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Zum Ende der Seite springen Chevaliers II.Season Zweiter Thread
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eikyu eikyu ist männlich
Colonel


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" Wie kommt es eigentlich, das du, Kitty, bei uns bist? Ich meine, wenn das Stimmt was dein Bruder Tomi sagt, müsstest du eigentlich für jede Einheit eine Bereicherung sein." fragte Olli.
Tomi hatte viel über Kitty gesagt, nachdem er erstmal wusste, das sie hier war. Sie war nicht nur seine grosse Schwester, sondern auch für ihn sowas wie ein...Vorbild.
Auch wenn man vieles für übertrieben halten konnte, was Tomi so von sich gab, ein Kern Wahrheit blieb doch. Wie erwartet antwortete Kittty nicht, sie sah nur ihren Bruder an, deutete mit den Fingern ein Rechteck an.
"Ah, der Brief. Olli, ich zeige dir nachher den Brief den sie mir nach ihrer Entlassung geschrieben hatte, aber lass uns erstmal aufessen. Insbesondere du Olli. Lady Simstein hat mir aufgetragen, ich sollte mal ein bischen mehr darauf achten, das du isst. Denn du wirkst teilweise wie ein hungrieger Wolf, wenn du arbeitest. Kitty, stell dir vor, er muss volle zwölf Stunden arbeiten, weil viel ansteht. Meinst du er macht auch nur eine Pause, um vielleicht mal etwas zu essen? Nein. Er hört erst auf, wenn er fertig ist, man muss ihn förmlich dazu zwingen mal ne Pause zu machen."
"Aber..." wollte Olliver einwenden.
"Nichts aber. Jetzt essen, und zur Belohnung der Brief." diesmal blieb Tomi hart. Er wusste das er das richtige tat.

Nach dem Essen hielt Tomi sich an das Versprechen, er holte den besagten Brief aus seinen Zimmer und zeigte ihn Olliver. Als er ihn öffnete fiel ihm sofort auf, das dieser Brief handgeschrieben war, ein echter Brief und das zu der heutigen Zeit. So ein Brief konnte Monate brauchen bis er ankam...dafür kostete er auch nichts, obwohl der Empfang eher selten war, man musste schon Leute kennen, um solch einen Brief überhaupt zustellen zu können.
Während er las beobachtete Kitty ihn genau und erinnerte sich an die Vergangenheit:

>>Kitty suchte am Hubschrauber nach den merkwürdigen Klappern von vorhin. Während des Landemanövers fing es plötzlich an zu klappern, und das einzige könnte die Panzerplatte sein, die die Techs neu angebracht hatten, so dachte sie.
Also betrachtete sie die Platte genau, fuhr mit den Finger oben entlang, dann an den Seiten. Dafür musste sie natürlich in die Hocke gehen, als sie die Unterkante entlang strich. Und da war auch etwas locker...
Plötzlich spürte sie eine Hand, nicht etwa nur an ihren Hintern, sondern zwischen ihren Beinen!!!
Jemand hatte ihr, als sie so in der Hocke stand, von hinten eine Hand zwischen die Beine gesteckt, wollte wohl gerade etwas sagen.
Doch wer auch immer das war, hatte nie mit der Reaktion von Kitty gerechnet.
Sie fasste die Finger der fremden Person mit der einen Hand, bog diese um während sie ihr ganzes Gewicht auf diese Hand setzte, sich so zu sagen hin plumpsen lies. Gleichzeitig schlug sie mit den Ellbogen rückwärts, ohne was zu sehen, sie hatte nur den Schmerzlaut der Person gehört, und hörte jetzt wieder einen als der Ellbogen voll die Nase des Gegners traf.
Jetzt, da sie wusste das ihr Gegner getroffen und kurz benommen war, stand sie wieder halb auf, stützte das Gewicht auf die eine Hand, drehte sich mit den Knien voran und traf wieder, wenn auch nicht mit viel Kraft. Nun stand sie, während ihr Gegner am Boden kauerte, als sie unerwartet von Links angerempelt wurde. Doch sie lies sich nicht gross aus den Gleichgewicht bringen. Statt zu weichen, hielt sie stand, drückte den Kopf des neuen Angreifers nach hinten, trat ihm gleichzeitig richtig hart auf die Füsse. Als er von ihr ablies, ihr Platz gab, schlug sie zu. Erst jetzt merkte sie das es sich bei den neuen Gegner um einen Jugendlichen handelte...dann war der andere wohl auch einer.
Sie versuchte ihren Angriff zu stoppen.
Doch dann rief der erste Angreifer: "Du Schlampe, das wirst du mir büssen." dabei hörte sie ein merkwürdiges Geräusch, so als ob etwas schnappen würde. Sie dachte an ein Klappmesser...
Da sie ungefähr wusste wo der erste Gegner noch stand, vermuten konnte wo er jetzt war, trat sie nach hinten aus, traf voll seine empfindliche Mitte. Sie war so in Schwung das sie ihren Schlag nicht bremsen konnte, als sie erkannte wer da stand. Wieder traf sie die Nase.
Unangenehmerweise war dieser Jugendliche, der sie unflätig berührt hatte niemand anderes als der pubertäre Sohn des Arbeitgebers ihrer Einheit. Und der andere war sein Freund...

Nun stand sie vor ihren Kommandeur der ihr nun bedauernd sagte: "Auch wenn sie vom Gericht frei gesprochen wurden, weil es Zeugen gab, die bestätigten das der Junge sie sexuell belästigte, und auch sonst viel für Sie spricht, habe ich ein ernsthaftes Problem. Der Junge will Wiedergutmachung, und sein Vater ist nicht immun gegen dessen Rachegedanken. Er hat mir ein einfaches Ultimatum gestellt: entweder sie gehen, oder wir verlieren den Kontrakt. Es gibt keinen Grund sie zu kündigen, den ihre Arbeit als Staffelführerin ist immer sehr zufriedenstellend, doch muss ich auch das Wohl der Einheit bedenken. Wir können es uns nicht leisten, diesen Kontrakt zu verlieren... Kurzum ich möchte ihnen nahelegen zu kündigen, für das Wohl der Einheit."
Nach einigen weiteren Worten, einer kurzen Verhandlung über weitere wichtige Dinge, gab Kitty nach. Es hatte wirklich keinen Zweck, sich mit einen Auftraggeber anzulegen. Das Wohl der Einheit lag auch ihr sehr nahe. Wohl oder übel würde sie nach Outreach zurück fliegen, vorher noch ihren Bruder schreiben, wo auch immer er gerade sein würde...und natürlich ihren Eltern.
Und das wo sie gerade erst, vor zwei Monaten, ihren eigenen Hubschrauber der Einheit vorgestellt hatte, den Ripper...<<

Ruhig gab Olli den Brief zurück.
"Blöde Situation" sagte er nur. Der Brief war so geschrieben das man fast neutral bleiben konnte, mehr wie ein Bericht. Allerdings half dies auch, die Sache zu verstehen.
"Hey, schaunicht so betrübt. Lass uns lieber noch ne Runde Joggen gehen, n paar Kilo abarbeiten, sonst shen wir alle irgendwann noch so aus wie Sonja" meinte Tomi.
Alle drei waren geertenschlank, im Gegensatz zu Sonja, den die war zwar nicht Dick aber doch recht...gemütlich...von der Form her.
DEr Gedanke alleine reichte aus, Ollis Stimmung wieder zu heben.
"OK. Wer zuletzt bei Kittys Heli ankommt..." sagte er.
"hey ich wollte Joggen, nicht rennen" maulte Tomi, sah aber auch das Olli nicht rannte, sonder tatsächlich eher joggte, den Rennen auf dem Kasernengelände war verboten, in der Freizeit, ausser in der Turnhalle, oder den Sportarrial.
07.05.2003 05:12 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
Faraday77
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Der Zielerfassungsalarm schrillte durch das Cockpit des Kampffalken, als auch schon Kurzstreckenraketen wie ein Hagel Pfeile auf Mikos Maschine zuschossen. Das im Kopf montierte Raketenabwehrsystem feuerte singend und verstummte dann plötzlich. Keine Munition mehr, schoß es der Pilotin durch den Kopf, als sie sich auf den Einschlag der übrig gebliebenen Raketen vorbereitete. Simulierte Explosionen überzogen den leichten Mech, den sie jedoch ohne Probleme über den per Neurohelm mit ihrem Gleichgewichtssinn verbundenen Gyroskop aufrecht hielt. Auf dem Schadensdiagramm wechselte die Anzeige für den linken Torso auf ein beunruhigendes Rot. Sie erwiderte das Feuer mit einer Salve der im rechten Arm ihrer Maschine eingebauten Impulslaser; die Speere aus gebündelten Licht verfehlten jedoch das Ziel, als der Angreifer sich hinter einen Hügel duckte.

Miko beschleunigte den Falken in Richtung eines Wäldchens, um eine günstigere Feuerpositionen zu beziehen und den Wärmetauschern die Gelegenheit zu geben, die von den Lasern verursachte Hitze abzuführen. Sie warf immer wieder kurze Blicke auf ihr Radar, konnte ihren Gegner jedoch nicht entdecken. "Mattaku!" Sie schlug zornig auf die gepolsterte Armlehne ihres Pilotensitzes. Wo ist der Kerl schon wieder hin?!

Miko mußte zähneknirschend zugeben, das ihr Gegner besser war als sie ihm ursprünglich zugestanden hatte. Sie und Finnegan lieferten sich nun schon seit einer knappen halben Stunde ein Katz-und-Maus-Spiel in diesem hügeligen, leicht bewaldeten Gelände einige Klicks von der Basis der Chevaliers entfernt und ihr dreißig Tonnen schwerer Mech - bis auf die Höchstgeschwindigkeit dem Kabuto Finns in allen Bereichen überlegen - hätte schon längst kurzen Prozess mit der leichteren Maschine machen sollen. Unglücklicherweise schien ihr Gegner nicht der gleichen Ansicht zu sein. Er nutzte seine Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit aus, um sie in klassischer Guerillamanier aus einer Richtung zu überfallen, aus der sie ihn nicht erwartete. Erschwerend kam hinzu, das ihr Raketenabwehrsystem inaktiv war, wodurch die Blitz-Lafetten ihres Gegners an Effektivität gewannen. Leichter Regen setzte ein, als sie die Deckung der Bäume erreichte. Großartig, dachte sie säuerlich. Der Kabuto läuft so schon kühl, aber nun kann ich Infrarot praktisch vergessen.

Sie wechselte auf MAD und überdachte ihre Situation. Sie hatte einiges an Panzerung eingebüßt, genauso wie Finn. Jedoch hatte er den Kampf mit weniger Panzerung als sie begonnen und seine vorletzte Attacke hatte ihn bereits den linken Arm seines Mechs gekostet. Das Radar piepte. Etwas bewegte sich an der Peripherie ihres Erfassungsbereiches. Ein kaltes Lächeln umspielte Mikos Lippen, als sie beschleunigte und ihren Kampffalken auf den Ursprung des Signals hin lenkte. Zeit es zu Ende zu bringen.

*


Miko fixierte die Beinaktivatoren, fuhr den Reaktor herunter und kletterte die Metalleiter zum Hangarboden hinab, wo Finnegan sie bereits erwartete. Er warf ihr ein mitgebrachtes Handtuch zu, das sie dankbar lächelnd annahm und sich damit den Schweiß von Gesicht und Nacken wischte.

"Ein guter Kampf, Finnegan-san. Sie haben mir einiges an Kopfschmerzen bereitet." Finn neigte leicht den Kopf. "Das Kompliment kann ich erwidern. Sie führen ihren Mech gut."

"Warum haben Sie nicht beide Lafetten bei unserem letzten Schußwechsel eingesetzt, wenn ich fragen darf?" Ihr Gegenüber zuckte kurz mit den Achseln. "Eine der Lafetten arbeitete nicht richtig. Entweder löste sie mit Zeitverzögerung oder gar nicht aus. Ich werde es den Techs melden." "Ich verstehe. Nun, für heute sind wir fertig. Ich danke ihnen für den Kampf ? und ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit." Finn deutete eine leichte Verbeugung an. "Gleichfalls. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden..." Sie nickten einander zu und Finn marschierte dann in Richtung Hangartore davon.

*


Miko sah dem Mechkrieger hinterher. "Er ist weg. Du kannst jetzt herauskommen, Germaine." Sie drehte sich halb zu dem näherkommenden Major hin, der sie bis dato aus dem Schatten eines Mechs heraus beobachtet hatte. "Was hältst du von ihm, Miko-chan?"

"Er ist gut...besser als ich", fügte sie nach einer kleinen Pause hinzu und wich dabei Germaines Blick aus. "Er ist ein guter Schütze und ebensolcher Pilot, er hat ein Gespür für Taktik - und er behält vor allem einen kühlen Kopf. Sogar als ich ihn mit meinem Sturmangriff überraschte und seine Maschine ausschaltete, feuerte er seelenruhig weiter und verpaßte mir noch Treffer in den Reaktor und ins Gyroskop." Sie sah Germaine nun direkt in die Augen. "In einem ausgeglichenen Gefecht hätte er mich ohne Probleme erledigt, Aniki."

Dieser legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Mach dich nicht kleiner als du bist, Miko", lächelte er die jüngere Frau an. "Du hast mir meine Frage noch nicht ganz beantwortet." "Das stimmt, entschuldige." Sie atmete einmal durch. "Ich denke, wir werden uns zusammenraufen und ein gutes Team abgeben." Germaine nickte. "Das wollte ich wissen."

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09.05.2003 22:45 Faraday77 ist offline Beiträge von Faraday77 suchen Nehmen Sie Faraday77 in Ihre Freundesliste auf
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Waffentest Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

„Hey, Olli, wir beide sollen uns gleich um den Waffetest kümmern.“ Sagte Tomi aufgeregt.
„Waffentest? Du meinst ne Simulation, oder?“
„Nein. Einen richtigen Test. Bei Trents Kabuto wurde eine der Rakettenlafetten ausgetauscht …nun komm schon…“ Tomi war aufgeregt wie noch nie, das merkte auch Olli.
Olliver beeilte sich, seine Arbeit zu beenden, Standardwartung am Gyroskop eines Kriegshammer IIC. Endlich war er fertig, musste nur die Luken wieder schliessen und die Arbeitsmaterialien an ihren Platz zurück bringen.
„Ok, lass uns gehen.“ Sagte Olliver. Erleichtert atmete Tomi auf.
„Endlich, das dauert ja wieder ewig bei dir…“
„Mach mich doch nicht immer so fertig, und das schon am frühen Morgen…“ Olli schüttelte den Kopf, seine Entrüstung war nur gespielt.
„Früher Morgen? Wir haben jetzt Nachmittag.“
Während sie zum Waffentestbereich eilten fragte Olli weiter: „Warum bist du so aufgeregt? Dürfte doch eigentlich nichts besonderes sein. Und warum nimmst du mich mit, du weist doch das ich mit Waffen nichts am Hut habe.“
„Lady Simstein sagte, das ich den Waffentest machen und dich mitnehmen soll. Ich soll ihn machen, nur mit dir. Ich. Das ist das erste mal das ich etwas alleine machen darf, ohne einen Vorgesetzten, den jetzt habe ich das Sagen. Zumindest bei diesem Test“ Jubelte Tomi.
Es war nicht weit bis zum Testgelände. Gerade als sie ankamen, tauchte auch der Kabuto auf. Tomi beeilte sich etwas, um den Mech einzuweisen, den er sollte an einer bestimmten Position stehen, damit der Test auch stattfinden konnte.
Dann öffnete er eine der Luken am Mech, um die Diagnosekonsole mit ihm zu verbinden, sowie das Kommunikationskabel. Beide Kabel führten in den kleinen Bunker nebenan.
Für Olliver war es das erste mal, das er solch einen Bunker betrat und dementsprechend war er auch etwas neugierig. Er verfolgte die Kabel, sie gingen auf der einen Seite in den Bunker hinein, neben und auch oberhalb der dicken Stahltür, kamen auf der anderen wieder heraus und dort direkt in die Konsole hinein, die sich auf der ganzen Front erstreckte. Auf der anderen Seite gab es noch eine Tür, die ebenfalls nach draussen führte, für alle Fälle. Olli erinnerte sich an mehrere Schreckgeschichten über Unfälle bei Waffentests, Beispielsweise das bei einen Zeus die Raketten in der Lafette explodierten, die Schockwelle auch die restliche Rakettenmunition erfasste. Dieses sprengte den Arm des Zeus ab, der daraufhin auf den Bunker fiel. Nur durch den zweiten Ausgang konnten sich die Techs retten.
Durch die Fenster konnte Olliver nach draussen sehen, auf das Waffentestgelände, wenn auch nicht unendlich weit, da die Fenster nur knapp über Bodenhöhe lagen, so das der ganze Bunker nicht mehr als einen Meter aus der Erde ragte.
„Was genau ist los mit den Mech?“ wollte Olliver wissen. Vermutlich langweilte sich Finnegan Trent in seinen Mech zu tode.
„Nun. Die linke Rakettenlafette verursachte in letzter zeit Probleme, sie feuerte zwar während der Simulationen, aber nicht real. Da man nicht wusste warum, den Fehler auch nicht fand, hat man die Lafette ausgetauscht. Jetzt testen wir, ob die neue Lafette Probleme macht. Wenn nicht, liegt das Problem bei der alten.“
„Scheint einfach zu sein. Wir müssen nur die Anzeigen und Ausdrücke beachten…“
„Stimmt im Grunde genommen. Wir müssen gleich die Kopfhörer aufsetzen, wegen den Lärm der Raketten. Als Ziel dient diese Metallwand dort hinten, genau hundert Meter vor uns. Das zu Treffen dürfte kein Problem sein. Glücklicherweise haben die Raketten keinen Sprengstoff mehr, sonst müssten wir uns auch noch darum Gedanken machen.“
„Du meinst, der Sprengstoff wurde entfernt und gegen Knete ersetzt“
„Genau. Man muss schliesslich das Gewicht beibehalten. Es sind halt alte Raketten die wir zur Übung benutzen. Ich glaube die hier sind sechs Jahre alt. Du weist ja, aus Sicherheitsgründen nutzt man Raketten nur noch fünf Jahre lang, ab dann kann es Probleme mit den Treibstoff, den Sprengstoff oder den Zünder geben. Rost, Korrosion, oder der natürliche Zerfallprozess. Wir haben sie von den Dragonern bekommen, umsonst. Die Dinger sind eh nichts mehr Wert, doch zum Üben reichen sie noch. So. Bist du bereit?“
„Ja…“Olliver setzte auch den Kopfhörer auf, deutete dann mit erhobenen Daumen an, das er bereit sei.
Über Funk sprach Tomi mit den Piloten: „OK, Sir. Wir sind soweit. In zehn Sekunden dürfen sie auf die Wand feuern, sollte das klappen, werde ich einige der anderen Wände hochfahren, die Sie dann bitte auch als Ziele benutzen.“
Als Antwort gab es nur ein Geräusch, es klang wie ein bestätigendes „Hm“.
An den Rändern des Testbereichs gab es mehrere Lampen, die jetzt gelb blinkten, ein Warnzeichen für andere, das in dem Bereich gleich gefeuert wurde. Nebenbei überprüfte Olliver mit den Fernglas ob auch wirklich niemand sich dort aufhielt.
Endlich feuerte der Pilot mit der linken Laffete auf die Wand. Zischend flogen die Raketten aus den Rohren in Richtung Wand. Doch nur zwei trafen. Stirnrunzelnd lies Tomi die Wand umfallen, eine andere Aufrichten, die 150 Meter entfernt war, sowie die, welche auf einer Distanz von 250 Meter lag. Das Trefferergebnis wurde schlechter.
„Jetzt bitte die rechte Lafette abfeuern auf die drei Ziele.“ Sagte Tomi zum Piloten des Kabuto.
Ohne zu zögern tat er dies, und traf sehr viel genauer. Diesmal war nur eine Rakette, bei der 250-Meter-Wand daneben gegangen.
„OK, Abbruch.“ Sagte er über Funk zu den Piloten.
Dann zu Olliver: „Der Streuwinkel von der linken Lafette stimmt noch nicht. Sie fliegen viel zu weit auseinander, müsste man noch mal nachjustieren. Wie sieht es mit den Werten aus?“
„Hm. Scheint alles in Ordnung zu sein. Die Abwärme wird genauso wie die Abgase normal abgeführt. Wenn man den Streuwinkel besser einstellt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Aber vielleicht solltest du mal den Trent fragen, was er darüber denkt.“
„Den Mechkrieger? Warum? Die Daten liegen doch vor uns.“ Tomi schüttelte den Kopf. Er wusste nicht worauf Olliver hinaus wollte.
Der erklärte kurz: „Wenn ich ein Gyroskop einstelle, wirklich perfekt justiere, so das alles stimmt, könnte ich eigentlich davon ausgehen, das auch wirklich damit alles in Ordnung ist. Doch ich frage immer noch mal den Piloten, der die Maschine steuert wie sie sich anfühlt. Teilweise spürt der nämlich, das sie mehr zu einer Seite zieht, obwohl laut den Daten alles stimmen müsste. Wir können die Maschinen nicht nur an ihren Werten ausrichten sondern müssen sie nach den Menschen ausrichten, der sie bedient.“
„Ok, ich frag ihn mal.“ Meinte Tomi. „Sir, mein Kollege möchte wissen wie sich die linke Lafette >>anfühlt<<, wen sie sie benutzen.“
Ohne Zögern kam die Antwort: „Es gibt eine kleine zeitliche Verzögerung, von einigen Millisekunden. Und der Streuwinkel stimmt nicht.“
„Heist also wir müssen das mit der Verzögerung auch noch überprüfen…“
Olliver verneinte: „Er sagte >>kleine Verzögerung<<. Das heist, er kann sich daran gewöhnen. Möglicherweise behebt sich das Problem auch, wenn der Streuwinkel richtig eingestellt wurde.“
Tomi nickte. Dann wieder zum Piloten: „Ich denke wir sind hier fertig. Von uns aus, stimmt der Streuwinkel ebenfalls nicht, aber das müssen leider andere korrigieren. Ich mache nur noch die Kabel ab, dann sind sie frei“
„Roger.“ Kam die Antwort.
In Windeseile befreite Tomi den Mech von den Kabeln, die zum Diagnosegerät führten, während Olli diese zusammenrollte. Der Mech entfernte sich.
„Geschafft. Ich habe alles getan, was man sonst auch tut. Nur das Fragen des Piloten habe ich noch nie erlebt.“ Sagte Tomi.
„Hab ich so gelernt. Immer den Piloten fragen, den der findet teilweise doch noch ein paar Sachen. Manchmal sind es nur Einbildungen, doch meist stimmt es wirklich, was der Pilot sagt. Und bei Trent denke ich, das es stimmt. Habe selbst schon mal einen Laser abgefeuert, der bei einen Ostscout neu eingebaut wurde, und ich hatte plötzlich eine Verzögerung von fast einer Sekunde, die vorher nicht da war.“
„Du hast schon mal einen Mech gesteuert?“ Tomi war baff.
„Ja. Ist eigentlich ganz leicht. Nur mit den Schiessen… . Selbst mit der rechten Lafette hätte ich die hundert Meter Wand nicht getroffen…“ gab Ollliver zu.
„Also, du kannst wirklich einen Mech steuern, du willst mich nicht etwa veräppeln, oder?“
„Nein. Ich kann einen Mech steuern. Nur halt nicht feuern, hm, und springen ist auch nicht so meine Stärke.“
„Weis das die Lady?“
„Vielleicht. Es steht zumindest in meinen Unterlagen drin.“
Tomi staunte immer noch: „Da hab ich neben mir n halben Mechkrieger und merke nichts davon…ts….“
„Lass uns die Daten zur Lady bringen.“ Meinte Olliver nur und drückte Tomi freundschaftlich in Richtung Werkhalle.
09.05.2003 22:54 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
Frischi Frischi ist männlich
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November 3064
Langsam fragte Dominik sich ob es wirklich eine gute Idee war nach Outreacht zu kommen. Nach der Rückkehr in sein Hotel zurück wo er sich an den Computer setzte und nachsah ob es Reaktionen auf eine seiner Bewerbungen gab.
Es gab welche, allerdings nur Absagen. Alle waren im gleichen Still wie schon etliche vorher geschrieben. „Wir suchen Soldaten mit Erfahrung und eigenen Maschinen“, „Wir haben bereits genug Techs“ waren die wesentlichen Sätze. Müde lehnte er sich zurück. Dabei viel sein Blick unbeabsichtigt einen Umschlag auf dem stand „Falls du nicht mehr weiter weist. Dad“ Nein!!! So weit ist es noch nicht!!! Schallte Dominik sich selber.
Der Brief enthielt das Abschiedgeschenk seines Vaters. Er fand er ihn zusammen mit ein paar anderen Kleinigkeiten in seinen Sachen, als er diese auf dem Landungsschiff im Schrank verstaute.

Traurig dachte er an die letzten Wochen die er mit seinem Vater verbrachte.
Nach der Auflösung des Aussbildungsbattalions weigerte er sich, der Miliz oder der regulären Armee beizutreten, was schon zu ersten Streitereien führte. Als er dann seinem Vater eröffnete, dass er nach Outreacht fliegen wolle um sich dort einer Söldnereinheit anzuschliessen war es mit dem Familienfrieden endgültig vorbei.

Einmal mehr verdrängte Dominik die Erinnerung und begann einmal mehr mit der Suche nach einer Einheit bei der er sich bewerben konnte. Nach mehren Stunden anstrengender Suche im Computernetzwerk der Söldnerkommission fand er eine Einheit bei der er es zumindest versuchen konnte.
Aufmerksam las der die Informationen durch: Dantons Chevaliers, bei den Truppen schien alles mögliche Vorhanden zu sein. Mechs, Panzer, Infanteristen, sogar ein Hubschrauber.
Wie schon etliche mahle zu vor begann Dominik das Datenpaket für die Bewerbung zusammenzustellen. Als er alles zusammengestellt hatte ging er die Liste nochmals durch.
Bewerbungsschreiben und Lebenslauf, beides nichts Besonders,
Sein Abschlusszeugniss der Schule, nicht besonders Berauschend aber es hätte schlimmer kommen können.
Den Abschlussbericht über seine
Mechkriegerausbildung, den er lieber für sich behalten wollte. Ein paar Punkte darin hatten ihn schon mehrmals um eine Mögliche Anstellung gebracht, aber was darin stand liess sich auf lange Frist sowieso nicht verheimlichen.
Die Techaussbildungsreferenz, die er in seinen Sachen fand. Ausgestellt von mehren Mittarbeitern der Firma seines Vaters. Das Schreiben weckte Erinnerungen an die Leute, denen er manchmal mehr als nur ein bischen auf die Nerven ging, wenn er wieder einmal wissen wollte was sie taten und wie das ging. Doch das Resultat lies sich sehen. Laut der Referenz war er, Zitat: „Ein Tech, der im Umgang mit Drehflüglern über aussergewöhnliches Talent, Wissen und eine enorme Fachkompetenz verfügt.
Als letztes kam noch eine Kopie seiner Helikopterfluglizenz. Es handelt sich zwar nur eine zivile Ausbildung, doch hatte er dazu noch die Instrumenten- und die Kunstflugausbildung absolviert
10.05.2003 20:22 Frischi ist offline E-Mail an Frischi senden Beiträge von Frischi suchen Nehmen Sie Frischi in Ihre Freundesliste auf
Ironheart Ironheart ist männlich
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32 Manöver

Kasernengelände der Danton`s Chevaliers, Ausserhalb von Harlech, Outreach
Chaos-Marken

xx. Dezember 3064

Denny beschleunigte seinen Mech auf maximale Geschwindigkeit und aktivierte sein MASC. Tech Megahiro hatte volle Arbeit geleistet, das System sprang ohne Probleme an und Denny´s Firestarter beschleunigte auf fast 100 km/h.
Im selben Tempo jagte Private Finnegan in seinem Kabuto neben ihm her und hatte dabei seine Maximalgeschwindigkeit noch nicht einmal erreicht. Die Kabuto konnte selbst ohne MASC imposante Geschwindigkeiten von bis zu 128 km/h erreichen.
Während die beiden schnellen Mechs auf einen vorher von Denny angegebenen Punkt zujagten näherten sich Hank und Sgt. Tsuno über einen westlich gelegenen Hügel um ihnen bei Bedarf Feuerschutz zu geben.
„Trent, aktivieren sie ihre Sensoren“ gab Denny an seinen momentanen Flügelmann.
„Roger“ gab dieser kurz und knapp zurück. „Zeichne eine knappe Kompanie Panzer und ... acht Mechs, Sir.“
Denny war der kurze Augenblick des Zögerns in Trent´s Stimme aufgefallen, also hakte er sofort nach „Glauben sie oder wissen sie es, MechKrieger?“
„Sir, ich zeichne 1 Kompanie Panzer und Acht Mechs“ legte sich der Kabuto-Pilot fest.
„Scout 1 bestätigt Ortung!“
Gut, Trent hatte die simulierten Ortungsdaten, die Denny vorab elektronisch in diesen Ortungspunkt eingespeist hatte korrekt interpretiert und weitergegeben. Gar nicht so einfach wenn man sich mit fast 100 km/h durch die Landschaft bewegte.
„Scout 3, Rückzug über Planquadrant A-Nuller-Einser-Fünnef-Fünnef in Richtung Südost. Ich will ein erstklassiges Hit & Run sehen, verstanden?
„Verstanden, Sir!“ kam die kurze Bestätigung von Sgt. Tsuno.
Auf seiner Anzeige konnte Denny sehen, das sich ihre und Hanks Maschine in die angegebene Richtung bewegten, wobei sie abwechslend simuliertes Feuer auf die vor Ihnen liegende, simulierte Basis abgaben.
„Bewegung, das muss schneller gehen,“ setzte er noch einmal scharf nach, obwohl er Grund haben musste zufrieden zu sein mit der Art und Weise des Rückzugs seiner beiden Sergeanten. Doch so gut seine Lanzenmitglieder sich in den letzten 2 Stunden ununterbrochenem Manövers gezeigt hatten, hatte Denny nicht vor es ihnen zu einfach zu machen.

Er schaltete kommentarlos sein MASC aus und wurde daher abrupt langsamer, so dass Trents Kabuto links an ihm vorbei zu schiessen begann.
„Trent, wo wollen sie denn hin“ blaffte er den Private an, wohlwissend, das dieser nicht hätte schnell genug reagieren können.
„Sorry, Sir“ kam es neutral durch die Leitung und der Mech bremste ab und näherte sich so schnell es ging wieder seiner Position an der rechten Seite des Firestarter II an. Denny hatte sich entschlossen, die Reizschwelle des MechKriegers auszuloten und dazu würde er ihn solange reizen und provozieren müssen, bis dieser aus seiner Haut fuhr. Nur auf diese Weise würde er wissen, wie Trent unter Druck reagieren würde.

Das musste er bei Sgt. Tsuno nicht tun. Sie hatte ihm durch Ihren Tonfall bereits mehrfach deutlich gemacht, dass sie nicht seiner Meinung war – vor allem als er die Wings mitten im Feld umstrukturiert hatte. Aber sie hatte nicht offen und im Felde gegen ihn opponiert, was wiederum für sie sprach. Sie schien Befehle abzuwägen und er war sich sicher, dass sie dass auch unter Druck bewerkstelligen würde.
Natürlich würde er vor allem ihr Führungsverhalten unter die Lupe nehmen, denn noch war sich Denny nicht sicher ob er Hank oder Sie zu seinem Stellvertreter machen würde, wenn dies nötig werden sollte.

Aber vor allem musste er seine Leute – allen voran Hank – dazu bringen wie ein Team zu trainieren, zu denken und zu kämpfen. Seine Gedanken kreisten noch um die Art und Weise wie er sie dazu bringen würde, während er die Manöverleitstelle davon informierte, dass sie ihr Manöver beendet hatten und zu den Hangars zurückkehrten.


*************************

Zur selben Zeit rollte ein schwarzer Wagen langsam zu der Auffahrt des Kasernengeländes, welches sich die Chevaliers für die Dauer ihrer Anwesenheit angemietet hatten. Der Chauffeur bremste den Wagen ab und fuhr die Seitenscheiben herunter, damit der Wachmann einen kompletten Einblick in den Wagen bekam.
Auf dem Rücksitz sass Georgatos „Georgie“ Andreapoupoulos und lächelte freundlich. Neben ihm sass ein hünenhafter Mann in einem eng anliegenden schwarzen T-Shirt mit der Aufschrift Big Bad Boy #1 und blickte ein wenig grimmig.
„Wo woll´n sie hin, Sir?“ fragte der Infanterist ein wenig schnodderig.
„Mr. Andreapoupoulos hat einen Termin bei Ihrem Major!“ antwortete der Fahrer in etwa derselben Art und Weise.
Der Infanterist nickte kurz, besah sich die Papiere und fragte durch sein Funkgerät nach. Als die Bestätigung kam, liess er den Wagen passieren und beschrieb dem Fahrer kurz angebunden den Weg zum Hauptgebäude.
Durch das Fenster betrachtete Georgie die Kaserne, während der Wagen wieder gemächlich Fahrt aufnahm in Richtung Hauptgebäude.
Die Chevaliers hatten anscheinend gut verdient bei ihrem ersten Auftrag, so dass sie es sich leisten konnten eine Anlage wie diese zu übernehmen, auch wenn einige der Gebäude nicht mehr taufrisch waren und teilweise mehr als nur einen neuen Farbanstrich gebrauchen konnten. Trotzdem, viele andere Söldnereinheiten hatten da weniger und liessen ihre Mechs und sonstigen Gerätschaften am Raumflughafen zwischen ihren Aufträgen am Raumflughafen eingelagert.

Doch die üppige Bezahlung hatte auch für die Chevaliers einen hohen Preis gehabt wie Georgie inzwischen erfahren hatte.
Sofort nachdem er wusste, dass Denny zu Dantons Chevaliers wechseln würde, hatte er begonnen seine Kontakte zu nützen und Auskünfte über die Einheit einzuholen. Und das was er erfahren hatte, war nicht sonderlich erbaulich gewesen.
Sicher, die Chevaliers waren zwar nach diesem Einsatz von grün auf regulär hochgestuft worden. Aber die Nachricht, dass sie dabei indirekt für und mit den Clans zusammengearbeitet hatten, verbreitete sich wie ein Laufffeuer.
Vor allem die Söldnereinheiten die quasi ihre gesamte Existenz auf die Bekämpfung und Vernichtung der Clans ausgerichtet hatten, betrachteten die Söldner der Chevaliers sozusagen als Persona non grata.
Das sie mittlerweile sogar einige der Clanskrieger in ihren Reihen hatten – vor allem die genauso gefürchteten wie gehassten Elementare – machte die Sache nicht unbedingt leichter.
Auch Wolf´s Dragoner hatten mit Ressentiments und Anfeindungen zu leben gehabt, als sie ihre Clanvergangenheit öffentlich gemacht hatten, aber die Chevaliers waren nun mal nicht die Dragoner und es schien schon zu einigen leichteren Zwischenfällen – vornehmlich kleine Prügeleien - in Harlech gekommen zu sein
Daher war sich Georgie auch nicht sicher, ob das Angebot das er dem Major gleich machen würde nicht auch Konsequenzen für ihn und das „Hell & Heaven“ haben würde.
„Zum Teufel damit!“ murmelte Georgie in seinen weissen Vollbart während der Wagen vor dem Eingang zum HQ der Söldnereinheit hielt und entschloss sich seine Sorgen über Bord zu werfen.
Er war sich sicher das er und seine Big Bad Boys es zu verhindern wissen würden, wenn es anderen nicht in den Kram passen sollte.
Und mit dieser Entschlossenheit betrat er das Hauptquartier der Chevaliers in Begleitung seines grossgewachsenen Sicherheitschefs.

****************************

Denny blickte langsam von einem seiner Lanzenmitglieder zum anderen. Kaum das sie ihre Maschinen abgesetzt hatten, waren sie in einen kleinen Besprechungsraum des Mechhangars gegangen, wo er nun die Ansprache halten würde, die er schon vor zwei Stunden hatte halten wollen.
„MechKrieger,“ begann er mit einer scharfen, leicht erregt klingenden Stimme. So etwas hatte er auch schon lange nicht mehr gemacht und war daher ebenfalls etwas nervös.
„Die Aufgaben, die die Scoutlanze einer MechKompanie auszuführen hat, sind immer die schwierigsten.
Wir sind diejenigen, die immer an vorderster Front stehen, wir sind immer diejenigen, die als erste ihren Kopf hinhalten müssen.
Und wir sind diejenigen die Informationen für unsere großen, langsameren Brüder holen müssen, damit diese sich die Abschüssse holen können, die uns versagt bleiben werden.“ Denny schaute bei diesen Worten seinen Piloten in die Augen, vor allem Hank. Persönlicher Ruhm war vor allem in der Scoutlanze fehl am Platze und er versuchte aus Ihren Mienen herauszulesen, ob sie sich damit abfinden würden.
„Missverständnisse, zögerliches Verhalten und Missachtung von Befehlen sind unsere schlimmsten Feinde.
Reaktionsvermögen, schnelle Auffassungsgabe und intuitives Handeln sind unsere größten Freunde.
Dieses werden wir gemeinsam trainieren, solange bis ich der Meinung bin, dass nicht nur ein jeder von uns in der Lage ist ein guter Scout zu sein, sondern das jeder von uns genau weiss, wie der andere denkt, tickt und handelt, noch BEVOR es dieser getan hat.
Ich habe vor jeden einzelnen von euch mit heiler Haut und heilen Knochen durch die Gefahren - die ohne Zweifel vor uns liegen werden – zu bringen. Von euch erwarte ich nicht weniger als euer bestes! Verstanden?“.
„Verstanden, Sir!“ kam einstimmig die Antwort.
„Hier sind eure Trainingspläne für die nächste Woche, ich werde mit jedem einzelnen von euch noch Einzelgespräche führen und nächste Woche werden wir sehen, wo wir stehen. Das wäre alles, weggetreten!“
Denny löste die Gruppe auf ohne einen Kommentar seiner Untergebenen einzufordern. Das würde er lieber in den Einzelgesprächen einholen.
Als die Mitglieder seiner Lanze einzeln den Raum verliessen, fragte er sich, ob seine Message angekommen war und ob er nicht zu schroff dabei gewesen war. Doch schliesslich zuckte er mit den Schultern und trottete zu seinem Büro zurück.
„Sie werden sich daran gewöhnen müssen,“ seufzte er leise vor sich hin „so wie ich mich an den Schreibkram wieder werde gewöhnen müssen.“

****************************

Im Hauptquartier wurde währenddessen der Barbesitzer und sein Begleiter durch den Major begrüßt.
„Mr. Andreapoupoulus, schön sie wiederzusehen! Was kann ich für sie tun?“
„Um Himmels willen, Major, niemand benutzt meinen vollen Namen, nennen sie mich doch bitte Georgie, ja? Darf ich vorstellen, dies ist Mr. Brauer. Ihm obliegt die Sicherheit im Hell´s & Heaven.“
„Ich erinnere mich“ antwortete der Major und nickte dem Hünen knapp zu und deutete seinen beiden Gästen an sich zu setzen.
Kaum hatten diese Platz genommen als seine Assistentin Cindy hereinkam und eine Tasse Cappuccino und einen Kaffee hereinbrachte.
„Wie geht es ihnen, Major? Ich hoffe der Aufbau ihrer Einheit und ihre Vorbereitungen laufen gut?“ ergriff der quirlige Grieche das Wort während er zwei Stück Zucker in seinen Cappucino fallen liess.
„Danke, Georgie, ich kann nicht klagen!“ war die knappe Antwort des Major, der sich offensichtlich fragte was dieser Besuch sollte. Georgie hat ihm über Cindy ausrichten lassen, dass das Gespräch eher geschäftlicher Natur war.
„Aber sie sie sind doch nicht den weiten Weg nach hier draussen gefahren um sich mit mir über den Zustand meiner Einheit zu unterhalten, oder? Zumal ich mir sicher bin - nach allem was mir Al über sie erzählt hat – das sie da womöglich besser informiert sind als ich selbst!“ grinste der Major und versuchte damit den alten Griechen so höflich wie möglich auf den Punkt zu bringen.
Dieser spielte zunächst einmal den Überraschten: „Iiiich? Das sieht dem alten Schwerenöter ähnlich, das er mal wieder nur Halbwahrheiten über mich verbreitet. Aber sie haben recht, wir sollten gleich zur Sache kommen,“ fuhr Georgie fort und signalisierte dem Major damit, das er den Wink verstanden hatte.
„Major Danton, ich möchte Ihnen und Ihrer Einheit gerne ein Angebot unterbreiten. Was halten sie davon, das sie die in Kürze anstehenden Silvester-Feierlichkeiten im Hell and Heaven begehen?“
Der Major schaute sein gegenüber ein paar Herzschläge an, ehe er langsam kopfschüttelnd antwortete: „Das ist verlockend, Georgie. Aber ich denke nicht, das es sich die Chevaliers leisten können in einem so noblen Ambiente zu feiern.“
„Ich verstehe ihre Befürchtungen, aber vielleicht sollte ich das Angebot noch etwas erläutern.“ Georgie reckte seine Faust empor und begann nun lebhaft an seinen Fingern abzuzählen.
„Also, erstens würde Ihnen die gesamten Räumlichkeiten gegen eine äußerst faire Pauschale anbieten, quasi zum Selbstkostenpreis.
Zweitens würden auch die Getränke kostendeckend angeboten werden, allerdings sollten sie schon das Barpersonal bezahlen, aber keine Sorge, die Honorare werden moderat ausfallen.
Drittens würden wir den Spielhöllenbereich für diesen Abend schliessen - das wäre nun doch etwas kostenintensiv für sie - und stattdessen würden wir dort weitere Tische einrichten.
Viertens würde ich meinem Küchenpersonal für den Abend freigeben, so dass sie ihre Leute die Küche nutzen könnten, oder sie stellen hier ein Buffet zusammen und transportieren es dann ins Hell & Heaven, wie sie möchten.
Und fünftens könnte ich ihnen ein paar kostengünstige Bands für den Abend empfehlen – da schuldet mir soundso der eine oder andere noch eine Gefälligkeit - es sei denn sie würden lieber einen DJ haben...“
„Georgie, Georgie“ unterbrach der Major sanft aber bestimmt den Redeschwall des älteren Mannes „Verschleudern sie damit nicht eine Menge Geld, wenn sie ihre Bar ausgerechnet an Silvester zum Selbstkostenpreis vergeben?“
„Ja Major, das tue ich in der Tat. Und ich weiss, sie fragen sich sicher, warum?“
Der Major nickte nur kurz und Georgie antwortete ihm nachdem er einen Schluck Cappuccino genommen hatte.
„Wissen sie, Major Danton, als Denny vor jetzt fast zwei Jahren von seinem letzten Einsatz zurückkehrte, da war der Laden eine Bruchbude. Ich kam vorne und hinten nicht zurecht und war kurz davor das Handtuch zu werfen. Aber Denny pumpte neues Geld in den Laden und nicht nur das, er brachte frische Ideen und neuen Elan in die Kneipe.
Er war so voller Energie, so voller Eifer als müsse er sich etwas damit beweisen, so als müsse er vor etwas anderem fliehen.“
Georgie´s Blick verlor einen kurzen Augenblick seine fröhliche Verschmitztheit und wich einem melancholischen Ausdruck.
„Auch wenn dieser Einsatz mit der Zeit immer mehr nachgelassen hat, seine Sorgen anscheinend wieder stärker Besitz von ihm ergriffen haben, wäre diese Bar ohne ihn nicht dort wo sie jetzt ist.
Ich kann ihn nicht aufhalten, das ist mir klar. Aber ich kann ihm den Abschied so gut es geht versüssen, nicht wahr.“
Bei diesen letzten Worten brach Georgie´s Stimme ein wenig und es war allen Anwesenden klar wie schwer es dem alten Mann anscheinend fiel seinen jüngeren Kompagnon ziehen zu lassen.
„Versprechen sie mir, das sie gut auf den Jungen aufpassen, ja?“ fragte Georgie und offenbarte damit klar seine väterlichen Gefühle für Denny.

Doch noch bevor der Major auf seine Frage antworten konnte, hatte sich der Barbesitzer gefangen und fuhr fort.
„Zwei Dinge noch, die wichtig sein dürften, falls sie sich für mein Angebot entscheiden sollten. Zum einen werden auch Lady Angelina´s höhere Töchter an diesem Abend so wie an jedem Abend ihre ähmmm... „Dienstleistungen“ anbieten. Ich hoffe das sie das nicht ZU sehr stören wird.
Und es wäre denke ich vorteilhaft wenn sie ein paar ihrer Leute zur Sicherheit abstellen würden und mit Mr. Brauer die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen besprechen könnten. Ich denke, dass das bei Ihrem Ruf der ihnen momentan voraus eilt, nicht schaden würde.“

Major Danton erhob sich und ergriff die Hand es alten Griechen. "Georgie, die Chevaliers nehmen dankend an. Wir feiern unseren Silvester bei Ihnen. Und ich verspreche Ihnen, ich passe auf Ihren Jungen auf, so weit er mich läßt.
Ich habe immer versucht, alle meine Leute nach Hause zu bringen."
Kurz fiel ein Schatten über das Gesicht des großen Mannes.
"Was die beiden Bedingungen angeht, nun, ich erinnere mich an Ihre Lady Angelina und ihre... manierlichen jungen Damen. Auch eine Neuerung von Lieutenant Dukic, nicht wahr? Ich weiß, wie zurückhaltend sie agieren und ich weiß, wie diskret sie auftreten.
Was halten Sie davon, den Damen für ihre Anwesenheit eine Pauschale zu entrichten? Dies ist immer noch eine Kampfeinheit, in der die Männer sechzig zu vierzig überlegen sind. Weibliche Gesellschaft wäre sehr nett. Sollte einer meiner Jungs... nun, mehr wollen, wird er wissen, was das für seinen Weihnachtssold bedeutet. Ich achte darauf, daß niemand über die Strenge schlägt.

Das andere Problem, Sie haben Recht. Ich weiß, es ist ruhig in Harlech, die Leute reden zuviel. Und die Chevaliers sind plötzlich ein beliebtes Thema. Ich werde mit Captain Peterson reden. Er setzt sich mit Ihnen, Mr. Brauer, in Verbindung."
Als der Riese nickte, lächelte der Major erfreut.
Er klatschte in die Hände. "So, wenn es das gewesen ist, Georgie, Mr. Brauer, lassen Sie uns zum wesentlichen kommen. Ich will Ihnen die Einheit zeigen, der sich Sergeant Borer und Lieutenant Dukic angeschlossen haben."

****************************

Ein paar Stunden später hatte Denny den größten Teil seines Schreibkrames beendet und lehnte sich zufrieden seufzend in seinem Stuhl zurück.
Er dachte an den kurzen Besuch seines Kompagnons und Gustav Brauers. Es hatte ihn wirklich gefreut und auch die Idee Silvester zusammen im Hell & Heaven zu feiern gefiel ihm sehr gut. Und bis dahin würde er auch den Papierkram unter Kontrolle gebracht haben.

Sein Blick schweifte in dem noch in keinster Weise wohnlichen Raum umher und wanderte automatisch zu dem Schrank hinter der Eingangstür. Dort hatte er seine persönlichen Sachen eingelagert.
Es war Zeit Schluss zu machen für heute. Seine Schreibtischuhr zeigte ihm 23:00 Uhr an und er mußte morgen früh raus. Doch würde er jetzt schlafen können?
Obwohl die Kaserne der Chevaliers groß genug gewesen wäre sich ein seperates Büro einzurichten, hatte er – wie schon im Hell & Heaven - darauf verzichtet. Somit konnte er von seinem mit Papierkram übersäten Schreibtisch aufstehen und sich in das nur wenige Meter entfernt gelegene Bett legen. Eigentlich.

Doch er spürte, dass er nicht würde einschlafen können. Also stand er ruckartig auf, ging zum nahe gelegenen Schrank und holte das schwarze Etui mit den Rekog-Utensilien hervor. Dann verriegelte er die Tür und setzte sich auf sein Bett.
Sein Gewissen regte sich zwar während er die Behälter mit den Drogen anbrachte, doch unterdrückte er diese Gefühle wieder.
Er musste nur etwas in den Tritt kommen, nur wieder regelmäßig schlafen können, dann würde er das Rekog wieder absetzen.
Wenn sie ausrücken würden, würde er die Utensilien – so teuer sie auch gewesen sein mochten – in hohem Bogen davon schleudern. Aber vor allem jetzt am Anfang konnte er es sich nicht leisten übermüdet und erschöpft zu sein. Er mußte schlafen können und Rekog war nun mal das einzige, was ihm dabei half.
Und auch wenn dann am Nächsten Abend Kopfschmerzen deswegen hatte, konnte e doch zumindest den Tag über seinen vollen Einsatz leisten.

Als er sich schliesslich zurücklehnte und den Mechanismus der Apparatur ausgelöst hatte und die feinen Drogen ihren Weg durch seine Lungen direkt in seinen Kopf fanden, war jeder Zweifel verflogen.
Denny war schon kurze Zeit später in einem angenehmen Traum gefangen und schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht in einen tiefen erholsamen Schlaf, aus dem ihn erst seine eingestellte Alarmuhr am nächsten Morgen wieder wecken würde.

__________________
"Das Leben ist das was einem passiert, während man andere Pläne schmiedet." John Lennon

Mitglied der Autorenkooperationen "Dantons Chevaliers" und "Hinter den feindlichen Linien"

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Kitty traf sich mal wieder mit Master Sergeant Metellus, wie jede Woche.
Aufgrund der vielen Neueinstellungen und der Möglichkeit eines neuen Kontraktes wurden die Dienstpläne nur noch wöchentlich gemacht. Auch wenn sich an den eigentlichen Stunden nichts änderte, so wurde doch festgelegt, was wann gemacht werden sollte - Trainingsflüge, Kurierdienste, Fitnisstraining… .
Wie sonst auch, grüsste sie militärisch korrekt, auch wenn sie nichts sagte. Dies hatte beim ersten Mal zu Problemen geführt, der Master Sergeant war ziemlich böse geworden, als sie nichts gesagt hatte, sie gar angebrüllt. Da eine Reaktion von ihr ausgeblieben war, fragte er sie, ob sie stumm sei, dies bestätigte sie mit einen Nicken… . Nach diesem einen Missverständnis kamen sie recht gut zurecht, zumal er eigentlich nur den Dienstplan schrieb. Die Befehle bekam sie von First Leutnant Sleijpnirsdottir, ihrer Vorgesetzten.
Auch er schwieg, schien etwas schlechte Laune zu haben, erwiderte den Gruss aber ebenso korrekt.
Dann begann er doch zu reden: „Nun, Miss Hawk, ich musste den Dienstplan kurzfristig ändern. Das Training mit der Infanterie und den Pionieren bleibt zwar, wurde allerdings jetzt auf das Ende der Woche verlegt . Nebenbei ist noch ein gemeinsames Manöver mit unserem Sanitätshubschrauber geplant, das genaue Datum steht noch nicht fest. Gehen sie erstmal davon aus, das es übernächste Woche geschehen soll. Das wichtigste aber: sie bekommen einen Neuen zu geteilt. Er heisst Dominik Frischknecht und wird morgen anfangen. Ich weiss nicht, was ihre Vorgesetzte genau mit ihm plant, mir wurde nur mitgeteilt, dass er erstmal als ihr Bordingenieur eingesetzt werden soll. Aus seiner Akte geht hervor, dass er schon mehrmals einen Hubschrauber geflogen hat, vielleicht könnten sie dies in eine freien Moment überprüfen. Ich möchte NICHT, das sie ihn gleich mit ihrem Ripper fliegen lassen - der Major hat mich dies betreffend schon vor ihnen gewarnt, ausserdem ist so ein Heli ein wenig zu teuer, um ihn so aufs Spiel zu setzen - ein einfacher Test im Simulator dürfte wohl reichen. Ansonsten gibt es von mir nichts weiters mehr. Was ist mit ihnen?“
Wortlos reichte Kitty ihm einen Zettel, den er sich durchlas.
„Hm - könnte etwas bringen. Ich werde ihren Vorschlag weiterreichen, mehr kann ich im Moment nicht tun. Sonst noch was?“
Kitty schüttelte verneinend den Kopf.
„Gut, dann können sie jetzt wegtreten“
Mit den Dienstplan in der Hand ging Kitty wieder.
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Begegnung im Morgengrauen

Willem Kleinweich registrierte im Halbschlaf eine Bewegung der anderen Betthälfte. Mühsam öffnete er die verkrusteten Augen und sah Cindy nach, die zur Nasszelle ging. Busen, Gesäß und Bauch der 32-jährigen Frau hatten schon ihre jugendliche Straffheit verloren, sie war der wohltuenden Weichheit des mittleren Alters gewichen. Ihr Gesicht allerdings präsentierte sich noch beinahe Faltenlos. Mühsam versuchte Willem die Tränen, die sich in seine Augen stahlen, zurückzuhalten. ‚Weinen ist unmännlich’ dachte er, ‚welch ein Unsinn, aber wenn alle es glauben – heule mit den Wölfen!’ Das aus der Dusche zu hörende laufende Wasser machte das Zurückhalten nicht eben leichter, und so sickerte ein Tropfen aus seinem Auge und zog eine salzige Spur über sein Gesicht.Bald war Cindy im Bad fertig und betrat wieder Willems Zimmer. „Oh, Du bist wach! Ich muss jetzt gehen, Willem. Bleib’ Du noch ein wenig liegen, Dein Dienst beginnt heute später. Ciao!“ Während ihrer Worte hatte sie ihren mittellangen Rock angezogen und die weiße Bluse übergestreift. Nun kam sie näher. „Willem! Du weinst!? Ja warum denn nur?“ Zart strich sie ihm über die Wange, nahm den Tropfen mit ihrem Zeigefinger auf. „Ich weiß nicht“, flüsterte der Computerspezialist. „Ich kann es wirklich nicht sagen. Du hast mir das schönste aller Geschenke gemacht, das schönste meines bisherigen Lebens – und ich sitze hier und heule wie ein Idiot!“ Cindy nahm seinen Kopf in die Arme und zog sein Gesicht an ihren Busen. „Nicht wie ein Idiot, mein Lieber. Weine nur, wenn es Dir hilft. Und heute Abend wollen wir sehen, ob es nicht noch schönere Geschenke gibt!“ „Heute Abend? Noch schönere? Dann war das...?“ „Nein Willem, war es nicht. Aber jetzt – es wird Zeit für mich. Bis später!“ Sie machte sich frei und zog noch ihren Blazer über, ehe sie zur Tür hinauslief.

Vor der Baracke blickte sie zum Himmel. Eben begannen die ersten Sterne zu verlöschen, und Cindy bewegte sich raschen Schrittes in die Richtung, in der die Kommandantur des Lagers war. Als sie um eine Hausecke bog, wäre sie beinahe in eine Gestalt gelaufen, die dort auf dem erhöhten Vorbau am Geländer lehnte und eine Zigarette rauchte. „Entschuldung. Sarge Metellus?“ Die Gestalt blies Rauch aus der Lunge und nickte. „Zu Diensten, Domna Cindy. Gleich wird die Sonne aufgehen.“ Cindy blickte in die Richtung, in der Metellus sah. Ein leiser, rötlicher Schimmer war am Horizont zu erkennen, ein kleiner Vorbote des neuen Morgens. „Ja,“ meinte sie, „und wie es aussieht, wird es ein schöner Tag! Ich habe eben nachgesehen...“ Decius Caecilius schüttelte den Kopf. „Es geht mich nichts an, was sie dort drüben um diese Zeit gemacht.“ Wieder sog Metellus an seiner Zigarette und blickte nach Osten. „Aber so nebenbei – ist Willem Kleinweich ein guter Mann?“ Cindy errötete, was selbst bei der derzeitigen Beleuchtung nicht zu übersehen war. „Du weißt...?“ leise, stockend kam die Frage über ihre Lippen. Mettelus wandte den Kopf uns sah ihr ins Gesicht. „Wenn jemand mit einem anderen Jemand essen geht und am Morgen aus der Richtung des Quartiers dieses zweiten Jemand kommt – nun, eins und eins ergibt zwei. Immer noch.“ Cindy erbat sich eine Zigarette und Feuer, auch Metellus zündete sich noch eine an. Schweigend lehnten sie danach eine Zeitlang nebeneinander und betrachteten den heller werdenden Horizont. „Ja!“ brach Cindy endlich das Schweigen. „Ja, Decius, er ist ein guter Mann! Warum?“ Metellus nickte. „Das freut mich für Dich, Domna Cindy. Du verdienst einen der Besten. Aber warum...?“ Er fragte nicht weiter, Cindy verstand auch so. Sie senkte den Kopf und betrachtete die Spitzen ihrer modischen, hochhakigen Schuhe. „Er sieht nicht aus wie ein Dressman für Unterwäschereklame,“ fuhr Metellus fort. „Er bekommt zittrige Hände, wenn man ihm eine Waffe geben will. Er keucht, wenn er ohne Lift in den zweiten Stock eines Hauses muss. Stimmt alles – aber das macht keinen Mann aus. Wenn Du sagst, er ist ein guter Mann, dann nimm ihn Dir – und zum Teufel, was andere sagen!“ Cindy schwieg noch eine Zeitlang. Dann, leise, flüsternd: „Ich dachte, es wäre indiskret – und ich bin nicht gewöhnt, alles an die große Glocke zu hängen, was eigentlich nur mich etwas angeht.“ Nun schwieg Metellus eine Zeitlang, ehe er antwortete. „Und Willem? Wie fühlt er sich dabei, wenn Du Dich aus seinem Zimmer schleichst, ehe der Tag anbricht?“ „Willem?“ Cindy fuhr auf. „Was meinst Du damit? Natürlich...! Oh! Er muss glauben, ich schäme mich für ihn!“ Metellus schnippte seinen Zigarettenrest von sich. Allmählich kündigte ein heller Fleck das Erscheinen der Sonne an. „Aber das tue ich doch gar nicht!“ Decius schwieg weiter. Die abgestellten Mechs waren nun als Schattenriss gegen die aufgehende Sonne zu sehen. Schließlich brach Cindy das Schweigen wieder. „Ich muss mit ihm darüber reden! Es geht nicht darum, was ich denke, sondern was ich mache. Wir dürfen solche Unklarheiten gar nicht erst zwischen uns treten lassen!“ Metellus nickte. „Du bist eine weise Frau, Cindy. Eine schöne und eine weise Frau!“ „Danke, Decius. Nicht für die gut klingenden Komplimente, obwohl sie mein Herz erfreuen. Sondern für Deinen Rat. Du bist nämlich auch verdammt clever!“ Metellus lachte leise. „Du bist selber auf das Problem gekommen.“ „Nun ja, nach einem leichten Wink mit dem Zaunpfahl!“ Auch Cindy lachte. „Was mich auf die Frage bringt, Decius – warum stehst Du hier? Dein Quartier ist doch ganz woanders. Oder bist Du mir etwa ....?“ Der Master Sergeant schüttelte den Kopf. „Nein, Domna Cindy, ich bin Dir nicht! Ich hatte nur unbändiges Verlangen nach Eiscreme!“ „Aber der Küchenbereich ist doch... ,“ Cindys Stirn legte sich in Falten. „Sarah! Sarah ‘Icecreame’ Slibowitz! Decius, Du gemeiner Kerl! Da hast Du mich jetzt beinahe aufs Glatteis geführt! Seit wann?“ Metallus zuckte mit den Schultern. „Beinahe so lange, wie wir beide bei Dantons C. sind.“ „Und niemand weiß etwas davon? Und das, nachdem Du mir ...!“ „Nein, Domna Cindy. Wir haben es nicht geheimgehalten. Nur nicht an die große Glocke gehängt. Ein paar haben es mitbekommen – aber eigentlich interessiert sich niemand so sehr für die Sache!“

Mittlerweile war die Sonne schon zu einem großen Teil über den Horizont gekommen. Wieder beobachteten beide schweigend das Naturschauspiel. „Liebst Du sie?“ Beinahe hätte Metellus Cindys Frage überhört, so leise hatte sie gesprochen. Bedächtig wählte er die Worte seiner Antwort. „Ja. Ja, ich liebe Sarah. Aber es ist eine Söldnerliebe!“ „Und was ist eine Söldnerliebe?“ Cindys Stimme klang ratlos. „Eine Söldnerliebe, Cindy, ist schnell aufflammend, intensiv und auf die Dauer hoffnungslos! Wie die Karriere und das Leben eines Söldners eben sind.“ Cindy drehte sich um starrte Metellus an. „Warum bist Du dann Söldner geworden, wenn Du so denkst?“ Metellus lachte lustlos vor sich hin. „Mit sechzehn Jahren meldete ich mich bei der Legion. Ich dachte, für Freiheit des Vaterlandes müsse man ein Opfer bringen, den eigenen Leib zwischen seine Lieben und den Feind werfen. Für einen jüngeren Sohn eine ganz normale Entscheidung – falls er es nicht vorzieht, einen Beruf zu erlernen. Nun, wie dem auch sei, ich glaubte an Ehre und Pflicht, wie man es uns allen ja immer wieder vorgesagt hat. Mit 23 meldete ich mich zur Mechkriegerausbildung – und bekam mit 26 mein Diplom, hatte mich aber für 20 Jahre verpflichtet. Ich gaubte immer noch an die Ideale. Mit 38 wurde ich Centurio, mit 43 verpflichtete ich mich für weitere zehn Jahre als ‚Primus Pilum’, als Centurio der ersten Centurie einer Legion. Praktisch war ich damit der Befehlshaber der Legion, mit keinem anderen als dem Feldherrn und seinen Legaten über mir. Dann war ich 53 – und hatte nichts anderes gelernt, bekam aber ein schönes Gut vom Staat. Das ist so üblich bei der Marianischen Legion. Leider gehört heute dieser Planet nicht mehr zum Reich des großen Cäsars – und mir nicht mehr mein Hof und Grund. Damit war ich praktisch Pleite, gelernt hatte ich immer noch nichts außer kämpfen und töten. Was also blieb mir anderes übrig?“ Cindy nickte. Ich verstehe! Danke für das Gespräch, Decius. Jetzt muss ich aber rennen, wenn der Chef kommt und sein Abwaschwasser – äh, seinen Kaffee nicht bekommt, ist er tagelang sauer!“

„CINDY!“ Germaine Dantons Stimme war durch den gesamten Kommandotrakt der Chevaliers-Kaserne zu hören. „CINDY! WO IST MEIN KAFFEEEE!“ Cindy stürzte zur Kaffeemaschine, ohne erst die Tür ihres Büros zu schließen und den Blazer auszuziehen. „Kommt schon, Chef! Tut mir leid, aber ich habe noch – ich habe verschlafen. Bei Willem!“ „WAS?“ Germaine stürmte in das Büro seiner Sekretärin. “Warum hast Du das nicht gleich gesagt? Du bist entschuldigt – aber dass mir so etwas nicht wieder vorkommt! Deinen Gelüsten kannst Du in Deiner Freizeit nachkommen, nicht in der Dienstzeit. Und jetzt – den Kaffee bitte! Ach – übrigens. Cindy und Willem Kleinweich sind heute ab diesem Zeitpunkt Dienstfrei geführt. In die Liste kannst Du es morgen eintragen. Viel Spaß!“ Die zufallende Tür zu Dantons Büro schnitt den gehauchten Dank seiner Sekretärin ab. Cindy blickte ihm staunend nach. So hatte sie ihren Chef noch nie erlebt. Ein ganzer, irregulärer freier Tag – so etwas hatte es bei Dantons C. noch nie gegeben!

Major Germaine Danton, Chef der Chevaliers, lauschte den Schritten in seinem Vorzimmer, vernahm die zufallende Tür und die sich rasch entfernenden Schritte auf dem Gang. Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht. In all den Jahren, die er zuerst Team Stampede und dann die Chevaliers kommandiert hatte, war es noch nie vorgekommen, dass Cindy ihren kunstvoll verstrubbelten Bubikopf auch nur eine Sekunde zu spät in sein Büro gestreckt hatte, um ihm einen guten Morgen zu wünschen, gefolgt von einem großen Keramikbecher Cafe au lait, wie er ihn gerne hatte – mit vier Stück Zucker. Zuerst hatte er sich Sorgen gemacht, als sie diesen Morgen fehlte, doch nach ein paar Minuten hatte er ihre Schritte – sie waren unverkennbar, niemand sonst trug bei den Chevaliers Stöckelschuhe – gehört und seine Sorgen waren gewichen. Blieb nur die Frage, wo war sie gewesen? Denn dass eine ‚Worcaholic’ wie seine Cindy so ohne Grund verschlafen hatte, konnte er nicht glauben. Merde, er hatte ja schon lange gehofft, dass Cindy endlich auch die Freuden des Lebens kennen lernen sollte. Sollte es gerade jetzt, gerade heute soweit sein? Er hoffte es.

Aber mit wem? Sie ging nie aus, und die Krieger unter seinem Kommando hatte er immer als zu rau für Cindy empfunden. Leon zu flatterhaft, und sonst – nun ja. Ehrlich hatte er sich gefreut, als Cindy sich ihm anvertraut hatte, wenn auch ihre Wahl des Mannes – non, das ging ihn aber schon gar nichts an. Überraschend, ja, dieser Fettkloß – aber Cindy war alt genug, und offenbar hatte Willem so etwas an sich. Auch von anderen Frauen seiner Mannschaft hatte er gehört, dass es die Stimme war, die faszinierend war – und Cindy hatte scheinbar noch tiefer hinter die optische Fassade dieses Mannes geblickt. Danton griff zum Videophon und wählte die Nummer der Küche.

„Merde!“ brüllte es aus dem Hörer, und blitzschnelle, jahrzehntelang eintrainierte Reflexe übernahmen bei Major Danton das Kommando: „Mange!“ brüllte er sofort zurück. „Ah, mon ami erinnert sich also doch noch der schönsten Sprache der Erde!“ nuschelte Leon Devereux. „Womit kann ich mon Commandant heute beglücken?“ Der Akzent Leons war grauenhaft. Normalerweise beherrschte Devereux Anglik perfekt, sein Akzent war kaum zu hören. Doch kaum sprach er mit seinem alten Freund Danton, konnte er nicht anders, er musste übertreiben, bis er klang wie ein Franzose aus einem billigen Klamauk-Holo. Danton pflegte mit missbilligenden Blicken oder verdrehten Augen zu reagieren. Ein ‚running Gag’ unter Freunden. Diesmal jedoch verstärkte Danton seinen (sonst nicht vorhandenen) Akzent, bis er schlimmer klang als Leon. „Mon Ami, du hascht dosch schischer nosch diesch bouteille Champagner? Und du hascht dosch ausch nosch – merde – du hast sicher auch noch ein wenig Kaviar, Lachs, geräucherte Flugentenbrust und so? Naturellemente hast du, Vieux renard. Also, du stellst jetzt ein perfektes Sektfrühstück zusammen und bringst es ins Quartier von Willem Kleinweich. Warum? Weil er es sich verdient hat. Und Cindy auch. Wie? Was? Cindy hat heute verschlafen. Bei Willem!“ Schweigen aus dem Videophonhörer, Leons Gesichtszüge waren wie versteinert. Langsam zogen sich seine Mundwinkel in die Breite, bis sie beinahe seine abstehenden Ohren erreichten, und brüllend brach sich sein aus tiefstem Herzen kommendes Gelächter Bahn. „Herrlich! Excellent! Hervorragend!“ vergessen war der Akzent. „Endlich wird unsere kleine Schwester erwachsen!“ Leon konnte es nicht lassen, Cindy als kleine Schwester – und Danton als kleinen Bruder zu bezeichnen. Nun, immerhin war der Koch drei Tage älter als der Major.

Cindy war einstweilen auf dem geradesten Weg zurück zu Willems Quartier gerannt. Ihre hohen Absätze klapperten ein Stakkato auf dem Pflaster, heftig riss sie Tür zu Kleinweichs Zimmer auf. Der war gerade dabei, sich in ein T-Shirt zu zwängen, als die Tür krachend aufflog und Cindys Stimme ihr „Halt!“ rief. Willem drehte sich erstaunt um, während die Tür wieder ins Schloss krachte. „Höre mir kurz zu!“ Cindys Blazer wurde über einen Stuhl geworfen. „Ich muss Dir etwas sagen!“ flog der Rock hinterher. „Wir haben heute beide Dienstfrei!“ glitt die weiße Bluse zu Boden. „Ich habe mit dem Boss gesprochen,“ verschwand der BH, „und er hat uns heute frei gegeben!“ warf sie Kleinweich auf das gemachte Bett und küsste ihn stürmisch. Erst nach einiger Zeit gelang es ihm, an ihrem Mund vorbei eine Frage zu stellen: „Du schämst Dich nicht, mit mir..?“ „Nein!“ beinahe flüsternd antwortete Cindy, während ihre Finger ungeduldig nach seiner Gürtelschnalle suchten. „Nein, ich habe mich nie geschämt, auch wenn es so gewirkt haben sollte. Aber Metellus hat mir den Kopf gewaschen. Und jetzt sollten wir über etwas anderes sprechen!“

__________________
Oberst Trankh, Trankhs Panduren!
Decius Caecilius Metellus, Master Sergeant, Dantons C.


Grüsse vom 'Alten'

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Militärleben

0600. Der Wecker auf der Ablage klingelte und kündigte den Beginn eines neuen Tages an. Finn erwachte, schaltete das nervige Piepsen aus, streckte sich ausgiebig und begab sich ins Bad.

Wenig später saß er in Trainingsklamotten gekleidet in der Messe und nahm in Gesellschaft einiger Techs sein übliches Frühstück bestehend aus einer großen Portion gesüßtem Müsli und einem Kännchen Kaffee - ihm mit einer Mischung aus abfällig-skeptischen Blick von Sonja, die hinter dem Tresen stand, ausgehändigt - zu sich und lauschte mit einem Ohr dem üblichen Klatsch und Tratsch, wer nun aktuell mit wem etwas hatte, die neuesten Testosteron-beinflussten Berichte bezüglich der Kleidung Mechkriegerin Fokkers, was Doolittles Bande wieder angestellt hatte und einigen Spekulationen über den nächsten Auftrag.

Seine Gedanken drehten sich jedoch hauptsächlich um seinen Tagesablauf. 0700 Frühsport und duschen, 0930 Training auf dem Schießstand auf Anweisung von Captain Scharnhorst und unter der Ägide von Mastersergeant Metellus, danks seiner schlechten Resultate imGebrauch von Handfeuerwaffen. Metellus hatte ihm in seiner unvergleichlichen Art zu verstehen gegeben, daß er binnen einer Woche handfeste Ergebnisse erwartete oder ihn als Zielscheibe für die nächste Infantrieübung mit echter Munition gebrauchen würde. Danach Mittagessen und knapp drei Stunden Sim-Zeit oder Manöver auf Befehl von Leutnant Dukic.

Leutnant Dukic. Finn runzelte beim Gedanken an seinen fast gleichaltrigen Vorgesetzten leicht die Stirn. Der Leutnant zog kontinuierlich die 'Harter Mann'-Nummer durch, wohl um seinen Status als Vorgesetzter zu etablieren, was ob der Ausgangssituation durchaus nachvollziehbar war. Unglücklicherweise schoß er öfter über das Ziel hinaus, was für Groll von Seiten der anderen Lanzenmitglieder sorgte. Selbst Finn selbst ging das Verhalten Dennys langsam aber sicher auf die Nerven, da er öfter als Hank und Miko das Ziel der Kommentare des Leutnants war. Es schien an der Zeit für ein paar klärende Worte zu sein. Und wenn dies nichts half, nun ja, wie sagte das alte Sprichwort so schön? "Worte sind billig, nur Taten zählen."

Er grinste kurz bei diesem Gedanken, trank nach einem schnellen Blick auf die Armbanduhr den Rest seines Kaffees, brachte Tablett und Geschirr an die Ausgabe zurück und verließ die Messe.

*


"Gut, alle mal herhören!" Die befehlsgewohnte Stimme Sergeant-Majors MacLachlans unterbrach die leisen Unterhaltungen der auf dem Trainingsparcours anwesenden Chevaliers.

"Nun da wir alle uns warmgelaufen haben", ein gequältes Stöhnen aus vielen Kehlen war zu hören – das 'Warmlaufen' beinhaltete immerhin eine Strecke von knapp 15 Kilometern - "wenden wir uns der nächsten Trainingseinheit an diesem wunderschönen Wintermorgen auf Outreach zu: dem unbewaffneten Kampf." Erneutes Stöhnen antwortete ihm.

"Nun macht schon, ihr lahmer Haufen! Immer zu Zweit! Langley und Miya, Harper und Sagrudson, Rebecca und..." Er blickte suchend umher bis sein Blick auf einen der Neuzugänge bei den Chevaliers fiel, der gerade versuchte seine Atmung zu normalisieren. "...Trent!"

Finn blickte bei der Nennung seines Namens überrascht auf. "Worauf warten Sie, Mechkrieger? Kommen Sie schon her. Rebecca, Sie ebenfalls." Der Sergeant winkte beide vor. "Fangt an."

Beide gingen auf den Befehl hin in die Grundstellung und er betrachtete sein Gegenüber. Rebecca war nur wenige Zentimeter kleiner als er und von dem her was er unter der Trainingkleidung erkennnen konnte durchtrainiert. Stirn leicht gerunzelt, Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepreßt, die mittellangen braunen Haare zu einem Zopf gebunden. Wache braune Augen, die ihn abschätzend musterten.

Ohne Vorwarnung griff sie an. Finn wich ihrem Schlag in letzter Sekunde aus, so das sein Brustkorb nur gestreift wurde. Sein eigener Schwinger traf sie an der linken Seite ihres Kopfes. Beide gingen nach diesem ersten Schlagabtausch direkt wieder auf Distanz.

Rebecca betastete kurz ihre schmerzende Wange und fauche wütend. "Stravag!" Eine Clannerin? Eine Clannerin! Finn erstarrte für einem Moment. Seine Gedanken rasten, heißer Zorn kochte in ihm hoch. Er wußte das zwei Clankrieger bei den Chevaliers dienten, hatte sie aber noch nicht persönlich kennengelernt – nicht das er darauf großen Wert legte.

Er erinnerte sich nur zu gut an sein letztes Zusammentreffen mit den Clans. An den Überfall auf einen Planeten in der Besatzungszone der Jadefalken; wie sie nach dem gelungenen Einsatz auf dem Rückweg zu den Koordinaten ihres Landungsschiffes von einer schweren Nova überrascht wurden. An die Schreie der anderen Piloten, als die aus OmniMechs und Elementaren bestehende Claneinheit über sie herfiel. An den Augenblick als der Thor seine überschwere Autokanone auf ihn richtete und das Gyroskop und der Reaktor seines Griffin durch die Granaten zu Staub zerblasen wurde. Das er nur dank der zeitigen Ankunft von Entsatzungstruppen davor bewahrt wurde, mit seiner Python den übriggebliebenden Elementaren entgegentreten zu müssen. Die schier endlosen Monate als Entrechteter...

Mit einem lautem Schrei stürmte er plötzlich auf die einen Moment perplexe Mechkriegerin los und hieb ihr mit aller Kraft die linke Faust in den Magen. Rebecca grunzte schmerzerfüllt, krümmte sich leicht zusammen und taumelte einen halben Schritt zurück. Ihre rechte Hand blitzschnell auf sein Gesicht zu und er fand sich unmittelbar danach auf dem Rücken liegend zu Boden wieder. Eine warme Flüssigkeit lief ihm ins Auge – Blut. Sein Blut. Verflucht ist die schnell. Er stand leicht schwankend auf und mußte mehrfach blinzeln um die vor seinen Augen tanzenden Sterne zu verscheuchen. Ich hätte beim Nahkampftraining während meiner Ausbildung besser aufpassen sollen. Scheiße.

Rebecca nutzte das Zögern ihres Gegners aus und ließ einen wahren Hagel von Schlägen auf ihn niederprasseln, den er nur knapp blocken oder ausweichen konnte, bevor er seinerseits mit Schlägen konterte. "Surat! Freigeburt! Abschaum!" zischte sie mit heiserer Stimme.

Dem Master-Sergeant war die Eskalation des Kampfes nicht entgangen. "Aufhören ihr beiden! Sofort! Seid ihr verrückt geworden?!" donnerte MacLachlan, nur um ignoriert zu werden. "Hören ihr schlecht? Sagrudson, Langley – helft mal etwas nach!" Mehrere Paare kräftiger Arme griffen nach den beiden und zogen sie trotz heftiger Gegenwehr auseinander.

"Ganz ruhig Kleiner", brummte der ihn im Schwitzkasten haltene bärtige blonde Hüne. "Reg dich wieder ab." Finn kämpfte noch etwas gegen gegen den Mann an, entspannte sich dann aber und signalisierte seine Aufgabe mit erhobenen Armen. Rebecca folgte einige Sekunden später seinen Beispiel. Der Mann – der Aufschrift auf seinem Tag nach hieß er Sagrudson - ließ ihn los.

Finn wischte einen Teil des Blutes aus seinem Gesicht und drückte den Ärmel seiner Trainingsjacke auf die Platzwunde an seiner Augenbraue. Sein Blick ruhte immer noch auf Rebecca, die sich langsam und betont lässig die Rippen rieb. Auch wenn man es ihr weniger ansah: auch sie war nicht ohne Blessuren davongekommen. Finn verspürte trotz seiner eigenen Schmerzen eine gewisse Befriedigung bei diesem Anblick.

Die Mechkriegerin sah sein leichtes Grinsen und versteifte sich. "Du hast Mut gezeigt, das gestehe ich dir zu", sprach sie ihn kühl an. "Aber du solltest dich nicht überschätzen."

"Ach ja? Nenne mir Zeit und Ort und ich werde dir das Gegenteil beweisen...Clannerin." spuckte er das letzte Wort praktisch aus.

Rebeccas Miene verfinsterte sich einen Moment, dann lächelte sie ein kleines, bösartiges Lächeln. Sie machte auf den Hacken ihrer Turnschuhe kehrt, warf ihm aber noch einen letzten Seitenblick zu. "Gut gehandelt und akzeptiert, Krieger. Mein Quartier, in einer Stunde." Dann marschierte sie davon.

Finn konnte nicht so recht glauben, was er da vernommen hatte. "W-Was?!" Die umstehenden Chevaliers brachen wie auf Kommando in schallendes Gelächter aus und er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoß.

"Tja Junge, das hast du dir selbst eingebrockt", schmunzelte der Sergeant-Major und klopfte ihm auf die Schulter. "Verschwinde erst einmal ins Lazarett und danach solltest du dich für dein...Date landfein machen."

Der Unteroffizier lachte noch einmal bellend und gesellte sich dann wieder kopfschüttelnd zu den anderen Trainingsteilnehmern.

Zurück blieb ein fassungs- wie sprachloser Mechkrieger.

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Großübung Teil 1 von Eikyu und mir

Dolittle saß in seinem Büro, die Füße waren auf seinem Tisch und er zog zufrieden an einer Zigarre. Sein Kopf brummte noch ein wenig vom Vorabend, aber wenn der alte Kameltreiber ein Kind bekommt, dann ist es das schon mal wert.
Es war ein guter Tag heute, die Höllenhunde sind nun auf Sollstärke, er hatte sogar das lyransiche Team überreden können, doch noch zu den Chevaliers zu gehen. Er hatte ihnen so viele Bären aufbinden müssen, daß der Zoo von Outreach nun keine mehr hat.
Die Panzerfahrer übten Tag und Nacht. Sie hatten kaum Pausen und Freizeit, auch die abendlichen Kneipentouren waren gestrichen.
Einige Neuen machten Anfangs Probleme, doch Dolittle zügelte sie schon. Vor allem den einen, der glaubte er könnte sich mit Sonja anlegen. Tja, eine Woche Panzer polieren, Schießstand putzen, und die Ungnade seiner Kameraden, hatte auch ihn überzeugt sich an das Kredo der Höllenhunde zu halten.
Einen hatte Dolittle nach zwei Tagen wieder aus der Einhiet geschmissen. Und das sogar Wort, wörtlich. Er war ein Rassist und hatte was gegen Asiaten. Und das wo mittlerweile 1/3 der Panzerfahrer aus Asiaten besteht, hauptsächlich Capellaner.
Doch nun lief alles wunderbar. Es gibt noch ein wenig Verständigungsprobleme, doch die Begriffe die man zum Funken braucht und in der Schlacht vonnöten sind verstehen alle. Dolittle ist schon fast der Meinung, daß einige seiner Soldaten eher Mandarin lernten als die Capellaner Englisch.
Ganz besonders freute sich Dolittle aber über diese neue Helikopterpilotin. Schneller kann man seine Lieferung nun nicht bekommen oder verschicken. Da hat Danton ja mal einen guten Fang gemacht.
Die Höllenhunde waren nun fitt. So fitt wie nie zu vor. Dolittle hatte sich einen Trainingsplatz auf Outreach reservieren lassen. Er und seine Panzer, der MEDEVAC der Chevaliers gegen drei Lanzen Mechs von den Outbreak Skulleater. Eine kleine Söldnereinheit., die ebenfalls hier auf Söldnerfang war. Die waren ganz erpicht darauf, ein paar Chevaliers in den Arsch zu treten.
Er hatte nun zwei Kampflanzen, eine Scoutlanze und die Artillerie.
Dolittle studierte noch einmal die Geländekarten, es war gerade mal 7 Uhr Morgens. Um 11 Uhr soll das Manöver losgehen, zwei Stunden brauchte sie mit den Panzer um da hin zu kommen. Akila kam in sein Büro, auch sie war gut drauf heute, so wie eigentlich jeder der Panzerfahrer. Es war so eine positive Stimmung, jeder wollte heute zeigen was er in den letzten Wochen gelernt hatte. Jeder wollte beweisen, daß sie teamfähig sind, daß sie es drauf haben. Die Höllenhunde waren ihren Namen gerecht, sie dürsteten nach Blut, auch wenn es heute nur Filmblut war.
Akila kam also in sein Büro, sie stemmte sich am Schreibtisch ab, schwang sich hinüber und gab Dolittle einen Kuss auf die Stirn.
„Hast du mich soeben geküsst?“
Akila schaute verlegen. „Äh, ja. Warum, gefiel es dir nicht?“
„Doch schon, kann mich nicht beklagen aber do weißt doch …“
Akila fiel im ins Wort, „Schau mal, ich weiß, Liebe in der eigenen Einheit ist nicht OK für dich. Und Soldaten und Soldaten auch nicht. Du meinst, die Chance ist zu groß, des es einen erwischt. Aber überleg mal. Seit vier Jahren fahren wir zusammen und wir sitzen im selben Panzer. Wenn es einen erwischt, ist bei uns doch die Chance sehr hoch, daß es beider erwischt.“
Dolittle grübelte, an der Weisheit ist etwas dran.
„Hat das Konfuzius gesagt?“
„Nein, das sag ich, eine Erbin von Konfuzius.“ Grinste sie.
„Und die Jungs?“ Dolittle nickte zur Tür, hinter der sich der Hangar der Panzerfahrer befand.
„Nun, was die betrifft, die wissen es ja schon länger als wir, die schließen ja schon Wetten ab.“
„Ja sind denn jetz mitten im Winter bei den Chevs, die Frühlingsgefühle ausgebrochen?“ Grinste Dolittle stand auf und nahm die zierliche Asiatin fest in seine Arme.


Mit weit über hundertfünfzig Stundenkilometer raste Akila den Regulator über die verschneiten Ebenen, der Rest der Schweberkampflanze folgte ihr.
Dolittle saß im Turm und fluchte innerlich.
„Rot eins hier, Blau eins was ist da los bei euch?“
„Blau eins, wir werden massiv bedrängt, ein Manticor ist ausgefallen, der Bulldog schwer angeschlagen und bewegungsunfähig, der Rest Panzerschäden.“
„Man was seid ihr…, ihr habt doch nur die beiden Leichte Lanze vor euch.“
Rauschen im Funk.
„Raketenangriff, brauchen Verstärkung…. Nur … Mech.. beschädigt.“
„GAZ 3 Minuten, haltet durch. Gelb eins, heftet euch an die Mittlere Lanze, versucht sie von mir und Blau wegzutreiben. 60 Klicks SSO befindet sich ein See, hängt sie dort ab.“

Björns Fury feuerte Schuss für Schuss auf die anrückende leichte Lanze Mechs. Doch die Mechs waren schnell und wendig und damit schwer zu treffen. Laser schossen durch das Schnee treiben. Autokanonen ratterten auf.
Arnold folgte mit dem Turm einer Spinne, doch schoss daneben, während Björn den kleinen Kommandantenturm schon in eine andere Richtung drehte.
„Blau 3, nicht zu weit zurückfallen, Blau 2 decken. Blau 4 aussteigen, habt ihr gehört aussteigen.“
Eine Gauskugel traf eine Valküre schwer am linken Torso, die Wucht des Geschosses riss den Mech herum und ließ ihn zu Boden sinken. Doch leider nicht für immer.
„Blau eins an Spearhead, Feuer auf FG zwo, drei in 6, jetzt.“
Die Mechs rannten um die angeschlagenen Panzer herum und sprangen immer wieder in die Luft um die Panzerfahrer zu verwirren. Ihre leichten Waffen konnten nicht allzu viel Schadenanrichten, doch es reichte für die Panzer aus, da einige Treffer gut platziert in die Ketten gingen.
Björn sah wie die Spinne direkt vor den zweiten Manticore auftauchte, dann färbte sich der Himmel wieder einmal schwarz. Unzählige Raketen fielen vom Himmel, sie bedeckten die Sicht zu den feindlichen Mechs. Als sich der Rauch lichtete sah er wie die Spinne schwerfällig versuchte aufzustehen, doch der Manticore feuerte den schweren Pulselaser in den Rumpf des Mechs, so daß er für immer liegen blieb.
Blieben nur noch 3 Mechs und sie waren ebenfalls zu dritt. Wobei der Bulldog bewegungsunfähig war und eben zeigte der Computer an, das sein eigener Turm eingefroren ist.
Aus den ersten Manticore stiegen vier Gestallten aus, sofort rannten einige Personen zu den Panzerfahrern. Es waren Angestellte der Wolfs Dragooner. Sie fielen über die Panzerfahrer her und schminkten in Windeseile die Verletzungen an.
„Blau eins hier, wir benötigen dringend einen MEDEVAC. Blau eins an Rot eins, wir müssen eine LZ sichern.“
Der Computer auf Björns Schirm zeigte an, daß weitere zwei Mechs soeben ausgefallen sind.
Gauskugeln und Raketen zerlegten sie von hinten. Er sah kurz über die Optik nach draußen und an den aufgewirbelten Schneesturm konnte er erkennen, daß Dolittle mit den Kampfschwebern eingetroffen war.

Dolittle sah die letzten drei Mechs über die Vergrößerung.
„Tom, nimm den Night Hawk, Blau 3 auf den Night Hawk, Blau 2 und 4 auf den Enfield. FEUER!“
Die Hoverpanzer kamen schnell an, zu schnell für die Mechs, die Raketen und Gausskugeln konnten sie von hinten aufspießen.
Der letzte Manticore gab den letzten Mech eine Breitseite, die Simulatorcomputer schalteten den letzten Enfield aus.

„Rot eins an Spearhead, kein Feuer! Feuer einstellen. Rot eins an Bravo Uniform 372 , LZ gesichert, bitten um sofortige Evakuierung.“
Dolittle sah, wie die Kammeraden des abgeschossenen Manticores in Deckung versuchten einen ihrer Kameraden zu reanimieren. Doch keiner von ihnen sah recht gut aus.
„Bravo Uniform 372 hier, sind in der Luft GAZ 5 Minuten, markiert die LZ.“
„Verstanden Bravo Uniform 372“
„Gelb eins hier, gegnerische Mechlanze hat Köder geschluckt, bewegen uns auf See 12-8´000. Sieht gut aus.“
„Weiter so Gelb eins.“

Melissa und Peter rannten von dem provisorischen Feldlazarett zu ihren Helikopter.
Bruno, Richy und Dr. Malossi waren auch schon unterwegs, etwas langsamer als die beiden, die aussahen als ob sie den neuen Rekord im Hundertmeterlauf gewinnen wollten.
Melissa zog sich die Brandschutzhaube über und dann den Helm, während Armstrong erst den Motor anwarf.
Schnell ging Melissa die Checkliste durch und Peter zog sich den Helm über.
Der Rotor war schon fast auf Drehzahl als die beiden Sanitäter und der Doktor an Bord stiegen.
Die Turbinen heulten auf, als Peter die Drehzahl massiv erhöhte, Malossi setzte sich den Helm auf und fragte sofort bei Melissa nach.
„Was gibt’s?“
„2x Panzer Abschuss, ein schwerst Verletzter unter Reanimation, zwei Mittel und vier leicht Verletzte.“
Malossi nickte und schnallte sich an. Schon hob der schwere Helikopter ab, er war noch keinen Meter über den Boden, als Armstrong den Anstellwinkel stark verstellt und die Schnauze des Helikopters nach unten drückte. Der Helikopter beschleunigte schnell und Peter zog ihn nach oben, so daß er nur wenige Zentimeter über den Sanitätszelten hinweg schoss.
Nach nur wenigen Minuten konnte Melissa rote Rauchschwaden am Boden entdecken. Sie stiegen zwischen mehreren Panzern in den Himmel. Vier Schweber kontrollierten“ die Umgebung.
„Bravo Uniform 372 hier, setzen zur Landung an“
Schnell aber sanft wie auf Wolken ging der Helikopter nach unten. Er hatte noch nicht aufgesetzt als Richy schon aus der Maschine sprang. Mit Notfallkoffer sprintete er unter den Rotor zu den schwerst Verletzten Panzerpiloten. Bruno Lachner und Dr. Malossi folgten ihn.
Peter und Melissa blieben im Helikopter, als einer der Schiedsrichter der Wolfsdragooner zu dem MEDEVAC kam. Malossi sah wie Peter in zunickte und Melissa aus dem Helikopter sprang.

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Teil 2. Natürlich wieder von Eikyu und mir.

Der Übungsplan legte fest, das ein unerwartetes Technisches Problem den MEDEVAC kurzzeitig ausfallen lies, ohne daß die Beteiligten etwas davon wussten. Man will testen, wie schnell die Einheiten auf solche Probleme reagieren.
„Bravo Uniform 372 hier, haben Technisches Problem, können nicht starten.“
„Rot eins, was für Probleme.“
„Pete was ist los?“
„Wir haben einen Defekt im Kabelbaum zum Heckrotor, Reparaturzeit ca. 20 Minuten.“
„Verdammt soviel Zeit bleibt uns nicht, wir müssen den Mann hier raus bringen, sonst stirbt er!“
„Rot eins an Gelb eins, wie sieht die Lage aus?“
„Wir sind außerhalb ihrer Reichweite sie folgen weiter, 3 Min zum See.“
„Rot eins an Papabär, brauchen neuen Helikopter zur Evakuierung von Verwundeten.“
„Papabär, schicken Reservehelikopter los. GAZ 5 Minuten.“
Die Sanitäter waren gerade bei der simulierten Ersten Hilfe als das Geräusch eines weiteren Hubschraubers zu hören war. Peter wunderte sich etwas, es war Kittys Ripper der da mit Höchstgeschwindigkeit anrauschte, also mit über 190 KM/H. Und nicht nur das…seine Sensoren zeigten an, das ihre Waffen scharf waren.
Natürlich hatte sie die Strecke in nicht mal drei Minuten geschafft.
„Verdammt, hat ihr keiner gesagt das dies eine Übung ist?“ fragte sich Peter als er sah wie die Schiedsrichter anfingen zu fluchen…ihr mobiles Hauptquartier war als Ziel für Kittys Laser ausgewählt worden und auch die sahen das ihre Waffen scharf waren, nicht für die Übung konfiguriert. Eine Salve von ihr würde also echte Menschenleben kosten…
Sie landete so nahe an dem MEDEVAC wie es der Sicherheitsabstand zuließ. Der Helikopter kam mit hoher Geschwindigkeit an, dann presste sie die Nase extrem hoch um die Geschwindigkeit zu drosseln und das auf nicht mal einen Meter Höhe.
Kaum war ihr Heli am Boden als auch schon Dr. Malossi auf sie zueilte. Sie öffnete das Cockpit und Dr. Malossi schrie sie an, nicht nur aufgrund des Lärmes der Rotoren sondern auch etwas wütend: „SO fliegen sie niemals wenn sie einen Patienten an Bord haben, ist das KLAR? Diesen Andruck würde kein Verletzter lange überstehen, und sollte jemals einer in ihren Heli sterben, wegen ihrer präpubertären Flugweise werde ich sie höchstpersönlich vor das Kriegsgericht zehren oder zumindest eine Tracht Prügel werden sie bekommen.“
Kitty nickte nur. Doch nun trat einer der Schiedsrichter an Kitty heran, brüllte ebenfalls wütend: „Was fällt ihnen ein, mit scharfen Waffen in ein Manöver zu gehen? Deaktivieren sie sofort ihre Waffen!“
Der Schiedsrichter wurde plötzlich etwas weißer, in seinem eben noch knallroten Gesicht. Dr. Malossi brauchte einen kurzen Augenblick bis er verstand warum: Kitty hatte eine Pistole auf den Mann gerichtet. Mit mühe sagte sie: „Identifizieren“
Der Lautstärkenverstärker des Helmmikrofons lies das ganze gerade so verstärken, das man sie hören konnte, denn laut konnte sie selbst nicht reden, dafür waren die Schmerzen zu stark.
Melissa rettete sie alle aus der Misere.
„Kitty, hat dir niemand gesagt das dies ein Manöver ist?“ fragte sie und erntete ein negatives Kopfschütteln und einen Daumenzeichen in Richtung Heck.
Man musste nicht viel überlegen um zu wissen dass sie mal wieder Besorgungen gemacht hatte und irgendwer hatte sie da raus geholt und ohne Informationen losgeschickt.
Die Waffe verschwand und alle fingen an zu verstehen das es ein gewaltiges Missverständnis war.
„OK, wir sind in einen Manöver, haben einige simulierte Verletzte der transportiert werden soll. Da unser MEDEVAC gesperrt ist, benötigen wir dich.“
Wieder nickte Kitty nur. Sie hatte verstanden.
Unterdessen hatte jemand schon die Frachtluke geöffnet.
Gerade wollte man den ersten Verletzten einladen, als plötzlich eine Meldung kam:
„Hier Gelb eins, wir haben hier einen echten Notfall. Einer der Mechs ist ins Eis eingebrochen. Ich wiederhole, ein echter Notfall. Mech eingebrochen, offenes Cockpit, benötigen sofort Unterstützung.“
So schnell wie Kitty den Helikopter wieder startete, konnte keiner reagieren. Der Simulant und der Helfer, der in reingetragen hatte, konnten sich noch schnell anschnallen, Kitty schaute noch nach hinten und sah den erhobenen Daumen der verwirrten Panzerfahrer, dann hob der Helikopter wieder ab. Die Panzerfahrer waren verwirrt, sahen aber auch dass irgendwas los war, und die Leute des MEDEVAC zu ihren Hubschrauber liefen.
Da die Koordinaten durch gegeben waren, konnte man leicht das Ziel anfliegen.
Kitty schoss mit ihren Helikopter also Richtung Zielort, da sah man es auch…
ein Mech lag auf den Rücken, Kopfüber im Wasser. Scheinbar war er gesprungen und dann mehr mit den Kopf aufgekommen, auf einen Hügel unter der Eisschicht.
Das schlimme daran: der Kopf lag unter Wasser, etwa einen Meter tief. Die anderen Mechs konnten nicht zu ihm hin, da das Eis in der Umgebung der Unfallstelle vermutlich brüchig war. Nur ein einsamer Hoverpanzer war an der Unglücksstelle der Rest markierte eine sichere LZ, doch der eine Panzer konnte auch nicht viel machen, da man nichts hatte um den Mechpiloten zu bergen, geschweige denn den Mech zu bewegen.
Kitty überflog die Stelle einmal, dann hörte sie auch schon neue Befehle über Funk.
„Dragooner Zentrale, bitten einen der Helikopter um Bergungspersonal zu holen. Ihr seid die einzigen da draußen.“
Kitty kippte den Helikopter stark ab und nahm Kurs auf die neuen Koordinaten. Sie gab noch eine Reihe von Morseähnlichen Signale ab, die die Dragooner Zentrale natürlich nicht entschlüsseln konnte.
Melissa war es, die die Zentrale über Kittys baldige Ankunft aufklärte.
Peter kam mit dem schweren Rettungshelikopter angeflogen. Sanft setzte er auf und die Sanitätscrew sprang sofort aus dem Helikopter. Malossi rannte zu einen der umstehenden Dragooner:“ Wie sieht es aus, wie lange ist der Mech schon unter Wasser, inwieweit ist das Wasser im Cockpit eingedrungen?“
“Das Cockpit steht seit ungefähr drei Minuten unter Wasser, Pilot meldete vor einer Minute, dass das Wasser bis zum Hals steht. Moment!“
Der Dragooner sprach in sein Handfunkgerät, Malossi konnte nicht verstehen was.
„Sir, es ist Eile angesagt, der Pilot spricht davon, daß die Lebenserhaltung komplett versagt. Er kann kaum noch reden.“
„Verdammt. Wenn wir nicht rein kommen, können wir nichts machen. Was ist mit Kitty?“ rief er zu Peter durch das Funk, da der immer noch im Helikopter mit laufenden Rotor saß.
„Noch 2 Minuten, die Kleine fliegt echt schnell.“
„OK, wir werden den Piloten mit der Seilwinde bergen müssen. Ab in den Heli.“
Panzerfahrer und Mechkrieger standen hilflos da. Keiner konnte etwas Sinnvolles machen und das Eis sah so aus, als ob es nicht mehr lange halten würde. Dann würde der Mech noch tiefer in den See sinken, der hier doch eine beachtliche Tiefe aufwies. Gerade als Kitty über den San-helikopter wegschoss, startete dieser in die Luft.
Kitty bremste diesmal etwas sanfter ab, da die Rettungstaucher der Dragooner schon in der offene Türe standen. Sie hielt kurz über dem offenen Eis an und die Taucher sprangen mit samt Ausrüstung in das kalte Nass. Kitty räumte gleich den Platz für den MEDEVAC und landete den Helikopter am sicheren Ufer.
Der Medevac brachte sich in Position und Richy hing schon in der Seilwinde. Die Rettungskräfte der Dragooner arbeiten schnell und gut. Es dauerte nur Minuten und man ist durch die verbeulte Mechpanzerung durchgebrochen. Ein Taucher holte den mittlerweile bewusstlosen Piloten aus dem Cockpit und übergab ihn an Richy. Der Pilot des Mechs wurde in den MEDEVAC gehievt und Malossi und Lachner begannen sofort mit einer medikamentösen Reanimation. Sofort drehte der Medevac ab um das nächstgelegene Krankenhaus anzusteuern.
Mit einem lauten Krachen brach das Eis entgültig und der Mech verschwand im eiskalten Wasser.

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21.05.2003 23:36 Striker ist offline E-Mail an Striker senden Homepage von Striker Beiträge von Striker suchen Nehmen Sie Striker in Ihre Freundesliste auf
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Zwischendurch war allgemein die Meldung gekommen, dass dieses Manöver abgebrochen wurde, was andererseits jeden schon klar war.
Auch Dolittle erreichte den Unglücksort, hörte sich an was passiert war berat sich mit den Mechkommandeur der anderen Einheit. Dieser war nichtgerade erfreut über den Verlust. Der Pilot schwebt noch in Lebensgefahr und es wird viel Geld kosten den Mech zu bergen und instand zusetzen. Doch er räumte ein, sich seine Denkweise über die Chevaliers noch einmal zu überdenken. Schließlich halfen sie enorm dabei, seinen Mechkrieger am Leben zu halten.
Da man nichts mehr weiter tun konnte, wollte er eigentlich alle wieder zurück, in die Kaserne schicken als ihm etwas einfiel: „Rot 1 an Hawk. Sie haben noch zwei meiner Männer an Bord, würden sie ihn mir freundlicherweise wieder zurückgeben?“
Ein Piepsen war zu hören.
Dolittle konnte die beiden schon antorkeln sehen, er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Angenehmen Flug gehabt?“ fragte Dolittle nur.
„Nein, Sir. Es war die Hölle. Man sieht nichts, bekommt nichts mit, wird nur immer wieder in die Sitze gepresst und keiner sagt was los ist.“
„Müsste doch wie eine Achterbahnfahrt sein“
„Schlimmer, Sir. Ich bleibe lieber in einen Panzer, der Boden ist mir lieber.“
Dolittle winkte ab. Nebenbei überlegte er, wie es dann wohl den Spezialisten gehen musste, die noch mit Kitty üben würden, wenn sie mit flogen… Ein Grinsen überkam ihn wieder, daß abrupt abbrach als er an seine Fracht dachte die sie öfter transportiert.
Da wird er mit ihr wohl noch einmal reden müssen.
Kitty hob wieder mit ihren Helikopter ab. Sie konnte es sich nicht nehmen, knapp über Dolittle hinweg zu fliegen und ihn noch zu zuwinken. Dieser winkte zurück und versuchte sich vor dem beißenden Wind zu schützen, hervorgerufen durch den Rotor des Helikopters.
Einige Stunden später, konnten Malossi und seine Crew berichten, daß der Krieger zwar noch im Koma lag aber soweit stabil ist und überleben wird.

Alle saßen brav auf ihren Bänken. Auch wenn nicht jeder aus der Einheit erschienen war, so war doch fast ein Drittel hier um der Predigt von Pater John O'Hierlihy zu hören.
Der Chor hatte sich schon aufgebaut, man wartete nur noch auf den Pater. Leises Gemurmel überall…es war das erste Mal für Olliver und Kitty das sie hier saßen. Tomi hatte sie beide mitgeschleift wobei das fast wortwörtlich zu sehen war.
Kitty tat es nur ihren Bruder zu liebe, er würde sie so lange nerven, bis sie nachgab, das kannte sie schon von ihm. Und Olli wollte schon immer mal mitkommen, hatte nur immer irgendwas anderes zu tun.
Olliver wusste das auch die Lady da sein würde, deshalb wollte er nicht auch noch hier sein, sie ging ihn etwas auf die nerven, hatte sie doch glatt zu Tomi gesagt, er solle auf Olli aufpassen, weil er zu viel arbeitete, und zu wenig auf sich selbst achtete.
Außen saß Kitty, dann Tomi, der zwischen ihr und ihm eingeklemmt war, und derzeit mit ihr plauderte. Sehr einseitig, das Gespräch, den Kitty sagte nichts. Unangenehmerweise war Olli nicht alleine, direkt neben ihn sass die Lady, Doreen Simstein. Sie beide schwiegen sich an.
Beide wussten das es nur eine momentane Diskrepanz zwischen ihnen war, die sich auf die Arbeit bezog. In etwa einer Woche würde das Verhältnis wieder normal sein, vielleicht scherzten sie auch mal wieder mit einander, vielleicht war aber auch der Partnerstress schuld, den die Lady vielleicht mit Mulgrew hatte, möglich war das ja.
Pater O´Hierlihy gesellte sich zu den Anwesenden, nickte Sonja kurz zu, die dann ihrem Chor das Zeichen gab, mit den Singen anzufangen. Diesmal war der Song sehr anklagend.
Man fühlte sich leicht bedrückt. In dieser Stimmung schritt der Pater zu seinen Rednerpult, sammelte sich kurz, nachdem der letzte Hall des Liedes verklungen, fing mit seiner Rede an.
Im Gegensatz zu sonst fing er diesmal mit einen Bibelzitat an. Den normalerweise versuchte er seine Schäfchen nach den Prinzip des unvollendeten Buches zu betreuen und auch die Predigt so zu gestalten, manchmal aber schlug auch seine eigene katholische Religion durch, was dann in solchen Zitaten gipfelte.
„>>Tu von dir die Falschheit des Mundes und sei kein Lästermaul<< so heißt es in der Bibel, die Sprüche Salomos Kapitel 4 Vers 24…und das ist eines meiner Themen heute.
Weitere Themen waren einerseits >>Diskriminierung<< von Minderheiten, etwas was mal wieder vor kurzem in der Einheit auftauchte, durch die vielen Neuzugänge, und andererseits >>der Fehler eines Einzelnen, der beinahe sein Leben kostete<<. Die Stimmung aller Zuhörer war ziemlich bedrückt. Die Abschlussworte von Pater O´Hierlihy waren dann auch etwas aufmunternder, was aber bei weitem nicht half. Deshalb sagte er noch: „Um die Stimmung wieder etwas zu steigern, hat unsere Chorleiterin Sonja darum gebeten mal eine etwas andere Art zu singen. Hören sie also zum ersten mal bei uns…Gospelchor.“
Als erstes fing mal wieder Sonja an zu singen, jedoch in einer Tonlage wie sie keiner je bei ihr gehört hatte, fast wie ein Mann. Brav stand der Chor hinter ihr, hörte ihr scheinbar auch zu. Der Gesang war langsam, fast wie ein Sprechen, wurde aber innerhalb einer halben Minute schneller. Und dann fing auch der Chor an zu singen, immer wen Sonja eine Pause machte, jedoch sangen sie nicht einfach das nach was Sonja sang, sondern schienen zwar die gleiche Musik zu haben aber einen anderen Text. Erst wenn man die erste Minute hinhörte erkannte man, dass es zusammen gehörte. Sonjas Stimme schwankte von hoch nach tief, leise dann laut, immer passend, wenn auch fremd für die Zuhörer, die eher den normalen Chorgesang gewöhnt waren. Noch verrückter wurde es als der Chor anfing sich zu bewegen, im Rhythmus des Liedes, sogar mit den Fingern schnipste. Als es dann nach etwa zwei Minuten schneller wurde, ging der Chor über ins rhythmische Klatschen über, wobei Sonja mithalf und der Chor, so wie sie, immer mehr in Bewegung kam.
So langsam steckte das die Zuschauer an. Tomi beispielsweise wippte mit, von links nach rechts, brachte damit unweigerlich auch Olli in Bewegung, der versuchte dem drücken zu entkommen, dabei aber Lady Simstein anstieß, die ihrerseits versuchte ein Mitklatschen zu unterdrücken.
Ein Blick auf den Pater zeigte das selbst er angetan war, im Takt wippte er mit den Oberkörper und haute leise mit den Fingerspitzen auf das Pult, an dem er sich gleichzeitig stützte.
Und dann fing Sonja förmlich an zu explodieren. Sie tanzte richtig, sang aber weiter mit ihrer fabelhafte Stimme. Die gute Laune der Melodie, der Text, in etwa „Wir fallen hin, aber stehen wieder auf“ und Sonjas Tanz bewirkten automatisch das sich kaum jemand im Raum ruhig verhalten konnte. Es steckte gewaltig an. Selbst die Ranghöchsten konnten sich trotz ihrer Disziplin nicht mindestens eines Links-Rechts-Schwankens im Takte der Musik erwehren, was ohnehin nicht verhinderbar war, wenn die Leute einer Bank erst mal anfingen.
Trotz allem wirkte es nicht lächerlich und auch nicht unpassend.
Und die Leute waren wieder einigermaßen gut gelaunt als sie gingen.
„So was hab ich hier noch nie erlebt.“ Meinte Tomi.
„Ich auch nicht. Ist das erste mal das ich Gospel sehe.“ Gab Olli zu.
Nur Kitty ging schweigen neben ihnen her.
„Hat es dir den wenigstens gefallen?“ fragte Tomi seine Schwester.
Sie nickte nur. Immerhin hatte sie zum Schluss, als einige der Leute gar aufgestanden waren um ihren Drang der Musik zu folgen im Takt mit den Fingern der einen Hand gegen ihr Bein geschlagen, ein Zeichen das auch sie von dem ganzen angetan war.
Da es so gut ankam, konnte es vielleicht jetzt etwas häufiger vorkommen, das Sonja mit den Chor Gospel vortrug.

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Ein neuer Tag

Ragnar erwachte früh am Morgen. Er hatte seinen Wecker auf halb fünf gestellt um sich für den ersten Tag in seiner neuen Einheit entsprechend vorbereiten zu können.
Nachdem er seinen ersten Frühsport absolviert hatte machte er sich frisch und begann seine neue Uniform anzuziehen. Er hatte am gestrigen Tag neben diesem Quartier noch seine restliche Ausrüstung erhalten und auf seinen Sonderwunsch war ihm ein kleines Abzeichen der Einheit aus Stoff ausgehändigt worden. Dieses hatte er noch am gestrigen Tag an sein altes Barett genäht.
Sich dieses Barett aufsetzend begab er sich in die Messe um sein Frühstück zu sich zu nehmen. Dort begegneten ihm aufgrund der frühen Stunde nur sehr wenige andere Einheitsmitglieder so dass er sein Essen in Ruhe zu sich nehmen konnte.

Nach dem Essen wandte er sich zum Büro des Pionierzuges und begann aufmerksam, die Personalakten seiner Untergebenen zu studieren.
Zuweilen legte er eine Akte auf einen separaten Stapel und als er mit dieser Inspektion fertig war nahm er die zwei entstandenen Stapel und ging mit ihnen zum Appell der Einheit.

Nachdem dieser vorbei war ließ er seine Leute antreten und begann nach einem kurzen Gruß:
„Also gut, Leute, ihr habt mich alle gestern schon kennengelernt, daher dürfte eine Vorstellung nicht nötig sein. Ich habe die Aufgabe, euch in kürzester Zeit den vernünftigen Umgang mit eurem Gerät beizubringen und deshalb werden wir schon heute früh damit beginnen. Hier habe ich eine kleine Liste, wonach sich die entsprechenden Soldaten in drei Gruppen teilen werden. Die erste Gruppe wird unter meinem Kommando die notwendigen Manöver beim Umgang mit ihren Booten erlernen, die zweite Gruppe unter Corporal Jagellovsk wird sich der Abschnitte sowie der dazugehörigen Transporter annehmen. Die dritte Gruppe schließlich baut mir eine fehlerfreie Faltstrasse, damit ich einen Anschluss für unsere Brücke habe und damit Gruppe zwei ungehindert ihre Abschnitte am Ufer in den Fluss werfen kann.“
Nachdem er seine Soldaten in besagte drei Gruppen eingeteilt hatte und diese zu ihrem Gerät gelaufen waren um alles für den Abmarsch zum Übungsplatz vorzubereiten nahm sich Ragnar Corporal Jagellovsk zur Seite und sagte zu der kleinen Frau:
„Kommen sie mit mir, wir werden zusammen zum Übungsplatz fahren und währenddessen das Vorgehen für die nächsten Tage planen.“
„In Ordnung Sarge, ich hol nur schnell meine Ausrüstung und komme dann zu ihnen.“ Antwortete die Blonde Unteroffizierin und rannte in Richtung ihres Fahrzeuges.
Seinen Blick von ihr zu seinem neuen Trupp streifen lassend beschloss Ragnar in Gedanken, diesen ersten Tag in einer neuen Heimat zu genießen.

__________________
Zwei Dinge sind unendlich:
Das Universum und die menschliche Dummheit.
Allerdings bin ich mir beim Universum nicht so sicher.

Albert Einstein

27.05.2003 12:10 sagrud ist offline Beiträge von sagrud suchen Nehmen Sie sagrud in Ihre Freundesliste auf
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Betrachtungen!


Master Sergeant Decius Caecilius Metellus, vormals Centurio der marianischen Legion, hatte seine Mahlzeit im Kasino der Kaserne, wo Dantons Chevaliers untergebracht waren, beendet und gönnte sich eine Zigarette. Tief inhalierte er den Rauch und betrachtete seine Schutzbefohlenen. Sein militärischer Verstand machte niemals Pause, auch nach Dienstschluss analysierte er die Krieger unter seinem Kommando, beobachtete er ihr Verhalten. Schon oft hatte er so Reibereien gleich im Ansatz ersticken können. Wie damals, als Karel Svoboda zu den Chevaliers gestoßen war. Der verwöhnte Junge aus reichem Hause hatte sich für etwas besseres gehalten und ausgerechnet zu Eleni Papastratas eine pampige Bemerkung bezüglich ihrer Größe gemacht. Er hatte noch nicht ausgesprochen, da befand er sich, beide Hände im Schritt verkrallt, auf der selben Augenhöhe mit der kleinen, aber schlagkräftigen Mechkriegerin. Gerade eben hatte der Feldwebel Eleni davon abhalten können, noch einen kräftigen Schwinger hinten nach zu setzen, der Karel mit Sicherheit für einige Zeit flachgelegt, wenn nicht gar ins Lazarett befördert hätte. Dass es aussah, als würde er hinter ihr materialisieren hatte nur den Grund, dass er schon bei Svobodas ersten Worten hochgeschossen war, über zwei, drei Tische lief und die anderen Chevaliers – and ähnliche Situationen gewöhnt – eiligst eine Gasse für den bulligen Metellus geöffnet hatten. Zum Glück hatte der Junge diese Lektion gelernt, und heute waren die beiden gute Freude geworden. Mehr Probleme hatte der junge Simstein gehabt. Svoboda war ihm als ‚Katschmarek’, als Flügelmann zugeteilt worden, und sofort hatte Karel geglaubt, das Kommando über den Flügel auf Grund seiner Herkunft übernehmen zu können. Leider war Svoboda seinem Flügelkommandanten auch noch körperlich überlegen, so dass ein Zweikampf die Sache nur verschlimmert hätte.

Aber Metellus war ein mit allen Wassern gewaschener und von allen Hunden gehetzter alter Fuchs. Drei Strafdienste später hatte er Svoboda gemeinsam mit Simstein für eine Woche dem Lazarett zugeteilt. ‚Ausbildung in erster Hilfe auf dem Schlachtfeld’ hatte er es genannt, und Doc Bellinda Wallace war sehr entgegenkommend gewesen. Sie hatte die blutigsten, detailliertesten Ausbildungsholos hervorgekramt und die Jungen mit den scheußlichsten Bildern traktiert. Selbst Simstein, der schon auf dem Schlachtfeld gestanden war, hatte sich ein- zweimal übergeben. Svoboda war einige Male in Ohnmacht gefallen – und nun akzeptierte er die Rangfolge. Metellus selber hatte die Beiden oft und oft im Simulator und auf der Teststrecke gedrillt und – er gab es als erster zu – teilweise gequält. Bis an ihre Grenzen und teilweise darüber hatte der die Jungen getrieben, bis er einigermaßen zufrieden gewesen war. Die Zwei bildeten heute ein gutes Team und konnten auch mit anderen Kriegern zusammenarbeiten. Simstein konnte sich anderen Teamleadern unterordnen, wenn es nötig wurde – und Svobodas anfängliches Aufbegehren hatte er schnell im Keim erstickt.

Über das Gesicht des Feldwebels huschte ein Lächeln, als er die alte Fluglanze der Chevaliers betrachtete. ‚Kiki’ Sleipnjirsdotter war eine wahre Augenweide, wie Vanilleeis mit Honig. Großgewachsen, schlank, ohne dürr zu sein, wirklich hübsch. Noch schöner aber war – zumindest in seinen Augen – Sarah ‚Icecreme’ Slibovitz. Vollschlank, mit vielen weiblichen Rundungen versehen war sie genau der Typ Frau, den Metellus mochte. Und auch er hatte Gnade vor ihren Augen gefunden, ihre Beziehung entwickelte sich hervorragend. Kurz gestattete es sich der alte Haudegen, von den schönen Zeiten zu träumen, die sie beide miteinander verlebt hatten. Es war auch schon im Gespräch gewesen, das Verhältnis zu legalisieren oder zumindest zusammen zu ziehen. Doch in der derzeitigen Chevalierskaserne gab es keine Doppelzimmer, und die Hochzeit hatten sie immer wieder vor sich her geschoben. Trotzdem waren sie glücklich miteinander.

Die neuen Flieger entwickelten sich prächtig zu einem guten Team. Sie waren dabei, sich hervorragend in die Chevaliers zu integrieren, und auch Sarah hatte ihm berichtet, dass die Beiden eine große Bereicherung für die Luftstaffel bilden würden. Man konnte ihnen vertrauen, sowohl in moralischer wie auch in fachlicher Hinsicht. Kiki und Icecreme freuten sich sehr über die Rückendeckung. Hm! Ob die beiden wohl miteinander,,,,,? Nein, Metellus, schäme Dich. Das geht Dich nichts an. Das ist nicht Dein Problem!

Der Anblick von Jara Fokker und ihrer Flügelfrau Dawn entlockte ihm ein Stirnrunzeln und ein Lächeln gleichzeitig. Beide hatten den Ehrgeiz, zum besten Team der Chevaliers zu werden. Prinzipiell begrüßte Metellus diesen Ehrgeiz, doch er befürchtete auch, dass sich beide übernahmen. Er hatte ihnen gerne zwei Headsets zur Kommunikation überlassen, mit denen sie gleich nach der Mittagspause auf der Combat-Bahn für Handfeuerwaffen Koordination und Taktik übten. Gleichzeitig verbesserten sie ihre Fähigkeiten mit Gewehr und Pistole. Mit dem Gewehr belegten sie derzeit bereits die Ränge fünf und sieben, gleich hinter den Scharfschützen des Regimentes. Bei den Faustfeuerwaffen konnte Metellus selber nur noch knapp den Rekord halten, hier waren die zwei Damen drauf und dran, ihn zu überholen. Aber noch konnte er sich auf seine Antiquität – ein .41 Magnum - Revolver von Smith & Wesson – verlassen. Aber wie lange noch? Beide nahmen Ihre Pläne sehr ernst. Sie hatten auch noch nach Dienstschluss Simulatorzeit beantragt, die er ihnen auch gewährt hatte. Unter der Bedingung, ihr Abendessen bis zum letzten Fitzelchen aufzuessen, hatte er Jara und Dawn ab 18.00 die Erlaubnis für zwei bis drei Stunden Training gegeben. Schon am ersten Tag hatten sie versucht, bereits um 17.30 in die Sim-Kapseln zu steigen – immerhin hätten sie aufgegessen. Noch auf beiden Backen kauend waren sie aufgesprungen und losgestürmt. Ein Telefonat mit der Wache vor dem Simulatorraum hatte jedoch genügt, sie waren damit nicht durchgekommen. Enttäuschung hatte ihre Gesichter gezeichnet, als ihnen der Infanterist mitgeteilt hatte, dass sie auf Befehl des Master Sergeant erst um 18.00 den Raum betreten dürften. Seither hatte es keinen derartigen Versuch mehr gegeben, und beide hatten gelernt, ihr Abendessen in Ruhe zu verspeisen. Was sie nicht daran hinderte, ihre Klemmbretter neben dem Teller hin und her zu schieben und sich theoretisch mit Strategie und Taktik zu beschäftigen. Nun, daran konnte Metellus sie nicht hindern, denn sie hielten sich strikt an seine Bedingungen. Die Biowerte, die Major Danton von Jara und Dawn verlangt hatte, fielen ihm ein. Er würde nachher noch die Aufzeichnungen der Simulator-Roms prüfen müssen.

Metellus drückte seine Zigarette aus und erhob sich. Aus alter Gewohnheit die Schultern straffend ging er auf Jara und Dawn zu. „Meine Damen“, begrüßte er sie, „wie geht das Training voran?“ Jara blickte von ihrem Klemmbrett auf um nahm rasch noch den Schluck aus dem Glas Eistee, das sie schon an den Lippen gehabt hatte. „Hervorragend, Sir!“ Metellus verdrehte die Augen. Würde Jara denn nie aufhören, ihn mit ‚Sir’ anzusprechen? Schon so oft hatte er versucht, ihr klarzumachen, dass diese Anrede für Offiziere bestimmt sei! Und war er Offizier? Nein! „Wir haben schon eine ganze Menge erreicht, Sarge!“ Na, wenigstens Dawn hatte ihn verstanden. „Das ist gut, meine Damen. Das ist erfreulich. Seid ihr bereit für eine kleine Prüfung? So in etwa zwei, drei Tagen? Ich könnte Eleni Papastratas fragen, ob sie mit mir gegen euch zwei antreten möchte.“ Jara Fokker holte tief Luft. „Das wäre aber kein fairer Kampf, Sarge!“ Wie, diesmal kein Sir? Diesmal hatte er sie scheinbar soweit getroffen, dass sie ihr kleines Spiel vergas. „Ihr Mech hat doch schon allein soviel Tonnage wie unser Wing!“ Metellus lachte. „Keine Sorge! Eleni wird zwar mit einem Dunkelfalken antreten wollen, aber mir ist es ziemlich gleich, womit ich kämpfe. Programmiert einfach eine ausgewogene Gewichtsverteilung, ich werde schon damit zurechtkommen. Viel Spaß noch heute beim Training – und was ihr sonst noch vorhabt!“ Damit entfernte er sich. Jara und Dawn sahen ihm noch einige Zeit nach, ehe Jara das Wort ergriff. „Es wird Ernst, Dawn! Der Alte ist ein zäher Knochen, und mit Eleni ist auch nicht zu spaßen. Hast du eine Ahnung, ob die zwei schon mal gemeinsam gekämpft haben?“ Dawn schüttelte den Kopf. „Nein, wenn, dann vor unserer Zeit.“ Jara legte ihr die Hand auf die Schulter. „Ich habe gehört, wenn du im Simulator gegen ihn antrittst, und du bringst nicht volle Leistung, serviert er dir deine Ohren zum Frühstück. Also strengen wir an! Und jetzt – an die Arbeit, sonst sehen wir bei der Prüfung verdammt alt aus!“

__________________
Oberst Trankh, Trankhs Panduren!
Decius Caecilius Metellus, Master Sergeant, Dantons C.


Grüsse vom 'Alten'

06.06.2003 11:23 Senex ist offline E-Mail an Senex senden Beiträge von Senex suchen Nehmen Sie Senex in Ihre Freundesliste auf
Ironheart Ironheart ist männlich
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Arghhh, ich dummerchen

hab auf zitat statt auf ändern geklickt Augen rollen

Dann werd ich den Platzhalter wohl irgendwann mal mit was füllen müssen, oder? cool

__________________
"Das Leben ist das was einem passiert, während man andere Pläne schmiedet." John Lennon

Mitglied der Autorenkooperationen "Dantons Chevaliers" und "Hinter den feindlichen Linien"

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07.06.2003 22:40 Ironheart ist offline E-Mail an Ironheart senden Beiträge von Ironheart suchen Nehmen Sie Ironheart in Ihre Freundesliste auf
Jara Fokker
unregistriert
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Noch leicht verschlafen rieb sich Jara die Augen und sah beim Verlassen der Kantine kurz auf den großen Zettel am schwarzen Brett. „Sylvester-Feier der Chevaliers...“
Sie zuckte mit den Schultern. Eine Party, nicht übel. Sie gähnte herzhaft und schlug den Weg zum Mechhangar ein, während ihre Gedanken um diese Party kreisten. Sie hatte Sylvester Dienst, aber mit ein wenig Gerede, würde sie wahrscheinlich jemanden finden, der mit ihr tauscht. Wie auf ein Stichwort lief ihr Finn über den Weg. Der junge Mechkrieger wollte sie mit einem flüchtigen Nicken passieren, aber sie hielt ihn am Ärmel der Uniform fest. „Finn, könntest du mir einen riesigen Gefallen tun?“
Er sah sie fragend an. „Welchen?“
„Nun, ich hätte gerne zum Jahresende frei, wegen dieser Party und...suche jemanden, der seinen Dienst mit mir tauscht.“
Der Mechpilot überlegte nicht lange, dann nickte er. „Ok, ich übernehme deinen Posten an Sylvester. Beizeiten werde ich diesen Gefallen zurückfordern.“
Jara strahlte und bedankte sich mit einer Umarmung, die den Mechkrieger hinter Jaras Rücken die Augen verdrehen ließ. Dann war sie fort, weiter in Richtung Hangar. Sie hatte jetzt also frei, fehlte ihr nur noch eine Begleitung. Eine männliche Begleitung, etwa in ihrem Alter. Sie ging die Liste der mögliche Kandidaten durch, wobei sie die Techs von vornherein ausschloss, ebenso die Infanteristen und Panzerfahrer, die waren ihr Suspekt. Von den Mechkriegern war nur Finn etwa in ihrem Alter und diese Möglichkeit war nun nicht mehr relevant. Dann war da noch dieser Kerl, der Geld wie Heu zu haben schien, zumindest, wenn man sich den aufgemotzten Mech ansah, aber Jara fand ihn zu überheblich. Damit schied er auch aus.
Plötzlich kam ihr ein Gedanken, wen sie noch fragen könnte. Aber jetzt fing jeden Moment ihr Dienst an und sie musste ihre Pläne in die Mittagspause verschieben.

Dominik saß kauend über seinem Mittagessen und war froh, Kitty endlich entkommen zu sein, wenn auch nur für die kurze Zeit der Essenspause. Da fiel ein Schatten über ihn und er sah auf.
Hinter ihm stand eine junge Frau mit langem blonden Haar, dass praktischer Weise zu einem Zopf geflochten war. Sie war niedlich, das gestand er sich zu, aber irgendwie fand er es äußerst unangenehm, dass sie nur ca. zehn Zentimeter von ihm entfernt stand. Just in diesem Augenblick ließ sie sich auf den Stuhl zu seiner Rechten gleiten und stellte ihren halb beladenen Teller ab. Sie war eigentlich sehr schlank und er konnte sich vorstellen, woher das kam, wenn er auf die winzige Portion sah, die sie sich aufgetan hatte.
„Hi, ich bin Jara Fokker.“, stellte sie sich vor und lächelte ihn mit einem gewinnenden Lächeln an.
„Dominik Frischknecht.“, antwortete er, leicht verlegen. So ging es ihm immer bei Frauen. In der Beziehung war er fast so tollpatschig wie beim Umgang mit Mechs.
Die blonde Mechpilotin grinste. „Ich weiß. Sag mal, hast du Sylvester Dienst?“
Die Frage überraschte ihn und er kam gar nicht auf den Gedanken den tiefern Sinn dieser Nachforschung anzuzweifeln. „Nein, habe ich nicht. ... Wieso?“
„Nun...“ Jara nahm einen Bissen und kaute hastig. „...ich habe mir gedacht, dass du ja etwa in meinem Alter bist und, so weit ich weiß, solo. Und da bin ich auf die Idee gekommen, dass du mich ja zur Sylvester-Party begleiten könntest.“
Dominik kaute weiter, nahm einen Bissen, kaute weiter und starrte die Mechkriegerin unentwegt an.
„Nun, du musst ja nicht, aber ich hätte halt gerne Begleitung und jemanden, der mit mir ins neue Jahr tanzt...“ Jara schenkte ihm den besten ihrer Dackelblicke und das süßeste Lächeln, dass sie zustande bekam.
„Ich...kann nicht tanzen.“, antwortete Dominik zögernd.
„Na und? Notfalls führe ich.“ Damit zerriss Jara das klägliche Argument in der Luft.
„Muss man den paarweise erscheinen?“ Innerlich fragte er sich, warum er eigentlich diese Chance nicht nutzte. Jara war jung, hübsch und zu allem Überdruss gar nicht mal dumm. Sie war solo und fragte ihn, den sonst immer ausgestoßenen, ob er sie zu einer Party begleitet. Wo war das Problem? Es war perfekt....beinahe schon zu perfekt.
Jara ließ sich mit der Antwort Zeit. „Nein, man muss natürlich nicht...aber ich fände es schade, alleine hinzugehen. Bitte...was ist so schlimm an mir?“
„Nichts!“, platzte der junge Mann heraus. „Aber...ich...du...“ Dann gab er es auf. „Du hast gewonnen.“
Die Mechkriegerin strahlte, schlang ihren letzten Bissen herunter und stand auf. „Danke. Du weißt gar nicht, wie dankbar ich dir bin.“ Dann hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder.
Dominik saß für eine geschlagene Minute wie paralysiert da und fragte sich, welches Mitglied der Einheit ihm da einen Streich spielte oder ob er einfach nur am Träumen war...
09.06.2003 11:24
Frischi Frischi ist männlich
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(Bleibt wohl lehr eikyu hat freudlicherweise den grossteil gepostet)

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Frischi: 09.07.2003 18:10.

09.06.2003 11:29 Frischi ist offline E-Mail an Frischi senden Beiträge von Frischi suchen Nehmen Sie Frischi in Ihre Freundesliste auf
eikyu eikyu ist männlich
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streit Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Streit

Schon wieder stritten sich SeniorTech Doreen Simstein und Olli. Tomi konnte nur den Kopf schütteln. Angefangen hatte es, als sie Tomi gebeten hattem, auf Olli zu achten. Denn der hatte die Angewohnheit solange an einen Problem zu arbeiten, bis es erledigt war. Ohne etwas zu essen oder zu schlafen.
Worum es diesmal ging, wusste Tomi nicht, er konnte es trotz der Lautstärke der beiden da unten nicht hören. Glücklicherweise musste er hier oben am Kopf eines Marodeurs die Panzerung anbringen, weit weg von denen da unten.
Teilweise war der Streit von Simsteins Seite berechtigt, wie letztens als Olli eine Panzerplatte falsch angebracht hatte, doch manchmal schien es unwichtig zu sein, wie das Anschliessen der Pole bei Myomerfasern. Da war es wirklich egal, ob man den Pluspol oder den Minuspol oben, beziehungsweise unten anschloss. Wichtig war nur, das Strom durch die Myomer floss.
Tomi hatte schon den Meistertech angesprochen, ob der nicht etwas tun konnte. Soweit Tomi dann aber verstanden hatte würde der sich noch nicht einmischen, denn nach so einen Streit arbeiteten alle die ihn mitbekamen und auch die Streitenden selber sehr viel effektiver.
Ausserdem sahen die beiden, Olliver und Doreen, es immer als ihren Streit an. Beide waren erfahren genug, um nicht andere mit herein zu ziehen, oder aufzuhetzen. Nur manchmal befürchtete man, das sie sich trotz allem prügeln würden, so wie jetzt.
Endlich war die Panzerplatte angebracht. Sorgfältig überprüfte Tomi sie noch mal. Nebenbei wunderte er sich darüber, das die beiden immer noch stritten. Man hörte es deutlich, mal waren sie leise, mal laut. Da es so lange dauerte, vermutete Tomi dass sie die beiden endlich mal etwas grundlegendes untereinander klärten.
Als er wieder mal herunter sah, schien die Lage langsam eskalieren zu wollen, scheinbar hatten sie einen Punkt gefunden, bei dem keiner weichen wollte.
Aufgrund der Höhe konnte Tomi gut sehen, wie sich gleich drei Personen auf die Streithähne zu bewegten. Das eine musste der Partner vom SeniorTech sein, Damien Mulgrew, dessen Mech er gerade unter sich hatte. Auch Nagy Istvan war auf den Weg, vermutlich wurde ihm das Ganze jetzt doch zu bunt. Aber am schnellsten war eine dunkelhäutige Gestalt. Rundlich, in Kochuniform, das konnte nur Sonja sein, die irgendwas langes in ihren Händen hielt… .

Schon wieder stritt er sich mit der Lady. Diesmal wurden Grenzen gezogen, nur bei einer Sache wollte keiner nachgeben. Warum konnte sie nicht mal nachgeben? Nur weil sie Ranghöher war?
Und was wollte der jetzt hier? Olli sah, wie sich der Partner von Lady Simstein näherte, wie hieß er doch gleich? Mulgrew, genau. Olli nahm sich vor, den Mann zu ignorieren, es war ein Gespräch zwischen ihm und ihr. Doch dann kam alles anders.
„Also wirklich. Euer Geschreie hört man sogar schon in der Kantine. Habt ihr nichts besseres zu tun?“
Wie aus den Nichts, tauchte Sonja neben ihnen auf, stellte sich zwischen die beiden.
„Also, ich denke, ihr beide habt jetzt genug gestritten. Du, Olliver gehst jetzt mal zu Tomi und hilfst ihm, wo auch immer der jetzt stecken mag…“
Er wollte widersprechen, doch kaum hatte er den Mund geöffnet, fuhr ihm Sonja dazwischen: „Keine Widerrede. Du gehst jetzt. Ist das klar?“
Bei diesen Worten fuchtelte sie mit den Ding rum, was sie mitgebracht hatte. Ein Pürierstab. Nicht die kleine Ausgabe, die nicht mal zwanzig Zentimeter groß war, sondern die Grossküchenvariante, die über einen Meter lang war.
Sonja wendete sich um, drückte Doreen den Stab in die Hand und sagte: „So, das Ding hat mal wieder den Geist aufgegeben. Ich bin immer noch der Meinung, das es ein Wackelkontakt ist…“
Sowohl Olli als auch Doreen waren etwas überrumpelt. Olli blieb nichts anderes übrig als zu gehen und die Lady musste sich notgedrungen um Sonjas Problem kümmern. Zufrieden sah Olli, wie auch Mulgrew stirnrunzelnd stehen blieb. Was er aber nicht sah, war der Meistertech, mit dem er fast zusammen stieß.
Dieser deutete nur auf ihn und auf sein Büro. Verdammt, jetzt würde er wahrscheinlich auch noch Ärger mit dem bekommen.

Etwa zehn Minuten später kam Olli mit gesenkten Kopf wieder aus den Büro heraus. Tomi wartete schon, sagte aber nichts.
„Das war eine Kopfwäsche“, brummte Olli nur.
„Hab ich mir schon gedacht. Irgendwann musste es dazu kommen. Es kann schliesslich nicht angehen, das Ihr euch jeden Tag zankt. Und, was ist genau heraus gekommen?“
„Unsere Streitereien sollen wir lieber auf die Freizeit verlegen, wenn es so lange dauert. Und meist sind es Kleinigkeiten. Das wichtigste war jedoch, das die Lady meine Vorgesetzte ist und es besser wäre, wenn ich doch mal an den alten Ausbildungsspruch denke: der Chef hat immer recht. Sollte dies mal nicht so sein, hat er trotzdem recht. Und die Lady ist nun mal mein Chef.“
„Manchmal geht das ganze aber auch von ihr aus…nur kannst du nicht endlich mal aufhören sie als Lady zu bezeichnen? Du bist der einzige der sie so nennt.“
Ein kurzer Seitenblick zeigte Tomi, das er da nichts bei Olli erreichen würde, was den Spitznamen anbetraf würde er nichts ändern können.
„Ich weiß. Sie darf gleich auch noch mal zum Meistertech gehen…“
Diesmal gab es keine Schadensfreude. Das Thema war zu ernst. Entweder die beiden fingen an >>miteinander<< zu arbeiten, oder Olli würde sich einen neuen Job suchen müssen.
09.06.2003 20:43 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
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Troubles! (Eine Kooperation von Senex und Ironheart)

Kasernengelände der Danton`s Chevaliers, Ausserhalb von Harlech, Outreach
Chaos-Marken

xx. Dezember 3064


Wie es meistens der Fall ist, begann auch diese Sache relativ harmlos. Genauer gesagt begann sie anlässlich einer Stabsbesprechung von Dantons Chevaliers.

Seit fast drei Stunden diskutierten die Einheits- und Lanzenführer der Chevaliers über Dienst- und Manöverpläne, über die Belegung der Simulatoren, über den Zustand der Ausrüstung, über den Nachschub und sogar über den Menüplan der kommenden Woche. Allen im Raum versammelten Teilnehmer der Stabsbesprechung war die mentale Erschöpfung nach einem anstrengenden Tag anzusehen.
Die einzelnen Kompanie- und Einheitsführer hatten jeweils ihren Statusbericht vorgebracht, wobei nur die BOREAS wegen der nicht wie geplant verlaufenden Reperatur und die TOTENKOPF sowie das Pionierplatoon wegen Ihrer derzeitigen Unterbesetzung den Status Gelb melden mussten.
Nun waren die einzelnen Lanzenführer der Mechkompanie aufgefordert Ihre Einschätzung abzugeben. Als letzter der Lanzenführer stufte 2nd Lieutenant Dukic seine Lanze auf Gelb.
Ein lautes, abfälliges „Hmmmpf“ und das dazugehörige Kopfschütteln von Master Sergeant Metellus machte jedem am Tisch deutlich, das der Marianer diese Einschätzung ganz und gar nicht teilte.
„Einwände, Decius?“ fragte Captain Scharnhorst seinen Master Sergeant.
„Meinen Aufzeichnungen zufoge liegt die Scoutlanze bei 90%. Ich wüsste nicht, wie man da den Status Gelb rechtfertigen sollte.“
„Nun, ich denke ich kann meine Lanze sehr gut selbst beurteilen, Sergeant! Und demnach sind wir noch lange nicht dort wo wir sein sollten.“
Mit funkelnden Augen blickten sich die beiden MechKrieger an.
„Nun, dann stufen wir sie doch auf gelbgrün“ witzelte Major Danton um die Situation zu beruhigen. Doch keiner der beiden Streithähne lachte.
„Gut, wenn also keine weiteren Einwände vorliegen, ist der Dienstplan so genehmigt!“ Major Danton setzte schwungvoll seine Unterschrift auf die ausgedruckten Seiten.
„Wenn ich auch nicht einsehe, warum wir Offiziere an dem Überlebenstraining teilnehmen sollen! Wir haben doch schon bewiesen, dass wir überleben können!“
Metellus nickte. „Ja, mein Imperator. Man kann es deutlich an Deiner derzeitigen Kampffähigkeit sehen.“
Jetzt platze Leutnant Dukic der Kragen. Er richtete sich ruckartig auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Das reicht, Metellus! Das reicht schon an Insubordination!“
„Nur Götter oder Sklaven spricht man mit nur einem Namen an. Ich bin weder noch!“ knurrte Metellus zurück und Danton hob beschwichtigend die Hand.
„Ich bin sicher, der Lieutenant wusste das nicht, Decius Caecilius. Du kannst dich wieder abregen! Lieutenant Dukic, der Master Sergeant hat keine Disziplinlosigkeit beabsichtigt. Er wollte mir nur vor Augen führen, dass übermäßiges Selbstvertrauen eine Falle sein kann, aus der man nicht mehr entkommen kann. Ich werde selbstverständlich an diesem Fortgeschrittenentraining mitmachen, ebenso wie alle anderen Offiziere. Übernimm die Planung, Master Sergeant!“
Damit endete diese Besprechung.

Das nächste mal prallten der bullige Master Sergeant und der schlanke Lieutenant wieder bei einer Besprechung zusammen. Dieses Mal ging es um Urlaubsscheine für das Wochenende.

„Ich habe hier die Urlaubsscheine für Freitag nach Dienstschluss, Major. Ich glaube, die Mannschaften haben sich ein verlängertes Wochenende verdient. Die Ausbildung läuft besser als geplant, und den Mädels und Jungs wird es gut tun, ein wenig Dampf in den Kneipen von Harlech abzulassen, ohne auf die Uhr sehen zu müssen.“
Danton nahm den Packen Urlaubsscheine und begann sie abzuzeichnen.
„Die Scoutlanze nicht, Major Danton. Für die habe ich morgen ein Sondertraining am Simulator angesetzt.“ Lieutenant Dukic streckte seine Hand nach den entsprechenden Formularen aus.
„Bei allem Respekt, Sir, die Scoutlanze ist ihrem Pensum weit voraus!“
„Ich habe es den Leuten schon mitgeteilt. Wenn ich es jetzt absage, ist meine Autorität in Frage gestellt. Misch’ dich da also nicht ein, Decius Caecilius!“
„Ich bitte bei allem nötigen Respekt, mich nicht zu duzen, Leutnant!“ Knurren wurde die bevorzugte Kommunikationsart des Master Sergeant, wenn er mit Leutnant Dukic sprach.
Der zog eine Augenbraue hoch. „Ich dachte, es sei so üblich, nachdem auch der Major und Captain Scharnhorst....“
Wieder ein dumpfes Grollen aus des Marianers Kehle. „Quod licet Jovi, non licet...!“
„Schluss damit, Decius Caecilius!“ eben noch konnte Danton den alten Master Sergeant bremsen. „Ich will und darf das nicht hören!“
„...aliorum“ beendete Metellus den Satz mit einem schiefen Grinsen zu Danton. Der atmete hörbar auf.
„Also gut, die Scoutlanze bekommt erst ab morgen Mittag Urlaub bis Sonntag.“
„Sehr gut!“ Lieutenant Dukic grinste zufrieden.
„Wie du willst, Major!“ Metellus grüßte flüchtig und ging aus dem Raum, wenig später folgte Zdenek Dukic.
„Was hast du befürchtet, das Metellus sagen könnte?“ Captain Scharnhorst kratzte sich am Kopf. „Und was HAT er eigentlich gesagt?“
„Im Vertrauen, Manfred, und es ist besser, du hast es schon vergessen, ehe du durch die Tür gehst.“ Danton legte vorsichtshalber die Gegensprechanlage lahm, damit niemand etwas hören konnte (ausgenommen vielleicht Cindy, aber die schwieg ja sowieso wie ein Grab, wenn sie etwas erfuhr, das niemand erfahren durfte). „Er wollte sagen ‚quod licet Jovi, non licet bovi’ – was soviel bedeutet wie: ‚was dem Jupiter erlaubt ist, ist nicht erlaubt dem – Rindvieh!’ Er hat es dann ausgebessert in ‚die anderen’. Aber stelle dir vor, er hätte Dukic vor mir ein Rindvieh genannt. Ich hätte ihn bestrafen müssen, und das wollte ich dem Alten nicht antun.“
Scharnhorst lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Germaine, das artet in ein Problem aus. Dukic und Metellus sind einander gar nicht grün. Ich hoffe nur, irgendwann geraten die zwei nicht wirklich aneinander!“

Katastrophen haben jedoch eine eigene Gesetzmäßigkeit. Wenn zwei sture Köpfe wie Lieutenant Dukic und Master Sergeant Metellus aneinander geraten, so werden sie entweder die besten Freude, oder die Situation gleicht einer Zeitbombe. Mit verdammt kurzer Zündschnur.....

„Das ist doch die schlechteste Leistung, die mir je untergekommen ist! Ihr habt den Zeitplan um fünf Minuten überzogen! Fünf Minuten! Das kann im Ernstfall den Verlust einer ganzen Kompanie zur Folge haben! Das werden wir wohl noch üben müssen! Ich bin ja ein umgänglicher Mensch, aber das ist wirklich die Höhe!“
Lieutenant Dukic hielt seiner Lanze auf dem Exerzierplatz eine Standpauke. Gerade eben waren sie vom Sim-Training gekommen und standen verschwitzt und fröstelnd im kalten Wind. Auch Dukic war ebenso Schweißgebadet, doch er schien sich mal wieder dermaßen in Rage gebrüllt zu haben, dass ihm die widrigen Umstände nichts auszumachen schienen. Eine Szene, wie sie sich regelmäßig wiederholte. Doch dieses Mal beschloss Metellus, etwas zu unternehmen. Er steuerte auf die Gruppe zu und wartete, bis Dukic endlich einmal Luft holen musste. Doch dieser schien sein Pulver noch immer nicht verschossen zu haben.
„Corporal Trent, dieses Schussergebnis ist ja wohl nur als Scherz aufzufassen! Wie man mit zwei Blitz-KSR-Lafetten so häufig daneben schiessen kann, wird mir für immer ein Rätsel bleiben!!!“ Der schweigsame MechKrieger blickte wie so häufig seinen Vorgesetzten mit einer ausdruckslosen Miene an und liess die Tirade über sich ergehen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Entweder hatte er solche Vorgesetzten bereits früher gehabt und wusste mit Ihnen umzugehen. Oder er hatte tatsächlich Eis statt Blut in den Adern, wie viele über den schon als stoisch zu beschreibenden Mann vermuteten.
„Und Sergeant Tsuno. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir zu spät gekommen sind! Wenn Sie ihren Wing nicht unter Kontrolle haben, sagen sie es lieber gleich!“ Äußerlich schien auch Tsuno die Zurechtweisung gelassen aufzunehmen, aber Metellus konnte an ihren leicht geröteten Wangen und den zu Fäusten geballten Händen - bei denen sich die Fingernägel in die Handballen gruben und weisse Abdruckstellen in die eh schon sehr helle Haut bildeten – sehr gut erkennen, das sie sich ungerecht behandelt fühlte.
Doch noch ehe sie auf die Anschuldigungen reagieren konnte, hatte sich Denny schon zu seinem alten Kumpel Hank umgedreht. „Und du Hank! Gerade von dir hätte ich eine bessere Leistung erwartet. Du solltest den anderen ein Vorbild sein und stattdessen reisst Du das Ergebnis noch weiter runter!“
„Na, nu` mach` ma´n Punkt, Denny, ne?“
Sei es seine frühere Verbindung zu Lieutenant Dukic oder seine Erfahrung als MechKrieger, Metellus registrierte ein leichtes Aufbäumen des hünenhaften Sergeants.
„Wenn ma´ mitten im Manöver komplett die Ziele und Bedingungen ändert, kann ma´ auch nich´ erwarten, dat alles nach Plan läuft, ne?“
„Im Pfeld pfeift der Feind auch auf unsere Planungen oder unsere Ziele, oder!?“ blaffte der Lieutenant zurück „Ich will verdammt nochmal, das wir in der Lage sind mit jeder unvorgesehenen Situation fertig zu werden. Ist das denn zuviel verlangt!?“

Und bevor der Disput sich noch vertiefen konnte, schritt Master Sergeant Metellus ein.
„Auf ein Wort, Leutnant!“ Metellus salutierte, während Dukic herumfuhr. „Gleich, Master Sergeant!“ Metellus nickte. Eigentlich sollte er anerkennen, dass der Lieutenant um ein funktionierendes Klima bemüht war. Er sprach Decius Caecilius entweder mit dem Rang an, oder er benutzte Vor- und Gentilnamen. Auch verzichtete er nun darauf, den Feldwebel zu duzen. Trotzdem mochte Metellus Zdenek Dukic noch immer nicht. Dieser hatte sich wieder zu seiner Lanze umgewandt: „Also, ich möchte, dass sie in einer Stunde auf der Hindernisbahn sind, später werden wir dann eine Sonderschicht im Simulator einlegen! Wegtreten!“

Nachdem die Lanze den Exerzierplatz verlassen hatte, drehte sich Dukic wieder zu dem wartenden Metellus um. „Also, Master Sergeant. Was kann ich für sie tun?“
Der Feldwebel hatte sich eben wieder eine Zigarette angezündet. „Wenn es ihnen nichts ausmacht, Leutnant Dukic, hätte ich gerne in meinem oder ihrem Büro mit ihnen gesprochen!“
Dukic nickte. „Gehen wir in ihr Büro. Sagen sie, Decius Caecilius, MÜSSEN sie auf dem Kasernenhof rauchen. Das ist ein ganz schlechtes Beispiel für die Männer, die das nicht dürfen! Außerdem ist es unfair.“
Metellus sog scharf die Luft ein und wollte schon aufbrausen, doch dann erreichten ihn die letzten Worte des Leutnants. Dass sich Dukic Gedanken über die Fairnis Untergebenen gegenüber machte, hatte er nicht erwartet. Erstaunt blickte er auf seine Zigarette, nickte und warf sie nicht ohne Bedauern weg.

„Tee, Kaffee, Schokolade?“ In seinem Büro schloss Metellus die Tür hinter seinem Besucher und deutete ihm an, Platz zu nehmen.
„Nichts, danke. Und jetzt kommen sie zur Sache, Sergeant. Ich habe nicht lange Zeit!“
Metellus nickte und legte das Kinn auf die gefalteten Hände. „Bei allem Respekt, Sir, ich finde, sie behandeln ihre Leute absolut falsch!“
Dukic’ Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich könnte sie darauf hinweisen, dass sie das einen feuchten Hugo Habicht angeht, Sergeant Metellus. Ich könnte jetzt auch sagen, dass sie sich einem Offizier gegenüber unangebracht verhalten. Aber ich werde mich in Geduld üben und mir anhören, was sie zu sagen haben!“
Metellus beugte sich vor und legte die Hände auf den Tisch. „Als Offizier sollten sie die Leute motivieren, das Beste aus ihnen heraus holen. Sie schikanieren sie aber bloß!“
Auch Dukic lehnte sich vor, die Gesichter der beiden ungleichen Männer waren nur Zentimeter voneinander entfernt. „Und das sagt mir jemand, der die Leute laufen lässt, bis sie nicht mehr können, der bei Spind- und Waffenkontrollen immer etwas auszusetzen hat, dem die Sauberkeit von Maschinen und Kaserne nie genug ist und darum nachputzen lässt?“
Um Metellus Lippen spielte ein sardonischen Lächeln. „Es ist die Aufgabe eines Master Sergeant, sich auf diese Weise am Anfang unbeliebt zu machen, um die Schwachen auszusieben und die Renitenten auf Kurs zu bringen. Es ist NICHT die Aufgabe eines Offiziers, sich unbeliebt zu machen, sondern er sollte durch Beispiel führen!“
Dukic knirschte mit den Zähnen. „Was verstehen sie schon davon, Feldwebel? Glauben sie nicht, dass ein Offizier wissen sollte, was er tut?“
„Sollte, Leutnant Dukic, schon möglich. Wissen sie es aber auch?“
Dukic stemmte sich in die Höhe. „Was in Dreimariksnamen wollen sie damit sagen, Master Sergeant Decius Caecilius Metellus? Halten sie mich für einen Dummkopf?“ Dukic´ Stimme nahm einen dunkleren Tonfall an und klang schon fast nach einer Herausforderung.
Auch Metellus stand jetzt, auch er hatte die Hände auf die Schreibplatte gestützt. Die Unterhaltung war im Laufe der Auseinandersetzung lauter geworden. Schon blieben die ersten Chevaliers vor dem Fenster stehen, merkend, dass im Büro des Feldwebels sich etwas abspielte, dass er und Dukic einander anbrüllten.
„Mit Verlaub, wenn sie ihren Leuten das Gefühl geben, dass nichts, aber schon gar nichts von dem, was sie tun ausreichend ist, werden sie sich fragen, warum sie sich anstrengen sollten! Angeschnauzt werden sie ja in jedem Fall. So etwas nenne ich Demotivierung, Leutnant. Und jetzt ziehen sie sich die Sandalen an, wenn sie ihnen passen!“
„Verdammt noch mal, wie sollen die Soldaten Disziplin einhalten, wenn nicht durch permanenten Drill! Und wenn ich sie nicht unter Druck setze, dann tun sie viel zu wenig. Die Leute brauchen das Training, oder sie werden beim Einsatz ganz schnell tot sein! Möchten sie DAS auf ihre Mütze nehmen, nur damit sie sich jetzt einen Lenz machen können?“
„Miss Fokker und Miss Dawn machen sich auch keinen ‚Lenz’, wie sie es nennen! Sie sind mit Feuereifer an der Arbeit!“
„Die beiden sind doch eine riesige Ausnahme! Glauben sie nicht, dass wir auf der Akademie lernen, wie man mit Untergebenen umzugehen hat?“
„Leutnant Dukic, ich bin mehr Jahre Soldat gewesen als sie am Leben! Ich kann auf eine verdammt lange Erfahrung zurückblicken!“
„Toll!“ Ironie verzerrte Dukic’ Gesicht. „Wenn sie soviel Erfahrung haben und sooo gut sind wieso sind sie dann noch nicht Offizier!“
„Potestis ab ano meo devoras! (wörtlich übersetzt: du kannst von meinem Hintern fressen)“ zischte Metellus.
Dukic blickte verwirrt zurück. „Was haben sie eben gesagt?“
„Ich bin kein Offizier, weil ich in meinem Job verdammt gut bin – und weil ich kein Offizier sein möchte!“ „DAS haben sie vorher nicht gesagt! Ich möchte wissen, was sie mir auf Latein an den Kopf geworfen haben!“
Metellus lächelte nur.
„Ich finde es heraus, Metellus! Ich finde es heraus, und dann wünsche ich ihren Kopf auf einem Silbertablett!“
„Nur zu, Leutnant! Wenn sie dabei nicht fähiger sind als bei der Menschenführung, erfahren sie es nie!“ Dukic wandte sich zum gehen. „Nun, sie haben immerhin zugegeben, dass es eine Beleidigung war!“ Krachend fiel die Tür ins Schloss, und Metellus schleuderte in einem plötzlichen Wutanfall den Aschenbecher gegen die Wand. Dabei blickte er aus dem Fenster und bemerkte die Zuhörerschaft. Rasch riss er das Fenster auf. „Was glotzt ihr hier herum und haltet Maulaffen feil! Habt ihr nichts zu tun!“ brüllte er. Langsam verzogen sich die Leute, und Metellus hoffte nur, dass Dukic keinen mehr zu sehen bekam...

__________________
"Das Leben ist das was einem passiert, während man andere Pläne schmiedet." John Lennon

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Frischis erster Tag (1/3) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Mal wieder eine Gemeinschaftsarbeit
von Frischi, Senex, Sagrud und Striker

Frischi‘s Erster Tag

Dominik eilte durch die Gänge der Kaserne in Richtung des Helikopterhangars. Von weitem sah man im an das er nervös war. Das war irgendwie verständlich, immerhin war heute sein erster Tag bei den Chevaliers.
Als er dort ankam waren nur zwei Techniker anwesend die gerade den Hubschrauber für den Start vorbereiteten. Fasziniert musterte der Junge die Maschine. Eine echte Schönheit. Dachte er sich. Er war so in die Betrachtung des Hubschraubers versunken, das er zuerst gar nicht bemerkte, das einer der Techniker ihn angesprochen hatte. „Entschuldigung. Wissen sie vielleicht wo ich Sergeant Hawk finde?“ Der Techs wies auf eine Türe am anderen Ende der Halle. „Sie finden Kitty dort hinten.“
Nervös blieb er vor der Tür stehen und klopfte an. Als er aus dem inneren nichts hörte klopfte er nochmals an. Obwohl nach wie vor nichts zu hören war öffnete er die Türe. „Corporal Dominik Frisch.....“ Der Rest des Satzes blieb ihm im Hals stecken nachdem er durch die Tür war. Sergeant Hawk war gerade dabei eine billige Gummipuppe, die wie ein normaler Soldat bestückt war, mit Wasser zu füllen. Nachdem er sich von diesem Anblick erholt hatte setzte er nochmals an „Corporal Dominik Frischknecht meldet sich zum Dienst, M’am“ Etwas ungeschickt nahm er Haltung an und hob die linke Hand zum Salut. Kitty richtete sich von ihrer Arbeit auf, baute sich vor Dominik auf und verpasst ihm einen leichten Schlag auf die linke Hand. „Sie könnten ja auch etwas sagen.“ Murrte er während er korrekt salutierte. Kitty blickte ihn bei dieser Bemerkung nur böse an und reichte ihm einen Zettel auf dem zu lesen war: „Transportieren sie die Puppe mit mir in den Ripper, Vorgehensweise wie bei einen verletzten Kollegen, dann anschnallen und überprüfen.“
Zusammen mit dem Sergeant schaffte Dominik die schwere, weil mit Wasser gefüllte, Puppe in den Laderaum des Hubschraubers, wo sie in einen Sitzt geschnallt wurde. Kitty blieb dabei, sah nur zu, lies den Corporal die Arbeit alleine zu Ende führen. Er brauchte nicht lange um mehre Fehler zu finden. Eine Waffe die einfach so im Gürtel steckte musste er entfernen. Auch der Holster am Unterschenkel musste festgezurrt werden. Genauso wie der Helm. Anschliessend versuchte er noch die Arme und Beine der Puppe irgendwie zu befestigen, wobei er sah, das Kitty abwinkte. Am Sitzt selbst alles in Ordnung. Vorsichtshalber überprüfte er noch die anderen Sitze, bis auf einem wo die Gurtfeder zu schwach eingestellt war, war alles in Ordnung, so dachte er.
Dann übernahm Kitty. Das erste was sie nahm, war die Wasserflasche. Diese hatte bei sie der Puppe umgehangen, lag aber nun vor den Bauch. Sie löste diese wieder von der Puppe indem sie die Schnallen des Flaschengurtes öffnete. Dann deutete sie mit der Flasche in der Hand ein fliegendes Objekt an, hielt sie kurz vor Dominiks Bauch, dann ein schnellerer Flug als Andeutung. Überraschend kam dann der Schlag mit der Flasche gegen Dominiks Bauch. Er wollte zurückweichen, doch es war zu spät, Kitty traf ihn. Zu seiner Überraschung hatte sie die Geschwindigkeit des Schlages abgebremst.
„Ich glaube, ich verstehe. Die Flasche würde beim schnellen Flug in den Körper der Person gepresst werden.“ Ein bestätigendes Nicken von ihr.
Irgendwie fröstelte ihm leicht. Als sie den Schlag ausführte hatte es keine Vorwarnung gegeben, und auch jetzt keine Gefühlsregung von ihr. Nicht einmal ein blinzeln als er zurück zuckte.
Ansonsten gab es nur einen kleinen Fehler, der Gurt war zwar straff gespannt gewesen, aber leider nicht genug, sie holte noch zwei Zentimeter mehr raus. Ansonsten schien sie ganz zu frieden zu sein.


Mittlerweile waren die Techs gegangen. Was lag nun an, fragte Dominik sich. Dann tauchten überraschend drei Infanteristen auf, zwei davon schleppten sich mit einen schweren KSR-Werfer ab, sowie mit dessen Munition, der dritte hatte ein Sturmgewehr dabei. Sie meldeten sich bei Kitty, die nur nickte und auf Dominik deutete, so wie eine zusammensteckende Bewegung in Gürtelhöhe machte, wobei sie keinen Gürtel hatte. Für den Druckanzug benötigte sie keinen.
„Wenn die Herren mir dann folgen würden…“ bat er. Zuerst musste er den KSR-Werfer verstauen, wenn das Ding lose rum lag, während des Fluges, würde es ernsthaften Schaden verursachen können.
„Hey, was ist das denn für ne dolle Puppe?“ fragte einer der Infanteristen und deutete auf die Gummipuppe. „Mir wurde ja schon gesagt, das diese Hawk etwas abgedreht ist, aber so?“ dabei lächelte er. Ein anderer sagte zu Dominik: „Verbrauch nicht den ganzen Platz. Es kommen noch drei Pioniere mit.“
„Oh. Was liegt überhaupt an?“ fragte Frischknecht vorsichtig. Ihm hatte man nichts gesagt.
„Es soll eine Brücke gelegt werden, über eine tiefe Schlucht, mit den Brückenlegepanzer. Das Problem ist, das man nicht weis wo genau man diese Brücke legen kann, denn das Gestein ist überall am Hang sehr porös. Ein Tritt von Dir und es geht abwärts. Deshalb sollen zwei Vermessungstrupps abgesetzt werden. Wir sind nur da, um die Trupps zu schützen, bis die eigentliche Truppe kommen wird. Wobei ich mich frage, warum wir unbedingt in n Heli fliegen sollen. Ein Schweber würde da zwar nicht hinkommen, aber ein Panzer mit Kettenantrieb immer.“
„Ausser auf die andere Seite.“ Wandte Dominik ein, und: „Der Heli wird auch schneller da sein, somit hat das Team mehr Zeit einen richtigen Ort zu finden, wo die Brücke gelegt werden kann, bis das eigentliche Brückenlegeteam kommt.“
Er war nicht dumm, konnte mitdenken.
„Trotzdem. Mir missfällt es, in einen fliegenden Sarg zu reisen. Da bleib ich doch lieber bei den rollenden Blechbüchsen.“
„Es heist, sie soll extrem schnell sein, mit den Heli, stimmt das?“
Dominik wusste es nicht. Es war sein erster Tag, und er wusste von Sergeant Hawk eigentlich nur den Namen, und jetzt auch, das sie nicht viel redete.
Kitty kam wieder, diesmal mit den drei Pionieren. Sie sah, das bisher nur einer von den Soldaten komplett angeschnallt war, gab deshalb Dominik einen Klapps auf den Hinterkopf, zeigte dabei auf die Uhr. Daraufhin beeilte er sich, auch die anderen anzuschnallen und die Fracht zu verstauen. Glücklicherweise half Kitty ihm.
Dann ging sie noch mal kurz weg, als er sich anschnallte, kam aber sehr schnell wieder. In ihrer Hand hatte sie ein Messer, welches noch in der Lederscheide steckte. An der Scheide waren zwei Riemen, einer oben, der andere unten. Ohne irgendwie auf eine Erlaubnis zu warten, machte sie das Messer an seinen rechten Oberschenkel fest. Dominik konnte nur erkennen das es einen schwarzen Griff hatte, und das es auch nach oben hin verriegelt war, so das es während des Fluges nicht raus rutschen konnte.
„Ein Messer? Wofür das den?“ fragte einer der Soldaten belustigt.
Kitty sah ihn ziemlich ernst an. Dann tat sie so, als ob sie auch angeschnallt sei, drückte den imaginären Knopf, der die Gurte festhielt, und beim Drücken und Schieben eigentlich den Gurt lösen musste, so das man sich wieder frei bewegen konnte. Doch der eingebildete Gurt wollte nicht weg, sie blieb gefangen. Dann zückte sie ein ebenfalls unsichtbares Messer und zerschnitt einfach die imaginären Gurte. Eine einfache aber sehr anschauliche Demonstration wie man sich aus der Notlage befreien konnte.
Mit einen gewissen Schrecken erkannten die Soldaten, das ihre Messer ausserhalb ihrer Reichweite waren, meist am Unterschenkel versteckt, oder an der Hüfte, seitlich, so das man da nicht herankam wenn man angeschnallt war. Eine Sache fehlte aber noch, das Headset für Dominik. Kitty legte es ihm an, stellte es ein, bevor sie den Frachtraum verlies und das Tor schloss.
Dann hörte man auch schon wie die Rotoren anfingen sich zu drehen. Dunkel war es natürlich nicht, auch wenn man nicht nach draussen sehen konnte, so gab es doch ein paar Leuchten.
„Willkommen an Bord der Kitty-Airline“ meinte einer der Pioniere spöttisch.
Dann hörte Dominik auch etwas: „Hawk bittet um Starterlaubnis“ das musste Kittys Stimme sein, gepresst, die Worte langsam ausgesprochen, als ob sie schmerzen hätte.
„Starterlaubnis erteilt“ kam die Antwort. Also hatte sie ihn mit den Funkverkehr verbunden. Nebenbei wunderte sich Dominik, das der Hubschrauber nicht sofort abhob, die Rotoren aber immer schneller liefen. Sie drückte ihn absichtlich noch nach unten, aber warum? Diese frage klärte sich, als der Hubschrauber mit einen Satz abhob, eine solche Geschwindigkeit, das jeder glaubte, der Magen läge noch hundert Meter unter ihm. Gerade hatte man registriert das es nach oben ging, da wurde man auch schon in die Sitze gepresst, als es vorwärts ging.
„Uuaaahhhh…“ mehr konnte keiner von den Anwesenden erstmal sagen.
Nach etwa einer halben Minute rief der erste: „Ich will hier RRAAAUUUUUSS"
Jeder hatte das gleiche Gefühl, mulmig. Obwohl sie relativ gerade flog, war es nicht gerade angenehm. Dann noch ein paar auf und Abbewegungen und der nächste rief: "Nachher passen unsere Überreste in eine Zündholzschachtel!!!"
„Hatten die keinen…“ weiter kam der Infanterist nicht, denn plötzlich wurden sie noch tiefer in die Sitze gepresst. Das eben war nur die normale Reisegeschwindigkeit gewesen, jetzt gab Kitty Vollschub.
„Langsamer“ flehte Dominik ins Mikro. Bei dieser Geschwindigkeit blieb keine Luft um viel zu reden. Seine Bitte wurde nicht erhört. Erst nach ungefähr fünf Minuten, die jedem wie ein ganzer Tag vorkamen, wurde sie langsamer, etwas. Und dann sackte der Hubschrauber auch schon senkrecht ab. Am Boden wurden die Rotoren langsamer, und alle atmeten erleichtert auf. Gerade als Dominik aus den Gurt befreien wollte, öffnete Kitty schon das Tor, haute auf den Gurtknopf zweier Pioniere, so das sie frei waren, scheuchte sie nach drausen, nicht ohne ihnen die benötigte Ausrüstung mitzugeben. Die Jungs hatten gerade noch Zeit aus den Wirkungskreis zu entkommen, als der Ripper wieder startete. Allerdings nur für einen sehr kurzen Flug, dann landete er wieder. Diesmal war Dominik schon frei, als Kitty das Tor öffnete und half ihr, die Leute heraus zu bringen. Wobei auch er kurz heraus ging, um zu sehen was da war. Sie standen auf einer relativ freien Fläche, etwa fünfzig Meter vom Hang entfernt. Überall lag Geröll und man hörte das Rauschen des Wassers. Neugierig ging Dominik näher an den Rand, sah die beiden Pioniere auf der anderen Seite. Er war nur etwa zwei Meter von den Hang entfernt, als er merkte wie gefährlich es war. Er rutschte aus und wäre sicherlich den Hang hinunter gefallen wenn nicht in dem Moment eine kräftige Hand ihn gepackt hätte und zurückzog, am Uniformkragen. Statt ihn aufstehen zu lassen, wurde er so (Rücken zu Boden) am Kragen zum Helikopter zurück geschleift. Die Infanteristen und der eine Pionier konnten nur mitleidvoll zusehen, wobei ein Infanterist gerade sein Frühstück auf den Boden verteilte. Ohne weitere Worte scheuchte Kitty, die ihn ja auch geschleift hatte, in seinen Sitz zurück. Welchen Gesichtausdruck sie hatte, konnte er nicht erkennen, da sie immer noch den Helm aufhatte, mit den grossen Visier. Kaum hatte er sich angeschnallt, gings auch wieder los, der Ripper startete wieder und flog genauso schnell wieder zurück, wie er gekommen war.
Zuhause wieder angekommen wurde sie erwartet.
„Was machen sie den schon hier? Sind meine Leute schon am Zielpunkt?“ wollte Ragnar Sagrudson wissen. Er war der Befehlshaber dieses Unternehmens. Es war sozusagen ein weiterer Test für ihn, ob er auch einen Brückenbaueinsatz koordinieren kann, wenn man nicht weis wo man die Brücke genau legen kann, und das Gelände nur von einfachen Karten bekannt ist.
Dominik kam aus den Frachtraum geklettert, ihm war mehr als nur etwas mulmig zumute.
Dann nahm er Haltung an, schliesslich war dieser Mann, der gerade mit Kitty sprach Ranghöher. Statt zu antworten, holte Kitty einen kleinen Schreibblock, sowie einen Stift hervor, schrieb etwas und reichte dann den Zettel an den stämmigen Mann weiter. Dieser nickte nur. „Sie hatten dreissig Minuten Zeit und sind jetzt schon wieder hier, sind sie sicher das sie bei den richtigen Koordinaten gelandet sind?“ fragte Sagrudson sie. Kitty nickte nur.
Er runzelte die Stirn, dann sah er Dominik, den er dann fragte: „Was ist mit ihnen? Sind sie das fliegen nicht gewöhnt?“
„Doch, Sir. Nur nicht diese Geschwindigkeit.“ Sagte er wahrheitsgemäss. Als er das Stirnrunzeln des Mannes sah, fügte er noch hin zu: „Sie fliegt wie der Teufel.“
Daraufhin wandte sich Ragnar wieder Kitty zu: „Sie sollen die Männer lebend dahin bringen, nicht halb tot. Was nützt es mir, wenn die Jungs schnell da sind, aber nicht arbeiten können? Also fliegen sie gefälligst angemessen, ist das KLAR?“
Kitty nickte nur leicht. Dieser Mann war nicht ihr Vorgesetzter, das wurde ihm auch gerade klar. Er konnte ihr somit nicht befehlen, trotz seines höheren Ranges, denn er gehörte zu den Pionieren. Sie beide hatten nur den Befehl miteinander zu arbeiten.
„Wir reden später darüber“ sagte er nur noch, lies die Leute einladen. Wieder drei Infanteristen und drei Pioniere. Diesmal wusste Dominik was zu tun war, und es ging auch weitaus schneller, trotz das er etwas angeschlagen war.
Kaum war die Frachtluke dicht, begann Kitty wieder mit den gleichen Spiel, erstmal die Rotoren auf Geschwindigkeit bringen, dann plötzlich abheben, ein Anblick der Ragnar wieder erzörnen dürfte. Auch wenn Dominik nun wusste, wie Kitty flog, flehte er wieder: „Nicht so schnell, bitte“ während die Passagiere fluchten: „Welcher suizidgefährdete Idiot hat DER das Fliegen beigebracht?!?!" Ein anderer sah schon seine Zukunft voraus: „Wenn die so weiterfliegt enden wir noch alle als Fettflecke in der Landschaft!!!"
„Das ist doch kein Raumjäger“ „Gegen wen macht die ein Wettrennen?“
Die Worte endeten wieder, als Kitty Vollschub gab. Das Ausladen der Leute wurde ebenfalls schneller bewältigt, aber Dominik wagte es diesmal nicht, hinaus zu gehen. Er hatte am eigenen Leibe erfahren, wie porös der Abhang war, wie man da eine Brücke legen sollte war ihm noch schleierhaft.
Wieder ging es mit Höchstgeschwindigkeit nach Hause.
Dominik war froh als er festen Boden unter den Füssen hatte. „Ma’am, gegen wen machen sie eigentlich dauernd dieses Wettrennen?“ Kitty gab keine Antwort, drängte sich nur an ihm vorbei und machte die Gummipuppe los. Er wusste nicht warum und wusste auch nicht was er tun konnte, somit blieb ihn nichts anderes übrig als auf den Hintern von Kitty zu starren.
Erschrocken drehte er sich um als ihn jemand auf die Schulter tippte.
„Wir wollen nur unsere Puppe wieder abholen“ sagte einer der beiden Soldaten, beides Panzerfahrer, das erkannte Dominik schon an den Abzeichen.
„Ähm, da drinnen. Kitty…ich meine Sergeant Hawk… macht sie gerade los.“
Das brachte ihn ein paar erhobene Augenbrauen ein, nach den Motto: was macht eine Frau mit eine weiblichen Gummipuppe? Die beiden Männer drängten sich an ihn vorbei, blieben aber stehen als sie den Zustand der Puppe sahen.
„Was…? Geil…ne Soldatenbraut ham sie daraus gemacht. Eine gute Idee. Uff…ist die schwer…was habt ihr damit gemacht?“ sagten die beiden.
Dominik antwortete: „Sie wurde mit Wasser gefüllt, um so realitätsnah wie möglich zu sein.“
„Au man, ihr Fliegertypen kommt auch auf Ideen. Mal sehen was sich der Chef mal wieder einfallen lässt mit der Puppe.“ „Ob er die für die Grillparty braucht?“ „Vermutlich“ mit diesen Worten schleppten sich die beiden mit der als Soldat verkleideten Gummipuppe ab.
26.06.2003 05:40 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
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Frischis erster tag (2/3)

Da etwas Zeit war konnten sie sich etwas ausruhen, dachte zumindest Dominik. Aber da hatte er Kitty unterschätzt. Sie schnappte sich Eimer und Putzlappen, drückte ihm dies in die Hand, deutete noch auf die Windschutzscheibe. Wer jetzt aber dachte, das sie nichts tun würde, hatte sich getäuscht. Denn während er die Frontscheiben von Fliegenresten befreite, kümmerte sie sich um die Seitenscheiben, sowie die Scheiben von innen. Danach ging es weiter, den eigentlich sollte der Ripper heute nicht mehr zum Einsatz kommen, deshalb die Komplett-Schrub-Aktion, sowohl von innen als auch von aussen.
Dominik musste nicht erst fragen, warum dies gemacht wurde, je glatter die Aussenhaut, desto weniger Luftwiderstand. Je weniger Luftwiderstand, umso leichter lässt sich ein Hubschrauber bei hoher Geschwindigkeit steuern. Bis man damit endlich, zu Kittys Zufriedenheit, fertig wurde, war schon Mittag.
Kitty nahm ihn den Putzlappen weg, stellte den Eimer und die restlichen Utensilien weg. Sie winkte ihn zu sich, ging mit ihm in die Kantine, wo mittlerweile sehr viele Leute speisten. Sie holten sich ihre Mahlzeit ab, für Dominik war es das erste mal, den das Frühstück ahhte er leider verpasst und setzten sich an einen freien Tisch. Sie mussten auch nicht lange warten, kaum sassen sie, setzten sich zwei Techs ungefragt neben ihnen mit an den Tisch.
„Hoy, ich bin Olliver“ sagte der glatzköpfige zu Dominik. Er überlegte gerade noch ob er mit Vor oder mit Nachnamen antworten sollte, als der andere sagte: „Ich bin Tomi“
„Dominik“ antwortete er endlich.
„Wie war dein erster Flug mit Kitty?“ wollte der Glatzköpfige wissen. Seine Brille sah aus wie eine Schutzbrille, nur mit echten Gläsern halt und das irritierte Dominik etwas.
„Ich habs überlebt“ murmelte er. Da die Anwesenden scheinbar mehr erwarteten, ergänzte er: „Was zum Teufel hat die Gebissen das sie so Fliegt? Aber das schlimmste ist das ich da Hinten überhaupt nichts mitbekomme, mit der Zeit weiss man kaum noch wo Oben und Unten ist!“ Tomi begann nun zu lachen „Gewöhn dich besser schnell daran, Kitty fliegt immer so. Sie kann einfach nicht anders, die Kleine….“
Für diese Worte bekam er von Kitty einen Boxschlag gegen die Schulter.
„Aua…musst du den immer so grob sein?“ statt einer Antwort gab sie Tomi noch einen Schlag in den Nacken.
Leise, zu Olliver geneigt fragte Dominik: „Macht sie das öfters?“
„Andauernd, obwohl…jetzt hält sie sich noch zurück.“
„Und er lässt sich das gefallen? Ich meine…sie ist meine Vorgesetzte…aber doch nicht seine…“
„Sie ist halt seine Schwester, und auch die ältere von beiden. Nimm es einfach als Geschwisterliebe. Und er kann einfach nicht anders, muss sie immer wieder ärgern, vielleicht lernt er es mal, wenn er erwachsen ist…“ dabei deutete er auf die Beiden.
Mittlerweile hatte Tomi wohl zuviel gesagt, den Kitty stand auf, genauso wie er, packte ihn, nahm ihn in den Schwitzkasten und rubbelte mit den Fingerknöcheln auf seinen Kopf herum.
„Gnade…“flehte er hilflos. Diesmal gewährte sie sie ihm. Es schien schon normal zu sein, den niemand sah sonderlich zu ihnen hin.
„Warum wird sie immer gleich so Handgreiflich, ein paar Worte würden doch auch genügen…“
„Kitty redet nicht gerne. Hatte einst ne misslungene Kehlkopfoperation und jetzt tut ihr bei jeden Laut alles weh. Würde sie dich beispielsweise anbrüllen, würde sie vor Schmerz in Ohnmacht fallen“
„Aua. Und dieser Geschwindigkeitsfanatismus?“ wollte Dominik noch wissen. Diesmal antwortete Tomi: „Sie liebt das fliegen, sagt sich aber auch, das man nicht im Schneckentempo vorwärts kommen muss, wenn man eine Rakete als Triebwerk hat. Nur das sie das bei allen Dingen so sieht…“ wieder ein Schlag, Tomi konnte es einfach nicht lassen.
„Wir sehen uns dann gleich“ meinte Olliver.
„Wieso?“
„Na, wir haben gemeinsames Schiesstraining. Ich hoffe du kannst mit einer Waffe umgehen, sonnt wird Kitty dir auch den Kopf mit den Fingerknöcheln kraulen…“
Dominik schluckte schwer. Das konnte ja noch heiter werden.

Am Schiesstand trafen sie wieder auf Tomi und Olliver. Diese hatten sich gerade ihre Waffen geben lassen, und warteten nun geduldig auf Dominik und Kitty. Jeder bekam eine 9mm Pistole, Vollautomatisch, sowie zwei Streifen Munition. So bestückt ging jeder zu einen freien Platz, und da gerade nur einer besetzt war… . Dominik fand es zwar etwas nervig, das dieser Platz im Freien war, aber andererseits war dies auch realistischer. Wie häufig schoss man schon als Hubschrauberpilot innerhalb eines Gebäudes?
Irgendwie wusste er nicht, was man mit der Waffe machte, da alle davon ausgingen, das er es wusste, lies man ihn damit alleine. Er sah sich um… Kopfhörer auf, Munitionsclip einführen, zielen und feuern. Verblüfft registrierte er, das kein Schuss herauskam. Er betrachtete die Waffe, konnte aber nicht erkenne wo der Fehler lag. Deshalb ging er zu Kitty, tippte ihr auf die Schulter. Sie drehte sich zu ihm, legte dabei ihre Waffe ab und er brüllte: „Wie funktioniert die? Es kommt nichts raus…“ dabei richtete er den Lauf der Waffe unbeabsichtigt auf Kitty. Ihre Reaktion kam sofort: während sie ihn eine kräftige Ohrfeige verpasste, entnahm sie ihn die Waffe.
„Warum das?“ wollte er erschüttert wissen.
Wie sonst auch gab Kitty keine Antwort, hielt den Arm mit der Waffe nur in Richtung Ziel und drückte ab. Diesmal löste sich ein Schuss. Dann eine weitere schnelle Bewegung mit der anderen Hand und sie zielte auf ihn, drückte wieder ab. Dominik war entsetzt, doch es löste sich diesmal kein Schuss. Kitty hielt die Waffe vor sein Gesicht, seitlich, so das er den Hebel sehen konnte, der derzeit auf einen roten Punkt wies. Wieder drückte sie ab, doch es löste sich kein Schuss. Dann drehte sie den Hebel, so das er auf einen grünen Punkt wies, zielte auf ihr Ziel und drückte ab, der Schuss traf das Ziel. Dann deutete sie wieder auf den Hebel, auf seine jetzige Position, die Entsicherung…dann auf Ihn, imitierte die Situation von eben. Jetzt fing er langsam an zu verstehen, er hatte mit einer entsicherten, geladenen Waffe auf sie gezielt, ein Fehler von ihm und sie wäre jetzt tot. In ihrer Situation hätte er vermutlich auch so reagiert.
„Aber wieso konnte ich eben nicht schiessen?“ fragte er. Sie entnahm den Munitionsclip, sowie die Patrone im Lauf. Dann fügte sie den frischen Munitionsclip ein, sicherte die Waffe. Dann zeigte sie auf die Kammer in der keine Patrone lag. Wieder entsicherte sie da Waffe, zielte, drückte ab. Kein Schuss…doch diesmal lag die Patrone in der Kammer.
„Versteh, danke.“ Sagte Dominik und ging wieder zu seinen Stand. Er feuerte das gesamte Magazin leer, doch nur ungefähr die hälfte aller Schüsse trafen das Ziel. Er lies den Pappmann rankommen, betrachtete ihn. Auch Kitty kam rüber. Sie schüttelte nur den Kopf, deutete auf seine >>Treffer<< an der Peripherie der Figur, wo er getroffen hatte. Sie lud seine Waffe mit den schon angebrauchten Clip, lies ihn dann drei Schüsse abgeben, bevor sie ihn wieder unterbrach. Sie lies ihn zielen, drückte ihn dann aber nach rechts, lies ihn dabei schiessen. Er traf das Ziel auf Anhieb. Er feuerte den Rest ab, doch leider verbesserte sich sein Ergebnis nicht. Kitty nahm seine Waffe, lud einen ihrer Clips und reichte ihm die Waffe. Bevor er aber jetzt danach greifen konnte trat sie ihn ohne Vorwarnung auf den linken Fuss, so das es weh tat. Humpelnd schrie er seinen Schmerz heraus. Doch Kitty lies ihn nicht in Ruhe, sie drückte ihn wieder zum Stand, gab ihn die Waffe und lies ihn schiessen. Aufgrund seiner Schmerzen verlagerte er das Gewicht von links nach rechts, zielte und feuerte das Magazin leer. Als Kitty diesmal den Pappmann heranholte konnte man erkennen, das sogar drei Schüsse den Aussenbereich des aufgemalten Kreises getroffen hatten. Nur ein Schuss war daneben gegangen, alle anderen hatten den Pappmann irgendwo getroffen. Wieder verstand Dominik.
Kitty schrieb etwas auf ihren Zettel, reichte ihn weiter, darauf stand: „Für jeden Nichttreffer gibt es Morgen einen Tritt auf die Füsse.“
„Ähm…das ist Unfair …“maulte er. Sie zeigte ihn dann ihren Pappmann. Auch wenn sie nur ein Magazin verschossen hatte, so hatten doch alle Schüsse den Kreis getroffen, nur einer hatte die Stirn getroffen, beim Menschen wäre es genau zwischen den Augen gewesen.

Tomi betrachtete gedankenverloren das Trefferergebnis der Frau neben seinen Stand. Wenn sie nicht so leicht reizbar wäre, hätte er schon längst versucht sie anzubaggern, denn sie war eine Schönheit. Doch Eleni Papastratas war für ihre plötzlichen Wutausbrüche bekannt, noch schlimmer als Kitty.
Als sie sich zu ihm wandte, rechtfertigte er seine Anwesenheit nur durch ein: „Recht gute Trefferquote!“ Auf ihren Pappmännchen waren alle Schüsse im innersten Bereich des Kreises, kein Loch daneben.
„Und?“ fragte sie gelangweilt.
„Nichts. Ist nur sehr viel besser als die von Dominik“
„Du vergleichst mich mit diesem…Kind?“ fragte sie etwas zornig.
„Ähm…tja…also...“ irgendwie versuchte er sich zurück zu ziehen.
„Wie kannst du es wagen…?“ mit diesen Worten machte sie einen weiteren Schritt auf Tomi zu, doch plötzlich wurde ihr Weg versperrt, von Kitty.
„Aus den weg.“ forderte Eleni. Kitty wich nicht einen Zentimeter, schirmte Tomi mit ihren Körper ab, der verstand, was er angerichtet hatte und klugerweise jetzt den Mund hielt.
Jetzt brüllte Eleni: „Aus dem Weg…!“ Da Kitty nicht aus dem Weg ging, bekam sie den ersten Schlag ab, wich aber etwas zur Seite, so das er nur den Arm traf. Weitere Schläge, doch diesmal antwortete Kitty mit gleicher Münze. Das Ganze artete dann zu einen Gerangel aus - und es dauerte nicht mal eine Minute, da lagen beide am Boden, versuchten sich gegenseitig hinunter zu drücken, wälzten sich durch die Gegend.
Es hatte in der Nacht geregnet, und da es nicht so sonderlich warm war, gab es noch genug Pfützen. Durch die beide natürlich auch rollten, während sie sich prügelten, gegenseitig an den Haaren zogen…es wurde eine Schlammschlacht. Es war, als hätten beide vergessen, was in an Nahkampftechniken gelernt hatten!
„Schlammcatchen, geil…“ meinte Dominik. Auch die beiden Techs sahen begeistert zu. Aber nicht nur diese, es kamen immer mehr Leute angerannt, sahen sich das Spektakel an, feuerten mal diese, mal jene Kämpferin an. Beide Frauen waren nun so mit Schlamm bedeckt, dass man sie nicht mehr voneinander unterscheiden konnte, und dass sie auch ähnlich gross waren, machte die Unterscheidung noch schwieriger.
Plötzlich tönte ein lautes: „Achtung“ hinter den Zuschauern. Die Leute nahmen Haltung an, bildeten eine Gasse, damit die Person durchgehen konnte.
Es war niemand Geringeres als Master Sergeant Metellus. Erst als er erneut „Achtung!“ brüllte, hörten die beiden Frauen auf, sich zu prügeln, nahmen Haltung an.
Tomi flüsterte etwas zum Master Sergeant, der ebenfalls sichtlich Schwierigkeiten hatte, die beiden Frauen zu erkennen.
Sein übliches „Was geht hier vor!?“ ersparte er sich. Stattdessen sagte er nur: „Miss Hawk und Miss Papastratas, duschen, umziehen und dann in mein Büro. Pronto! Dawai! Dalli! Und der Rest geht wieder an die Arbeit!“
Allgemeines Gemurmel, und die Gruppe löste sich langsam auf.

Da Kitty beim Master Sergeant war, hatte Dominik im Moment nicht soviel Druck. Er half Tomi. Dominik hatte am Morgen bemerkt, das eine der Gurtfedern zu schwach eingestellt war, leider war die Feder nicht nur schwach eingestellt sondern auch schon ausgeleiert und musste erneuert werden. Da Tomi ansonsten derzeit nichts zu tun hatte, was selten vorkam, half er halt mal hier.
Endlich kam auch Kitty. Dominik fragte sie auch gleich: „Können wir hier nicht einen kleinen Monitor einbauen, damit ich mal sehe was vorne los ist?“
Kitty schüttelte verneinend den Kopf. „Aber warum nicht? Es muss kein grosser sein, nur so n kleiner Flachbildschirm…“ Wieder nur ein verneinendes Kopfschütteln.
„Ach, er will doch nur sehen was du schon wieder anstellst…“ meinte Tomi lachend. Dafür bekam er natürlich gleich wieder einen Schlag auf den Hinterkopf. Daraufhin rannte er aus den Frachtraum des Rippers hinaus, nur um zu stolpern und Kopf voran auf den Boden zu fallen. Besorgt eilte Kitty zu ihm, half ihm auf. Verwirrt und leicht blutend sah Tomi sie an, doch sie lies nicht von ihm ab, winkte Dominik zu sich und gemeinsam schleppten sie ihn zur Krankenstation.
Dort trafen sie auf Doktor Malossi, der sich gleich um ihn kümmerte.
„Ausser ein paar Hautabschürfungen, und einer dicken Beule ist nichts passiert. Das Gehirn ist etwas erschüttert wurden, was die leichte Verwirrung erklärt, aber es ist noch keine Gehirnerschütterung. Melissa, bitte halte den Herrn doch mal kurz den Eisbeutel an die Stelle…“ Melissa Armstrong war eigentlich eine Hubschrauberpilotin, keine Ärztin, war nur hier weil sie etwas vom Doc haben wollte, da er im Moment aber kaum Zeit hatte, versuchte der sie zu beschäftigen, damit sie ihn nicht weiter nervte… .
„Ich glaub ich bin im Himmel“ frohlockte Tomi als sich Melissa zu ihn beugte und den Eisbeutel lächelnd, vorsichtig ansetzte.
„Kann ich nicht hier bleiben? Ihr könnt doch nachher alleine ausgehen…“ bat er, doch Kitty schüttelte energisch den Kopf.
„Gemeinheit…du gönnst mir auch nichts gutes….“ Beschwerte sich Tomi bei Kitty.
Bedauernd verlies er mit Kitty und Dominik die Krankenstation. „Mist, wieder nichts mit Melissa“ dachte er sich.
26.06.2003 05:42 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
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