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Wickets Wickets ist männlich
Sergeant Major


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der erste auftrag Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der Mann war alt, stein alt. Zumindest aus der Sicht des 8 Jährigen Jungen der sein Opfer aus einer dunklen Nische heraus beobachtete. Der Mann stand reglos an der Straßenecke und beobachtete das Gebäude gegenüber. Der Junge zögerte, aber sein knurrender Magen erinnerte ihn daran, wie lange er nichts mehr richtiges gegessen hatte. Entschlossen trat er in die Gasse hinaus und schlich sich an den Mann heran. Mit der Geschicklichkeit eines Straßenkindes rempelte er den Fremden an. "Autsch." entfuhr es dem Alten, als er einen plötzlichen Schmerz in seinem Fuß bemerkte. Er fuhr herum und sah in das ausgemergelte Gesicht eines kleinen Jungen, der entsetzt einen dünnen Arm zur Abwehr erhob. "Tut mir leid Sir, wirklich leid." sprudelte es aus dem Kind. "Mir ist schwindlig geworden, Sir. Es war keine Absicht." Für einen Moment durchzuckte Mitleid den Mann. "Verschwinde." zischte er. Mit einem dankbaren Gesicht verschwand der Junge in der Dunkelheit.
Zwei Straßen weiter begutachtete der Junge seine Beute. Eine goldene Armbanduhr. Heute Abend würde er nicht hungern müssen.
Wickets schrak hoch. Für einen kurzen Moment war er eingeschlafen. Er sah sich um und realisierte wo er war. Es war lange her das er von Bruno geträumt hatte. Sehr lange her. Mit einem grinsen erinnerte er sich daran, wie entsetz er damals gewesen war, als der alte Mann in seinem Versteck auftauchte. Wie konnte er auch wissen, das in der Armbanduhr ein Sender versteckt war. Deutlcih erinnerte er sich noch an das Gespräch.
"Wie heißt du?" Der Junge zuckte mit den Achseln. "Wer sind deine Eltern?" Ein erneutes Achselzucken. Der alte Mann seufzte. "Gib mir meine Uhr zurück." Der Junge griff in die Tasche, zog seine Beute hervor und reichte sie ihm. Nachdenklich betrachtete der Mann das Kind. "Du bist geschickt." Das Kind zuckte wiedereinmal mit den Achseln. "Wer hat dir das beigebracht?" "Niemand. Ich konnte es schon immer." "Ein außergewöhnliches Talent." Der Mann betrachtete ihn nachdenklich. "Ich denke du kannst was zu essen brauchen." Die Augen des Kindes leuchteten auf. "Und dabei können wir uns unterhalten."
Wickets lächelte in sich hinein. Damals begann ein neues Leben für ihn. Bruno, der damals 32 Jahre alt war, war ein Agent der Vereinigten Sonnen. Das Talent des Jungen bewundernd adoptierte er das Kind und sorgte dafür, das der Junge eine Schulausbildung bekam und zum Geheimdienst ging. Dies war jetzt 15 Jahre her und Wickets hatte seinen ersten Auftrag bekommen. Sein Ziel war der Buchmacher Burkhardt. Diese schmierige Gestalt war auf Solaris ein bekannter Betrüger. Aber den MI-5 interessierte weniger die Tatsache, das er bei seinen Wetten betrog, sondern vielmehr die Tatsache, das der Laden als toter Briefkasten von Steiner Agenten benutzt wurde. Dem Geheimdienst war bekannt, das die Nachrichten in verschlüsselter Form im Kundenverzeichnis eingetragen wurde. Jeder Feindagent gab eine Wette auf und hinterließ somit seine Nachricht. Der Buchmacher trug sie in sein Buch ein. Wenn der Kontaktmann dann den Laden betrat, wurde die Nachricht auf dem Wettschein eingetragen. Das Problem war nur, das der Kontaktmann unbekannt war und somit keine Chance bestand, die Nachricht abzufangen. Und hier kam nun Wickets ins Spiel.
"Setzen Sie sich." sagte Marshal Li-Vehn. Der Agent nahm Platz und bemühte sich seine Nervosität sich nicht anmerken zu lassen. Die "Eislady" wie sie im Geheimdienst heimlich genant wurde war bekannt dafür, das sie Agenten persönlich die Aufträge zuteilte. Sie nahm ein Dossier zur Hand und las einige Zeilen. "Wie ich sehen kann, waren ihre Ausbilder mit ihren Leistungen zufrieden gewesen." Sie sah ihn an. "Besonderst werden ihre Kenntnisse im Einbruch und der Kryptographie gelobt." Sie sah auf. "Ihre Kindheit kam Ihnen da wohl entgegen, wie?" Wickets räusperte sich verlegen. "Jeder hat wohl ein ein Talent, Ma'm." erwiederte er. Ungerührt nahm die Eislady seine Antwort entgegen. Sie schloss das Dossier und öffnete eine Schublade. "Es ist jedenfalls an der Zeit, das Sie ihr Training im Einsatz anwenden." Mit diesen Worten übergab sie ihm einen Hefter. "Ihr erster Auftrag ist nicht weiter schwierig. Sie reisen nach Solaris 7, nehmen dort Kontakt mit der Geheimdienstzelle auf und instruieren diese über ihren Auftrag. Commander Brown wird sie mit den nötigen Details versorgen." Wickets hatte den Inhalt des Hefter überflogen und sah auf. "Jawohl Ma'm.." Der Agent stand auf. "Agent, dieser Auftrag ist nicht unbedingt das wovon die Kadetten auf der Akademie träumen, ich weiß das. Aber es werden ihre natürliche Talente von großem Nutzen sein. Und vorallem, " sie machte eine kleine Pause "vorallem können Sie bei diesem Auftrag Bruno wiedersehen."
Jetzt, 3 Wochen später, saß er in einem kleinen Auto und beobachtete den Buchmacher. Und jetzt nach 26h ununterbrochener Observation war seine Begeisterung deutlich abgekühlt. Hilfreich war das Gespräch mit der Geheimdienstzelle Solaris 7 auch nicht gewesen. „Sie sind also der Agent von New Avalon, wie?“ brummte der Chef der Zelle unlaunig. Es war ihm deutlich anzusehen, das ihm der Gedanke das ein Außenstehender in seinem Teich fischen wollte deutlich missfiel. „Und Sie sollen uns hier also sagen, wie hier unseren Job zu machen haben?“ Der Agent sah mit einem aus Ausdruck von Unbekümmertheit und Naivität den Älteren an. „Genaugenommen sollen Sie mich instruieren,, Sir. Meine Aufgabe besteht in der Überwachung einer verdächtigen Person.“ Wickets senkte den Blick „Es handelt sich um meinen ersten Auftrag, Sir.“ Der Zellenchef entspannte sich. „Na in diesem Fall ...“ Wie erwartet reagierte der Mann versöhnlich, als er den vermeintlich schüchternen Nachwuchs-Agent im neuen Licht betrachtete. „Sie werden selbstverständlich alle Informationen die Sie benötigen, erhalten mein Sohn.“ Er drehte sich um und angelte einen Notepad aus einem völlig überladenen Regal. „Sie sind also scharf auf einen Buchhalter namens Burkhardt, wie?“ Derr Zellen Chef setzte sich auf einen Stuhl und weiß Wickets mit einer nachlässigen Handbewegung einen Sitzpaltz zu. „Jason Burkhardt, Buchmacher. Wohnt in der Kalvin-Street, Ecke Goddwin Ave.“ Er überflog einige Zeilen um die wichtigen von den unwichtigen Details zu trennen. „Unverheiratet, keine feste Beziehung. Steht im Verdacht mit Steiner zu kooperieren, konnte aber nicht bewiesen werden.“ Er sah auf. „Nicht gerade viel, aber wir sind der Meinung, das der Mann nicht nur harmlos sondern eine Zeitverschwendung ist. Und den wollen Sie überwachen?“ Der Geheimagent nickte. „Es ist mein erster Auftrag. Ich vermute die Eislady wollte mich nicht überfordern.“ Der Zellenchef grinste unverholen. „Ja, ja. Solche Missionen hattenm wir alle einmal. Endlose Observationen, Langeweile, wenig Schlaf.“ Er reichte Wickets den Comblock zu dem jungen Agenten hinüber. „Das werden Sie vielleicht brauchen können.“ Wickets nahm den Block und stand auf. „Werden Bruno informieren, das ich wieder in der Stadt bin?“ Der Chef nickte. Wickets erwachte abrupt und schüttelte den Kopf um ihn wieder klar zu kriegen. „Verflucht, ich bin eingenickt.“ Er sah auf seine Armbanduhr. Halb vier. Es war Zeit in Aktion zu treten.
Langsam öffnete er die Autotür und glitt in die Nacht. Die Straße war verlassen. Kein Wunder zu der Uhrzeit und dem Wetter, dachte Wickets, als er in den Nieselregen hinaustrat. Lautlos huschte er über die Straße und trat in die kleine Nebengasse, wo sich die Hintertür des Buchmachers befand. Einige Sekunden stand Wickets in der Nacht und lauschte. Nichts. Zufrieden zog er ein kleines Ledermäppchen aus der Tasche und entnahm ihm eine dünne Metallsonde. Es war verblüffend wie häufig sich die Leute auf die primitivsten Schlösser an ihren Hintertüren verließen. „Es liegt in der Natur der meisten Menschen, das sie Eindringlinge immer an der Vordertür erwarten.“ Diesen Spruch seines Ausbilders im Ohr machte sich Wickets daran, das Schloß zu knacken. Wenige Sekunden später kapitulierte es und die Tür schwang auf.




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06.06.2002 20:24 Wickets ist offline E-Mail an Wickets senden Beiträge von Wickets suchen Nehmen Sie Wickets in Ihre Freundesliste auf
Wickets Wickets ist männlich
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2. Kapitel
Man konnte dem fetten Buchmacher Hadrian Burkhardt vieles nachsagen. Er hatte Übergewicht, schlechten Atem und vermutlich ein Doppelagent, aber unordentlich war er nicht. Wickets pfiff tonlos durch die Zähne. Der Raum war klein, verglichen mit anderen Wettbüros auf Solaris, und war spartanisch eingerichtet. Ein paar Regale an den Wänden, dazwischen alte Poster von Mech Kriegern, ein rießiges Vid, auf dem vermutlich permanent die Kämpfe aus den Arenen live übertragen werden, einige bequem aussehende Sessel und Tischchen. In einer Wand war eine kleine Öffnung, durch die die Spieler ihre Wetten platzieren konnten. Der Agent sah sich kurz um und fand schließlich die Tapetentür, die in die hinteren Räume des Büros führten. Der Buchmacher rechnete entweder nicht damit das jemand in sein Büro eindringen würde, oder es war ihm egal, denn das Schloß stellte kein wirkliches Hindernis dar. Ein paar Momente später stand er vor dem Computer des Buchmachers. Wickets zog eine Bleistiftlampe aus der Jacke, knipste sie an und untersuchte den Tisch und das Gerät. Als er sich davon überzeugt hatte, das der Rechner keinen Anschluss ins Kom-System hatte, setzte er sich auf den Bürostuhl und schaltete den Rechner ein. Der Monitor erwachte und zeigte dem Agenten eine Eingabeaufforderung. Natürlich gab es ein Passwort. Wickets sah sich auf dem Schreibtisch um. Eine kleine Schale mit Stiften, ein Kasten mit Notizzetteln, ein Kom-Set und ein kleiner Bilderrahmen mit einem Holo darin. Wickets nahm das Bild und betrachtete es eingehend. Eine attraktive Frau räkelte sich nackt am Strand eines purpuren Meeres und lächelte verführerisch in die Kamera. „Danke für ein schönes Wochenende.“ Stand unten in einer Ecke. Auf der Rückseite des Hologramms stand Daphne. Wickets begann mit den Namen Burkhardts und Daphnes, dann mit Begriffen wie Wochenende, Meer, nackt, Strand, Liebe, ich , nein , Gott und Geld. Doch nichts. So einfach schien das Passwort nicht zu sein. Wickets begann komplizierter zu denken. Aufgrund der Informationen, die ihm der Chef der Davion Geheimdienst Zelle überlassen hatte, durchsuchte er den Lebenslauf des Buchmachers auf Besonderheiten. Es fiel ihm auf, das Burkhardt schon früh seine Haltung für Steiner gezeigt hatte. Er probierte die Namen der letzten 10 Archonten des Hauses Steiners, der bekanntesten Bauwerke Tharkads und den Kosenamen Katrina Steiners. Doch immer noch nichts. Wickets seufzte, lehnte sich in dem Sessel zurück, schloss die Augen und dachte nach. „Das Passwort. Was würde ich wählen, wenn ich Burkhardt wäre. Du bist jetzt Burkhardt. Du stehst auf Steiner, Geld und fettiges Essen.“ Er grinste, so ging es wohl nicht. Er öffnete die Augen, nahm das Holo in die Hand und betrachtete es nachdenklich. Im Hintergrund war nichts zu erkennen, was ihm sagen würde, wo sich das Meer befand. So ging es also nicht. Danach untersuchte er die Frau. Irgendwie kam es ihm komisch vor, das eine so gutaussehende Frau sich mit Burkhardt eingelassen haben sollte, aber das war jetzt auch egal. Bemerkenswert fand er allerdings, die kleine Tätowierung auf dem Bauch der Dame. Eine kleine Eidechse. Einer inneren Eingebung probierte Wickets die Begriffe Tätowierung, Eidechse und ähnliche Assoziationen. Mit der Französischen Übersetzung hatte Wickets endlich Erfolg. Der Computer piepste und auf dem Monitor erschienen Formular-Masken. Hier trug der Buchmacher die Wette ein und druckte daraufhin den Wettschein aus. Soweit so gut. Die Finger des Agenten flogen über die Tastatur. Jetzt wo er den Zugriffscode geknackt hatte, war es nicht weiter schwer die Dateien des Buchmachers abzurufen. Das Problem war vielmehr, die Informationen von dem Rest zu trennen. Geheimdienste waren paranoid. Das war Teil des Berufes. Diese Paranoia sorgte dafür, das man die einfachsten Dinge kompliziert anging. In diesem Falle sollte aber die Verfolgsangst des Steiner Geheimdienstes aber das genaue Gegenteil bewirken. Beim näheren Untersuchen der Stammkunden konnte Wickets erstaunliches beobachten. Es gab eine Gruppe von Namen, die nicht nur seltener zum Wetten gingen, sondern auch die wichtigen Mechkämpfe ignorierten und auf Außenseiter setzten. Dieses Verhalten war äußerst ungewöhnlich. Erschwerend kam hinzu, das immer 2 Wetten kurz hintereinander platziert worden waren. Bei der ersten Wette wurden die Nachrichten an Burkhardt übergeben, die dann eine Stunde später auf dem Wettschein der zweiten Wette gedruckt das Wettbüro wieder verließ. In dem kurzen Zeitraum dazwischen wurde der Laden vermutlich überwacht um sicher zu gehen, das das Geheimnis noch eins war. Soweit so gut. Wickets druckte sich die Namen der betreffenden Spieler aus, obwohl er ahnte, das sie falsch sein würden und danach noch die Kopien der Wettscheine der betreffenden Personen. Er schaltete den Computer ab, ordnete auf dem Schreibtisch alles wieder so an wie es vorher war und verließ das Wettbüro wieder. Der Agent trat auf die Gasse hinaus und lief jeden Schatten nutzend zu seinem Auto zurück.
Die Kugel traf ihn völlig unerwartet. Sie durchschlug seine Jacke trat an seiner Brust wieder aus und zersplitterte das Seitenfenster des Wagens. Die Wucht warf den jungen Mann nach vorne gegen das Fahrzeug. Hart knallte sein Kopf gegen den Asphalt und löschte sein Bewusstsein aus. Wickets hatte keine Ahnung wie lange er ohne Besinnung gewesen war, aber er hörte Schritte auf dem Asphalt. Seine Brust schmerzte entsetzlich, das atmen fiel ihm schwer und in seinem Kopf dröhnten Trommeln. Aber er war am leben. Augenblicklich übernahm sein Überlebensinstinkt das Kommando. Ohne sich zu bewegen oder die Augen zu öffnen wartete er ab. Die Schritte kamen näher bis die Person neben ihm stehen blieb. Wickets wartete ab, als ihn der Schütze auf den Rücken rollte und in den Taschen seiner Jacke etwas suchte. „Die Print-outs.“ Schoß es Wickets durch den Kopf. „Er will die Ausdrucke!“ Nach wenigen Augenblicken schien der Schütze gefunden zu haben wonach er suchte. Seine Hand verharrte kurz in Wickets’ Jackentasche bevor sie langsam die Papiere herauszog. In diesem Moment wurde Wickets aktiv. Er riss die Augen auf. Über sich gebeugt sah er einen Mann, etwa in seinem Alter. Dunkel gekleidet, mit einem gepflegten Oberlippenbart und eiskalten, beinahe farblosen Augen. Kalt wie Gletscherseen. Der Agent riß seine Hand nach oben und stieß seine Finger gegen den Kehlkopf des Fremden. Vielleicht hatte der Angreifer die Bewegung erahnt oder aber die Verletzung verhinderte einen genauen Treffer. Anstatt den Kehlkopf zu treffen und ihn zu zertrümmern, traf Wickets den Mann seitlich am Hals. Hustend und würgend fiel der Fremde zur Seite. Das war seine einzige Chance und der Agent wusste dies genau. Mit der linken Hand zog er die Pistole aus dem Holster, während er sich mit der rechten am Boden abstüzend aufrichtete. Der Schütze blieb aber auch nicht untätig. Den Schwung des Schlages nutzend rollte er sich über die Schultern ab, eine Hand an der schmerzenden Stelle am Hals, die andere in der Tasche. „Stop.“ Zischte Wickets, die Pistole auf den Mann richtend. Doch der andere riskierte es. Er schaffte es noch seine Pistole mit dem Schalldämpfer in Anschlag zu bringen, da drückte Wickets ab. Die ersten beiden Kugel trafen den Mann in die Brust, die dritte schlug knapp oberhalb der Oberlippe ein. Der Fremde wurde von der Wucht der Geschosse zurückgeworfen und blieb reglos liegen. Der Hall der drei Schüssen war gerade verhallt, als Wickets sich wankend auf die Beine wuchtete. Im Licht der Straßenlaternen sah er an sich hinunter. Dicht neben dem Brustbein war das Geschoß ausgetreten, und blutete stark,aber wenigstens war das Blut nicht schaumig. „Keinen Lungentreffer;“ dachte sich Wickets. „Ich habe also noch ein paar Minuten.“ Allerdings nur, wenn er schnellstens Hilfe bekam, sonst würde er hier in der Gosse verbluten. Mit zitternden Knien, die Hand auf die Wunde gepresst näherte er sich dem Toten. Die Papiere weswegen er Wickets töten wollte hielt er noch in der Hand. Der Agent nahm sie ihm ab und suchte in den Taschen des Toten nach Papieren. Nichts. Gerade als er sich seinem Auto zuwenden wollte, bemerkte Wickets eine Bewegung auf dem Hausdach, einige Häuser weiter. „Der Schütze!“ schoß es ihm durch den Kopf. „Ein Schütze auf dem Dach, einer auf der Starße.“ Er ließ sich zu Boden fallen und rollte sich hinter seinen Wagen. Der Asphalt spritze auf, als eine Kugel an der Stelle einschlug, wo er sich eben noch befunden hatte. Die Schmerzen in seiner Brust nahmen ihm den Atem und für einen Moment kämpfte Wickets gegen die Bewusstlosigkeit an. „Jetzt nicht!“ murmelte er durch die zusammengebissenen Zähne. „Nicht jetzt.“ Er aktivierte seinen Sender in der Armbanduhr. Das Signal würde, wenn es empfnagen werden würde, der Geheimdienstzelle seine Notlage anzeigen und die Verstärkung zu ihm führen. Wenn er solange durchhielt. Das Auto zitterte, als eine weitere Kugel in die Karosserie einschlug. Der Schütze war frustriert. Er hatte gesehen, wie Wickets seinen Kollegen erschossen hatte und sich hinter dem Fahrzeug in Deckung gebracht hatte. Und es war ihm klar, das es nur noch wenige Minuten dauern würde, bevor Verstärkung für den verletzten Davion Agenten eintreffen würde. Seine einzige Hoffnung bestand in einem Glückstreffer oder darin, mit einem Treffer in den Benzintank das Auto, Wickets und die Papiere zu beseitigen.
In schneller Folge schoß er mit dem schallgedämpften Scharfschützengewehr auf das Auto. Die Zeit arbeitete gegen ihn und er wusste es.


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06.06.2002 20:25 Wickets ist offline E-Mail an Wickets senden Beiträge von Wickets suchen Nehmen Sie Wickets in Ihre Freundesliste auf
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Kapitel 3
Als Wickets die Augen öffnete sah er eine weiße Zimmerdecke an. „Da hast du enormes Glück gehabt, mein Junge.“ Bruno. Der junge Agent seufzte und drehte den Kopf. Sein Adoptivvater und Mentor saß in einem Stuhl neben seinem Bett. Wickets lächelte matt. „Ich bin schon einmal angeschossen worden, aber glücklich habe ich mich nie gefühlt.“ Er schluckte trocken und angelte vorsichtig nach einem Glas Wasser, das neben seinem Bett stand. Bruno beugte sich vor und reichte es ihm. „Was ist passiert?“ Wickets nahm einen vorsichtigen Schluck. Mit leiser Stimme berichtete er was er in dem Wettbüro herausgefunden hatte. „Als ich fahren wollte, traf mich der Schuß. Ich muß kurz weggetreten sein, als ich wieder zu mir kam, beugte sich gerade so ein Kerl über mich. Ich musste ihn erledigen.“ Bruno lachte humorlos auf. „Erledigen ist gut. Du hast ihm das halbe Gesicht weggerissen.“ Wickets ignorierte den Einwand. „Als ich nachsehen wollte, wer es denn da auf mich abgesehen hatte, bemerkte ich den Schützen auf dem Dach. Er nahm mich unter Feuer, ich versteckte mich und rief die Kavallerie.“ Bruno schwieg einige Sekunden. Als er de Meinung war, das Wickets seinen Bericht beendet hatte, lehnte er sich in seime Sessel zur Seite und nahm eine kleine Aktentasche auf den Schoß. Dieser entnahm er einige blutige, zerknitterte Papiere. Wir habe in den letzten vier Tagen die Daten analysiert, die du aus dem Computer beschaffen konntest.“ Mit keinem Wort erwähnte er den Schützen oder den toten Feindagenten und Wickets wusste, das er diese Informationen erst erhalten würde, wenn sie notwendig wurden. So war das im Geheimdienst, man erhielt nur die notwendigen Infos und Bruno war durch und durch Geheimagent. „Die Abteilung hat in den letzten Tagen versucht, die geheimen Nachrichten zu entdecken, und sie hatte Erfolg. Burkhardts Computer druckt auf den Wettschein einen Strichcode, der offiziell die Authentisierung des Wettscheins darstellen soll, aber in Wirklichkeit enthält dieser Zahlencode die eigentliche Nachricht. Unsere Abteilung war überrascht, das der Code so offensichtlich zu finden war, aber beim Entschlüsseln des Textes hatte sie ihre Probleme gehabt. Erst heute morgen hatten sie endlich zwei der 18 Nachrichten entschlüsseln können.“ Bruno reichte Wickets eine Seite. „Habe Kontakt zu Cavalier aufgenommen. Eltern sind noch misstrauisch. Erwarte erstes Date gegen Montag.“ Wickets runzelte die Stirn. Dann las er die zweite Nachricht. „Erstes Date war sehr schön. Eltern haben sich an mich gewöhnt. Erwarte demnächst zur Familienfeier eingeladen zu werden. Onkel Wolfgram soll auch kommen.“
Die kleinen Härchen an seinem Nacken stellten sich auf. „Die haben einen Maulwurf im CMS?“ flüsterte er. Bruno nickte düster. „Es hat den Anschein. Wir hoffen das sich in den restlichen Nachrichten genauere Informationen finden lassen, wer der Maulwurf im NAIS College of Military Science ist.“ Er sah den jungen Mann väterlich an. „Die Eislady ist bereits informiert worden. Sie richtet dir ihre Glückwünsche aus, offensichtlich ist sie mit deinem Schatz hier sehr zufrieden.“ „Und wie geht es weiter?“ „Du wirst ganz gesund werden mein Junge. Dann verpassen wir dir einen neuen Haarschnitt und einen schöne Kadettenuniform und dann gehst du auf die beste Kriegsakademie die die Vereinten Sonnen haben.“


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06.06.2002 22:50 Wickets ist offline E-Mail an Wickets senden Beiträge von Wickets suchen Nehmen Sie Wickets in Ihre Freundesliste auf
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