte ruhig mal einige der etwas weiter entfernten Fillialen besuchen, um zu sehen, wie die so arbeiten."
"Halt. Ich dachte, sie sind die Frau des Direktors der Ersten Sternenbundbank, hier. Soweit ich weis, sind das Einheimische, sie sagen aber, sie würden nicht von hier kommen, sondern in etwa von Luthien...das wiederspricht sich doch?" Kiku war etwas vorsichtig, schliesslich konnte jeder behaupten er wäre sonst wer.
Das Eikyu der Direktor war, wurde ihnen von den Angestellten der Bank bestätigt, als sie nachfragten, auch das er eine nicht-Asiatin geheiratet hatte die sehr viel jünger war als er...
"Ah, ich sehe den Denkfehler. Sie denken Eikyu ist der Direktor der Filiale, hier auf diesen Planeten, nein, das ist er nicht." meinte Jenny erkennend.
"Aber..."wollte Kiku einwenden. Ihr Mann ging diesmal dazwischen: "Kiku, die Bank hat mehrere Filialen, frag mich nicht wie viele, ich schätze mal ein dutzend oder so."
Nickend erklärte Jenny: „Richtig, es sind ein paar mehr Filialen. Eikyu ist nicht der Direktor dieser Filiale, sondern der gesamten Filialen der Ersten Sternenbundbank"
Jetzt verstanden sie es, waren aber immer noch nicht überzeugt, doch dafür hatte Jenny etwas mit, welches ihre Identität bewies: einen dieser speziellen Briefe, die man nicht fälschen konnte. Des weiteren ein paar Ausweise...und ein Anruf bei der Bankfiliale bewies dann endgültig das Jenny diejenige war, die sie behauptete zu sein. Der Anruf ging natürlich über das Nodpad von Jenny, in dem auch eine digitale Kamera eingebaut war, denn die Kwams hatten kein Telefon.
Nun ging es zum Geschäftlichen Teil über. Der gesamte Finanzstatus der Kwams wurde aufgelegt, alles.
Und dabei kam heraus, das die Kwams, sogar überschuldet waren und nur dank der Bank, noch keinen Ärger bekommen hatten, weil diese ihrerseits einen der Verträge nicht kündigte, obwohl die Rate von mehreren tausend C-Noten pro Monat, seit fünf Monaten überfällig war. Die Kwams hatten diese Information schon, wussten sich jedoch nicht zu helfen. Das war auch einer der Gründe, warum Jenny hier war.
"Nun, wir könnten doch die Traktoren als Sicherheit angeben"
"Nein, das geht leider nicht." erklärte Jenny. „Die Traktoren, und das Vieh sind ihre Haupteinnahmequellen. Zumal sie damit auch andere versorgen. Würden wir das Pfänden, hätten sie keine Möglichkeit mehr, jemals Geld zu bekommen. Ihr Land und ihr Haus bringt ihnen kein Einkommen, diese könnte man auch mieten, deshalb wurde das als pfändbar bestimmt. Und ihr Land können sie aufgrund der Hypothek nicht verkaufen. Nun, ich sehe leider keine Möglichkeit eines Kredits, da muss ich der Angestellten recht geben."
Sie redeten noch etwas weiter, aber es wurde klar, das es keine Möglichkeit gab, ausser der letzten, die Herrn Kwam genauso wenig gefiel wie Kiku.
"Es gäbe noch etwas, was wir verpfänden könnten. Den alten Panther meiner Familie. ich gebe zu, er ist eingemottet und wurde lange nicht mehr genutzt, aber trotzdem wird er doch sicherlich einige hunderttausend C-Noten wert sein..." versuchte er es.
"Einen Panther, einen Mech? Sicherlich ist er viel Wert. Aber sie sollten sich auch klar sein, was sie da sagen." Jennys Stimme gewann an Schärfe: "Sie sind der Verwalter dieses Planeten. Das ist Ihr Amt. Sollte dieser Planet jemals Angegriffen werden, müssen sie ihn mit allen Mitteln verteidigen. Auch mit ihren Mech, egal wie alt er ist. Der Mech kann nicht verpfändet werden, denn mit ihm können sie dem Drachen dienen. Der Mech ist ein Statussymbol, etwas was sie abhebt, zu einen Führer und Beschützer ihrer Untertanen macht. Die Piraten sind nicht weit und sonderlich gross ist die hiesige Garnison auch nicht, also: Wollen sie wirklich für ein bisschen Eigennutz, das Wohl ihres Volkes aufs Spiel setzen, gar die Treue zum Drachen brechen?" Die letzten Worte waren sehr hart und sehr zornig ausgesprochen, aber wahr.
Das musste auch Herr Kwam einsehen. Der Dienst am Drachen, somit am ganzen Volke Kuritas war wichtiger als seine paar Probleme.
Langsam beruhigte Jenny sich.
"Ich denke, ihr Angebot war nur aus-den-Bauch-heraus, weil sie keine andere Lösung sahen" versuchte sie zu versöhnen. Sofort sagten beide:" Ja" Kiku erweiterte sogar: "Sie müssen meinen Gatten verzeihen, er hat in letzter Zeit viel Stress und dann noch die Geldprobleme, das macht ihn wirklich zu schaffen."
Jenny winkte ab. Dann fragte sie überraschend: "Sie haben einen Panther, einen PNT-9R? Voll ausgerüstet? Den sie eigentlich nicht benutzen und der ansonsten nur rum steht aber trotzdem voll Einsatzfähig ist?"
Verwirrt antwortete Herr Kwam: "Ja..."
Darauf meinte Jenny:"Ihr Panther ist also auch mit einer Tonne Munition beladen, für die Kurzstreckenlaffete und diese Munition gehört voll und ganz ihnen?"
Wieder nur ein zögerliches ja.
"Warum verkaufen sie dann nicht die Munition? Bei einen Angriff können sie immer noch Munition von der örtlichen Garnison bekommen und ihr Panther hat immer noch seine PPK. Ich meine, die Munition kann auch nicht ewig gelagert werden, sondern muss mit der Zeit auch verbraucht werden, wegen den Sprengstoff und den Treibstoff der Rakette, der sich mit den Jahren zersetzt."
Das stimmte wieder mal. Wenn die Raketten richtig gelagert wurden, konnte man sie Jahrzehnte unbenutzt lassen, aber in einen Mech, der auch noch ungenutzt in der Natur rum stand, mal warm, mal kalt, dann wieder feucht oder trocken... .
"Aber wer würde denn schon hier Munition kaufen? Vielleicht würde ich dafür ein bis zweitausend C-Noten bekommen, das reicht gerade mal für den Flug zum Sprungschiff..." meinte Kiku traurig.
"Ist die Munition einwandfrei?"
"Natürlich..."
Eikyu hatte Jenny angewiesen, allgemein zu helfen soweit es ging. Wenn sie etwas verkaufen konnten, sollte sie sehen, ob sie es nicht irgendwie gebrauchen konnte und zum fast Neupreis kaufen. Den auf normalen Wege war da oft nichts mehr zu machen, das hatte er auch schon erkannt. Darum sagte Jenny:" Die Erste Sternenbundbank natürlich. Auch wir haben einige Panther als Geleitschutz für unsere Geldtransporte. Und die brauchen natürlich auch Munition...wann wollten sie ihr Kind den ins Krankenhaus bringen und in welches?"
Überrumpelt von der Möglichkeit antwortete Kiku: "So schnell wie möglich, den je länger wir warten umso schlechter werden die Heilungschancen bei Benno. Und wir wollten eigentlich...Luthien, weil wir wissen das er dort fähige Ärzte gibt. Aber alleine der Transfer dorthin...und die wollen dort sicherlich auch noch viel Geld haben..., wieviel wollten sie doch noch gleich für die Munition bieten?" das war typisch Kiku. Geschäftstüchtig, selbst wenn sie überrumpelt wurde.
Jenny lächelte leise vor sich hin:"Ich dachte an Fünfzehntausend C-Noten. Und zufälligerweise führt der Weg unseres Landungsschiffes direkt nach Luthien, wenn sie Benno also mit an Bord unseres Schiffes geben würden, könnten sie die Kosten für den Hinflug sparen, wobei natürlich einer von ihnen mitkommen müsste."
Ihr Gebot war wirklich extrem gut. Eine Tonne KSR-Munition kostete, wenn man sich das ganze schicken lies, zwischen siebenundzwanzig und dreissigtausend C-Noten...dazu noch ihr Angebot der kostenlosen Mitnahme... . Gebrauchte Munition war aber nicht mal mehr die hälfte wert, eben weil man nicht wusste ob sie einwandfrei war.
"Das Gebot ist zu gütig, aber wie kommen wir denn wieder zurück. Ich habe mich über die Preise für diese Behandlung informiert und man muss ja immer mit Schwierigkeiten rechnen. Die Behandlung alleine kostet ja schon zwanzigtausend..." voller Demut sagte Kiku das. Selbst ihr Gatte sah sie verwundert an, er hätte das Gebot sofort angenommen, den es war mehr als grosszügig. Und es war auch klar, das Kiku mit den Jungen reisen würde und ihn ein Jahr alleine lassen musste... . War ihr den nicht bewusst, das sie Gefahr lief alles zunichte zu machen? Ein falsches Wort und diese Frau würde ihr Angebot zurücknehmen...
Aber Jenny lachte nur: "Sehr scharfsinnig Frau Kwam. Nun gut. Ich erhöhe auf Achtzehntausend, aber dafür müssen sie die Munition selber zu unseren Landungsschiff schaffen, auf eigene Kosten. Und was die Kosten der Behandlung betrifft...auch ich habe mich darüber informiert, den sie haben es ja bei der Bankangestellten mit angegeben...sie kostet nur zehntausend, wenn es kleiner Komplikationen gibt, und ihre Heimreise wäre sogar fast kostenlos, wenn sie sich einen der Frachter anschliessen würden die Monatlich von hier nach Luthien und zurück verkehren..."
Jetzt mussten alle Lachen. den sie waren im Geschäft.
Benno und Fredo sollten Jenny noch einmal sehen, viele Jahre später, in einer sehr unangenehmen Situation für die beiden Jungen… .
12.09.2003 05:07 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Unbewohntes System nahe Luthien
6. Mai 3050

„Fehlsprung…“ keuchte der Kapitän des Sprungschiffs Julia. Gleichzeitig setzte er sich den Raumhelm auf. „Status“ forderte er dann über Funk, bekam aber keine Antwort. Auch die anderen Crewmitglieder auf der Brücke erkannten das Problem der fehlenden Kommunikation. Anscheinend stimmte etwas nicht mit den Relais, die normalerweise den Funkverkehr über das Schiff steuerten. Eine kleine Umstellung und er konnte sich direkt mit ihnen Unterhalten.
Nochmals forderte er: „Status“
Der Pilot antwortete: „ Wir haben definitiv einen Fehlsprung. Zwei der Koordinationszahlen, die wir per Hand eingegeben haben, weil der Computer den gewünschten Piratensprungpunkt nicht kannte, wurden vom Computer vertauscht, Sekunden bevor wir gesprungen sind. Vermutlich ist der PPK-Treffer schuld, den wir am Bug hinnehmen mussten, hat wohl irgendwie das System überlastet.“
„… irgendwie? Ganz bestimmt. Bisher hatten wir nie Probleme mit per Hand eingegebenen Koordinaten.“ Meinte der Bordingeneur.
„Was sagen die Sensoren?“ fragte der Kapitän.
„Nichts, sie sind genauso tot wie alle anderen Systeme. Scheinbar wurde sämtliche Energie für diesen Sprung benötigt, die wir hatten. Wir können nur unsere beiden Landungsschiffe befragen“
„Gut. Tun wir das“ sagte der Kapitän ging selbst hin, nahm jedoch die Koordinaten mit, die der Pilot zuletzt auf den Display gesehne hatte.
Unterwegs bemerkte er, das auch das Gravdeck nicht funktionierte, genauso wenig wie das Licht, die Luftumwälzung oder die Türen. Diese musste er alle manuell öffnen, was natürlich Zeit kostete. Kurz vor der Luftschleuse zum Frachtdeck traf er auf einen der Maschienenraumtechs und einen „Passagier“ der Landungsschiffe. Er hies Darlington und hatte den Befehl über die beiden Mechlanzen die sie transportierten. Zuerst machte der Tech seinen Bericht: „Das KFTriebwerk ist ausgebrannt, die Reaktoren sind aufgrund der Überlastung abgeschaltet wurden, aber leider hat es sie trotzdem erwischt. Keiner von ihnen ist Einsatzfähig oder reparierbar. Fast alle Relais und Leitungen sind zerschmolzen. Was auch passiert ist, es hat die Julia zu einen treibenden Metallwrack gemacht.“
„Wir hatten einen Fehlsprung“ erklärte der Kapitän nur. Dann wandte er sich den wartenden Darlington zu, der trotz seiner sonstigen Ruhe jetzt ziemlich nervös erschien.
„Wir haben ernsthafte Probleme. Nicht nur das dieses Sprungschiff nicht mehr einsatzfähig ist und wir nicht wissen wo wir sind, nein, von einen der Planeten sind gerade zehn Jäger gestartet mit direkten Kurs auf uns. Sie antworten jedoch nicht auf unsere Rufe.“ Erklärte Darlington.
Der Kapitän lies sich von ihm zur Brücke eines der Landungsschiffe geleiten wo er so langsam das ganze Ausmass des Dilemmas erkannte. Die Sensoren des Schiffes zeigten ihm das es seinem Schiff gar nicht gut ging. Es hatte überhaupt keine Energie, zeigte aber ausser ein paar äusseren Schäden keine Lecks. Anders war es da mit den Sensorberichten über ihren Aufenthaltsort. Sie waren weitab von der Sonne, oder von einen möglichen Bewohnten Planeten.
Der Kapitän des Leopards klärte den Sprungschiffkapitän auf, und auch gleichzeitig den ersten Offizier des anderen Landungsschiffes: „ Die Koordinaten, die sie vom Sprungschiff brachten, gehören zu keinen der bekannten bewohnten Systeme. Auch die Planetenkonstellation ist unbekannt, so das wir daraus auch keine 100 prozentige Aussage machen können wo wir uns befinden. Die Koordinaten lassen aber darauf schliesen das wir uns irgendwo im Draconis Kombinat befinden, vermutlich im Militärdistrikt Pesht. Wir befinden uns hier (dabei deutete er auf eine grobe Karte des Systems, die auf einen kleinen Monitor eingeblendet war), auf halber Strecke zwischen den dritten und vierten Planeten. Unsere Sensoren reichen gerade mal soweit das wir die Jäger erst orteten als sie schon 100.000 Kilometer vom zweiten Planeten entfernt waren. Wir vermuten das es sich dabei um eine Patrollie handelt, die um den Planeten flog. Unsere Sensoren konnten sie aber noch nicht identifizieren, geschweige denn mehr über den Planeten herausfinden. Wir wissen nicht ob er bewohnt ist oder wie die Lage dort ist. Seit dem wir sie entdeckten funken wir SOS in allen Sprachen, Identifizieren uns. Ich hoffe das es sich nur um ein Überprüfungsflug handelt aber andererseits… . Wenn sie hier ankommen haben sie keinen Treibstoff für einen Rückflug mehr, nur noch den Reservetreibstoff.“
„Sprungkontakt, acht Kilometer neben uns.“ Rief einer aus der Crew. Sekunden später ergänzte er erschrocken: „Kriegsschiff, über siebenhundert tausend Tonnen Masse… wir bekommen eine Kennung…äh…Typenbezeichnung: Truppentransporter der Volgaklasse.
Einheit: 65. Division des achten Corps. Zugehörig zur vierzehnten Armee der Sternenbundverteidigungskräfte. Ihre Waffen sind bereits auf uns gerichtet und zwei Landungsboote haben abgelegt.“
„SBVS? Unmöglich, der Sternenbund existiert nicht mehr.“ Sagte der Kapitän des Sprungschiffs. Doch da unterbrach ihn der Comoffizier: „Eingehende Nachricht vom Kriegsschiff. Audio und Video.“
„Auf den Schirm“ befahl der Kapitän.
Ein Bild tauchte auf. Eine schon etwas jüngere, blonde Frau sass im Kommandosessel und sah mit strengen Blick auf sie herunter: „Ich bin Kommodore Jenny von den Bloody Angels. Sie sind in einen gesperrten Militärbereich eingedrungen, erklären sie das!“
„Wir hatten einen Fehlsprung“ erklärte der Sprungschiffkapitän. Er merkte das er das Protokoll gebrochen hatte. Scheinbar störte das Jenny nicht. Sie sagte nur: „Wie sie bereits erkannt haben dürften befinden sich zwei Landungsboote von uns auf den Weg zu ihnen. Sie werden sie an Bord kommen lassen, damit sie sich von ihren Worten überzeugen können. Sollten sie jedoch Wiederstand leisten, werden wir nicht zögern sie zu vernichten, auch wenn dabei die Truppen auf den beiden Landungsbooten mit draufgehen. Kommodore Jenny ende.“
„Das war ja ziemlich direkt. Haben wir irgendwelche Daten über sie?“
„Negativ. Die Kennung mit der SBVS ist ein Treffer, der Name jedoch nicht. Es ist laut Datenband nur bekannt das diese Einheit damals während der Befreiungskrieges vernichtet wurde. Das Abzeichen welches sie verwenden, silberner Engel mit blutigem Schwert, gibt leider auch keinen weiteren Aufschluss.“
Darlington merkte an: „Selbst wenn es Piraten wären, die dieses Schiff damals gefunden haben könnten, was an sich schon sehr ungewöhnlich wäre aber möglich, wie haben sie das Schiff wieder flott gemacht? Und wer bezahlt den Unterhalt dieses Schiffes? Und irgendwie kommt mir diese Kommodore Jenny bekannt vor“
„Also müssen wir davon ausgehen das es sich um echte Soldaten handelt die nicht bluffen. Zumal das dort wirklich ein Kriegsschiff ist, mit dem wir uns nicht anlegen sollten.“
„Wer heist die dann Willkommen?“
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Unbewohntes System nahe Luthien
6. Mai 3050

Beide Landungsboote legten an und entliessen ihre Fracht, jeweils fünfzig Infanteristinnen.
Alle sammelten sich an Bord des einen Leoparden, auf dem auch die Kapitäne versammelt waren. Ein Sergeant stellte sich den Empfangskomitee, welches aus den Kapitänen und Darlington bestand, vor: „Ich bin Sergeant Sonja. Mein Auftrag lautet, mit meinen Mädels die Schiffe zu überprüfen, ob ihre Angaben auch stimmen. Wenn sie kooperieren werden unsere Untersuchungen innerhalb einer Stunde abgeschlossen sein. Normalerweise würden wir sie einfach pulverisieren, das zumindest schreibt unsere Richtlinie vor. Diesmal hat Kommodore Jenny aber eingelenkt.“
„Schön. Sie sollten jedoch wissen, das an Bord der Julia weder Energie noch Luft ist. Wir sind gerade dabei die Crew auf die beiden Landungsschiffe zu verlegen.“
„Das wird kein Problem sein“ antwortete Sonja. Jede der Infanteristin hatte einen Helm auf. Deutlich waren die beiden Sauerstofftanks auf ihren Rücken zu sehen, die den Energietornister flankierten. Neben der Laserpistole und dem Messer besass jede von ihnen noch zwei Sprengladungen an ihren Gürteln, genug Bewaffnung um alle drei Schiffe zu zerstören. Auch sah ihr Anzug nicht so aus wie gewöhnliche Raumanzüge. Das Material schien eine art weises Gummi zu sein, vermutlich laserreflektierend, die gepolsterten Gelenke waren im gesamten Gelenkbereich hellblau, genauso wie die beiden Brustpanzerplatten.
Damit sie im Dunkeln sehen konnten, waren am Helm, jeweils seitlich zwei kleine Strahler angebracht. Und die Stiefel waren natürlich mit Magnetsohlen versehen.
Nachdem der Höflichkeit genüge getan wurden war, und sich alle Kapitäne vorgestellt hatten, teilte Sonja ihre Soldatinnen in Zehnertrupps ein, denen jeweils ein Zielort zugewiesen wurde.
Da die Kapitäne alles mithören konnten, wussten sie bescheid und konnten ihrerseits Massnahmen ergreifen, um den Bloody Angels die Arbeit zu erleichtern.
Und wirklich, nach etwa fünfzig Minuten ging der Funkspruch an das Kriegsschiff raus, das alles stimmte. Die beiden Landungsboote waren zu ihren Schiffen leer wieder zurückgeflogen doch jetzt legte eines davon wieder ab. Wer oder was da kam wurde nicht gesagt, nur das es ratsam sei, das jemand zur Begrüssung da sein sollte. Darlington meldete sich freiwillig.
Alleine ging er zur Luftschleuse, an der das Landungsboot andockte und wartete.
Ein Heulton warnte ihn das sie benutzt wurde. Doch was er dann sah lies ihn den Atem stocken. Die Gestalt hatte eine etwas andere Kleidung an, als die anderen Frauen, sie schien wesentlich massiger zu sein, wenn auch kleiner, erinnerte stark an einen Elementar, jedoch dagegen viel zarter. Das Abzeichen und die Bemahlung zeigte jedoch das es sich um eine dieser Fremden handeln musste
„Hallo, Darlington Blade.“ Wurde er von der Person innerhalb der Rüstung begrüsst. Woher wusste sie seinen Vornamen, den hatte er nie genannt? Als die Person kurzzeitig den Helm abnahm erkannte er sie wieder.
„Jenny. Also hab ich vorhin doch richtig gesehen, aber…wie…ich denke du bist glücklich mit Eikyu verheiratet. Und jetzt bist du Kommodore.“
„Tja. Das stimmt auch alles. Eikyu ist jetzt Direktor der Ersten Sternenbundbank. Und ich…du siehst es ja. Die Bloody Angels sind so was wie die persönliche Schutztruppe der Banktransporte. Leider hat euch euer Ausflug hierher geführt und eigentlich müssten wir euch einfach so vernichten. Aber ich habe mit Eikyu geredet und er hatte eine Alternative. Wenn sie den Kapitänen gefällt, wird’s gehen.“
„Ich denke Eikyu war schon damals Bankdirektor? Und was ist das für eine Rüstung, sieht aus wie ein Gefechtsanzug. Soweit ich mich erinnere warst du doch etwas kleiner…“ stichelte er sie. Trotz der sehr ernsten Situation tat er wieder das, was er früher, als Eikyu noch sein Dozent war, gerne gemacht hatte- Jenny sticheln.
„Na, so klein bin ich aber auch nicht“ schmollte sie. Dann wurde sie wieder etwas ernster und bewegte sich mit ihm weiter den Gang entlang: „Damals war Eikyu nur Direktor einer Filiale. Jetzt ist er Direktor aller Filialen. Und nebenbei noch mehr… . Und die Rüstung ist ein Prototyp den ich testen darf. Aber jetzt muss ich leider wieder ernst werden. Denn wie auch immer. Ich muss meinen Job machen.“
Sie setzte den Helm wieder auf. Mit gemächlichen Schritten betraten sie die Brücke des Leopards wo sofort Stille herrschte. Nur die zehn Bloody Angel dort gingen in Hab-Acht-Stellung. Deutlich war das Abzeichen der Bloody Angels auf der linken Brust von Jennys Rüstung zu sehen, während auf der rechten, etwas kleiner ihr Name stand. Das Rangabzeichen , ein Stoffstern war auf den Helmseiten angemalt.
„Kommodore Jenny, nehme ich an.“ Sagte der Kapitän des Sprungschiffs vorsichtig.
Sie antwortete, während sie redete drehte sie sich zu allen hin, damit sich auch jeder angesprochen fühlte: „Wie schon vorhin erwähnt wurde, lautet unsere normale Vorgehensweise, das wir diese Schiffe einfach zerstören. Doch diesmal könnten wir eine Ausnahme machen. Folgendes wäre möglich: Sie verladen die Crew des Sprungschiffs in die Landungsschiffe. Die Schiffe koppeln ab und benutzen dann unser Schiff, welches sie in ein anderes System bringt, wo wiederum ein…ziviles Sprungschiff wartet welches sie dann nach Luthien bringt. Das ganze würde wahrscheinlich so an die zwei Wochen dauern. Von Luthien aus, sollte es leichter sein wieder nach Hause zu kommen. Der Nachteil allerdings, liegt darin das wir alle Daten die sie über uns gesammelt haben, löschen müssen. Desweiteren brauchen wir ihr Ehrenwort das sie niemanden über uns berichten werden, notfalls müssen wir Gehirnwäschen machen. Das Material an Bord des Sprungschiffs können sie leider nicht mitnehmen, genauso wenig wie persönliche Dinge. Diese Sachen behalten wir, sozusagen als Bezahlung für den Transfer nach Luthien.“
Die Landungsschiffkapitäne gaben sich damit zufrieden, genauso wie Darlington. Nur der Sprungschiffkapitän war nicht ganz damit einverstanden. Denn er würde alles verlieren. Doch er sah ein das die einzige Alternative seine Vernichtung war und er hatte das Schiff ohnehin schon verloren.
Nun ging es an die Arbeit. Die Crew des Sprungschiffs wurde verteilt. Zwei der Jägertender koppelten von der Volga ab und flogen Systemwärts, den anfliegenden Jägern entgegen. Sie besassen genug Treibstoff um alleine wieder zurück zu kommen und machten so platz für die beiden Leopardlandungsschiffe.
Niemand wusste was die Bloody Angel auf den Sprungschiff taten, man sah einige an der Aussenhülle herumkrabbeln, andere beschäftigten sich im inneren und wieder andere verluden Fracht in die Volga. Doch endlich war es soweit.
Jenny gab den Kapitänen der Leoparden genauste Anweisungen: „Sie werden einen Notstart machen und dabei die Halterungen vom Sprungschiff sprengen. Sie werden beide die Heckkameras die ganze Zeit auf das Sprungschiff halten und sammeln sich dann hier, bei uns. Sie werden dann andocken und mit uns reisen. Einen Verkehr zwischen ihnen beiden über uns ist dann nicht mehr möglich. Wir werden sie dann nicht an Bord unseres Schiffes lassen, gleiches gilt für das „Zivilschiff“ welches sie nach Luthien bringt“
Genau das taten die Landungsschiffe dann auch, sie koppelten sich mit Gewalt vom Sprungschiff ab. Etwas verwirrt registrierten sie den Start von zwei Fluchtkapseln aus den Sprungschiff. Als sie sich trafen, um das Kriegsschiff an zu fliegen, meldete der Sensoroffizier: „Ich registriere Risse in der Hülle des Sprungschiffs Julia. Und eine erhöhte Strahlung.“ Mittlerweile waren alle vier Rettungskapseln von der Julia abgesprengt wurden. Und plötzlich explodierte das Schiff, langsam von hinten nach vorne.
„Das ist für die Versicherung.“ Erklärte Sergeant Sonja später den ehemaligen Kapitän der Julia. Als sie am zivilen Sprungschiff angekoppelt hatten, ein Schiff der Invasor-Klasse, merkten sie das da noch ein anderes Landungsschiff dabei war. Es war ein Schiff der Ersten Sternenbundbank. Jetzt gingen die Bloody Angel nochmals jedes einzelne Quartier, jeden Raum, jede Luke noch mal durch um wirklich alle Dinge die auf sie deuten konnten zu entfernen, sei es Tagebucheinträge, wo dann die Seiten entfernt worden, Computereinträge, die einfach gelöscht wurden oder Sensordaten. Wirklich alles wurde entfernt was auf sie deuten könnte. Erst nachdem sie sich noch mal von jedem ein Schweigegelübde abgeholt hatten, liessen sie die Leute ziehen. Im Endeffekt war Darlington der einzige der wusste, das die Bloody Angel zur Ersten Sternenbundbank gehörten, die anderen dachten nur daran, das es sich um irgendeine Schutztruppe für ein geheimes Kuritaprojekt handelte. Auch wenn sie sich das Vorhandensein eines Kriegsschiffs nicht erklären konnten. Irgendwie hoffte Darlington das er nie wieder diesen Frauen begegnen würde, den sie hatten so etwas merkwürdiges an sich, eine Bestimmtheit. Und dann war da noch das ewige Singen gewesen. Fast alle hatten während der Arbeit leise vor sich hin gesungen… .
13.09.2003 06:14 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Geldprobleme Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Terra
Februar 3059


„…die Konten wurden von der Organisation Comstar bei der Ersten Sternenbundbank eröffnet. Sie sind aber nicht Comstar sondern Blakes Word. Deshalb kann ich ihnen keinen Zugriff auf die Konten gewähren.“ Erklärte Eikyu.
„Wir sind sozusagen eine Tochterfirma…“ versuchte Michael Herr einzuwenden. Doch Eikyu war darauf gefasst: „Selbst einer Tochterfirma hat keinen Zugriff auf die Konten ihrer Muttergesellschaft. Ihr rechtliches Problem ist, das Comstar noch existiert. Wäre das nicht der Fall, wären sie im Recht, da sie als Eroberer sämtliches Eigentum bekommen würden, aber Comstar existiert noch. Natürlich könnten sie jetzt auf die Unterschriften verweisen. Zwei der Konten wurden damals von ihnen angelegt. Aber: sie haben diese Konten im Namen der Organisation Comstar angelegt, nicht im Namen Blakes Word. Nur weil sie den Arbeitgeber gewechselt haben könne sie nicht einfach das Konto ihres alten Arbeitgebers benutzen, auch wenn es ihre Unterschrift hat.“
Präzentor Herr merkte das Eikyu ein verdammt harter Brocken war. Die beiden Konten auf die er ansprach waren kleinere Konten mit zusammen gerade mal 682 Millionen C-Noten drauf. Peanuts. Denn im Endeffekt ging es um knapp 100 Konten. Sie sprachen noch mindestens zwei Stunden lang über das Thema aber Michael Herr kam einfach nicht gegen den Direktor der Ersten Sternenbundbank an.
Missmutig entliess er Eikyu. Kaum war er weg, rief Michael seinen Untergebenen rein.
„Ich komme nicht weiter. Wir müssen vor Gericht gehen, aber unsere Chancen dort stehen vermutlich schlecht. Dieser Eikyu steht voll und ganz auf der Seite von Comstar. Welche Alternativen haben wir?“
Sein Untergebener, ebenfalls ein Blakes Word Mitglied von Rang überlegte sehr genau, bevor er antwortete: „Soweit ich weis, ist der Stellvertretende Direktor der ESbb umgänglicher. Er steht dem Comstar/ Blakes Word Konflikt offen gegenüber. Wenn er das Kommando hätte, könnten wir vielleicht besser davon kommen. Zumal ein Teil seiner Familie für uns arbeitet.“
Der Präzentor nickte. „Eikyu aus zu schalten erscheint mir vernünftig. Nur weis man nie wo er sich aufhalten wird. Deshalb wird es schwer ihn einen Unfall haben zu lassen.“
„So schwer ist das nicht. In bestimmten Abständen gibt es eine grosse Versammlung der ESbb, wo von jeder Filiale ein Mitglied teilnimmt. Bei der muss er dabei sein. Einer unserer Agenten teilte mir mit, das das nächste Treffen in etwa drei Jahren auf Eikyus Heimatplaneten stattfinden wird. Wir müssen uns einfach nur an die Fersen eines dieser Mitglieder heften und schon haben wir ihn. Denn der wahre Aufenthaltsort dieses Planeten ist uns vage bekannt. Die Leute starten alle von Luthien aus dorthin.“
„Gut. Ich werde sie mit der Aufgabe betrauen, Eikyu aus den Verkehr zu ziehen. Benutzen sie alle erdenklichen Ressourcen. Den wen er erstmal ausgeschaltet ist, haben wir leichteres Spiel mit den Geld von Comstar.“ Sagte der Präzentor Herr mit einen grausamen Lächeln.
Einen Teil des Geldes hatte Blakes Word ja schon auf eigene Konten transferiert aber Eikyu hatte da reingepfuscht. Er hatte mit fadenscheinigen „Transferfehlern“ und ähnlichem versucht seine Speerungen eben dieser Konten zu verschleiern. Aber das war ihm nicht immer geglückt. Wer war dieser Eikyu den schon…doch nur ein einfacher Bankdirektor der meinte es mit den Grossen Aufnehmen zu können nur weil er Einsicht in alle Konten nehmen konnte, wen er wollte. Michael Herr würde diesem aufgeblasenen Wichtigtuer schon zeigen wer hier der mächtigere war.


Angriff aus dem Nichts


„Wir könnten einen Geldtransport der Ersten Sternenbundbank angreifen.“ Meinte der Neffe von Michael Herr. Der Präzentor überlegte. „Im Grunde genommen hast du recht. Es könnte uns kurzzeitig etwas Geld einbringen. Nur das bisher niemand einen Angriff auf diese Schiffe überlebt hat, obwohl es doch nur einfache Frachter sind.“
„Das ist mir auch schon klar. Ich vermute mal eher, das es sich bei den Schiffen in wirklichkeit um Kampfschiffe, vielleicht Union oder Festungsklasse handelt die durch bestimmte elektronische Massnahmen nur so erscheinen als ob es ein Maultier wäre. Ausserdem haben die Angreifer nie mehr als acht Jäger und zwei Landungsschiffe eingesetzt. Keine Entertruppen. Wenn meine Vermutungen stimmen war das fehlen der Entertrupps das Problem.“ Erklärte er ruhig.
Sein Onkel war noch nicht ganz überzeugt, deshalb fragte er seinen Neffen Tobias Herr: „Was für einen Plan hast du, was wird er uns Kosten und was springt dabei für uns raus?“
„Nun…einer unserer beiden Spione bei der ESbb meldete uns diese Route, die das Schiff der ESbb nehmen wird. Es wird beladen sein mit rund vierundachtzig Millionen Real. Somit ist die Ladung für den Marikraum gedacht. Ausserdem weis ich das eine der Piratenbanden schon seit längeren dort einen Überfall auf die ESbb-Transporte plant. Sie verfügen über zwei Leopardjägertender und einen normalen Leopard, den sie als Frachter benutzen. Insgesamt vierzehn Jäger. Sie haben ausserdem ein Sprungschiff. Was sie nicht haben sind die Daten und die Entertrupps. Und genau da kommen wir ins Spiel. Mit etwas Überredungskunst könnten wir einen einfachen Deal mit denen eingehen. Beispielsweise das jeder von uns fünfzig Prozent bekommt und wir ihnen zwei Beiboote mit Entertruppen stellen sowie die Daten. Unser eigenes Risiko liegt somit bei ungefähr drei Millionen Real, der Gewinn bei ungefähr zweiundvierzig Millionen Real. Und wir können alles abstreiten wenn es schief geht, was ich aber nicht glaube weil ich der Anführer der Entertruppe sein werde.“
Michael Herr nickte: „Hört sich vernünftig an. Ich werde das weiterleiten“
„Gut…“

Drei Monate später war alles vorbereitet. Sie lagen auf der Lauer, warteten auf das eintreffende Sprungschiff der ESbb. Und da kam es. Ein einfaches Sprungschiff der Händlerklasse mit einen Maultier an einen der Dockkragen. Es war das einzige Landungsschiff welches transportiert wurde.
Sofort koppelten die Piraten ihre Schiffe ab, funkten das sich der ESbb-Transport ergeben sollte. Doch das weigerte sich. Ein Landungsschiff der Maultierklasse konnte es noch nicht mal gegen einen Raumjäger aufnehmen, wie sollte es dann gegen drei Landungsschiffe, zwei Beibooten und dreizehn Raumjägern aufnehmen können?
Der Plan war einfach: die Raumjäger sollten die Geschütztürme des Maultiers ausschalten, die Entertrupps sollten die Besatzung des Maultiers ausschalten und die Landungsschiffe durften dann die Ladung abholen. Das Sprungschiff und das Landungsschiff der Ersten Sternenbundbank würden die Piraten behalten, so zu sagen als Bonus.
Als die Piraten die halbe Strecke zum Ziel geschafft hatten passierte etwas womit keiner gerechnet hatte.
„Sprungkontakt“ rief einer der Piloten des Beibootes aus den Cockpit. „Direkt über uns, etwa fünfzehn Kilometer entfernt…Kennung…oh, Gott…ein Kriegsschiff der Volgaklasse. Zugehörigkeit…SBVS, vierzehnte Armee, achtes Corps, 65. Infanterie Division.“
„Was? Unmöglich“ meinte Tobias Herr. Die Sternenbundverteidigungsstreitkräfte existierten schon lange nicht mehr.
„Es greift unser Sprungschiff an. Und schleust Jäger aus.“
Seit vielen Jahrzehnten galt der Angriff auf Sprungschiffe als Regelbruch in jeglicher Kriegsführung, weil Sprungschiffe selbst heute noch selten waren.
„Unser Sprungschiff ist vernichtet. Diese Bastarde. Sie haben es mit ihren Schiffslasern verdampft.“
„Was machen unsere Jäger?“ wollte Tobias wissen.
„Sie greifen das Kriegsschiff an. Noch mehr Jäger? Woher kommen die denn? Verdammt. Das Kriegsschiff hat zwei Titanlandungsschiffe dabei.“
Eine kurze Überschlagsrechnung zeigte Tobias die Hoffnungslosigkeit dieser Situation. Sie hatten dreizehn Jäger gehabt, die anderen mindestens fünfzig. Dazu noch die überlegende Feuerkraft der Volga… .
„Versuchen sie so schnell wie möglich unser Ziel zu erreichen.“ Rief Tobias.
„ Mach ich ja schon. Leopard eins und zwei sind zerstört, Leopard drei schwer beschädigt. Nur noch ein Raumjäger, der uns begleitet. Unser anderes Beiboot geht gerade drauf.“
„Verdammt.“ Fluchte Tobias. Doch dann fühlte er erleichtert den Zusammenstoss mit dem Ziel. Sie hatten es geschafft am Maultier anzudocken. Sofort gab er seinen zehn Leuten den Befehl für den Aufbruch. Die Aussenhülle des ESbbschiffs wurde aufgeschnitten damit die Truppe ins innere gelangte. Doch da wurden sie schon heis empfangen. Zwei Frauen erwarteten sie schon mit schweren Energiewaffen, die sie ohne zu zögern gegen das Enterkommando einsetzten. Nachdem er drei seiner Leute verloren hatte, waren auch die beiden Frauen erledigt und Tobias konnte sich den Feind ansehen. Die Frauen waren in einen merkwürdigen Gummiartigen Anzug gehüllt, der scheinbar passgenau war. Die weisse Farbe war sehr gut in der Notbeleuchtung zu sehen. Merkwürdig waren die verstärkten Gelenke und die beiden Brustpanzerplatten, beide waren hellblau. Nebenbei sah er das Abzeichen. Es war nicht das der ESbb sondern ein gänzlich anderes: ein weiblicher, silberner Engel mit ausgebreiteten Flügeln, der ein blutiges Schwert in die Höhe hielt. Nebenbei standen dort auch noch die Zugehörigkeitszeichen um das Abzeichen herum. SBVS, vierzehnte Armee, achtes Corps, 65. Infanterie Division. Auf der anderen Seite stand jedoch um den Abzeichen an der Schulter: zweites Corps, dritte Division, erste Brigade.
Diese Frauen waren relativ alt, so an die fünfzig vielleicht, soviel man unter den Helmen erkennen konnte.
Plötzlich wurden sie von beiden Seiten angegriffen. Und das waren nicht nur zwei Frauen sondern mindestens ein dutzend pro Seite wie Tobias sah. Bevor er von drei Schüssen zerfetzt wurde, hörte er noch über Funk wie eine der Frauen schrie: „Keine Gefangenen“

Einen weiteren Monat später erhielt Michael Herr die Nachricht, das der Überfall komplett schief gegangen war. Man hatte nur Trümmer der Piratenschiffe und der zwei Beiboote gefunden. Alles war selbst nach der Zerstörung noch mal angegriffen worden, scheinbar um sicher zu gehen das auch wirklich ja keiner überleben konnte. Nicht ein Trümmerstück war grösser als einen halben Quadratmeter… .
„Na warte Eikyu. Das werde ich dir heimzahlen.“ Versprach sich Michael Herr
14.09.2003 10:46 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Lucas Cunningham Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

3063, Outreach

Lucas Cunningham betrat das Frasers, eine kleine aber recht ordentliche Kneipe, er trug zwar die Uniform der Dragoons, grünes Oberteil und schwarze Hosen mit silbernem Zierstreifen, doch statt der Rangabzeichen eins Obersten, waren die Abzeichen eines Oberfeldwebels auf den Schultern zu sehen. Er blickte sich kurz um und sah den Mann den er suchte, ganz hinten in der Ecke saß Thomas Vale, ein vor Jahren ausgeschiedener Panzerfahrer der Dragoons. Cunningham bestellte an der Bar zwei Glengarry Black Lable, ein Northwind Red und ein Conners Dark, dann ging er zu Vale.
"Glauben Sie jemand nimmt Ihnen den Oberfeld ab?" begrüßte ihn Vale.
Cunningham schmunzelte: "Warum nicht, strahle ich nicht die nötige Autorität aus?"
"Pah, Sie sind einfach kein Unteroffzier", Vale blickte ihm verschwörerisch in die Augen, "und Ihre drei Wachhunde haben wohl auch die hälfte der Leute erkannt." Er deutete auf einen Tisch wo zwei Infanteristen der Dragoons in Zivil saßen und lauthals redeten, danach auf einen Mechkrieger, ebenfalls in Zivil, der eine Blondiene anbaggerte.
Cunningham verzog schmerzhaft das Geschicht, innerlich aber froh das Pat Simmons nicht entdeckt wurde.
Vale grinste jetzt breit und zeigte dabei seine ungpflegten Zähne: "Ihren vierten, den Geheimdienstler allerdings habe wohl nur ich entdeckt, war mal beim LNC oder?"
Cunningham wollte am liebsten losfluchen. "Nein Spieß", sagte er stattdessen, "Er war bei der SEKURA."
Vale zuckte die achseln: "Naja, vier von fünf, nicht schlecht für nen alten Panzerjocky oder? Kommen wir jetzt aber zum Geschäftlichen, ich habe die Infos um die Sie gebeten haben", er reichte eine Diskette über den Tisch und Cunningham ließ diese schnell verschwinden.
"Kurze Zusammenfassung gefällig?"
Cunningham nickte.
"Ganz oben stehen auf der Liste ein Cappellanischer Offizier, irgendsoein Hausfutzi, Sun-Ku Wong odar Wang, kann ich mir nicht merken und son Söldner, Ace Kaiser, kommandiert die Angry Eagls, beide recht ehrenhaft und dieser Kaiser betet den Sternenbund schon beinahe krankhaft an, was wolln Sie bloß mit solchen Heinies? Naja, Ihr Bier, dann haben wir da zwei McKinleys, oder wie die auch heißen mögen, Mechkrieger und Ingeneure, kleiner Familienbetrieb, recht alteingesessen und ziehmlich passabeler Ruf. Und nochn paar Leute, aber dass sehen Sie sich besser selbst an."
Vale leerte sein Bier in zwei Zügen. "Jetzt müssen Sie mir aber doch erzählen was Sie vorhaben, wenn sie die Dragoons vergrößern wolln, rate ich von denen ab, passen nich' zur Kampfweise der Dragoons, Sie wissen schon, dieser Kaiser würde bestimmt rumzicken, wenn Sie wieder eine von Ihren Messer-In-die-Rippen-Sachen abziehen wollen, also warum muss ich Infos über sonen Kruppzeug zusammenklauben?"
Cunningham sah Vale tief in die Augen, bis dieser unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte.
"Es ist nur so einen Idee, Vale, nur ne kleine Idee." Damit stand Cunningham auf und verließ die Kneipe.
Vale sah ihm beunruhig hinterher, bis ihm aufviel, das Cunningham seine Drinks nicht angerührt hatte und machte sich drüber her.


Lucas Cunningham saß mit seinen Stab im Besprechungszimmer der auf Outreach gemieteten Kaserne.
"So Boss, wie siehts aus, weihst Du uns nu ein oder nich'?" Fragte Carl Stennis, Kommandant des Silverswords Bataillon und Lucas' Stellvertreter.
Lucas sah den Offizieren der Reihe nach ins Geschicht, alle zeigten erwartungsvolle Spannung.
"Ich habe vor die IS mit den Dragoons zu verlassen", eröffnete Lucas.
Einen Augenblick war absolute Stille im Raum, dann fingen alle Offiziere gleichzeitig an zu reden.

Anderthalt Stunden und ädliche Kannen Kaffee später hatte Lucas seine Offiziere endlich soweit, dass sie ihm folgen würden.
"Allerdings will ich nicht nur die Dragoons mitnehmen, ich hatte an etwas größeres gedacht."
"Was denn Oberst, einen richtig schönen Exodus?" Fragte Paul Roux, der Kommandör der Luft-/Raumjägertruppe der Dragoons.
"Nicht ganz Major, als erstes die Dragoons, sämtliche Angehörige, alle die mal bei den Dragoons waren, Kinder ehemaliger Dragoons, Leute, mit denen wir engeren Kontakt hatten und alle, die sonst noch bereit sind uns zu folgen."
"Verdammt Luke, willst Du ein zweiter Kerensky werden?" Platzte es Stennis heraus. "Ich weis ja, alles geht wieder zum Teufel aber das ist doch Wahnsinn."
"Das hatten wir doch schon oder?" Entgegnete Lucas. "Ich habe vor ein neuen Sternuncluster zu besiedeln, die Werte des Sternenbundes mitzunehmen, ich habe es einfach satt gut Menschen sterben zu sehen, in den Tod zu führen und zu töten, nur weil irgendso ein Lord meint es müsse sein."
Lucas sah, dass er bei seinen Offizieren die richtige Stelle getroffen hatte, alle konnten sie sich an Van Diemen erinnern, wo die Dragoons beinahe abgeschlachtet wurden, der Kampf gegen die Jadefalken für das VerCom, die Schlachten gegen Nebelparder und Novakatzen für das Kombinat. Ein ausgehölter Sternenbund, nach nicht einmal einenr Amtsperiode schon ein Schatten seiner Selbst.
"Ich habe auch schon einige geeignete Leute gefunden, zuerst wäre da ein Ace Kaiser."
"Der von den Angry Eagels?", unterbrach ihn Charlene McNamara.
"Eben jener, ein Anhäger der Werte des Sternenbundes, ihn müssten wir erreichen und überzeugen und wir hätten schon einen wichtigen Verbündeten, dann ist mir ein gewisser Sun-Ku Wan aufgefallen, Cappelanischer Offizier, habe seine Personalakte in die Finger bekommen, wär er kein so guter Offizier und Taktiker, hätte man ihn schon längst geschasst, ist für die Maskirovka und das Heeresoberkommando nicht Kompromisslos genug."
"Ein Capellaner mit schlechter Personalakte, kann kein schlechter Mensch sein", scherzte Caleb Frost, Kommandeur des Eisenfaust-Bataillons.
Sie gingen die Restliche Liste durch.
"So nun ein paar spezifische Aufgraben", sagte Lucas, "Frost, Du bist deines Kommandos enthoben."
Frost stützte sein Kinn auf die rechte Hand: "Was solls denn werden?"
"Ich will das Du in die IS ausziehst und alles zusammentrommelst was Du finden kannst, ehemalige Dragoons, Leute von denen Du glaubst, wir bräuchten sie, Material usw. eben das was Du am besten kannst."
16.09.2003 08:11 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Ace Kaiser Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Lyons, Lyonsdaumen, mitten in der Scheiße.
ANGRY EAGLES-Kaserne

„...fordere ich alle Bürger Lyons erneut auf, sich gegen die Occupation unserer Welt, unserer Heimat durch die Draconier, die sich hochtrabend Friedenstruppen nennen, zu wehren.
Schneidet, ignoriert sie wo Ihr könnt. Zeigt Ihnen eure Verachtung. Beweist ihnen, wem diese Welt gehört.
Und tut dies auch mit den Angry Eagles, die sich zwischen die lyranischen Befreiungstruppen und die draconischen Invasoren stellen und mit geschauspielerter Friedfertigkeit unseren Befreiungskampf verzögern.
Glaubt ihnen nicht, wenn die Eagles vom Frieden sprechen.
Glaubt ihnen nicht, wenn die Eagles lächeln.
Glaubt ihnen nicht, wenn die Eagles sagen, sie wollen euch nur beschützen.
Sie haben sieben Jahre im Dienste Haus Kuritas verbracht. Und auch ihre Ankunft auf Lyons erfolgte im Dienste der Kuritas. Sie sind selbst halbe Kuritas.“

Wütend stieß ich das Radio von meinem Schreibtisch. Seit einigen Tagen hatte ich es mir angewöhnt, auf dem Radiosender Lyons World Radio die Morgennachrichten zu hören.
Der Grund war Beverly O´Ferrell, Leutnant und Lanzenführerin der planetaren Miliz.
Seit über drei Monaten agitierte sie gegen die Eagles, meine Einheit.
Ich hatte es satt. Einmal die Woche mußte ich entweder in eine lyranische oder eine draconische Waffenmündung starren, mußte stillhalten und hoffen, daß einer, irgendeiner in der Befehlskette genügend Vernunft besaß, den tödlichen Schuß zu verhindern.
Beinahe täglich mußte ich mich mit meinen Leuten auseinander setzen, für die es ein unerträglicher Zustand war, ihren Chef in dieser Gefahr zu sehen.
Sich selbst in dieser Gefahr zu sehen...
Und das alles nur, damit die lyranischen Entsatztruppen und die draconischen Friedenstruppen nicht dazu kamen, irgendeinen Vorwand zu finden, miteinander zu kämpfen und den halben Planeten dabei in Schutt und Asche zu legen.
Jedesmal, wenn ich meinen Kopf hinhielt und so eine offene Konfrontation verhinderte, rettete ich vermutlich ein paar tausend Zivilisten das Leben.
Und dann kam dieses kleine Licht von der Miliz und begann die Eagles als Teufel zu brandmarken. Ich wartete auf den Tag, an dem mich Leutnant O´Ferrell als Inkarnation von Stefan Amaris bezeichnete.
Chad Benton, der Kommandeur der GEST, der gepanzerten Infanterie schüttelte nur den Kopf, als er sich erhob und das demolierte Gerät vom Boden klaubte. „Ace“, tadelte er, „wie kannst du dich nur von ihr aus der Ruhe bringen lassen? Sie ist doch nicht viel mehr als ein Kind, daß kaum die Bedeutung der Worte kennt, die es sagt. Und wenn sie auch nur an einem unserer Gefechte teilgenommen hätte, würde sie verstehen, warum wir zur Abwechslung mal einen Kampf vermeiden wollen.“
„Sie tut es aber nicht.“ Oberleutnant Marko, der Chef der MechKampfpioniere starrte düster geradeaus. Der Mann war als Jadefalkeelementare geboren worden und als Teil einer Wiedergutmachung der Falken, als Isorla zur Einheit gewechselt. In den letzten zehn Jahren hatte sich der Riese erstaunlich gut an den Lebensstil der Einheit angepaßt und war seinem Clan, den Eagles, ergeben. „Chad, sie mag ein Kind sein, aber ihre Worte fallen auf zu fruchtbaren Boden.“ Der Elementare nippte an seinem Kaffee. „Ihr Heulen schreckt das Rudel auf. Selbst wenn sie uns nicht an die Kehle springt, wird es irgendwann ein anderer sein, der von ihr gerufen wurde.“
Ich schüttelte den Kopf über die Marotte des Pioniers, in Metaphern zu sprechen. Aber leider hatte er Recht. Irgendwann würde jemand tun, wonach die junge Frau schrie.
Irgendwann würde ein Eagle ermordet oder schwer verletzt werden. Konnte, mußte ich die Einheit dann nicht zurückziehen? Und was dann? Fielen Dracs und Lyraner nicht übereinander her? Brach nicht Krieg aus? Ich schüttelte sich bei diesem Gedanken. Ich hatte den Krieg gesehen. Nein, nicht den Krieg, ich hatte den Wahnsinn gesehen und ihm getrotzt. Beinahe hätte er mich hinweggefegt.
Ich nahm ebenfalls einen Schluck Kaffee. Das heiße, aromatische Getränk half, die Dämonen der Operation Bulldog für kurze Zeit zu vertreiben.
„Und da liegt das Problem“, sagte die vierte anwesende Person, Hauptmann Denise DéForét, „je länger, je öfter sie redet, desto höher wird der Druck auf unsere Einheit. Ich will nicht behaupten, daß es uns auf Lyons so ergehen wird wie der Leichten Eridani auf Milos, aber in einer vergifteten Atmosphäre Garnisonsdienst zu schieben ist einfach widerlich.
Wir Eagles sind es gewohnt, von unseren Schutzbefohlenen gemocht und unterstützt zu werden. Manchmal sogar verehrt. Wenn jetzt unsere Leute in eine Kneipe kommen und geschnitten werden, ist das wie ein Schlag ins Gesicht. Und das Schlimmste ist, sie können es nicht verstehen, denn letztendlich beschützen sie die Zivilisten doch.“
„Fazit?“ fragte ich knapp.
„Das Fazit ist, daß entweder ein offener Konflikt mit der Zivilbevölkerung ausbricht oder zumindest die Einheitsmoral in den Keller geht.“
Ich sprang auf. „So kann das nicht weitergehen. Ich werde etwas tun. Denise, veranstalte einen Tag der Offenen Tür. Ich will, daß Besucher in die Kaserne gelassen werden, damit sie sich über uns Eagles und unsere Gefechtsgeschichte informieren können. Tarne das Ganze als Anwerbung. Wer weiß, vielleicht entdecken wir dabei auch mal ein paar neue Talente.“
Denise nickte.
„Chad, ich will, daß Du einen GEST bereithälst, der darauf achtet, daß niemand mit einer Bombe am Arsch durch unsere Pforte kommt. Ich will nicht, daß der Tag im Blut versinkt. Ich will, daß die Menschen ihre Vorurteile wenigstens zum Teil abbauen können.“
„Kannst Dich wie immer auf die GEST verlassen. Wir werden Scanner installieren und die nähere Umgebung unter Kontrolle halten. An uns kommt nichts vorbei, was nicht auch vorbei darf.“
Keine leeren Worte vom Chef unserer gepanzerten Infanterie. Von den elf Jahren in der Einheit hatte er neun in seiner Rüstung verbracht. Er verstand sein Handwerk und war eine wichtige Stütze unserer Truppe.
„Und Marko, sobald Thorsten das illegale Minenfeld im Nordosten der Stadt geräumt hat, will ich, daß Ihr euch zusammensetzt, um eine Übung auszuarbeiten. Wir wollen den Besuchern auch was bieten. Am liebsten wäre mir ein Brückenschlag oder eine Minenräumaktion. Irgendetwas positives.“
Der Elementare knurrte zur Antwort bestätigend.
Ich klatschte in die Hände. „Und ich fahre jetzt mal zum planetaren MilizCommander und mache ihm mal klar, Leutnant O´Ferrell an die kurze Leine zu nehmen.“
„Viel Glück“, kam Chads trockener Kommentar.
„Manchmal bist du so ein Träumer“, fügte Denise mit mattem Grinsen hinzu.
„Vergiß nicht, Ace, du kannst für deinen Konflikt mit Edward Cunningham einen Champion bestimmen...“, ließ sich Marko mit einem schiefen Grinsen vernehmen.
Ich schüttelte den Kopf. Meine Leute schätzten den MilizChef. Aber ich fand, sie übertrieben mit ihren düsteren Prognosen... Oder doch nicht?
Ich wünschte mich wieder zurück nach Wildkatz V, in das Cockpit meines Mechs hinter einen von den Pionieren ausgehobenen Erdwall und auf die heranstürmenden Nebelparder feuernd, die den draconischen Posten als Vergeltung für ihre Niederlagen in der Inneren Sphäre vernichten wollten. Da hatte ich wenigstens eine gute Chance gehabt.


Als ich das Büro von Richard Cunningham betrat, hatte ich mir meine Worte schon zurechtgelegt. Ich hatte vor, dem MilizCommander ein schlechtes Gewissen einzureden. Ein verdammt schlechtes Gewissen. Und ich wußte auch, wie ich das erreichen konnte.

Unerwartet schnell wunk mich die Vorzimmerdame direkt in das Büro des Komandanten. Da saß er, Edward Cunningham, der Chef der MechKriegerin, die sich zunehmend bei meiner Einheit unbeliebt machte.
Ich konnte nicht anders, ich mochte den alten Mann. Er war einer von denen, die wir MechKrieger liebevoll als vom alten Schlag bezeichneten.
Aber hier ging es nicht um mich allein. Es ging um die Einheit.
Darum mußte ich hart, barsch und direkt sein.

Anstatt Cunningham ordentlich zu begrüßen trat ich direkt an seinen Schreibtisch und blaffte: „Herr Kommandant, das muß aufhören! Es kann so nicht weitergehen. Diese Leutnant O´Ferrell hat ein Recht auf eigene Meinung, aber bei Aufruf zum aktiven oder auch nur passiven Widerstand gegen meine Leute geht sie zu weit!
Himmel, Dick, wir sind die Guten! Wir tragen den Cameronstern auf unseren Uniformen. Und das nicht nur, weil uns das Design gefällt!
Wir sind dem Sternenbund und der Areskonvention verpflichtet.
Oder können Sie sich über das Betragen eines Eagles, eines einzigen Eagles beschweren?
Nein, sicherlich nicht. Aber warum lassen Sie dann zu, daß man uns diskriminiert?“
Ich atmete aus und wartete auf die Antwort des Milizionärs. Als eine sichtbare Reaktion ausblieb, fuhr ich fort. „Ich verstehe Sie ja. Die Lyraner rufen laut: Befreiung! Und die Eagles stehen zwischen ihnen und den Dracs und stoppen den Tumult. Da kann man schon wütend werden.
Aber Sie als alter Krieger sollten doch wissen, wie es hier mitlerweile aussehen könnte, wenn die Eagles nicht ihre Köpfe hingehalten hätten.
Und für wen haben sie die Köpfe hingehalten? Für Leutnant Beverly O´Ferrell, die nichts besseres zu tun hat als uns zu den Clans zu wünschen! Das muß ein Ende haben, Dick! Denn verdammt noch mal, bevor auch nur einer meiner Leute wegen der Dummheit Ihres Leutnants zu Schaden kommt, werde ich die Eagles abziehen. Ich habe keine Lust auf ein zweites Milos und ich werde mit Freude dabei zusehen, wie die Dracs und die Lyraner die bewohnten Gebiete nach und nach vernichten, wenn die Eagles nicht mehr hier sind, um sie dran zu hindern.
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht, Dick, und es ist wirklich unangenehm, jemanden zu beschützen, der einen aus einem Supermarkt oder eine Kneipe schmeißt und hinterherruft, man würde für den zweiten Amaris arbeiten. Jetzt Sie, Dick!“
Wütend starrte ich den Mechkrieger an. Der wunk an und bedeutete mir, im Sessel vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Wütend schüttelte ich den Kopf und blieb stehen.
Ich verschränkte die Arme ineinander und versteifte mich leicht in Erwartung einer harschen Antwort.
Richard Cunningham schmunzelte und stand auf. Langsam begann er vor mir auf und ab zu gehen. Die Hände hielt er dabei auf den Rücken verschränkt. „Ace, Ace, Ace, bist du denn immer noch nicht erwachsen geworden?“ tadelte er mich.
Ich verzog die Lippen zu einem zynischen Lächeln. „Das Kompliment könnte ich ohne weiteres zurückgeben, Dick.“

Der alte Haudegen lachte auf. „Wie immer bist du nicht um eine Antwort verlegen. Das hat mir an dir schon damals gefallen, als du hier in diesem Büro gestanden hast und nur ein MechKrieger in der Ausbildung warst, der gerade seinen ersten Drac abgeschossen hatte.“
„Nicht vom Thema ablenken, Dick“, ermahnte ich den Älteren, konnte aber nicht verhindern, daß die Schlacht zwischen meinem Feuerfalken und dem Dracon wieder vor meinem geistigen Auge erschien. An diesem Tag hätte ich fast mein Leben verloren...
„Na, wie dem auch sei, Ace, du weißt hoffentlich, daß ich Dir und deiner Einheit nicht schaden will. Aber ich kann Beverly auch nicht einfach den Mund verbieten. Das würde sie nur veranlassen, noch härter gegen euch zu agitieren.“
„Dick, verdammt, die Eagles sind nicht eure Feinde.“
„Das weiß ich selbst, du Grünschnabel“, erwiderte Richard Cunningham ungerührt. „Aber du mußt Beverly verstehen. Ihr Bruder starb im Kampf gegen eine draconische Ronin-Einheit. Sie hat es denen nie verziehen, und wenn ich ehrlich bin habe ich das auch nie.
Du kennst doch die Geschichte des Lyonsdaumen, Ace. geographisch gesehen ragen unsere sieben Systeme wie ein Abzeß mitten in den Kurita-Raum hinein. Das ist Grund genug für die Dracs, immer und immer wieder zu versuchen, den Daumen zu erobern. Und sie haben es versucht, hundertfach, tausendfach. Sie gaben nie auf. Und damit brachten sie Tod und Vernichtung über den Lyonsdaumen und auch über die gesamte Isle of Skye.
Es gibt keinen Bürger, der nicht wenigstens einen Angehörigen an die Dracs verloren hat. Und jetzt sind die Truppen Theodore Kuritas hier! Sie sind hier und viele haben Angst, daß sie auch bleiben werden. Für immer.
Sie kamen als Friedenstruppen, das gebe ich zu, aber mit jedem weiteren Jahr werden sie zu Besatzern. Niemand hier will zum Draconis-Kombinat gehören. Dazu haben sie zuviel wegen ihnen gelitten, verstehst du, Ace?
Und dann kamen wie eine Verheißung die lyranischen Scouttruppen. Sie sollten unsere Befreier sein. Gewiß, die Kuritatruppen hätten sie vernichtet, aber das wäre ein guter Vorwand für den Archon gewesen, weitere Einheiten zu schicken.
Ace, ich weiß, wie schwer es für uns geworden wäre, +
wenn Lyraner und Draconier hier auf unserer Welt gegeneinander gekämpft hätten, wie groß die Verwüstungen und wie zahlreich unsere Toten gewesen wären, aber ich weiß, daß viele Bürger dieses Risiko eingegangen wären.
Natürlich hätten sie keine Vorstellung davon gehabt, wie grausam die Wirklichkeit geworden wäre, aber der haß auf die verhaßten Kuritas wäre einfach größer gewesen.
Und dann kamst du mit deiner Einheit und stelltest dich jedem in den Weg, der einen Kampf eröffnen wollte. Gingst mitten zwischen sie. Hindertest sie am Feuern. Machtest alle träume zunichte, daß der Feind bald wiede abziehen würde.
Teufel auch, ich weiß genauso gut wie du, warum du den Kopf hinhältst. Und ich bin dir auch dankbar dafür, denn ich habe oft genug Tod und Zerstörung gesehen und kann gerne darauf verzichten, dies ausgerechnet auf Lyons zu erleben.
Aber die Menschen da draußen, sie haben eine Entscheidung herbeigesehnt. Der Haß auf die Dracs ist schon so alt, daß er irgendwann befriedigt werden muß. Es tut mir leid, Ace, aber so sieht es aus. Wir sind nun mal so und ich entschuldige mich nicht dafür.“
Ich schwieg eine lange Zeit nach dem Monolog. Er hatte ja Recht. Den Daumen ausgerechnet mit Kuritatruppen zu besetzen, um ihn aus den Kämpfen herauszuhalten, die während des Chaoskrieges ausgebrochen waren, war wahrscheinlich eine unbeholfene Notlösung gewesen.
Leider war daraus eine dauerhafte Einrichtung geworden. Es war müig, darüber zu spekulieren, ob Theodore Kurita mittlerweile mit dem Gedanken spielte, den Daumen nicht nur als Protektorat anzusehen, sondern in das Kombiant einzugliedern.
Er hatte mich geschickt, um mögliche Kämpfe zu verhindern. Das war Beweis genug für mich, daß er den Daumen nur für Victor Ian Steiner-Davion aufbewahrte, denn ein offener Konflikt mit Haus Steiner hätte ihn in die Lage versetzt, seinen Anspruch durch einen Eroberungsfeldzug zu festigen und die Einbuchtung in seiner Reichsgrenze einzuebnen.
Aber er hatte mich geschickt. Nur hatten wir beide nicht mit dem Haß und der Borniertheit der Bevölkerung hier auf Lyons gerechnet. Unter diesem Gesichtspunkt war es ein Wunder, daß sich die Friedenstruppen bereits so lange hatten halten können, ohne einen Aufstand zu provozieren.
„Trotzdem, Dick. Nimm Beverly bitte an die kurze Leine.“
„Das kann ich nicht, Ace. Und ich werde es auch nicht. Ich bin ihr Einheitskommanndeur und ihr Onkel, aber nicht ihr Gewissen. Solange sie meine Einheit nicht gefährdet, werde ich ihr nicht befehlen, was sie denkt. Das ist übrigens auch deine Einheitspolitik, nicht wahr?“
Ich lächelte schwach. „Gut, dann tun Sie mir bitte einen Gefallen.
Ob die Menschen die Friedenstruppen nun mögen oder nicht, es gibt einen Sinn dafür, daß die Eagles hier sind. Und ich möchte ihnen gerne zeigen, daß wir nicht die Bösen sind.
Oder daß wir selbst halbe Dracs sind, wie Beverly O´Ferrell so gerne behauptet.“
„Was hast du vor?“
„Ich werde die nächsten Tage einen Tag der Offenen Tür veranstalten, Dick, und offen gesagt glaube ich nicht, daß allzu viele kommen werden, um sich ein eigenes Bild von meinen Leuten zu machen. Aber wenn Sie kommen, dann locken Sie vielleicht mehr Menschen zu uns in die Kaserne.“
Der alte Cunningham schmunzelte. „Könnte schlecht für mein Image sein, Ace.“
„Aber es wäre verdammt gut für die Eagles. Für eine Einheit, die hundertmal bewiesen hat, daß sie für den Frieden auf dieser Welt sterben würde. Überlegen Sie es sich. Bitte.
Und bringen Sie Ihre Nichte mit, Dick. Vielleicht kann ein Besuch bei uns ein paar Ihrer Vorurteile ausräumen.“
„Vielleicht“, erwiderte Richard Cunningham. „Ich sehe, was ich da machen kann. Erwarte bitte nicht mehr von mir, Ace.“
„Ich dachte, wir wären Freunde, Dick.“
Richard sah mir in die Augen. „Das sind wir, Ace. Deswegen werde ich auch darüber nachdenken, ob ich kommen werde, anstatt die Idee zu den Akten zu legen, sobald du zur Tür rausbist.“
„Ach, so läuft der Hase?“ blaffte ich. Der harte Tonfall tat mir sofort leid. „Wenigstens sind
Sie ehrlich, Dick.“
Ich salutierte knapp und verließ das Büro des Kommandanten nach seinem kurzen Gegensalut.
In meinem Bauch grummelte immer noch eine verdammt große Portion Wut und Zorn. Aber der alte Mann hatte sie beträchtlich reduziert.
Wie gesagt, ich mochte ihn...


Ich sah aus dem Fenster. Die Sterne konnte ich nur erahnen, es war gerade früher Morgen. Ich hätte schon in einem Brunnenschacht stehen müssen, um das mich umgebende Streulicht abzuschirmen.
Aber ich wußte, ich sah in die Richtung, an der sich Sol befinden mußte, die Ursonne aller Menschen. Und damit auch Terra, unsere Heimat. Meine Heimat.
Heimat? Ein merkwürdiges Wort.
Als Söldner, als Sternenvagabund kannte man nur eine Heimat, und das war die Einheit. Mußte das wirklich immer so sein?
Konnte, durfte es da draußen keine Welt geben, auf der ich Ruhe fand? Ich war ein MechKrieger, ein ziemlich guter, und ich hatte hart dafür gekämpft, es sein zu dürfen. Und noch härter, um meine Einheit zu schaffen.
Ich konnte nicht aus meiner Haut raus, so war ich nun mal. Mußte ich also Vagabund bleiben? Oder gab es da draußen wirklich diese eine Welt, die für mich bestimmt war?
Ich dachte über das nach, was mir Caleb Frost - Major Frost - gesagt hatte. Es geht um den Auszug aus der Inneren Sphäre. Die Tat eines Wahnsinnigen, wollte ich den Gedanken abtun. Warum aber beschäftigte ich mich dann damit? Warum ließ mich der Gedanke nicht mehr los?
Vielleicht weil ich eitel war und es mir gefiel, daß Oberst Cunningham für dieses Abenteuer gerade mich und meine Eagles ausgesucht hatte. Natürlich kannte ich die Cunningham Dragoons. Bevor ich auf eine Welt kam, studierte ich die Geschichten sämtlicher Einheiten, die dort stationiert oder entstanden waren.
Und Oberst Cunningham war auf Lyons geboren. Soweit ich wußte, war mein alter Freund Dick ein Onkel Zweiten oder Dritten Grades dieses Lucas. Wir hatten uns mal über ihn unterhalten, kurz nach meiner Ankunft. Ich hielt Riesenstücke auf Richard Cunningham. Und er war bereit, auf seinen Neffen zu schwören.
Das brachte mich immerhin weiter. Dick war Realist. Wenn er jemanden so über den Kamm lobte, dann konnte der Mann kein Idiot sein. Ich hatte die Geschichte der Dragoons studiert. Sie gerieten regelmäßig in die dickste Scheiße rein, konnten sich aber jedesmal aus eigener Kraft wieder raushieven. Dabei blieben sie bemerkenswert human. Ich konnte an sie nicht gerade den Maßstab anlegen, den ich für meine Leute verwendete - wir trugen das SBVS auf unseren Uniformen und Mechs - aber ihre Moral war weit über dem gängigen Durchschnitt der geläufigen IS-Einheiten.
Frost hatte von Krieg gesprochen. Ein Krieg, der alles hinwegfegen konnte, was die Menschen geschaffen hatten.
Ich tat diesen Gedanken nicht einfach so ab. Ich war noch alt genug, um die Zeiten des Lostech zu kennen, die Tage, in denen mühsam um jedes Quent Wissen gerungen wurde, welches die Nachfolgekriege den Menschen geraubt hatten. War ich realistisch, dann mußte ich davon ausgehen, daß dies wieder geschehen konnte.
Frosts Lösung war die Evakuierung einer handverlesenen Elite auf eine neue Heimatwelt.
Ich mußte gestehen, der Gedanke reizte mich. Aber Elite, das war nicht, was mir vorschwebte, nicht einem Mann, der als HolzfällerMechjockey begonnen hatte.
Wenn - falls - ich an der Operation teilnahm, dann sollte es eine Art modernes Babylon werden, ein Gewirr, ein Gemisch aus so vielen Stimmen wie nur irgend möglich, um die Vielfalt der Menschheit auch in diese neue Heimat zu tragen.
Als ich den Blick abwendete, um das quängelnde Telefon abzunehmen, hatte ich meine Entscheidung getroffen.
In Gedanken formulierte ich bereits ein entsprechendes Schreiben an den Oberst, als sich auf der anderen Seite der Leitung Richard Cunningham meldete. Er sagte nur wenige Worte, aber diese elektrisierten mich: „Ich komme Morgen zu deinem Tag der Offenen Tür und bringe sie mit.“ „Danke“, brachte ich mühevoll hervor. Ich legte auf.
Nur langsam gewann die Erkenntnis, daß dies etwas positives war, in mir die Oberhand. Bald, so hoffte ich, würde Lyons ein sicherer Hafen für die Eagles sein. Ich lachte hart auf. Sicherer Hafen.
Ich setzte mich hinter meinen Schreibtisch und begann den Text zu verfassen, der die Modifizierungen beschrieb, die ich für das Projekt Babylon wünschte. Von der positiven Antwort würde alles weitere abhängen.


***
Es krachte fürchterlich, als die beiden Teile der Brücke aufeinander schlugen. Leutnant Marco, der ehemalige Jadefalke, lachte dazu laut auf und gab dem Fahrer des Pionierpanzers BADGER den Befehl zum ziehen. Das schwere Räumgerät fuhr an und zog die Brückenhälfte langsam aber sicher über den Fluß. Es krachte erneut, als der Untergrund ein Ende fand. Die Segmente der Brücken rutschten ineinander. Pioniere erklommen die fertige Panzerbrücke und inspizierten die Lage der Verschlußstücke. „Drei Grad eindrehen“, signalisierte Marco. Der Panzer wühlte mit seinen ketten die Erde auf, bis der Befehl zu stop kam.
Die Pioniere meldeten klar, fixierten die Bolzenlöcher und begannen, die groben Metallverbindungen zu setzen.
„Na, das ist doch mal was“, hörte ich Hauptmann Chadrik Benton rufen, der den Brückenschlag über eine Lautsprecheranlage kommentierte. „Sieben Minuten und elf Sekunden, das ist neuer Rekord für unsere Pioniere. Einen kräftigen Applaus bitte, bevor einer unserer Panzer rüberfährt und die stümperhafte Arbeit zum Einsturz bringt.“
Die Menschen lachten und applaudierten.

Ich schmunzelte amüsiert. Neben mir applaudierte Auch Richard Cunningham. Er trug die Ausgehuniform der Miliz. Ich war mir darüber im Karen, daß es seine Anwesenheit war, die über zweitausend Menschen in unsere Kaserne und auf unseren Übungsplatz gebracht hatte. Und ich war ihm dankbar dafür.
Dabei hatte der Tag erschreckend nüchtern angefangen. Zwar waren schon früh einige Schaulustige gekommen, zwar hatte der Verkehr vor unserer Kaserne erschreckend zugenommen, aber die Bevölkerung schien uns nicht so ganz zu trauen. Oder sie wollten nicht mit uns, dem Feind zusammen gesehen werden.

Erst die Ankunft des Oberkommandierenden der Miliz änderte das. Kaum war sein Wagen auf unseren Kasernenhof gefahren, war es, als hätte er einen Bann gebrochen. Seither war unser Tag der Offenen Tür sehr gut besucht. Die GEST hatten drei oder vier unserer Besucher diskret und höflich abgeführt und bei ihnen Pistolen, Schlagringe und Messer gefunden, aber dies sollten die einzigen unerfreulichen Zwischenfälle sein.
Im Gegenteil, die Stimmung bekam immer mehr den Charakter eines Volksfestes, obwohl wir keinen Alkohol ausschenkten. Ein voller Erfolg. Ein verdammter voller Erflog.
Bis auf Leutnant Beverly O´Ferrell, die den Obersten als Adjutantin begleitete. Sie hatte an allem etwas auszusetzen. Am Essen, an den Getränken, an den draconischen Abzeichen unserer Einheitsfahne, mal war ihr der Umgangston unter den Eagles zu lasch, mal zu rauh.
Dies bewies die Überlegenheit der Clans. Bei ihnen hätte ich sie in den Kreis der Gleichen fordern können, um der Sache ein Ende zu setzen. Aber in der Inneren Sphäre war das nicht so ohne weiteres möglich. Hier halfen nur erschießen oder Argumente. Ich entschied mich für letzteres und schaffte es in einem über eine Stunde dauernden Prozess, sie dermaßen zu beleidigen, daß sie beleidigt eine halbe Stunde schwieg.

Gegen Nachmittag nahm ich Richard beiseite und ging mit ihm in mein Büro. „Dick“, fragte ich, während ich eine neue Flasche Glengarry Reserve öffnete und zwei Gläser zu einem Sechstel füllte, „wir haben uns doch mal über deinen Neffen Lucas unterhalten, der seine eigene Einheit gegründet hat...“
„Du meinst die Cunningham Dragoons.“
„Aye, die Cunningham Dragoons. Als was für einen Menschen würdest du Lucas beschreiben?“
Der Offizier schmunzelte. „Er ist als Mensch ein sehr netter Kerl. Als Kommandeur ist er geradeheraus und manchmal auch gnadenlos gegen seine Feinde. Er wurde schon mal von eigenen Leuten verraten, Meuterern gegenüber kennt er wohl auch kein Pardon. Er hat einen feinen Humor und einen guten Geschmack.“
„Danke“, erwiderte ich und stellte ein Glas vor ihm ab. „Das meinte ich nicht. Was meinst du, würde ich mit ihm auskommen? Würden die Eagles mit ihm auskommen?“
Ein feines Lächeln umspielte Richards Lippen. „Er hat dich also gefragt.“
„Ja“, bestätigte ich ohne zu zögern. „Er hat mich gefragt, ob ich bei seinem Wahnsinnsplan mitmache. Den Exodus.“
„Nun, Ace, ob ihr beide miteinander auskommt, kann ich nicht sagen. Aber ich denke, deine Eagles und die Dragoons werden sich schon vertragen.“
„Würdest du mir raten, es zu tun, Dick?“ Ich trank einen Schluck und bemerkte kaum, wie sich die wohlige Wärme in meinem Magen ausbreitete. Zu sehr wartete ich auf Richard Cunninghams Antwort.
„Nun, ich würde dich gerne weiter um mich haben, Ace.“
„Du gehst auch mit?“ fragte ich verblüfft. „Ich und jeder zweite auf dieser Welt, der auf den Namen Cunningham hört, Ace. Und dazu noch ein paar O´Ferrels und einige andere.“
Daraufhin schwiegen wir. Eine lange Zeit. Endlich, als wir unsere Gläser geleert hatten, sagte ich: „Ich werde meine Leute befragen. Der Gedanke fasziniert mich.“
Richard erhob sich. „Mittlerweile dürfte Beverly wieder in der Laune sein zu streiten. Wir sollten nach ihr sehen. Außerdem wollte ich schon lange mal einen Blick auf deine GEST werfen, Ace.“
Ich nickte. Beim Gedanken an die wehrhafte und streitlustige Milizoffizierin hätte ich mich über einen Ringkampf mit einem Elementaren mehr gefreut.
***
Fünf Tage später lagen drei Nachrichtendiscs vor mir auf dem Schreibtisch. Ich schob sie einzeln in das Lesegerät und las den projizierten Text.
Der erste kam von Baron Grayson Death Carlyle von Glengarry. Er versprach mir in dem Schreiben, mir eine Kopie seines Sternenbund-Kernspeichers zur Verfügung zu stellen. Ich mußte ihn nur abholen.
Der zweite kam von Lucas Cunningham, in dem er schrieb, meinen Wünschen grundsätzlich zuzustimmen.
Er bat aber für die Details um eine Unterredung auf Outreach.
Die letzte Disc brannte wie Feuer in meinen Händen, als ich sie einlegte. Sie enthielt nur einen einzigen Satz.
Ich las ihn, legte die Hände vors Gesicht, atmete tief durch und las ihn erneut.
Die Angry Eagles antworten auf die Frage, mit anderen Einheiten und einem großen Kontingent an Zivilisten die Innere Sphäre zu verlassen, um eine neue, friedliche Kolonie aufzubauen damit, daß sie ihrem Kommandeur wie immer durch dick und dünn folgen werden.

Lange Zeit saß ich da und verarbeitete dieses Wissen. Nun blieb mir nur noch zwei Dinge: Koordinator Theodore Kurita zu erklären, warum ich den Dienst für sein Haus nicht verlängern konnte und die Mittel der Eagles zu verflüssigen, um sie in Vorräten und Schwerem Gerät anzulegen...
17.09.2003 06:47 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Darlingtons Verrat Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Normalerweise mochte Darlington Wohltätigkeitsveranstaltungen nicht, doch manchmal musste man sich der Pflicht ergeben. Viele Würdenträger, die sich aufgrund ihres Reichtums einbildeten alles erlauben zu können… . Er hasste das, diese Wichtigtuer.
Plötzlich wurde er von einer dunkelhaarigen Frau in einen weisen Kleid angesprochen: „Herr Blade. Mein Chef Eikyu möchte mit ihnen ein ernstes Gespräch führen.“
Überrascht sah er die Frau genauer an. Dunkle Haare, kurz geschnitten, ein helles freundliches Gesicht. Sein Blick wurde von den Ohrringen abgelenkt, sie hatten die Form kleiner, silberner Engel. Viele der Gäste trugen dunkle Kleidung, doch sie war eine der wenigen die ein weisses Kleid trug.
Darlington sah in die von ihr gedeutete Richtung und da stand Eikyu inmitten einer Traube von Würdenträgern. Wohl eher Speichellecker. Merkwürdigerweise stand dort auch ein Präzentor von Blakes Word. Als Darlington sich ihnen näherte hörte er das man den Präzentor mit Herr als Nachnamen anredete. Und dieser Mann hatte ein ziemlich heftiges Gespräch mit Eikyu. Es war allerdings auf einer Ebene bei der Blade kaum mitkam. Sie prügelten sich verbal, aber nicht mit wüsten Beschimpfungen sondern mit Umschmeichelungen und Andeutungen. Kaum einer der Umstehenden verstand etwas davon, ausser der Präzentor und Eikyu. Es dauerte fast eine viertel Stunde bis Eikyu sich von Herr befreien konnte. Der blieb bei den Würdenträgern und lästerte dort indirekt über Eikyu weiter.
„Gut das du Zeit hast. Es ist wirklich wichtig“ meinte Eikyu zu Darlington.
„Ich freue mich auch dich zu sehen… . Was war da eben denn los? Ich habe kaum ein Wort verstanden obwohl es unsere Sprache war.“
„Politische Winkelzüge. Blakes Word will Zugriff auf Comstarkonten. Und ich als eingefleischter Comstaranhänger kann das nicht so zulassen. Das weis auch Michael Herr, der Präzentor hier. Deshalb versucht er mich schlecht zu machen wie er nur kann. Denn dann könnte er vielleicht meinen Nachfolger besser beeinflussen. Ausserdem meint er, ich wäre schuld am Tode seines Neffen, weil der so blöd war eines der Erste Sternenbundbank Schiffe anzugreifen, in der Hoffnung auf das schnelle Geld. Dabei ist der natürlich umgekommen… .
Aber das ist nicht der Grund warum ich hier bin. Am besten wir gehen nach draussen.“
Darlington nickte nur. Er wusste von Eikyu, das es besser war auf das zu hören wenn er etwas sagte. Draussen schien es als ob Eikyu mit der Dunkelheit verschwamm, den das einzig helle war seine Haut. Die Sonnenbrille deckte die Augen ab, die schwarze Kleidung aus unbekannten Stoff lag relativ eng an. Ein weiterer Lichtblick waren die beiden, etwa einen halben Zentimeter durchmessenden Knöpfe in form von silbernen Sternen am Kragen seines Hemdes, oder war es ein Shirt? So genau konnte man das nicht sagen.
„Sprich, was gibt es negatives? Du bist sicher nicht wegen der Veranstaltung hier.“ Meinte Blade. Eikyu war sofort komplett ernst als er erklärte: „Wie du weist, bin ich Direktor der ESbb. Das heist auch das ich mich um Kredite, Konten, Überweisungen und vieles mehr verantwortlich bin. Seit einiger Zeit ist mir aufgefallen das Du einige Scheinkonten und Firmen eröffnet hast, etwas was sehr illegal ist. Nun möchte ich wissen warum du diese eröffnet hast.“
Nach kurzem zögern antwortete Darlington seufzend: „Das kann ich dir nicht sagen.“
„Ich weis wir sind ziemlich gute Bekannte… . Doch leider geht’s hier um viel Geld, mehrere Millionen C-Noten. Und als Direktor einer Bank gehen mich Scheinkonten durch aus etwas an. Normalerweise benötigst du so viel Geld nicht auf diese Art und weise, deine normalen Ausgaben kannst du auch mit legalen Einnahmen decken…also was ist los? Brauchst du einen Kredit, einen Zahlungsaufschub…sag mir was…“
Eikyu war etwas besorgt. Er hatte die Bewegungen seines einstigen Lieblingsschülers verfolgt, wusste was er jetzt war. Da sie bisher immer den Kontakt gehalten hatten war ihre Beziehung fast kameradschaftlich. Doch hier war etwas Illegales im Gange, was er nicht dulden durfte.
Darlington war die Situation nicht recht: „Das Geld ist nicht für mich. Ein paar >>Bekannte<< benötigen es für ein Projekt. Nichts verbotenes eigentlich, aber niemand soll uns dabei stören, auch wenn es vielleicht einige schon wissen. Wenn gewisse Leute von unseren Absichten erfahren werden sie unsere Möglichkeiten eingrenzen, unsere Vorbereitungen zu nichte machen wollen. Das benötigte Material darf nicht offensichtlich von uns erworben werden, oder an uns gehen, deshalb die Scheinfirmen und Konten.“
Er gab dieses zu, weil er wusste welche Konsequenzen seinTtun hatte. Die Sperrung seiner gesamten Konten, auch die seiner Einheit, Rückbuchungen, Schliessungen der Scheinfirmen, Geld und Gefängnisstrafen, ja sogar die Auflösung seiner Einheit…all das war möglich nur weil er da mit machte. Darlington erkannte das er Eikyus Hilfe benötigte. Zwar konnte Eikyu vielleicht nicht vollständig verhindern das seine Taten aufflogen, aber er konnte einiges decken. Doch wie sollte er ihn überreden zu helfen, wenn er doch nicht mal verraten konnte um was es ging. Darlington könnte ja auch ein Attentat planen…zum Wohle der Allgemeinheit.
„Verdammt noch mal. Red Klartext mit mir.“ Forderte Eikyu. „Ich kann dir nicht helfen wenn du um den heissen Brei rumredest.“
„Ich stehe unter Schweigepflicht. Es gibt Dinge die ich einfach nicht sagen kann, weil ich mein Ehrenwort gab“
„Verstehe. Du kannst mir weder Namen noch das Projekt nennen. Weist du…es gibt noch ein paar Leute mit denen ich reden muss. Einer von ihnen ist zufälligerweise heute hier auf der Feier, er heist Lucas Cunningham…“
Anhand von Darlingtons plötzlichen aufsehen erkannte Eikyu das er ins schwarze getroffen hatte. Auch Darlington erkannte was er getan hatte, ohne das er es gewollt hatte. Er nickte nur.
„Ich werde mal mit den Herren reden, vielleicht bringt er etwas Licht ins Dunkel. Ich hoffe ich habe mich bei den Verdacht der Scheinkonten von dir geirrt…“ sagte Eikyu nur.
Blade wusste das Eikyu ihn nur diese eine Chance gab. Trotzdem gefiel es ihm nicht den er musste Leute verraten die er zu schätzen wusste.
Mit leicht hängenden Schultern ging Darlington wieder rein, während Eikyu noch ein wenig die frische Luft genoss. Nach einigen Minuten folgte er ihm. Dank seiner Begleiterin fand Eikyu Darlington schnell wieder, den sie beobachtete ihn die ganze Zeit über.
Wie zufällig stellte Eikyu sich zu Darlington und den Fremden Mann und fast genauso zufällig stellte Darlington die beiden vor: „…wenn man vom Teufel spricht. Herr Cunningham ich möchte ihnen Eikyu vorstellen…“
Das Gespräch sollte nur kurz sein, wer zuhörte erfuhr nichts besonderes. Einen Tag später gab es dann ein Treffen zwischen Eikyu und Lucas Cunningham in dem es offiziell um einen Kredit in grösserer Höhe ging, für den Kauf eines Sprungschiffs. In Wahrheit ging es um das Projekt, bei dem Eikyu nur soweit unterstützen konnte, das er ihre Scheinkonten und Transaktionen ignorierte, zumindest so lange wie sie nicht anderweitig auf flogen.

„Ein Exodus.“ Präzentor Focht sah Eikyu sinnend an. „Und das Ziel ist Luxen, ein Pherieperieplanet im Magistrat Canopus. Dort herrscht Blakes Word über die Kommunikation. Es könnte nicht schaden wen wir ihnen dort etwas Schaden zufügen könnten.“
„Das war mein zweiter Gedanke, auch wenn ich nicht weis wie. Die Sache ist gerade erst am laufen. Es wird noch einige zeit dauern bis das Projekt richtig startet. Nur, wäre es nicht für Comstar gut, wenn man etwas mehr als nur moralischen Beistand bietet?“ deutete Eikyu an.
„Worauf genau wollen sie hinaus?“
„Auf nichts weiteres als ein bisschen Material. Wenn wir sie unterstützen könnte das positive Auswirkungen für unser Prestige haben, vorausgesetzt es gelingt uns, die Häuser von den Exodus nicht in Kenntnis zu setzen. Oder zumindest das ganze herunter zu spielen. Ich denke es wird auf jeden Fall kämpfe geben. Und wenn Comstar die Begleitschäden behebt, vielleicht Blakes Word als Bösewicht darstellen kann… .“
„Ich ahne was sie denken. Doch so leicht ist es wirklich nicht. Legen sie mir einen vollständigen Plan vor und ich werde es mir noch mal überlegen…“
„Bitte“ sagte Eikyu und reichte Focht eine CD. „Sämtliche bisherigen Daten. Und die Kostenrelationen, sowie Notfallpläne um alles zu vertuschen.“
„Ich wusste es. Wie immer kommen sie gut vorbereitet zu mir.“ Schmunzelte Präzentor Focht. Nachdem er einiges sich angesehen hatte nickte er wieder. „Ja. Das sieht sehr brauchbar aus. Aber wir müssen die ersten Reaktionen abwarten. Laut ROM wird ein grosser Wissenschaftler von Blakes Word vermisst. Er ist kürzlich untergetaucht und niemand weis wo er ist. Blakes Word könnte auf die Idee kommen auch die Exodustruppe dies betreffend zu untersuchen. Denn der Mann ist niemand geringeres als der führende Wissenschaftler in der HPG Technologie der nächsten Generation.“
„Sie meinen die HPG2 Technik? Aua. Das ist hart. Dann versteh ich ihre Bedenken. Ja, wir müssen dann wirklich sehen was passiert.“
„Vielleicht könnten sie auch nur mal einen Urlaub auf Luxen machen…“ deutete Focht an.
„Urlaub…hört sich gut an.“ Lachte Eikyu
"Spass beiseite. Diesen Wissenschaftler könnten wir natürlich ebenfalls gebrauchen, doch hat er eine Anwerbung bisher abgelehnt. Hierbei wäre es natürlich von Vorteil, wen dieser Mann nicht in die Hände von Blakes Word gerät..."
Eikyu antwortete darauf: "Ich werde sehen, was sich machen lässt"
18.09.2003 06:11 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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8. Juni 3063
Irgendwo im Kuritaraum

Heute gab es eine Besprechung für die Erste Sternenbundbank, da Eikyu der Direktor dieser berühmten Bank war, musste er natürlich auch für die Vertreter der einzelnen Geschäftsstellen sorgen.
So eine Besprechung gab es nur alle zehn Jahre, aber dafür war auch von jeder Filliale der Ersten Sternenbundbank jemand anwesend. So an die tausend Personen waren es dann, die Eikyu in den Hotels des einzigen Freizeitparks auf diesen Planeten untergebracht hatte. Und es war der beste Ort für eine solche Versammlung. Hier gab es genügend Platz, viel zu Bewundern und viel Natur.
Der gesamte Freizeitpark bestand aus etwa achtzig Glaskuppeln, in unterschiedlichen grössen. Jede bot andere Pflanzen und auch etwas veränderte Klimabedingungen, wobei sich alles aber noch im Bereich zwischen zehn und fünfundzwanzig Grad bewegte. Durch die unterschiedliche Luftfeuchtigkeit hatte man aber immer nur eine gefühlsmässige Temperatur von fünfzehn bis zwanzig Grad Celsius. Betretten konnte man die verschiedenen Bereiche durch jeweils zwei Drehtüren, in dem kleinen, etwa fünf Meter langen Durchgängen zwischen den Drehtüren wurde dann auf behauenen Steinen über die angrenzenden Bereiche informiert. Ausserdem gab es dort immer Toiletten und elektronische Infostände, sowie eine Comeinheit . Jede dieser Kuppeln hatte mindestens einen Durchmesser von einhundert Metern, durchschnittlich waren es jedoch fünfhundert Meter, denn in den grösseren Kuppeln gab es dann auch die Hotels, die Attraktionen (die grösste, mittlere Kuppel hatte sogar einen sogenannten „Freimarkt“ wo es verschiedene Karossels gab), wie zum Beispiel Minigolf, Ruderboote, Streichelzoo, Trimmpfade, Tischtennisplatz und vieles mehr. Ein wunderbares Paradies für jeden, in dem man versuchte Natur und Technik zu kombinieren. Natürlich war es in der Nähe des Raumhafens und des HPGZentrums. Doch von den Landungsschiffen bekam man kaum was mit.
Ein wunderbarer Tag… . Eikyu stellte einigen seiner Kollegen (er sah die einzelnen Vertreter lieber als Kollegen, den als Untergebene, die er dann durch geschickte Hinweise dazu brachte das zu tuen was notwendig war) sein neuestes Projekt vor: In einer der kleineren Kuppeln hatte er einen Bereich gemietet und dort eine Eisenbahnanlage aufgebaut, vor sechs Jahren hatte er damit angefangen und man konnte sehen welche Thematik er anstrebte, trotz der wenigen Stunden die er in der Woche Zeit hatte. Es ging um die Erschliesung neuer Terretorien auf der Erde, etwa neunzehntes Jahrhundert, in Amerika. Neben den Bahnhof und den sechs Häusern, allesamt aus Holz geschnitzt war das imposanteste Bauwerk eine vier Meter lange Holzbrücke die über einen kleinen „Fluss“ führte und zwischen zwei unbehauenen Steinen stand. Und das alles war in einen Masstab von eins zu einhundert gehalten. Eikyus Kollegen waren ebenfalls begeisterte Modellbauer und somit diskutierte man zwanglos über weiter Möglichkeiten des Streckenverlaufs, denn bisher war es nur annähernd ein Kreis mit einem Abstellgleis. Die einzige Schwierigkeit lag darin, das Eikyu sich soweit wie möglich an der Philosophie diese Planeten halten wollte: Die Natur durfte nach Möglichkeit nicht behindert werden, und auf keinen Fall mit Müll verseucht werden. Oftmals schwer einzuhalten, aber man hatte es geschaft, in diesem Fall bedeutete es das der Stein, der einer möglichen Streckenerweiterung im Wege stand nicht beschädigt oder entfernt werden durfte.
Und trotzdem musste es vernünftig aussehen.
„ Also Julie, du schweigst die ganze Zeit, nun sag auch mal was.“ Die mit Vornamen angeredete Sekretärin war etwas verwirrt. Aber diese Art der Anrede war auf dieser Versammlung normal. Sollte es doch gleiche Vornamen geben würde der Planet mit genannt werden, von dem sie als Vertretung kam. Ein ziemlich lockeres System, doch es funktionierte. „Nun, ähm, ich weis nicht so recht. Der Stein der uns im Wege steht, sieht an der linken Seite etwas eingedellt aus…wie wäre es dort mit einem Bergwerk? Mit etwas Holz könnte man in der Delle einen Eingang formen. Ansonsten würde ich sagen, gibt es in dieser Richtung keine Erweiterungsmöglichkeit. Vielleicht noch ein Sägewerk in der Nähe, damit die Strecke auch einen Grund hat so lang zu sein…“ Begierig stürzten sich die anderen auf diese Idee, nahmen sie auseinander, beleuchteten sie von mehreren Seiten, überlegten und schlussendlich kam man zu den Schluss das die Idee eines Sägewerks sehr gut sei, aber ein Bergwerk noch nicht möglich sei, da man dabei zu viel verändern müsse , immerhin musste man dafür zwei Pflanzen umbetten und das würde wahrscheinlich nicht genehmigt werden.
Man schlenderte weiter. „Moin, Carrie.“ grüsste Eikyu eine Frau in der Uniform der Bloody Angel.“Sir…, wieder mal am schwärmen?“ meinte sie lächelnd und deutete auf die Gruppe die Eikyu folgte. „Natürlich, es gibt doch kein schöneres Hobby als den Modellbau“ schwärmte er. Sie hob nur amüsiert die Augenbrauen, was ihn veranlaste hinzuzufügen: „Und das Modulieren von Marzipan und das basteln mit Schokolade…ähm, Kuvertüre“. „Ist schon gut, ich werde Jenny nichts sagen, Sir“. Meinte sie und ging fröhlich weiter.
„Bei DIESEN Frauen kann man nie wissen, die Tuscheln den ganzen Tag miteinander und sobald man was falsches sagt weis es gleich die ganze Einheit.“
„Ja,ja, so sind halt die Frauen“. Stimmte einer von Eikyus Kollegen zu, bekam aber dann einen bösen Blick von Julie und sagte lieber nichts mehr. „Sehen sie, genau das meine ich. Ein falsches Wort und man darf eine Woche auf der Couch schlafen“. Dabei mussten jetzt alle wieder lächeln, den meisten war das nur zu sehr vertraut, selbst Julie grinste. „Obwohl das manchmal auch ganz gut ist, da kann man sich wenigstens drehen und wenden wie man möchte und bekommt nicht immer einen Arm umgeschlungen, also ich muss sagen, manchmal ist sie einfach zu anhänglich. Aber wirklich nur manchmal.“ Jeder wusste das er von Jenny, seiner Ehefrau sprach, die ja in gewisser Weise auch deren Vorgesetzte war, den sie vertrat ihn sehr häufig. Darum wurde es auch nicht als unpassend angesehen. Jeder wusste das die beiden wirklich wie füreinander gemacht waren. Sie – die ruhige, zarte Frau, Er – der eher aufbrausende, direkte Kerl. Zusammen waren sie unschlagbar.
„ Letzte Woche erst, meinte Jenny das ich unseren Hochzeitstag vergessen hätte. Also Leute, wirklich. Wir Männer vergessen unsere Hochzeitstage nie, wirklich nicht. Wir achten nur manchmal nicht auf das heutige Datum und da kann es schon mal vorkommen, das die Frauen meinten wir hätten es vergessen…“ Irgendwie war Eikyu in Rednerlaune.
Sie waren gerade in einen der Verbindungsbereiche gelangt, als ein Kind sagte:“ Schau mal, Mama, ein Landungsschiff kommt auf uns zu“. Verwirrt drehte sich Eikyu um und sah nach oben. „Da stimmt was nicht“ murmelte er .Deutlich konnte man sehen wie das Landungsschiff auf der rechten Seite brannte. Der Grund dafür waren die Flakgeschütze, die auf das Landungsschiff feuerten. Auch zwei Jäger beteiligten sich. Doch das alles nützte nichts. Das Schiff war in einen Sturzflug auf den Park gewesen als man anfing es zu beschiessen, jetzt konnte man nur noch versuchen es vor dem Aufprall zu zerstören.
„Alle in die Toilletten“ rief Eikyu und drückte das Kind mitsamt dessen Mutter in selbige. „Aber warum…?“
„Die Toiletten sind die einzigen festen Gebäude hier, wenn das Ding gleich abstürzt werden mindestens alle Scheiben zu Bruch gehen und deshalb rein da.“ Jetzt fingen die Leute an zu verstehen. Allesamt drängten sie sich in den kleinen Waschraum. Der Waschraum hatte nur zwei Waschbecken und an ihm grenzten die drei Toilettenkabinen. Insgesamt mochten hier drei Quadratmeter freie Fläche sein, auf den sich jetzt zehn Personen drängten. Glücklicherweise waren einige schon in die Kabinen ausgewichen. „Alle zu Boden und Ohren zu halten“ schrie Eikyu noch. Und dann hörte man das krachen , gefolgt von enormen Lärm. Die Explosion des Landungsschiff lies die Erde beben und war so laut das sie alles andere, ja selbst das denken, verstummen lies.
Als letztes dann die Druckwelle und dann nichts mehr… .
Das Heulen eines Kindes brachte den Leuten zu bewustsein das sie noch lebten. Das Dach und die Rückwand des Gebäudes waren eingestürzt. Da das Dach aber nur aus einfachen Spannplatten, und die Wände aus ineinander gesteckten Steinen bestand, waren die Schäden an den Personen nur gering. Mühsam befreiten sie sich, konnten aber nichts sehen. Qualm und Staub versperrte ihnen die Sicht. „Der Park brennt“ brummte Eikyu.
„Aber wie kommen wir wieder heraus? Ich seh den Ausgang nicht…“ fragte Julie mit panischer Stimme.
„Nur Ruhe, der Ausgang ist zu weit. Da es keine Scheiben mehr gibt, und wir nahe am Aussenbereich sind, gehen wir einfach geradeaus. Und bevor jemand fragt: Die Eingänge der Toiletten zeigen immer zu den Aussenbereichen und zwar dem, der am nähesten ist.“
Ein kleiner Rundblick zeigte das niemand ernsthaft verletzt war. Nur Schnitte und Kratzer durch die Glasscherben die wirklich überall lagen. Man vertraute Eikyu und er übernahm die Führung zu den Aussenbereichen. Zuerst schien es als ob er immer im Zickzack gehen würde. Doch sehr schnell erkannten sie das er genau wusste wie er am schnellsten zu den Aussenbereichen kam. Ein Pärchen welches herumirrte wurde einfach von Eikyu am Kragen gepackt und mitgeschleift. Er war absolut kompromisslos in dieser Hinsicht.
Endlich erreichten sie den Aussenbereich, doch Eikyu ging noch etwa zwanzig Meter weiter bevor er die Gruppe anhalten lies. Langsam drehten sie sich alle um und sahen sich den Freizeitpark an. Besser gesagt das was davon noch über war.
Das Landungsschiff war ungefähr in der Mitte des Parks eingeschlagen und hatte so ziemlich alles in diesen Park zerstört. Doch statt von den Anblick gefesselt zu sein, ging Eikyu wieder in den Park hinein. Natürlich nicht ohne zu sagen: „ Ihr bleibt hier, ich geh wieder rein und versuche die anderen Besucher zu den Aussenbereichen zu lotsen.“
Und das tat er denn auch. Immer wieder, unermüdlich, bis zum Abend. Erst dann stoppten ein paar Ärzte ihn. Nun sie versuchten es und wurden von ihm davon geschleudert. Erst als man ihn narkotisierte wurde er ruhig und man konnte auch ihn ins Krankenhaus bringen.

Irgendwann, am nächsten Mittag erwachte er. Ein kurzes Gespräch mit den Arzt erbrachte das Eikyu gehen durfte, er nur zur Beobachtung hier war. Der Arzt sagte nichts weiter sondern ging wieder. Mühsam rappelte Eikyu sich auf, hin zu einen der Warteräume, wo auch ein Fernseher war. Wie immer waren Leute in den Warteraum, doch diesmal waren es ein paar mehr als normal und alle sahen zum Fernseher, wo gerade die Nachrichten liefen. Der Moderator sagte: "... gibt es noch keine Konkreten Hinweise wer hinter den beiden Anschlägen steckt, oder ob beide miteinander zusammen hängen. Der Landungsschiffabsturz hat zur Zeit rund vierzigtausend Opfer gefordert, während der Atomschlag gegen unsere Raumstation Cherub, diese und ihre zehntausend Personen starke Besatzung vernichtet hat..."
Von den zweiten Anschlag hatte Eikyu nichts gewusst. Wie im Dämmerzustand ging er nach Hause, wunderte sich darüber das die Strassen so leer waren.
"Hallo" begrüsste Jenny ihn als er die Wohnung betrat.
"Hallo...zwei Anschläge?"
"Ja. Ein Kriegsschiff tauchte auf, es feuerte sofort zwei Raketten ab, die die Raumstation trafen und vernichteten, gerade als die das Feuer erwiederten. Noch wird untersucht was für ein Schiff es genau war, ob man etwas in den Trümmern findet...und so weiter."
"Comstar?"
"Wir haben sie informiert. Deine Koffer hab ich übrigens schon gepackt und abgeschickt" meinte sie nebenbei. Er sah sie nur verwirrt an, doch dann dämmerte es ihm. Er musste ja noch Heute abend nach Sian abfliegen.
"Unter diesen Umständen kann ich nicht fliegen"
Ernst sah Jenny ihn an: "Doch. Sun Tzu Liao hat einen Termin mit dir vereinbart, den hast du einzuhalten, komme was wolle."
Die Diskusion dauerte nur fünf Minuten, und Eikyu verlor sie. Noch niedergeschlagener ging er aus den Haus, richtung Raumhafen, um dort das Shuttle zu besteigen welches ihn zum Sprungschiff brachte.
Für ihn war es eine Art Flucht vor der Verantwortung, so sah er das zumindest. Es gefiel ihm gar nicht das er Jenny alleine mit den Problemen lassen musste, die jetzt unweigerlich auftreten würden.
Wer hatte sie angegriffen? Wer? Und warum?
Dieser Planet galt offiziel als unbewohnt, nur Comstar (und somit auch Blakes Word) wusste von ihm, weil auf der Raumstation, die jetzt nicht mehr war, einst Landungsschiffe vom Typ Titan produziert wurden, für Comstar.
19.09.2003 06:23 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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16. Juni 3063
Irgendwo im Kuritaraum

Eikyu befand sich zufällig auf der Brücke seines Flagschiffs als die Nachricht eintraf. Seine Flotte bestand aus drei Schiffen, einen Sprungschiff der Magellan- Klasse, welches als Leihgabe Comstars galt, ein Tramp und sein Schiff, die "Blüttenstolz" immerhin ein Kriegsschiff der Cameron-Klasse. Mit dieser Truppe wollte er nicht nur nach Sian, sondern noch weiter nach Luxen. Dort sollte er dann die Lage beobachten und nebenbei versuchen Comstars Interessen durch zu setzen. Im Klartext hies das, er sollte jede Schwäche von Blakes Word ausnutzen um für Comstar zu werben.
"Ankommende Meldung von der Heimat. Das Maggelan hat sie aufgenommen. Ziemlich gross und an sie adressiert, Sir"
"Bitte hier abspielen" meinte Eikyu gutgelaunt. Geheimnisse hatte er nicht vor seinen Leuten, das lag in der Kultur.
Der Bildschirm vor ihm erwachte zum Leben, wieder konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen als er sah, das einige aus der Brückenbesatzung neugierig mit zu sahen. So lange sie ihre Arbeit auch weiterhin taten war ihm das egal.
Jenny, Eikyus Frau, tauchte auf den Bildschirm auf und fing an zu reden: "Es gibt ernsthafte Probleme hier. Wir haben herausgefunden wer für den Anschlag auf die Raumstation und den Freizeitpark verantwortlich war und das hat einiges ins rollen gebracht. Aber sieh selbst die Nachrichten, ein Zusammenschnitt." Das Bild wechselte, man sah das Logo des einzigen Nachrichtensenders in Eikyus Heimat. Im Gegensatz zu den anderen Nachrichten im Kuritaraum, wurden die Nachrichten des Senders nicht verschönt. Sämtliche Informationen wurden so gesendet wie sie waren mit direkter Unterstützung des Geheimdienstes. Der Gedanke war, das man ein Volk nicht belügen oder bevormunden sollte, es sollte seinen eigenen Weg finden, wen es schon nicht von den Planeten fort durfte, weil diese als "Geheim" galten. Schliesslich war hier der Hauptsitz der Ersten Sternenbundbank, hier wurden die Maschinen gebaut, mit denen man Geld drucken konnte und hier wurden auch 80% der Banknoten Comstars gedruckt.
"...gibt es neue Erkenntnisse. In einer der Rettungskapseln lag die abgetrennte Hand des ersten Offiziers der Argoma. Diese umklammerte das Abzeichen eines einfachen Blakes Word Soldaten. Aufgrund der Spuren an der Tür der Rettungskapseln und der Hand, kann man davon ausgehen, das die Hand durch die schliessende Tür abgetrennt wurde. Der Flugschreiber der Argoma wurde gefunden und ausgewertet. Die enthaltenen Daten zeigen einen längeren Aufenthalt in einen anderen System an der noch nicht geklärt ist. Leider gibt es keine Logbucheinträge der Mannschaft mehr, sie wurden vor den Eintritt in dieses System gelöscht.
Das Kriegsschiff welches die Raumstation beschoss stammt eindeutig von Blakes Word. Es kann nur vermutet werden, das Blakes Word die Station angriff um Comstar den Zugriff auf neue Jägertender zu verwerren.
Ausserdem wurden zwei Angestellte der Ersten Sternenbundbank fest genommen und verhört. Die Anklage lautet Verrat… wir bekommen gerade neue Meldungen darüber herein…die beiden Angeklagten haben gestanden das sie Informationen über den Aufenthaltsort des Präsidenten der Ersten Sternenbundbank, Eikyu, weitergegeben haben. Nach dem Mittelsmann wird derzeit noch gesucht… .“
Das waren beunruhigende Nachrichten. Doch jetzt erstmal kam Jenny dran: „ Der Verdacht das Blakes Word verantwortlich ist, für beide Angriffe, wurde zur Gewissheit. Als das bekannt wurde ging es hier richtig los…“
Der Bildschirm wechselte wieder zur Nachrichtensendung: „…Demonstrierten hunderttausende. Ihr Ruf nach Vergeltung wurde vom Militär aufgenommen, welches seine Pforten öffnete um erstmal 50.000 Reservisten ein zu ziehen. Das sich mehr als anderthalb Millionen Reservisten meldeten brachte Vizeadmiralin Jenny in Bedrängnis. Scheinbar um Zeit zu gewinnen lies sie eine Wahl veranstalten, in der die Frage lautete: Krieg oder Frieden. Die Wahlbeteiligung lag bi 100 Prozent.
Das Abstimmergebnis lautet: 285 Stimmen für den Frieden, 834 Stimmen Enthaltung und 6.515.982 Stimmen für Krieg. Sofort nach dem Ergebnis wurde mobil gemacht. Noch ist unklar welches Ziel für den Gegenschlag gewählt wird. Man kann jedoch davon ausgehen das es nicht Terra sein wird…“
„Das ist die Lage derzeit. Ich habe erstmal weitere 250.000 Reservisten eingezogen um Zeit zu gewinnen. Doch wenn ich nicht binnen kürzester Zeit ein Ziel präsentiere, wird man wahrscheinlich doch gegen Terra losziehen. Und jeder weis, das dies nur in ein Gemetzel enden würde. Was also soll ich jetzt tun?“ Mit dieser Frage beendete Jenny die Botschaft.
„Schlechte Nachrichten“ brummte Eikyu. Dann sagte er zum Kapitän: „ Ordnen sie ebenfalls eine Wahl an mit der Frage: Krieg oder Frieden. In einer halben Stunde werde ich wieder hier sein. Dann möchte ich das Ergebnis wissen und eine Nachricht nach Hause senden.“
„Verstanden, Sir“
Eine halbe Stunde später kam Eikyu wieder. Er hatte eine Nachricht vorbereitet und war über die Abstimmung nicht überrascht. Es gab nur eine einzige Stimme für den Frieden, seine.
Er legte die Disk mit seiner Botschaft ein, lies sie abspielen, damit jeder wusste was er nach Hause schickte: „Ich sehe das ich nur eine Möglichkeit habe: mich an die Spitze zu stellen und versuchen die Truppe im Zaum zu halten. Ich selbst bin gegen den Krieg, aber es geht scheinbar nicht anders. Nun denn… . Es gibt da ein unbewohntes System im capellanischen Reich, direkt an der Grenze zum Marikraum. Ich werde versuchen den Kanzler zu überreden, das wir dort ein Manöver abhalten dürfen. Das System dürfte einer unserer Soldatinnen sehr bekannt sein, sie heist Mira Nesz. Am Manöver wird 2 Corps teilnehmen. Um diese zu transportieren müssen natürlich ein paar Handelsschiffe angeheuert werden. Ausserdem wird die Erste Sternenbundbank für einen Zeitraum von drei Jahren ab jetzt von Söldnern beschützt werden müssen. Nach dem Manöver wird sich die Truppe ins Magistrat Canopus begeben, genauer: nach Luxen. Ich und meine kleine Gruppe werden hierbei nur als Vorhut dienen…“ Das waren die allgemeinen Informationen. Ein ganzer Stapel an ausführlichen Informationen kam danach…wie etwas finanziert wurde, was man benötigte, eben halt ein kompletter Plan für die Logistik.
Nebenbei lies er eine weitere Nachricht an Comstar absenden in der er die ganze Problematik umriss.
21.09.2003 07:13 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Trainingsgelände des Btl´s "Eye of Darkness"
Außerhalb von Zi-jin Cheng (verbotene Stadt), Sian
Kommunalität Sian, Konförderation Capella

13. Dezember 3063

Zhong-Shao Sun-Ku Wan bewegte seinen 90 Tonnen "Yu Huang" die Berge entlang, und nutzte immer die Möglichkeit, wenn ein See oder ein Fluss seinen Weg kreuzte, seinem Battlemech abzukühlen. Battlemechs waren die Herrscher der Schlachtfelder, bis zu 12 Meter hoch und 20 - 100 Tonnen Schwer sie hatten die beste Ausrüstung, die es gab, sie herrschten jetzt schon über 500 Jahre, aber die Hitzeentwicklung, die die Waffen verursachten, waren immer noch unerträglich. Auch wenn es nur ein Simuliertes Gefecht war, so war doch die Hitzeentwicklung Real. Sun-Ku Wan ist der Btl´s Kdr der Einheit "Eye of Darkness" und nutzt immer die Möglichkeit zur "Entspannung" so wie er einen Kampf nennt. Es ist ein simuliertes Lanze gegen Lanze Spiel, wo nur noch er und sein Lieblingswiedersacher Sao-Shao Maurice "Snake" Boa übrigwaren, Snake hatte einen 100 Tonnen Atlas zur Verfügung, den er im Bruderkrieg, mit einem für Sun-Ku immer noch unglaublichen Kopfschuss erledigt hatte. Der Atlas passte zu Snake, Snake war nicht sehr Capellanisch, vom Aussehen, und von der Abstammung her, aber das Interessierte Sun-Ku nicht, für ihm zählte nur Leistung, Und Snake kann einen Battlemech führen wie kein anderer. Außer vielleicht die Scout Mechs, die sind für ihn wie ein Buch mit sieben Siegeln. Sun-Ku kann sich immer noch an die Wette erinnern, als sie beide gewettet hatten, dass er keinen Heuschreck lenken kann, Snake hatte angenommen, setzte sich in den Heuschreck lief los, und zum erstaunen aller Anwesenden, flog er mit dem Mech um! Alle anwesenden, fingen lauthals an zu lachen, aber ein strenger Blick von Sun-Ku lies es verebben. Sun-Ku machte sich sorgen darum, warum er einen 100 Tonnen Koloss sanft wie eine Feder bewegen konnte, aber einen leichten Scoutmech nicht. Noch am gleichen Abend forderte Sun-Ku ein Psychologisches Profil von Snake an. Am nächsten morgen, kriegte er die Auswertung, in der steht, dass Snake die schnellen Bewegungen der Mechs nicht abkann, und deshalb unfähig ist einen leichten Mech zu steuern. Das macht ja soweit nichts aus, aber Sun-Ku macht sich sorgen, wenn sie irgendwann mal vom Nachschub abgeschnitten werden, sein Mech zerstört oder außer Betrieb ist, dass er vielleicht einen leichten Mech nehmen müsste.
Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als Snake sich über Funk meldete.
"Hey Sunny wer heute verliert gibt einen aus"
Bevor Sun-Ku antworten konnte, prasselten auch schon 1 PPK und 2 mittlere Laser auf ihn ein und trafen den rechten arm, der schon äußerst beschädigt war und trennten ihn ab (nur in der Simulation). Sun-Ku musste mit den Kontrollen Kämpfen, um den simulierten Panzerungsverlust in den Griff zu bekommen.
"Mist jetzt habe ich meine LBX Autokanone verloren" Er sprach gerade solaut, dass das Mikrofon es nicht übermittelte. Aber er hatte ja noch im linken Arm die Extremreichweiten PPK 2 Schwere Laser und einen Mittelschweren Impulslaser, die er auch alle gleichzeitig einsetzte. Die Hitzeentwicklung war enorm, und ihm wurde schon übel, aber die Salve verfehlte nicht ihr Ziel, und verflüssigte die Torsopanzerung des Atlas, der schon beschädigt an diesem Punkt war. Sun-Ku wollte noch mal Schiessen, aber dann fiel der Atlas wegen Überhitzung des Reaktors aus und Sun-Ku war der Sieger.
"Na wie war das mit dem ausgeben?"
"Okay Okay aber das nächstemal kriegst du was auf die Nuss!" Krächzte Snake amüsiert durch das Mikrofon.

Sun-Ku "Sunny" Wan und Maurice "Snake" Boa gingen gemeinsam mit dem ganzen Btl. In die Stammkneipe in der kleinen Stadt, wo sie ihr Trainingslager hatten. Es war 20 Km Luftlinie bis nach Zi-Jin Cheng der Hauptstadt von Sian. Naja ein paar arme Lämmer mussten beim Lager bleiben um es zu bewachen, aber wir hatten gesagt, dass wir ihnen eine Tüte Spaß mitbringen würden.
Als sie um die Ecke bogen, kam die Kneipe "Strahlender Himmel" auch schon in Sichtweite, obwohl der Name nicht ganz passte.
Als sie in die Kneipe gingen, setzten sich Sunny und Snake etwas abseits vom Getümmel, um unbesorgt zu Reden.
Sunny und Snake kannten sich schon seit der Uni, waren da die besten Freunde, und sind es bis jetzt noch. Maurice "Snake" Boa ist der Kompanie Chef der Zweiten Kompanie "Bangladesh". Aber das hielt Maurice nicht davon ab ein Thema anzuschneiden, was Sun-Ku überhaupt nicht passte.
"Was hälst du davon, dass Unser Kanzler zur besseren Verständigung, unsere Armee mit den neuen von St.Ives zu vermischen? Versteh mich nicht Falsch Sunny, aber ich finde das keine so tolle Idee, denn wir sind ein eingeschlagenes Team, dass nicht auseinandergerissen werden sollte."
"Der Kanzler befielt es und wir führen es aus. Und es hat auch was gutes."
Snake sah verdutzt rein. "Wie kann es gut sein, wenn wir auseinandergerissen werden?"
"Ja es stimmt schon, dass du nicht mehr in meinem Btl. Dienen wirst, aber du wirst auch Btl´s Kdr."
"Aber was bringt mir das was wenn wir weiß ich wie weit auseinander sind, wir sind ein eingespieltes Team!"
Sun-Ku setzte ein diabolisches Lächeln auf. "Wie mir vor ein paar Tagen mitgeteilt wurde, wird unser Kanzler mein Btl auf ein Unterzähliges Regiment aufstocken. Und ich möchte, dass du der Kdr. des 2. Btl. wirst. Du hast auch die Ehre, das Battaillon einen Namen zu geben"
Maurice sagte an diesem Abend nur noch einen Satz "Eyes of Death".
22.09.2003 04:39 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Sian, Ende 3063

Jane Mansfield war Mitglied der Stalking Shadows, einer Sondereinheit, in der Größe eines Zuges, der Cunningham Dragoons, die ofiziell nicht in der Aufstellung zu finden war, sondern unter Sonstiges beim Hilfspersonal abgelegt war.
Und wieder ein mal, wie schon so oft in Diensten Lucas Cunninghams wartete sie, auf den richtigen Augenblick, den Augenblick, an dem die Shadows aus der Dunkelheit ans Licht traten, zuschlugen und wieder verschwanden, wie ein Flüstern.
Sie beobachtete den capellanischen Offizier, der gerade die Wäscherei verließ, er trug die Interemsuniform des Capellanischen Heeres, die Rangabzeichen deuteten an, das er ein Regiment befeligte. Er trug drei Reihen Ordensbänder, Mansfield schmuzelte, gar nicht schlecht, das Capellanische Militär war sehr sparsam, auch wen es ans Orden verteilen geht.
Mit Einkaufstaschen bepackt biegte der Offizier in eine Gasse ein, eine Abkürzung zur Kaserne.
Da versperrten ihm vier Jugendliche den Weg. Der Offizier hielt an, eher überrascht, denn verärgert, denn wer in der Konföderation würde es wagen einen Offizier aufzuhalten.
"Dein Geld", blaffte einer der Jugendlichen, er war so groß wie der Offizier und etwas breiter.
Mansfield sah, das der Offizier jetzt sichtlich verärgert war.
"Und wie willst Du es Dir holen, wenn ichs Dir nicht freiwillig gebe?" Fragte der Offizier, ließ die Einkaufstaschen zu Boden fallen und ging in Kampfstellung.
"Tja, wie wollen wir es uns wohl holen Jungs", antwortete der Junge sarkastisch grinsend.
Alle vier hatten auf einmal Messer in den Händen.
Als der Redner vortrat um den Offizier anzugreifen erschien ein roter Punkt auf seiner Stirn, der Junge wurde bleich.
"So haben wir nicht gewettet, Schlampe", rief er, drehte sich um und rannte weg, seine drei Kumpane hatten Mühe ihn einzuholen.
Mansfield trat aus dem Schatten, nur einen einfachen Laserpointer in der Hand.
"SunKu-Wan, wir müssen reden", stellte sie fest.
SunKu-Wan behielt immer noch seine Kampfstellung bei: "So? Müssen wir das? Und wenn ich nun nicht mit Ihnen reden möchte?"
"Sie schulden mir was", antwortete Mansfield.
"Mit denen wäre ich auch allein fertig geworden", sagte SunKu-Wan zuversichtlich, er musterte sie und schätzte sie ab, sie war um einiges kleiner als er, hatte jedoch ein autoritäres auftreten, er vermutete sofort das sie Soldatin war, "und was wollen Sie tun, wenn ich nun nicht mit Ihnen reden will, werden Sie dann Gewalt anwenden?"
Mansfield gluckste, sie hatte große lust, diesem arroganten Mechjocky mal kurz den Rindstein küssen zu lassen, aber dann würde er ihr bestimmt nicht mehr zuhören.
"Sandmann", sagte sie grinsend ins Kehlkopfmikro.
Im nächsten Moment, spürte SunKu-Wan ein kneifen im Nacken, dann umfing ihn dunkelheit.
Der Scharfschütze und zwei weitere Männer traten auf die Straße, einer von ihnen hätte beinahe ein Clanelementar sein können, warf SunKu-Wan mit leichtigkeit über die Schulter, der andere nahm SunKu-Wans Einkauftüten auf, dann verschwanden sie.

Die Straße war wieder verlassen, als ob nichts geschehen war, das Flüstern verklung.


Ende 3063, Irgendwo auf SIAN,
SIAN, Konförderation Capella

*Dunkelheit, einfache aber effektive Dunkelheit. Im Dunkeln steht der Mensch seinem grössten Feind gegenüber. Etwas das kommen wird und man wird es nicht kommen sehen. Etwas so ähnlich wie dem "Nichts". Fürchten wir alle uns nicht über das "Nichts"?
Dunkelheit. Dunkelheit setzen wir gleich mit dem "Nichts". Ein "Nichts" verstösst gegen unser aller Denken. Irgendwas muss es doch geben. Ein "Nichts" wäre garnicht möglich. Oder doch?
Dunkelheit. In der Dunkelheit erfährt man den wahren Charackter einer Person.
Ist man der Typ, der in der Ecke kauert und abwartet das etwas Licht kommt?
Ist man der Typ, der wagemutig auf der suche zum Licht vieleicht vollends in der Dunkelheit verschwindet?
Ist man der Typ, der die Dunkelheit überlisten möchte, und lauert bis sich ein Funken Licht löst?
Eins ist klar ergiebt man sich der Dunkelheit, hat man keine Chance mehr daraus zu entkommen. Wird man zu übermütig und respektiert man die Dunkelheit nicht, wird man genauso von ihr eingefangen. Nur wenn man mit der Dunkelheit lebt, hat man eine Chance gegen sie anzukommen.
Dunkelheit.*

Sun-Ku erinnerte sich an die Worte seines Psychologie Lehrers ganz genau. Es war teil seiner "Psycho Ausbildung für Offiziere des Capellanischen Heeres". Einen Monat lang Psychische Qualen, eine Hypnose nach der anderen. Zum späteren Zeitpunkt musste man sich selber aus der Psychose befreien. Sun-Ku wan war einer derjenigen 10% die den Abschluss geschaftt hatten. 80% sind durchgefallen, 10% kehrten nie wieder aus der Dunkelheit wieder. Es war eine spezielle Ausbildung gewesen, für den Fall, dass ein Capellanischer Offizier in Gefangenschaft fiel. In diesem Fall hatte man zwei Möglichkeiten. Wenn man betäubt war, konnte man aus dieser "Dunkelheit" entfliehen, so dass man aus der Betäubung erwachte. Das hatte den Zweck, dass man sich vielleicht befreien, oder Sabotageakte in der Basis des Feindes anrichten kann. Die zweite Option ist schon etwas schwieriger. Wenn man keine Chance hat zu entfliehen, oder keine Chance hatte sich zu töten, damit der Feind keine Informationen aus einem rausbekommt, hat man nur eine Option. In die "Dunkelheit" eintauchen. Man Konzentriert sich dann soweit, dass es kein zurück mehr giebt. Die Konsequenz ist ganz einfach. Klinisch Tot. Der Gegner kann dann nichts mehr mit einem anfangen. Danach hatte man wenn überhaupt nur noch eine Chance. Es gibt einen Punkt Null. Bis zu diesen Zeitpunkt kann man sich aus dieser Hypnose befreien. Der punkt Null ist 24 Stunden nach dem Scheintod. Ein späteres "Zurückkehren" ist noch nie nachgewiesen worden. Bei der Prüfung war es nämlich so, dass sich alle teilnehmer in den Scheintod begaben, und sie mussten bis Einer Stunde vor Punkt Null wieder wach sein. Sun-Ku schaftte es vor der zeit. Die die es bis zu dieser zeit nicht schafften, wurden so schnell wie möglich von den Lehrern zurückgeholt. Aber bei einigen konnten selbst die Lehrer nichts ausrichten, da hatte nsich die Teilnehmer so in der Dunkelheit verfangen, dass selbst die Lehrer es nicht schafften sie in der unendlichen Dunkelheit zu finden.
Nun wandte Sun-Ku die Technik an, um aus dem Betäubungsschlaf zu erwachen.

*Licht. Licht am ende des Tunnels!
Ich höre Stimmen.*
Stimme 1: "Ist er wach?"
Stimme 2: "Nein das wird noch ungefähr Eine Stunde dauern Sir"
Stimme 1: "Ok sagen sie mir bescheid, wenn unser "Gast" erwacht."
Stimme 2: "Ja Sir!"
*Wo war ich nur? Und weshalb haben sie mich gefangen genommen. Haben sie mich gefesselt? Ich darf mich nicht zu doll bewegen, sonst merken sie es. Nein ich glaube nicht, dass ich geffesselt bin. Aber warum bin ich hier. Ich muss den Stützpunkt warnen, vielleicht wird dass ein Überfall. Ein Überfall? Auf SIAN? Nein das glaube ich nicht, aber da ist immer noch der Punkt, warum ich hier gefangen bin. Ok Sun-Ku. Sinne Schärfen. Die Augen ins Dunkel die Ohren ins Licht. Erstmal den Raum erkunden. Soweit ich es mitkriege, ist die Stimme 1 aus dem Zimmer gegangen. Und soweit ich es Arkustisch mitkriege ist dieser Raum keine Gefängniszelle. Nach den Geräuschen eher eine Medizinische Einrichtung. Und die Stimme 2, eine Frau, ich schätze mal die Ärztin, steht neben mir. Wenn ich mich jetzt rühre ist alles umsonst. Ich muss warten bis sie mir den Rücken zukehrt. Jetzt geht sie weg und so wie es sich anhört, ist dieser Raum in zwei Abschnitte geteilt. Das ist meine Chance!*

Sun-Ku hechtete so lautlos vom Bett, dass sein Atem noch lauter war. Er schnappte sich ein Skalpel das neben ihm lag hechtete ins andere Zimmer, packte die Ärztin am Arm hielt ihr das Skalpel an den Hals, und er wollte sie schon umbringen. Aber dann kam eine Frau ins Zimmer. Sie fing dann auch gleich an zu reden.
"Werter Herr Sun-Ku Wan das ist doch nicht nötig, lassen sie uns das bereden."
Sun-Ku erkannte sofort, dass es die Stimme 1 war.
"Achja und wieso sollten "WIR" das tun?"
"Weil ich ihnen ein Angebot zu unterbreiten habe"
"Und wer sind sie? Wenn ich Fragen darf?"
"Oberleutnant Jane Mansfield, Cunningham Dragoons"

"Oberleutnant Jane Mansfield, Cunningham Dragoons."
Die Ärztin schluchste und wimmerte, doch Sun-Ku Wan unterdand ihren Versuch sich von ihm zu lösen, indem er das Skalpel fester an den Hals der Bloniene drückte.
"Und was wollen die Dragoons mir anbieten? Wenn Sie so immer rekrutrieren, kriegen sie nicht viel Nachschub."
Mansfield versuchte beruhigend zu lächeln, dafür war sie nicht ausgebildet, Geiselbefreiung hatten die Shadows noch nicht machen müssen.
"Hören Sie Major, lassen Sie sie los, dann reden wir darüber."
Sun-Ku Wan lachte: "Ja und als nächstes habe ich ne Kugel im Kopf oder wollen Sie mir Ihr Ehrenwort als Offizier geben?" Seine Stimme troff vor Sarkasmus.
"Nein Major, mein Ehrenwort ist nicht viel wert, aber ich gebe Ihnen Oberst Cunninghams Ehrenwort."
"Und das ist mehr wert?"
"Außerhalb des Schlachtfeldes schon und seinen Verbündeten ebenfalls."
Die Ärztin, eigentlich Obergefreite der Stalking Shadows wand sich immer noch und ließ dabei ihr vergiftetes Stilett aus dem ärmel in die rechte Hand rutschen.
"Dawn lassen Sie Ihr Messer fallen, wenn Sie den Major töten, können wir nicht mehr mit ihm reden und der Oberst würde mich zusammenstauchen."
Sun-Ku Wan zuckte zusammen, als das Stilett zu Boden viel.
"Also Major sind sie nun bereit mir zuzuhören?"
Sun-Ku Wan ließ das Stilett sinken: "O. K. schießen sie los."
"Folgen Sie mir."

Sie führte Sun-Ku Wan in den Hauptraum, er erkannte jetzt, dass es ein Lagerhaus war, Dawn folgte ihnen.
In der riesiegen Halle waren noch 7 weitere Personen, einer hätte beinahe ein Clanelementar sein können, er stand ein einem Tisch, der aus einer Metallplatte und vier Stahlstelzen bestand und hantierte an einem KSR-Werfer. Sun-Ku Wan erkannte noch mehrere Maschienenpistolen und ein Scharfschützengewehr.
Sein geübtes Auge sagte ihm sofort, das alle anwesenden Soldaten waren, auch wenn alle zivil trugen.
Mansfield führte ihn zu einem Holoprojektor.
"Geben Sie mir bitte Ihr Ehrenwort als Offizier, dass Sie das was Sie nun zu sehen bekommen, nicht gegen uns verwenden werden, wenn Sie das Angebot ablehnen."
Sun-Ku starrte Mansfield einige Zeit an, dann antwortete er: "Sie haben mein Wort."
Mansfield schaltete den Projektor an.
Ein etwas 1,80 großer Mann, in Ausgehuniform erschien, er hatte widerspenstige Braune Haare, auf der linken Brusthälfte seines grünen Oberteils waren nur drei Ordensbänder zu sehen, das Ligagefechtsabzeichen, welches die Liga Freier Welten an Söldner verteilte, die für die Liga ins Feld gezogen waren, das Sonnenbanner in silber und das Katanabündel des Draconischen Kombinats, ein Orden, der so gut wie nicht an Söldner vergeben wurde.
"Ich grüße Sie Sun-Ku Wan", fing das Hologram an zu sprechen, "ich habe Ihnen ein Angebot zu unterbreiten und um es klar zu sagen, ich will mit den Dragoons aus der IS "ausziehen" und ich möchte, dass Sie mich und die Dragoons begleiten."
Sun-Ku keuchte auf: "Ist er verrückt?"
"Hm, hin und wieder könnte es angehen aber, dass mal, meinnt er es vollkommen ernst", antwortete Mansfield.
Das Cunninghamhologram sprach weiter: "Sie sehen doch selbst wie die IS wieder in Krieg versinkt, selbst der neue Sternenbund ändert daran nichts, er ist nichts als eine Farce und ich möchte diese Zukunft meinen Leuten und meinen Kindern ersparen, darum bitte ich Sie, überlegen sie es sich wenigstens." Das Hologram stockte. "Ich habe Mansfield Informationen für sie mitgegeben, wie Sie mich kontaktieren können. Ich hoffe, Sie begleiten uns."
Das Hologram erlosch.
Sun-Ku starrte in die Leere.
"Major? Wollen Sie jetzt nach Hause?" fragte Mansfield.
Er konnte nur nicken.
Mansfield erteilte einige Anweisungen und Sun-Ku wurde von drei Männer hinausgeführt.

Spät mitten in der Nacht saß Sun-Ku in seinem Büro und starrte aus dem Fenster, er hielt die Dokumente, die ihm Mansfield gegeben hatte in der hand.
Er überflog es, ganz unten viel sprang ihm etwas ins Auge:

BEFEHL ZUM SAMMELN: "The Green Hills of Tyrol"

Warum zum Teufel erlebe nur ich immer wieder solche Verrücktheiten, dachte er.




Major Ace Kaiser jockte durch den Park der Hauptstadt von Lyons, er hatte eine ungewohnte Wut im Bauch, diese verdammte O'Ferrel und dieser noch viel schlimmere Cunningham.
Leutnant Beverly O'Ferrel von Milizbaitaillon Lyons rief immer wieder zu aktiven und passiven Widerstand gegen die draconischen Truppen auf, und natürlich sprach sie auch davon die Angry Eagels zu vertreiben. Ace hatte es heute morgen nach ihrer letzten Rede über Radio entgültig satt gehabt und war zu Kommandant Edward Cunningham, dem Kommandeur der Miliz marschiert, hatte sich vor dem 1,75 Meter, braunhaarigen Kerl aufgebaut und hatte ihn dann erstmal zurechtgestutzt, so glaubte Ace erst, er hatte gefordert, das er seiner Nichte endlich mal das Maul verbietet.
Am Ende seiner Rede hatte sich Ace entlich wieder beruhigt und geglaubt diesen, wenigstens diesen Tag ordentlich Ausklingen zu lassen, doch dann hatte der Kommandant angefangen zu reden: Er hatte nicht gebrüllt oder mit Hass um sich geworfen, nein, er hatte doziert, wie ein Lehrer war er vor Ace auf und ab marschiert, hatte ihn über die geschichte Skys und Lyons belehrt, darüber, warum die Menschen wollten, das die Draconier verschwinden und warum die Angry Eagels in den Kneipen nicht gern gesehen warn.
Das schlimmst war, Ace verstannt ihn, die Stimme der Vernunft war schon immer zu ihm durchgedrungen, so sehr seine gefühle sich auch gesträubt hatten.
Plötzlich trat eine Person hinter einem Baum hervor, Ace reagierte blitzschnell und beinahe, aber nur beinahe schaffte er es auszuweichen.
Beide stürzten.
Fluchend stand Ace auf, da merkte er, das er von vier jugendlichen eingekreist war.
"Sie an, wehn haben wir denn da, seine Majestät, den Kaiser2, sagte der kleinste der vier, "Hat Ihnen Mutti nicht gesagt, das es gefährlich sein kann, durch ein fremdes Rivier zu streichen?"
"Und hat Deine Mutti Dir nicht beigebracht die Klappe nicht so weit aufzureißen kleiner?" Erwiederte Ace, er überragte alle vier und den Sprecher um mehr als einen Kopf.
Einer der Jungen, ein blonder Schlacks wollte sich auf Ace stürzen, doch ein rechter schwinger brachte ihn zu Boden.
Dann holten die anderen drei Messer hervor, der Sprecher grinste bösartig: "Tja, vielleicht sollten wir Deiner Visage etwas mehr Charakter schnitzen."
Er wollten sich auf Ace zubewegen, doch ein lautes Knacken brachte ihn zum Stehen.
Ace drehte sich zur Gereuschquelle um, er wusste, das jemand eine Pistole gespannt hatte.
Er sah einen schwarzhaarigen Mann, etwa 1,80 groß, in Jeans und Lederjacke, der einen Revolver einem der Rowdies ins Ohr drückte, Ace hatte diese Waffe bisher nur auf Bildern gesehen, aber er wusste zweifelsfrei, das es ein Peacemaker von der Marke Colt war, eine Waffe, die seit über 1000 Jahren nicht mehr hergestellt wurde.
"So Kiddies, warum geht Ihr nicht nachhause und helft Euren Müttern beim Abwasch?" Fragte der Mann mit rauher Stimme.
Die Rowdies nahmen die Beine in die Hand und waren verschwunden.
Ebenso schnell war der Revolver verschwunden.

Ace Kaiser blickte den Fremden an, er war etwas kleiner als Ace, die Haare trug er nach hinten gekämmt: "Ich danke Ihnen, Mr. ...?"
"Frost, Frost ist mein Name, aber Sie können Caleb sagen", antwortete dieser Fröhlich.
"Nun, Mr. Frost, wie kann ich Ihnen Danken?"
"Ganz einach, indem Sie mir etwas von Ihrer kostbaren Zeit und Ihr Ohr leihen." Antwortete Frost wei ein Vertreter grinsend. "Außerdem wäre es schön, wenn wir nicht in dieser Kälte stehen müssten."
Ace ignorierte den Versuch witzig zu sein, denn es war sommerlich warm, auch hatte er auf einmal ein ungutes Gefühl im Magen, doch hatte dieser Frost Ihm eben geholfen oder nicht?
"Folgen Sie mir", antwortete er und ging voraus.

Auf dem ganzen Weg zur Kaserne der Eagels sagte Frost kein Wort.

Ace machte in seinem Büro Licht und bedeutete Frost sich zu setzen: "Nun Mr. Frost, was gibt es so wichtiges was Sie mit mir zu besprechen haben?"
Er öffnete lautlos das Geheimfach seiner Sunbeam in seinem Schreibtisch.
"Ich habe Ihnen ein Angebot zu unterbreiten Mr. Kaiser ..."
"Major Kaiser." Unterbrach ihn Ace.
"Entschuldigen Sie, Major Kaiser, ich habe Ihnen im Namen Meines Kommandeurs ein Angebot zu machen."
"Und wer ist Ihr Kommandeur? Außerdem stehe ich in Diensten des Kombinats und wenn Sie glauben, dass Sie nur mit ein paar C-Noten winken müssen, damit ich einfach den Arbeitgeber wechsele dann ist das Gespräch beendent."
"Nun, mein Kommandeur ist Lucas Cunningham, vom Söldnerregiment Cunningham Dragoons, was die C-Noten angeht ...."
Weiter kam er nicht, denn er wurde von Aces Gelächter unterbrochen.
"Entschuldigen Sie Mr. Frost oder Captain Frost oder was immer Sie auch sind, ich werde ganz bestimmt micht die Dienste des Kombinats für einen Subkontrakt mit einer dahergelaufenen Söldnertruppe, nicht dass ich die Cunning..." er stutzte.
"1. Bin ich ebenfalls Major und 2. geht es nicht um einen einfachen Subkontrakt."
Ace hörte ihm nicht richtig zu: Cunningham, war dass ein Zufall, aber wie viele Roman- und Holovidhelden glaubte er nicht an Zufälle.
"Bitte was sagten Sie Frost?"
"Ich sagte es geht nicht um einen einfachen Subkontrakt, sondern darum aus der IS auszuwandern."
Ace schnellte aus seinem Sessel, stieß diesen um und sich gleichzeitig das Bein: "WAS? Hören Sie, wenn das ein Scherz sein soll, ist er verdammt schlecht."
Ace sah das Frost langsam die Gedult verlohr.
"Sehe ich aus als ob ich scherze? Es geht um den Auszug aus der IS."
"Ja, warum um Himmels Willen und was habe ich damit zu tun?"
Frost seufste: "Wenn Sie mich nicht andauernd unterbrechen würden könnte ich es Ihnen mal in Ruhe erklären." Er wartete einige Sekunden, doch Ace hielt den Mund. "Gut, der Grund: Oberst Cunningham hat keine Lust mehr seine Soldaten für die Gier der Nachfolgestaaten bluten zu lassen."
"Dann soll er in Rente gehen, außerdem wird es durch den neugegründeten Sternenbund besser werden." Unterbrach Ace erneut.
Frost sah ihn wütend an: "So glauben Sie das wirklich? Oh armer, geblendeter Narr. Der Sternenbund ist nicht mal ein Schatten dessen was vor Jahrhunderten war, schon sein erster Führer hat ihn missbraucht, ausgehölt, ihn beschpuckt und mit Füßen getreten, Das VC ist im Bürgerkrieg, das DC hat sich mit dem Geisterbären in den Haaren, Liao grapscht sich alles was nicht niet- und nagelfest ist. Alles geht wieder zum Teufel, nichts, rein gar nichts hat sich gehändert.
Ace sah Frosts Augen leuchten, er starrte ihn wie hypnotiesiert an.
"Lucas Cunningham, will mit Ihrer Hilfe einen neuen Staat kreiren, will die guten Seiten aller Nachfolgehäuser unter einer neuen Regierung vereinen, nicht durch die Gewallt eines neuen Krieges, sondern durch friedlichen Zusammenschluß, weit ab von der IS, weg von den Vorurteilen und dem Hass der Nachflogestaaten."
Die letzten Worte hatte Frost beinahe gebrüllt, Ace schüttelte wei betäupt den Kopf, "warum ich?"
"Warum? Weil Sie nur die guten Seiten des Sternenbundes sehen, diese hochhalten, weil Sie ein Träumer sind, weil solche Leute wie Sie immer für solche Vorhaben gebraucht wurden, Leute wie dier ersten Pioniere Terras, die bereit waren das Alte hinter sich zu lassen und etwas neues zu schaffen, darum werden Sie gebraucht, Sie und Ihre Eagels."
Frost lächelte und legte einen Umschlag auf Ace Schreibtisch: "Ich werde jetzt gehen, ich glaube, Sie haben über einiges nachzudenken, ich hoffe Sie treffen die richtige Entscheidung."
Ace bekam nicht mehr mit wie Frost sein Büro verließ, er starrte aus dem Fenster zu den Sternen.
25.09.2003 05:19 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Treffen mit Sun-Ku Wan

Sian

Ein trüber Tag auf Sian, viele Wolken verdeckten den Himmel aber es sah nicht nach Regen aus. Sun-Ku Wan ging allein durch die Strassen, er wollte mal ausspannen und dachte ein Einkaufsbummel täte ihm gut, wo er doch nach einen Geschenk suchte. Sein Stellvertreter Maurice "Snake" Boa war natürlich nicht einverstanden und hatte ein paar Leute zum Schutz ihres Kommandanten mitgeschickt, jedoch liessen sie ihm genug Freiraum. Die Fussgängerampel schaltete auf rot, gerade als SunKuWan die Strasse überqueren wollte und somit blieb er stehen. Der Mech auf der Strasse hatte nun grün und fing an sich zu bewegen. Es war ein Panther, ein leichter Mech der nicht zum Hause Liao gehörte darum war dieser Mech hier fremd. Dieser Mech gehörte zur Ersten Sternenbundbank, genauso wie die zwei Transporter und die zwei Panzer die hinter ihm kamen. Sie brachten neues Bargeld in die Banken. Plötzlich blieb der Mech stehen, mitten in der Bewegung erstarrte er, das eine Bein erhoben(für den nächsten Schritt), das andere stand. Verwirrt sah Sun-Ku Wan den Mech an...warum setzte er den Fuss nicht ab? Sein Blick glitt den Mech hinab als auch schon der Pilot des Mechs über die Aussenlautsprecher sagte: "Könnte jemand, von den Anwesenden, vielleicht das Kind unter meinen Fuss hervorholen?" Und tatsächlich, dort unter den Fuss des Mechs saß ein kleines Kind. Wie der Pilot erkannt hatte das sich dort ein Kind befand, war selbst Sun-Kun Wa ein Rätsel, die Sensoren eines Mechs konnten es nicht geortet haben, selbst mit den neuesten Beagle-Sonden war es unmöglich einen Menschen zu orten der unter den Mechfuss war. Und dann war da noch die Haltung des Mechs, er wollte den Fuss absetzen als der Pilot das Kind "entdeckte", somit lag der Schwerpunkt der Maschine auf diesem Fuss, der gerade einen Meter über den Boden schwebte. Kein Pilot konnte die Maschine mehr als ein paar Sekunden lang in dieser Position halten... . Und auch absetzen war nicht möglich, den hinter ihm stand direkt der Transporter, vor ihm die Kreuzung. Keiner der Passanten bewegte sich, niemand wagte es dem Kind zur Hilfe zu eilen, welches offenbar nicht wusste das es gleich von 35 Tonnen zerquetscht würde... Bevor er überhaupt wusste was er tat, war Sun-Ku Wan schon losgerannt, auf das Kind, unter dem Mech ,zu. Er packte das Kind (ein Mädchen wie er jetzt erkannte) und wollte gerade wieder zurückrennen, als ihn die Stimme des Piloten aufhielt: "Halt, das Spielzeug des Kindes..." Sun-Ku Wan drehte sich noch einmal um und sah den Teddybären der einsam auf der Strasse lag, direkt unter den erhobenen Mechfuss. Er starrte hinauf, zum Cockpit des Panthers und sagte sich in Gedanken das dieses nicht des Piloten Ernst sein konnte. Doch der Pilot wartete. Widerwillig holte Sun-Ku Wan auch den Teddy hervor und rannte jetzt mit beiden, Kind und Bär zum Strassenrand. Das Krachen hinter ihm kam vom abgesetzten Fuss des Panthers, doch es war vergleichsweise Leise, als ob er ganz normal gegangen wäre und nicht fast eine ganze Minute in der Luft geschwebt hätte... . Ein deutliches "Danke" war vom Pantherpiloten zu hören als er an Sun-Ku Wan vorbeiging; der Mech hatte wieder Grün und es waren mitlerweile zwei Minuten vergangen. Erst nachdem Sun-Ku Wan das Mädchen abgesetzt hatte wurde ihm bewusst wie sehr er zitterte. In den Gesichtern der Passanten konnte er Verehrung für seine Tat sehen, in den Gesichtern seiner "Beschützer" ebenfalls, somit war seine Handlung vielleicht richtig aber sein Körper sagte etwas ganz anderes. Seinen Einkaufsbummel strich er...wortlos und geschockt ging er zurück zum Trainingsgelände seiner Hauseinheit.

Am Abend wollte er das Ausspannen nachholen, in einer Bar, die in der Nähe des Trainingsgelände lag. Einfach nur etwas Musik hören und vielleicht mal beim Dartwerfen mitmachen. Auch diesmal hatte er zwei Begleiter dabei, zwei einfache Soldaten die auf ihren Kommandanten aufpassen sollten. Es war nicht viel los auf der Strasse und somit fiel ihnen der Schlägertrupp sehr schnell auf. Die Schläger hatten sich zwar als einfache Bandenmitglieder verkleidet aber ihre Bewegungen und das gesamte Verhalten lies auf Soldaten schliesen. Also sollte Sun-Ku Wan überfallen werden! Er hatte sich im laufe der Zeit einige Feinde gemacht...somit war es nur eine Frage der Zeit bis jemand aktiv gegen ihn würde, nur wusste er nicht wer es jetzt war... . Seine Begleiter versuchten gar nicht erst Kontakt mit der Basis aufzunehmen, dafür fehlte die Zeit, stattdessen griffen sie zu den Waffen. Umzingelt von etwa einen Dutzend Schlägern, die allesamt mit Keulen, Totschlägern und Messern bewaffnet waren, überlegte Sun-Ku Wan welche Optionen ihn noch blieben, den Panikknopf an seinen Handgelenk hatte er schon gedrückt, aber es mochte ein paar Minuten dauern bis Hilfe eintraf. Ein Trupp von fünf Frauen tauchte aus einer Seitengasse auf und eine von ihnen rief: "Hey, lasst die drei Männer in ruhe." Der Anführer der Schläger drehte sich zu ihnen um: "Haut ab, das hier geht euch gar nichts an...."weiter sprach er nicht den er erkannte das die Frauen allesamt gleich gekleidet waren. Die weissen mit Platten bestückten, gummiartigen, Anzüge waren deutlich zu erkennen, ebenso wie das Abzeichen: ein silberner, weiblicher Engel mit blutigem, erhobenen Schwert. Niemand konnte sich einen Reim aus diesem Abzeichen machen. Fest stand nur das die Frauen unbewaffnet waren. Die eine Frau rief wieder: „Diese Männer stehen unter den Schutz unseres Kommandanten, also lasst sie bitte gehen..." "Macht sie Fertig" sagte der Schlägerführer nur und sechs seiner Leute gingen auf die Frauen los, während die anderen auf Sun-Ku Wan eindreschen wollten. Die Devise lautete: fang ein Gefecht nicht an aber beende es, und genau daran hielten sich seine Leute und er. Sie feuerten in dem Moment als die Schläger angriffen. Aber selbst die Feuerwaffen brachten ihnen nicht viel, den sie hatten nach den ersten Schüssen immer noch fünf gegen sich. Es war ein sehr kurzer Kampf bei dem Sun-Ku Wan ein paar Schläge abbekam als sich seine Gegner förmlich in Flammen auflösten. Selbst er spürte die gewaltige Hitze die plötzlich um ihn herum war. Als er aufblickte sah er einen weiteren Trupp von Frauen, die aber im Gegensatz zu den ersten Trupp, mit gyroskoptraggeschirr gestützten, tragbaren Partikelprojektorkanonen bewaffnet waren. Kein wunder also das die Schläger sich in Flammen auflösten. In der Mitte dieses Trupps stand ein Mann, etwa zweimeterfünfzig gross, der einen Mechkriegergefechtsanzug in den Farben der Ersten Sternenbundbank anhatte und eine T-PPK ohne!!! Tragegeschirr trug. Dann wurde Sun-Ku Wan übel als er die Überreste der Schläger sah, die die Frauen angegriffen hatten. Eine der Frauen hatte sich gerade aufgerichtet, ihr Mund war Blutverschmiert...sie hatte ihren Gegner den Hals durchgebissen...und eine andere hielt den abgerissenen Arm ihres Gegners stolz in die Höhe. Der Mann im Mechkriegergefechtsanzug half Sun-Ku Wan hoch und sagte: "Sehr erfreut sie wieder zu sehen, Herr Sun-Ku Wan. Als ich vorhin im Panther saß konnte ich nicht großartig mit ihnen reden, aber vielleicht hätten sie jetzt etwas Zeit, jetzt wo wir gerade von der Bank wieder kommen. Ach…ich vergaß mich vorzustellen: ich bin Eikyu, Direktor der Ersten Sternenbundbank und bin hier um mit ihnen über das Projekt Babylon zu reden...."
„Mechs“ rief eine der Frauen. Die bewaffneten Frauen verteilten sich auf der Strasse als der erste Mech um die Ecke bog. Der Pilot des Mechs war über diese Situation doch arg erstaunt. Er war losgeschickt worden um seinen Kommandanten, Sun-Ku Wan zu retten. Doch der wurde von mehreren Frauen umrahmt, einige von ihnen hatten ihre schweren Waffen auf den Mech gerichtet. Um die andere Strassenecke tauchte zu allem Überfluss noch ein Panzer der Ersten Sternenbundbank auf, sowie zwei Transporter aus denen weitere dieser merkwürdigen Frauen ausstiegen. Alle Waffen waren auf diesen einsamen Mech gerichtet, zum Schutze des Mannes, den er eigentlich schützen sollte.
Der Mechkrieger sah, wie Sun-Ku Wan Handzeichen an ihm gab, während er gleichzeitig etwas den Umstehenden zurief. Vermutlich etwas wie: „Er gehört zu mir“ den der Alarm, das sein Mech als Ziel ausgewählt wurde, verstummte.
28.09.2003 05:55 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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New Manchester, Cumberland
Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth

5.1.3064

David McKinley betrat das Guiness House, eine alteingesessene Kneipe im Raumhafenviertel von New Manchester. Nicht selten fand man David McKinley am Wochenende hier zusammen mit Freunden und Weggefährten.
Der Mann hinter der Bar erkannte ihn sofort und deutete auf einen Tisch im hinteren Teil des Raumes an dem schon jemand saß. Heute war David nicht zum Vergnügen hier, ein gewisser Captain Hugh Thomas von Thomas Tornados hatte um ein Treffen gebeten. David ging zu dem Tisch und setzte sich dem Mann gegenüber.
„Captain Thomas nehme ich an.“ David musterte sein Gegenüber, dieses nickte zustimmend. „Sie haben um ein Treffen mit mir gebeten, worum geht es?“
„Ich sehe sie halten sich nicht mit langen Vorreden auf. Das gefällt mir. Kommen wir also direkt zur Sache.“ Der Mann zog einen Umschlag aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch. „Ich bin gekommen um sie für ein sehr spezielles Vorhaben zu gewinnen. Oberst Cunningham plant einen Auszug aus der Inneren Sphäre, die Operation BABYLON. Wir hätten sie gerne dabei.“
Verwundert legte David seinen Kopf zur Seite. „Auszug aus der Inneren Sphäre? Hält sich Oberst Cunningham für die Reinkarnation Alexander Kerenskys? Was veranlasst ihn, solch eine Schnappsidee anzugehen?“
„Wie sie wissen, wird die Innere Sphäre durch konstante Konflikte gefährdet. Im Vereinigten Commonwealth herrscht Kriegszustand. St. Ives ist von Liao geschluckt worden, der Lyon Daumen ist in der Hand des Draconis Kombinats. Oberst Cunningham ist des Kämpfens müde, er möchte eine sichere Heimat für sich und seine Leute schaffen. Sie soll möglichst weit von der Inneren Sphäre entfernt sein, um nicht in den Strudel der hier herrschenden Rivalitäten zu geraten.“
„Ok, das verstehe ich. Aber wo komme ich ins Spiel Captain Thomas. Es scheint mir doch eher eine persönlich Sache von Oberst Cunningham zu sein.“
Hugh Thomas Gesicht hellte sich auf. „Sie Mr. McKinley sind bekannt für ihren Kampf für Freiheit und Frieden. Wir brauchen Männer die solche Werte verteidigen, den auf diesen Werten wollen wir unsere neue Kolonie aufbauen. Uns ist außerdem zu Ohren gekommen, dass sie ausgebildeter Ingenieur sind. Eine Gesellschaft kann nicht nur auf Kriegern aufbauen, das werden sie verstehen. Oberst Cunningham bietet ihnen die Möglichkeit, an etwas neuem teilzuhaben. Sie könnten zu den Gründervätern einer neuen Gesellschaft werden. Von Anfang an haben sie Einfluß auf die Werte dieser Gesellschaft. Wir können versuchen es besser zu machen.“
In David McKinley Kopf arbeite es. Dieser Mann bot ihm eine einzigartige Möglichkeit. Er brauchte nicht lange um eine Entscheidung zu fällen. „Captain Thomas sagen sie Oberst Cunningham er kann auf mich zählen. Vielleicht schaffen wir es tatsächlich eine friedlichere Welt zu schaffen. Vielleicht nicht mehr für uns aber für unsere Kinder.“

Linda McKinley griff nach dem Visophonknopf. „Ich rufe den Arzt an.“
„Was?“ stieß David aus. Die Reaktion seiner Frau traf in völlig unvorbereitet.
„Du brauchst einen Arzt, und zwar einen guten wenn du mir gerade die Wahrheit erzählt hast.“ Sie hielt den Hören weiter in ihrer Hand. „Aus der Inneren Sphäre weggehen, mit irgend so einen durchgedrehten Söldneroberst. Du musst verrückt geworden sein.“
„Nein Liebling,“ David legte seiner Frau die Hand auf den Arm. „Ich habe nur nachgedacht und es ist das beste.“
„Das Beste? All das hier aufzugeben?“ Trotz ihres Wiederspruches legte sie den Hörer auf. Sie trat an das große Fenster, durch das man den großen Garten sehen konnte. „Schau es dir an David, das willst du aufgeben? Du hast jahrelang kämpfen müssen um es dir leisten zu können.“
„Ja ich sehe es. Über dreißig Jahre bin ich nun Söldner, ich habe in der ganzen Inneren Sphäre gekämpft. Doch ich habe immer noch nicht erreicht was mich all die Jahre getrieben hat.“ Davids Blick streifte durch seinen Garten, dann starrte er in die Ferne.
„Aber was fehlt die den? Wir haben es hier gut. Es ist sicher hier, wir leben in Frieden.“ fragte seine Frau.
„Eben nicht Schatz. Wir leben eben nicht in Frieden. Dreißig verfluchte Jahre Krieg und immer noch gibt es keinen Frieden.“ David durchquerte den Raum und aktivierte den großen Holovidschirm an der Wand. „Das ist es was ich sehe.“
Er schaltete auf einen Nachrichtensender und machte den Ton aus. Gerade wurden Gefechtsszenen gezeigt. Eine Einblendung am unteren Bildrand gab Namen und Ort der Geschehnisse an. „Siehst du es Linda? Das sind Bilder von Nanking. Dort kämpfen Commonwealthbürger gegeneinander. Noch nie war der Krieg uns so nahe wie jetzt.“
„Ich sehe es, aber wir werden auch das durchstehen.“
„Durchstehen ja.“ David sah seine Frau durchdringend an. „Aber ich bin des Kämpfens müde. Ich bin erst kurz wieder aus St. Ives zurück und ein neuer Konflikt bricht auf. Connor ist in der Mark Draconis und zum Glück ist ihm noch nichts passiert. Aber schau es dir doch an. Wenn wir den Bürgerkrieg durchstehen, wird ein neuer Krieg ausbrechen. Den müssen wir wieder durchstehen. Die Spirale dreht sich immer weiter. Und vergiss auch nicht wie schmerzhaft immer unsere Abschiede waren.“
Linda wurde ernst. „Nein ich habe die Abschiede nicht vergessen. Und auch nicht die Ungewissheit wenn du nicht da warst.“
„Siehst du. Du weißt ich werde wieder kämpfen müssen. Willst du das ernsthaft.?“
„Nein!“ Linda griff nach seiner Hand. In ihren Augen glitzerte es.
„Oberst Cunningham gibt uns eine einmalige Chance. Frieden für den Rest unseres Lebens. Und vor allem für Connor, in der Inneren Sphäre würde er nur dauert kämpfen müssen. Dort wird es anders werden. Weil wir es mitformen können. Connor wird es mitgestalten können, er ist noch jung.“ David strich seiner Frau sanft über die Wange. „Verstehst du nun warum ich mitgehen werde?“
„Ja, ich verstehe. Und ich werde mitkommen David, auch wenn mir dieses Haus und dieser Garten soviel bedeuten. Aber hier habe ich die fürchterlichsten Stunden der Ungewissheit durchgemacht.“ Linda streckte sich und schien plötzlich voller neuer Energie. „Wenn es eine Möglichkeit gibt das ein für allemal zu ändern, werde ich sie ergreifen.“
„Danke Liebling, ich weiß was du aufgibst.“ David gab ihr einen Kuss und drehte sich um. „Ich werde Connor sofort eine Nachricht schicken.“ Er öffnete die Tür und verschwand in seinem Büro.
30.09.2003 06:10 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Sprungschiff „Godewind“
in einem Namenlosen System in der Peripherie, 1200 Lichtjahre von Luxen entfernt

Lt. MadMax sitzt entspannt zurück gelehnt in den bequemen Sesseln des Besprechungsraumes und lauscht dem Gemurmel aller Anwesenden, welches sich seit jeher jeder Besprechung folgte. Dabei gönnte er sich den Luxus eine seiner so sehr geliebten Havannas zu rauchen und einen wohl temperierten Whisky von Ark Royal zu genießen.
Nur diese mal war es nicht so wie üblich, sie hatte endlich ein Sternencluster erreicht, welches einen recht viel versprechenden Eindruck. Sie hatten schon mehr als 50 Sonnensysteme besucht. Dabei hatte alles so entmutigent begonnen. Die ersten 5 Systeme hatte eigentlich nur Planeten, welche noch nicht mal die Bezeichnung „trostlose Steinwüste“ verdienten, zugegeben sie waren allesamt recht Rohstoffreich. Aber genau das wollte Sun- Ku Wan
nicht, früher hätte er eine Basis errichtet und begonnen nach den edleren Metall zu schürfen. Also heißt es nicht verzagen, weitersuchen. Die nächsten 3 Systeme zeigten sich dann zwar von einer etwas netteren Seite, ein Welt, die sich in einer permanenten Eiszeit befindet, eine Welt ala Dune mit ewigen Sandstürmen und einer Welt, die direkt Dantes „Inferno“ entsprungen sei könnte, sie ist daß reinste Eldorado für jeden Vulkanologen, mit heftigen und schönen Vulkanen.
Aber dann hatten sie endlich nach so langer Zeit des Suchens, sie waren jetzt schon mehr als anderthalb Jahre in den Tiefen der Peripherie unterwegs ohne eine Information aus der IS, ein System gefunden, welches geradezu ideale Voraussetzungen bot. Der 4. Planet bot alles was man sich vorstellen kann. Er hatte eine Atembare Atmosphäre 50% Landmassen im Äquatorbereich und einem mediterranen Klima. Und daß aller wichtigste die Flora und Fauna sind nicht gefährlich für mögliche Kolonisten. Außerdem sind in dem System genug Rohstoffe vorhanden. Allerdings hatte sie beim Eintritt in das System einige Probleme mit Kometen gehabt. Dabei hatte die „Godewind“ einige Schäden davon getragen, aber durch den konzentrierten Einsatz aller L/R Jäger und beider Flum’s wurde die Gegend gänzlich und für eine lange Zeit von dem kosmischen Müll gereinigt. Die nächsten Systeme die aufgesucht wurden hatten zumindest einen annehmbaren Planeten, der sich für eine spätere Besiedlung eignete. So hatten sie nach langer Zeit des Suchens in diesem Sternencluster 15 Systeme mit einem idealen Planeten mit Umweltbedingungen wie auf der Erde gefunden und weitere 40 mit Planeten, die eine geringe Abweichungen auf wiesen, welche sich aber immer noch für eine Besiedlung eigneten. Weiterhin haben alle Systeme weitere Planeten mit ausreichenden Rohstoffresource, welche als fantastisch zu bezeichnen sind.
Der am meisten diskutierte Punkt der Besprechung war, welchen Planeten man zur Erstbesiedlung vorschlagen sollte. Aber nach langem Hin und Her hatte man sich auf den 1. bewohnbaren Planeten geeinigt, da er am Eingang des Sternenclusters liegt und nach der langen Reise wie ein Kleinode in den Weiten des Alls wirkt. Aus diesem Grunde erhielt der Planet auch den Namen Azur, da daß erste was die L/R Piloten sahen, war das Azur der Wolken mit den darunter liegenden Ozeanen.
Dort hatte man auf einem sicheren Plateau eine Basis errichtet, welche bis zur Rückkehr durch das Landungsschiff „Hoffnung“ mit seiner Ausrüstung und Besatzung besetzt sein wird. Sie werden den Planeten erkunden und alles für die Ankunft der ersten Pioniere vorzubereiten. Daraufhin wurde der Hoffnung alles an Vorräten überlassen, was man entbehren konnte.
Der zweite Punkt war, wie hatte sich die OP in der IS weiter entwickelt? Hatte Zun- Ku Wan weitere Begeisterte gewinnen können, lebte er noch oder war er durch WoB exekutiert worden, oder durch einen anderen Hausfürsten????
Würden die Ergebnisse die sie brachten ausreichend sein oder hatten sie die Mission verrissen?
Wie war es der „Frechdachs“ ergangen hatte sie die Pioniere der „Rotfuchs“ und „Independent“ getroffen und waren sie auf dem Weg zum Treffpunkt, welchen sie auf Grund ihre Lithium -Fusionsbatterie schon in 4 1/2 Monaten erreichen würden. Es warfen sich so Fragen über Fragen auf, von der jede neue nur noch mehr Unruhe in die Runde brachte.
Aber letztendlich war es Lt. MadMax gelungen auf alle Fragen eine zufriedenstellende Antwort zugeben, so daß alle, die die auf dem Planeten blieben und die die zurück flogen, beruhigt werden konnten.
Auch er stellte sich noch immer die Frage waren es genug Planeten die sie gefunden hatte oder hätten sie sich einfach die Zeit nehmen sollen um noch weitere Systeme zu besuchen. Er wußte es gab in diesem Sternencluster noch weitere Kandidaten, die es würdig gewesen wären, besucht zu werden. Aber anderer Seit‘s wußte er auch, daß an seiner rechtzeitigen Rückkehr die Hoffnung vieler Leute hing, so daß er sich entschieden hatte jetzt nach dem der Vorposten eingerichtet war zurück zu kehren und Sun- Ku Wan von seiner Expedition zu berichten.
Ja er glaubte auch Sun- Ku Wan würde mit seinen Ergebnissen zufrieden sein, er hatte gute Welten gefunden und dieser Sternencluster war 1200 Lichtjahre entfernt von äußeren Rand des Magistrats of Connapus, als kleinen Bonus so zu sagen, war er dann auch noch durch eine Stellare Teilchenwolke verdeckt, was eine weitere zufällige Entdeckung erschweren würde.
So war es nun an der Zeit den langen Weg zurück in die IS anzutreten um die Frechdachs mit den Pionieren zu treffen, um ihnen die notwendigen Informationen für den langen Weg zu geben und dann Sun- Ku Wan zutreffen und über die Ergebnisse der Expedition zu unterrichten.
02.10.2003 05:43 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Studiobesuch Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

04.03.3064, Outreach, Planetare Hauptstadt

Das Gemurmel im Studio erstarb, als die Regie die Anfangsmelodie der Talkrunde einspielte. Der Moderater, Ivan Ritterman, einer der beliebtesten Holovidleute des Planeten, unterbrach sein Gespräch mit Major Ace Kaiser, seinem Hauptgast an diesem Abend.

Der Kameramann gab ihm ein Zeichen und zählte stumm von drei abwärts.
Ein Ruck ging durch den blonden Mann mit dem herben Gesicht. Er lächelte in die Holokamera. „Guten Abend Outreach. Willkommen bei Situation Heute, dem Rednerforum zur aktuellen Lage der Inneren Sphäre und der Verdienstmöglichkeiten für Söldner.

Meine Gäste heute Abend sind Major Ace Kaiser von den Angry Eagles, der gerade seinen Kontrakt im Lyonsdaumen mit Haus Kurita beendet hat,
Kommandant Deke Leary von den wiederaufgebauten 10. Skye-Lanciers und Lt. General Harris Mabuto von der Söldnerkontraktkommission.
Das Thema heute ist wie immer die Lage der Inneren Sphäre.
Major Kaiser, jetzt wo sich die Lage für Haus Kurita durch den Friedensvertrag mit Clan Gei-sterbär beruhigt hat, wie sehen Sie die Konflikte der nahen Zukunft?“

Der Mittdreißiger grinste jungenhaft und legte seinen rechten Fuß aufs linke Knie. Gedankenlos spielte er mit der radlosen Spore an seinem Stiefel.
„Nun, Mr. Ritterman, Sie wissen doch so gut wie ich, daß das Brot der Söldner nicht die großen, sondern die kleinen Konflikte sind. Reibereien mit Clan Wolf und Jadefalke, diverse Überfälle aus der Peripherie durch Piraten und Hauseinheiten der Randstaaten sowie Wachdienste und Konflikte verschiedener Interessengruppen innerhalb der IS. Entschuldigen Sie, wenn ich Innere Sphäre einfach so abkürze, ich bin es so gewohnt.“
„Schon gut, Major. Wir haben hier öfters Krieger zu Gast“, tadelte der Moderator und das Publi-kum belohnte ihn für die witzige Feststellung mit tosendem Applaus.
Ace konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, daß über sein Gesicht huschte.
„Also denken Sie nicht, daß durch das Ende dieses Konfliktes Verdienstausfälle entstehen?“
„Im Gegenteil. Ich denke eher, die Verdienstmöglichkeiten an der Geisterbärenfront werden eher noch zunehmen. Nicht gegen den Clan, wohlgemerkt. Aber wie Sie wissen, hat Teddy - tschul-digung, Theodore Kurita des Friedens wegen einige Zugeständnisse gemacht, die durchaus für beide Seiten von Vorteil sind. Da es für die Clans unehrenhaft ist, Banditen zu jagen hat nun Haus Kurita angeboten, die Bären von dieser Plage zu befreien.
Die Einheiten, die dafür angeworben werden können mit der vollen Kooperation des Clans rech-nen und haben das alleinige Bergerecht. Außer Haus Kurita hat plötzlich Bedarf an alten IS-Mechs.“
Leises Gelächter. Einige Leute im Publikum tuschelten kurz miteinander.

„Eine interessante Ansicht. Was sagen Sie dazu, Lt. General?“
Mabuto reckte sich. Ein amüsierter Blick striff den Major. „Ich gebe dem jungen Mann Recht. Kleinere und mittlere Einheiten werden demnächst hervorragende Verdienstmöglichkeiten im Draconis-Kombinat haben.“
„Verdienstmöglichkeiten, Verdienstmöglichkeiten, Sie reden wie Händler und nicht wie Krie-ger!“ blaffte Kommandant Leary erbost. „Ein richtiger MechKrieger kämpft für einen Herrn!“
„Das tue ich, Sir“, erwiderte Ace ruhig. „Nur wechselt er eben manchmal.“
Ace erhob sich zu seiner vollen Größe von einem Meter neunundachtzig. „Sollte Ihre Bemer-kung aber in die Richtung tendieren, daß Sie mich nicht für einen Krieger halten, dann stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.“
„Pah“, erwiderte der Skye-Offizier. „Ich weiß nicht, ob Sie die Mühe wert sind. Soweit ich weiß, hat keiner Ihrer Mechs auch nur einen Schuß abgegeben, während Sie im Lyonsdaumen waren.“
„Und soweit ich informiert bin, hat sich Ihre Einheit für neutral erklärt, nachdem Hesperus II an Lord Victor gefallen ist.“
„Stellen Sie meine Loyalität in Frage?“ blaffte der Mann und sprang auf.
„Nun“, erwiderte Ace amüsiert, „wie Sie schon sagten, man dient nur einem Herren. Oder man wartet wie Sie ab, wer gewinnt, um sich dann seinen neuen Herrn zu suchen.“
Der Offizier begann zu zittern. Seine Hand zuckte zum Holster seiner Uniform, in der eine groß-kalibrige Autopistole steckte. Er nahm die Hand langsam wieder weg. „Ich lasse mich nicht von einem Feigling wie Ihnen provozieren, Kaiser.“
„Ich mich auch nicht“, erwiderte Ace und setzte sich wieder.
„Um Sie zu beruhigen, Sir, ich habe aus dem Grund nicht schießen lassen, weil meine Befehle lauteten, als Puffer zwischen den Friedenstruppen und den Lyranern zu funktionieren. Diesen Befehl habe ich befolgt. Ich habe niemals so oft in die Mündung einer PPK gesehen wie in dieser Zeit und ich bin froh, daß ich noch lebe.
Aber wir konnten Gefechte verhindern. Gott sei Dank, denn die Bevölkerungsdichte im Lyons-daumen und direkt auf Lyons hätte selbst ein kleines Scharmützel in einer Katastrophe für die Zivilisten enden lassen.“
„Gut, das sehe ich ein.“ Noch immer war das Gesicht des Skyeler zorngerötet, doch seine Hal-tung entspannte sich merklich.

„Eine Einstellung, die Lob verdient, meine Damen und Herren vor den Holovidschirmen“, über-nahm der Moderator wieder das Wort. „Denn letztendlich sind es nur die besten und die schlechtesten Taten, die das Gesamtbild über Söldner bilden. In dem Punkt haben sich die Angry Eagles vorbildlich verhalten. Wie wir aber wissen können die Eagles auch anders. Bei Operation Bulldog hat Ihre Einheit Monatelang im Hinterland der Clans standgehalten. Eine grandiose Lei-stung. Darum meine Frage, Ace, welches Haus hat die Ehre, die Eagles als nächstes unter Kon-trakt zu nehmen?“
„Keines!“
„Entschuldigen Sie bitte, Major Kaiser, aber habe ich das richtig gehört? Lösen sich die Eagles auf?“
„Nein. Wir nehmen nur keine Kontrakte mehr an.“

Bestürzung auf dem Gesicht des Moderators, Unverständnis beim Beauftragten der Söldnerkon-traktkommission.
„Was aber machen Sie dann?“
Der Söldner sah in die Aufnahmeoptik und sagte nur ein einziges Wort: „Babylon!“
„Was bitte?“
„Es ist schwiereig zu erklären, es ist nicht mehr als eine Idee, ein Funkeln in meinen Augen und in denen einiger befreundeter Einheitskommandeure, deren Kontrakte ebenfalls auslaufen.
Sehen Sie, die IS befindet sich im Umbruch. Egal, was, egal wie, wir werden hier noch eine lan-ge Zeit des Krieges erleben. Was mich als Söldner eigentlich freuen sollte.
Aber ich weiß, daß in diesem Krieg wie in jedem anderen Krieg die Gefahr besteht, daß wir die Fehler des 1. Nachfolgekrieges wiederholen und uns wieder auf eine Lostechstufe hinunterbom-ben.
Babylon soll dem entgegenwirken. Meine Freunde und ich verlassen die Innere Sphäre und gründen eine neue Kolonie. Wir nehmen einen Sternenbund-Kernspeicher mit, der uns von Ba-ron Carlyle zur Verfügung gestellt wurde.
Wir hoffen, daß in dieser Kolonie die Zivilisation sowohl ihre Technik als auch ihre Ethik beibe-hält.“
„Um dann ein paar hundert Jahre später als Zweite Clans in die IS einzufallen“, brummte der Kommandant enttäuscht. „Teufel, Kaiser, gerade begann ich Sie zu respektieren.“
„Wir werden nicht wie die Clans enden. Wir haben weder vor, mit einem Krie-ger/Zivilistenverhältnis eins zu drei aufzubrechen noch in Zukunft unsere Kinder in Tanks zu züchten.
Babylon wird, wie der Name schon sagt, viele Stimmen haben. Eine parlamentarische Monar-chie, wenn Sie so möchten. Aber wir garantieren die Rechte des Einzelnen. Nennen Sie es einen Traum. Ich nenne es eine Chance. Unsere Chance.“
„Sie kehren den Kriegen in der IS also den Rücken. Sie lassen sie im Stich“, warf Leary dem Major vor.
„Wie ich schon sagte, ich bin Söldner, und meine Herren wechseln. Und zur Abwechslung habe ich verdammte Lust, statt etwas zu zerstören mal etwas aufzubauen und zu beschützen. Warum nicht eine Kolonie von Menschen aus der gesamten IS, die den Sternenbund hochhalten und da-für sorgen, daß wir unser hohes technisches Niveau nicht wieder verlieren? Und wieder, und wieder und wieder? Nennen Sie es von mir aus eine Sicherungsdatei. Aber wir werden es durch-ziehen, mein Wort drauf.“
„Sie sagten“, riß der Moderator die Talkrunde wieder an sich, „daß Babylon nur ein Glitzern in ihren Augen und denen einiger befreundeter Kommandeure war. Welche Einheiten beteiligen sich noch am Projekt Babylon?“
Ace grinst unsicher. „Das ist das Problem. Im Moment ist es nur das unterzählige Regiment der Angry Eagles. Solange ich keine lebensfähige Population von freiwilligen Siedlern zusammen-bekomme, ist es wirklich nur ein Traum.“
„Nun, von Seiten der Söldnerkonraktkommission haben Sie keinerlei Schwierigkeiten zu erwar-ten“, meldete sich Lt. General Mabuto zu Wort. „Ihre Verträge wurden alle ordnungsgemäß aus-geführt und die Einheit besitzt einen exzellenten Ruf. Und letztendlich haben Sie das Recht als Söldner zu tun was Ihnen beliebt.“
„Danke, Sir“, erwiderte der Major.
„Ihre Meinung, Kommandant Leary?“
„Ich finde diese Flucht nicht richtig. Wenn er so für Menschlichkeit ist, warum setzt er sie nicht hier durch, in der Inneren Sphäre? Warum desertiert der Herr Major dafür erst? Ich finde, es ist Verrat an der IS!“
„Aber Ace ist vertraglich an niemanden mehr gebunden. Und es gibt kein Gericht der Welt, daß ihn dafür verurteilen kann, freie Siedler in die Peripherie zu begleiten.“ Der Moderator runzelte die Stirn. „Was gelinde gesagt etwas Schade ist, denn ohne Sie wird es in der IS etwas langwei-lig, Ace.“
Der Kommandeur der Angry Eagles schmunzelte. „Wie gesagt, zur Abwechslung ist mir der Sinn eher nach Aufbau. Aber dafür braucht die Idee Babylon noch Freiwillige. Ingenieure, Techniker, Landwirte. Sprungschiffpiloten, Landungsschiffsbesatzungen, Soldaten. MechKrie-ger, Infanteristen, Pioniere. Wir werden eine Menge zu tun haben. Und jede Hand wird ge-braucht. Und mit jedem der dazu kommt, wird sich diese Arbeit mehren.“
„Und dann sind es nur noch die Privilegierten, die die Möglichkeit haben, an einen Platz auf ei-nem Landungsschiff zu kommen in der Lage, bei Ihnen mitzumachen. Sie schöpfen so schön die Creme von unseren Welten.“ Leary lachte häßlich.
„Wir nehmen jeden auf, der den Weg zu uns schafft. Wie gesagt, noch ist es nur eine Idee, aber mit dem Kernspeicher und dem Equipment, daß die Eagles in den letzten Wochen erworben ha-ben, bietet sich uns eine Grundlage. Eine Chance.“

„Wir haben eine Frage aus dem Publikum für Major Kaiser“, unterbrach Ritterman den Disput. „Ja, sprechen Sie bitte.“
Ein junger Mann stand auf, gekleidet in den Farben einer Marik-Hauseinheit. Das Abzeichen auf seiner Brust deutete aber auf Söldner hin. „Major Kaiser, wie soll diese Monarchie aussehen? Tauschen die Siedler Sie gegen einen der Hausfürsten aus?“
„Definitiv nein, Commander. Ich bin Soldat, kein Politiker. Und auch wenn mein Name etwas anderes sagt, habe ich gewiß nicht das Zeug zum König.“
Das Publikum lachte leise.
„Und wie sieht es mit den Rechten des Einzelnen aus in dieser Demokratie? Welche Rechte ha-ben sie? Wer verteidigt sie? Gibt es eine mehrklassige Gesellschaft?“
„Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung, solange er nicht andere an ihrer freien Entfaltung hin-dert. Natürlich werden Verbrechen geahndet und je mehr wir werden, desto größer wird die Ver-brechensquote sein, da mache ich mir keine Illusionen. Aber wegen einer Minderheit werden wir dem Gros doch nicht das Leben schwermachen.
Zu Ihrer letzten Frage, es wird keine Mehrklassengesellschaft geben. Sollten wir Titel verleihen, werden diese nicht erblich sein und direkt mit einer exekutiven Aufgabe verbunden sein. Es wird auch keine Servitoren geben, also Menschen in entrechteten Verhältnissen wie es sie selbst heute noch in der Konföderation Capella gibt.
Und zu Ihrer vorletzten Frage: Sie sind es, der seine Rechte verteidigt. Man sollte niemals einen anderen tun lassen, was man selbst erledigen kann. Wir werden hoffentlich als gültiges System eine starke beratende und auch gesetzgebende Legislative auf der Grundlage demokratischer Wahlen aufbauen können, die... Entschuldigen Sie, mein Alarm vibriert.“ Ace zog seinen Kom-munikator und hörte die Meldung ab.

Für einen Moment huschte Gemurmel durch das Studio. Der Moderator verzog sein Gesicht und drückte gegen sein rechtes Ohr. Auch er erhielt gerade eine Nachricht. Er wurde blaß.
„Ladies and Gentlemen. Soeben wurde auf die Angry Eagles ein Kopfgeld in Höhe von achthun-derttausend C-Noten ausgesetzt. Für jeden einzelnen Offizier soll es eine Sonderprovision geben, die sich zwischen zehn- und dreißigtausend Credits bewegt. Es scheint, als sei die Außenweltal-lianz der Auftraggeber. Ja, ich kriege gerade bestätigt, es ist der Botschafter der Außenweltalli-anz. Laut einer offiziellen Stellungnahme hat Botschafter Jenkins das unterzählige Regiment der Eagles soeben auch für vogelfrei erklärt.“
Ein zynisches Grinsen huschte über Ace´ Mundwinkel. „Ich kann Ihren Informationen noch ein par Details hinzufügen. Die Kaserne, in der die Eagles untergebracht sind, steht unter dem Feuer von einem guten Bataillon Mechs.“
Gemurmel und aufgeregte Rufe gingen durch das Publikum.
„Junge, wer immer Ihnen da ans Leder will, Ace, er fackelt nicht lange“, brummte Ritterman und machte damit deutlich, daß er nicht daran glaubte, die Außenweltallianz sei der wirkliche Auf-traggeber. „Sicherlich wollen Sie jetzt zu Ihren Leuten zurückkehren. Ich lasse einen Helikopter klarmachen, der Sie zurückfliegt.“
Lt. General Mabuto straffte sich. „Die Söldnerkontraktkommission sieht hier beim Angriff auf die Eagles einen klaren Rechtsverstoß und wird Einheiten aufbieten, um sie zu unterstützen.“
Kommandant Leary schnaufte verächtlich. „Das habe ich gerne. Erst nahe herankommen und mit der weißen Fahne wedeln und dann den Krieg erklären, wenn man das Messer schon an die Kehle gelegt hat. Kaiser, ich mag Sie nicht wirklich, aber ich kann so einen Unsinn nicht zulas-sen. Meine Kompanie steht Ihnen zur Verfügung, falls Ihre Leute den ersten Ansturm überle-ben.“
Leiser Applaus brandete auf. Einzelne Söldneroffiziere im Publikum bekundeten ihre Zustim-mung.
Ace nickte schwer. „Danke, meine Herren. Danke. Ich weiß das zu schätzen, aber ich habe die Eagles auf Outreach beträchtlich erweitert. Außerdem bin ich auf diesen Überfall vorbereitet.“
Wieder zog er seinen Kommunikator. „Zero Leader an Dragoon Alpha. Lucas, hörst du mich?“
„Laut und deutlich, alter Junge. Ich nehme an, es ist soweit?“
„Was denn, siehst du die Sendung nicht im Holovid?“ scherzte der Major.
„Ich laß es aufzeichnen, damit wir später noch was zu lachen haben.“
„Na, danke. Die Eagles werden gerade angegriffen. Stärke voraussichtlich ein Bataillon Mechs, sieht aus als wären sie ohne Unterstützung unterwegs. Sie greifen die Kaserne an, die wir letzte Nacht heimlich geräumt haben. Könntest du uns bitte beim aufwischen helfen?“
„Aber gerne doch. GAZ vier Minuten. Bis dahin werden die Angreifer wohl mit den automati-schen Verteidigungsanlagen spielen, bevor sie merken, daß die Eagles hinter ihnen sind.“
„Und die Dragoons neben ihnen. Aber paß auf, Lucas, es könnten noch mehr in der Nähe sein.“
Wie Sie befehlen, Herr Major. Oberst Cunningham Ende.“
Zufrieden steckte der Major seinen Kommunikator wieder ein. „Sie können sagen was Sie wol-len, aber beim Projekt Babylon stehen wir zueinander.
Das eben war Oberst Lucas Cunningham, Kommandeur des 1. Cunningham Dragoons RKG. Er wird ebenfalls an Babylon teilnehmen.“
Die Reaktionen des Publikums waren unterschiedlich. Einige pfiffen begeistert. Andere applau-dierten. Wieder andere unterhielten sich lautstark. Bis wieder der Commander aufstand und fragte: „Sir, was muß ich tun, um bei Babylon teilzunehmen? Ich bin nicht nur MechKrieger, sondern auch ein passabler Tech.“
„Wir richten ein Büro ein, daß sämtliche Fragen beantwortet, Ihre, Sir, und auch Fragen, die über HPG eingehen werden.“ Ace wirkte zufrieden.
Operation Babylon hatte endgültig begonnen...
03.10.2003 12:11 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Trainingsgelände des Btl´s "Eye of Darkness"
Außerhalb von Zi-jin Cheng (Verbotene Stadt), Sian
Kommunalität Sian, Konförderation Capella


15. März 3064

Es laufen die Vorbereitungen für die Übung des Regimentes, und man sollte jetzt ja nicht die Stabssoldaten und das Begleitpersonal ansprechen, auch wenn man im rang höher ist, In dieser Phase der Vorbereitung gleicht jeder Stabsdienstsoldat einem Vulkan der kurz vorm überlaufen ist. Man sollte sie nicht ansprechen.
"Immer das gleiche vor ner Übung ne Snake?"
"Ja aber vorher hatten wir nur ein Btl. Und nicht zwei, und da war ich auch nicht Btl Kdr.."
"Tja Snake das Los der Verantwortung"
"Ja aber ich hatte nicht damit gerechnet das es so gross ist"
"Ach komm schon das schaffst du!"
"Natürlich aber immer Sunny!"

Noch 3 Tage bis das Regiment zu der Übung aufbricht. Sun-Ku hatte ein Geräusch im Hangar gehört, und ging Zielstrebig darauf zu. Er hatte eigentlich allen Techs für diese nacht freigegeben, damit sie fit für den Aufbruch waren, und deshalb wunderte sich Sun-Ku warum da ein Geräusch war. Als er in dem Hangar war schaltete er das Licht an und suchte nach der Geraüschquelle. An einem Cestus fand er auch die Ursache, so wie es aussah, war ein Tech vom Gerüst gefallen. Er überprüfte die Lebensfunktionen, aber der Tech war Tod. Sun-Ku rief über komm die Sicherheitsagenten und einen Leichenwagen. Als er damit fertig war, hörte er eine Gestalt aus dem Hangar rennen, und er lief hinterher. Aber in der Nacht konnte er nicht soviel sehen, also lies er das Gebiet absperren. Die suche des Geländes blieb eine stunde lang ergebnislos, dann brach Sun-Ku die Suche ab. Nun besprach er sich mit Maurice und einigen Sicherheitsbeamten. Eins war von Anfang an klar, es war ein Mord. Aber warum, das war nicht klar. Erstens warum der Tech in der halle und warum er umgebracht wurde. Maurice meldete sich zu Wort:
"Wir müssen hier eins beachten Sun-Ku, war der Tech Opfer oder wollte er den Battlemech sabotieren, und wurde von einem anderen Überrascht."
Thomas O´Shell, der Chef der Sicherheit meldete sich zu Wort:
"wenn das so wäre, warum hat der Täter sich nicht gestellt und hätte die Lorbeeren dafür gekriegt, das er einen Saboteur gestellt hätte."
"Das sehe ich auch so Maurice", meldete sich Sun-Ku zu Wort, " wenn der Unbekannte einen Saboteur gestellt hatte und bei diesem Kampf der Saboteur runtergefallen wäre bräuchte der Unbekannte nichts zu befürchten. Thomas haben wir die Identität des Opfers?"
"Ja es war ein gewisser AsTech Ming Hun, er leistete stets gute Arbeit und hinterlässt eine Frau mit 3 Kindern"
"Also können wir nicht davon ausgehen dass er ein Saboteur war"
"Ich glaube nicht Sir"
"Maurice wem gehört eigentlich dieser Mech wo der tote lag?"
"Warte mal ich guck nach... Ah das ist interressant."
"Was denn nun?"
"Der Mech gehört Aris Yueh!"
"Ich glaub dann befragen wir erstmal Mister Yueh. Mister O´Shell, lassen sie Aris Yueh kommen."
"Jawohl Sir!"
Dann ging Der Sicherheitschef aus dem Zimmer. Maurice guckte Sun-Ku an.
"Glaubst du Yueh wars?"
"Weiss ich nicht Snake, aber es ist sein Mech und deshalb steht er erstmal unter Beobachtung, er ist erstmal der einzigste Tatverdächtige den wir haben."
"Er ist gerade erstmal aus dem Gefängnis entlassen worden, und hat sich seit damals auch nicht mehr auffällig geworden, Sunny."
"Ich will ihn ja auch nicht gleich wieder in den Bau stecken erstmal anhören was er zu der Sache sagt."
"Aber wenn er es denn gewesen sein sollte, könnte ich mir kein Motiv dafür vorstellen. Es kann ja jeder zu seinem Mech gehen, das ist nicht verboten. Und wer möchte schon seinen eigenen Battlemech sabotieren."
"Weiss ich auch nicht Snake, aber hören wir ihn uns erst an. Dann sehen wir weiter."
In diesen Augenblick kam auch Sicherheitschef O´Shell mit Aris Yueh rein.
"Setzen sie sich Mechkrieger Yueh" Sagte Sun-Ku bestimmt. Yueh tat wie geheißen, und die Befragung begann.
"Also Mechkrieger wo waren sie heute zwischen 00.30 Uhr und 01.00 Uhr?"
"Ich war in meinen Bett Sir!"
"Wissen sie was so ungefähr heute passiert ist?"
"Ja Sir! Der Sicherheitschef hat es mir mitgeteilt."
"Also wissen sie, dass Heute an ihrem Mech ein Tech umgekommen ist?"
"Ja Sir!"
"Waren sie der Mörder?"
"Nein Sir!"
"Wüssten sie warum der Tech in dieser zeit noch an ihrem Battlemech zu Werke war?"
"Nein Sir! Ich hatte mit ihm Tagelang am Cestus gearbeitet und wir sind heute nachmittag mit den Spezifikationen für die Übung fertiggeworden, also wüsste ich nicht warum er noch mal da war."
"Also waren sie mit den Spezifikationen fertig und es war kein Anlass mehr am Battlemech zu Arbeiten. Vielleicht hatte der Tech ja was vergessen zu justieren und ist deshalb noch mal Zurückgekehrt?"
"Das weiß ich nicht Sir! Aber wenn noch was zu machen gewesen wäre hätten wir das auch noch heute Früh erledigen können. Aber wenn sie mich Fragen Sir, könnte ja ein anderer aus der Einheit der gegen mich einen Groll hegt, den Battlemech sabotieren wollen."
"Haben sie einen Bestimmten im Visier?"
"Wenn sie mich Fragen könnte es Bernard Albrecht gewesen sein, den ich damals mit dem Messer bedrohen wollte, vielleicht wollte er mir das heimzahlen."
"Das sind nur Vermutungen, aber wir werden ihm noch verhören. Danke sie können gehen Mechkrieger hauen sie sich wieder aufs Ohr"
"Danke Sir!"
Dann ging Mechkrieger Yueh wieder aus dem Zimmer.
"Was denkst du Snake war ers?"
"Weiss ich nicht, aber ich weiß, das Bernard Albrecht die ganze Zeit bei mir in meinen Büro war und wir noch mal die Aufstellung und die Konfigurationen durchgegangen sind."

Kurz vor 03.00 Uhr ging Mechkrieger Yueh wieder in sein Quartier, um 04.00 Uhr war er wieder an seinem Mech. ...


Trainingsgelände des Btl´s "Eye of Darkness"
Außerhalb von Zi-jin Cheng (Verbotene Stadt), Sian
Kommunalität Sian, Konförderation Capella

16. März 3064

Sun-Ku Wan lag auf seiner Couch und und hörte Capellanische Erholungsmusik. Er musste über die Erignisse der Letzten Nacht nachdenken. *Was wollte der Tech in der Nacht im Hangar? Wieso sollte ihn einer töten wollen? Was hat das mit Yueh zu tun? Hatte er damit was zu tun? Aber wieso?* Sun- Ku konnte sich keinen Reim darauf bilden, aber es machte ihm sorgen. Aber verschieben wollte er das Training angesichts des Mörders auch nicht. *War es vielleicht doch nur ein Unfall? Hab ich mir das Geräusch eingebildet?*

Es klopfte an der Tür. Und Snake trat ein.
"Sorry wenn ich störe Sunny, aber du wirst im HQ gebraucht."
Sun-Ku richtete sich träge auf und man sah ihm an, dass er die ganze nacht nicht geschlafen hatte.
"Ja ich bin gleich soweit, aber eine dusche ist noch drin?"
"Aber natürlich Sunny, ist ja nicht so, dass du nicht ersetzbar wäre"
Das trieb erstmal Sun-Ku ein bisschen fröhlichkeit wieder ins Gesicht, er wusste das Snake es nicht ernst meinte, konnte aber immer wieder über seine Art Lachen.
" Okay ich bin inner halben Stunde fertig"
Snake machte kehrt und ging wieder aus dem Zimmer. Das Zimmer war recht spertanisch eingerichtet, einen Schreibtisch mit allen drumrum was ein kommandeur brauch, darüber das HoloBild vom Kanzler, eine Couch, am hinteren Ende, Zwei sessel einer vor einer hinterm Schreibtisch, ein paar Musikdateien im Schreibtisch, alter und neuer Capellanischer Musik. Obwohl ihm die ganz neuen Musikrichtungen nicht gerade gefallen. Sun- Ku begab sich in die Dusche. Es war eine Herrliche erfrischung, nach den Stress und den Grübeln letzte Nacht. Aber auch in der dusche grübelte er weiter. *War die Integrierung der St Ives Streitkräfte ein Fehler? Nein das Glaube ich nicht, Wenn der Kanzler es so will, dann ist es auch gut so. Aber nicht alle St Ives Mechjockeys sind zur Kooperation bereit. Aber warum? Ja wirhatten gegeneinander gekämpft, aber wir sind allesamt Capellaner. Als sie damals aus der konförderation in der Stunde ihres grössten demuts und der grössten Niederlage ausgetreten sind, was hatten sie gedacht? War ihnen bewusst, dass sie jemals gegen ihre Landsleute antreten würden? Viele hatten bestimmt Familien und Verwandte in Capella. War ihnen bewusst, dass sie vielleicht später mal gegeneinander kämpfen würden? War ihnen bewusst, dass sie vielleicht später mal gegen ihre eigene Familie, gegen ihre eigenen Verwandten kämpfen würden? Müssten? Oder hatten sie diese Gefühle vor 2-3 jahren garnicht? Sind sie bloss gegen einen Feind losgerückt, der sie angegriffen hat? Nein das glaube ich nicht. Sie konnten nicht einfach ihr Erbe aufgeben, auch sie sind Capelaner. Ich muss meine Vorurteile gegenüber Yueh aus dem Weg räumen und ein Gerechter Kommandeur sein. Ich darf Yueh diesen Vorfall nicht weiter anlasten. Ich darf ihn diesen einen Fehler nicht länger Nachtragen.*

Sun-Ku begab sich zum HQ. Schaute aber vorher nochmalö im Hangar vorbei. Da war nichts mehr zu erkennen, dass da letzte nacht ein tech ums Leben kam. Es Kurierten die allermöglichsten gerüchte, dass der tech aus Liebeskummer sich runtergestürrzt hatte. Das er nur einen Unfall hatte, und es geht sogar soweit, das einige glaubten der Fluch eines Geist hatte ihn vom Geländer gestürzt, weil er mal ein Myomer Vertausch hatte. Mechkrieger sind ja schon abergläubisch, aber nichts geht über Abergläubische Techs. Da hilft auch kein offizieles Statement.

Im HQ angekommen, sprach ihn auch gleich Snake an.
"Sun-Ku komm mal hier zum Nachrichten Terminal."
Sun-Ku machte sich auf dem weg, wusste aber nicht, wer das sein könnte.
"Was ist denn"
"Es ist eine Verschlüsselte nachricht der höchsten Sicherheitsstufe, von Oberst L Cunningham, Kommandeur der Cunningham Dragoons"
Sun-Ku wurde hellhörig.
"Um was geht es denn?"
Maurice "Snake" Boa sah vom terminal hoch und sagte nur ein Wort.
"BABYLON"



Trainingsgelände des Rgt´s "Eye of Darkness"
Außerhalb von Zi-jin Cheng (Verbotene Stadt), Sian
Kommunalität Sian, Konförderation Capella

18. März 3064

Es war 07.00 Uhr Morgens und das "Eye of Darkness" bereitete sich auf den abmersch zur einmonatigen Übung vor. Sun-Ku Wan saß schon in seinem Yu Huang und erwartete die Freigabe des Hauptquartiers zum Abmarsch.
"Hotel Quebec an Echo of Delta, kommen."
"Hier Echo of Delta, kommen." Sprach Sun-Ku durch das Mikro.
"Sie haben Grünes Licht, Hotel Quebec Ende."
"Roger Hotel Quebec, machen uns auf dem weg, kommen sie mit dem Mobilen HQ hinterher, Ende."
Sun- Ku bewegte seinen Yu Huang nach vorne und aus dem Hangar raus, jetzt konnte er sich wieder entspannen, jetzt konnte er alles drumherum vergessen, jetzt saß er an den Kontrollen seines Mechs. Hinter ihm Formierten sich die 35 anderen Mechs seines Battallions. Seine Befehlslanze bestehend aus Adalaide Sung in ihrem Ti T´sang, Kwan Li in ihrem Jinggau und Li Han in seinem Helios, Formierten sich um Sun-Ku.
Jetzt sah auch Sun-Ku das zweite Btl aus dem zweiten Hangarkomplex den Marsch aufzunehmen. Angefolgt von Maurice Boa.
Maurice nahm Funkkontakt mit Sun-Ku auf.
"Bravo Macro 1 an Echo of Delta 1, kommen."
"Hier Echo of Delta 1, bericht, kommen."
"Alle 36 Bravos ausgelaufen und bereit, Kommen."
" Ok treffen uns in den Shiling Bergen, Ende."
"Roger, ende."

Daraufhin begaben sich die 72 Mechs des "Eye of Darkness" ind die Shiling Berge. Sie lagen 50 Km entfernt. Es war wieder ein Simuliertes Gefecht, diesmal aber Battallion gegen Battallion. Es war ein Such und Fang Gefecht in den Bergen. Später sollen auch noch Angriffs und Verteidigungs Gefechte geführt werden.
Aber jetzt begeben sich erstmal das erste und das zweite Btl auf unterschiedlichen wegen zu den Shiling Bergen. Das Mobile Hauptquartier und der rest des Stabes begeben sich kurze zeit später auch auf dem Weg, zwar nicht direkt zu den Shiling Bergen, aber in deren nähe, wo sie das gelände für das Verteidigungs - Angriffs - Gefecht alles vorbereiteten. Das Trainingsgelände wird derweil von einem Befreundeten Btl bewacht, die eine Lanze BM zur Verteidigung der Anlage bereitgestellt hatten.

*will auf jeden Fall in den Drei Gefechten der Sieger werden. Es ist mir klar, dass es eigentlich als Übung und eingewöhnung für die neuen Gedacht ist, aber es war ja nicht verkehrt, wenn man den neuen es mit einer Niederlage erklärt, durch eine niederlage lernt man am meisten. War glaub ich ein Spruch aus Sun Zi "Die Kunst des Krieges" Ich sollte mir das Buch mal durchlesen. Aber Snake wird wie immer ein ernstzunehmender Gegner sein. Sun-Ku wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ein Funkspruch von der Basis kam es war Sicherheitchef O´Shell, den er wegen der Mordsache, in der Basis gelassen hatte, damit er den fall aufdeckt.
"Sierra Charli an Echo of Delta, kommen"
"Hier Echo of Delta, was ist los?, kommen."
"Ist diese Leitung sicher?, kommen."
Ja Sierra Charli, jetzt ist sie es, was ist denn nu los?, kommen."
"Ich habe weitere Untersuchungen zum Mordfall Hun gefunden, kommen."
Sun- Ku war gespannt.
"OK Was haben sie zu berichten, kommen."
"Der Tech hatte immense schulden, hatte seine Frau gesagt, weil eins ihrer Kinder schwer krank war, konnten sie bald nicht mehr den Krankenhaus aufenthalt bezahlen. Eines tages hatte sie ein Gespräch zwischen ihren Mann und einen Gewissen Yueh mitgekriegt. Sie weiss zwar nicht um was es genau ging, aber sie hatten über Simulatives Laserfeuer Kommunikationsblockade gesprochen, kommen." Sun-Ku dachte nach.
" As Tech Hun war doch dafür verantwortlich, die Laser der BM runterzuregulieren, damit sie keinen Schaden für das simulierte Gefecht machen, kommen."
" Ja Sir, aber was hat das damit zu tun?"
"Stellen sie sich vor, sie wurden bei der Ankunft, wegen eines Vorfalls ins gefängnis Gesteckt, und ihr Hass ist so gross, das sie das Rächen möchten. Also suchen sie sich eine Möglichkeit um sich an den Menschen zu rächen, wer ihnen das angetan hat. Maurice Boa. Und was passiert wohl, wenn man einen Tech kauft, der seinen Mech nur so aussehen lässt, dass seine Waffen heruntergeregelt wären."
"Ach du meine Scheisse!" Rief der Sicherheitschef ins Mikrofon .
" Ok O´Shell versuchen sie zum zweiten Btl durchzukommen. Ichversuch es auch, und begebe mich auf den Weg dahin, kommen."
" Wird gemacht Sir, hoffen wir nur, dass wir nicht zu spät kommen."
"Achja lassen sie den Krankenhaus Aufenthalt des kindes von meinen Lohn abziehen."

Nun begab sich Sun-Ku so schnell es möglich war zu seinen Besten Freund Snake um das Unheil zu verhindern.
"Echo of Delta 1 an alle, sofort Formation auflösen, und sich auf die Suche des zweiten Btl´s machen. Aris Yueh ist sofort aufzuhalten mit allen Mitteln. Egal wie. Er hatt volle Laserleistung also passen sie auf, Echo of delta 1 Ende."
Nun versuchte Sun-Ku Kontakt zum zweiten Btl zu bekommen.
" Echo of Delta 1 an Bravo Macro 1, kommen."
" Echo of Delta 1 an Bravo Macro 1, kommen."
" Echo of Delta 1 an Bravo Macro 1, meldet euch doch!"

Zur gleichen Zeit beim Zweiten Btl. Aris Yueh näherte sich dem Ti T´sang von Maurice Boa.
"Bravo Macro 1 an Bravo Macro 29, kehren sie in ihre Formation zurück!"
Nichts geschah und Yueh kam immer näher.
"Mensch Yueh was machen sie!"
"Ich töte sie."
"WAS???"
In diesen Augenblick, löste Aris Yueh den Alpha schlag seines Cestus aus, und 2 Schwere und 2 Mittelschwere Laser bohrten sich in den Rücken von Maurice Boa´s Mech.




Trainingsgelände des Rgt´s "Eye of Darkness"
Militärkrankenhaus
Außerhalb von Zi-jin Cheng (Verbotene Stadt), Sian
Kommunalität Sian, Konförderation Capella

18. März 3064

*Wo bin Ich? Was ist passiert? Ich kann mich nur an die Worte "Ich töte dich" erinnern. Wer hatte dies gesagt? Bin ich jetzt tot? Jetzt erinnere ich mich ein Mechkrieger aus meinen Reihen sagte dies. Aber wer? Yueh! Ja Yueh wars! Aber bin ich tot? Hatte er es geschafft mich zu töten? Konnte er überwältigt werden? Konnte der Rest ihn überwältigen? Oder war es sogar eine Meuterei der St Iver?...*

Sun-Ku Wan, Sicherheitschef O´Shell und einige Ärzte standen an dem Bett von Maurice Boa, Nachdem Yueh, Maurice in den Rücken geschossen hatte, und bei Maurice´s Mech alle Internen Systeme beschädigt hatten, löste Yueh noch eine weitere Salve auf dem Mech aus, die bis zum Reaktor durchstiess, und den Mech von Maurice Boa explodieren liess. Aber vor der zweiten Salve hatte sich schon die Rettungsautomatik eingeschaltet, und Maurice aus den Mech geschleudert. Danach hatten sich alle Mechs des Zweiten Btl´s auf Yuehs Mech gestürzt, um ihn garaus zu machen. Aber dazu kam es nicht, Yueh hatte einen zusätzlichen explosiven Stoff an den Reaktor seines Mechs gehängt, und an dem Punkt wo viele Mechs in seiner Nähe waren, löste er eine Fusionsexplosion aus, die insgesamt 10 an ihm stehende Mechs gleich mitzerstörte. Insgesamt 630 Tonnen an Mechs ging da verloren, und mit ihm 6 Piloten des Btl´s. Es war eine Traurige Bilanz.

Eine Krankenschwester sagte auf einmal.
"Er wacht auf."
Sun-Ku drehte sich zu den Bett um.
"Na alter Überlebenskünstler auch wieder da" Sun-Ku musste sich zusammreißen, damit er ein nicht so deprimierten Ausdruck hatte.
"W-Was ist passiert?" Krächzte Maurice.
"Snake ruh dich ersteinmal aus, und wir besprechen alles später."
Dann schlief Maurice wieder ein. Sun- Ku sprach seinen Sicherheitschef an.
"Sie kommen nachher in mein Büro, und ich möchte einen detaillierten Bericht über die Ereignisse haben."
"Ja Sir!"

Sicherheitschef O´Shell kam daraufhin in Sun-Ku´s Büro.
"Also O´Shell was können sie mir sagen?"
"Also meine Agenten waren Tag und nacht an dem Fall dran, und wir haben etliche Informationen zusammengetragen. Erstmal Yueh war ein Sleeper. Er wurde vom Davion Militär in die reihen der St Ives Lanciers eingeschleusst, nichtmal St Ives wusste davon. Ich schätze mal er sollte solange den status Sleeper beibehalten, bis ihm eine günstige Gelegenheit bot, Davion zu nützen. Wir haben in st Ives nach seiner familie geforscht, aber sie ist nicht mehr auffindbar. Aber durch diese Aktion konnten wir insgesamz 42 Sleepers entlarven, die aufgeschreckt durch diese Aktion fluchtartig das Reich verlassen wollten. 7 Konnten entkommen, aber die restlichen wurden von der Maskirovka gefangengenommen, verhört und exikutiert. Wir wissen nicht, wieviele Sleeper es noch in unseren reihen giebt, aber die Maskirovka ist daran nachzuforschen." Sun-Ku dachte nach.
"Was ist mit unser Regiment haben sie die Leute nochmal überprüft?"
"Ja Sir, gleich nach der Ankunft ins Lager wurden alle einen Intensiven Verhör ausgesetzt."
"Und was ist rausgekommen?"
"Also es scheint kein Sleeper mehr in unseren Reihen zu sein, das kann ich mit 56%er Wahrscheinlichkeit sagen."
"Ok gehen sie und überprüfen sie das Begleitpersonal, ich will Gewissheit haben."
"Ja Sir!"

Am späten Nachmittag kam Maurice in Sun-Ku´s Büro, und Sun-Ku erzählte Maurice alles, was passiert war. Sun-Ku war glücklich, dass seinem Besten Freund nichts weiteres passiert war. Ein Stabssoldat kam in das Zimmer. Und sagte, sie sollen zur Kommunikatioszentrale kommen. Maurice und Sun-Ku gingen dahin, Sun-Ku hörte sich die Nachricht an drehte sich zu Maurice rüber, und sagte.
"Wir machen uns bereit"
Maurice guckte verdutzt.
"Für was denn?"
"4 Monatigen Intensiven Drill."
06.10.2003 07:35 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Comstar Nachricht 3.4.3064
Priorität Alpha
Verschlüsselung: Höchste Stufe

Absender: David McKinley

Addressat: Connor McKinley


Lieber Sohn,

vor kurzem erhielt ich eine ungewöhnliche Nachricht von Sun-Ku Wan dem Kdr. des "Eye of Darkness" Regiments. Wunder dich nicht, es ist die Liao-Einheit gegen die ich in St. Ives nur ein Unentschieden erreichen konnte.

So wie es aussieht planen einige Einheiten - sowohl Söldner, als auch Hauseinheiten - einen "kleineren" Ausflug.

Bitte sammel alle vertrauenswürdigen und loyalen Krieger die du kennst um dich und treffe mich auf Bromhead an der VerSon Grenze zur Peripherie und Capella.

Kapitan Orthega und die Lifter sind unterwegs, zusammen mit dem Union-Klasse Schiff Spearhead und sie reisen mit der Jolly Roger (anmerk. Autor Invasor-Klasse Sprungschiff).

Ich erwarte dich mit großer Vorfreunde.

Dein Vater

David McKinley



NadirSprungpunkt Sian
An Bord des Landungsschiffes "Wogen des Windes" (Kuan-Ti Klasse)
Kommunalität Sian, Konförderation Capella

1. Mai 3064

Sun-Ku Wan schwebte durch das Raumschott, und sah sich nochmal um, bevor sie in die Perepherie aufbrachen. Sein Plan hatte funktioniert, der Kanzler war ausser sich, dass diese söldner verschwunden waren, ohne ihren Auftrag zu beenden. Und da Sun-Ku diesen Auftrag vermittelt hatte, war es an der Zeit gewesen, den Kanzler anzubieten diese Vogelfreien Söldner selbst zu suchen, damit die Ehre wiederhergestellt wird. Jetzt machten sich alle bereit für den Sprung ins Spronde System weitere 7 Sprünge und sie sind auf New Roland, dem letzten Halt in der Kon Kap. Von da aus geht es weiter durch die Perepherie Richtung Detroit, in den New Colonies, so wie es aussieht, wollen sich alle in unmittelbarer Nähe von diesem system in einem Namenlosen system sammeln. Aber damit kann Sun-Ku nicht dienen, er darf sich jetzt nicht verraten. Er kann nicht sich auf dem weg machen, in die Perepherie, und taucht auf einmal in der nähe der VerCom Grenzen auf, das geht nicht, also müssen wir uns mit den anderen irgendwo in der Perepherie kreuzen. Bestenfals in den New Colonies. Aber Sun-Ku war zuversichtlich, denn er hatte ja die Original Route zum Babylon Cluster. Aber was ihm sorgen machte, ist das Thema Überzeugung der Manschaft. Aber es würde ihn was einfallen, er hatte ja noch 2 Monate bis das Regiment auf New Roland war. Es war schon schwer genug die Zivillisten zu Überzeugen Ihre Familienmitzunehmen, und keine antwort auf das warum zu geben. Aber es war noch schwieriger, dem Kanzler das zu erläutern, und dann noch nach einem Jagdlandungsschiff mit Jägerbesatzung zu fordern, aber Sun-Ku hat es mit dem argument unterstrichen, dass die Söldner selber Jäger hatten, und sein Rgt, denn keine Chance hatte. Das mit den Familien war leichter, er sagte nur, dass er so in das Vertrauen gekrängt wäre, dass er und sein Rgt erst dann wieder auf Sian Fuss fassen würden, wenn dieser Bandit gefangen wäre, und da es eine lange reise werden würde, nimmt er die Familien mit.
"Bereit machen zum Sprung"! Schellte es aus den Lautsprechern, und im nächsten Moment war Sun-Ku´s Rgt im nächsten System.

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Auf dem Anflug zum Nadirsprungpunkt Bromhead, Bromhead
Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth

22.6.3064


„Alle Führungsoffiziere in den Besprechungsraum“ tönte es aus den Lautsprecher im Hangar der Spearhead. Connor McKinley wischte sich die Hände an einem Lappen ab und machte sich auf den Weg zum Besprechungsraum, endlich schien etwas Licht in diese mysteriöse Angelegenheit zu kommen, die ihn dazu gebracht hatte durch das halbe VerCom zu reisen und alle seine vertraglichen Verpflichtungen Tancred Sandovals gegenüber zu brechen.
Als er den Besprechungsraum betrat waren alle anderen Führungsoffiziere bereits anwesend, sogar die Kapitan Orthega von der Star Lifter und Commander Miller vom Sprungschiff Jolly Roger waren mit kleinen Raumbooten gekommen, sie mussten also schon früher Bescheit über dieses Treffen erhalten haben. Am Kopfende des Tisches vor einem kleinen Holotisch stand sein Vater David McKinley. Connor setzte sich und wartete gespannt.
„Meine Herren“ bekann sein Vater, „heute werde ich sie über die Umstände aufklären die zu diesem ungewöhnlichen Treffen hier an der Grenze zur Peripherie geführt haben. Vor etwas mehr als 5 Monaten erhielt ich eine Comstar Prioritätsnachricht mit höchster Verschlüsselung von Oberst L. Cunningham von den Cunningham Dragoons. David McKinley ließ das ungewöhnliche Treffen im Januar mit Caleb Frost unerwähnt. Es war nicht nötig seinen Leuten zu erzählen, dass es bereits persönliche Kontakte gegeben hatte. Sie enthielt nur das Wort BABYLON und den Hinweis das ich auf Nachricht von einem Liao Hausoffizier warten sollte.
Drei Wochen später erhielt ich dann eine Nachricht von Zhong-Shao Sun-Ku Wan. Dies ist der Kommandeur eines Liao Regimentes gegen den ich in St. Ives gekämpft habe, daher war ich zugegebener Massen etwas skeptisch, doch haben meine Nachforschung die Richtigkeit dieser Nachricht bestätigt. Aus diesem Grunde spiele ich ihnen allen hier nun die Nachricht vor.“
David McKinley zog ein kleine Datendisk aus der Tasche und schob sie in den Schlitz an der Seite des Holotisches. Die Luft oberhalb des Tische flimmerte leicht, dann tauchte das Logo der Konföderation Kapella auf, und kurz darauf erschien das ernste Gesicht eines Mannes in Liaouniform.
„Mein Name ist Sun-Ku Wan und ich melde mich bei Ihnen in einer dringenden Angelegenheit Oberst McKinley. Sie haben von Oberst Cunningham bereits eine kurze Nachricht mit wenig informativen Inhalt erhalten, die sie bat auf eine Nachricht von mir zu warten. Ich werde ihnen nun näheres zu BABYLON erläutern.
Wie sie wissen tobt in der Inneren Sphäre wieder Krieg wie seit Jahren nicht mehr, ihre Heimat das Vereinigte Commonwealth zerbricht in einem brutalen Bürgerkrieg. Haus Kurita kämpft – ob nun gewollte oder nicht – sowohl mit der Mark Draconis als auch mit den Geisterbären. Auch Haus Liao kämpft in St. Ives und den Chaos Marken. Dies alles ist schon beunruhigend genug, wenn nicht aus bestimmten Quellen Gerüchte und Informationen aufgetaucht wären, die darauf hindeuten das Blacks Wort zum finalen Schlag gegen Comstar rüsten würden.
Der Sternenbund ist zwar wieder auferstanden, doch schon zerbricht er wieder in Krieg und Chaos.“
Der Zhong-Shao machte eine Pause, man sah er bediente etwas außerhalb des Bildes und eine Karte der Peripherie jenseits der Konföderation erschien. Sie zeigte ein Gebiet mit dem Magistrat Canopus in der Mitte, aus dem off erklang wieder die Stimme Sun-Ku Wans.
„BABYLON oder besser Operation BABYLON ist der Versuch die Werte des Sternenbundes, der Demokratie und des Friedens zu erhalten. Geplant ist ein Exodus in die Peripherie jenseits des Magistrat Canopus um einen neuen Staat zu Gründen, der eben diese Werte als seine Grundpfeiler betrachtet.
Ein Scoutkommando ist bereits aufgebrochen um Sprungrouten und besiedelbare Planeten zu erforschen, doch wir suchen noch immer Leute die mit uns ziehen werden. Ihre Einheit wurde kontaktiert da sie eine Kampfgeschichte von inzwischen vierzig Jahren aufweißt in denen sie immer die Areskonventionen geachtet haben und nicht stur Befehlen gefolgt sind. Sie sind außerdem bekannt für ihren kontinuierlichen Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung und ihre Treue zum Sternenbund.
Sammeln sie ihre Leute bitte auf dem Planeten Bromhead an der VerCom Grenze zur Peripherie, den dies wird ihr Ausgangspunkt für die weiteren Ereignisse sein.
Hochachtungsvoll Zhong-Shao Sun-Ku Wan.“
Das Logo der Konföderation erschien nocheinmal und dann erlosch das Bild.
David McKinley erhob sich von seinem Stuhl und sprach erneut zu den versammelten Offizieren. „In den vergangenen Monaten habe ich sowohl mit Zhong-Shao Sun-Ku Wan, als auch mit Oberst Cunningham in regen Kontakt gestanden und wir haben genauere Pläne ausgearbeitet, doch zu diesen kommen wir später. Zuerst müssen wir uns sicher sein das jedes Mitglied dieses Kommandos auch Willens und bereit ist diese Fahrt ins Ungewisse mitzumachen. Wir haben nun alle Leute hier versammelt, einschließlich aller Familienangehörigen und Zivilisten die wir brauchen, alles in allem gut sechshundert Personen. Nun bitte ich erst einmal sie um ihre Meinung.“
„Ich vertraue ihrem Urteil Oberst“ antworte Commander Miller, „ und so schlecht kann es nicht sein mal etwa neues Aufzubauen statt ständig nur von Kampf zu Kampf zu ziehen.“
„Schließe mich den Worten meines Vorredners an“ sagte Cheftech O’Leary, der Vertreter der Wartungsmannschaften.
Einer nach dem anderem stimmten die versammelten Offiziere zu, dies war eine große Aufgabe und zum wirklich erstenmal ging es wie Commander Miller erwähnt hatte um den Aufbau etwas vollständig Neuem.
Als letzter blieb Connor übrig. „Auch ich bin mit Freuden dabei Vater, lasst es uns angehen.“
„Ok, da das jetzt geklärt ist, lasst uns über die weitere Vorgehensweise beraten. Sobald wir am Sprungschiff angedockt haben, werden wir eine Vollversammlung im großen Lagerraum der Jolly Roger abhalten. Bis dahin müssen wir die Pläne etwas detaillierter ausarbeiten.“
David McKinley aktiviert eine Holokarte der Peripherie und die nächsten sieben Stunden diskutierten und arbeiteten sie an den Plänen für die Zukunft.

***************************************************************************
********************


An Bord der Jolly Roger, Nadirsprungpunkt Bromhead, Bromhead
Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth

24.6.3064

Die Jolly Roger drehte sich langsam um sich selbst, so das im großen Laderaum durch die Fliehkraft eine Scheinschwerkraft von etwa 0.3 G erzeugt wurde. Dies war notwendig um die sich anbahnende Versammlung nicht in absolutes Chaos verfallen zu lassen, wenn etwa sechshundert Menschen schwerelos durch den Raum flogen. Es würden nicht alle Mitglieder sein, da ein paar das Sprungschiff und die Landungsschiffe bemannen mussten, aber auch diese Männer und Frauen würden über InterKom alles mitverfolgen können.
Langsam füllte sich der leere Laderaum, und Connor McKinley betrachtete das Geschehen von einer kleinen Empore aus, auf der alle Führungsoffiziere dieses Unternehmens Platz genommen hatten. Unten aus der Menge hörte man das leise Gemurmel in dem Vermutungen und Gerüchte besprochen wurden die sich um diese Vollversammlung rankten.
Die letzten beiden Tage hatten die Führungsoffiziere damit zugebracht ihre Leute langsam über die Natur dieser Mission aufzuklären. Entgegen aller Erwartungen hatte es in diesen mehr oder weniger privaten Gesprächen keine Widersprüche gegeben. Es schien das sie wahrhaftig eine außergewöhnlich Auswahl an Menschen getroffen hatten.
Connor sah seinen Vater auf die Uhr sehen, und dann vortreten. Der inzwischen graumelierte David McKinley wirkte in seinem anthrazitfarbenen Nadelstreifenanzug weniger wie ein Militär als vielmehr wie ein Unternehmer. Das passte insgesamt auch besser zum Familienbild, da die McKinleys zwar schon seit Generationen als Söldner tätig waren, doch sie immer auch eine Tradition des Ingenieurwesens hochgehalten hatten und sich auf diesem Gebiet sehr stark engagierten. Die Menge blickte zu ihrem Oberst auf und dieser begann mit seiner Ansprache.
„Viele Gerüchte und Mutmaßungen sind im Zusammenhang mit unserem Treffen hier auf Bromhead aufgetaucht und heute ist der Tag an dem alles Notwendige beschlossen werden wird. Ihre Führungsoffiziere haben sie in den letzten beiden Tagen mit Informationen zu diesem einmaligen Unternehmen versorgt und heute werden wir, in der Tradition unserer kleinen Einheit über die Zukunft abstimmen.“
David McKinley drehte sich nach links und aktivierte einen portablen Holoprojektor, es tauchte eine Karte der randwertigen Gebiete und Peripherie jenseits der Konföderation Capella auf. Ein Planet in der unteren linken Ecke leuchtete, das war Bromhead ihre momentane Position.
„Wir befinden uns zur Zeit hier auf Bromhead, und der Gedanke bei Operation BABYLON ist die Innere Sphäre in zu verlassen um eine neue Kolonie weit jenseits den Magistrats Canopus zu gründen. Wir ihr alle wisst bricht der neugegründete Sternenbund schon wieder zusammen. Die großen Häuser verkennen die Chance die sich ihnen geboten hat und gehen wie tollwütige Hunde aufeinander los. Sun-Tzu Liao hat St. Ives angegriffen und eingenommen und bereit deine erneute Offensive gegen die Chaos Marken vor. Victor und Katherine haben das VerCom in einen blutigen Bürgerkrieg von nie gekanntem Ausmaß gestürzt. Theodore Kurita hat den Lyons-Daumen besetzt und kämpft auch noch mit den Geisterbären.
Der neue Sternenbund hätte ein Garant für Frieden sein können, doch er hat sich nur zu einem Werkzeug einer neuen Ära von Krieg machen lassen.
Aus diesem Grunde wurde Operation BABYLON ins Leben gerufen, wir werden uns eine Heimat schaffen auf der wir dauerhaft Frieden haben, wo wir nicht fürchten müssen das ein Grenzkonflikt oder eine Bürgerkrieg unsere Familien und Heimat heimsucht.“
Jubel brandete aus der Menge, doch David McKinley hob beschwichtigend die Hände.
„Ihr wisst noch nicht ganz wie radikal dieser Wandel sein wird, also wartet mit der Zustimmung bis ich mit meinen Ausführungen am Ende bin.
Eine Scouttruppe hat einen Sternencluster lokalisiert der sich etwa ein Jahr Reisezeit jenseits des Magistrats Planeten Luxen befindet“
Ein weiterer Planet an der Grenze des Magistrats Canopus leuchtete in der Holokarte auf.
„Wir haben Glück da Commander Miller die Jolly Roger nach dem Clankrieg mit Lithium-Fusion Batterien ausgestattet hat. Wir werden also etwa 6 Monate brauchen. Die Route steht noch nicht hundertprozentig fest, doch hier zeige ich euch eine Extrapolation der Route die aus den Daten unserer Scouts möglich war.“
Die Holokarte veränderte den Maßstab und eine rote Linie zog sich von Luxen aus tief in den Raum. Als die Route fertig projiziert war, ging ein Raunen durch den Laderaum, den jetzt wurden den meisten erst die gewaltige Entfernung bewusst die ein Jahr Reisezeit zur Folge hatte.
„Ja ich habe mir gedacht, dass ihr jetzt nachdenklicher seit, aber am Ende dieser Reise erwartet uns ein Sternencluster, in dem mindestens fünfzehn erdähnliche Planeten vorhanden sind, sowie zahlreiche rohstoffreiche andere Planeten die uns den Aufbau einer Kolonie erleichtern.
Doch es gib noch einen Punkt an dieser Operation die vielen nicht gefallen wird, wir werden mit Einheiten und Zivilisten aus der gesamten Inneren Sphäre dort leben. Ihr müsst also eure Animositäten gegen andere Nachfolgerhäuser, deren Soldaten und Bürokraten ablegen. Ansonsten kann BABYLON nicht zu einem Erfolg werden, wir müssen die Vorurteile ablegen die vielen von uns schon in der Schule beigebracht hat, oder die wir durch unsere Erfahrungen selber gebildet haben.
Dies wird nicht nur die Gründung einer neuen Gesellschaft sein, dies wird für jeden von uns eine völlig neuer Anfang sein. Hier also meine Frage, seit ihr gewillt mir dorthin zu folgen?“
Stille kehrte in den Raum ein, dann nach gähnend lang wirkenden Sekunden trat Darius Carter einen Schritt vor, jeder kannte ihn, den er war einer der wenigen fanatischen Victor Anhänger die in diesem Raum anwesend waren. Alle schauten ihn gespannt an und rechneten mit einem harschen Widerspruch, doch zu ihrem Erstaunen kam Zustimmung.
„David ich werde dir folgen, vor allem für meine Familie, den ihnen wollte ich schon immer ein Leben in Frieden und Freiheit ermöglichen. Ich folge.“
Als wäre eine unsichtbare Barriere zerbrochen tönten weitere Stimmen.
„Ich folge!“
„Ich auch!“
Langsam aber sicher schwollen die einzelnen Stimmen zu einem Orkan an, und irgendwann, niemand konnte sich nachher mehr genau daran erinnern, erfüllte nur noch ein Wort den Laderaum und ließ mit der Kraft von sechshundert Stimmen die Jolly Roger förmlich erzittern.
„BABYLON, BABYLON, BABYLON“


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Nadirsprungpunkt New Roland
An Bord des Landungsschiffes "Wogen des Windes" (Kuan-Ti Klasse)
Kommunalität Victoria, Konförderation Capella

7. Juli 3064

Sun-Ku war auf der Brücke der "Wogen des Windes", und machte sich bereit für seine Ansprache, morgen würden sie in die Perepherie eintauchen, und nie wiederkommen.

"An Alle! Hier Spricht der Kommandeur des "Eye of Darkness" Sun-Ku Wan."
Würde man jetzt durch alle Landungsschiffe gehen, würde einem auffallen, dass keine Menschenseele was sagte, sondern nur zuhörte.
"Wie ihr wisst, sind wir in die Perepherie aufgebrochen, um einen Banditen zu Jagen, der uns unsere ehre abgenommen hatte. Wir sind hier um sie uns wiederzuholen. Aber ich sage euch, dass ist nicht unsere ware bestimmung, unsere bestimmung liegt darin, dass wir die Werte und Kultur der Konförderation Capella unseren weiteren Generationen vererben. Ihr habt bereits gemerkt wie Aggressiv in letzter Zeit die Blackys geworden sind. Ich wage zu behaupten, sie haben es auf mehr abgesehen. Sie werden uns in einen blutigen Krieg stürzen, und unsere kultur vernichten! Sie werden uns eine andere Kultur aufzwingen. Das werde ich nicht zulassen, deshalb habe ich beschlossen der IS den rücken zu kehren."
Ein Raunen ging durch die Brückenbesatzung, und in den anderen Schiffen war es wohl nicht anders. Aber Sun-Ku sprach weiter.
"Ihr werdet jetzt denken, dass ist Verrat oder ähnliches, aber ich sage euch, das ist Rettung unserer Kultur, hat nicht der Kanzler gesagt, ich Zitiere,"Das Volk dient nie dem kanzler, das Volk dient dem Volk, und der kanzler dient dem Volk.", Und unser Dienst an dem Capellanischen Volke besteht darin, unsere kultur weiter zu vererben."
Das Raunen verebbte, und ein zustimmendes Gemurmel trat ein.
"Und ihr könnt später euren Enkel erzählen, dass ihr wahre Capellaner seit, die die wahren Traditionen praktizieren.
Jetzt mal zum Inhalt der Mission. Wir werden uns in den New Colonies, mit anderen Einheiten aus der ganzen IS zusammentreffen, und einen Neuen SternenCluster in der Weiten Perepherie weit mehr als 1 Jahr Flugzeit entfernt. Dort werden wir siedeln. Dort werden wir eine Neue Existenz, mit alten werten führen. Und ich bin stolz, dass meine Einheit nach Absprache mit allen anderen, auf der Zentralwelt dienen wird, und somit habt ihr auch das Privileg auf der zentralwelt zu Wohnen."
Das leise zustimmen wurde langsam zu einen funkeln in den augen der Anwesenden, man konnte Stolz rauslesen.
"Aber vorerst genug geredet, ich muss noch sagen dass jetzt alle Schiffe Alarmstufe rot haben, und äusserste Geheimhaltung."

Am nächsten Morgen auf der Brücke, Sun-Ku machte sich bereit für den Nächsten Sprung. Ein KommTech rief.
"Sir HPG Nachricht Priorität 1!"
Sun-Ku horchte auf, und schwebte zur KommZentrale.
"OK was ist Los?" Der KommTech blickte zu sun-Ku auf.
"Sir Nachricht von der Flotte, sie wurden angegriffen!"
"Was ist passiert haben sie gewonnen?"
"Die Nachricht kommt vom Flottenkommando, Direkt von Oberst Cunningham!"
"Lass hören."
Der Tech drückte ein paar Knöpfe und es kam eine AudioNachricht vom Oberst.

"Hier spricht Oberst Cunningham, wir wurden von einer Raumflotte der Blackys angegriffen, und nur durch Marshal Darlington Blades eingreifen, konnte schlimmeres verhindert werden. Wir haben beschlossen, dass wir sofort aus dem system springen, weil wir befürchten, dass weitere angriffe folgen. Weitere koordinaten werden übermittelt."

Die Nachricht endet.
Sun-Ku dachte nach.
*Was soll ich nur machen, soweit ich informiert war, waren noch etliche Schiffe auf den weg ins System. Ich selber kann nicht dahinfliegen. Anber wir können doch nicht die Reste zurücklassen. Verdammt!! Ich muss irgendwas tun! Aber was! Jetzt hab ichs!*
"Kommtech Shang!"
"J-Ja sir!"
"Übermitteln sie den Bloddy Angels unsere Grüsse, und fragen sie Höflich nach einer Streitmacht, die das System Sauber halten soll. Aber gehen sie mit der aussprache Vorsichtig ans Werk und legen sie einen Unterwürfigen und Hochachtungsvollen Tonfall dazu."
"Ja Sir!"

*Das ist das einzigste was ich tun kann*
09.10.2003 14:17 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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Zeit: 08.07.3064
Ort: Namenlose Sonne im capellanisch/marikschen Grenzland, Invasor-Sprungschiff GLORY.

„Ist es das wert, Lucas?“ fragte Ace Kaiser leise.
Oberst Lucas Cunningham, Kommandeur der Cunningham Dragoons, wandte sich dem Major zu und fragte: „Was meinst du, Kleiner?“
Ace deutete aus dem Sichtfenster hinaus, vor dem sie standen. Auf der anderen Seite der Panzerplastdruckkuppel glommen unzählige Positionslichter von über dreihundert Landungsschiffen und gut sechzig Sprungschiffen. Und noch immer kamen neue Lichter dazu.
„Ich meine nicht, diese Menschen mitzunehmen, Lucas. Du weißt, ich war von Anfang an der Meinung, daß unser Verhältnis von Soldaten zu Zivilisten mindestens eins zu zehn sein muß.
Aber ist es das wert? Gefährden wir nicht den gesamten Plan, wenn wir diesen Sammelpunkt einrichten?
Täglich treffen neue HPG-Nachrichten von Sprungschiffkapitänen ein, die Landungsschiffe mit ausreisewilligen Zivilisten und kleinere MechEinheiten zum Sammelpunkt bringen und uns beschwören, auf sie zu warten. Das weiteste dieser Schiffe ist noch drei Wochen entfernt. Und mit jedem Tag, mit jeder Stunde vergrößern wir die Gefahr, daß hier ein paar Kriegsschiffe auftauchen und unsere unterbewaffnete Flotte vernichten.“
Lucas schmunzelte amüsiert, als er erwiderte: „Ace, ohne deine Ansprache auf Outreach hätten wir nicht diese Zuwachszahlen. Du hast diesen Sammelpunkt genannt. Wir können hier nicht weg, bevor nicht das letzte Schiff eingetroffen ist.
Dies Menschen kennen uns nicht, vertrauen uns nur, daß wir den Sternenbund aufrechterhalten, ihnen zu einer neuen, friedlichen Heimat verhelfen. Ich persönlich werde jeden aufnehmen, der uns darum bittet.
Ja, ich weiß, was du sagen willst. Die Gefahr, daß sich feindliche Agenten einschleichen ist um so größer, je länger wir hier bleiben. Aber du hast auch gesagt, daß wir in jedem Fall feindliche Agenten in unseren Reihen haben werden. Das Risiko ist also vertretbar, finde ich.
Außerdem haben wir nicht nur die Angry Eagles und die Dragoons RKG hier, auch Darlington hat sich nicht nehmen lassen, wenigstens unseren Abmarsch zu decken. von den anderen Einheiten und ihren Luft/Raumjägern ganz zu schweigen.“
„Lucas“, sagte Ace in beschwörendem Ton, „laß mich die Einheiten auseinander ziehen. Ein Teil ist bereit, zu unseren Sammelpunkten an den New Colonies vorzustoßen. Andere können wenigstens in andere Systeme verlegt werden. Wir bieten ein kleineres Ziel, wenn wir usn aufteilen.“
„Abgelehnt, Herr Major“, sagte Cunningham bestimmt. „Dies Menschen vertrauen uns. Aber wenn sie sehen, daß wir sie in verschiedene Systeme springen lassen, auseinander reißen, wird dieses Vertrauen fragil. Das können wir uns zu Anfang der Reise noch nicht gestatten. Vergiß nicht, die meisten dieser Sprungschiffe haben keine Lithium-Fusionsbatterien und werden fast ein Jahr nach Babylon brauchen.“ Ein Schatten huschte über das Gesicht des Obersten. „Und wir werden während der Sprünge auch einige verlieren... Die Menschen werden eingesperrt sein in diesen Blechbüchsen für eine unglaublich lange Zeit, und das teilweise in qualvoller Enge. Das letzte, was sie jetzt gebrauchen können, ist das Gefühl betrogen zu werden.“
„Also gehen wir zusammen oder sterben zusammen. Sollten wir angegriffen werden, gibt es nur noch die Truppen von diesem Mad Max, unserem Schotten und Sun-Ku Wan.“
Oberst Cunningham nickte schwer. „Du weißt, du kannst deine Einheit immer noch abziehen. Obwohl du eine Symbolfigur für diese Menschen geworden bist.“
„Damit ihr den ganzen Spaß alleine habt?“ Ace lachte laut. Er reichte dem oberst die Hand. Cunningham ergriff sie und drückte sie fest. „Du hast mir auf Outreach den Arsch gerettet. Den Rest des Weges gehen wir gemeinsam.“
„Danke, Ace. Nichts anderes habe ich erwartet.“

„Ortung!“ gellte ein Warnruf durch die Zentrale des Sprungschiffs.
Ace und Lucas fuhren herum. Die Intensität der Meldung ließ sie nichts Gutes erahnen.
„Was gibt es?“ Kapitän Marsten wirkte ruhig wie immer.
„Ein Infrarotabdruck von einem ankommenden Schiff. Nein, es sind drei, vier, fünf Abdrücke.
Geschätzte Tonnage pro Abdruck.... Himmelherrgott...“
„Was ist denn? Sprechen Sie, Mann!“ blaffte Ace.
Ein Ruck ging durch den Ortungsfachmann. „Sir, meinen Berechnungen zufolge springen eintweder sieben vollbelegte Invasor-Sprungschiffe in dieses System...
Oder sieben Kriegsschiffe!“
„Zeit bis zum Eintreffen?“ mischte sich Marsten wieder ein.
„Anderthalb Minuten, Skipper.“
„Alle Jäger raus.“ Marsten sah zu uns herüber. „Anweisungen an die Flotte, Oberst Cunningham?“
Lucas sah zu Ace. Der nickte und übernahm. „Alarmstart für alle Jagdmaschinen der Flotte. Transferieren Sie das Kommando über die zu erwartenden Kampfhandlungen an Marschall Blade. Die Zivilschiffe haben ab sofort ihre Transponder einzuschalten und sich als Transporter zu deklarieren. Bin gespannt, was da kommt.“
Oberst Cunningham lachte gehässig. „Kennst du das Sprichwort: Neugier brachte die Katze um?“
Ace grinste. „Eine Katze hat sieben Leben. Ich hoffe, wir auch.“
„Mistkerl“, brummte Lucas Cunningham. Es klang wie ein Lob...


plötzlich geht eine neue Ortung ein.
5Schiffe mit schier unglaublichen Tonnagezahlen, kein Haus der IS hat solche Schiffe in seinen Reihen.
7Schatten, da noch 4, und da hinten noch 5 weitere, es ist unglaublich...
Die gestarteten Jäger erwartet im Weltraum ein schier unglaubliches Schauspiel: Schwere Schiffswaffen von den neu eingetroffenen Schiffen, darunter auch ein Clanschiff der Nightlordklasse, eines der Texas und noch Sovietski Soyuz, mit Blades Kennung, sowie eine Menge Camerons, Lolas, Yorks und EssexClass Schiffe die augenscheinlich ohne Kennung gesprungen sind, eröffnen das Feuer auf die kurz zuvor eingetroffenen Schiffe. Innerhalb weniger Minuten haben die neuen Schiffe die zuvor eingetroffenen in Weltraumschrott verarbeitet, obwohl sie auch Schäden einstecken mussten, aber sie waren halt in der Überzahl...

m Command&Control Center unten geht eine Meldung ein:
>Der Monitor zeigt kurz das Einheitszeichen der Hells Dragons RKG, dann erscheint das Gesicht Marschalls Darlington Blade<

"Cunny, Ace wie ght es euch? Ich hoffe ich bin noch rechtzeitig eingetroffen, bevor die Blakeys Schaden anrichten konnten...
Tut mir leid für die Verspätung, aber ich habe noch etwas Hilfe über Comstar organisiert, wie du siehst.
Leute, Ihr müsst hier weg, denn Word of Blake wird es nicht darauf beruhen lassen, sie werden wiederkommen, und zwar solange, bis sie es geschafft haben euch zu Stoppen. Ich und meine Freunde von ComStar können sie nicht ewig aufhalten, wir haben gerade einige Millionen C-Notes an Schiffsmunition verballert, und wenn unser Versorger nicht kommt, bevor die nächsten Blakeys kommen, haben wir noch maximal Mun für ein Gefecht...
Seht zu, das ihr wegkommt, schnell...
Wir werden uns um etwaige Verfolger kümmern, keine Sorge...
Ich werde euch die Starfinder III mitschicken, sie wird die noch fehlenden Aussiedler später auf den rechten Weg weisen...

Ich..."
>Blade bricht zusammen, anscheinend hat er während des Raumgefechtes eine Verletzung erlitten. Sofort stürmt Sanitätspersonal zu ihm, und behandelt ihn. Er richtet sich noch einmal auf<

"Cunny, Ace, seht zu, das ihr hier wegkommt, schnell..."

An Bord des Nightlord
Krankenstation

"Haben sie schon eine Ahnung wer der Attentäter war, Chu-Sa?"
"Ja, Herr Marschall, Kanonier Dashus, es scheint, das er mit einer Rettungskapsel geflohen ist. Wir vermuten das er ein WoB-ROM-Agent war. Wir können leider nicht ausschliessen, das es ein Loki-Agent war, er kam laut Akte letztes Jahr in die Einheit..."
"Ich will das sie ihn finden, ChuSa! Ich will ihn nach möglichkeit lebend, sollte das nicht möglich sein, will ich zumindest sicher sein, das er tot ist, habe ich mich klar ausgedrückt?"
"Jawoll, Herr Marschall!!!"
"...und noch etwas, ChuSa: Warnen sie Major Ace Kaiser vor dieser Ratte, bevor sie den ganzen Babylonplan zerstört..."

"Wir setzen sie hiermit davon in Kenntnis, das die Person die mit der Rettungskapsel vom Nightlord abgedockt ist, äusserst gefährlich ist, und wahrscheinlich plant, Operation Babylon Sabotieren will.

Chu Sa Taisuke Kogura,
Hells Dragons RKG


"Sehr geehrter Major Ace Kaiser" sagt der Bandagierte Mann auf dem Holoschirm, "der Mann der mich niederschoss ist laut Ortungsunterlagen auf dem Händlerklasse Schiff >Tojora< geflohen, ich bitte Sie, mir diesen Mann schnellstmöglich auszuliefern, aber seien sie vorsichtig, er ist extrem gefährlich, und wahrscheinlich bewaffnet. Bitte liefern sie mir den Mann lebend aus, wenn es möglich sein sollte, aber gehen sie kein Risiko ein, bevor sie oder einer ihrer Männer gefährdet werden, erschiessen sie ihn lieber..." der bandagierte Mann krümmt sich keicht zusammen, anscheinend hat er Schmerzen.
"Ace, ich hätte meine Enterkommandos auf die >Tojora< schicken können um den Mann aufzuspüren, aber ich möchte das verhältnis zwischen uns nicht durch solche feindseligen Handlungen zerstören. Ich werde zwei meiner Schiffe mit euch mitschicken, und hier Wache halten. Wenn die letzten Nachzügler hier eintreffen werde ich sie euch hinterherschicken, meine Schiffe werden einen Reisekorridor offenhalten. Aber bring diese Menschen von hier so schnell wie möglich weg, WoB ist nun vorbereitet, ich bin mir nicht sicher, ob wir sie das nächste mal noch aufhalten können..." Die Züge des Bandagierten Mannes, Marschall Darlington Blade wie es scheint, doch er sieht irgendwie Älter aus, als beim letzten mal, verziehen sich vor Schmerz, ein MedTech kommt an das Bett und gibt ihm eine Spritze, offensichtlich ein Schmerzmittel, denn Blades Züge entspannen sich wieder...
"Ich habe hier in der IS noch soviel zu tun, aber ich wünsche euch alles gute, aber seht zu, das ihr hier wegkommt. Gebt diesen Irren Blakeys nicht die Chance, Babylon zu sabotieren. Ich würde diesen Irren sogar zutrauen, das sie beim Nächsten mal unsere Krigsschiffe einfach ignorieren, und einfach das Feuer auf die Zivilen Sprungschiffe eröffnen, da könnte ich nicht viel gegen machen, also haut ab, solange es noch geht...
Und seid vorsichtig, nicht jeder bei euch hat das selbe Ziel wie ihr, ihr habt bestimmt viele Spione und Agenten unter den Leuten, die euch Sabotieren werden wo sie nur können...
Bleibt wachsam, und auf der Hut..."



Die TOJORA also. Ein lyranischer Transporter angefüllt ausgerechnet mit Flüchtlingen aus Rasalhaag, die schon seit Jahren durch die Innere Sphäre taumelten und wieder und wieder vertrieben wurden. Ace ballte die Fäuste, als er daran dachte, was der fremde Attentäter alles anrichten konnte.

„Wir haben eine Gegenpeilung vorgenommen, Ace. Darlington hat Recht. Der Attentäter ist an Bord der TOJORA. Sie verfügt über eine eigene Raumgarde, Freiwillige aus den Reihen der Passagiere, die immer wieder auftretende Konflikte schlichten, bevor sie zu einer Gefahr für das Schiff werden. Bevor ich eingreifen konnte, wurde sie informiert.“
Lucas Cunninghams Gesicht war ungewohnt hart. Ace verstand ihn. Dieser Mann war ein Killer! Die Raumgardisten an Bord der TOJORA bestenfalls dazu ausgebildet, einen Schockstab oder eine Waffe zu benutzen. „Sie haben keine Chance...“
„Was wirst du jetzt tun? Die TOJORA liegt in deinem Kontingent. Soll ich den GEST Bescheid sagen, Deiner gepanzerten Infanterie?“
Ace´ Blick glitt über ein Holo, welches in den Tank der Zentrale der GLORY projiziert wurde. Es zeigte sämtliche Sprungschiffe im System: Die besetzten waren rot dargestellt. Die unbesetzten grün, die mäßig belegten gelb. Es gab keine grünen Flecken. Und selbst die Datenfenster der gelben Flecken sprachen höchstens von einem oder zwei leeren Dockingkragen.
Sie waren alle versammelt: St. Ivesler, die nicht unter der Herrschaft Sun-Tzus leben wollten, VerCommies, die in der Flucht eine neue Chance sahen, Draconier, die von den befreiten Welten stammten und nun mit den autoritären Kuritastil nicht mehr zurechtkamen. Rasalhaager, die endlich eine Heimat suchten. Capellanische Servitoren, denen ihr Leben zweiter Klasse zuwider genug gewesen war, um mit Landungsschiffen zu fliehen.
Ligisten, die ein neues Abenteuer und neue Märkte suchten. Und sogar einige Schiffe des Magistrats Canopus waren darunter, deren Besatzungen nicht mit der engen Verbindung mit Haus Liao einverstanden waren und ihren Staat neu gründen wollten. Dazu kamen ein paar Dutzend Landungsschiffe, die nicht einmal registriert waren.
Es war ein Traum, dem man den Begriff Alp ohne weiteres vorweg setzen konnte.
Aber es war sein Traum, und er würde nicht zulassen, daß ihn jemand zerstörte.
„Meine Fähre soll klargemacht werden. Benachrichtigt die TERRA, zwei Teams GESTs sollen in die Gefechtstaxis steigen und auf mich warten. Wir werden die TOJORA zurückerobern.“
Im Hintergrund wuselten die Techs durcheinander um den Anweisungen des Majors Folge zu leisten.
„Und benachrichtigt die TAUMOND, das Sprungschiff, an dem die TOJORA angedockt ist. Sie sollen sich irgend einen Quatsch einfallen lassen, um die Schotts zum Landungsschiff geschlossen zu halten. Meinetwegen einen unerklärlichen Druckverlust.“
„Aye, Sir.“
Ace wandte sich zum Gehen, überlegte es sich anders und drehte sich zu Lucas Cunningham um. „Lucas...“
„Was ist?“
„Lucas, in den nächsten Stunden sollte ein alter Freund von mir ankommen. Bitte begrüße du ihn für mich. Er ist eine verdammte Bereicherung für uns. Wir waren zusammen auf Wayside V, und es gibt niemanden, dem ich meinen Rücken lieber anvertraue. Sein Name ist Streb.
Und um Himmels Willen sag ihm nicht, wo ich bin.“
„Wieso das nicht?“ Lucas klang amüsiert.
„Sonst will er mitspielen. Und nimmt mir den ganzen Spaß.“
Als Ace im Gang verschwand schüttelte Oberst Cuningham nur verständnislos den Kopf. Nur ein Verückter würde die Jagd auf einen schießwütigen Attentäter als Spaß bezeichnen. Aber waren sie nicht alle verrückt?
*
Chad Benton kommandierte die GEST-Kompanie der Eagles, die Guarding Elite Strike Troops.
Er kaute lässig auf einem Kaugummi, während die beiden Gefechtstaxis mit den vierzig Elite-Kriegern der TOJORA immer näher kamen.
„Also, Leute, jeder hat auf seinem HUD (Headup-Display) ein Bild des Gesuchten. Vorsicht, er ist gefährlich. Er hat es sogar geschafft, sich an den alten Blade heranzuschleichen. Und Ihr wißt, was der für ein zäher Brocken ist. Hat schließlich die halbe Einheit beim Karate auf die Matte geschickt. Und die andere Hälfte unter den Tisch gesoffen.“
Fünf Techs wuselten zwischen den gepanzerten Gestalten herum und nahmen letzte Einstellungen vor. Ein deftiger Klaps meldete die Bereitschaft seiner Rüstung. Chad grinste. Endlich ging es wieder los. Er hatte schon begonnen Rost anzusetzen.
„Unsere Ziele sind klar. Wir stürmen die Zentrale. Team zwei stürmt den Maschinenraum. Zehn Mann sichern, der Rest durchsucht das Schiff nach Minen, Sprengladungen und ähnlichem. Sollten alle Stricke reißen, öffnet die TAUMOND den Kragen und läßt die TOJOMA räumen. Es liegt dann an uns, ob der Attentäter dabei entkommt.
Wir räumen das Landungsschiff natürlich nur, wenn es kurz davor steht, seine Atome im Universum zu verteilen, was ich diesem Bastard durchaus zutraue.
Solltet Ihr auf den Attentäter treffen, nagelt ihn fest, aber versucht nicht, ihn einzufangen. Solange er glaubt, er habe noch eine Chance, wird er sich nicht umbringen. Und Darling Blade will ihn lebend.“
Die Elitesoldaten lachten, als er Blades Namen zur Koseform abkürzte. Sie hatten den energischen Offizier eben alle ins Herz geschlossen und ihm gleich einen Spitznamen verpaßt.
„Ace kümmert sich um den Rest. Verstanden?“
„Ja, Sir!“
„Und vergeßt nicht, wir wollen die Rasalhaager nicht zu Tode ängstigen. Sagt Ihnen, wer Ihr seid. Erklärt Ihnen, was Ihr tut. Schließlich werden wir mit diesen Menschen noch eine lange, lange Zeit auskommen müssen.“

Als das Gefechtstaxi angelegt hatte, sprang die Schleuse auf. Sofort sprang ein GEST in den gegenüberliegenden Gang und sicherte. Als er das Okay-Zeichen gab, sprangen drei weitere herbei und halfen bei der Sicherung. Der Rest lief nun an den Posten vorbei und ließ jeweils zwei Mann an den Knotenpunkten zurück. Zivilisten, denen sie begegneten, riefen sie entgegen: „Angry Eagles, GEST! Verhalten Sie sich ruhig. Die Gefahr ist bald vorbei!“
Und sie hofften das Beste. Nach und nach rückten die zurückgebliebenen Soldaten nach, bis die Einheit den Maschinenraum einnahm. Sofort sicherten zehn GEST, während die anderen den Maschinenpark einer groben Untersuchung unterzog. Als keine Höllenmaschinen oder Manipulationen festzustellen waren, machten sie sich in Zweierteams auf die Suche nach dem Attentäter.
In dem Moment schwebte eine einsame Gestalt im Mimikry-Anzug aus dem Gefechtstaxi in den Gang. Der Anzug ließ den Träger fast mit dem Hintergrund verschmelzen. Nur die Sunbeam an der Hüfte und das schwere Katana auf dem Rücken waren einigermaßen zu erkennen.
Eines war sicher: Diese Gestalt war ein Jäger.
*
„Ja, Sir, ich verstehe, Sir.“ Denise DeForest wirkte, als sei sie de Verzweiflung nahe. „Selbstverständlich springt die Erste Welle sofort in das nächste System. Aber die Kampfschiffe werden auch Ihr Sprungschiff sichern, bis das Sonnensegel eingezogen ist. Sie gehören zur Dritten Welle, die den Schauplatz in zehn Stunden verlassen wird: Welle Zwei geht in zwei Stunden. Ich versichere Ihnen, wir lassen niemanden zurück. Ja, Sir. Danke, Sir. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, mich oder einen meiner KommTechs zu konsultieren.“
Der Bildschirm vor der Stabschefin der Eagles im Rang eines Hauptmanns erlosch. Ein Sensordruck ihrerseits verhinderte, daß automatisch eine neue Verbindung aufgebaut wurde. Neben und über ihr - die Schwerelosigkeit erwies sich hier einmal als Vorzug - saßen und hingen die anderen Techs der Eagles und gaben den einzelnen Schiffen Sprunganweisungen.
„Hauptmann DeForest“, meldete sich Oberleutnant Marco, der Jadefalkenelementar, der den MechAbwehrpionierzug leitete und sich als AsTech zur Verfügung gestellt hatte. „Die Nachrichten sind raus. Mit den ersten Rückmeldungen ist frühestens in zwanzig Stunden zu rechnen. Es läßt sich aber bereits absehen, daß die Kurskorrekturen nur drei Viertel der Sprungschiffe auf dem Weg zu uns rechtzeitig erreichen werden. Der Rest, also mindestens zwanzig Sprungschiffe, werden in den nächsten zwanzig Stunden bei uns eintreffen. Einige andere, die wir in Systemen mit HPG der Beta-Kathegorie oder gar in Systemen planetenloser Sonnen vermuten treffen sicher in den nächsten achtzig Stunden ein. Ich habe Marschall Blade darüber bereits informiert. Er verspricht, so lange mit seiner Flotte zu warten wie es ihm möglich ist. Auch Oberst Cunningham will eines seiner Kriegsschiffe zurücklassen, obwohl es eine immense Gefahr bedeutet. Und vielleicht das Ende dieser Schiffe.“
„So eine verdammte Scheiße!“ blaffte die Frau und hieb auf ihrer Konsole ein. Ohne den Gurt hätte der kinetische Impuls sie einmal durch die gesamte Kabine katapultiert. „Bitte, bitte, Oberleutnant, haben Sie wenigstens eine gute Nachricht für mich?“
„Ich habe sogar zwei. Abgesehen von einigen Ausnahmen und nervösen Nachfragen scheint die Flotte unsere Anweisungen zu akzeptieren. Sie hatten leider das Pech, fast immer an die Ausnahmen zu geraten, Ma´am.
Und die zweite gute Neuigkeit ist: Lt. Colonel Streb wird bald zu uns stoßen. Wahrscheinlich noch an diesem Tag.“
„Na, das ist doch mal was. Mit dem Eisenbeißer an unserer Seite sollte uns einiges leichter fallen.“
Ermutigt durch die guten Nachrichten machte sich Denise wieder an die Arbeit. Sechzig Sprungschiffe warteten auf ihre Anweisungen!


Chad wurde fast übel, als er die erste Leiche fand. In den Kopf getroffen, die Augen ungläubig aufgerissen. Verdammt, ein halbes Kind. Blut war aus der Öffnung gequollen, hatte die Wände benetzt oder schwebte nun in kleinen und größeren Kugeln durch die Schwerelosigkeit des Gangs. Den Tod war er gewohnt, aber diese Leiche machte mehr den Eindruck, exekutiert worden zu sein. Und das stieß ihm sauer auf.
„Wir haben eine Spur, Zero“, hauchte er über Komm. „Sektor G, Gang elf. Eine Leiche, noch warm. Ich mache eine Zangenbewegung.“
Zur Antwort ertönte ein kurzes Knacken im Kanal. Chadrik Benton grinste. „Team zwo von Norden, Team drei kommt von unten über die Treppe. Vier sichert den Gang mit den Notrettungskapseln. Damit dürften wir ihn eingekreist haben. Go! Go! Go!“
Als Chad um die Ecke kam, spürte, wie sich seine Magnetsohlen am Boden des Ganges verankerten, warf er einen schnellen Blick in den Gang vor ihm und fand ihn leer. Er winkte nach hinten. Sein Zweiter Mann bestätigte knapp und lief mit klackenden Magnetsohlen weiter vor und sicherte die nächste Abzweigung - bezeichnenderweise lief er an dem, was unter Schwerkraft die Decke war. Die Eagles hielten nicht viel von Standartprozeduren.
„Team Zwei in Position. Ziel erkannt. Ich seh außerdem einen weiteren Toten sowie eine Geisel, ich wiederhole, Geisel.“
„Position halten. Laßt ihn nicht entkommen, aber versucht nicht, ihn auszuschalten.“
Chad wartete die bestätigung gar nicht erst ab und stürmte weiter, sicherte. Sein Kamerad zog nach, blieb diesemal aber über ihm. Sie hatten ihr Ziel erreicht. In der Abzweigung vor den Rettungskapseln drückte sich der Gesuchte mit dem Rücken an die Wand.
Er bedrohte einen jungen Raumgardisten mit seiner Waffe, einem hundsgemeinen Nadler. Neben ihm schwebte eine weitere Leiche. Noch ein Opfer. Dieses Schwein hatte sich nicht damit begnügt, ihn einfach zu töten, er hatte ihn regelrecht perforiert. Manche Lücken im Körper des Toten waren groß genug, daß Chad die dahinterliegende Wand erkennen konnte.
„Kommt mir nicht zu nahe!“ brüllte der Attentäter und hielt den Nadler seinem Gefangenen an die Stirn. Er sah sich nun von drei Seiten von gepanzerten Infanteristen umgeben, dazu kam das Team, daß ihm von der tieferen Ebene auflauerte. Gegen einen Körperpanzer aber taugte ein Nadler nicht allzuviel. „Bleibt wo Ihr seid, oder ich schicke dieses Schätzchen nach Walhalla.“
Der Ruck der Mündung auf die Schläfe seiner Geisel erhöhte sich. In den Augen des Infanteristen - der Infanteristin - blitzte nackte Angst. von ihr war keine Hilfe zu erwarten, weder aktive noch passive.
„Alle Einheiten Position halten“, rief Chad über Außenlautsprecher, damit der Idiot es mitbekam. „Okay, Sie sind im Vorteil. Was wollen Sie?“
Der Attentäter, eindeutig asiatischer Herkunft, leckte sich nervös über die Lippen. „Was ich will? Den Kopf von Marschall Blade, aber den werden Sie mir wohl kaum auf dem Silbertablett servieren, oder?
Stattdessen gebe ich mich mit einem Sprungschiff zufrieden, daß mich aus dem System bringt! Aber schnell, ich spüre da einen Krampf im Abzugsfinger.“
„Leader Drei“, meldete sich eine der GESTs. „Ich habe Gelegenheit für einen sauberen Treffer.“
„Negativ“, hauchte Chad, damit die Außenlautsprecher seine Worte nicht übertrugen. „Warten Sie auf Sicherheit für die Geisel.“
„Ich werde das Sprungschiff besorgen“, rief er laut. „Aber verraten Sie mir eines, warum haben Sie versucht, Blade umzubringen?“
Wieder leckte sich der Asiate nervös über die Lippen. „Seien Sie nicht enttäuscht. Es ist nichts persönliches. Nur ein Job, verstehen Sie? Nur ein Job.“
„Wer war ihr Auftraggeber?“
„Na, Sie glauben doch nicht, daß ich Ihnen das verrate?“ Er lachte höhnisch. Sofort drückte er den Nadler härter an den Kopf seiner Geisel. „Kommen Sie nicht auf die Idee, den finalen Rettungsschuß zu versuchen. Bei meinem Tod verkrampfen sich die Hände, und die Waffe feuert. Dabei wird ihr hübsches Gesicht über den gesamten Korridor verteilt!“
In diesem Moment zuckte ein Schemen von einer Position, die Chad als oben bezeichnete herab auf den Asiaten. Ein Schatten zuckte hervor und trennte den Waffenarm des Attentäters sauber ab. Ohne die Kontraktion der Muskeln aber wurde der Nadler nicht ausgelöst. Der Schemen packte zu und riß die Geisel mit sich in den Gang. Chad selbst deckte die beiden Gestalten - die Raumgardistin und den Mann im Mimikry-Anzug - bei ihrem Abzug.
Der Attentäter heulte vor Wut und griff mit der Linken nach seinem Gürtel. „Sprengladung!“ rief jemand. Das Ergebnis war klar. Der Attentäter durfte den Gürtel nicht berühren!
„FEUER!“ gellte Chadrik Bensons Ruf durch den Gang. Sofort schossen die gepanzerten Infanteristen ihre Waffen ab. Auch Chad feuerte und füge dem Tanz des Atentäters durch seine Projektile eine neue Komponente hinzu. Der Hauptmann nickte zufrieden, als die Leiche in einem Schwall aus Blut im Gang schwebte. Keiner seiner Infanteristen hatte auch nur in die Nähe des Gürtels geschossen. Dafür waren Oberkörper und Gesicht grauenhaft zerfetzt.
„Ausgleichende Gerechtigkeit“, brummte Chadrik und dachte an drei tote Gardisten der TOJORA und an den schwerverletzten Blade.
Der Mann im Mimikry-Anzug öffnete die Kapuze und rief: „Sanitäter! Die Gardistin hat einen schweren Schock.“
Chad wandte sich ihm zu und sagte: „Sorry, Ace, aber uns blieb nur, ihn zu töten. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, daß er wirklich eine Bombe im Gürtel haben könnte.“
„Du hast richtig gehandelt, Chad. Fordere ein Räumkommando an, um die vermutete Bombe zu entschärfen. Ich selbst hätte es wohl nicht anders gemacht.“
Ace aktivierte seinen eigenen Funk. „Major Kaiser hier. Benachrichtigen Sie bitte Marschall Blade auf seinem Flaggschiff, daß der Attentäter leider entkommen ist - in den Tod.“
Er wartete die Erwiderung gar nicht ab und gab leise Befehle. „Wir rücken ab bis auf zwei Mann, die den Bereich absichern, bis das Räumkommando fertig ist. Danach kommen die Analytiker ran. Sie sollen jede noch so kleine Spur aufnehmen und auswerten. Ich will sogar wissen, was dieser Bastard letztes Jahr zu Weihnachten gegessen hat.“
Einen Moment ruhte sein Blick auf den beiden sichtbaren Toten, dann ging ein sichtbarer Ruck durch den Major. „Wir ziehen ab, Chad. Da draußen gibt es eine Menge lebende Zivilisten, die unseren Schutz brauchen.“
„Aye“, erwiderte Chad ernst. „Aye, und wir werden unsere Leben geben, wenn es sein muß...“

Marshall Darlington Blade wäre am Liebsten aufgestanden, und durchs Zimmer gelaufen, aber der Arzt hatte es ihm ja verboten...
Ace Kaiser hatte sich gemeldet, der Attentäter war tot, es blieb den Raumgardisten leider keine grosse Wahl, nachdem er bereits einen Gardisten getötet hatte, und 3 weitere schwer verletzt.
Blade dachte zurück, an das Gefecht: Er stnd auf der Brücke und gab seine Befehle, als mit einem Knall auf einmal sein Rücken explodieren zu schien. Der Mann hatte einen Shredder Schwerer Nadler benutzt, Blade konnte von Glück reden, das er selbst an Bord seines Flagschiffs nicht auf Körperschutz verzichtete, sonst hätte der Schuss ihn mit ziemlicher Sicherheit getötet.
Nadler sind fiese Waffen, sie zerfetzen einen Plastikblock und schleudern diese Messerscharfen Splitter mit hochgeschwindigkeit auf das Ziel, wo sie böse Wunden über eine grosse Fläche verursachen. Doch Nadler sind eigentlich nur gegen ungepanzerte Ziele wirksam, weshalb sie eigentlich kaum vom Militär eingesetzt werden. Doch der Schredder war schlimmer, er war darauf ausgelegt, sogar Körperschutz zu durchschlagen.
Ungepanzert hätte der Schuss Blade wahrscheinlich zerfetzt...
Die Wunden selbst waren nicht sehr tief, aber sie schmerzten höllisch, und er hatte viel Blut verloren, was ihn arg schwächte...
Blade hasste es, wenn er sich nicht mehr aktiv am Geschehen beteiligen konnte, er war ein aktiver Mensch, kein passiver...
Und er hätte den Attentäter gern noch lebend in die Hände bekommen, um ihn zu verhören...
Wer gab den Auftrag?
Fragen über Fragen, nur keine Antworten...
Er öffnete noch einmal das HoloVid, und sah die Meldung an, diie sein Stellvertreter vor 20 Minuten an ihn weitergeleitet hatte:
>>eine Person im Schatten, Profilansicht<<
"Aaaah, Herr Marschall, ich nehme doch stark an, das sie das Attentat überlebt haben, ja, das nehme ich stark an..." die Stimme war elektronisch so verzerrt worden, das man sie nicht mehr rekonstruieren konnte, Profiarbeit. "Aber nun zum Geschäftlichen Teil, ich sehe mit Sorge, das sie tatsächlich diese lächerliche Flucht der Einheiten decken, ein Umstand, der mir überhaupt nicht gefällt. Ich werde diese sogenannte Operation Babylon aufhalten, koste es was es wolle, und sollten sie mir dabei in die Quere kommen, dann werden sie genau wie diese Schmalspurexilisten aus dem Weg geräumt. Doch ich hasse es, Ressourcen zu verschwenden, und so wäre es viel einfacher für mich, wenn sie und ihre kleine Kriegsschiffflotte einfach abziehen, oder zu unserer Seite wechseln" der Mann drehte sich leicht, stand nun nicht mehr in Profilansicht, sondern in Frontansicht, aber die Schatten verdeckten auch weiterhin sein Aussehen.
"Ich gebe ihnen eine Woche bedenkzeit, sollten ich bis dahin nichts von ihnen hören, stufe ich sie als feindlich ein. Überlegen sie es sich, sie sind mir nicht gewachsen, also versuchen sie gar nicht erst, sich mit mir anzulegen.
Sie haben bisher immer verloren, wenn sie es versucht haben, und daran wird sich auch weiterhin nichts ändern!"
Das Bild wurde schwarz<<<

Woher kannte Blade diesen Mann? Er konnte sich beim besten Willen nicht an ihn erinnern, noch wusste er, wann er sich schon mal mit ihm angelegt hätte...
Er war ratlos, und er hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache...

Als Lucas Cunningham den Funkraum der GLORY betrat, hielt er einen Moment inne.
Von hier aus wurden über vierzig der Sprungschiffe und mehr als einhundert Landugsschiffe betreut, die mittlerweile zur Babylonflotte gehörten.
Ein Teil war bereits in andere Systeme gesprungen, auf den Weg zum Sammelpunkt, koordiniert von den KommTechs in diesem Raum.
Andere kamen erst an oder fragten hier nach, was nun zu tun sei. Dementsprechend hektisch ging es hier zu. Die Techs saßen, hingen oder schwebten überall im Raum, bewegten sich teilweise fliegend oder mit Hilfe ihrer patschenden Magnetsohlen aneinander vorbei und taten ihr Bestes, um das Chaos zu mildern, daß nach dem Überfall von Blakes Wort entstanden war.
Niemand bleibt zurück, hieß die wichtigste Parole. Keiner wird aussortiert, eine andere. Lucas war beeindruckt.
In der Mitte des Raumes gab es einen Holotank. Er fiel Lucas sofort auf, weil er der einzige Punkt in diesem Raum war, der nachträglich installiert zu sein schien - und der einzige ruhende Punkt in diesem Durcheinander.
Umgeben von mehreren Dutzend Hologrammen schwebte ein Mann im Schneidersitz im Tank. Schwerstarbeit in der Schwerelosigkeit, wo selbst eine kleine Bewegung einen kinetischen Impuls auslöste, die widerum zu Bewegung führte.
Leise trat Lucas an den Tank heran. Es war Ace Kaiser, wie nicht anders zu erwarten. Nur die Augen schienen sich zu bewegen, der Atem des Kriegers war so flach, daß der Oberst ihn nicht entdecken konnte. Ace sah die Informationen in den Hologrammen ein. Immer wieder erwachte ein versteckter Lautsprecher zum Leben und gab kurze Detailinformationen ab.
Lucas besah sich die Hologramme genauer, ohne in den Tank zu treten. Es handelte sich meistens um Datenfenster, in denen Berichte über einzelne Schiffe der Flotte abliefen.
„Was machst du da eigentlich, du Verrückter?“ tadelte Lucas grinsend.
Ace hob die Hand und bedeutete dem Oberst zu schweigen. Die Bewegung versetzte ihm einen leichten Drehimpuls in die Rückenlage, über die Z-Achse. Ein Anblick, über den der Söldner sicher einen Witz gemacht hätte. Normalerweise.
Aber Ace erbat sich etwas Zeit. Lucas würde früh genug erfahren, worum es dem Kommandeur der Angry Eagles ging.

Wieviel wußte er eigentlich über den Mann und seine Einheit? Nur, daß er ein hervorragender MechKrieger war, der sich strikt an die Ideale des Sternenbundes hielt und diese hohe Moral auch von seinen Untergebenen verlangte.
Und seit neuestem wußte Lucas, daß Ace in gerne in einem Bodysuit mit Mimikry-Funktion herumlief, um feindliche Attentäter persönlich auszuschalten. Entweder war der Eagle vielseitig oder verrückt. Der Kommandeur der Dragoons beschloß, beide Möglichkeiten als gegeben anzusehen.

Endlich schien Ace erreicht zu haben, was er wollte. Er merkte es erst, als sich die Magnetsohlen des Majors mit leisem Patschen auf dem Boden des Tanks verankerten.
Ace Kaiser grinste den Oberst an und sagte: „Wir müssen reden.“
Irritiert folgte Lucas dem anderen Söldner hinaus und durch die Gänge des INVASOR-Sprungschiffes. Selbst mit den Magnetsohlen schritt der eins neunundachtzig große Krieger forsch aus und er hatte Mühe, ihm zu folgen.
„Wohin gehen wir?“ fragte Lucas. „Ich habe es nicht so gerne, wenn man mich vorführt.“
Ace grinste ihn über den Rücken hinweg an. „Wir holen jemanden ab.“
„Aha“, machte der Oberst. „Und worüber wollen wir reden?“
Die Miene des anderen wurde ernst, ungewöhnlich ernst für den stets zu Scherzen aufgelegten Mann. „Lucas, ich weiß, warum die Blakies uns angegriffen haben.“
„Wie bitte? Schieß los.“
Ace blieb stehen und wandte sich um. „Ich bin mir natürlich nicht sicher. Ich mußte mir alle Details erst mühsam aus den uns vorliegenden Informationen herausklauben. Aber meine Theorie klingt plausibel.
Es sind viele Gründe, die uns den Zorn des ComStar-Splitters zugezogen haben.
Einer der wichtigsten zuerst. Ich bin meine Listen durchgegangen und habe dreizehn Landugsschiffe entdeckt, die mit capellanischen Servitoren bemannt sind. Also Capellanern Zweiter Klasse, die entweder in die Gefangenschaft Haus Liaos gerieten oder sich ihre Bürgerrechte nicht verdienen konnten.
Die Servitoren sind und bleiben bei den Capellanern, billige Arbeitskräfte, die weitestgehend ausgebeutet werden. Wenn nun einem Teil der Servitoren die Flucht mit uns gelingt, ist dies wie ein Signal an alle anderen Capellaner Zweiter Klasse, dies ebenfalls zu versuchen. In jedem Fall würde es Unruhe über die Konföderation Capella bringen. Sehr große Unruhe. Und da Blakes Wort gerade dabei ist, ComStar in Capella zu verdrängen, können sie sich diese Unruhe nicht leisten, da es unnötig Aufmerksamkeit auf ihre kleine Übernahme lenkt.“
„Was schlägst du vor? Sollen wir die Servitoren etwa hierlassen?“ rief Lucas entrüstet. Sein Tonfall machte deutlich, daß diese Variante für ihn nicht in Frage kam.
Ace lächelte müde. „Nein, das würde nichts nützen. Denn es gibt weitere Gründe.
Mich zum Beispiel. Wie du sicher weißt, Lucas, war die alte Doktrin von ComStar, nach dem Zusammenbruch der Großen Häuser tüchtig aufzuräumen und alle Menschen unter einer Fahne neu zu vereinen. Es ist naheliegend, daß Blakes Wort diese Doktrin übernommen hat.
Ist dem so, habe ich zewi Fehler begangen. Durch meine Fernsehansprache haben wir enormen Zulauf bekommen. Dies widerspricht dem Anspruch der Blakies, irgendwann mal alle Menschen zu regieren, wenn wir mit ein paar Millionen auf und ab ins All verschwinden.
Und ich habe vom Kernspeicher erzählt, den mir Grayson Carlyle überlassen hat.
Damit würden wir nach dem Zusammenbruch der Inneren Sphäre, die WoB herbeisehnt, einen technischen Stand haben, der dem unserer Freunde von der Glaubensfront entspricht.
Und zuguterletzt habe ich davon gesprochen, daß wir eine Sicherheitskopie der Inneren Sphäre bilden wollen. Etwas, was den Plänen der Blakies direkte Konkurrenz sein dürfte.“
„Hm, ich gebe zu, das ist dumm, aber damit konnte niemand von uns rechnen. Gib dir nicht die Schuld daran, Ace.“
„Tu ich auch nicht, Lucas. Ich habe nämlich noch mehr.
Wie wir wissen, kam Marshal Blade mit einigen ComStar-Kriegsschiffen hier an. ComStar, der direkte Konkurrent der Blakies. Sie haben Spione bei ComStar und betrachten den Einsatz der Schiffe sicherlich als persönlichen Affront.
Aber entweder haben sie nicht so früh mit ihrem Eintreffen gerechnet, oder sie haben absichtlich Schiffe und Truppen verheizt, um uns über ihre wahren Pläne, über ihre wahre Stärke im Unklaren zu lassen. Ist dem so, und war die Angreiferflotte bemannt, dann sicherlich mit ComGuards, deren Loyalität unzuverlässig genug ist. Vornehmlich Guards, die erst mit Victor Ian Steiner-Davions Ernennung zum Präzentor Martialum zu WoB desertiert sind.
Aber das ist reine Vermutung.
Und dann ist da noch eikyu der uns mit großzügigen Krediten unterstützt. Es ist allgemein bekannt, daß die Erste Sternenbundbank ComStar im großen Stil unterstützt und sämtliche WoB-Konten seit jahren eingefroren hält.
Es dürfte aber selbst für die Blakies eine echte Überraschung gewesen sein, daß er unseren Alternativsammelpunkt für Nachzügler beschützt. Die letzten Nachrichten sprechen von herben Verlusten für WoB.
Du siehst, Lucas, die Blakies haben tausend und mehr Gründe, uns zu attackieren.
Und der wichtigste ist einfach, daß sie selbst nicht glücklich sind, und uns wohl verbieten wollen, selbst glücklich zu werden...“
„Nette Theorie. Jetzt wissen wir wenigstens, warum sie die Blakies so für uns interessieren.
Und was ist mit mir?“
Ace setzte sich wieder in Bewegung, Lucas folgte ihm.
„Was?“ „Na, was habe ich getan, um die Blakies sauer zu machen?“
„Nun, Lucas, ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube...Nichts. Wenn wir mal davon absehen, daß all das hier deine Idee war.“
„Das fasse ich jetzt als persönliche Beleidigung durch WoB auf“, brummte der Oberst leise.
Ace lächelte still.
Wir sind da. Schleuse B2. Mach dich auf eine Überraschung gefaßt.“
„Ich bin schon sehr gespannt“, brummte Lucas.
Ein leises Brummen ging durch das Schiff. Lucas kannte dieses Geräusch, ein Schiff setzte am Andockkragen auf der anderen Seite an.
Eine rote Warnleuchte flammte auf. Es dauerte aber nur ein paar Sekunden, dann wechselte sie auf grün. Der Kontakt zwischen Schiff und Andockring war geschlossen.
Die Iris glitt auf, und ein rotblonder Schemen sprang aus der Schleuse.
Instinktiv reagierte Lucas Cunningham, rechnete mit einem Angriff und griff an seine Sunbeam.
Doch der Schatten hatte Ace zum Ziel. Der Major lachte, umarmte die näher kommende Gestalt und küßte sie.
Lautes Gelächter lenkte das Interesse des Obersten zurück auf den Andockring. Dort standen ein halbes Dutzend Männer und Frauen und besahen sich grinsend die Szene.
Der Mann in der Mitte, ein dunkelblonder Mann von einem Meter achzig Größe, seufzte mitleidig und kratzte sich dabei an der rasierten linken Schläfe.
„Jedesmal das Gleiche mit den beiden“, brummte ein etwas kleinerer Mann, neben dem Dunkelblonden, der entweder Capellaner oder Drac sein mußte.
Ein fast zwei Meter großer Hüne stupste den Mann in der Mitte an und grinste. „Das dauert wieder. Mußt du uns eben vorstellen, Boß!“
Wieder seufzte der Mann und sagte: „Ihr habt Recht, Hirohito, Mike.“ Er trat vor, auf den Obersten zu. Auf den Schultern seiner schwarzen Lederjacke prangte das Abzeichen eines Vereinigte Sonnen - Lt.Colonel. „Gestatten, wir sind die Stampeding Bulls. Ich bin Alexander Streb, der Boß. Das sind meine Leute Mike, Hirohito“- er deutete neben sich und dan auf die Frau, die sich mit Ace beschäftigte-„das ist Jean“- er deutete auf den Mann direkt hinter sich, der nur Elementare sein konnte, „-Pawly-“ und dann abwechselnd erst auf die schwarzhaarige und dann die weißblonde Frau neben dem Riesen „-Sandy und Maka.“
Lucas schmunzelte. „Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was Ace mir erzählt hat, Lt.Colonel Streb, dann weiß ich nicht, ob ich Sie vom Schiff werfen oder für mein Regiment anwerben soll.“
Die Bulls sahen einander erstaunt an. Plötzlich brach der Elementare in lautes Gelächter aus, in das die anderen einfielen.
Schließlich verließen sie den Dockingkragen und schüttelten dem Oberst die Hand.
„Ich fühle mich schon fast wie Zuhause, Herr Oberst.“
12.10.2003 05:50 udo luedemann ist offline E-Mail an udo luedemann senden Homepage von udo luedemann Beiträge von udo luedemann suchen Nehmen Sie udo luedemann in Ihre Freundesliste auf
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