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Zum Ende der Seite springen Dantons Chevaliers Nebenthread Vorbereitung Season III
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Andai Pryde Andai Pryde ist männlich
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Passagierschiff Perlende Träne, Gan Singh Central Spaceport
Gan Singh, Chaos Marken

10. Mai 3065

Lydia Girelli warf noch einen letzten stolzen Blick auf ihre Jagdmaschine im Hangar der Perlende Träne, einem umgebauten Passagierschiff der Monarch Klasse.
Die Leinen waren festgemacht und die Maschine damit für den Flug zum Sprungsschiff und den darauf folgenden Sprung in Richtung Outreach über Zürich und Capolla gesichert.
Insgesamt also drei Sprünge und Lydia hoffte ihr Baby ab dort wieder fliegen zu können. Es fehlte ihr.
„Eine schöne Maschine!“
Tönte eine sanft klingende, männliche Stimme hinter ihr.
„Ja, das auf jeden Fall und mein ganzer Stolz.“
Sie lächelte noch einmal in Richtung des Fliegers und drehte sich dann um.
Vor ihr stand ein Mann, dem sie direkt in die klaren grünen Augen schauen konnte. Das schmale Gesicht wurden von längeren braunen Haaren umrahmt und ein Lächeln zierte die schmalen Lippen.
Erstaunlicherweise war er beinahe genauso groß wie Lydia, vielleicht sogar ein paar Zentimeter kleiner, als sie.
Lydia schmunzelte und streckte dem Mann die Hand hin.
Er sieht gut aus.
Schoß es ihr dabei noch durch den Kopf, als er ihre Hand ergriff und freundlich schüttelte.
„Lydia,“ versuchte sie es bezirzend.
„Tsui Wie,“ kam es höflich und wohlklingend zurück.
Der asiatische Name machte Lydia erst jetzt auf die Merkmale aufmerksam. Die geringe Größe und der leicht andersfarbige Teint.
Nur die Augen waren nicht so mandelförmig, wie sie bei einem Mann seiner Herkunft sein müssten.
Wahrscheinlich ein Capellaner
Ein verdammt süßer, hätte sie beinahe noch einmal hinzugefügt.
„Was kann ich sonst für sie tun Tsui.“
Er blickte kurz an ihr vorbei und lächelte sie dann aufrichtig und bezaubernd an.
„Ach, ich kam gerade zufällig vorbei und habe diese Maschine gesehen, hätte nicht mit gerechnet und wollte den eiskalten Krieger sehen, der solch ein Baby an sich bringen konnte.“
Lydia drehte sich und betrachtete die schlanke Maschine, die förmlich vor Waffen zu sprühen schien.
Direkt unter der spitz zulaufenden Bugnase, lag eine 20-rohrige LSR Lafette. Unter den Delta Tragflächen befanden sich zwei breite Waffenläufe, die jeweils eine ER-PPK und einen schweren Impulslaser beherbergten. Abgerundet wurde das Ganze durch einen weiteren schweren Impulslaser im Heck. Dazu kam eine Masse von 70 Tonnen und einer Geschwindigkeit, die es der Jagdmaschine ohne Probleme ermöglichte mit anderen Maschinen seiner Klasse mitzuhalten.
Lydia drehte sich wieder um und hob die Arme entschuldigend.
„Tja, hier ist nur eine eiskalte Kriegerin.“
Sie lächelte verschmitzt.
Tsui erwiderte ihr Lächeln, bezaubernd und zuckersüß.
Dann zuckte er mit den Schultern.
„Tja, dann will ich nicht weiter stören, bevor ich auch noch abgeschossen werde.“
Er machte Anstalten wieder zu gehen.
„Moment!“ platzte es aus Lydia heraus.
„Ja?“
„Nun wie wäre es, wenn ich ihnen die Story erzähle, bei einem Abendessen heute Abend in der Lounge?“
Tsui schien kurz nach zudenken, dann nickte er lächelnd.
„Sicher gerne, wie wäre es gegen 20 Uhr Schiffszeit?“
Lydia nickte erfreut.

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Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein!

"Ich treffe alles, was ich sehe!"
Starcolonel Kurt Sehhilfe, Clan SeeBug
25.02.2005 21:24 Andai Pryde ist offline E-Mail an Andai Pryde senden Homepage von Andai Pryde Beiträge von Andai Pryde suchen Nehmen Sie Andai Pryde in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Andai Pryde in Ihre Kontaktliste ein
Andai Pryde Andai Pryde ist männlich
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Rushing Fields, Nahe Delafield,Kathil
Kathil PDZ, Mark Capella, Vereinigte Sonnen
10. Mai 3065

Lucius Bauer, seines Zeichens Hauptmann und Mechkrieger der 8. Donegal Guards, bewegte seinen 80 Tonnen schweren Salamander über die Rushing Fields.
Das Gras wehte leicht im Wind und die Sonne brannte heiß auf die geschundene Oberfläche des Planeten.
Es war erstaunlich, was Kathil in den letzten Jahren alles hatte überstehen müssen, in denen sich Loyalisten und alliierte Truppen gegenseitig über den kompletten Planeten gejagt hatten.
Noch erstaunlicher war, was die Donegal Guards alles hatte überstehen müssen.
Mittlerweise waren die 6. Syrtis Fusiliers, die 5. Davion Guards, die 1. FedSuns Armored Cavalry und die 1. Capella Dragoner auf Seiten der Alliierten vertreten, während die Loyalisten aus den 2. Chisholm Raiders und den Resten der 8. Donegal Guards bestanden.
Die über inzwischen beinahe 3 Jahre andauernde Schlacht hatte schon so einiges an Opfern gefordert, nicht zuletzt die 8 VerCom RKG oder die 5.Davion Guards. Reste beider Einheiten fanden sich auf beiden Seiten und nun sah es so aus, als würden die 8. Donegal Guards, das gleiche Schicksal erleiden, wie diese beiden.
Lucius schlug mit der Faust auf die Steuerkonsole und ignorierte den Schmerz, der einen kurzen Moment durch das Handgelenk zuckte.
Er würde das nicht zulassen.
„Donegal 2-2 von Donegal 2-1. Marian sieh zu, dass du deine Lanze mehr nach Osten bringst, das Gelände dort ist zwar rau und unwegsam, aber deine Jungs kennen sich da aus. Das dürfte die einzige Möglichkeit sein den Davies zu entgehen.“

Ein kurzes Jepp, bestätigte seinen Befehl und 1st Leutnant Marian Freed steuerte ihren Stiletto nach Osten gefolgt von einem Locust und einem humpelnden Jenner.
Den vierten Mech ihrer Lanze hatte es in den letzten Gefechten zerrissen. Die Spider war wie eine überreife Melone geplatzt, als zwei alliierte Mechs auf sie geschossen hatten und damit war auch Hugo Leoning gestorben, der Pilot des Mechs.
Immerhin konnte Lucius sich glücklich schätzen, dass die zweite Kompanie des zweiten Bataillons der Donegal Guards noch aus immerhin 10 Mechs bestand.
Neben den drei Scoutmechs waren dies nämlich sein eigener Salamander, zwei Cestus und ein Maelstrom in der Befehlslanze, sowie ein Archer, ein Longbow und ein Crusader in der Kampflanze.
Leutnant Wyoming hatte es in ihrem Rakshasa ebenfalls zerrissen und somit der Kampflanze einer guten Mechkriegerin beraubt.
Lucius blickte den Scouts noch einen Moment lang hinterher, als plötzlich etwas schwer in seinen Mech einschlug.
Er blickte erst auf die Schadensanzeige und sah seine komplett, rechte Torsoseite gelb aufleuchten, dann fiel sein Blick auf die Sensoren, die ihm vier Mechs an zeigten, in dem obligatorischen roten Dreieck Schema für feindliche Einheiten.
Bei der vordersten Maschine und somit auch der, die ihn getroffen hatte, handelte es sich um einen Nightstar, ein Abkömmling des ursprünglichen Marodeurs und 95 Tonnen schweren Kampfmonsters. Ein harter Gegner an und für sich, jedoch mit dem Penetrator, Falconer und Cestus zusammen, die daneben standen, versprach es ein harter Kampf zu werden, blieb nur zu hoffen, dass keine weiteren Davion Einheiten in der Nähe waren.

„Mudd Wrestlers aufgepasst, Tangos, konzentrieren und Feuer frei!“
Die Mudd Wrestlers, der Spitzname der 8. Guards, drehten einheitlich ein und schickten LSR Salven und Gauss Kugeln in Richtung der Feinde.
Einige Schüsse trafen, doch ein Großteil ging zu kurz.
Die vier Davions wiederum erwiderten das Feuer, während sie auseinander stoben, nur um sich dann springend über das Feld zu bewegen. Einzig der Nightstar lief mit eingedrehten Torso parallel zu Lucius´ Schlachtreihe.
„Zielt auf den Nightstar, der ist leichter zu treffen!“
Wie befohlen feuerten die 7 schweren und überschweren Mechs alles was sie an Langstrecken Waffen aufbieten konnten auf den einzelnen Nightstar, das sporadische Feuer der drei anderen Mechs ignorierend.
Schwer wurde der 95-Tonner durchgeschüttelt und einmal strauchelte die Maschine kurz und wäre beinahe gefallen, jedoch tat sie niemanden den Gefallen
Dann drehte der Nightstar sich und hob die beiden Waffenarme, mit den riesigen Gaussmanschetten darin.
Zwei silbrige Blitze zuckten einmal kurz und rauschten mit Überschall schneller Geschwindigkeit in den Maelstrom der Kampflanze.
Der Schuss war sauber gewesen und Fortuna hatte ihr übriges getan, als eine der Nickel-Eisen Kugeln, direkt in das nach vorne ausgerichtete Cockpit des gebeugten Mechs eingeschlagen war.
Lucius fluchte laut und richtete seine drei LSR Lafetten auf den überschweren Koloss aus.

„Na warte, du Sohn einer Davion Hure.“
Mit diesen Worten löste er die Raketen aus und sechzig Langstreckensprengköpfe überbrückten die knappen 600 Meter.
Allerdings kam nicht einmal die Hälfte an, denn ein Teil detonierte auf dem Rumpf des Penetrators, der plötzlich in den Weg gesprungen war und der Rest wurde von dem surrenden Raketenabwehr MG im Kopf des Mechs abgefangen.
Lucius fluchte und richtete die LSR neu aus, das grünliche Fadenkreuz bewegte sich über den Rumpf des Penetrator und flammte golden auf, als die Zielerfassung bestätigt wurde.
Zum wiederholten Male flogen sechzig Raketen auf Flammenstrahlen durch die Luft.
Ein paar zerpflückten die Landschaft und das grünlich schimmernde Gras, der Rest bahnte sich einen Weg durch das Sperrfeuer der Raketenabwehr und detonierte schwer auf dem 75 Tonnen schweren Kampfkoloss.
Lucius war zu erfahren um ein Jubeln zu zulassen, als die Maschine strauchelte und umfiel, und das war auch gut so, denn Just schlug der Nightstar zu und feuerte über seinen gefallenen Kollegen hinweg die beiden Gaussgeschütze ab.
Beide Kugeln trafen und sprengten Panzerplatten vom Rumpf des Salamanders und fraßen sich tief in die Eingeweide des Mechs.
Anzeigen flammten kurz rot auf, nur um sich dann wieder zu beruhigen.
Die Temperatur im Inneren der Maschine stieg und Lucius beschlich ein schlimmer Verdacht.
„Warnung, Reaktorhabschirmung instabil, empfehle Abschaltung!“
„Einen Scheiß tust du.“ knurrte Lucius, dessen Befürchtung wahr geworden war und schlug auf den Veto Schalter, um eine Notfallabschaltung des Fusionsreaktors im Inneren der Maschine zu vermeiden.
Hoffentlich löste die Hitze die eingelagerte Munition nicht aus, denn das würde den Mech höchst wahrscheinlich zerreißen.
Aber dagegen konnte man etwas tun.

Ohne die Hitzewarnungen weiter zu beachten, löste Lucius die LSR zum wiederholten Male aus und trieb die Innentemperatur enorm in die Höhe.
Ein weiterer Schlag auf den Veto-Schalter sorgte dafür, dass der Reaktor weiter seinen Dienst tat.
Wieder schlugen die Gaussgeschütze zu, aber diesmal traf nur eines in das rechte Bein des Salamanders. Die dort noch frische Panzerung fing die Wucht des Einschlages auf und ließ den Mech leicht wanken, doch Lucius behielt die Kontrolle.
Er warf eine kurzen Blick auf die Sensoranzeige und sah zufrieden, wie die Mudd Wrestlers den Cestus und den Falconer gut beschäftigten.
Der Penetrator lag auf dem Boden und so blieb nur noch der Nightstar übrig.
Aber auch die 95 Tonnen Maschine konnte das Ungleichgewicht von beinahe 2:1 nicht ausgleichen.
„Donegal 2-1 von Donegal 2-2, Hey Chef braucht ihr Hilfe.“
Die Scouts! Lucius hätte sie beinahe vergessen.
„Nein, Donegal 2-2, wir schaffen das schon, Marian sieh zu, ob du diese Jungs umgehen kannst und an den Morgan Forrest rankommst!“
„Aye Chef.“
Lucius schaute kurz zum Morgan Forrest, während er einem Gausschuss mit Mühe auswich und nur eine der LSR als Erwiderung auslöste.
Der kleine Wald lag jenseits der Rushing Fields, beinahe 2 Kilometer weit weg, aber die schnellen Scouts würden den Weg ohne Probleme innerhalb kürzester Zeit zurückgelegt haben.
Das laute Piepen der Raketenwarnung ließ Lucius zusammen zucken.
„Was zum...“
Dann wurde der Salamander schwer durchgeschüttelt und er rang mit den Kontrollen, als beinahe dreihundert Raketen auf ihre Stellung nieder gingen.
Wie kann das möglich sein, keine Mechs sind doch in Reichweite oder?
Hektisch warf Lucius einen Blick auf die Sensoranzeige und sah beinahe acht rote Dreiecke näher kommen. Allerdings befanden sie sich bei etwas über siebenhundert Metern, das war unmöglich über diese Distanz hinweg zu schießen und zu treffen.
Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, als er eine Naginata unter den Maschinen identifizierte.
C3 Computer.

„Mudd Wrestlers, aufgepasst hier muss irgendwo ein C3 Spotter sitzen, die haben eine Nagi dort drüben! Ausschalten um jeden Preis.“
Lucius bewegte den Salamander weiter und versuchte den Nightstar auf Distanz zu halten, noch war er ihm mit seinen drei LSR Lafetten überlegen, aber sollte er jedoch zulassen, dass der 95 Tonner näher rankam, blieben Lucius nur noch die beiden Laser als Nahkampfverteidigung.
Immerhin war sein Salamander schneller als der Nightstar, sofern es sich um den 9J handelte, aber bei den beiden Gaussgeschützen als Hauptwaffen war dies der Fall, denn der 9FC, der beinahe 64 Km/h Spitze machte, führte nur zwei schwere LB-x Autokanonen.
Lucius graste die Sensoranzeige ab und überflog die Typenbezeichnungen. Von zwei Archer, der Naginata und einem Yeoman abgesehen, fanden sich noch einige mittelschwere und zwei überschwere unter den Gegnern, aber keine der Maschinen schien über C3 zu verfügen, zumindest nicht, sofern es sich nicht um modifizierte Mechs handelte.
„Jihaw!“ tönte es durch die Leitung, als der gegnerische Cestus, von seinen beiden Counterparts hart beschossen, fiel und rauchend liegen blieb.
„Einen für dich Boris.“
Boris und Christian, das ungleiche Cestus-Zwillingspaar drehte ein und steuerte auf den Falconer zu, der sich dem heftigen Beschuss der vier weiteren Donegals erwehrte. Lange würde er es nicht mehr machen.

Doch dann rasten die nächsten LSR heran und ließen den Archer und das Longbow rauchend und durchlöchert zurück.
Beinahe Synchron fingen beide Maschinen an zu zucken und brachen dann auseinander, als die Munition im Inneren der beiden Torsi explodierte und ihre Gewalt befreite.
Ein Schauspiel, dass Lucius nur mit Wehmut genießen konnte, so komisch es auch aussah, wie die beiden Maschinen synchron fielen, zu Resten ihres sonstigen Stolzes und Pracht zerblasen.
Knurrend bewegte Lucius den Salamander weiter und kümmerte sich wieder um den Nightstar.
Die beiden überschweren Kolosse tauschten Schuss um Schuss aus, wobei es schwierig war zu sagen, wer besser traf.
Ein weiterer harter Treffer einer Nickel-Eisen Kugel in das rechte Salamander Bein ließ Lucius´ Mech in die Knie gehen
Er nutze die Gelegenheit, während er den 80 Tonner wieder aufrichtete und verschaffte sich nochmals eine kurze Übersicht über den Schlachtverlauf.
Der Crusader machte sich gerade daran, zum Cabrio zu werden, als zwei Doppelpacks LSR Raketen sich ihren Weg durch den kugelförmigen Kopf des Mechs bahnten.
Das schien eine Eigenart des Mechs zu sein, ständig zum Cabrio zu werden.
Verdammt!
„Mudd Wrestlers, lösen und zurück nach Delafield, es sind zu viele!“
Die übrigen Mechs seiner Kompanie befolgten die Befehle sofort.
Die beiden Cestus lösten sich springend vom Falconer, nicht ohne vorher in blindem Verständnis jeweils ein Gaussgeschütz zielsicher in das linke Bein der Maschine zu setzen und es vollends abzureißen.
Der 75 Tonner schlug eine halbe Drehung, durch die Wucht der beiden Kugel und schlug dann schwer auf.
Der dritte und letzte Mech aus Lucius Kompanie, der Maelstrom wendete und humpelte auf seinen Kompaniechef zu.
Dann fiel Lucius auf, wie der Nightstar kurz verharrte, sich eindrehte und kurz darauf eine erneute Raketenpackung heranrauschte.
Es waren zwar nicht mehr so viele wie bei den vorhergegangenen Attacken, aber sie reichten, um der Maschine schwere Schäden zu zufügen. Die linke Seite brach auf und in einem grellen Feuerball entlud der Reaktor seine gesamte Kraft unkontrolliert.
Die beiden Cestus und der Salamander blieben verschont, nicht jedoch der Falconer, der nicht einmal dreißig Meter entfernt gelegen hatte.
Beide Maschinen blieben als verkohlte Reste auf den Schlachtfeld zurück und hinterließen wieder zwei Familien mehr ohne Väter, je nachdem, ob es sich bei dem feindlichen Piloten darum gehandelt hatte.
„Du Bastard.“ fluchend und blind vor Wut legte Lucius auf den Nightstar an und stürmte unter vollem Feuer los. Die Temperatur stieg wieder an, während ihm der Schweiß in Sturzbächen am Körper hinab lief.
Immer weiter voran stürmend feuerte Lucius abwechselnd mit den Lafetten, auch wenn die Hälfte der Raketen daneben ging, so trafen doch genug, um den Nightstar schwer zu beschädigen. Die linke Flake klaffte bereits auf, als der 95 Tonner sich ihm umwandte.
Zwei Gaussgeschütze und drei rubinrote Strahlen blitzten auf. Unterstützt von zwei grünlich flackernden Impulsen, schälten die Laser Panzerung in wahren Flutwellen vom Rumpf des Salamander.
Das Schadenspotential der Waffen war unglaublich, es musste sich um Clantech handeln.

Die beiden Gaussgeschütze allerdings gingen glücklicherweise zu hoch und verfehlten ihn.
Dann trat der Penetrator auf den Plan. Während Lucius den Mech eigentlich von seiner Planung gestrichen hatte, hatte der Pilot sich anscheinend wieder gefangen und setzte nun seine sämtlichen Impulslaser auf ihn an.
Drei gingen zu hoch, zwei zu weit nach rechts, aber der letzte bewies Lucius wieder, dass Fortuna ihn hasste.
Der grünlich flackernde Strahl traf genau auf die Cockpit Panzerung.
Das Karbon Fiber Gemisch mit Farbkontrolle polarisierte sich, um die Augen seines Piloten zu schützen, aber der Laser brannte sich seinen Weg weiter. Die Hitze stieg unerträglich.

Ein einzelnes Stück Panzerung löste sich an der Innenseite der Pilotenkanzel und sauste wie in Zeitlupe auf Lucius zu, mit einer eher reflexartigen Bewegung brachte er seinen Brustkorb aus der Bahn und das glühend heiße Metal drang statt dessen in die rechte Schulter des Steiner Hauptmannes ein.
Beißender Schmerz stieg in ihm auf, der Duft nach verbranntem Fleisch erfüllte das Cockpit und Lucius krachte schmerzverkrümmt in die Gurte seines Sitzes.
Der Mech strauchelte, lediglich von den Nervenimpulsen seines Piloten aufrecht gehalten, der versuchte sich den Schmerz zu verbeißen und die Kontrollen hart in den Händen behielt.

Bis zu dem Zeitpunkt, als eine Nickel-Eisen Kugel laut krachend in das ohnehin schon schwer beschädigte rechte Mechbein einschlug und es vollends abriss.

Der Salamander neigte sich zu Boden und schlug hart auf.
Das letzte was Lucius Gedanken beherrschte, war das grüne Gras, dass auf die geborstene Pilotenkanzel zu schoss.

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Starcolonel Kurt Sehhilfe, Clan SeeBug
25.02.2005 21:24 Andai Pryde ist offline E-Mail an Andai Pryde senden Homepage von Andai Pryde Beiträge von Andai Pryde suchen Nehmen Sie Andai Pryde in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Andai Pryde in Ihre Kontaktliste ein
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Passagierschiff Perlende Träne angedockt an Sprungschiff Diablo
Nadirsprungpunkt Zürich System, Chaos Mark

21. Mai 3065


Lächelnd kam Lydia aus ihrer Nasszelle und beobachtete, wie sich der nackte Brustkorb ihres Bettgefährten leicht senkte und wieder hob.
Die letzten Tage waren sehr angenehm gewesen und Tsui hatte sich als überaus angenehmer Begleiter und Gesprächspartner erwiesen.
Die Unterhaltungen mit ihm waren überaus erfrischend gewesen, von der Politik der Konföderation Capella, wie auch einigen höchst exotischen Plätzen und Planeten, sowie Sitten, die sie wohl nie verstehen würde.
Dafür konnte sie ihrerseits mit interessanten Geschichten über die Clans aufwarten, was Tsui mit überaus neugierigen zuhören bestaunt hatte. Dann hatte Lydia die Dreistigkeit besessen ihm von ihrem Jäger vorzuschwärmen und war mit ihm in den Simulator gestiegen, er war nicht sonderlich gut gewesen, aber seine Behauptung er könne fliegen, hatte zumindest gestimmt, zumindest auf den Punkt Schub geben und geradeaus fliegen...nun ja die ein oder andere Kursänderung wollte sie ihm dann zu gestehen.

Tja und jetzt lag er hier, in ihrem Bett, in ihrem Quartier und schlief den Schlaf der Gerechten, so wie die letzten Tage auch.
Manchmal war auch so etwas überaus erfrischend.
Leider würde es schon bald vorbei sein. Der Sprung nach Outreach war in etwa einer Stunde angesetzt. Dann folgte der Flug zum Planeten, der voraussichtlich eine Woche in Anspruch nehmen würde und dann wäre alles wieder vorbei.
Für Lydia war klar, dass sie getrennte Wege gehen würden. Sie hatte vor Söldner zu werden. Der Gedanke daran gefiel ihr nicht, aber als ehemalige lyranische Offizierin hatte sie wenig Interesse, in einem aussichts- und sinnlosen Kampf verpulvert zu werden.

Sie lächelte wieder i Richtung Tsuis und musterte noch einmal seinen Körper. Er war etwas bleicher, als die meisten Asiaten und hatte einen drahtig, athletischen Körper. Auf ihre Anfrage hin hatte er zugegeben, dass er Thai Chi praktizierte und darin recht gut war.
Allerdings hatte bei dem Angebot es ihr beizubringen Lydias Interesse aufgehört. Sie betäschelte kurz ihren kleinen Bauchansatz.
Nein, ich bin Pilotin und keine Kampfsportlerin, dafür bin ich nun wieder nicht fit genug.
Bei einem weiteren Blick zu dem Mann im Bett, fiel ihr wieder die Narbe auf, die sich quer über den Rücken, beinahe Parallel zur Wirbelsäule zog.
Sie ging zum bett, hielt das Handtuch fest, dass sie sich um den Körper geschlungen hatte und setzte sich vorsichtig, auf das weiche material des Bettes, um dann über die leicht rosafarbene Verletzung zu streiche.
Sie war rau und weich zugleich, hatte etwas entstellendes, aber auch faszinierendes, was Lydia verwunderte, prinzipiell ekelte sie sich vor solchen dingen, es war nicht nur ein Zeichen von Schwäche, sondern auch von Unfähigkeit, zwei Dinge die sie allerdings mit Tsui nicht in Verbindung bringen konnte. Bisher war er immer sehr selbstsicher aufgetreten, auch wenn man erkannte, dass er sich voraussichtlich nicht mit ihr messen würde können.

Tsui brabbelte irgendetwas und drehte sich leicht weg. Vorsichtig zog Lydia ihre Hand wieder weg und lächelte leicht.
Er konnte so süß sein, wie er dort lag, den kopf tief in das Kissen gedrückt und den Speichel, der leicht aus seinem Mundwinkel lief.
Noch immer lächelnd griff sie zu ihrer Wasserflasche und schraubte den Deckel auf.
Es war zwar verboten solche Flaschen auf Raumschiffen zu nutzen, wegen der Schwerelosigkeit und so weiter, aber Lydia interessierte das herzlich wenig, zur Zeit war Schwerkraft vorhanden und wenn es auch nur durch die leichte Bewegung der Diablo kam, die in Position glitt für den nächsten Sprung.
Sie hob die Flasche an und trank einen Schluck vom erfrischenden, kühlen Nass.
Dann setzte sie die Flasche wieder ab, verschloss sie und ließ sie los.
Eher schwebend als fallend glitt sie bei der geringen Schwerkraft zu Boden.
Lydia ergriff sie wieder und stellte sie zurück in die vorgesehene Halterung für Getränke.
Wer hatte schon Lust eine Plastikflasche gegen den kopf zu bekommen, bei einem härtere Manöver.
Noch ein blick zu Tsui, dann stand Lydia auf und begab sich wieder in die Nasszelle.
Dort angekommen, rubbelte sie sich die Haare trocken und streifte sich ein leichtes Nachtgewand über.

Dann schlich sie sich zurück in den Hauptraum und in die warme Koje.
Zwei kurze Momente später lag sie entspannt, erfrischt und angekuschelt an Tsui und lächelte die Decke an.
Ihr Blickfeld verschwamm leicht und mit einem Blinzeln glich sie es wieder aus.
Sie warf einen Blick auf die Uhr.
Kurz vor Mitternacht. Bald ging es nach Outreach. Wieder verschwamm ihr Blickfeld.
Irritiert stellte Lydia fest, dass es nicht verschwand, sondern sich nach und nach verstärkte.
Sie richtete sich auf und sank urplötzlich wieder zurück in die Kissen.
Sie öffnete den Mund, doch eines leisen Tsui, kam nur ein Krächzen hervor.
Ihr rechter Arm begann zu zittern. Kurz darauf gefolgt vom linken.
Dann spürte sie ein unnatürliches Kribbeln, dass sich ihre Gliedmaßen entlang zog.
Was geschah hier. Kraftlos blickte sie zu Tsui.
Hatte er etwa...nein, niemals.
Plötzlich schlug dieser die Augen auf.
Eine unnatürliche Kälte starrte sie an und dann verzogen sich seine Mundwinkeln zu einem trockenen, humorlosen Lächeln.
Schwärze umfing Lydia und sein Gesicht brannte sich für immer auf ihrer Netzhaut ein.

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Starcolonel Kurt Sehhilfe, Clan SeeBug
25.02.2005 21:25 Andai Pryde ist offline E-Mail an Andai Pryde senden Homepage von Andai Pryde Beiträge von Andai Pryde suchen Nehmen Sie Andai Pryde in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Andai Pryde in Ihre Kontaktliste ein
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Harlech Spaceport, Harlech
Outreach, Chaos Marken

22. Mai 3065


Es war inzwischen einen Tag her, dass sich Tsui seiner schönen Gönnerin entledigt hatte und bisher war nicht weiter verdächtiges passiert.
Weder fahndeten die Dragoner offiziell nach einem Mörder, noch hatte jemand ihm unangenehme Fragen gestellt.
Das schicke Stück, dass ihm die nette Dame überlassen hatte und auf das er schon den ganzen Flug über scharf gewesen war stand in einem Hangar auf Raumhafen unter falschen Namen und bezahlt für zwei Wochen.
Etwas grummelnd blickte Tsui auf sein Geld, es würde kaum noch reichen um einen weiteren Tag ranzuhängen, aber bis dahin wollte er eh nicht mehr hier sein.
Es war leicht gewesen, diese Lydia war nur zu gutgläubig und zu fasziniert von ihm gewesen, dumme Davion Huren, sie waren alle gleich.
Tsui Wie hielt nun auf die Hiring Hall der Wolfs Dragoner zu, die in einiger Entfernung vom Spaceport aufragte.
Als er sich durch die Menge in die riesige Halle vorgekämpft hatte und an ein Terminal trat, wurde aus Tsui Wie, To-wai Zhai, ehemaliger Capellanischer Bürger und Mitglied einer als vermist geltenden Söldnereinheit.
Besitzer eines Clan Omni Luft-Raumjägers und ausgebildeter Pilot.
Zufrieden blätterte To-wai durch die Kontraktlisten und musterte die Einträge, nichts wirklich interessantes und lohnenswertes.
Dann klickte er auf ein Icon und aktivierte somit seinen Steckbrief, der automatisch, an die vorher eingerichtete Suchmaske angepasst und an die daraus herausfallenden Einheiten geschickt wurde.
Dann drehte To-wai sich um und prallte genau gegen die Brust eines Hünenhaften Mannes.
Mit zu Schlitzen verengten Augen musterte dieser ihn grimmig, während der kleine Capellaner sich beinahe den Nacken ausrenkte, bei dem Versuch nach oben zu schauen.
„Surat, pass gefälligst besser auf, wo du hintrittst!“
Somit war die Frage aus dem Raum, ob es sich nur um einen extrem großen Menschen oder einen Clan-Elementar handelte.
Diese Genetisch gezüchteten und auf den Kampf optimierten Personen hatten To-wai schon immer eine gewisse Faszination abgerungen, auch wenn er sie bisher nie persönlich zu Gesicht bekommen hatte.
Jetzt konnte er einen solchen aus nächster Nähe bewundern.
Oder vielmehr dessen Rücken, als sich der Krieger an ihm vorbei in Richtung der Terminals schon, die kaum einen Meter entfernt standen.
Unwillkürlich blickte To-wai auf den Schirm, als der Elementar seine Suchmaske ausfüllte.
Anscheinend sucht er eine Einheit, die Clan Gefechtsrüstungen in Besitz hatte, aber jedoch nichts mit Wolfs Dragonern oder den Kell Hounds am Hut hatte.
Vielleicht ei Nepelparder Renegat, schoss es ihm durch den sinn.
Dann drehte der Capellaner sich um und verließ die Hiring Hall.

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11.04.2005 23:45 Andai Pryde ist offline E-Mail an Andai Pryde senden Homepage von Andai Pryde Beiträge von Andai Pryde suchen Nehmen Sie Andai Pryde in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Andai Pryde in Ihre Kontaktliste ein
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noch ein kleiner Heißmacher von ironheart :

An Bord der SKULLCRUSHER im Abflug an den Nadir-Sprungpunkt
Bryant, Chaos-Marken
??. Mai 3065

Die Lagerhalle der SKULLCRUSHER lag in relativer Dunkelheit, vor allem in der hinteren Ecke, in der Denny auf einer kleinen Truhe saß und auf eine Reihe von Särgen starrte. Er wusste nicht, wie lange er hier schon saß, aber es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Und seine Gedanken kreisten immer und immer wieder um dieselben Gedanken. Wie hatte er nur so versagen können? Welcher Teufel hatte ihn geritten, das Leben seiner Leute aufs Spiel zu setzen? Egal was Danton und die anderen sagten, er hatte viele Menschen auf dem Gewissen. Hätte er sich nicht den Peilsender unterjubeln lassen, wären sie vermutlich unbeschadet durch diese Mission gekommen und gute, fähige Männer und Frauen wie Sagrudson hätten nicht mit ihrem Leben für diesen Einsatz gezahlt, oder wären verkrüppelt oder schwer verletzt worden wie Doc Doolittle oder Sergeant Caprese. Und was noch schwerer wog, sein bester und einziger Freund wäre nicht gestorben. Gestorben für einen Klumpen Metall. Gestorben, weil er seiner Sucht nicht hatte widerstehen können. Wie sollte er es Hanks Frau sagen? Wie sollte er es seiner kleinen Tochter beibringen, die ihren Vater nicht wieder sehen würde, nie wieder?
Dennys Blick wanderte von Hanks Sarg zu seinen Füßen, dann zu seinen Händen. Wie in Trance griff er nun zu seiner Beretta, die in seinem Holster steckte. Dann zog er die Waffe und betrachtete das Familienerbstück mit dem im Griff eingearbeiteten Wappen und wog die Pistole in seinen Händen. Schliesslich entsicherte er die Waffe und hielt sie sich in den Mund. Ein paar Sekunden verharrte er und zog sie dann doch wieder raus, weil er würgen musste. Wut brandete in ihm hoch. Nicht mal das bekam er noch hin.
„Und was ist jetzt?“
Dennys Kopf flog zu dem Mann hinüber, der aus dem Schatten eines Containers trat. Decius Metellus hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte ihn aus kalten Augen an. „Gibst du deinem jämmerlichen Leben endlich ein Ende oder nicht?“
Denny antwortete nicht, sondern starrte stattdessen wieder zurück zu den Särgen seiner gefallenen Kameraden. Zum Sarg seines Freundes, für dessen Tod er sich verantwortlich fühlte.
„Du würdest uns allen einen Gefallen tun, Dukic. Du bist arrogant, überheblich und bist eine Gefahr für jeden unter deinem Kommando. Mach ein Ende, dann werden wir es alle einfacher haben. Sonst kommst du vielleicht noch eines Tages wieder und der Major in seiner unermesslichen Güte wird dir eine zweite Chance geben, die du nicht verdient hättest. Beende es hier, mach Schluss, keiner wird dich vermissen!“
Denny blickte auf die Waffe in seinen Händen. Es war so leicht, Mund auf, Waffe rein und abdrücken und er wäre alle seine Probleme los. Sein schlechtes Gewissen, seine Versagensängste, seine Schuldgefühle - all das wäre ein für alle Mal vorbei.
Doch etwas hinderte ihn, ein simpler Gedanke ließ sich nicht abschütteln. `Willst du SO sterben?` fragte er sich selbst.

Und dann stand er abrupt auf, streckte den Rücken durch und die Beratte wieder in sein Schulterholster. Mit zwei schnellen Schritten war er ganz nah an dem Sergeant Major..
„Geh´ zur Hölle“ war das einzige, was er dem Marianer zuraunte. Dann ging er an ihm vorbei zu seinem Quartier. Er musste sich seinen Ängsten stellen, er musste Hanks sterbliche Überreste überführen lassen.
Und dann würde man sehen.
Als er sich mit schnellen Schritten von Decius Metellus entfernte, sah er nicht, wie dieser die Arme vor der Brust kreuzte und zufrieden lächelte.

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Charles Decaroux und seine Kommando-Platoon trainierten im großen Hangar der ROSEMARIE um in Form zu bleiben. Er beobachtete die vierzig Männer und Frauen, die ihm nach Bryant geblieben waren, als sich der Kommandeur der Chevaliers an seine Seite stellte.
„Was kann ich für dich tun, Germaine?“
„Ich wollte mit dir über Evander Povlsen reden, Charly. Ich habe ihn meinem Stab zugewiesen und plane ihn für die Gegenspionage einzusetzen. Du hast bei der letzten Einheitsbesprechung nichts dazu gesagt und ich wollte deine Meinung dazu hören. Also, was hältst du davon?“ Auch wenn Charles Decaroux vom Range her nur ein First Sergeant war, und das auch erst seit kurzem, band ihn Danton in viele seiner Entscheidungen ein. Zumal er als Leiter der Kommandos gerade in dieser Sache mitreden sollte.
Doch Decaroux verschränkte nur die Arme vor der Brust und presste ein „Mach was du willst hervor.“
Danton runzelte die Stirn. „Er könnte sehr nützlich für uns werden, glaubst du nicht auch?“
„Er könnte uns bei der ersten Gelegenheit verlassen, auf Nimmerwiedersehen verschwinden und untertauchen.“
Germaine Danton schüttelte den Kopf. „Nein, wo sollte er sonst hin? Die Spinne war mit ihm dermaßen unzufrieden, dass sie eine offizielle Beschwerde bei der Söldnerkommission aufgegeben hat. Inklusive eines Tipps an die Dragoner, wer für den Ärger in der letzten Silvesternacht verantwortlich gewesen ist. Natürlich hat Evander ohne die Zustimmung der Bryanter gehandelt, wenn Du verstehst.“ Danton zuckte mit den Schultern als er fortfuhr. „Ich denke nicht, dass Povlsen je wieder einen Fuß auf Outreach setzen kann, geschweige denn dort einen neuen Kontrakt finden würde.“
„Ich traue ihm nicht, Germaine. Er ist ein Ex-LNC-Agent, wie du weißt und ich bin überzeugt davon, dass er nur eine Rolle spielt. Alleine schon sein Verhalten, als wir ihn in Leipzig aufgegriffen haben. Glaubst du wirklich ein so hartgesottener Agent verhält sich so?“
„Er hat eine harte Zeit durchgemacht, seinen Partner verloren…“
„Ach was, die Aufnahmeprüfungen als Agent sind schon härter, als das was er in Leipzig durchgemacht haben soll. Und Leute wie Povlsen haben keine Partner. Er wird uns bei der erstbesten Gelegenheit verraten und dann bliebe ihm immer noch Galatea oder er könnte doch wieder zurück in den Bürgerkrieg.“
„Beides nicht gerade die besten Aussichten, oder?“ Danton verzog sein Gesicht zu einem Grinsen, in der Hoffnung, dass sein Chef der Spec-Ops es ihm nachmachen würde. „Komm schon, Charly, natürlich weiß ich, dass dieser Povlsen nicht mit offenen Karten spielt. Aber wir können nach Bryant nicht mehr allzu wählerisch sein, oder? Ich lasse jemanden wie ihn lieber für mich arbeiten, als gegen mich. Und du mußt zugeben, dass sein Einsatz in der Kaserne und die anschließende Flucht ein ganz schöner Husarenritt gewesen ist.“
Decaroux blickte ihn aus wütenden Augen an. „Genau darum geht es, Germaine. In dieser Nacht sind Kameraden von uns gefallen und verletzt worden, falls du das vergessen haben solltest?“
Jetzt war es an Germaine wütend zu werden. Eiskalt erwiderte er: „Denke ja nicht daran, dass ich auch nur einen von Ihnen vergessen hätte: Sergeant Terry Koczarek und Private Malcolm Grady sind in Erfüllung ihrer Pflicht gefallen. Soll ich dir ihre Dienstnummern nennen, oder vielleicht die Namen der Hinterbliebenen?“ Dantons Stimme war sehr scharf geworden, schärfer als es bei Freunden sein musste.
„Und was ist mit Leipzig? Mit all den Männern und Frauen, die dort ihr Leben verloren haben? Wirst du auch bei deren Hinterbliebenen vor sie treten und Ihnen sagen: Oh, es tut mir leid, dass eure Angehörigen tot sind. Und ach übrigens, einer der Hauptverantwortlichen tut jetzt Dienst bei den Chevaliers.“
„Povlsens Peilsender hat uns dort die Carters Crusaders auf den Hals gehetzt, aber sowohl Dvensky als auch Blakes Wort hätten unseren Standort dort so oder so herausgefunden. Vergiß nicht den Aufklärer, der unsere Position ebenfalls verraten hat. Du kannst Povlsen nicht die Schuld für die Kampfhandlungen in Leipzig in die Schuhe schieben. Er hat nur einen Auftrag ausgeführt. Verflucht Charly, man möchte meinen, dass Du ein persönliches Problem damit hast.“
„Natürlich habe ich ein persönliches Problem damit, Germaine. Greta Caprese wird vielleicht nie mehr einen Einsatz haben, ich habe eine Menge gute Leute verloren…“
„Umso wichtiger, dass wir einen Ersatz kriegen, oder? Povlsen kann seine Schuld an den Chevaliers auf sinnvolle Art und Weise abarbeiten statt das sich einige Leute nur ihre Rachegelüste befriedigen können.“
„Ausgerechnet du mußt mir Rachegelüste vorwerfen? Hah…“ Decaroux lachte bitter auf und auch Danton erkannte seinen Fehler. Hatte ihn seine Rache nicht auch zu vielem getrieben? Doch Decaroux war mit seiner Standpauke noch nicht fertig. „Germaine, ein guter Kommandeur muß vor allem auch die Stimmung in der Truppe wahrnehmen. Bei den Chevaliers ist nicht nur alles Friede und alle sind Freunde. Frag dich doch mal, warum uns so viele freiwillig verlassen haben, häh? Doolittle, Dukic, Trent, Ferrow und noch einige mehr.“ Germaine setzte zu einer Antwort an, doch Charles Decaroux ließ ihn nicht ausreden. „Da wo ich herkomme, Germaine, kommt erst das Corps, dann der Rest. Ein guter Kommandeur muß auch mal harte Entscheidungen zum Wohle der Einheit treffen.“
Bei jedem anderen Menschen wäre Dantons Zorn hervorgebrochen, doch Decarouxs Worte machten ihn nachdenklich. „Du weißt, dass das verdammt unfair ist, oder?“
„Nun Germaine, darum bin ich nie Offizier geworden. Es ist dein Job, diese Sache zu entscheiden. Nimmst du ihn auf, ohne dass die Leute zu ihrer Genugtuung zu kommen, verlierst du vielleicht alte Freunde. Lieferst du ihn an diejenigen aus, die noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen haben, wie z.B. Dvensky oder die Wolfs Dragoner mußt du das mit deinem Großmut und deinem Gewissen vereinbaren.“ Decaroux zuckte mit den Schultern, jetzt nachdem er sich die Sache von der Seele geredet hatte anscheinend deutlich beruhigt. „Du bist nicht um diese Entscheidung zu beneiden, alter Freund.“
Mit diesen Worten ging der grossgewachsene Kommando-Soldat und ließ einen nachdenklichen und schweigsamen Major hinter sich, der noch eine Weile vor sich hinstarrte und an einer schweren Entscheidung zu knabbern hatte. Doch es dauerte nicht lange, als sich sein Gesicht aufhellte und er mit einem entschlossenen Gesicht davon stampfte.

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Wird fortgesetzt...

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