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Sun-Ku Wan Sun-Ku Wan ist männlich
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Band 4
Kapitel 4


20. Mai 20RZ (07. Januar 2072)
Schlachtschiff R1-002 "Bismarck"3
„Das Sternentor wird aktiviert. Einkommendes Schiff!“ Man merkte der Raumortungsoffizierin die Nervosität an.
Peter stand von seinem Sessel auf. „Die Xenogort lassen anscheinend nichts anbrennen. Alle Raumjäger mit Bereitschaftsstatus starten.“
Zusätzlich zu den derzeit im Raum patrouillierenden vier Jägergeschwadern aus der Hindenburg starteten nun weitere neun Geschwader aus der R2-001 „Hindenburg“, R1-002 „Bismarck“, R3-001 „Tirpitz“ und der Raumstation SR-004 „Liminality“. Alles im allen 208 Jäger.
„Kommunikationskanal zum feindlichen Schiff öffnen.“ Es dauerte mehrere Minuten bevor die Verbindung zustande kam. Peter fackelte nicht lange.
„Hier spricht Admiral Peter Kabers, Oberkommandierender der Rasaljanischen Raumflotte. Fahren Sie Ihre Energiesysteme herunter, gehen Sie in Ihre Quartiere und warten Sie darauf geentert zu werden. Sie haben eine Minute Bedenkzeit. Sollten unseren Forderungen nicht eingehalten werden, haben wir keine andere Wahl als Sie zu vaporisieren.“
Peter beobachtete genau die Reaktion des Xenogort Kommandanten. Alleine schon seine Körpersprache und Gesten sagten aus, dass dies kein Individuum ist, das sich von anderen was sagen lässt oder gerne verliert.
„Nichts werden Sie, Sie verdammter stinkender Mensch! Sie kriegen das Schiff nur über meine Leiche!“
Bevor der Xenogort zu Ende gesprochen hatte sah Peter wie ein Lateinamerikanischer Offizier seine Waffe hob und auf den Xenogort zielte.
"Das kann ich einrichten.“ Der Offizier drückte kurz danach ab. Wenige Augenblicke später kamen vier Soldaten der Security und übernahmen die Brücke. Die Anwesenden menschlichen Brückenoffiziere ergaben sich kampflos.
Peter hatte sich das ganze Spektakel auf dem Bildschirm angeschaut, es waren nicht einmal 90 Sekunden vergangen bis sich der Offizier nun direkt an Peter wandte.
„Admiral Kabers, mein Name ist Fernando Rodriguez, ich bin der Erste Offizier auf diesem Schiff. Sie sind uns einer Meuterei zuvorgekommen.“
„Reden wir später drüber, wie weit haben Sie das Schiff in Ihrer Kontrolle?“ Peter war erst ein wenig erstaunt über die Situation und hatte für einen kurzen Moment an ein Ablenkungsmanöver gedacht, aber die Meuterei schien echt zu sein.
„Meine Leute haben vorher schon alles vorbereitet, die meisten loyalen Truppen und Xenogort sind in Schiffssektionen eingesperrt oder wurden überwältigt. Aber ich habe eine schlechte Nachricht für Sie. Die Jägerpiloten sind hundertprozentig loyal zu den Xenogort. Wir haben Sie zwar im Hangar eingesperrt, aber von dort hält sie nichts ab ihre Jäger zu starten. Beim originalen Plan war es uns egal ob die Jäger starteten oder nicht, wir wären mit dem Schiff längst wieder durchs Sternentor weg. Also wenn die Jäger starten…. Ok zu spät, die sind gerade gestartet. Admiral, das sind 20 sehr gut ausgebildete Elitesoldaten mit neuen Xarti-MK3-Jägern. Ich schicke Ihnen so schnell wie möglich die Daten über die Jäger rüber.“

Als der Xenogort Kreuzer durchs Tor kam war Zoeys Staffel nicht weit vom Sternentor entfernt. Zusammen mit zwei weiteren Staffeln flogen Sie im Sicherheitsabstand um den Kreuzer rum. Als die ersten Jäger aus dem Schiff kamen, griffen die Jäger der rasaljanischen Raumflotte an.
Zoeys Geschwaderkommandant Oberleutnant Paul Rant gab den Angriffsbefehl. „An die Staffeln Fünf-Alpha bis Fünf-Delta, Zweierteams bilden und jedes Team greift das jeweilige Ziel an, dass euch vom OPZ zugewiesen wird. Falls Ihr in Schwierigkeiten geratet fallt zurück, wir sind dem Feind 10 zu 1 überlegen.“
Die vier Staffeln des 5. Geschwaders aktivierten die volle Leistung ihrer Triebwerke und flogen auf den Feind zu.
Baggy und Christian sowie Zoey und Juliette bildeten ein Team. Wie vom ersten Offizier versprochen bekam die rasaljanische Flotte die Daten über die neuen Jäger. Zoey schaute sich in Eile die Spezifikationen an. „Sieht aus als ob die MK3 Xarti mit unserer Geschwindigkeit mithalten können Juli.“
„Aber allzu viel an der Bewaffnung haben sie nicht gemacht. Ein paar Treffer können wir aushalten.“ Juliette erkannte sofort was Sie gesagt hatte und beeilte sich den nächsten Satz hinterherzuschieben. „Ich will natürlich nicht damit sagen, dass wir uns treffen lassen sollten.“ Im fünften Geschwader war das Motto „Vernichtung des Feindes durch Manövrierfähigkeiten, Schnelligkeit, Zielgenauigkeit und nicht-getroffen-werdens.“ das A und O. Deshalb haben Sie auch den neuen „Adler“ abgelehnt und sind beim generalüberholten Falke-D geblieben.
Die ersten Kämpfe waren schon in vollem Gange als die beiden Frauen zu Ihrem Ziel aufschlossen. Zoey übernahm die Führung und flog dichter an den feindlichen Xarti ran. „Dann lass uns mal unseren Teil der Abmachung einhalten.“ Zoey und Juliette drückten ihre Feuerknöpfe, aber der feindliche Jäger wich geschickt aus.
„Er versucht zu fliehen.“
Die beiden wechselten sich mit den Feuerstößen ab, während sie im Maximaltempo Ihrem Ziel folgten.
„Zoey, das sieht mir immer mehr nach einem Versuch aus, uns wegzulocken oder uns zu isolieren.“ Juliette sprach Ihre Befürchtungen aus.
„Ich weiß Juli, ich weiß. Aber wir können nicht abdrehen, der Kerl ist immer noch dicht genug am Hauptpulk um eine Wende zu machen und anderen Piloten in den Rücken zu fallen.“ Zoey gab Ihre Bedenken ans OPZ weiter und bekam eine Bestätigung, dass Entsatzkräfte auf dem Weg waren. „Wir kriegen bald Verstärkung.“
Bevor Sie den Satz fertig gesprochen hatte, kam auch schon ein zweiter feindlicher Jäger aus 2-Uhr Richtung und die beiden mussten die Verfolgung abbrechen und waren nun selbst Verfolgte.
Juliette setzte sich an die Spitze. „Versuch mir genau zu folgen Zoey.“
Zoey hatte keine Probleme damit, dass Juliette die Führung übernahm, Peter Kabers Tochter war eine der besten Piloten was das Fliegen anging. Aber auch wirklich mit Juliettes Flugskill mitzuhalten, das würde Sie an Ihre Grenze bringen.

Und das tat es auch. Zoey hatte massive Probleme an Juliette dranzubleiben. Bei einigen Manövern dachte Sie, dass bald der Steuerknüppel brechen würde, solch waghalsige Manöver flogen die beiden. Das hieß aber auch, dass die feindlichen Jäger genauso viele Probleme hatten. Das ganze ging fast drei Minuten so.
Zoey vernahm eine vertraute Stimme aus der Kom-Anlage. „Aus dem Weg Ladys!“ Sie sah wie Ihr vier Adler-Jäger entgegenkamen und legte den Steuerknüppel schlagartig nach rechts während Juliette nach links steuerte. Die Adler begannen zu feuern und für die zwei Xarti Piloten muss es sich angefühlt haben als wären sie mit Höchstgeschwindigkeit gegen eine Mauer geflogen. Jedenfalls in den Millisekunden in denen sie noch gelebt hatten.
„Paul!“ Zoey schrie Ihre Freude ins Mikrofon.
„Mädels.“ Paul Rant hielt kurz inne, er war heilfroh noch rechtzeitig gekommen zu sein. „Ihr habt da einen klitzekleinen Teil unseres Mottos vergessen.“
Juliette, vollgepumpt mit Adrenalin war nun streitlustig. „Und der da wäre?“
„Nun wie wäre es mit…. „Vernichtung des Feindes“? Das ist keine Flugshow!“
„Oh, ach das. Ja das gestaltete sich etwas schwierig.“
Paul war froh, dass die anderen Ihn jetzt nicht sehen konnten wie er seine Handfläche an die Stirn legte und sich fragte ob er die beiden überhaupt genug gelehrt hatte. „Aber trotz alledem, man was seid Ihr für Manöver geflogen. Wir hatten eigentlich schon eine Minute nach eurem Funkspruch eine Staffel hinter euch, die konnten euch aber nicht einholen.“ Er wartete ob die beiden dazu was sagten, aber bekam keine Antwort. „Na gut, reden wir später bei der Einsatznachbesprechung drüber. Die Kämpfe sind vorbei, zurück zur Hindenburg.“
„Wie haben sich Baggy und Christian geschlagen?“ Zoey wollte den Status nicht beim OPZ nachfragen.
„Baggy musste aussteigen, Ihm geht’s aber gut. Er konnte zusammen mit Christian einen Abschuss tätigen.

Die Jäger landeten nach und nach auf Ihrem Heimatträger. Zoey wollte gerade aussteigen, bemerkte dann aber, dass Ihre rechte Hand einen Krampf hatte und den Steuerknüppel fest umschlang. Sie benötigte die Hilfe Ihrer anderen Hand um sich zu befreien. Als die Hand frei war bemerkte Sie wie stark diese zitterte. Zoey stieg aus Ihrem Jäger aus und begab sich mit der rechten Hand in der Jackentasche zur Einsatzendbesprechung.

Vier Stunden später auf dem Kreuzer R3-X287 „Xyktzo“
Zwei Entermannschaften hatten nach dem kurzen Jägergefecht an der Xyktzo angedockt und das Schiff komplett übernommen.
Oberleutnant Fernando Rodriguez führte Peter Kabers Stab auf die Brücke des Kreuzers. „Ich möchte mich nochmal deutlich entschuldigen. Aber wir hatten keine andere Wahl als die Elitepiloten in den Hangardecks einzusperren. Das waren nicht nur erfahrene Jägerpiloten, sondern auch erfahrene Infanteristen. Wir wären das Risiko eingegangen mit Elitetruppen im Innern des Schiffes zu kämpfen. Dafür war meine kleine Revolutionstruppe nicht ausgebildet. Wir hätten die ganze Aktion aufs Spiel gesetzt.“
Peter hatte die Brücke genau in Augenschein genommen. „Machen Sie sich darum keine Sorgen Oberleutnant, Sie haben getan was getan werden musste. Wir waren auf einen Kampf vorbereitet.“
„Oh das sehe ich.“ Fernando schaute auf die Monitore, die die geballte Flotte der Rasaljaner zeigte. „Wenn ich fragen dürfte, wie hoch waren die Verluste?“
Peter drehte sich zum ersten Offizier der Xyktzo und seufzte. „Wir haben sieben Jäger und vier Piloten verloren. Wir alle waren auf diesen Kampf vorbereitet gewesen, seit mehr als 20 Jahren. Entschuldigung, seit mehr als 25 Erdjahren.“ Peter zeigte auf die Monitore. „Das ist keine Flotte um einen Sektor zu verteidigen. Wir hätten einfach nur das Sternentor nicht zu bauen brauchen. Das ist eine Angriffsflotte. Was denken Sie, wofür diese Flotte gedacht ist?“
Fernando war dies schon längst klar gewesen als er die Flotte gesehen hatte. Aber erst jetzt dämmerte es Ihn. „Sie wollen die Erde angreifen?“
Peter ging langsam zum großen Monitor hin, die Bismarck flog in einiger Entfernung vorbei. „Nein, wir wollen den Erd-SEKTOR angreifen, die Erde werden wir befreien.“
Fernando stellte sich direkt neben Peter und begann zu flüstern, er wollte den anderen Anwesenden nicht den Mut rauben. „Aber wie? Klar Sie haben hier eine Menge Schiffe und ich verbeuge mich vor Ihrem Tatendrang. Aber der Erdsektor ist kein Zuckerschlecken. Und ich will nicht mal verneinen, dass Sie mit viel Glück und dem Überraschungsmoment den Sektor einnehmen können. Aber die Erde halten? Spätesten nach ein bis zwei Wochen wird die Entsatzflotte kommen.“
Peter setzte ein Lächeln auf. „Wir können nicht nur große Schiffe bauen, wir haben noch einige andere Asse im Ärmel.“ Peter drehte sich abrupt um und blickte auf die gesamte Brücke. „Zurück zum Anliegen warum wir alle hier sind, wie sieht es mit der Gesichtserkennung der Xenogort aus?“
„Die Xenos waren ja nie besonders gut mit menschlicher Gesichtserkennung, aber was hat das mit der Situation hier zu tun.“ Fernando wurde langsam ungeduldig mit der Art wie der Admiral auftrat.
„Ok dann stell ich erst eine andere Frage. Wie sieht das Rückkehr-Protokoll aus?“
Fernando musste kurz überlegen und sich die Daten ins Gedächtnis zurückholen. „Es war angedacht, dass wir heute hier wärmstens empfangen werden.“ Er betonte besonders das Wort „wärmstens“. Ein paar Xenogort Gespräche auf höchster Ebene hätte, denk ich mal am zweiten Tag passieren sollen. Und am dritten Tag sollten wir feierlich mit einer Gesandtschaft von Rasal zum Erdsektor zurückkehren.“
„So und nun kommen wir zu meiner Frage zurück, wie sieht es mit der Gesichtserkennung der Xenogort aus?“
Fernando begriff auf was er hinaus wollte. „Sie wollen die Mannschaft austauschen und mit diesem Schiff zur Erde zurückkehren?“ Peter nickte. „Die Mannschaft ist nicht das Problem. Sie brauchen aber mindestens einen hochrangigen Offizier den die Xenogort kennen.“
Peter nickte immer noch. „Genau.“
Fernando stolperte rückwärts in den Kapitänssessel. „Ach kommen Sie, dass ist nicht Ihr ernst!“

An Bord der R2-001 “Hindenburg“
Zoeys Aufgabe als Staffelkommandantin war es, nach der Einsatzendbesprechung zusätzlich unter vier Augen persönlich mit Ihren Staffelpiloten über den Einsatz zu sprechen. Dazu musste Sie die Daten der Jäger auswerten, sofern die Zeit es zuließ. Sie kam gerade aus dem Gespräch mit Baggy, dieser hatte keine Verletzungen davongetragen und soweit Sie es beurteilen konnte, war er auch seelisch in Ordnung geblieben.
Als nächster kam Leutnant Christian Jäger an die Reihe. „Setz dich doch Christian.“ Sie zeigte auf einen freien Stuhl.
„Dir ist klar, dass dies Baggy und mein Zimmer---„ Zoey schaute Ihn mit bösen Blick an und er beeilte sich Platz zu nehmen. „Danke für die großzügige Geste Oberleutnant Zejkowizc“
Im Innern hatte Sie schon ein dutzend Bleistifte zerbrochen. Aber Sie nahm es professionell und war auch hier um Ihn ein bisschen zu loben. Ein bisschen. „Ich habe mir die Daten von eurem Gefecht angeschaut.“
Er unterbrach Sie sofort. „Ja war das nicht cool wie wir.. den … kalt …. gemacht ….. haben …….? Da waren Sie wieder diese mörderischen Augen. Christian beeilte sich mit dem Zeigefinger und Daumen die Reißverschlussgeste am Mund zu machen.
„Ich muss zugeben, das war ein guter Abschuss und Baggy hat ausdrücklich hervorgehoben, dass er dir sein Leben verdankt.“
„Das hat Baggy gesagt? Kann ich mir nicht vorstellen.“
„Jup das hat er gesagt. Und zusätzlich sagte er noch, dass er dir ein Ohr abschneidet wenn ich es dir sage und du damit losposaunst.“
„Äh wieso sollte er dann mir das Ohr abschneiden?“ Und wieder diese Augen. „Okay, Okay ich habe verstanden.“
Zoey ging nun in technische Details über seinen Flug über und sparte nicht mit Kritik. Mit anderen hätte Sie dies nicht so explizit gemacht, aber wenn Sie Ihn hier und heute nach seinem Abschuss nicht auf dem Boden der Tatsachen zurückholte, würde dieser Hitzkopf seinen zweiten Einsatz nicht überleben.

Eine Stunde später ging Sie zurück in Ihr Gemeinschaftszimmer mit Juliette. Sie hatte auf der Hindenburg zwar kein Einzelzimmer mehr, aber dafür war der Raum größer. Wenn möglich sollten die Staffelpiloten zusammenwohnen.
Sie hatte Angst vor diesem Gespräch, weil Sie Ihre eigenen Fähigkeiten nicht mehr traute. Zoey öffnete die Tür und hörte Juliettes Stimme aus dem Bad. „Zoey bist du das?“
„Ja Juli, es ist Zeit für das Auswertungsgespräch.“
„Ach ja. Warte kurz, ich bin gleich fertig.“
Nach fünf Minuten kam Juliette aus dem Bad mit einem Handtuch auf dem Kopf und in Ihren Abendsachen.
Zoey zeigte auf die Stühle. „Setzen wir uns doch.“
Juliette setzte sich hin und blickte an die Decke. „Zoey mir ist immer noch kribbelig wenn ich an den Einsatz denke. Ich hatte mörderische Angst. Das war der erste reale Gefechtseinsatz. Ohne dich an meiner Seite hätte ich das nicht geschafft.“
Zoey legte Ihre rechte Hand auf den Tisch. Wenn man genau hinschaute, konnte man das sporadische Zucken und Zittern noch erkennen. „Juli, meine ganze rechte Hand hat sich im Gefecht verkrampft. Und einzig dadurch, dass ich versucht hatte mit dir Schritt zu halten.“ Zoeys Augen wurden langsam wässerig. „Wie kannst du sagen, dass du es ohne mich nicht geschafft hättest, wenn ich, deine Staffelkommandantin, so arge Probleme hatte deinen Kurs zu folgen?“
Juliette legte Ihre Hände auf die zitternde Hand Ihrer besten Freundin. „Aber du konntest mir folgen oder? Es war ja nicht so, dass ich nicht 110 Prozent gegeben hätte. Ich konnte solche Manöver fliegen, weil ich wusste dass du in der Lage bist mir zu folgen. Ich war an der Grenze des machbaren mit meinem Jäger und meinem eigenem Skill.“
Die beiden Frauen redeten noch spezifisch über die Flugdaten bevor sie sich für die Nachtruhe fertigmachten.
Juliette schaute auf die rechte Hand von Zoey. „Warst du damit schon beim Arzt?“
„Ja, gleich nach der Einsatzendbesprechung. Der sagte, das kommt vor und geht nach ca. 24 Stunden wieder weg. Keine Sorge, für den Kampf in zwei Tagen bin ich wieder fit.“
25.04.2011 22:42 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 4
Kapitel 5


22. Mai 20RZ (09. Januar 2072) R1-002 "Bismarck"
Präsident Wesley Rant lachte innerlich über die Qualen die Peter über sich ergehen ließ. Eine Stylistin hatte sein Haar gemacht. (Auch wenn er selbst keinen Unterschied zu vorher feststellen konnte, Peter hatte sich außerdem erfolgreich dagegen gewehrt seine grauen Strähnen überfärben zu lassen). Und zurzeit zupften und striegelten zwei Mitarbeiter der größten Modefirma Rasals an seiner neuen Uniform, während er lautstark darüber nörgelte wann dies endlich ein Ende hatte.
Eine weibliche Stimme meldete sich über die Kommanlage. „Noch vier Stunden bis Missionsbeginn.“
„So jetzt sind wir aber fertig! Ich hab hier noch einen Krieg zu führen.“ Peter entfernte sich von den beiden.
Die Modedesigner schauten fragend zu Peters Frau und Mareen gab ein bestätigendes Nicken. Nachdem Peter einige Befehle durchgegeben hatte wandte er sich an Wesley und seine Frau. „So---„
Mareen fiel Ihm ins Wort. „Wer „So“ sagt hat noch nichts gemacht.“
Er war für einige Sekunden sprachlos, besonders weil rings um Ihn herum fast sein gesamter Stab stand.
Mareen gab Ihm einen langen Abschiedskuss. „Ich habe dir die besten Schiffe gebaut die du dir gewünscht hast, jetzt liegt es an dir diese Sinnvoll einzusetzen. Ich bin kein Fan von langen Abschiedsszenen.“ Die letzten Worte fielen Ihr schwer, Sie fühlte einen Kloß im Hals. Das Familienessen den Abend davor war schon tränenreich genug. Es war in den letzten Jahren nicht oft vorgekommen, dass die gesamte Familie an einem Tisch saß. Peter und Juliette hatten sich von Mareen, Oliver, Wilhelm, Ludwig, Luise und Stefanie an diesen Abend verabschiedet.
Wesley Rant trat an Peter ran nachdem Mareen aus Sichtweite war. „So…“ Er hustete kurz verlegen. „Na dann will ich mal meine Rede halten oder?“ Peter klopfte Ihm auf die Schultern und nickte. Wesley ging zu den Kameras hinüber und stellte sich Staatsmännisch hin. Ein Sprecher kündigte an, dass der Präsident Rasals eine Sektorweite Ansprache hielt.
„Liebe Bürgerinnen und Bürger, 20 Jahre sind vergangen in denen wir Blut und Tränen geschwitzt haben. Wir haben aus der Notwendigkeit heraus fast unsere gesamte Energie in ein einziges Projekt gestellt: Die Befreiung der Erde, der Wiege der Menschheit.“ Wesley machte eine kurze Pause. „Die meisten unserer Kinder und Enkelkinder erinnern sich nicht mehr an die Erde oder kennen Sie nur aus Schulbüchern oder Filmen. Sie war kein Paradies, bei weiten nicht. Aber Sie ist verdammt nochmal unsere Geburtsstätte!“ Er versteifte sich, legte die flache Hand an die Linke Brust, dort wo das Herz schlug und deutete eine Verbeugung an. „An unsere jüngere Generation, an diejenigen die nie die Erde gesehen hatten aber trotzdem in diesem Krieg mitwirken. Eure Mütter, Väter, Lehrer und Nachbarn stehen tief in Eurer Schuld.“ Wesley verbeugte sich noch tiefer und verharrte in dieser Position fast eine Minute bevor er sich wieder aufrecht hinstellte. „Ich möchte mich noch direkt an diejenigen wenden, die 20 lange Jahre darauf gewartet haben Ihre Familien, Freunde und allerliebsten wiederzusehen.“ Er holte tief Luft. „20 Jahre sind eine verdammt lange Zeit und es war für die Erdbewohner keine leichte Zeit. Sie wurden in fremde Kriege geschickt, es gab Aufstände und ganze Familien wurden verhaftet und nie wieder gesehen. Laut den Informationen der „Xyktzo“-Crew wurden zur Abschreckung sogar Orbitalschläge gegen einige Millionenmetropolen wie London, New York, Brasilia, Paris, Peking und Berlin geführt. Der Bevölkerung wurde drei Tage Zeit gegeben diese Städte zu verlassen, aber dies war für viele nicht lang genug.“ Wesley ballte die Hände zu Fäusten und seine Fingernägel fraßen sich in das Fleisch. „Was ich damit sagen möchte: Für viele von uns wird es Enttäuschungen geben. Wir werden nicht alle unsere Freunde wiedersehen. Viele unserer Geliebten werden auch einfach eines natürlichen Todes gestorben sein. Also wenn Ihr Gewissheit habt und Schicksalsschläge zu verarbeiten habt, schottet euch nicht ab! Sprecht mit Freunden, Bekannten oder der staatlichen Seelsorge. Wir haben schon zu viele gute Freunde und Familienmitglieder zur letzten Ruhe getragen, weil wir uns nicht geöffnet oder nicht zugehört haben. Ich selbst bin in dieser Sache schuldig. Ich habe die Anzeichen meiner Frau übersehen. Bevor ich Ihr bei Ihrer Heimweh helfen konnte, habe ich Sie vor neun Jahren….. tot in der Badewanne vorgefunden.“
Nachdem ein Informationsspot zur Prävention von Selbstmord über die Bildschirme lief übergab Präsident Wesley Rant das Wort an Admiral Peter Kabers, der nochmal zu seinen Soldaten sprach und die Bevölkerung über die Schlachtpläne aufklärte.

Zur gleichen Zeit auf der Erde. Tokyo-Dome, Tokyo
Masahito hatte Karten zum „Willkommen zurück“-Konzert der Sängerin Mana-Chan. Dies war ein PR-Ereignis um die Rückkehr der „verlorenen Siedler“, wie die Rasaljaner auf der Erde hießen, zu feiern. Masahito war mit seiner Freundin Midori, seinem Kumpel Teiji und dessen Freundin Kokoro hier.
Er hielt die vier Karten hoch und wedelte damit rum. „Oh wie müsst ihr mir danken, wie müsst ihr mir danken.“
Kokoro hielt die Arme verschränkt vor der Brust. „Ich danke dir gar nichts, das hier ist alles nur Xeno Propaganda.“
Ihr Freund Teiji versuchte Sie zu beschwichtigen. „Komm schon, ist doch egal was die Politiker und Außerirdischen wieder aushecken, wir haben Karten für ein Mana-Chan Konzert! Wir sind der Musik wegen hier und nicht wegen der Politik.“
Midori legte Ihren Arm um Kokoro. „Genau, lass uns wenigstens heute Spaß haben.“

Zwei Stunden später
Die vier Jugendlichen hatten die dutzend Sicherheitskontrollen hinter sich gelassen und kamen nun in den Hauptbereich des Domes. Sie sahen etliche Fangruppen die Ihre Schilder hochhielten und Fahnen schwangen. Auf der Bühne choreographierte eine Tänzergruppe einen exotischen Tanz. Masahito und seine Freunde nahmen das alles mit kindlichen staunen auf. Das war das erste Mal, dass die vier im Tokyo-Dome waren. Viel Gelegenheit hatten die Jugendlichen dafür nicht gehabt, da der Dome seit fünf Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt war. Jetzt wurde er für das spezielle Ereignis wiedereröffnet und einzig weil Masahitos Vater ein hohes Tier in der Regierung war konnten die vier heute hier sein.
Eine Stunde später begann das Konzert.

Sendung eines großen deutschen Nachrichten- und Informationssenders.
Eine blonde Frau mit einem ausdauernden aber übermäßig gekünstelten Lächeln stellte Ihre Gäste vor. „Auf der linken Couch haben wir Politologe und Soziologe Heinrich Pfeiffer. Heinrich, schön dass du uns heute beehrst.“
„Selbstverständlich Anika.“
„In der Mitte sitzt unser „Sonderbeauftragte für freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Xenogort“, Ferdinand Dönnler.“
„Anika, es ist mir eine Ehre hier in der exklusiven Runde mit Ihnen zu sitzen.“
„Und auf der rechten Couch haben wir Ilse Friedrichs, Ihres Zeichens Sonderbeauftragte für Siedlungsfragen.
„Angenehm.“
Anika Behrens setzte sich neben den Herrn Dönnler. Sie stellte Ihre erste Frage an die Sonderbeauftragte für Siedlungsfragen. „Frau Friedrichs, wie haben wohl die verlorenen Siedler die letzten 25 Jahre verbracht?“
„Bevor die Torverbindung abbrach mussten jedes Jahr mehrere hundert Milliarden Euro in den Aufbau und den Unterhalt von der Siedlung eingesetzt werden, damit die Siedler ein Mindestmaß an Überlebenschancen hatten. Unsere Freunde die Xenogort haben den Siedlern sicher Beispiellos geholfen um über die Hungerjahre nach dem Abbruch der Verbindung hinweg zu kommen.“
„Herr Pfeiffer, wie sieht so eine Gesellschaft aus, die abgeschnitten vom Rest Ihrer Familien auf einem neuen Planeten auskommen müssen.“
„Sicherlich waren das harte erste Jahre, die die Siedler wirtschaftlich aber auch besonders sozial und politisch überstehen mussten. Abgesehen von den Xenogort hatten Sie keine Personen die Ihnen den Weg zeigen konnten. Wie es weitergeht, wo angepackt werden muss und was die Zukunft bringt. Ohne die Anwesenden Xenogort, die unglaubliches geleistet haben müssen um den Siedlern eine Perspektive zu geben, wäre die Siedlung wahrscheinlich nach spätestens 6-12 Monaten in Anarchie verfallen.“
„Eine großartige Leistung der Xenogort. Herr Dönnler, was treibt unsere Außerirdischen Freunde zu dieser Aufopferungsgabe den Menschen gegenüber?“
„Also Anika----„
„Oh Entschuldigen Sie Herr Dönnler wir müssen kurz unterbrechen, ich kriege gerade von der Regie die Mitteilung, dass sich das Sternentor aktiviert hat, wir schalten Live zum Kreuzer „Xsirtza“.

Kreuzer R3-X422 „Xsirtza“; Erdsektor; in der Nähe des Erdtors.
Leticia Ferreira war Verbindungsoffizierin zwischen den Xenogort und den brasilianischen Interessen Ihrer Regierung. Sie stand formal auf der Brücke und erwartete die Ankunft der „verlorenen Siedler“. Rings um Ihr rum standen etliche Xenogort, menschliche Würdenträger und Kameraleute. Sie fühlte sich auf der eigentlich großen Brücke eingeengt.
Das Sternentor aktivierte sich vollkommen und der Xenogortsche Kreuzer R3-X287 „Xyktzo“ wurde sichtbar. Danach schloss sich wieder das Sternentor.

Tokyo-Dome
Die vier jugendlichen Japaner tanzten, sangen und feierten ausgelassen zum Rhythmus ihres Idols Mana-Chan, während auf der ganzen Erde Live von der Ankunft des Kreuzers berichtet wurde.

Kreuzer R3-X422 „Xsirtza“
Der Schiffsführer der „Xsirtza“, Admiral Xlujarhartzo wandte sich an Oberleutnant Fernando Rodriguez. „Xyktzo, Willkommen zurück im Erdsektor, darf ich fragen wo Ihr Admiral Xyrasch ist?“
Fernando salutierte korrekt. „Admiral Xlujarhartzo Sir, der Admiral kommt mit der Hauptflotte. Er fand es eine gute Idee als Pakt der Freundschaft auf einem Schiff der verlorenen Siedler zurückzukehren.“
„Eine gute Idee. Wann kommt die Hauptflotte?“ Fernando wollte gerade was sagen aber der Ortungsoffizier der „Xsirtza“ hatte gerade berichtet, dass sich das Sternentor wieder aktiviert hatte.

Einer der Schiffskorridore die zu den Rettungskapseln führte.
Leticia Ferreira rannte um Ihr Leben. Als Sie vorhin Fernando auf dem Bildschirm sah kam Ihr die Sache schon ganz komisch vor. Sie konnte es sich nicht erklären, aber die Crew die dort neben Fernando stand und saß hatte eine andere Aura, vielleicht waren es auch die vollkommen andersartigen Blicke als Sie es von einer normalen menschlichen Crew auf einem Xenogort Schiff erwartete. Aber als dann Fernando, den Sie seit Ihrer Kindheit kannte, die drei geheimen Zeichen unbemerkt mit seiner linken Hand machte, entfernte Sie sich vorsichtig von der Brücke und rannte sofort los als Sie die Korridore erreicht hatte.
Genau wie Fernando war Leticia ein privilegiertes Kind. Das Leben in der Nähe der Xenogort war schon riskant genug. Aber dazu kamen noch normale Menschen die einem was antun wollten weil ihre Familien in der Gunst der Xenogort standen. Deshalb hatten die beiden sich eine Abfolge von geheimen Zeichen ausgedacht die übersetzt in etwa „Gefahr für Leib und Leben, renn so schnell du kannst!“ bedeuten. Sie hatten sich geschworen, das Zeichen nicht zum Spaß einzusetzen.

Brücke der „Xsirtza“
Admiral Xlujarhartzo bekam gerade eine Meldung vom Kommunikationsoffizier. „Admiral Sir, wir bekommen gerade eine Textnachricht von der „Xyktzo“ soll ich Sie vorlesen?“
Der Xenogort drehte sich zum Bildschirm um, dort stand immer noch Fernando abwartend. „Oberleutnant, warum schicken Sie uns eine Textnachricht?“
„Sie sollten sie lesen Admiral.“ Fernando blieb rührungslos.
Er drehte sich zum Kommunikationsoffizier um. „Lesen Sie schon vor Kom-O!“
Der Offizier wurde blass als er den Satz laut vorlas. „Im Namen der Regierung Rasals erklären wir den Xenogort und seinen Verbündeten den Krieg.“
Bevor der Xenogort reagieren konnte schälte sich die „Bismarck“ aus dem Sternentor. Das Schiff war nicht Mal mit der Hälfte des Rumpfes aus dem Tor, als es die Waffen aktivierte. Der Dritte Schuss aus den seitlichen Hochenergielasern durchbohrte den Heckrumpf der „Xsirtza“.
Auf den Bildschirmen der Zuschauer auf der Erde und den Sektorschiffen und -Stationen erschien das Gesicht von Peter Kabers.
„Die Söhne und Töchter der Erde sind zurückgekommen um Ihren Geburtsplaneten zu befreien. Wir fordern alle Bürger der Erde auf Ihre Waffen zu erheben und die Xenogort zurück in deren eigenen Sektoren zu vertreiben.“

Die Nachrichtensprecher wurden von den Ereignissen überrumpelt. Einige wussten nicht was sie tun sollten, weil Sie keine Anweisungen dafür bekommen hatten. Andere schworen die Bevölkerung darauf ein Loyalität zu zeigen und ein paar trauten sich wirklich offene Rebellion gegen die Xenogort zu zeigen.
Fünf Minuten nach der Kriegserklärung fielen alle Nachrichtensendungen aus und die Bildschirme blieben schwarz.

Vier Minuten später.
Das schwarze Bild entwich einem kurzen Rauschen und danach wurde das blasse Gesicht einer brünetten Frau in einem Krankenbett sichtbar.
Ein Mann den man nicht sehen konnte begann zu sprechen. „Du bist damit einverstanden, dass diese Aufnahme beim Eintritt in das Solsystem öffentlich gesendet wird? Es gibt auch die Möglichkeit dies den Personen direkt und Privat zu übergeben.“
Die Frau lächelte schwach. „Eine öffentliche Sendung geht in Ordnung.“
„Ok, dann fängst du am besten mal mit deinem Namen an.“
Die Frau richtete sich gerade auf und blickte direkt in die Kamera. „Mein Name ist Tina Hassler und ich bin 25 Jahre jung.“ Im unteren Bereich des Bildschirms tauchte nochmal Ihr Name auf und welches Jahr man gerade auf Rasal und auf der Erde schrieb.
Tina blickte unsicher auf einen Punkt hinter der Kamera und flüsterte. „Und was jetzt?“
„Wen möchtest du auf der Erde grüßen? Was hast du bisher auf Rasal gemacht?“
„Ich arbeite in einer Bäckerei, wir liefern an die umliegenden Höfe duftende Brötchen aus. Leider wurde vor einem Jahr bei mir unheilbarer Krebs festgestellt, ich habe nicht mehr lange zu leben. Mama …. Papa …. Ich hoffe euch geht es gut. Wenn Ihr dies hier seht werde ich schon lange von euch gegangen sein. Lebt euer Leben in vollen Zügen wir haben nur dieses eine.“
Tina blickte tränenunterlaufen in die Kamera, brachte aber trotzdem ein Lächeln zustande.
Nachdem Ihr Bild verblasste, kam kurz eine Information mit dem Todesdatum und dem Grund des Todes.

Man sah den Außenbereich eines Cafés an einem herbstlichen Nachmittag. Die Kamera näherte sich einem Mann mit gestriegelten schwarzen Haaren und Anzug. Er aß einen Eisbecher und schaute dabei interessiert in die Stadt.
„Guten Tag, haben Sie schon vom Projekt „Vergissmeinnicht“ gehört?“
„Ja, meine Nachbarin hatte da schon mitgemacht. Der Mann überlegte kurz. „Ich hab zwar keine Absicht in naher Zukunft zu sterben, aber falls dies doch eintritt möchte ich die Chance nutzen meine Eltern und meinen Großvater zu grüßen.“
„Gut, dann stellen Sie sich mal vor und erzählen Sie was Sie derzeit machen.“
„Mein Name ist Randall Meier und ich bin selbstständiger Unternehmensberater. Ich möchte meine Mutter, meinen Vater und meinen Großvater grüßen. Ohne meinen Großvater, der mich in allen meinen Entscheidungen unterstützt und gefördert hat, wäre ich jetzt nicht hier. Ich kann sagen, dass ich nichts bereue.“
Das Bild verblasste und ein schlichter Text erschien. Dort konnte man erfahren, dass er fünf Jahre später in einem Autounfall ums Leben kam.

Das Bild zeigte einen der typischen Aufenthaltsräume eines Farmerhauses. An der Wand war der Kopf eines Bachti zu sehen. Ein Mann mit Schnurbart und schulterlangen blonden Haaren blickte in die Kamera.
„Mein Name ist Maurice Destrange. Für den Fall, dass ich die Felder der Normandie nicht mehr wiedersehe, möchte ich hiermit meine Tante grüßen die mich aufgezogen hat und ansonsten meine alte Infanterieeinheit. Tretet den Xenogort in den Arsch!“
*Maurice Destrange kam bei einem Wildunfall ums Leben.*
Eine Frau mit blassem schweißüberdeckten Gesicht setzte sich langsam in den Stuhl.
„Mein Name ist Güliz Yilmaz und ich möchte hiermit der Pharmaindustrie und den Pharmapatenten danken, dass ich den nächsten Sommer nicht miterleben werde.“
Die Frau hinter der Kamera hustete kurz.
„Nein im Ernst, Ahmed mein kleiner Bruder, ich hoffe du hast unseren Eltern keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet. Nene und Baba, ich war eventuell nicht immer die gehorsamste Tochter. Ich hatte immer meinen eigenen Kopf. Ich wollte nur Bescheid gaben, dass ich mein Leben in vollen Zügen gelebt habe. Ich habe eine kleine Tochter, Tokessa. Sie ist ein richtiger Wonneproppen. Ich kann euch nicht mehr besuchen kommen, aber wenn die Torverbindung wieder steht, werden mein Mann Maik und Tokessa euch besuchen kommen.“
*Güliz Yilmaz starb zwei Monate später an einer unheilbaren Krankheit.*

Das Bild zeigte einen Mann in seinen Fünfzigern.
„Mein Name ist [….]“
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Band 4
Kapitel 6



22. Mai 20RZ (09. Januar 2072) Mondbasis „Lunar“, 15 Minuten nach der Kriegserklärung
Auf der größten militärischen Station des Erdsektors kehrte langsam wieder Ordnung ein. Nachdem die ersten Schockmomente vorüber waren, wurde die Verteidigung des Sektors koordiniert.
Admiral Gustav Veerheiden war der menschliche Oberkommandierende der Erdflotte. Er war ein hochgewachsener Hühne von 2,10 Metern. Er schaute auf die Monitore die die Umgebung des Erdtores widergaben, dort sammelte sich weiterhin die feindliche Flotte. Zum Zeitpunkt der Kriegserklärung waren weitere drei Schiffe in der Nähe des Tores gewesen. Er war aber mit seinem Stab zur Einsicht gekommen, dass diese nichts ausrichten konnten gegen die Übermacht und hatte die Schiffe zurückberufen. Derzeit sammelten sich seine Erdverteidigungsstreitkräfte in der Nähe des Mondes. Das Erdtor und der Mond waren zu dieser Jahreszeit 2,5 Stunden entfernt.
Einer der Admirale seines Stabes stellte eine Frage an die Ortungsoffiziere. „Können wir einen Hilferuf durchs Tor schicken?“
„Negativ Sir, gleich nach Ankunft der feindlichen Flotte wurde die Torsteuerung übernommen. Wir kriegen keine Nachrichten raus. Die Xenogort und die Kolonien werden erst in ca. 48 Stunden misstrauisch, wenn die planmäßigen Lieferungen ausbleiben.“
Der Admiral wandte sich an die anwesenden Xenogort wurde aber forsch zurückgewiesen. Admiral Veerheiden nahm dies alles zur Kenntnis und kümmerte sich weiterhin um die Koordination der Flotte. Er wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen als ein Ortungsoffizier eine Meldung machte.
„Admiral Veerheiden Sir, wir registrieren keine Toraktivitäten mehr seit drei Minuten. Wahrscheinlich ist die gesamte feindliche Flotte nun im System.“
„Mit wie vielen Schiffen welchen Kalibers haben wir es zu tun?“ Er wartete gespannt auf die Ergebnisse.
„Ein unbekanntes Schiff, wahrscheinlich Schlachtschiffklasse. Es war das Schiff, das den ersten Schuss abgegeben hat. Wir sind uns sicher, dass es die Koordination des Angriffs übernimmt. Es ist auf jeden Fall Größer als die Schlachtschiffe der Xenogort. Wir haben einen Teil der Beschriftung an der Hülle mit unseren Kameras aufnehmen können. Die Beschriftung lautet „R1-002 Bismar---„ der Rest war nicht sichtbar.“
Admiral Veerheiden überlegte kurz. „Wahrscheinlich „Bismarck“, ein herausragender deutscher Politiker Ende des 19. Und Anfang des 20. Jahrhundert. Außerdem ein Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg.“
Der Ortungsoffizier fuhr mit seinem Bericht fort. „Ein unbekanntes Schiff, ca. gleiche Masse wie das vermeintliche Schlachtschiff aber andere Form. Ausgehend von der immensen Zahl an Start- und Landebuchten, gehen wir davon aus, dass es sich um einen Träger handelt. Wir konnten bisher keine visuelle Bestätigung des Namens oder der Bezeichnung einholen. Die nächstgrößeren Schiffe die wir ausfindig gemacht haben sind wahrscheinlich Kreuzer. Wiederrum unbekannter Bauart und insgesamt drei Schiffe. Von den vermeintlichen Zerstörern haben wir sieben gezählt. Dazu kommen schlussendlich 60 Schiffe unbekannter Fregatten- bzw. Korvettenbauart.“
Der Ortungsoffizier hatte seinen Bericht beendet und Admiral Veerheiden rechnete sich die Siegeschancen aus. Ohne den feindlichen Träger und das Schlachtschiff wären Sie zwar immer noch unterlegen, aber dies hätten Sie mit Taktik und Glück noch herausreißen können. Aber ein Schlachtschiff änderte die Situation vollkommen. Er hatte schon ein Xenogort-Schlachtschiff in Aktion gesehen. Wenn die feindlichen Schiffe auch nur annähernd so stark waren wie die Schiffe der Xenogort oder Gemgass war seine Streitmacht sechs zu eins unterlegen. Einen Kreuzer mit drei Schüssen zu vernichten, auch wenn dies aus unmittelbarer Nähe geschah, zeugte von starken Energiewaffen. Und wenn das nicht schlimm genug war, hatte er nicht mal die besten Schiffe zur Verteidigung zur Verfügung. Die Lebensdauer eines Raumschiffes betrug 150-250 Jahre. Die Xenogort waren seit Ewigkeiten im Dauerkriegszustand. Alle Werftkapazitäten wurden für den Neubau von neuentwickelten Schiffen eingesetzt. Die fertigen Raumschiffe erhielten also kaum neuentwickelte Upgrades. Seine Flotte bestand aus Schiffen die vor 100-150 Jahren in Dienst gestellt wurden, waren also nicht auf den neuesten Stand der Technik. In Gefechten mit den Gemgass war das egal, da diese auch sehr alte Schiffe in den Kampf führten. Aber hier handelt es sich um neuartige Schiffe unbekannter Bauart. Man kann also davon ausgehen, dass diese Schiffe „nagelneu“ in Relation zur eigenen Flotte waren. Er konnte nur hoffen, dass der Feind noch nicht allzu viel Erfahrung damit hatte und die Systeme noch nicht ausgereift waren.
Der ranghöchste Xenogort erwachte aus seiner Starre und gab Befehle. „Alles was fliegen und schießen kann dem Feind entgegenwerfen.

Operationszentrum der „Bismarck“
„Admiral Kabers, die Xenogort haben reagiert. Wir registrieren Bewegung bei der feindlichen Flotte. Sie ist auf Abfangkurs.“
Peters Flotte hielt seit zehn Minuten Kurs auf die feindlichen Abwehrraumstationen und er hatte sich schon gefragt wann die Xenogort reagierten. „Jetzt wo die Flotte unterwegs ist, haben wir sicherlich besseren Überblick was die uns entgegenwerfen.“
„Ja, wir zählen drei Kreuzer, vier Zerstörer, 17 Fregatten, 34 Korvetten und ca. 400 Jäger und 100 Bomber zerstreut im Sektor.“
Abgesehen von der Jägeranzahl waren die Zahlen fast einstimmend mit den Infos die Oberleutnant Rodriguez zur Verfügung gestellt hatte. Da die Erdverteidigungsflotte keinen Träger besaß, gibt es keine zentrale Stelle wo alle Jägergeschwader registriert waren. Die Jägergeschwader und einzelnen Staffeln waren verteilt auf die Raumstationen, Verteidigungsplattformen und der Mondbasis. Fernando Rodriguez hatte deshalb keine genauen Zahlen über die Gesamtanzahl der Jäger liefern können. Rein von der Jägerzahl ausgehend war die rasaljanische Flotte mit 250 Jägern in der Unterzahl.
Ein Oberleutnant aus dem Operationszentrum schaute sich genau die feindlichen Bewegungen an. „Sieht nicht so aus, als ob die Xenogort weiter warten möchten. Ich sehe jedenfalls keine Anzeichen, dass die Jägerstaffeln zusammengezogen werden. Alles fliegt schnurstracks in unsere Richtung.“
Oberleutnant Rodriguez, der die Schiffsführung der „Xyktzo“ an einen rasaljanischen Kapitän abgegeben hatte und auf die Bismarck übergewechselt war, trat an den 3-D-Projektor ran. „Admiral Kabers, wenn ich dazu was sagen dürfte?“
„Aber sicher doch Oberleutnant, dafür sind Sie hier.“
Fernando markierte zwei Dutzend Jägerstaffeln die von Raumstationen gestartet waren. „Dies sind alles Reservetruppen. Schlecht ausgebildet und mit veralteter Technik ausgestattet. Ich kann Ihnen sagen, warum die Jäger nicht zusammengezogen werden. Es klafft ein riesengroßes Loch zwischen regulären Jägerpiloten, die nur quasi nebenbei „Ihre“ Raumstation verteidigen und den Elitetruppen der Xenogort. Es macht aus der Sicht der Admiralität der Erdverteidigungsflotte keinen Sinn die Elitetruppen mit den regulären Truppen zu vermischen, da dies nur Unordnung bei den Elitetruppen reinbringen würde.“
Peter betrachtete die markierten Staffeln. „Die ersten Wellen sind also nur schlecht ausgebildete Piloten die das Pech haben als erstes auf uns zu treffen?“
„Nicht ganz Admiral. So dumm ist die EVF nun auch nicht. Die Staffeln sollen auch Daten sammeln für den Hauptkampf. Also unsere Stärke antesten.“

Lyonel Snyder schaute auf seine Schiffskontrollen und was er sah raubte Ihn den Mut. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit würde er in zehn Minuten in Feuerreichweite der Speerspitze der feindlichen Flotte sein. Er machte sich keine Illusionen über seine Überlebenschancen. Mit seinem veralteten Xarti Jäger und seinen Flugkünsten würde er keine zwei bis drei Minuten überleben. Bei den Xarti Jägern gab es keinen Schleudersitz und die Chance, dass er kampfunfähig geschossen wurde und die nächsten Minuten überlebte waren unter 2% angesiedelt.
Wie viele seiner Pilotenkollegen war er auf seiner Raumstation nur eine „Freiwache“. Normalerweise arbeitete er in der Verwaltung der Raumstation, nur bei Notfällen wurde seine Staffel aktiviert. Dies war so ein Notfall. Er verwünschte sein Unglück. Nichts wäre Ihm willkommener als ein „Regimewechsel“. Die Bevölkerung litt unter der Xenogort Herrschaft und der Kollaborationsregierung.
Lyonel öffnete einen internen Kommunikationskanal zu seinen Arbeitskollegen und Mitpiloten Katoya Yamato. „Kato was sollen wir machen? In fünf Minuten sind wir Weltraumdrachenfutter. Können wir eine direkte Kommunikation mit diesen Rasaljanern riskieren?“ „Daran hab ich auch erst gedacht, aber sobald wir dies versuchen werden wir von den paar loyalen hinter uns zusammengeschossen. Nein, ich habe mir was anderes ausgedacht. Mein Großvater war ja ein selbsternannter Experte was den zweiten Weltkrieg anging. Er hatte mich oft in Filme über den Krieg mitgeschleppt und da ist einiges bei mir hängengeblieben. Also folgendermaßen:

Baggy beobachtete die anfliegenden vier Staffeln die am dichtesten waren. Er registrierte dabei ungewöhnliche, sich wiederholende Bewegungen eines Jägers. Er meldete dies Zoey und diese bat um eine Verbindung zum Operationszentrum der Bismarck.
„Hier Oberleutnant Zejkowizc, wir registrieren ungewöhnliche Bewegungen bei einem feindlichen Jäger, eventuell Kommunikationsversuche.“ Zoey übertrug die visuellen Daten an das OPZ.
Ein Morsecode wurde gleich zu Anfang ausgeschlossen, da es zu regelmäßig war.
Ein Fähnrich des OPZ meldete sich zu Wort. „Admiral Kabers, ich erkenne dieses Zeichen.“
„Dann erklären Sie uns mal schnell was der da drüben uns sagen möchte.“
„Danke Admiral, ich fasse mich schnell und kurz. Ein Wippen der „Flügel“ des Flugzeuges, so dass das gesamte Flugzeug nach rechts und links schaukelte war im imperialen Japan zum Zeitpunkt des zweiten Weltkriegs eine gängige Methode um sich ohne Kommunikationsgeräte als freundliches Flugzeug zu identifizieren.“
Peter schaute Oberleutnant Rodriguez an. „Was halten Sie von der Sache Oberleutnant und warum probieren die es nicht über den Kommunikationskanal.“
„Wie ich schon erklärte, haben die Piloten aus den Raumstationen schlechte Ausbildung, schlechtes Militärmaterial und besonders schlechte Moral. Die meisten von denen wollen entweder nur in Ruhe gelassen werden oder begrüßen insgeheim Ihre Invasion. Da es aber auch loyale Piloten in den jeweiligen Staffeln gibt, können die desertierwilligen Piloten keine offene Kommunikation riskieren.“
Zoey die genau wie die anderen Staffelführer die Diskussion mitgehörte hatte, drang auf eine Entscheidung. „OPZ wir sind in 90 Sekunden in Schussreichweite, wie sollen wir hier vorgehen.“
Die unbekümmerte Art wie Zoey ein Gespräch in der Admiralität unterbrach, zauberte ein Lächeln auf Peters Gesicht. „An alle Staffeln in der Speerspitze, Oberleutnant Paul Rant wird das Zeichen wiederholen, wenn sich daraufhin weitere feindliche Jäger diesem Wippen „anschließen“, werden die vordersten drei Staffeln das Zeichen wiederholen. Alle feindlichen Jäger die danach sich als „Freund“ kennzeichnen werden vom OPZ als neutral gedeutet und werden nur angegriffen wenn sie feindliche Handlungen begehen. Der Rest wird als normales feindliches Ziel angesehen.“

Lyonel schwitzte am ganzen Körper und sein Herz raste wie verrückt. So wie er es sah, hatte er noch weniger als 50 Sekunden zu leben. Er wollte schon eine direkte Kommunikation riskieren als er bei einem rasaljanischen Jäger das Freundschafts-Zeichen sah. „Katoya hast du das auch gesehen? Die haben geantwortet.“
Der Japaner blieb weiterhin ruhig. „Ja, am besten wäre es wenn du jetzt auch das Freundschaftszeichen ausführst.“
Nachdem Lyonel auch seinen Jäger nach links und rechts abwechselnd wippte, taten es Ihm auf der anderen Seite etwa 15 Schiffe nach.
„Es funktioniert, es funktioniert! Lyonel schrie in sein Mikrofon.“
„Wir haben noch 20 Sekunden, schalte deine Zielerfassung aus und flieg geradeaus weiter. Ich habe denjenigen, die keine Xenogort-Arschkriecher sind auch schon Bescheid gegeben. Wir können jetzt nur noch hoffen.“
Lyonel Snyder war ganz überrascht über seinen Kumpel Katoya. Er hatte Ihn eigentlich als ruhigen nicht auffälligen Typen in Erinnerung. Aber auf dem Schlachtfeld lernt man wahrscheinlich andere Seiten eines Menschen kennen.

Die 20 Sekunden waren vorbei und Lyonel hörte kein Alarmsignal, dass Ihn mitteilte er wäre in der Zielerfassung eines feindlichen Jägers. Er war mit Katoya an vorderster Stelle des Geschwaders und die beiden waren seit fünf Sekunden in Feuerreichweite. Nach zehn Sekunden meldete sich einer der Xenogort Loyalen, warum nicht das Feuer eröffnet wurde. Nach 15 Sekunden wurde das Feuer eröffnet, aber von rasaljanischer Seite aus. Lyonel schaute wie im Traum den Laserstrahlen und Stakkatogefeuer hinterher. Keins der Strahlen traf Ihn oder einen der anderen Piloten die das „Wippen“ ausgeführt hatten. Bevor der Rest mitkriegte, dass nur die Hälfte der eigenen Jäger aktiv am Kampf teilnahm war es schon für sie zu spät.
Das vordere rasaljanische Geschwader hatte ohne Verluste die feindlichen Jäger ausgeschaltet und flog weiter.
Von der zweiten Welle bekam Katoya einen Funkspruch. „An die desertierenden Jägerpiloten, folgen Sie der markierten Staffel zum Trägerschiff.“ Auf Lyonels Bildschirm, der zugehört hatte, wechselte einer der rasaljanischen Staffeln die Farbe. „Lassen Sie die Waffen ausgeschaltet und folgen Sie den weiteren Anweisungen, wir wollen doch so kurz vorm Ziel nicht noch Missverständnisse entstehen lassen.“
Lyonel konnte sein Glück nicht fassen.
02.05.2011 23:54 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Lorepedia Preussen: Schiffsklassen 20 RZ (2072)

Rasaljanische Raumflotte (RRF)

R1 Schlachtschiffe:

Serienbezeichnung: „Preussen-Klasse“
Experimentelle Schlachtschiffklasse basierend auf alten Aufzeichnungen der Haak. Von der Preussen-Klasse wurden zwei Schlachtschiffe gebaut, die Max Planck und die Bismarck, es gab keine Namenskonvention für die Benennung der Schiffe. Es werden keine weiteren Schiffe dieser Klasse gebaut.
In Dienst gestellte Schiffe:
- R1-001 „Max Planck“ 16RZ in Dienst gestellt. Wurde vier Jahre lang als Schulschiff eingesetzt um Personal für den Schlachtschiff und Trägereinsatz zu trainieren. Wird derzeit in der übergroßen Schiffswerft generalüberholt und kampftauglich gemacht.
- R1-002 „Bismarck“ 20 RZ in Dienst gestellt. Das erste kampftaugliche Schlachtschiff der RRF. Ist noch nicht komplett fertiggestellt, derzeitige Kampfeffizienz 85%.
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- keine, da die Serie eingestellt wurde.

Serienbezeichnung: „Alpha Ophiuchi - Klasse“
Schlachtschiffklasse der zweiten Generation. Die Schiffe werden nach den Planeten des rasaljanischen Sonnensystems getauft. Diese Serie ist eine Überarbeitung der Haakschen Vorgaben. In den neuen Schlachtschiffen wird die Erfahrung beim Bau und Einsatz der „Preussen-Klasse“ einfließen.
In Dienst gestellte Schiffe:
- keine
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- R1-011 „Rasal“ voraussichtliche Indienststellung: 23 RZ
- R1-012 „Zuhal“ in Planung



R2 – Träger:

Serienbezeichnung: „Zeppelin-Klasse“
Eine Träger-Serie, die auch stark von Haakschen Aufzeichnungen beeinflusst wurde. Technisch nicht so anspruchsvoll wie die Schlachtschiffe, können diese Schiffe schneller in Dienst gestellt werden als Schlachtschiffe. Nur die Verfügbarkeit von Material und einsatzbereiten Jagd- und Bombergeschwadern verhindert eine Massenproduktion. Als Namensgeber wurden deutsche Fluggeräte mit historischer Bedeutung und Personen die sich als Fliegerpiloten einen Namen gemacht haben festgelegt.
In Dienst gestellte Schiffe:
- R2-001 „Hindenburg“ In Dienst gestellt 19 RZ. Geschwaderauslastung 50%
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- R2-002 „Richthofen“ voraussichtliche Indienststellung Ende 21RZ.



R3 - Kreuzer:

Serienbezeichnung: „Kaiser-Klasse“
Eigenentwicklung der Rasaljaner. Hybriddesign aus Xenogort und Haak Technik. Namensgeber sind Admiräle der Kaiserlichen Marine von 1871 bis 1918. Drei Kreuzer wurden bisher fertiggestellt.
In Dienst gestellte Schiffe:
- R3-001 „Tirpitz“ 20 RZ
- R3-002 „Bülow“ 20RZ
- R3-003 „Holtzendorff“ 20RZ
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- R3-004 und R3-005 bisher ungetauft in Bau befindlich. Weitere fünf Schiffe sind geplant bevor die Kaiser-Klasse durch eine neue überarbeitete Serie abgelöst werden soll.



R4 - Zerstörer:

Serienbezeichnung: „Europa-Klasse“
Eigenentwicklung der Rasaljaner. Stark von den Haak Bauplänen des Schlachtschiffes beeinflusst und für eine Zerstörerklasse ein paar Dimensionen verkleinert. Da es eklatante Mängel am Design gab und die Schiffe nicht den Vorstellungen der Admiralität entsprachen, wurde die Serie nach neun Schiffen eingestellt. Die Schiffe wurden nach bedeutenden Politikern benannt, die sich um Europa verdient gemacht haben.
In Dienst gestellte Schiffe: (Auswahl, insgesamt neun)
R4-001 „Adenauer“ 19RZ
R4-004 „Trichet“ 19RZ
R4-009 „Kohl“ 20RZ
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- keine, Serie eingestellt

Serienbezeichnung: -noch nicht festgelegt-
Überarbeitete Version der Europa-Klasse. Eine Namenskonvention wird derzeit noch diskutiert und die Bevölkerung kann bis August 20RZ über die Konvention abstimmen. Rasaljanische Gebirgsnamen und Namen der Soldaten des Coups vor 20 Jahren sind in der engeren Auswahl.
In Dienst gestellte Schiffe:
- keine
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- insgesamt vier Schiffe, ungetauft, weitere sollen folgen



R5 - Fregatten:

Serienbezeichnung: „Deutschland-Klasse“
Die alten Fregatten der Xenogort wurden nach den Bundesländern Deutschlands benannt. (17 Schiffe wurden gekapert, eins wurde mit Gefangenen in ein anderes Sonnensystem geschickt, dies zählt nicht zur Deutschland-Klasse.) 20 RZ waren noch 10 Fregatten im aktiven Dienst, alle werden im Rasaljanischen Sektor zur Verteidigung eingesetzt.
In Dienst gestellte Schiffe:
- insgesamt 16 Schiffe, sechs ausgemustert, zehn im aktiven Dienst.
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- keine, Serie eingestellt.

Serienbezeichnung: „Nehar-Klasse“
Die Nehar-Klasse („Fluss“ in Arabisch) ist die erste Fregatten-Eigenentwicklung der Rasaljaner. Die Schiffe wurden nach irdischen Flüssen bemannt.
In Dienst gestellte Schiffe:
- insgesamt 21 Schiffe zwischen 3RZ und 11RZ, ein Schiff durch unbekannte Umstände explodiert, 20 im aktiven Dienst.
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- keine, Serie eingestellt.

Serienbezeichnung: „Hawking-Klasse“
Die Erste Fregattenklasse mit großräumig eingesetzter Haak-Technologie. Namensgeber sind herausragende Physiker.
In Dienst gestellte Schiffe:
- insgesamt 15 Schiffe zwischen 10RZ und 20RZ
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- zwei Schiffe werden noch in diesem Jahr fertiggestellt, bevor die Serie eingestellt wird.

Serienbezeichnung: „Bernstein-Klasse“
Überarbeitete Version der „Hawking-Klasse“. Namensgeber der Serie ist Friedrich "old Fritz" Bernstein, der immer noch ein hohes Ansehen bei Bevölkerung und Militär genießt. Bei den Bezeichnungen der einzelnen Schiffe ist man übereingekommen, dass es keine Namenskonvention gibt und die Schiffe wie bei den Korvettenklassen, jeweils vom ersten Kapitän getauft werden.
In Dienst gestellte Schiffe:
- vier Schiffe zwischen 18RZ und 20RZ
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- sechs weitere Schiffe 20RZ in Bau



R6 - Korvetten:

Serienbezeichnung: „R6-xx1-Klasse“ bis „R6-xx7-Klasse“
Es gab bei den Korvetten im Laufe der 20 Jahre insgesamt sieben verschiedene Serien, die aber nicht speziell benannt wurden. Es ist Brauch, dass der erste Kapitän der Korvette das Schiff ohne Namenskonvention taufen darf.
In Dienst gestellte Schiffe:
- insgesamt 86 Schiffe der sieben Serien zwischen 3RZ und 20RZ. 79 Sind davon einsatzbereit. Davon wurden vier als Torpedokorvette R6T gebaut.
geplante oder in Bau befindliche Schiffe:
- 10 Schiffe der „R6-xx7-Klasse“
03.05.2011 23:33 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Lorepedia Preussen: Erdsektor

Nach der Unterwerfung der Erde wurden massive Anstrengungen unternommen um die Ressourcen des Sol Systems für den Krieg gegen die Gemgass einsatzbereit zu machen.

Asteroidenminen/Wirtschaft:
Hunderte Minen wurden in dem großen Hauptasteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter in Betrieb genommen und die größte Weltraumindustrie des Solsektors befindet sich verteilt auf den 5 Lagrangepunkten des Mars. Eine riesige Flotte an staatlichen Frachtern fliegt zwischen den Lagrangepunkten und den Asteroidenminen Ihre Runden. Die Rohstoffe werden direkt vor Ort zu Zwischenprodukten und einigen Endprodukten weiterverarbeitet. Die Arbeiter und deren Familien leben auf den Raumstationen in der Nähe.

Stationäre Verteidigung:
Stationäre Verteidigungen gibt es rudimentär bei fast jeder Ansammlung von Raumstationen und an strategischen Punkten. Rund um den Verteidigungsgürtel Erde/Mond sind mehrere Dutzend Verteidigungsplattformen aufgestellt und sind auf sich allein gestellt schon eine gewaltige Verteidigungskraft.

Mobile Verteidigung:
Die meisten Raumstationen haben 1 oder 2 Staffeln Jäger zur Verteidigung. Sofern nicht eine Großinvasion gerade ansteht (…) sind die Jägerstaffeln nur dazu da um notfalls größere Objekte wie asteroiden oder Weltraummüll nicht an die Stationen rankommen zu lassen und den ein oder anderen betrunken Kapitän in die Schranken zu weisen.
Anders sieht es da mit der regulären Raumstreitmacht der Erde aus. Diese sind in 3 Flotten aufgeteilt. Die Schiffe sind teils veraltet und die größte Schiffsklasse im Einsatz sind Kreuzer. Der Großteil der regulären Jäger und Bomber kommen aus der Lunar Station.

Mondbasis Lunar:
Ein riesiger Komplex auf dem Mond der die militärische Verwaltung des ganzen Solsektors übernimmt. Voll besetzt unterhält die Basis 20.000 Soldaten (Admiralität, Offiziere, Sicherheit, Ausbildung, Kadetten, Raumschiffbesatzungen) und 50.000 Nonkombattanten (Reinigung, Wartung, Familien, Konstruktion) Die Arbeiter in den Schiffswerften sind hier untergebracht.

Erdwerften:
Im Lagrange-1-Punkt gelegen, und von der Lunarbasis verwaltet sind die Erdwerften der größte zusammenhängende Komplex des Erdsektors. An klaren Nächten auf der Erde kann man die Station mit bloßem Auge erkennen.
Mit der 4-fachen Netto-Schiffsbaukapazität haben die Erdwerften theoretisch gesehen in einem längeren Konflikt die Oberhand gegen die Rasaljaner. Da aber nur Schiffe bis maximal Zerstörergröße gebaut werden können, negiert sich der Vorteil im 1zu1 Vergleich. (Alles ab Kreuzer wird in den Xenogort Heimsektoren gebaut)

Helium-3 Förderung Jupiter:
Eine Experimentelle Förderanlage um die Energieprobleme der Erde zu lösen. Derzeit noch zu kostspielig in Bezug auf Förderung und Transport.

„Kolonien“ innerhalb des Solsektors:
Mond: ca. 100.000 Bewohner
Mars: ca. 8.000 Bewohner
Ganymed: (größter Mond des Jupiter) 150 Bewohner (Beobachtungsstation der Helium-3- Förderung)
04.05.2011 22:26 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 4
Kapitel 7


R3-774 „Xugg-Mar“
Admiral Veerheiden befand sich auf dem Flaggschiff R3-774 „Xugg-Mar“ einen der neueren Kreuzer der Xenogort. Gleich nachdem die Xenogort den Angriffsbefehl gegeben hatten, hat der Admiral um eine aktive Kampfbeteiligung bei den anwesenden Xenogort gebeten. Den Xenogort war es egal gewesen. Also hatte er sich den schnellsten Raumjäger geschnappt und dockte kurze Zeit später am Flaggschiff an. Der anwesende jüngere Admiral räumte wiederwillig aber stumm seinen Kapitänssessel.
Admiral Veerheiden war sich seiner Siegeschancen bewusst, sie waren sehr gering. Seiner Meinung nach würde er den nächsten Tag sowieso nicht erleben. Wenn er die Schlacht gewinnt, wird er von den Xenogort trotzdem beseitigt weil er mit Sicherheit viele wertvolle Schiffe verloren hätte. Wenn er die Schlacht verliert und in der Admiralität auf Lunar verweilt, wird er von irgendwelchen Möchtegern-Widerstandskämpfern gelyncht. Weglaufen steht Ihm nicht, deshalb möchte er gerne im Kampf sterben und so viele Feinde wie möglich mitnehmen.


R5-054 "Brandenburg II"
Die „Brandenburg II“ war eine nagelneue Fregatte der Bernstein-Klasse. Ihr Kapitän war, wie auf der ersten (nun stillgelegten) „Brandenburg I“, Fritz Müller. Das Schiff bildete mit drei anderen Fregatten der Hawking-Klasse einen kleinen Kampfverband (8. Unterstützungsverband „Tetra“), dessen Aufgabe es war „Hit-and-run“ Aktionen gegen die Flanke des Feindes zu fliegen. Das 5. Jägergeschwader der Hindenburg war zur Unterstützung des Kampfverbandes eingeteilt.
Als die dritte und letzte „Antastwelle“ des Feindes von den eigenen Jägern restlos vernichtet wurde befahl Fritz seinen Verband zurückzufallen. „Verband Tetra nach Gitter 5-8-1-B zurückfallen, unsere Speerspitze kommt langsam in die Feuerreichweite der feindlichen Schiffe.“
Der Verband entfernte sich von der Speerspitze und positionierte sich langsam an der rechten Flanke der eigenen Formation.


R2-001 “Hindenburg“
Lyonel Snyder hatte zehn Minuten vor der Hindenburg gewartet bevor er andocken durfte. Es wurde immer ein Jäger seines Geschwaders nach dem anderen an Bord gelassen. Als er das Signal zum docken bekam erhöhte er den Schub seines Jägers und flog in die zugewiesene landebucht des Trägers. Zwei rasaljanische Jäger flogen hinter Ihm und er war sich sicher, dass Sie sofort das Feuer eröffnen würden wenn er eine falsche Bewegung machte.
„Fu-cking sweet.“ Lyonel betrachte den Innenhangar des Trägers und war überwältigt. Er hatte bisher nie einen Träger von innen gesehen. Die Raumstationshangars waren umgebaute dunkle verschmutzte Lagerhallen. Dies hier sah wie geleckt aus. Jägerbuchten und Wartungsmaterial waren fein säuberlich hundert Meter lang aneinander gereiht. Eine Wartungscrew schraubte und schweißte an einigen Jägern und die Jäger seiner Geschwaderkollegen standen fein säuberlich aufgereiht in einem Abteil des Hangars.
Er landete seinen Jäger in der Nähe der anderen und bekam sofort eine neue Anweisung.
Es war die gleiche weibliche Stimme die ihm seit Minuten Anweisungen gab. „Fahren Sie die Maschinen runter und steigen Sie langsam mit erhobenen Händen aus.“
Er wurde sich wieder bewusst dass er ja technisch gesehen ein Gefangener war und nicht auf einer Site-seeing-Tour.
Ein Feldwebel kam mit zwei Soldaten zu seinem Standort. Wahrscheinlich war dies die Schiffssicherheit. Der Mann stellte sich als Feldwebel Hauser vor. „Nennen Sie mir bitte Ihren Rang und Namen.“
„Reservist Lyonel Snyder, Sir.“
Der Feldwebel guckte ihn schief an. „Das „Sir“ gewöhnen Sie sich mal ganz schnell ab Pilot. Außerdem scheinen Sie zu vergessen, dass Sie hier immer noch ein Gefangener sind.“
„Also gibt es wenig Chancen, dass wir an der Befreiung der Erde mitwirken können?“ Lyonel bemerkte selbst was für eine doofe Frage das war als der Feldwebel kurz auflachte. „Ich will aber selber was dazu beitragen. Wir haben lange genug unter dem Terror der Xenogort und deren Marionetten gelitten!“
Der Feldwebel fasste Ihn an die Schulter. „Sohn, überlass das Kämpfen den Profis. Wenn du helfen möchtest, kannst du uns gerne mit Informationen versorgen.“
Lyonel verließ niedergeschlagen mit den zwei Sicherheitssoldaten den Hangar.


R3-774 „Xugg-Mar“
„Admiral Veerheiden, Sir. Die Formation des Feindes lockert auf. Es sieht so aus, als wenn Sie eine Zangenformation aufbauen.“
Der Admiral schaute sich das Schauspiel an. „Standardvorgehensweise um durch die Linie eines Gegners an den Flanken zu brechen und die Mitte einzuschließen. Das lernen unsere Kadetten im ersten Jahr.“ Er versuchte die Taktik des Feindes als Plump darzustellen, damit die Moral seiner Leute stieg. Aber er wusste auch, dass diese plumpe Taktik gegen seinen Verband effektiv sein würde, deshalb ordnete er einen Formationswechsel an. „Formation Kugel-Lambda einnehmen.“ Dies war eine Formation in der die Schiffe eine lose Kugel bildeten und die Schiffe immer zwischen dem Außenring und der schützenden Mitte wechselten. Diese Formation wurde für Kämpfe entwickelt in dem der Feind zahlenmäßig überlegen war und versuchte einen einzukesseln. Der Vorteil war, dass man keine Flanke hatte und an jeder Stelle die gleiche Kampfstärke zur Verfügung stand. Beschädigte Schiffe können sich in die Mitte zurückziehen und werden von neuen Einheiten ersetzt. Die Nachteile waren die geringe Mobilität und Angriffskraft. Da nicht die gesamte Flotte an der „Front“ war, konnte man nicht alle Schiffe zur gleichen Zeit kämpfen lassen. Es war zwar genügend Distanz zwischen den Schiffen der äußeren Verteidigungsschicht. Aber man riskierte durch Schüsse aus der Mitte eigene Schiffe zu treffen. Außerdem konnte man keine individuellen Angriffe fliegen ohne die gesamte Struktur aufzureißen.
Einer der jüngeren Offiziere dachte laut nach. „Die Formation sieht ja aus wie ein Ungeheuer aus den Tiefen der Weltmeere.“
Admiral Veerheiden schaute sich die gegnerische Formation aus verschiedenen Winkeln an und konnte eine gewisse Ähnlichkeit mit einer urzeitlichen Krake mit sechs „Tentakeln“ erkennen. So eine Art der Zangenformation hatte er bisher noch nicht gesehen. In der Mitte befand sich der Hauptpulk der Flotte mit dem Schlachtschiff und den drei Kreuzern. Der Träger blieb unverändert mit einer kleinen Begleitflottille in der Nähe des Sternentores. Aus dem „Hauptkörper“ entwuchsen sechs „Tentakel“ mit Fregatten, Zerstörern und Korvetten. Wenn man direkt von vorne drauf sah, waren jeweils zwei der Tentakel auf der linken und rechten Seite und je eins oben und unten. Dies war höchstwahrscheinlich eine Reaktion des feindlichen Kommandanten auf die Kugelformation. Aber wie genau sich diese Formation auswirken würde, konnte er sich nicht vorstellen.
„Sir! Der Feind hat das Feuer mit Emitterwaffen auf uns eröffnet!“
„Was? Von dieser Entfernung? Selbst wenn Sie uns treffen, der Schaden wird gering sein.“ Admiral Veerheiden öffnete schnell den Bildschirm der die anfliegenden Energiekugeln zeigte. Es würde noch einige Sekunden dauern bis diese einschlugen. Das feindliche Schlachtschiff hatte insgesamt 14 Emitterkugeln abgeschossen. Er rief den Bereich auf wo die Kugeln höchstwahrscheinlich einschlagen würden. Die ersten fünf Kugeln verfehlten das Ziel. Die sechste saß aber und verpasste der Korvette einen leichten drall entgegen des Uhrzeigersinns. Die nächsten vier weiteren Kugeln wiederrum gingen knapp daneben, aber die letzten beiden trafen ins Schwarze. Die Korvette mit 40 Mann Besatzung wurde regelrecht zerfetzt.
Er traute seinen Augen nicht, er kannte keine Emitterwaffen die aus dieser Entfernung ernsthaft Schaden an Schiffen anstellen könnten. Aber hier und jetzt blickte er auf die Überreste einer Korvette, zerstört durch drei Emitterkugeln.


R5-054 "Brandenburg II"
Fitz schaute wie die feindliche Korvette auseinanderriss. „Werte Herren, dies war unser Angriffssignal. Sie kennen ihre Befehle.“
Das Jägergeschwader und die vier Fregatten gaben vollen Schub und erreichten kurze Zeit später den zugewiesenen Angriffsbereich der feindlichen Kugelformation.
Fritz sein Herz schlug schneller. Diese Schlacht würde das Schicksal der Erde besiegeln. Er gab Befehle an seine Crew. „Alle Langstreckengeschütze auf das zugewiesene Ziel ausrichten. Kurzstreckengeschütze auf Jägerabwehr einstellen. FEUER!“
Oberleutnant Paul Rant gab seine Befehle weiter, nachdem er gesehen hatte, dass die Fregatten mit dem schießen anfingen. „Alpha und Gamma Geschwader kümmern sich um die Jägerabwehr, Beta und Delta, Ihr kümmert euch um anfliegende feindliche Bomber und Torpedos.“
„Verstanden“
„Verstanden“
„Aye-Aye“
Oberleutnant Zoey Zejkowizc suchte die unmittelbare Umgebung ab und fand auch gleich vier feindliche Bomber. „Da sind sie schon! Beta-Zwo bis Beta-Vier Abfangkurs fliegen und die Bomber so schnell wie möglich vom Himmel holen.“
Bevor die Staffel aber nahe genug war um das Feuer zu eröffnen, schossen die Bomber je zwei Torpedos ab und drehten bei.
„Beta-Vier an Beta-Eins, sollen wir den Bombern nachstellen?“ Die Erwartungshaltung hörte man bei Leutnant Christian Jäger deutlich raus.
„Negativ Beta-Vier. Wir müssen uns erst um die Torpedos kümmern.“
Torpedos im Weltraum abzufangen war ein schwieriges Unterfangen. Sie waren schwer zu orten und die Piloten brauchten viel Übung so ein kleines schnelles Ziel zu treffen. Noch schwieriger wurde es, wenn feindliche Schiffe oder gar Jäger auf einen schossen. Man hatte nur 30-180 Sekunden um einen Torpedo abzufangen. Viele Piloten konzentrierten sich so stark auf den Abschuss eines Torpedos, dass Sie komplett Ihre Umgebung ausblendeten. Ein gefundenes Fressen für feindliche Jäger.
„Beta-Eins an Alpha-Eins, wir benötigen Geleitschutz für Torpedojagd.“
„Verstanden Beta-Eins, wir geben euch Rückendeckung.
Zoey wandte sich wieder an Ihre Staffelpiloten. „Denkt dran, nicht frontal die Torpedos anfliegen. Es bringt nichts, wenn Ihr ein Torpedo nur durch die Kollision mit eurem Jäger aufhalten könnt. Für diese Taktik haben wir nicht genug Jäger und Piloten.“ Dies sollte eigentlich witzig rüberkommen, aber ihr trockener Hals macht Ihr einen Strich durch die Rechnung. „Achtet auch auf den Sicherheitsabstand, manche Torpedos können durch Beschuss zur Explosion gebracht werden.“
Die vier Jäger der Beta Staffel schwärmten aus und starteten den Angriff auf die Torpedos, während die Alpha Staffel das Gebiet sicherte. Die Gamma und Delta Staffel bewachten die andere Seite des Verbandes.
Nach und nach wurden alle acht anfliegenden Torpedos ausgeschaltet. Baggy musste Christian beim letzten Torpedo helfen bevor der Torpedo gefährlich nahe an den Fregatten rankam. Daraufhin beschwerte sich Christian bei seinem Staffelkollegen. „Baggy verdammt! Das war mein Abschuss, den hätte ich noch gekriegt!“
Bevor Zoey dazwischen rufen konnte meldete sich schon Paul zu Wort. „Leutnant Jäger, dies ist kein Wettkampf. Wir helfen uns hier draußen gegenseitig. Wenn dies in Zukunft nicht in Ihren Kopf reingeht, schicke ich Sie zurück zur Hindenburg und Sie können den Jäger mit einer Zahnbürste blitzblank putzen. Verstanden?“
„….Jawohl.“
Kurze Zeit später wies Fritz seinen Verband an den Rückzug anzutreten. „Leute es wird Zeit das wir die Position wechseln. Koordinierter Rückzug an die neue Koordinate.“


R3-774 „Xugg-Mar“
Admiral Veerheiden musste eingestehen, dass die Taktik des Feindes effizient war. Die sechs Arme der gegnerischen Formation gaben nicht genug Angriffsfläche im generellen und war nicht breit genug um effiziente Bomberangriffe zu fliegen. Alle seine Bomber wurden schon von einer Übermacht Jäger erwartet. Dagegen hatten die feindlichen Bomber genug Angriffsfläche um fast überall zuschlagen zu können. Und wenn das nicht schon schlimm genug war, benutzte der Feind auch ein Frontrotationssystem. Die vorderen Schiffe der Arme kämpften ein paar Minuten um sich dann zurück zu ziehen und von frischen Einheiten abgelöst zu werden. Und an das Schlachtschiff und die drei Kreuzer, die aus sicherer Entfernung Langstreckenemitterwaffen abfeuerten mochte er erst gar nicht denken.
Trotz alledem, Die Kugelformation war nach seiner Meinung weiterhin die beste Option den Kampf so lange wie möglich zu strecken.
Einer der Ortungsoffiziere diskutierte aufgeregt mit dem ersten Offizier. Admiral Veerheiden wollte wissen was los ist.
„Admiral Sir, wir haben ungewöhnliche Energiespitzen beim feindlichen Schlachtschiff bemerkt.“
„Präzisieren Sie das.“
„Einer unserer Zerstörer hatte eine Salve Emitterkugeln auf das feindliche Schlachtschiff abgefeuert, wahrscheinlich aus Frust, denn unsere Waffen machen auf diese Entfernung nicht wirklich Schaden. Sehen sie selbst was beim Aufprall passierte.“
Das stark vergrößerte Bild zeigte wie in Zeitlupe die vier Emitterkugeln auf die Bismarck zuflogen. Bevor sie überhaupt die Hülle erreichten, zerplatzten die Energiekugeln.
„Haben wir kein besseres Bild davon?“
„Nein, Admiral Sir. Unsere Sensoren waren in der Zeit nicht auf das Ziel ausgerichtet und der Zerstörer hat nicht unsere Auflösung.“
„Befehlen Sie den Schiffen vor uns einen Schusskorridor freizumachen wir schießen selbst mal aufs Schlachtschiff.“
Nach zwei Minuten konnte die Xugg-Mar schießen und feuerte eine komplette Breitseite Ihrer Emitterwaffen auf die Bismarck. Die Offiziere schauten gespannt auf die Monitore. Was Sie sahen raubte Ihnen die Sprache und Einigen die Motivation. Die Energiekugeln wurden wie schon beim ersten Mal weit vor der Hülle des Schiffes aufgehalten und zerplatzten. Diesmal konnte man aber genau sehen was passierte. Dort wo die Energiekugeln auf die unsichtbare Wand trafen blitzte eine rote Wabenstruktur auf.
Admiral Veerheiden betrachtete ungläubig die Bildschirme. „Was zum Teufel--- Ist das ein Schutzschild?“
Die gesamte Brückenmannschaft starrte auf die Wiederholungen der Emitterkugeln zur Einschlagszeit.
Der Erste Offizier sagte als erstes wieder etwas. „Also die kleineren Schiffe scheinen jedenfalls keinen dieser Schutzschilde zu haben, wir haben dies dort nicht beobachtet und konnten schon zwei feindliche Korvetten und eine Fregatte vernichten.“
Veerheiden wusste nicht ob er seinen ersten Offizier bewundern oder bemitleiden soll. Dem Abschuss drei feindlicher Schiffe und ein paar Jägern und Bombern stehen ein kampfunfähiger Zerstörer, fünf vernichtete Fregatten und zehn vernichtete Korvetten gegenüber. Von der Bomber und Jägerflotte hatten sie seit Kampfbeginn 40% verloren.
Der Admiral befahl einen Testschuss auf einen der Kreuzer abzugeben um herauszufinden ob diese Schiffe auch Schutzschilde einsetzten. Nach einer halben Minute hatten Sie die Antwort. Auch die Kreuzer verfügten über Schutzschilde.
In den nächsten fünf Minuten passierten drei Dinge auf einmal. Ein Kreuzer samt Begleitflottille von insgesamt 20 Schiffen setzte sich von der Hauptflotte ab und nahm Kurs auf den Mond. Das Schlachtschiff und die restlichen zwei Kreuzer erhöhten Ihre Geschwindigkeit und näherten sich der Schussreichweite der Erdflotte. Admiral Veerheiden musste kurze Zeit später eine hitzige Debatte mit den Xenogort führen.
Er hätte gerne der Flottille nachgesetzt die sich zum Mond absetzte aber die Xenogort waren in Aufruhr wegen der Schutzschildtechnologie. Sie befahlen Ihm alle Kräfte auf das Schlachtschiff zu konzentrieren und das Schild zu durchstoßen. Er hatte dabei auch eine Diskussion zwischen den Xenogort mitgehört, die der Universal Translator aber nicht übersetzen konnte. Ein Wort tauchte oft auf: Haak.


R5-054 "Brandenburg II"
Fritz beobachtete wie sich die Kugelformation der Erdflotte auflöste und sich in Kampfgruppen einteilte. „Sieht nach einem letzten aufbäumen auf, nachdem sie mitgekriegt haben, dass wir Schildtechnologie haben.“ Er bekam neue Befehle vom OPZ der Bismarck und gab die Befehle weiter. „Ok Kampfverband Tetra, der gesamte 8. Unterstützungsverband hat neue Ziele bekommen, ich übertrage die Daten. Neu gruppieren und mit dem Rest unseres Unterstützungsverbandes die zugewiesenen Ziele vernichten.“
Zoey schaute sich die Daten an. Sie hatten es mit einem Zerstörer, drei Fregatten, fünf Korvetten und drei Jägergeschwadern zu tun. Rein Schiffszahlenmäßig war der 8. Unterstützungsverband drei zu eins überlegen. Aber der Zerstörer würde ein respektabler Gegner werden. Die Aufgabe von Zoeys Geschwader und drei weiteren Jägergeschwadern war es, das eigene Bombergeschwader zu beschützen.


R3-774 „Xugg-Mar“
„Admiral Veerheiden Sir, wir haben seit fünf Minuten Kontakt zu einer unserer Fregatten verloren. Sie antwortet nicht mehr.“
Veerheiden hatte dafür keine Zeit jetzt, die eigenen Verluste wurden immer größer. „Darum können wir uns jetzt nicht kümmern.“
„Aye Sir, ….. Verdammte Scheiße!“
„WAS NUN?! Mensch machen Sie eine ordentliche Meldung!“
Der Offizier rasselte seinen Bericht runter. „Die Fregatte hat das Feuer auf zwei unserer Korvetten aus nächster Nähe eröffnet. Eine wurde komplett vernichtete, die andere Korvette ist bewegungsunfähig.“
Admiral Veerheiden verschloss die Augen. Er hatte mit Meutereien in seiner Flotte gerechnet. Aber er hatte gehofft, dass die Meuterer wenigstens den Anstand besaßen sich passiv zu verhalten. „Vernichten Sie die Fregatte.“


8. Unterstützungsverband
Juliette und Ihre Staffel verfolgten zwei feindliche Jäger. Um Sie herum flogen die Emitterkugeln und Schiffslaser erhellten die Umgebung. Sie flog dicht über der Außenhülle des feindlichen Zerstörers. So dicht an der Hülle waren sie relativ sicher vor den Waffen des Zerstörers, da dieser keine Punktverteidigung besaß. Juliette schoss erneut einen Jäger ab und machte eine scharfe Linksdrehung um nochmal ein paar Schüsse auf die Außenhülle des Zerstörers zu riskieren, Zoey flog dicht an Ihrer Seite. Die Unterstützungsjäger des Zerstörers waren fast vollständig ausgeschaltet.
Man hörte Juliette an, dass Sie außer Atem war. „Hey Zoey können wir noch einen Angriff auf den Zerstörer riskieren?“
Zoey war genauso außer Atem. „Das hat nichts mit können oder wollen zu tun. Wir müssen unbedingt den Zerstörer ausschalten. Gerade musste sich die „Einstein“ wegen starken Beschädigungen zurückziehen. Außerdem wurde schon eine Korvette und die „Wolga“ vernichtet.“
Sie flogen einen weiteren Angriff und konnten Glückstreffer in einem Torpedoloch in der Außenhülle verbuchen, die weitere innere Explosionen hervorriefen. Ein paar Minuten später und der Zerstörer gab immer weniger Gegenwehr. Nach weiteren drei Torpedotreffern und Schiffswaffentreffern zerplatzte der Zerstörer „Xhiklur“ von innen heraus.
Fritz meldete sich. „An alle Schiffe, Jäger und Bomber. Gute Arbeit. Sofort neu gruppieren und zurück zur Hindenburg. Wir kriegen eine kleine Verschnaufpause.“


R3-774 „Xugg-Mar“
Admiral Veerheiden beobachtete aus der Ferne den dritten Vorstoß der 2. Flotte auf das Flaggschiff der Rasaljaner. Die Xenogort hatten gefordert, dass eine Schwachstelle im Schutzschild der Rasaljaner auf jeden Fall gefunden werden musste. Er selbst fand die Taktik unsinnig. Nachdem man schmerzlich erfahren hatte dass die Großkampfschiffe der Feinde Schildtechnologie einsetzten, wäre es besser gewesen, die Schiffe die keine Schilde hatten, zu isolieren und zu vernichten. So hätte man den Feind schwächen und den Vorstoß verlangsamen können, damit die Verstärkung auch noch freundliche Einheiten im Sektor findet, wenn Sie denn kommen. Das der Kampf verloren war, war längst ersichtlich. Er hatte nur noch 40% seiner Schiffe im kampftauglichen Zustand.
der Erste Offizier der Xugg-Mar machte Ihn auf etwas aufmerksam. „Sir! Sehen Sie nur, die „Xaque“!“
Der Bildschirmausschnitt zeigte einen Zerstörer der stark beschädigt war. Etliche Löcher klafften im Rumpf des Schiffes. Gerade schlug wieder ein Torpedo ein. Der Kapitän des Schiffes war eine gute Freundin und er war mit Ihr zur gleichen Zeit Kadett in der Akademie gewesen.
Admiral Veerheiden öffnete einen Kommunikationskanal. „Hiiroshi, schnellsten raus, alle in die Rettungskapseln!“
Die Verbindung zum Zerstörer war schlecht und rauschte. „Dafür ist es zu spät. Unsere Primärsysteme wurden zerstört, Feuer auf allen Decks,….. können nichts mehr tun …….. sollten nur noch………“
„Hiiroshi? Hiroshi!?!“
Der Zerstörer nahm Geschwindigkeit auf und war auf Kollisionskurs zur Bismarck. Das Schiff hatte einen leichten Drall und konnte nicht genau auf die Mitte zielen. Als die feindliche Flotte bemerkte was los war, drehten die Jäger und Bomber ab und vier Fregatten kamen von der Flanke angeflogen.


R5-054 "Brandenburg II"
Fritz hatte bemerkt wie der Xeno-Zerstörer seine Geschwindigkeit erhöht hatte und auf Kollisionskurs mit der Bismarck war. „Also doch keine Pause.“ Er befahl seiner Vierer-Fregatten-Kampfgruppe den Zerstörer abzufangen.
Er öffnete eine Konferenzschaltung zu den anderen drei Kapitänen. „Wir müssen unbedingt den Zerstörer vernichten, wir wissen nicht ob das Schutzschild der Bismarck so einen Aufprall übersteht. Die Bismarck selber kann uns nicht helfen. Hinter dem Zerstörer sind freundliche Einheiten in Kämpfen verwickelt, diese könnte ausversehen getroffen werden.“
Fritz gab den einzelnen Kapitänen konkrete Zielvorgaben. Plan war es, den Zerstörer durch gezielten Beschuss erst mal in eine Richtung abdrehen zu lassen und Ihm dann den Garaus zu machen. Die Triebwerke zu zerstören machte keinen Sinn, da das Schiff sein Bewegungsmomentum weiterbehalten würde.
Die vier Schiffe begannen zu schießen. Die Laser und Emitterkugeln trafen eins nach dem anderen auf den Zerstörer ein. Es dauerte nur kurze Zeit bis der Zerstörer zerfetzt wurde. Die Schiffe feuerten aber trotzdem weiter und zerschossen das Wrack bis zur Unkenntlichkeit. Der Zerstörer kam nicht dazu seine Kamikazeaktion auszuführen.


R3-774 „Xugg-Mar“
Aus dem Gesicht von Admiral Veerheiden konnte man den Hass rauslesen. Er krallte sich mit den Fingern in seine Sessellehne. „Näher an das Schlachtschiff rangehen!“
„Wie nahe?“
„Bis in seinen Rachen!“
07.05.2011 13:11 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 4
Kapitel 8


R3-003 „Holtzendorff“
Flottenadmiral Bernd Neulinger war mit seinem Flottillenverband zum Mond und den Erdwerften unterwegs. Der Kreuzer bildete die Vorhut, während sich die Korvetten und Fregatten dahinter auf den Einsatz vorbereiteten.
„Wir sind in Emitterfeuerreichweite Herr Admiral.“ Im Operationszentrum des Kreuzers ging es betont hektisch zu.
„Flottille anhalten und die stationären Verteidigungsanlagen eins nach dem anderen ausschalten. Unsere Waffen haben höhere Schussreichweite, kein Grund unsere Schiffe dem Risiko auszusetzen.“
Die Emitterwaffen der Holtzendorff feuerten ununterbrochen. Eine Verteidigungsanlage nach der anderen wurde entweder kampfunfähig geschossen oder zerstört. Die Stationen schossen zwar zurück, aber durch die Reichweite und dem Schutzschild bedeuteten die Gegenangriffe keine Gefahr für den Kreuzer.
Für den Flottenadmiral war das hier nichts mehr als Tontaubenschießen. Andere hatte da weitaus gefährlichere Aufgaben. „Der Weg zu den Werften ist frei General Stetele, viel Glück.“
„Danke, ihnen auch Admiral.“
Die Fregatten und Korvetten machten sich auf den Weg zu den Werften, während sich der Kreuzer der Lunar-Station näherte.
Die Holtzendorff begann mit Ihren Emitterwaffen zu schießen und näherte sich weiter dem Mond. Das Schiff war mittlerweile in Schussreichweite der stationären Verteidigungsanlagen des Mondes. Diese waren aber nicht so stark wie die raumgebundenen Anlagen und das Schutzschild hielt einem so leichten Beschuss im Gegensatz zu ungeschützten Korvetten und Fregatten mehrere Stunden aus. Deshalb war das hier ein „Ein-Schiff-Job“.
„65% der Verteidigungsanlagen ausgeschaltet Admiral.“ Der Feuerleitoffizier hatte mittlerweile seine Nervosität abgelegt.
„Gut gemacht Leutnant. Zerstören Sie die restlichen Anlagen und richten Sie die Gaußgeschütze auf die Koordinaten aus, die uns Oberleutnant Rodriguez zur Verfügung gestellt hat.“
Nach zwei Minuten war der Feuerleitoffizier bereit. „Alle Verteidigungsanlagen zerstört bzw. Kampfunfähig. Sind bereit für die Bombardierung Admiral.“
„Hier ist Admiral Bernd Neulinger der R3-003 „Holtzendorff“. An die Mondbasis Lunar: Kapitulieren Sie!“
Es kamen nur wüste Beschimpfungen von den Xenogort zurück.
Admiral Neulinger schaute starr auf den Bildschirm. Es würde Zivile Verluste geben. Er redete sich ein, dass diejenigen Ihr Schicksal selbst auferlegt hatten, sie waren Kollaborateure. „Planetenbombardierung beginnen.“
Die 20 Gaußgeschütze an der Unterseite und an der rechten Seite des Schiffes feuerten auf den Mond. Ziele waren die Verbindungsröhren zwischen der administrativen Hauptkuppel und den Arbeits- und Wohnkuppeln. Die Hauptkuppel selbst, mit Ihren militärischen Verwaltungsanlagen und der kompletten Koordination des Erdsektors war das Hauptziel. Am Anfang der Planung war noch darüber beraten worden, ob man die Basis stürmen sollte. Aber der Plan wurde verworfen, nachdem man die Zahlen der Sicherheitskräfte von Oberleutnant Rodriguez bekommen hatte. Die Verluste wären zu hoch gewesen. Außerdem konnte man nicht warten bis die Menschen in dem Gebäude selbst sich ergaben oder die Xenogort Führung absetzte, wenn das überhaupt geschehen würde. Ein weiterer Punkt war, dass auf der Lunar-Basis alle kommunikativen Fäden zentralisiert gezogen werden. Das Internet, Radio und Fernsehen wird von dort aus kontrolliert. Wenn diese Kontrollstelle ausgeschaltet wird, ist es wahrscheinlicher, dass die Menschen revolutionieren.
Dies alles ging dem Flottenadmiral durch den Kopf als die Gaußkugeln auf die Mondoberfläche trafen. Die Verbindungsröhren zerbarsten und vereinzelte Körper wurden in die Luft gerissen um kurz danach langsam wieder auf die Mondoberfläche zu gleiten. Die Hauptkuppel hielt dem Beschuss keine 90 Sekunden lang aus und eine Explosion zerriss die Struktur.


R3-774 „Xugg-Mar“
Zwei Kreuzer, ein Zerstörer, fünf Fregatten und drei Korvetten. Dies waren die Schiffe die Admiral Veerheiden noch hatte. Der Rest war zerstört, kampfunfähig oder ist desertiert und „spielt kampfunfähig“. Von den 400 Jägern und 100 Bombern hatte er nur noch eine Handvoll Bomber, die ihm nichts mehr nützten und nicht mal mehr 50 Jäger, die komplett zur Torpedoabwehr eingeteilt waren. Die rasaljanischen Bomber schossen Ihre Torpedos nur noch aus sicherer Entfernung ab. Keiner der Torpedos erreichte Ihr Ziel, aber das sollten Sie auch wahrscheinlich gar nicht. Das war nur eine Taktik um die restlichen Erd-Jäger zu beschäftigen. Der Feind hatte alle Korvetten, Jäger, Fregatten und Zerstörer zurückgezogen. Admiral Veerheiden stand mit seinen Schiffen nur dem Schlachtschiff und zwei Kreuzern gegenüber. Er hasste Peter Kabers für diese Arroganz und Veranschaulichung von angeberischer Stärke.
Der erste Offizier der Xugg-Mar schritt zu Admiral Veerheiden. „Admiral Veerheiden, Sir. Admiral Jansen vom Kreuzer Xlorr möchte wissen was Ihr Plan ist.“
„Kämpfen bis zum letzten Schiff natürlich!“
Der erste Offizier gab die Antwort weiter und sofort wurde der Kommunikationskanal von der Xlorr geöffnet und Admiral Jansen erschien auf dem Hauptbildschirm, ein Mann mit blonden, fast weißen Haaren und einem Vollbart. „Admiral Veerheiden, Sir. Gustav! Komm zur Besinnung. Wir haben die Schlacht verloren, es gibt keinen Grund unsere Untergebenen auf die Schlachtbank zu führen. Die Lunar-Basis wurde zerstört. Gebe deinen Soldaten eine Chance auf einen Neuanfang!“
Veerheiden fasste sich mit der Hand an die Stirn. „Jansen, Jansen, du warst schon immer ein Weichei.“
„Gustav verdammt! Kannst du nicht einmal---“ Er wurde forsch von Admiral Veerheiden unterbrochen.
„JETZT REDE ICH VERDAMMT!“ Während er sich in Rage redete, trafen die ersten Emitterkugeln der Bismarck, Bülow und Tirpitz die Außenhüllen der beiden Kreuzer. Im Gegensatz zu den Korvetten und Fregatten konnten die Kreuzer etliche solcher Schüsse aushalten bevor überhaupt die Hülle durchschlagen wurde. Bei den kleineren Schiffen sah es dabei anders aus.
Während die beiden Admirale sich über Sinn und Zweck dieses Angriff stritten und die Flotte mittlerweile schon das Feuer auf die Rasaljaner eröffnet hatte, meldete der erste Offizier der Xlorr den Verlust einer weiteren Korvette.
„Gustav verdammt nochmal, gib den Befehl zur Kapitulation! Unsere Waffen können nichts gegen die Schilde ausrichten! Komm zur Vernunft.“
„Niemals, wir haben eine Pflicht zu erfüllen“
Admiral Jansen stieß einen Seufzer aus. „Ok, wenn du zu viel Angst vor dem Leben und den Konsequenzen deiner Aktionen hast, Fein. Stirb hier in deinem glorreichen Kampf. Der Rest von uns wird kapitulieren.“ Er öffnete einen Kommunikationskanal zur gesamten restlichen Flotte. „Hier spricht Admiral Jansen. Ich übernehme den Oberbefehl über die Flotte. Alle Schiffe beenden die Kampfhandlungen und ziehen sich zurück oder befolgen die Kapitulationsanweisungen der feindlichen Flotte.“
Admiral Veerheiden sprang auf und wollte losbrüllen, aber Jansen hob den Zeigefinger und setzte sein verachtungsvollstes Gesicht auf. „Du kannst machen was du willst Gustav. Heldenhaft hier in der Schlacht gegen den Feind sterben und so. Aber wenn du jetzt meine Befehle wiederrufst, schieße ich dir deinen Kreuzer unterm Arsch weg!“

Die Xlorr und der Rest der Flotte, oder was davon übrig war, zogen sich zurück und kapitulierten vor den Rasaljanern. Diese stellten den Beschuss auf alle Schiffe ein, sogar auf die Xugg-Mar. Als diese nicht auf die Kapitulationsforderungen einging und weiterhin mit vollem Schub auf die Rasaljaner zuhielt und weiterfeuerte, fing die Bismarck wieder an zu feuern. Die Schiffe waren nun dicht genug um starke Mittelstreckenlaser zu feuern. Mehrere Laserstrahlen fraßen sich an der Seite des Kreuzers in die Hülle rein.
Auf der Brücke fiel das Licht aus und die Notbeleuchtung ging an.
„Mehrere Sektionen des Schiffes sind dem Vakuum ausgeliefert. Wir haben schwere Schäden davongetragen und sekundäre Explosionen machen uns auf einigen Sektionen Sorgen.“
Admiral Veerheiden kümmerte das nicht. „Weiterfeuern und auf das Schlachtschiff zuhalten.“
Der erste Offizier der Xugg-Mar fand endlich den Mut der Sache ein Ende zu machen.
Er hob seine Pistole und zielte dicht an Admiral Veerheidens Kopf, so dass dieser die Pistole spürte. „Wenn Sie sterben wollen, fein. Dass kann ich für Sie erledigen. Aber reißen Sie uns nicht sinnlos mit in den Tod.“ Er sprach zum Kommunikationsoffizier, während er weiter die Pistole schussbereit hielt. „Geben Sie der rasaljanischen Flotte Bescheid, dass wir bedingungslos kapitulieren.“
Der Kommunikationsoffizier schaute kurz in die Brücke ob irgendeiner den Befehl wiederrufen würde und als sich keiner meldete, übertrug er die Kapitulationsbekundungen.
Der erste Offizier beugte sich zu Admiral Veerheiden runter und flüsterte. „Hätten Sie auch nur ein Wort gesagt, ich hätte den Abzug betätigt.“
Admiral Gustav Veerheiden sagte weiterhin nichts und krallte sich mit seinen Fingern nur weiter in seinen Sessel.

Erde, Medienhaus München.
Eine junge Frau, nicht älter als 25 und den derzeitigen Schönheitstrends nachlaufend spulte loyal Ihren Text runter. „Ich wiederhole: Die Regierung und die Xenogort-Administration hat alles unter Kontrolle. Die Berichte über Aufstände in den Raumstationen und auf der Erde sind Fehlinformationen gestreut von der feindlichen Flotte und subversiven Elementen auf der Erde. Die Erdverteidigungsstreitkräfte bekämpfen derzeit die feindliche Flotte, die sich als „Rasaljaner“ bezeichnen, und mit einem Sieg unserer Streitkräfte wird in Kürze gerechnet.“
Die Frau sprach weiter aber die Zuschauer konnten nicht mehr hören was Sie sagte. Ein älterer Herr ca. Mitte 60 und mit grauen Haaren setzte sich neben die Nachrichtensprecherin und hielt ein altmodisches Mikrofon vor seinem Mund. Er schaute zu seiner Nachbarin die nicht wusste was los war. „Du kannst aufhören zu labern, dein Mikro ist ausgeschaltet.“
Sie schaute einen Punkt hinter der Kamera fragend an, bekam aber keine Antwort. Man hörte leise wie Sie „Was ist los verdammt.“ sagte.
Der Mann ignorierte die Frau, die immer noch hilflos dasaß. „Werte Bürger der Erde, mein Name ist Martin Ferner, ich bin der Programmdirektor dieser Sendung. Ich weiß nicht wie lange wir noch senden können, aber fast alles was wir Ihnen in den letzten 25 Jahren über die Xenogort, der Weltpolitik, den Krieg gegen die Gemgass, usw. aufgetischt haben war zum großen Teil gelogen, zensiert und geschönt.“ Martin schaute kurz hektisch nach links und rechts. „Ich habe gerade erfahren, dass ein Sicherheitsteam unsere Etage stürmt, wir können nicht mehr lange senden. Die Erdverteidigungsflotte hat kapituliert und die Lunar-Basis wurde zerstört. Ich wiederhole: Die Erdverteidigungsflotte hat kapituliert und die Lunar-Basis wurde zerstört! Wenn alles gut geht, sehen Sie jetzt im großen Bildschirmausschnitt Szenen der Schlacht, die wir aus einem Beobachtungssatteliten bezogen haben.“ Er schreckte kurz auf, behielt aber seine Fassung. „Ich höre Sturmgewehrfeuer, wir haben uns barrikadiert aber halten nicht mehr lange aus. Menschen der Erde! Jetzt ist unsere Zeit gekommen uns von der Terrorherrschaft der Xenogort zu befreien, die Rasaljaner sind Freunde! Wir haben Berichte, dass sich einige Raumstationen schon gegen die Xenogort erhoben haben.“
Martin wollte weitersenden, aber im Sendungsraum wurde nun geschossen, man hörte Soldaten schreien. Als die Kamera umfiel sah man noch wie die junge Nachrichtensprecherin von Kugeln durchsiebt wurde, bevor der Bildschirm schwarz wurde.


Erdwerften
Die Fregatten hatten zwei Dutzend Enterkapseln auf die Werften losgeschickt. Insgesamt 2.500 Eliteinfanteristen der Rasaljanischen Raumflotte enterten den Werftkomplex von verschiedenen Stellen.
General Urst Stetele hatte seinen temporären Kommandostand in einem der Jägerhangars der Werften aufgebaut. Er wurde von 100 Soldaten gesichert, damit er mit seinem Stab die Aktion in Ruhe leiten konnte. Eine Sektion nach der anderen wurde übernommen und meist gab es nur wenig Widerstand.
Die Zwillinge Peter und Victor Meier waren Unteroffiziere in der dritten Kompanie. Die Kompanie arbeitete sich den Weg zur Energieversorgung des Werftkomplexes vor. Die Steuerung der Energieversorgung war wichtig, damit man einzelne Sektoren einschließen konnte. So war die Chance von Verstärkung überrascht zu werden geringer.
Die 200 Soldaten hatten einen weiteren Sektor gesichert und preschten zum nächsten Flur vor. Sie überraschten eine Gruppe von 20 Soldaten des Stationseigenen Sicherheitsdienstes.
Unteroffizier Victor Meier bellte seine Befehle. „Alle Mann die Hände hoch!“ Die Soldaten hoben langsam die Hände und drehten sich um.
Dann Geschah das Unglück. Der junge Gefreite wird später zu Protokoll geben, dass er eine verdächtige Bewegung bei einem der Soldaten gesehen hatte und deshalb angefangen hatte zu feuern.
Victor hörte nur wie links neben Ihm ein Sturmgewehr losging. Er brüllte sofort, dass das Feuer eingestellt werden sollte, aber dazu war es schon zu spät. Die feindlichen Soldaten die ihre Waffe noch nicht abgelegt hatten und noch dazu kamen, schossen zurück. Als die Sturmgewehre 30 Sekunden später wieder schwiegen waren alle 20 Sicherheitskräfte und fünf Rasaljaner tot. Victor drehte die Leiche um die rechts neben Ihm lag und blickte in das leere Gesicht seines Zwillingsbruders Peter.
Zwei Stunden später war der gesamte Werftenkomplex übernommen.


R1-002 "Bismarck"
Die Rasaljanische Flotte war mittlerweile in der Erdumlaufbahn angekommen.
Peter blickte auf den Bildschirm der den blauen Planeten in seiner ganzen Pracht zeigte.
„Home Sweet Home.“ Peter wandte sich vom Bildschirm ab und ging zum taktischen 3-D- Projektor rüber. „Die Kreuzer sollen Ihre Positionen um die Erde einnehmen, bereitmachen zur Planetenbombardierung.“
08.05.2011 22:07 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Lorepedia Preussen: Sternentorsystem

Die Sternentore sind in einer Gitternetzstruktur verbunden.
Jedes Sternentor kann nur eine begrenzte Anzahl an Verbindungen (3) herstellen und maximal 1.000 Lichtjahre überbrücken. Welche Verbindungen hergestellt werden, hängt von der Erstkonfiguration ab, die man nicht mehr nachträglich ändern kann (außer wenn ein Tor zerstört wird). Zwei Sternentores in einem System sicher in Betrieb zu nehmen ist bisher nicht geglückt und hatte katastrophale Folgen für die durchreisenden Schiffe (keins ist bisher wieder aufgetaucht).
Das Rasaljanische Sternentor ist 20RZ nur mit dem Solsystem verbunden. Um eine neue Sternentorverbindung herzustellen muss man ein Signal ans nicht verbundene Tor schicken. Erst wenn das Rücksignal kommt, steht die Verbindung dauerhaft. Man kann also nicht einfach Torverbindungen erzwingen.
Das Solsystem ist mit Ras Alhague und Formalhaut verbunden. Die dritte Verbindung soll für eine spätere nahe Kolonie genutzt werden. Außerdem wollten die Xenogort den Hauptplaneten der Menschen und deren Industrieanlagen nicht mehreren Fronten offen lassen.
Eine Torverbindung kann man nicht sperren, außer man zerstört das Tor. Kommunikation durch das Tor ist möglich solange die Verbindung aufrecht erhalten ist. Dazu muss man aber in der Nähe des Tores sein (oder eine Relaisstation). Eine feindliche Flotte kann also konsequent eine Kommunikationsverbindung kappen indem sie sich vors Tor positioniert und die Relaisstation zerstört.


Politische Struktur der Erde 2072 (20RZ)
Eine menschliche „Weltregierung“ gibt es nicht. Aber auch keine nationale Souveränität. Die gesamte Erde und Ihre Kolonien (im Solsystem und in anderen Sternensystemen) werden politisch von den Xenogort gesteuert. Direkt unterstellt sind die jeweiligen Kollaborationsregierungen, die nicht gewählt sondern bestimmt werden. Die Nationenstruktur wurde zwar beibehalten, aber es gibt keinerlei Selbstbestimmungsrecht und nationale Ziele. Alle „Regierungen“ haben die Aufgabe, die Bevölkerung zu ernähren, die Sicherheit zu wahren und ganz besonders die Kriegswirtschaft am Laufen zu halten. Eine eigenständige Wirtschaft gibt es nicht, was produziert werden soll wird von den Xenogort bestimmt. Ein Finanzausgleich sorgt dafür, dass jeder Industriezweig ununterbrochen produzieren kann.


Übernahme der Erde durch die Xenogort
2048 waren die größten Industrienationen durch das Kolonieprogramm, der Weltwirtschaftskrise und den sozialen Aufständen geschwächt. Die Xenogort boten Ihre Hilfe an, finanziell und Sicherheitspolitisch zu helfen. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Regierungen und Armeen schon von den Xenogort fast vollkommen infiltriert. Es wurden von den Xenogort Nachbarschaftswachen ausgebildet (meist junge Männer und Frauen) um die Städte vor subversiven Elemente, Terroristen und Anarchisten zu beschützen. Es kommt im Zuge der immer noch anhaltenden sozialen Unruhen zu Massenverhaftungen.
2049 wird der mexikanische Präsident von einem Unbekannten ermordet. Mexiko war eins der Länder die zwar im 21. Jahrhundert wirtschaftlich aufgeholt hatten, aber bei der Kolonievergabe nicht berücksichtigt wurden und seither Xenogort-skeptisch sind. Es ist eins der Länder in dem die Xenogort zu dem Zeitpunkt noch nicht Fuß gefasst hatten.
Deshalb kam in den mexikanischen Medien auch der Verdacht auf, dass dies ein Attentat von den Xenogort und deren Freunde war.
Die Xenogort nahmen dazu nur Stellung, dass dies absurd wäre und verweigerten ansonsten jede weitere Aussage. Von westlichen Medien wurde die Xenogort-Attentätertheorie auch als Hirngespinst abgetan. Zwei Tage später tauchten Berichte auf, wonach der mexikanische Präsident angeblich mit sehr jungen Kindern „Kontakt“ gehabt haben solle. Es tauchten zweifelhafte Zeugen auf, die behaupteten, dass der Präsident wegen dieser Kontakte erpresst wurde und wurde durch seinem Erpresser wahrscheinlich in einem Streit ermordet.
Die Mexikaner und die mexikanische Regierung waren außer sich aufgrund dieser Anschuldigen, die von Stunde zu Stunde, Tag zu Tag immer abstruser wurden. Fünf Tage später feuerten die Mexikaner eine Atombombe auf Los Angeles, Dallas und New York ab. Zwei der Raketen konnten abgefangen werden. Nur die Rakete die auf Dallas zusteuerte, fand Ihr Ziel. Mit der 25-fachen Sprengkraft der Hiroshima-Bombe wurde Dallas dem Erdboden gleichgemacht.
Eine Stunde später zündeten die Xenogort eine „Gaia-Bombe“ (Der Begriff kristallisierte sich erst später heraus) Diese „Bombe“ neutralisierte die gesamte radioaktive Strahlung auf der Erde. Nebeneffekt war, dass gar keine atomare Reaktion mehr möglich war. So blieben auch alle Atomkraftwerke still. Die Xenogort halfen der Erdbevölkerung mit neuen Energiequellen aus, so dass Xenogort-Skeptiker oder Gegner einen schweren Stand zu der Zeit hatten.
Mexiko wurde derweil konventionell in Grund und Boden gebombt, danach mit Bodentruppen übernommen und eine neue Regierung eingesetzt.
2050 hatten die Xenogort die Menschheit wirtschaftlich, sozial und militärisch in der Hand. Nach den anfänglichen sozialen Unruhen, deren Ursache meist der eigenen Regierung und nicht den Xenogort untergeschoben wurde, waren die Xenogort auch in der Bevölkerung beliebt. Erst in den kommenden Jahren bildeten sich erste ernsthafte Untergrundbewegungen, als die nationalen Regierungen schrittweise Ihre Souveränität einbüßten. Aber um ca. 2056 herum war der Großteil der Bevölkerung mit dem Status Quo zufrieden, sie hatten zu Essen, Arbeit und die die nicht mehr auf der Erde leben wollten, konnten auf die Kolonien auswandern.
Die Übernahme der Xenogort war schleichend aber Zielführend. Ihre Jahrhunderte Jahre alte Erfahrung mit jungen Rassen und der Kompetenz auf der soziologischen und psychologischen Denkweise machten aus der Erde und der Menschheit schnell eine Sklavengemeinschaft. Als sich die meisten das überhaupt bewusst wurden, war es längst zu spät.


Status der Erdstreitkräfte zum Start-Zeitpunkt Band 4 Kapitel 9
Von den drei Kreuzern, vier Zerstörern, 17 Fregatten, 34 Korvetten und ca. 400 Jägern und 100 Bombern:
haben drei Kreuzer, ein Zerstörer, vier Fregatten, neun Korvetten, 70 Jäger und 6 Bomber „überlebt“.
In diese Kategorie fallen alle Schiffe die: a) übergelaufen b) kapituliert oder c) kampfunfähig geschossen wurden. Eine Differenzierung der Überläufer die nur kampfunfähig gespielt haben und denjenigen die wirklich kampfunfähig waren, ist schwierig. Auf kurze Sicht gesehen, spielt das für die Rasaljaner aber erst mal keine Rolle, da sowieso alle Schiffsbesatzungen Kriegsgefangene sind.
Nachdem die Niederlage der Erdflotte ersichtlich war, meldeten sich die ersten Raumstationen, Asteroidenminen und Weltraumindustrieanlagen um Ihren Bruch mit den Xenogort zu verkünden. Raumstationen mit einem starken Sicherheitsdienst trauten sich erst Kontakt aufzunehmen, nachdem die Flotte komplett geschlagen war, und das auch erst Stück für Stück.
Die Mondverwaltung geht nach ersten Schätzungen von 20.000 bis 30.000 Toten und Vermissten (Soldaten, Regierungsmitarbeiter, Zivilisten) auf der Lunar-Basis aus. Es könnte noch Überlebende in den Unterirdischen Räumen der Basis geben.
Der Mond hat auf einen Schlag ein Drittel seiner Bevölkerung eingebüßt.
11.05.2011 20:45 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 4
Kapitel 9


Erde, ehemaliges Staatsgebiet Indiens, Mumbai
Sania Rushdi war eine korpulente Frau und 53 Jahre alt. Als sie hörte, dass die feindlichen Invasoren die Raumschlacht gewonnen hatten, versammelte sie sich mit ihren Freunden um das weitere Vorgehen zu planen. Ihre Mitstreiter waren nicht wirklich in einer organisierten Untergrundbewegung. Es war eher eine Kneipengemeinschaft, die mehr über die Zustände schimpfte, als selbst auf die Straße zu gehen. Jetzt aber bewaffnete sich die Gruppe aus ca. 60 Männern und Frauen und machte sich auf den Weg zur örtlichen Xenogort-Nachbarschaftswache, von der es alleine in Mumbai 200 gab. Einmal auf der Straße schlossen sich auch spontan Männer und Frauen, Jung und Alt aus allen Lebenslagen der Gruppe an. Als sie vor dem Gebäude angekommen waren, zählte die kleine Untergrundgruppe 4.000 Seelen, die mit Stöcken, Messern und was sich sonst noch so als Waffe missbrauchen ließ, bewaffnet waren. Die Nachbarschaftswache war aber vorbereitet und hatte mehrere Fahrzeuge und Polizisten in den Nebenstraßen positioniert. Als die Gruppe vor dem Gebäude war, schlugen sie zu und umzingelten die Gruppe.
Der Kommandant der Wache Rudyard Bhabha entstieg seinem gepanzerten Wagen und sprach zur Menschenmenge. „Legen sie ihre Waffen nieder und ergeben sie sich. Ihr seid alle verhaftet. Solltet ihr dem Befehl nicht nachkommen, werden wir das Feuer eröffnen.“
Sania zwängte sich an die vorderste Front und breitete ihre Arme zur Gänze aus. „Rudyard ich habe dich eigentlich für Intelligenter gehalten.“
Der angesprochene musste erst genau hinschauen um Sania als Nachbarin aus seiner Kindheit und Jugendzeit zu erkennen. Als einer der Polizisten auf Sania zielte, bedeutete Rudyard Ihm, die Waffe zu senken „Das gleiche kann ich von Ihnen behaupten Frau Rushdi, warum schmeißen Sie Ihr Leben weg?“
„Wir können hier weiter diskutieren, wer intelligenter ist. Fakt ist, ich war bei deiner Geburt dabei, habe deine Windeln gewechselt und du bist mit meinen Kindern zur gleichen Schule gegangen. Du warst immer aufgeschlossen und wissbegierig.“ Sania machte einen Schritt weiter nach vorne, weiterhin die Arme weit auseinandergestreckt. „Erkennst du denn nicht, dass die Herrschaft der Xenogort auf der Erde vorbei ist? Laut den letzten Fernsehübertragungen, die immer wieder sporadisch reinkommen, wurde der Mond und die Lunar-Basis bombardiert. Die Rasaljanische Flotte zieht sich gerade um die Erde zusammen. Es braucht keinen Einstein um zu schlussfolgern, dass nun auch die Xeno-Anlagen auf der Erde bombardiert werden.“ Sie erhöhte die Lautstärke Ihrer Stimme. „Du kannst uns alle hier verhaften, aber deine Zellen werden nicht reichen. Also willst du die nächste Gruppe gleich erschießen? Denk an deine Zukunft und die Zukunft deiner Untergebenen. Wenn ihr hier in den letzten Stunden und Tagen der Xenogortbesatzungszeit noch ein Massaker anrichten möchtet, dann lebt auch mit den Konsequenzen eures Tuns. Denn wenn die Rasaljaner gewinnen, und dafür sieht es meiner Meinung nach deutlich aus, werdet ihr von einem Lynchmob gejagt und an der Straßenseite werden dann eure Leichen für alle sichtbar aufgehängt werden. Wenn Ihr Glück habt, kommt ihr vor ein Erschießungskommando. Eure Familien werden es da nicht leichter haben.“
Bei den Polizisten machte sich Unruhe breit.
Sania war mit Ihrer Ansprache noch nicht fertig. Sie hob Ihren Zeigefinger in Richtung Rudyard. „Deine Aufgabe ist es, in der Nachbarschaft für Ordnung zu sorgen. Deine Leute sind ganz normale Polizisten, die nur Ihren Job machen. Ihr werdet nicht viel zu befürchten haben. Jedenfalls größtenteils. Verscherzt es doch nicht mit eurer Zukunft in den letzten Stunden der Xenogortherrschaft!“
Die Polizisten redeten nun lautstark miteinander, während Rudyard eine Zeitlang einfach nur reglos in die Augen von Sania schaute. Er fasste einen Entschluss, auch wenn er sich diesen nicht ganz sicher war. Mit tattrigen Beinen stieg er ganz nach oben auf seinen gepanzerten Wagen und wandte sich an seine Untergebenen. „Ich bitte um Ruhe!“ Die Gespräche zwischen den Polizisten erstarben. Rudyard holte sein Messer aus der Beintasche und hielt es an seine Brust. „Wir haben einen Eid geschworen unsere Nachbarschaft zu schützen. Dies ändert auch die derzeitige Situation nicht.“ Er fasste seine linke Brusttasche an und schnitt mit dem Messer das Emblem der indischen Kollaborationsregierung heraus. Er hielt das Stück Stoff in die Höhe. „Aber wir arbeiten nicht mehr für die Xenogort!“ Er schmiss das Stück auf die Straße. „ Die nächsten Stunden und Tage werden chaotisch werden. Wer die Wache verlassen möchte um sich um die Familie zu kümmern, der ist offiziell entschuldigt. Alle anderen bitte ich, zusammen mit der Bevölkerung zu arbeiten um Unruhen und Plünderungen zu vermeiden.“
Rudyard stieg vom gepanzerten Wagen herunter und seine Leutnants fingen an sich das Emblem herauszuschneiden, danach taten es dann auch alle Polizisten. Die einen schneller, die anderen langsamer.
Rudyard gab einige Befehle an seine Leutnants, während Sania Ihn ansprach. „Und was machst du jetzt?“
Rudyard schaute auf die zusammengewürfelte Gruppe Möchtegernuntergrundaktivisten und dann auf seine Polizisten, die sich das Emblem aus der Brusttasche schnitten. „Eure Gruppe wird nicht die einzige spontane Zusammenkunft in Mumbai bleiben. Ich muss mit den anderen Kommandanten der Nachbarschaftswachen sprechen, nicht jede Begegnung wird unblutig verlaufen, ich hoffe ich kann die Kommandanten vorher erreichen. Außerdem wissen wir nicht, wie sich die Armee verhalten wird.“


Erde, ehemaliges Staatsgebiet der USA, Washington.
John Willes bekleidete den Posten des Kommandeurs der Erdsicherheitskräfte. Dies war eine Unterabteilung der Armee, die sich um die Gebäude- und Geländesicherheit der Xenogortanlagen kümmerte. Das Gelände und der Gebäudekomplex auf dem er arbeitete, war ungefähr 3km² groß und das Hauptgebäude hatte insgesamt 15 oberirdische und 20 unterirdische Stockwerke. Dort liefen alle Geheimdienstinformationen, Verwaltungsaufgaben und militärische Planungen der Ostküste zusammen.
John Willes beriet sich gerade mit seinem Stab über die derzeitige Situation und was Sie unternehmen sollten. Die eigene Haut zu retten, stand ganz oben auf der Agenda. „Wie ist der Status der feindlichen Flotte?“
Ein junger Leutnant mit kurz geschorenen Haaren überprüfte die Daten. „Das Schlachtschiff hat sich über dem Mittelmeer positioniert. Die drei Kreuzer sind auf Position Nordamerika, Südamerika und Asien.“
Das Gespräch wurde unterbrochen als das Gesicht Peter Kabers auf dem Bildschirm erschien. „Wir fordern die militärische Führung der Xenogort auf, bedingungslos zu kapitulieren. Sollte dies nicht geschehen, werden wir mit der Bombardierung der militärischen Zentren beginnen.“
Wie von John Willes erwartet, antworteten die Xenogort mit wüsten Beschimpfungen.
Der Leutnant sprang auf. „Sie beginnen mit der planetaren Bombardierung!“
Im Raum wurde es unruhig und Kommandant Willes musste brüllen um sich Gehör zu verschaffen. „Ruhe jetzt! Welche Ziele werden bombardiert?“
„Unser Gelände in Rom steht unter Beschuss, aber die drei Kreuzer schießen noch nicht.“
„Scheint als wenn sie erst Ihre Absicht untermauern wollen.“
Wie zur Bestätigung kam nochmal eine Ansage von Peter Kabers mit der Forderung der bedingungslosen Kapitulation. Wieder wurde dies von den Xenogort abgewiesen.
Er schlug mit der Faust auf den Tisch. „Können wir die Rasaljaner kontaktieren?“
„Negativ, alle Kommunikationswege sind von den Xenogort blockiert.“
John Willes wurde sich der akuten Lage letztendlich bewusst, holte seine Pistole raus, lud durch und legte die geladene Waffe auf den Tisch. „Gentlemen, wir haben nicht mehr viel Zeit, die Rasaljaner werden jeden Augenblick auch die anderen Standorte bombardieren. Unser Gelände wird ganz oben auf der Prioritätsliste stehen. Der Kreuzer über uns hat vier Ziele in Nordamerika zur Auswahl: Washington, Los Angeles, Toronto und Mexico-City. Ich werde in 60 Sekunden meiner Spezialeinheit befehlen das oberste Stockwerk zu stürmen und alle Xenogort bei Kontakt zu erschießen, sie werden sich sowieso nicht ergeben. Wir werden dann die rasaljanische Flotte kontaktieren und hoffentlich die Bombardierung abhalten können. Wer damit nicht einverstanden ist, solle die Pistole vom Tisch nehmen und mich erschießen, wir sind sowieso in ein paar Minuten Tot.“
Keiner rührte sich und John gab weitere Befehle. Er wandte sich an Major Thennes, einen seiner besten Vertrauten. „Samuel, beginne die sofortige Evakuierung des gesamten Personals.“
„Wir brauchen mindestens zwei Stunden um alle zu evakuieren.“
„Ich weiß, deshalb ist es wichtig, dass wir die oberste Etage stürmen und die Rasaljaner kontaktieren.“ Er hob seine Pistole auf. „So nun los, wir haben keine Zeit!“
Über Funk verständigte er seine Männer, die Ihm im Treppenhaus erwarteten. Zusammen mit 30 Soldaten, die Ihm persönlich unterstellt waren, stürmte er die oberste Etage des Hauptgebäudes. Dabei nahmen sie keinerlei Rücksicht auf hier stationierte Soldaten oder Mitarbeiter. Dies zu erklären, oder die Anwesenden von der Sache zu überzeugen benötigte Zeit, und das war etwas was sie am wenigsten zur Verfügung hatten. Vorher die Leute zu warnen fiel auch aus, da sich dann die Xenogort verschanzen würden. Wer also dem Trupp vor die Füße lief, hatte einfach nur Pech.
Zwei Minuten später standen sie vor dem Kontrollraum. Kommandant Willes hatte mittlerweile schon vier Soldaten verloren.
Über Funk bekam er neue Nachrichten. „Sir, wir haben Meldungen bekommen, dass unsere Anlage in Los Angeles vernichtet wurde.“
„Verstanden, wir sind fast fertig.“
Nachdem zwei Soldaten Sprengladungen an die Tür geheftet hatten, wurde die Tür gesprengt und der Trupp stürmte den Raum, nachdem dieser mit Blendgranaten eingedeckt worden ist.
Die Soldaten lieferten sich ein letztes Feuergefecht mit den Anwesenden Xenogort Sicherheitskräften und danach war Ruhe. John Willes lief zum Kommunikationsterminal um die Rasaljaner zu kontaktieren.
Er kam nicht weit. Ein zwei Meter breiter und 15 Meter langer Stahlblock durchschlug quer den Raum. Zusammen mit den etwa 200 anderen Stahlblöcken dieser Art durchbohrte die genaueste Einzelziel-Planetenbombardierungswaffe der Rasaljaner die Gebäude und die Untergrundanlagen des gesamten Komplexes.


R1-002 "Bismarck"
120 Minuten waren seit dem Anfang der planetaren Bombardierung vergangen. Das Operationszentrum des Schlachtschiffes stand ununterbrochen mit Untergrundbewegungen und übergelaufenen Sicherheits- und Polizeikräften im Kontakt und wies Ihnen entweder militärische Ziele zu (sofern sie dazu in der Lage waren), oder beauftragte diese, für die Sicherheit in der Umgebung zu sorgen. Denn es gab nicht nur Untergrund- und Rebellengruppen, die für die richtige Sache eintraten. Es gab auch Gruppierungen, die einfach nur „die Sau rauslassen“ wollten und ohne Sinn und Verstand auf Plünder- und Zerstörungstour waren. Eine Planetare Invasion durch die rasaljanischen Streitkräfte war ausgeschlossen. Mit ein paar zehntausend Soldaten konnte man keinen vollindustrialisierten Planeten übernehmen.
Zugleich verhandelte das OPZ mit den jeweiligen Kollaborationsregierungen. Wobei das Wort „Verhandlungen“ weit hergeholt war.
Eine Frau im Oberleutnantsrang trat an Peter Kabers ran und berichtete über die Fortschritte der Gespräche mit der englischen Regierung. „Die Engländer sind bereit zu kapitulieren, haben aber einige Bedingungen.“
„Sagen Sie den Engländern das, was wir allen Regierungen sagen: Es gibt keine Unabhängigkeitserklärungen und schon garkeinen Waffenstillstand, alle Regierungen haben vor der rasaljanischen Regierung bedingungslos zu kapitulieren. Es heißt nicht umsonst „bedingungslos“. Mach Ihnen auch noch richtig Angst, ein Drittel der Erdregierungen hat bisher kapituliert, je länger sie warten, desto schlechter stehen sie am Ende da. Keiner möchte der letzte sein, der sich an die Xenoherrschaft klammert.“
„Jawohl.“ Sie salutierte und begab sich zurück zu Ihrem Platz.
Peter hat in den letzten Stunden die gesamte Palette an menschlichen Reaktionen mitbekommen, die vor der Wahl standen weiter an der schwindenden Macht festzuhalten oder sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen. Auch wenn bei manchen der bevorstehende Tod sicherlich eine große Rolle gespielt hatte. Als die primären militärischen Verwaltungszentren der Erde bombardiert worden waren, und die Flotte sich auf die sekundären militärischen Ziele konzentrierte, häufte sich die Bereitschaft des militärischen Personals sich zu ergeben. Um Ihrer Absicht Nachdruck zu verleihen und einem Orbitalschlag zu entgehen, griffen manche Soldaten gerne auf Bilder von getöteten Xenogort und menschlichen Vorgesetzten zurück. Viele versuchten aber auch einfach nur die Gebäude und Gelände schnellstmöglich zu verlassen, nur um später in einen Lynchmob zu laufen. Es waren schlechte Zeiten für Menschen die für die Xenogort gearbeitet haben, aber nicht offiziell kapitulierten.


Erde, im Norden des ehemaliges Staatsgebietes Deutschlands
Patrick Hermanns befehligte eine kleine Untergrundgruppierung an, die schon seit Jahren kleinere Aktionen und Anschläge gegen Xenogortanlagen durchführten. Da er auch keinen Hehl aus seinen Hass auf die Xenogort, deren Helfern und den bevorzugten Familien machte, grenzte es schon an ein Wunder, dass er bisher nicht aufgeflogen war. Zu einem dieser Familien war er jetzt unterwegs. Er könnte zwar auch wie die anderen Gruppierungen den Aufstand gegen die Xenogort führen, aber er war sich bewusst, dass seine Gruppe aus 25 Männern und Frauen nicht viel ausrichten konnte.
Sie umzingelten den Hof und Patrick ging mit zwei seiner Männer an die Eingangstür. Er klingelte mehrmals und ein älterer Herr Anfang Siebzig öffnete langsam die Tür. Hinter Ihm standen seine Frau und Kinder. Der Rentner blickte misstrauisch auf die bewaffneten Männer.
Patrick nahm seine Mütze ab. „Frau Kabers, Herr Kabers, ich möchte mich für das Verhalten der letzten Jahre entschuldigen. Ich habe Dinge gesagt, für die ich mich heute schäme. Ich hatte Sie und Ihren Sohn falsch eingeschätzt.“ Als der Mann immer noch nichts sagte fuhr Patrick mit seiner Erklärung fort. „Ich führe eine kleine Untergrundbewegung. Ihr Sohn führt die Angriffsflotte. Deshalb haben meine Männer und ich beschlossen, dass wir seine Familie solange beschützen, bis er selbst oder seine Truppen hier auftauchen. Wir leben in gefährlichen Zeiten, es könnte zu Übergriffen von fanatischen Xenogort Anhängern kommen.“
Die beiden Männer neben ihm nickten eifrig.
„Kommen Sie doch rein Patrick.“ Ludwig Kabers ging einen Schritt zur Seite und die drei Männer konnten die Wohnung betreten.

Einige Stunden später, in der Abendsonne, landeten drei Personengleiter der Rasaljaner auf dem Hof. Patricks Gruppe hatte sich kurz vorher als Untergrundgruppe zu erkennen gegeben, als Sie die drei fremden Gleiter erspäht hatten. Sieben rasaljanische Soldaten entstiegen dem Gleiter. Die Familie Kabers stand lose gruppiert 20 Meter weiter entfernt. Ein Mann und zwei Frauen der Rasaljaner näherten sich der Gruppe. Fünf Meter vorher blieben sie stehen. Als ein paar Sekunden lang nichts passierte, gaben der Mann auf der linken und die Frau auf der rechten Seite der Frau in der Mitte einen leichten Schubs nach vorne.
Sie ging dann langsam die restlichen Meter. „Ich… Ich…“ Sie überreichte dann doch schweigend den 3-D-Projektor.
Thorsten Kabers, Peters Bruder nahm das Gerät und bestätigte den Abspielknopf. Das Gesicht Peter Kabers erschien. „Das ist eine Aufzeichnung, leider kann ich nicht direkt mit euch sprechen oder gar persönlich vorbeikommen, es ist immer noch zu viel los. Ich hoffe Ihr alle seit hier zusammen und gesund und munter. Mutti, Vater, Manuela, Thorsten, wir sehen uns später. Wir erwarten in den nächsten 12-24 Stunden eine feindliche Xeno-Flotte. Die feine junge hübsche Dame die euch den Projektor übergeben hat, wird euch alles Weitere erklären. Ach ja, Sie ist meine älteste Tochter, Ihr Name ist Juliette.
Anne Kabers ging hinüber zu Juliette und umarmte Ihre Enkelin, während Sie anfing zu weinen. Kurz darauf fing auch Juliette an zu weinen.
Als sich die Frauen wieder gefangen hatten, blickte Anne Ihrer Enkelin in die Augen. „Ich schätze mal Mareen ist deine Mutter?“ Juliette nickte kurz. „Gut, wusste ich doch, dass Mareen für meinen Sohn die beste Wahl war.“ Anne drehte sich um und zeigte auf die Traube die hinter Ihr stand. „Dies ist dein Großvater Ludwig. Rechts daneben steht deine Tante Manuela mit Ihrem Mann Detlev und den Kindern Mandy und Stefan. Und der Mann der den Projektor in der Hand hält ist dein Onkel Thorsten.“
Juliette schüttelte jedem die Hand und wurde herzlich in den Armen gehalten. Sie erzählte vom Leben auf Rasal, von Ihren Geschwistern, von Ihren Eltern. Sie kam aber nicht nur wegen der Familienwiedervereinigung.
„Ich will damit nicht zu sehr ins Haus fallen, aber mein Vater Peter ist das Gesicht und der Oberkommandierende der Invasionsflotte. Er fürchtet, dass seine Familie politisch gegen Ihn eingesetzt werden könnte. Deshalb schlägt er vor, dass Ihr erst mal einen Flug nach Rasal unternehmt und auf unseren Anwesen in der Nähe der Hauptstadt lebt. Selbstverständlich könnt Ihr euch auch dauerhaft auf Rasal niederlassen wenn Ihr es wollt.“
Nach kurzem Zögern stimmte die Familie geschlossen zu.
Anne nahm Juliette zur Seite während die anderen Ihre Sachen packten. „Fliegst du auch noch zu den Eltern deiner Mutter?“
Juliette schaute auf den Boden. „Ich… habe die Geschichten von meiner Mutter gehört, sofern Sie mal bereit war über Ihre Eltern zu sprechen. Vater möchte nicht, dass ich dort alleine hingehe. Er wird zusammen mit mir, wenn es der Zeitplan zulässt, besuchen gehen.“
„Anne sah die Blässe in Juliettes Gesicht. „Mädchen geht es dir gut? Du bist ganz blass im Gesicht.“
Sie fasste sich an die Stirn. „Geht schon, ich bin eine Rasalgeborene. Mein Immunsystem muss sich erst an die Umwelt auf der Erde anpassen. Habe meine Spritze erst vor ein paar Tagen bekommen.“


23. Mai 20RZ (10. Januar 2072) R1-002 "Bismarck"
30 Stunden waren inzwischen seit der Kriegserklärung vergangen. Die Erde hatte sich mittlerweile zu 90% ergeben. Bevor aber Ruhe einkehrte würden nach den Schätzungen seines Stabs weitere Wochen vergehen. Peter legte sich in sein Bett um ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Er hatte einen verschwommenen Traum ohne etwas Konkretes zu erkennen. Ein paar Minuten nachdem er aufwachte hatte er diesen wieder vergessen. Nur das ungute Gefühl blieb.
Zwei Stunden später erreichte die Aufklärungsflotte der Xenogort den Erdsektor.
„Admiral Kabers, das Tor hat sich wieder geschlossen, die gesamte feindliche Flottille ist nun im Sektor.“
Peter stand von seinem Sessel auf und ging zum großen 3-D- Projektor. „Senden Sie die Kapitulationsbedingungen und zünden Sie nach der Antwort, die wir in den letzten Stunden zu Hauf gehört haben, die E-Bombe.“
„Jawohl Herr Admiral.“

ENDE BAND 4 „Söhne und Töchter der Erde“
13.05.2011 16:10 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 5 „Nachwirkungen“
Kapitel 1



23. Mai 20RZ (10. Januar 2072) Weltraum vor dem Erdtor.
Einige Tausend Kilometer vom Sternentor entfernt ruhte eine 17 Meter durchmessende schwarze Kugel und wartete mit der Geduld einer seelenlosen Maschine auf Ihren Einsatz. Neun Stunden nachdem Sie scharf geschalten wurde, bekam Sie das Signal zur Detonation. Wenn man im Dunkel des Weltraums Ihre Form beobachten hätte können, hätte man gesehen wie die Kugel im Bruchteil einer Sekunde auf die Größe eines Fußballs zusammenschrumpfte und danach Ihre, für das menschliche Augen unsichtbare Zerstörungskraft entfaltete. Die Waffe zerstörte keine Schiffe sondern die interne Elektronik.
In einem Umkreis von 17.000 Kilometern fielen sämtliche Anlagen der anwesenden Schiffe aus. Lebenserhaltung, Navigation, Kommunikation, Antriebe, etc. Wenn die Crew nicht durch explodierende Anlagen schon umgekommen war, wird Sie ja nach Schiffsgröße und Art in den nächsten Stunden und Tagen ersticken.


R1-002 "Bismarck"
Peter Kabers konnte den Erfolg der Aktion nur an den leblos im Raum schwebenden Raumschiffen erkennen. Der Ortungsoffizier bestätigte seine Erwartungen. „Admiral Kabers, alle feindlichen Schiffe sind kampfunfähig.“
Ein Admiral seines Stabs drehte und zoomte die 3-D-Projektion ein paarmal um die Situation aus allen Blickwinkeln zu betrachten. „Sollen wir die Entermannschaften losschicken?“
Peter schaute ein paar Sekunden die Projektionen an und fällte seine Entscheidung. „Nein, warten wir zwei bis drei Stunden ab. Die E-Waffe ist noch experimentell. Wir wissen nicht ob Sie wirklich hundertprozentig gewirkt hat und ob es nicht noch sekundäre Explosionen gibt. Außerdem wären dann die feindlichen Soldaten und Crewmitglieder weiter erschöpft, was uns einen Vorteil bei der Enterung bringen wird.“
Vier Stunden später konnten die feindlichen Schiffe (Zwei Zerstörer, fünf Fregatten, zwölf Korvetten) mit geringen Verlusten geentert werden. Die „E-Waffe“ hat volle Arbeit geleistet. Von der Crew haben insgesamt 90% überlebt, wodurch die Waffe in manchen Augen als „humanitär“ gelten würde. Es gab aber Einsatzgebiete, wo ein Einsatz der Waffe zu Milliarden Toten führen könnte.


24. Mai 20RZ (12. Januar 2072) R1-002 "Bismarck"
Peters Stab empfing eine Reihe von hochrangigen Politikern und Widerstandsführern im Operationszentrum der Bismarck. Zum einen um die anstehenden Pakte zu besprechen, zum anderen zur reinsten Machtdemonstration. Die Personen waren vorher gründlich überprüft worden, um herauszufinden ob sie wirklich aktiv oder passiv gegen die Xenogort waren oder nur der gewinnenden Seite aus Eigennutz beigetreten sind. Die Rasaljaner konnten nicht alle Mitglieder der Kollaborationsregierungen verhaften, da eine stabile Erde vorzuziehen war. Der Plan war, Politiker die irgendwie beweisen konnten, dass Sie Aktionen gegen die Xenogort geführt haben, ob nun passiv oder aktiv, zusammen mit Personen aus dem Widerstand und der intellektuellen Opposition zusammenzuführen und rasaltreue Verwaltungen zu installieren. Die Rasaljaner hatten kein Interesse an einer politisch und nationalistisch zersplitterten Erde. Sie benötigten die Erde als Einheit um den Krieg gewinnen zu können. Die politischen Anstrengungen der Rasaljaner liefen auf der Erde auf Höchsttouren.
Peter ließ die Gruppe erst mal gewähren und wartete das Erstaunen und „Ahhs“ und Ohhs“ ab bevor er zum politischen Tagesgeschäft kam.
Bevor er aber ins Detail gehen konnte, musste er erst mal Verteidigung des Erdsektors mit den Personen besprechen. Peter zeigte nochmal Ausschnitte der Schlacht und die E-Waffen-Demonstration.
Ein Mann mit asiatischen Zügen konnte seine Begeisterung nicht verbergen. „Wie viele Bomben haben Sie denn von der E-Waffe?“
Peter war auf die Frage vorbereitet. „Es ist keine weitere am Sternentor platziert, falls Sie das wissen wollten, wir können das Sternentor nicht dauerhaft mit Detonationen dieser Art belasten.“
„Aber was wenn die Xenogort mit einer größeren Armada ankommt?“ Die Anwesenden Politiker, Widerstandskämpfer und Oppositionsführer nickten eifrig und redeten auf Peter ein.
Dieser hob beide Arme um die Diskussion verebben zu lassen. „Wie mir scheint haben Sie bei der ganzen Xenogort-Terrorherrschaft die einfachsten Dinge vergessen und glauben immer noch die Xenogort sind allmächtig.“ Peter machte eine kurze Pause. „Die Xenos haben die Kommunikation mit der Erde verloren. Ein Ereignis was sicherlich bei denen die eine oder andere Augenbraue hochzucken lässt, wenn Sie welche hätten. Also haben Sie eine kleine Flottille losgeschickt um nachzusehen was los ist. Diese antwortet auch nicht. Würden die Xenogort jetzt eine Armada zur Erde schicken?“ Er stellte die Frage und guckte in die Runde um eine Antwort zu erhalten.
Ein breitschultriger Mann zwischen 30-40 Jahren trat vor. Es war einer der aktivsten Widerstandskämpfer mit einer beachtlichen Anzahl an Leuten gewesen. „Das wäre Selbstmord, ich habe selbst in meiner Laufbahn als Widerstandskämpfer Situationen gehabt, wo ich den Kontakt mit meinen Leuten verloren hatte und nichts mehr von Ihnen hörte. Ich wäre nie auf die Idee gekommen blind einen noch größeren Trupp hinterherzuschicken, wenn ich nicht weiß wie die Situation ist. Ich könnte in eine großangelegte Falle laufen.“
Peter zeigte mit dem Finger auf den Mann. „GENAU! Die Xenogort führen weiterhin einen Krieg gegen die Gemgass und können sowieso keine allzu große Flotte von der Front abziehen. Sie werden, wenn überhaupt, nur einzelne Scouts und Sonden durchschicken um eventuell herauszufinden ob eine Nachricht zurückkommt. Wir haben mittlerweile wieder zwei Kreuzer und Kleinschiffe am Tor positioniert. Bevor ein Scout oder eine Sonde überhaupt die Sensoren wieder hochfahren könnte, wäre Sie schon Sternenstaub. Die einzige Möglichkeit der Xenogort bleibt, abzuwarten. Es kann alles Mögliche hier passiert sein. Eine neutronensternartige Strahlung könnte das ganze System entvölkert haben und weiterhin ankommende Schiffe außer Gefecht setzen. Eine überlegende Rasse könnte die Erde erobert haben, oder es kann auch was ganz banales sein. Jedenfalls müssen die Xenogort erst mal abwarten.“
Nachdem dies geklärt war, ging das Gespräch erst mal wieder zur E-Waffe.
„Herr Admiral Kabers, wie funktioniert eigentlich die E-Waffe und haben Sie noch mehr davon?“
„Tut mir leid, ich kann diese Frage nicht beantworten, dies fällt unters Militärgeheimnis.


R5-054 "Brandenburg II"
Fernando Rodriguez betrat die Brücke der Brandenburg II und schaute sich zufrieden um. „Hach, auf einer Brücke fühl ich mich doch bedeutend wohler. Die Operationszentren der Bismarck und Hindenburg sind nicht wirklich was für mich.“
Fritz Müller legte sein Datenpad weg, drehte sich um und begrüßte seinen Gast. „Ah, Oberleutnant Rodriguez, schön dass wir Sie hier begrüßen können.“
Fernando wimmelte schnell ab. „Ich bin kein Oberleutnant mehr Kapitän Müller, jedenfalls nachdem die Erd-Raumstreitkräfte heute aufgelöst wurden.“
„Ich weiß, aber Sie werden sicherlich in die neue Solare Verteidigung eintreten, bzw. können auch gerne den rasaljanischen Streitkräften beitreten, falls Sie Rasal Ihren Wohnort machen möchten.“
Fernando war sich da noch nicht ganz sicher. „Das hab ich noch nicht zu Ende gedacht, eventuell hänge ich auch den Militärdienst an den Nagel.“
Fritz setzte sich in den Kapitänssessel und bat Fernando auf einen der Sitze daneben Platz zu nehmen. „Lassen Sie sich mit der Entscheidung Zeit.“ Fritz lachte kurz auf. „Auch wenn ich Ihnen das nicht sagen sollte, wir brauchen jeden fähigen Mann. Jedenfalls sind Sie offiziell für diese Mission ein Oberleutnant, egal wie Ihr derzeitiger Status ist. Die Gemgass erwarten einen Oberleutnant Rodriguez, also kriegen Sie auch einen Oberleutnant Rodriguez.“
Nun da Kapitän Müller beim Thema Gemgass war, wollte Fernando die ganzen Einzelheiten erfahren. „Also wie sieht der Plan zum ersten offiziellen Kontakt mit den Gemgass aus? Meine „Xyktzo“ nimmt nicht an der Aktion teil?“
„Die Xyktzo wurde bei der Schlacht beschädigt und außerdem wollen wir da nur mit rasaljanischen Schiffen auftauchen. Sind Sie sicher, dass die Gemgass noch warten?“
Fernando war sich nicht ganz sicher, wollte aber Zuversicht ausstrahlen. „Sie wollen unbedingt die Xenogorttechnik und Schlachtpläne. Außerdem war sogar ein Zeitfenster von ein paar Wochen ausgemacht, da wir nicht wissen konnten, wann wir das Signal von Rasal kriegen würden. Wie Sie aber reagieren werden, wenn Ihr da auftaucht statt meines Kreuzers, das kann ich beim besten Willen nicht beantworten.“
Fritz legte eine Unbekümmertheit auf, die Fernando nicht verstehen wollte. „Nun, damit müssen die nun fertig werden. Einen Kreuzer kriegen sie nicht, aber alle Information zu den Xenogort. Wir haben dich und die zwei Personen deiner Crew die schon im Kontakt mit Gemgassspionen waren, das muss reichen. Die werden ja sicherlich nicht sofort schießen.“
Fernando lehnte sich im Sessel zurück. „Das nicht, aber ich frag mich ernsthaft, ob die Gemgass euch akzeptieren werden. Und dann ist da noch die Sache mit der Invasion von Rasal.“
Fritz unterbrach kurz das Gespräch um einige finale Befehle zu erteilen, bevor das Schiff zusammen mit seinen beiden Schwesterschiffen durchs Sternentor flog. „Also wegen der Invasion sind wir nicht nachtragend, die Gemgass haben sich im Krieg eigentlich ziemlich zivil verhalten. Alles andere müssen wir auf uns zukommen lassen. Wenn wir uns als Rasaljaner zu erkennen geben, werden Sie auch gleich wissen, dass wir im Besitz der Haak-Technologie sind. Soweit ich die Gemgass kennengelernt habe, sind die nicht dumm. Die werden sich keinen Feind aufhalsen der eventuell Haak-Tech einsetzt. Wir müssen Ihnen nur glaubhaft machen, dass wir stark genug sind um ein Partner im Krieg mit den Xenogort zu sein. Alleine kann keiner unserer beiden Rassen den Krieg gegen die Xenogort gewinnen.“
Fernando hoffte das Beste.
Der erste Offizier der Brandenburg II meldete volle Einsatzbereitschaft und Fritz gab den Befehl zum Start. „Bereitmachen zum Sternentoreintritt. Volle Bereitschaft bei den ersten drei Sprüngen, unsere elektronische Abwehr funktioniert nur zehn Minuten lang. In dieser Zeitspanne müssen wir durch alle drei Tore sein.“
Fernando Rodriguez fand, es war Zeit den Rasaljanern ein weiteres technologisches Geheimnis zu „entreißen“. „Also was hat es mit der elektronischen Abwehr auf sich? Mein Plan war ja, entweder nicht zu antworten oder irgendwas vorzulügen. Bevor die Sektorverteidigung das überprüft hätte, wären wir schon wieder durchs Tor durch gewesen. Aber Ihr Schiff ist nicht Xenogort-Bauart. Die Sektorverteidigung würde uns abschießen bevor unsere eigenen Sensoren für einen Wiedereintritt ins Sternentor zur Verfügung gestanden hätte.“
Fritz´ Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. „Das ist eine der Haak-Technologien, die den Xenogort Kopfschmerzen bereiten wird. Vereinfacht ausgedrückt, werden wir nach Eintritt in den Sektor nur als verschwommene Wolke wahrgenommen, visuell und auf den Sensoren. Wir haben genug Zeit die eigenen Sensoren hochzufahren und wieder ins Sternentor zu verschwinden. Das wird bei den Xenogort ein weiteres Mysterium sein, dass vom Erdsektor in diesen Tagen ausgeht.“
Die Brandenburg II verschwand als erstes durch das Sternentor, gefolgt von den beiden Schwesterschiffen der Bernstein-Klasse.


Werbespot, der derzeit in Europa ausgestrahlt wird.
Die Animation der rasaljanischen Regierung flimmerte ein paar Sekunden über den Bildschirm, bevor eine junge Frau mit einem Headset im Bild auftauchte.
„Hallo, mein Name ist Melanie und ich bin eine Ihrer Ansprechpartnerinnen für das Projekt „Vergissmeinnicht“. Die Zweite Phase des Projektes ist angelaufen und wenn Sie wissen möchten wie es um Ihre Familienmitglieder auf Rasal steht, wählen Sie bitte die unten stehende Nummer oder wenden Sie sich an das Webformular. Bitte beachten Sie, dass wir wegen dem Datenschutz nur Familienmitgliedern bis zum vierten Grad direkte Auskunft geben können. Sie können aber Selbstverständlich auch einfach nur den jeweiligen Personen eine Nachricht übermitteln. Geben Sie einfach den vollständigen Namen, den derjenige oder diejenige vor 25 Jahren hatte und weitere Erkennungsmerkmale der derzeitigen Person an. Wir werden die Nachricht dann für Sie weiterleiten.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir derzeit noch mit dieser Methode arbeiten müssen. Wenn sich die Lage beruhigt hat, können auch persönliche Treffen arrangiert werden.“


R1-002 "Bismarck"
Peter betrat das Operationszentrum und stellte sich vor dem riesigen 3-D-Projektor auf. „Werte Damen und Herren, dürfte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“
Alle Augen waren nun auf Peter gerichtet.
„Wir haben die erste Zusammenfassung von „Vergissmeinnicht Phase 2“ bekommen. Es wird zwar fast nur die älteren Semester unter uns treffen, aber alle die gleich eine Notiz bekommen, sind entschuldigt und können mit Ihrem Schichtplaner ein vorzeitiges Dienstende für heute vereinbaren, solange der Betrieb des OPZ reibungslos weiterlaufen kann. Ich möchte dazu noch kurz was sagen. Präsident Rant hatte es vor ein paar Tagen ja schon mal angesprochen, aber ich möchte und muss dies nochmal wiederholen: Es ist nicht auszuschließen, dass auf einige von uns ein paar Schicksalsschläge zukommen. Seid aber gewiss, dass Ihr nicht alleine seid, redet mit uns, euren Freunden oder dem Schiffspsychologen. 25 Jahre sind eine lange Zeit.“
Peter übertrug die Daten und es kam leise Bewegung ins OPZ. Ein paar Männer und Frauen aus seinem Stab erbaten, sich entfernen zu dürfen und Peter genehmigte es.
Urst Stetele, der nun auf die Bismarck abkommandiert wurde, um von hier aus die Kommandoaktionen der Rauminfanterie zu beaufsichtigen, ging langsam an Peters Seite. „Keine Mitteilungen für mich?“
Peter schluckte einen „Kloß“ herunter und legte seinen Arm auf Ursts Schulter. „Lass uns in den Besprechungsraum gehen Urst.“
Die beiden setzten sich nebeneinander und Peter holte einen Projektor raus, der eine junge Frau zeigte. „Das ist deine Tochter Marie, Sie hat sich nach dir erkundet.“
Urst sagte lange nichts und fuhr langsam mit seinen Fingern über das Bild seiner Tochter. „Sie ist eine wunderschöne Frau geworden.“ Nach einer Minute, die beiden wie eine Ewigkeit vorkam, sprach Urst weiter. „Was ist mit…..“
Peter legte das Gesicht in seine Hände, während er sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch abstützte. „Wir kamen ein Jahr zu spät Urst. Ein verdammtes Jahr. Deine Frau ist letztes Jahr an einer Krankheit gestorben.“
Nun legte Urst seine Hand auf Peters Schulter. „Mach du dir deswegen keinen Kopf, auf die Zeitplanung hatten wir keinen Einfluss.“
„Aber es ist trotzdem ein Scheiß Gefühl Urst. Ihr wart euch beide so ähnlich. Deine Frau hat genau wie du nicht wieder geheiratet und Ihr habt beide aufeinander gewartet.“
Urst stand auf. „Peter alter Freund, ich möchte jetzt alleine sein, ich werde mich in meine Kabine zurückziehen.
Bevor Urst aus dem Raum raus war sprach Peter Ihn nochmal an, ohne den Blickkontakt mit Ihm zu suchen. „Urst, denk an deine Tochter. Sie will Ihren Vater so schnell wie möglich wiedersehen.“

Später am Abend.
Peter öffnete die Tür zu seiner Kabine. „Also ich muss schon sagen alter Freund, du warst ein größerer Schürzenjäger auf der Erde als ich dachte. Wir haben heute schon alleine 14 Anfragen von (damals) jungen Frauen erhalten die sich nach deinem Wohlbefinden erkundigen wollten.“ Peter ging auf die Schrankwand zu. „Und das wird in den nächsten Tagen bestimmt noch mehr.“ Er blieb vor einem Foto stehen. Es zeigte Nick Andors und Ihn wie die beiden triumphierend, nach einer Schlacht mit den Gemgass, auf Peters Leopard 4 standen.
Er ließ sich mental erschöpft aufs Bett fallen und schlief sofort ein.

Er hatte wieder diesen Traum, der diesmal aber etwas deutlicher wurde. Er sah, wahrscheinlich waren es Kinder, vor einem Kamin sitzen und einen älteren Herren etwas Fragen. Genaue Gesichter konnte er keine erkennen, nur dass sich Ihre Lippen bewegten. Was Sie sagten, konnte er aber nicht hören. Als er aufwachte, hatte er den Traum mal wieder vergessen. Nur das ungute Gefühl blieb.
16.05.2011 23:38 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Lorepedia Preussen: Waffen

E-Waffe:
Die „E-Waffe“ oder auch „Elektronenbombe“ ist auf ein missglücktes Waffenexperiment der Rasaljaner im Jahr 17RZ zurückzuführen. Bei dem Experiment ging es um Effizienztests der Schlachtschiff-Hauptwaffen. Die Tests wurden auf dem dritten Mond Rasals (Pamuya) auf der abgewandten Seite durchgeführt. An der Hauptwaffe wurden verschiedene Leistungseinstellungen getestet um die Effizienz und Einetzbarkeit der Waffe zu optimieren. Bei einer bestimmten Einstellung kam es durch menschliches Versagen zu einer falschen Dateneingabe der Energiezufuhr. (Die Energiemenge wurde falsch aus dem Haak-Speicher übersetzt). Es kam zu einer Kettenreaktion und die erste E-Waffe ging hoch. Das komplette Forschungslabor auf Pamuya fiel aus und musste evakuiert werden.
nachdem ein Spezialistenteam um Susi Bauer den Fall analysiert hatte, wurde die Machbarkeit einer kontrollierten Explosion erforscht. Anfang 19RZ verlief der erste Test mit einem Prototypen erfolgreich und die Bombe wurde für den militärischen Einsatz in unbekannter Stückzahl gefertigt.
Die Bombe selber, die Funktionsweise, die Stückzahlen und Aufbewahrungsorte wurden als militärisches Staatsgeheimnis deklariert.
Damit reiht sich die „E-Waffe“ in das „Massenvernichtungsalphabet“ ein. Neben [A]tomar, [B]iologisch, [C]hemisch und [D]imensional, nun auch [E]lektronisch. Die Dimensionsbombe ist aber nur ein Gerücht dass es auf der Erde seit über 30 Jahren gibt. Angeblich haben die Xenogort eine D-Waffe die ein komplettes Sonnensystem zerstören kann. Die Waffe wurde aber nie bestätigt oder dementiert.


Lorepedia Preussen: militärische und politische Überlegungen der Rasaljaner zur Erde

Die Rasaljaner haben sich zwei Jahrzehnte lang auf den Konflikt vorbereitet. Sie waren sich im Klaren, dass Ihre Wirtschafts- und Industrieleistung alleine nicht ausreichen würde um die Xenogort zu besiegen. Die Erde musste ein fester Bestandteil der menschlichen Wirtschaftskraft werden um langfristig gegen die Xenogort oder jede andere feindliche Rasse zu bestehen. Da man die Vergangenheit der Erde nur allzu gut kannte, befürchtete man ein Zerfall der menschlichen Einheit nach der Befreiung der Erde. Dass die Nationalstaaten der Erde erst aufgelockert und dann schlussendlich abgeschafft werden sollten, hatten die Rasaljaner von den gefangenen Xenogort und hohen Offizieren am Ende des Coups erfahren.
Diesen Prozess wollten die Rasaljaner auf keinen Fall umkehren. Nach der Befreiung der Erde war ein äußerst guter Zeitpunkt um eine „Weltregierung“ zu etablieren. Die Rasaljaner konnten die öffentliche Meinung manipulieren und solche Politiker „begnadigen“ oder in die neue Regierung holen, die von der menschlichen Einheit überzeugt waren. Regierungen die die Unabhängigkeit haben wollten konnte man „einfach“ als Xenogort freundlich abstempeln, was zu diesem Zeitpunkt auf der Erde einem Todesurteil gleichen würde.
Das politische Corps der Rasaljaner hat sofort damit angefangen eine provisorische Welt-Übergangsregierung zu bilden und ehemalige Länder die kapituliert haben, da zu integrieren. Dazu nutzen sie den derzeitigen „Zeitgeist“ aus. Viele ehemalige (moderate) Politiker sehen mit der Bindung an die Rasaljaner eine Chance (politisch) zu überleben. Ist erst mal ein bestimmter Prozentsatz der Erdregierungen in der offiziellen Weltregierung enthalten, wird dies auch bei den anderen Regierungen zu Torschlusspaniken führen. Keiner will der letzte sein.
Besonders haben die Rasaljaner neben der öffentlichen Meinung auch die wirtschaftliche Zukunft auf Ihrer Seite. Die erdgebundenen Rohstoffe sind nahezu aufgebraucht. Die Zukunft liegt in Asteroidenminen und planetaren Bergbau auf den anderen Planeten des Sonnensystems. Die Rasaljaner haben die Weltraumhoheit. Keiner kommt auch nur in die Nähe von wertvollen Ressourcen ohne sich mit den Rasaljanern gutzustellen, bzw. der Weltregierung anzugehören.
Offiziell wird die Weltregierung als Partner gewertet. Eine interstellare Allianz oder gar das Eingliedern der einen Regierung in die andere ist derzeit nicht geplant. Dafür sind die Rasaljaner zu stolz und die Erde als Einheit zu mächtig.
Alleine schon um Ihren eigenen Status als unabhängiges Planetensystem zu untermauern, haben die rasaljanischen Diplomaten durchgesetzt, dass die anderen Kolonien der Erde jeweils eine eigene politische Entität bilden, sobald diese befreit werden. Damit ist die Erde auch der finanziellen Verpflichtung den Kolonien gegenüber befreit.

Dies alles hat vorher zu ziemlich hitzigen Diskussionen im rasaljanischen Parlament geführt. Aber am Ende musste der Großteil einsehen, dass es keinen anderen Weg gibt. Die Xenogort sind nicht so zimperlich.
17.05.2011 21:18 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Lorepedia Preussen: Soziales

Stammbaum Familie Kabers (klicken zum vergrößern)

21.05.2011 16:35 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 5
Kapitel 2



24. Mai 20RZ (12. Januar 2072) R5-054 "Brandenburg II"
Bei den ersten drei Sprüngen war die Mannschaft besonders angespannt. Das erste Ziel war Formalhaut, die Kolonie der US-Amerikaner.
Der Ortungsoffizier Leutnant Adrian Lauenberg ließ seine Finger über die Konsolen gleiten. „Wir sind im Formalhaut System angekommen, wir benötigen ca. 90 Sekunden um wieder etwas zu sehen.“
Kapitän Fritz Müller blieb zwar ruhig im Sessel sitzen, aber sein Herz klopfte aufgeregt. „Funktioniert die elektronische Abwehr?“
„Das System ist funktionell, aber ob es auch wirkt werden wir wohl herausfinden müssen.“ Antwortete der Oberleutnant für die internen Schiffssysteme Marius Frankamp.
Als 95 Sekunden vorüber waren meldete sich Leutnant Lauenberg. „Sensoren sind einsatzbereit, in unmittelbarer Nähe befinden sich 15 Schiffe, die aber keine Anzeichen machen auf uns zu schießen.“
Fritz stand nun auf. „Geben Sie denen auch keinen Grund. Oberleutnant Frankamp, koordinieren Sie den nächsten Sprung mit unseren Schwesterschiffen. Leutnant Lauenberg scannen Sie den gesamten Sektor, wir brauchen genaue Zahlen der Sektorstärke.“
„Bin schon dabei Kapitän.“

Nach insgesamt 2:48 Minuten verschwanden die drei Schiffe wieder durchs Sternentor, nun in Richtung Denebola, der Kolonie der Brasilianer und danach nach HD44594, der Kolonie der Japaner. Die drei Schiffe konnten unentdeckt diese drei Sektoren durchqueren und haben dabei noch die ungefähre Stärke des Feindes herausgefunden. Die ganze Aktion hat 9:04 Minuten gedauert, bevor Sie dann in den unbewohnten Sektor Dalto Doradus ankamen. Der weitere Weg führte sie durch Miaplacidus, Spica und schlussendlich nach Lambda Centauri, wo die Gemgass warteten.
Als sie durch das Tor kamen und die Sensoren wieder funktionierten, gab Leutnant Lauenberg seine Sensorenberichte weiter. „Kapitän, in der Nähe ist ein Gemgass Kreuzer und eine Korvette.“
Der Kommunikationsoffizier unterbrach den Bericht. „Kapitän wir werden vom Kreuzer gerufen.“
„Auf den Schirm.“ Fritz stand von seinem Sessel auf und richtete seine Uniform.
Fritz erblickte über den Bildschirm einen älteren Gemgass im äquivalenten Vizeadmiralsrang, der sofort den Grund der Anwesenheit erfahren wollte. „An die nicht identifizierten Schiffe, Sie befinden sich in einem neutralen Sektor der von uns Gemgass beansprucht wird, geben Sie sich zu erkennen und nennen Sie den Grund Ihres Aufenthaltes.“
„Mein Name ist Fritz Müller, ich bin Kapitän des Schiffes Brandenburg II und befehlige diese kleine Flottille der rasaljanischen Raumflotte. Wir sind gekommen um Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten.“
Der Gemgass schaute eine kurze Zeitlang in die Gesichter der Brückenmannschaft der Brandenburg II. „Sie sehen wie Menschen aus.“
„Wir sind Menschen.“ Fritz behielt sein Pokergesicht. „Sie haben einen gekaperten Kreuzer erwartet mit Informationen über die Xenogort Schlachtpläne. Nun der Kreuzer ist unabdingbar, aber wir teilen mit Ihnen gerne die Xenogort-Daten.“ Fritz machte eine kurze Pause. „Falls Sie daran noch interessiert sind.“
Auch wenn die Gemgass derzeit am verlieren des Krieges gegen die Xenogort waren, so sind sie dennoch bei den meisten Rassen dieses Teils der Milchstraße gefürchtet. Der Vizeadmiral war über das Auftreten dieses Kapitäns ziemlich irritiert. „Der übermittelte Geheimcode ist in Ordnung. Aber woher haben Sie diese Schiffe? Die tauchen in keiner unserer Datenbanken auf. Die Menschen haben nicht die Ressourcen um unabhängig von den Xenogort Schiffe zu entwickeln, alle Menschen sind Sklaven der Xenogort. Außer---.“
Fritz unterbrach den Vizeadmiral. „Sagt ihnen das System „Alpha Ophiuchi“ etwas? Es wird auch unter dem Namen „Ras Alhague“ geführt.“


26. Mai 20RZ (14. Januar 2072) R5-019 "Elbe"
Peter Kabers hatte sich zwei Stunden Zeit genommen um seine Familie nach 25 Erdjahren wiederzusehen. Er hätte sich gerne mehr genommen, aber die militärischen Vorbereitungen liefen weiterhin auf Hochtouren. Die Rasaljaner und die neu gegründete Solare Flotte konnten nicht ewig warten. Das Überraschungsmoment war immer noch auf Ihrer Seite. Wenn man die irdischen Kolonien befreien wollte, musste man in den nächsten Tagen zuschlagen.
Peter hatte seinen Geschwistern und Eltern versprochen so schnell wie möglich mit Ihnen auf Rasal zu verweilen. Beide Seiten, Peter und seine Familie brauchten viel Selbstkontrolle um sich hier noch einmal zu verabschieden.
Anne strich Ihrem Sohn übers Gesicht. „Versprich uns, dass du diesmal wiederkommst. Wir hatten dich 25 Jahre verloren, wir wollen dich nicht nochmal verlieren.“
Peter hielt die Hand seiner Mutter mit seinen beiden Händen umschlossen. „Diesmal liegt die Technologie, die Kraft und der Wille in unseren Händen, ich werde diesen Krieg gewinnen. Ich verspreche euch, dass ich nicht lange wegbleiben werde.“ Peter umarmte zum Abschluss nochmal seine gesamte Familie und verabschiedete sich dann.

Drei Stunden später auf der Brücke der „Elbe“
„Die Sensoren sind hochgefahren, die Sektorverteidigung hat uns im Visier und zwei Jägergeschwader nähern sich unserem Standort.“ Der Ortungsoffizier machte seine Meldung, nachdem die Elbe durch das Erdtor flog und im rasaljanischem Sektor rauskam.
Kapitän Reineke Bergfeld schaute von seinem Sessel auf die Diplomaten von der Erde, die einen Antrittsbesuch auf Rasal machten. „Übermitteln Sie den Bestätigungscode.“
„Bestätigungscode übermittelt. Die Sektorverteidigung und die Jägergeschwader haben Ihre Waffen scharf geschaltet.“
Die Anwesenden Diplomaten gerieten in Panik. „Was ist los Kapitän, haben Sie den falschen Code übermittelt?“
Dieser reagierte nicht auf die Frage und tippte einen Zahlencode auf seine Sesselkonsole ein. „Sie können jetzt den geheimen Bestätigungscode senden.“
„Code übermittelt, die Sektorverteidigung schaltet die Waffen ab.“
Eine junge Frau der Raumkontrolle erschien auf dem Schirm. „Willkommen zurück Kapitän Bergfeld. Wir freuen uns, dass Sie unversehrt Heim gekommen sind.“
„Der Mannschaft geht es gut, aber das Schiff ist nicht ganz so unversehrt, wir benötigen einige neue Rumpfplatten. Des Weiteren müssen ein paar Konsolen ausgewechselt werden.“ Kapitän Bergfeld ließ die Reparaturdaten übermitteln.
„Verstanden, ich habe Ihnen eine Reparaturbucht zugewiesen, folgen Sie einfach der übermittelten Route.“ Die Dame der Raumkontrolle tippte kurz etwas in Ihre Konsole und blickte dann wieder direkt in den Schirm. „Ich nehme an, Sie befördern die Diplomaten der Erde und die Familien? Die letzte Nachricht aus dem Erdsektor sind 30 Stunden her.“
„Korrekt.“
„Verstanden, es ist alles vorbereitet. Fregatte „Elbe“ Sie dürfen nun andocken. Willkommen daheim. Raumkontrolle Ende.“


R5-054 "Brandenburg II"
Nachdem Fritz den Namen seines Sternensystems nannte war es hektisch beim Gemgass-Kreuzer geworden. Er hatte mitbekommen wie der Vizeadmiral mit seinen Stab kurz aufgeregt redete. Fünf Minuten später bat der Vizeadmiral die drei rasaljanischen Schiffe, sich vom Sternentor zu entfernen und auf die Ankunft der diplomatischen Delegation zu warten. Fritz fügte sich ohne zu murren, das war es ja weshalb er hergekommen war. Die Korvette verließ daraufhin das System und ein Schlachtschiff der Gemgass kam samt Begleitschiffen zwei Tage später in den Sektor. Fritz und ein Personenkreis seiner Wahl wurden gebeten auf das Schlachtschiff zu kommen.

R1-G048 „Senehor“
Fritz saß mit seinen Männern in einem großen hell erleuchteten Tagungsraum. Außer ein paar Flaggen und Embleme, von denen Fritz nur ein Bruchteil kannte, war der Raum schlicht gehalten. Als die Delegation der Gemgass eine viertel Stunde später reinkam, gaben sich die Parteien in menschlicher Tradition die Hand und setzten sich dann.
Der oberste Admiral, der sich als Kiganelu vorstellte, begann die Sitzung. „Kapitän Müller, ich möchte Sie und Ihre Männer herzlich auf unserem Schiff begrüßen.“ Er zeigte auf den Gemgass der neben Ihm saß. „Vielleicht erinnern Sie sich an General Romorilue?“
Fritz musste verlegen zugeben, dass er den Gemgass nicht einordnen konnte. „Tut mir Leid, auf die Schnelle kann ich Sie nicht zuordnen. Oder waren Sie der Kommandeur auf der Haak-Insel?“
Admiral Kiganelu bestätigte Fritz´ Vermutung. „Richtig, wir haben die alten Videobänder und Fotos des Rasal-Feldzugs nochmal besichtigt und konnten Ihr Gesicht, Kapitän Müller, in den Aufzeichnungen erkennen. Sie sind zwar etwas gealtert, aber wir haben eine 99%ige Übereinstimmung gefunden. Ihre Behauptung, Sie kämen aus dem Alpha Ophiuchi System ist also wahr. Da Sie erfolgreich die Haak-Daten gefunden haben und mit Schiffen unbekannten Design gekommen sind, nehmen wir an, dass Sie die Technologie erfolgreich einsetzen konnten?“
„Ich habe nicht die Vollmacht um Sie in allen Einzelheiten aufzuklären, aber Sie haben mit Ihrer Vermutung recht, wir haben die Haak-Technologie geknackt und setzen diese auch gegen die Xenogort ein.“
„Nehmen Sie uns unsere Skepsis nicht böse, aber welchen Beweis haben Sie, dass Sie sich gegen die Xenogort erhoben haben? Es könnte auch sein, dass Ihr System zwar 25 Erdjahre von Ihrem Heimatsystem abgeschottet war, aber trotzdem unter Xenoherrschaft stand und in der Zeit mithilfe der Haak-Technologie neuartige Schiffe gebaut wurden?“
Fritz nahm wortlos einen 3-D-Projektor aus seiner Tasche, legte diesen auf den Tisch und spielte die Aufzeichnung ab. Die Gemgass schauten gespannt die Aufzeichnung der Schlacht um den Erdsektor an.
Einer aus der Delegation sprang auf. „Sie setzen erfolgreich Schildtechnologie ein?“ Die Aufzeichnung war gerade an dem Punkt angelangt wo zum ersten Mal sichtbar die Schilde der Bismarck strapaziert wurden. Die Gemgass schauten fast gar nicht mehr richtig auf die Aufzeichnung und redeten wild umher, nur Admiral Kiganelu schaute weiter gespannt zu.
Fritz wartete ab, bis die Aufzeichnung beendet war. „Und?“
Admiral Kiganelu ließ nicht erkennen ob er geschockt, überrascht oder sonst wie berührt von dem Film war. „Dies ist in der Tat Aufschlussreich. Ihr … Rasaljaner habt die Zeit in der Isolation gut genutzt. Wir haben diese Tage mit Grauen entgegengefiebert. Wenn die Xenogort erst an diese Technologie kommen würde, wären wir des Untergangs.“
Fritz beugte sich nach vorne. „Also war die Explosion des Sternentores damals wirklich von euch absichtlich durchgeführt worden?“
„Würde dies, wenn es so wäre, einen Keil zwischen unseren Völkern treiben?“
Fritz lehnte sich zurück und antwortete genauso diplomatisch wie sein gegenüber. „Die Isolation hat uns viele Vorteile gebracht. Wir konnten in Ruhe unser Militär aufbauen und die Technologie der Haak entschlüsseln. Aber unsere Bevölkerung war 25 ganze Erdjahre von Ihren Familien abgeschnitten und einige glauben, dass wir damals die Versklavung der Menschheit aufhalten hätten können, wenn wir unsere Revolution auf die Erde hätte tragen können. Aber ich bin da anderer Meinung, ich habe die Informationen der letzten 25 Erdjahre gelesen, wir wären zu spät gewesen. Aber um es deutlich auszudrücken: Es wäre derzeit nicht populär, dies zuzugeben.“
„Gut, es war ein Unfall.“
„Selbstverständlich.“ Fritz nahm einen Schluck Wasser. Er hoffte alles würde gut gehen.
„Ich nehme an, dass Sie die Xenogort-Sternenbau-Flottille alleine überwältigten und das Tor selbstständig bauten, da ich aus Ihrem Verhalten und den Informationen nicht rauslese, dass Sie von uns Gemgass Hilfe hatten.“
Fritz wurde hellhörig. „Was meinen Sie mit Gemgass-Hilfe?“
Wir hatten zwei Jahre vor den Xenogort eine Flottille von uns in Richtung Alpha Ophiuchi geschickt, die sollte vor der Sternenbauflottille ankommen und diese überwältigen und das Tor nach Alpha Ophiuchi direkt mit einem unserer Sektoren verbinden.“
„Nein, tut mir Leid. Ich hatte selbst Jahrelang Dienst an den äußeren Sektoren unseres Systems. Wir hatten nie Kontakt mit einer Gemgass Flottille.


SR-004 „Liminality“
Juliette Kabers kam von einem Souvenirshop zurückgerannt und gab Ihrer Cousine Mandy (15) und Ihrem Cousin Stefan (13) jeweils ein Plüschtier, dass derzeit auf Rasal in Mode war. „Willkommen auf Liminality, mein derzeitiges Zuhause. Oliver dürfte in den nächsten Minuten ankommen. Ihr werdet dann zusammen mit meinem Bruder zu unserem Anwesen in der Nähe von Hague fliegen.“
„Kommst du nicht mit uns mit Juliette?“
Juliette lachte verlegen. „Tut mir leid, ich kann nicht mitkommen, ich flieg mit dem nächsten Schiff zurück in den Erdsektor. Ich kann mich nicht zulange von meiner Truppe entfernen.“
Eine viertel Stunde später kam Oliver und wurde, wie Juliette vor zwei Tagen, herzlich von der Familie empfangen. Juliette blieb noch solange bis das Landungsschiff bereit war und verabschiedete sich dann von allen Anwesenden.

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Band 5
Kapitel 3



SR-004 „Liminality“
Oliver bat seine Großeltern noch kurz zu warten, da er noch zwei weitere Gäste abholen sollte. Da er nur ein 25 Erdjahre altes Foto hatte, erkundigte er sich beim Informationsschalter, ob sich seine Gäste schon gemeldet hatten. Die nette Dame am Schalter half Ihm schnell und freundlich weiter und zeigte auf einem älteren Herrn der mit seinem Handgepäck etwas verloren auf einer der Wartebänke saß.
Oliver ging zielgerichtet zum Neuankömmling. „Entschuldigen Sie, gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Niklas Bauer sind?“
Der Angesprochene blickte hoch. „Ja der bin ich.“
„Ausgezeichnet, mein Name ist Oliver Kabers. Ihre Tochter Susi ist ein enger Freund der Familie. Bedauerlicherweise konnte Sie nicht persönlich kommen, Sie ist auf der Arbeit zu sehr eingespannt. Da Ihr Haus aber nicht weit von unserem entfernt liegt, hat Sie mich gebeten Ihre Eltern abzuholen. Ist Ihre Frau auch in der Nähe?“
Der Vater von Susi schaute zur Seite. „Nein, ich bin alleine gekommen. Aber danke für die Gastfreundschaft.“
Niklas Bauer stand auf und Oliver begleitete Ihn und seine eigene Familie zum Landungsschiff. Er überlegte, ob er wegen Susis Mutter nachhaken sollte, entschied sich aber dagegen.

Das Landungsschiff brauchte vier Stunden von der Liminality bis zum Raumhafen. In den 20 rasaljanischen Jahren haben die Bewohner des Planeten gelernt die Luftströmungen und gefährlichen Winde zu umgehen. Zusammen mit Hightech Sensoranlagen die jede kleinste Anomalie auffingen, waren die Unfälle durch Luftströmungen gegen Null gegangen. Die Landung selber wurde dadurch aber etwas verzögert. Für die derzeitigen Insassen an Bord war das aber Nebensache, Sie freuten sich über die bombastische Aussicht und Oliver musste seiner Familie alles haargenau erklären.
Auf dem großen Bildschirm, es war gerade Sonnenaufgang, wurde Hague sichtbar. Die Sonnenstrahlen kämpften sich Ihren Weg durch die Häuserblöcke. In diesem Augenblick fingen die drei 100-Meter und die neu hinzugekommenen vier 300-Meter hohen Parabelförmigen Solargebäude sich der Sonne zuzudrehen. Oliver sah seinen Cousin und seine Cousine mit offenen Mündern und großen Augen auf den Bildschirm starren. Er kann sich gut an seine eigene Kindheit erinnern, wie er öfters eine Stunde vor Sonnenaufgang mit dem Rad zu einem der nahegelegenen Hügel gefahren ist um das Spektakel anzuschauen. Selbst sein Vater kam etliche male mit, wenn es die Zeit zuließ. Die besten Vater-Sohn-Momente hatte Oliver in dieser Zeit. Er konnte in der Zeit wo sie auf den Sonnenaufgang warteten einfach über alles mit seinem Vater reden. Wahrscheinlich hatte er schon damals als kleiner Junge, beim Anblick des Spektakels, den Entschluss gefasst Ingenieur zu werden.
Er kniete sich neben die beiden Kinder. „Ich kenne da eine Stelle von der der Anblick noch atemberaubender ist. Ihr müsst dafür aber früh aufstehen.“
Die beiden drehten sich zu Ihrer Mutter Manuela um.
„Dürfen wir, dürfen wir?“
Manuela lachte kurz. „Nur wenn Ihr mich mitnehmt.“
Ein wenig später flogen Sie am Massdriver vorbei. Stefan zeigte auf die Struktur und wollte wissen worum es sich handelt.
Oliver erklärte es Ihm. „Das meine Lieben, ist der „MASSDRIVER“. Die senkrechte Startbahn die ihr aus dem Berg kommend seht, ist nur der sichtbare Teil des ganzen Baus. 80% der Startbahn liegt im Berg drinnen.“
Seinem Onkel Detlev interessierte die Sache auch brennend. „Wieso solch kostenintensive Konstruktionen? Wäre es nicht billiger gewesen die ganze Startbahn im Freien zu haben?“
„Das haben sich unsere Ingenieure auch gewünscht, aber kamen dabei mit vielen, zum Teil gefährlichen Problemen in Berührung. Die ganze Anlage im Ebenen Gelände zu bauen erhöhte massiv die Gefahren für Unfälle mit Wetteranomalien und ein Betrieb wäre nur bei sehr günstigen Witterungsverhältnissen möglich gewesen. Zu jeder Zeit während der Katapultsequenz wäre das Schiff dem Wetter ausgesetzt.“
„Und wenn der Großteil des Massdrivers im Berg ist, würden nur die letzten 20% Gefahr bedeuten?“
„Bei dem derzeitigen Standort besteht gar keine Gefahr durch Anomalien. Unsere Wetteranalysten hatten schon vor 18 Jahren herausgefunden, dass unter bestimmten Voraussetzungen in der Nähe von Gebirgen keine Wetteranomalien auftreten. Diese bestimmten Gebiete waren aber zu klein um die ganze Startbahn unterzubringen. Deshalb entschieden sie, dass nur der letzte Teil im Freien sein würde. Und wenn das Schiff erst mal in der Luft ist, hat es so viel Geschwindigkeit, dass es sich um Anomalien keine Sorgen machen muss.
Stefan fühlte sich etwas stehengelassen und verstand nur die Hälfte als sein Vater in die Diskussion einsprang. Er machte sich lautstark bemerkbar. „Aber wie funktioniert denn nun dieses Katapult?“
Oliver posierte in einer Schullehrer Pose. „Eigentlich ist das eine Mischung aus externem Antrieb, Eigenantrieb und eine Prise Physik. Das Schiff ist in einer Art Wanne eingebettet, die aber an der Unterseite durchlässig ist. Am Anfang haken sich dutzende Klammern an der Unterseite des Schiffes und der Wanne ein und ziehen die Wanne samt Schiff die ersten 15% des Weges, damit eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht wird. Wenn diese Geschwindigkeit erreicht wird, kommt eine Magnetschwebebahntechnik zum Zuge, die die Wanne mit den seitlichen Magneten immer höher beschleunigt. Ab 40% kommt die Strecke in ein Kurvensystem um weitere Fliehkräfte zu nutzen. Bei 70% zünden die Triebwerke des Schiffes. Bei 75% lösen sich die Klammern der Wanne und das Schiff wird langsam die Wanne hinter sich lassen. Nach 80% ist man im Freien, das Schiff zündet nun auf Vollschub. Danach ist einfach nur noch ein schneller Weg geradeaus nach oben bis das Schiff mit eigener Kraft fliegt.“
Stefan hatte zwar nur die Hälfte wirklich verstanden, war aber dennoch begeistert. „Können wir das auch mal aus der Nähe beobachten?“
„Das dürfte kein Problem sein, derzeit starten alle paar Stunden Schiffe verschiedener Größenordnungen in den Weltraum.“
Oliver erzählte noch den Rest des Fluges über die Landschaftsmerkmale die Sie gerade überflogen, Berge, Flüsse, Städte etc.


R1-G048 „Senehor“
Die Gemgass und die Menschen hatten eine Pause von drei Stunden beschlossen bevor die Verhandlungen beginnen sollten. Fritz und seine Männer waren derweil durch die Senehor geführt worden.
Nach den drei Stunden setzten sich die beiden Parteien wieder an den Tisch und begannen die Verhandlungen.
Admiral Kiganelu begann mit seinen Darlegungen. „Wir haben die taktischen Xenogortdaten ausgewertet und konnten zu 80% Übereinstimmungen mit den Beobachtungen der Truppenbewegungen der letzten Tage ausmachen. Die Differenz lässt sich mit eurem … wie war das menschliche Wort? …Stunt? mit eurem Stunt im Solsektor erklären. Das hat ein bisschen Bewegung in die Front der Xenogort gebracht. Eure Aufzeichnung haben wir auch nochmal von Experten überprüfen lassen, diese ist echt. Entschuldigt wenn wir so pingelig sind, aber wir mussten für unsere eigene Sicherheit diese Daten überprüfen.“
Fritz hielt sich kurz. „Kein Problem.“
Ein Vizeadmiral flüsterte Kiganelu etwas ins Ohr. „Ah ja, bevor wir fortfahren und alles am Ende umsonst wäre: Wie ist der Standpunkt Ihrer Regierung und Ihres Militärs in Bezug auf die Invasion vor 26 Erdjahren?“
Fritz holte einmal tief Luft. „Wir erkennen an, dass die Aktionen damals nicht gegen die rasaljanische Regierung sondern gegen die Unterstützer der Xenogort geführt wurden. Da es auch zu keinen absichtlichen Übergriffen gegen die zivile Bevölkerung Rasals gekommen ist, haben wir keine Ressentiments oder Forderungen gegen die Gemgass. Sollte es aber notwendig sein, habe ich alle Vollmachten um einen offiziellen Friedensvertrag mit den Gemgass auszuhandeln.“
„Ist dies nur die Haltung Ihrer Regierung oder auch des Militärs.“
„Beider, da greift ein Zahnrad ins andere.“

In der nächsten halben Stunde hatten die beiden Seiten den Friedensvertrag offiziell ratifiziert und das Gespräch widmete sich nun aktuelleren Problemen.
Fritz wählte seine nächsten Worte mit Bedacht, da er nicht wusste wie die Gemgass darauf reagieren würden. „Laut der Befragung von Erdbewohnern und Xenogort und Zusammenstellung unseres eigenen Geheimdienstes, ist der Gewinn des Krieges aus Gemgass Sicht in weiter Ferne.“ Fritz schaute sich die Reaktionen der Gemgass an und fuhr fort, als er keine Regung sah. „Wir haben gegen die Xenogort im Erdsektor einen Überraschungssieg errungen. Wir sind, so wie es aussieht auch Technologisch den Xenogort überlegen. Aber wir sind ihnen Zahlenmäßig deutlich unterlegen, deshalb schlagen wir ein Zweckbündnis vor.“
Einer der niederen Admiräle dachte wohl eher laut, als dass er dies absichtlich in einem diplomatischen Gespräch gesagt hätte. „Dann geben Sie uns die Haak Technologie und wir kümmern uns um den Rest.“
Fritz war auf diese Frage vorbereitet und hatte klare Anweisungen dazu bekommen. „Tut mir Leid, für solche Verhandlungen habe ich keine Befugnis.“
Admiral Kiganelu wiegelte ab. „Das wird auch kein Bestandteil unserer Verhandlungen sein, der Galaktische Rat würde dies nicht zulassen. Eine Kriegserklärung aller Völker gegen die Gemgass und die Rasaljaner wäre die Folge.“
Fritz wurde von der Information überrumpelt. „Galaktischer Rat? Ich verstehe nicht.“
„Die Xenogort haben der Menschheit anscheinend nicht wirklich viel über das Universum jenseits der Koloniegrenze erzählt. Gut, wenn wir schon beim Thema sind, können wir den Menschen auch darüber berichten, bevor Ihr schmerzhaft über den Rat stolpert. Der Galaktische Rat ist ein loser Zusammenschluss von den raumfahrenden Völkern dieses Spiralarms der Galaxie. Der Rat besteht seit tausenden Jahren und kommt nur zusammen, wenn Handlungsbedarf besteht.“
Oberleutnant Rodriguez deutete an, dass er eine Frage hatte und Admiral Kiganelu gewährte Ihm dies. „Und die Versklavung einer gesamten Rasse fällt nicht unter dem Punkt „Handlungsbedarf“?“
„Selbstverständlich nicht. Der Rat ist keine moralische Instanz. Es gibt zwar einige Rassen, die die Versklavung anderer Rassen verurteilen und auch militärisch stark sind, aber diese habe keine Stimmmehrheit im Rat. Der Rat wird nur aktiv wenn bei den Mitgliedern die nackte Angst herrscht. Entweder durch Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen bewohnte Planeten, oder ---.“
„Oder wenn eine starke Rasse wie die Gemgass überlegene Technologie der Haak einsetzen.“ Fritz beendete den Satz des Admirals.
„Genau. Und wir gehen ein großes Wagnis ein, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass wir in Haak-Tech-Besitz kommen könnten.“
Fritz sah seine Felle wegschwimmen. „Heißt das, dass eine Zusammenarbeit zwischen unseren Völkern ausgeschlossen ist? Und wird der Rat gegen uns aktiv werden?“
Admiral Kiganelu beschwichtigte Ihn. „Nicht ganz so pessimistisch, Rasaljaner. Ein kurzzeitiges Bündnis zwischen unseren Völkern wird den Rat nicht aus seinem Loch kriechen lassen. Viele Völker fürchten sich vor einem Sieg der Xenogort gegen uns. Solange wir uns an die Spielregeln halten, haben wir nichts zu befürchten.“
Fritz wurde sich langsam aber sicher bewusst, dass er ein massives Informationsdefizit hatte. Die Verhandlungen würden schwierig werden und er könnte in etliche diplomatische Fallen laufen, die die Rasaljaner am Ende schlechter aussehen lässt. Aber er musste das Risiko eingehen, er hatte keine Zeit um sich mit der rasaljanischen Führung zu beraten. Er besaß alle Vollmachten. „Und welche Spielregeln wären das?“
„Ganz einfach, ein Bündnis zwischen der Erde und---„
„Entschuldigen Sie Admiral, aber die Rasaljaner führen die vereinte Menschheit im Krieg gegen die Xenogort. Die Erde ist vorerst noch politisch ein Verwaltungsprotektorat von Rasal. Rasal ist keine Kolonie der Erde.“
Admiral Kiganelu schaute eine kurze Zeit die anwesenden Menschen an und setzte so etwas wie eine Art Lächeln auf. „Selbstverständlich, ich habe vergessen die „Startschwierigkeiten in ein neues Zeitalter“ von jungen Rassen in meine Überlegungen einzubeziehen. Also, ein Bündnis zwischen Rasal und den Gemgass wird kein Problem sein, wenn dieses zeitlich begrenzt ist. Das Ziel des Bündnisses wäre die militärische Bezwingung der Xenogort. Wenn wir das Bündnis danach aufrechterhalten würden, wird der Rat mit Sicherheit einspringen.“
„Ein Zweckbündnis um die Xenogort zu besiegen schwebt auch uns vor.“ Ein zeitlich begrenztes Bündnis war sogar einer der Punkte die Fritz durchsetzen sollte. Den Rasaljanern war nicht daran gelegen sich Galaktopolitisch für längere Zeit an eine Rasse zu binden, bevor Sie nicht die nähere Umgebung erforscht hatten und mit anderen Rassen ins Gespräch kamen.
„Der Rat könnte außerdem aktiv werden, wenn die Menschen eine allzu aggressive Expansion vornehmen würden. Zum Beispiel wenn Ihr Xenogort Systeme übernehmen würdet.“
„Das liegt nicht in unserer Absicht. Wir wollen unsere Kolonien zurückerobern und die Xenogort schlagen. Außerdem erheben wir Anspruch auf die unbewohnten Systeme in unserer lokalen Flocke.“
Admiral Kiganelu fragte sich ob er die Menschen bestaunen oder langsam fürchten musste. Er wurde etwas vorsichtiger. „Welche Systeme.“
Fritz markierte die Systeme auf der Karte. „Alles Systeme, die sowieso von den Xenogort für die Besiedlung durch Menschen vorgesehen waren oder die direkt in der Nähe liegen. Sowie die Systeme die im Einflussbereich unserer bewohnten Systeme liegen und die noch kein Sternentor besitzen.“
„Sie verlangen da ziemlich viel Mensch. Auf einige Systeme erheben wir Anspruch.“
„Wir haben uns die Frontsysteme zwischen den Gemgass und den Xenogort angeschaut, in dem Bereich liegt die 20-30 fache Anzahl an unbewohnten Systemen in Relation zu unserer lokalen Flocke. Ich bin mir sicher, dass die paar Systeme in unserem Bereich zum Wohle der Freundschaft zwischen den Gemgass und den Rasaljanern verschmerzbar sind.“
„Zum Wohle der Freundschaft.“
„Außerdem gehe ich doch recht in der Annahme, dass Ihr ein paar industrialisierte Systeme der Xenogort als Reparation behaltet?“
Die Verhandlungen zogen sich weitere vier Stunden hin, bevor eine Einigung erzielt wurde. Der Bündnisvertrag wurde unterschrieben und die Gemgass versicherten, dass Sie an der Front in 35 Stunden einen massiven Angriff starten würden.


Rasal, Anwesen der Kabers
Die Gruppe nahm den Zug vom Raumhafen Richtung der Außenbezirke von Hague. Danach fuhren Sie mit dem gemieteten Bus zum Anwesen der Familie Kabers. Es war gerade Mittagszeit und die Bediensteten hatten für mindestens 20 Mäuler gekocht. Das Essen sollte in einer Stunde serviert werden, nachdem die Neuankömmlinge sich erst mal Niedergelassen hatten.
Während Die Drillinge sowie Stefanie Ihre Familie begrüßten, die Sie bisher noch nie gesehen hatten, begleitete Oliver den Vater von Susi Bauer ins Haus. Nachdem er bei einer Bediensteten den Aufenthaltsort von Susi erfragt hatte, begleitete er Ihn ins Wohnzimmer wo Susi in einem Sessel saß und etwas las. Susi und Ihre Frau waren derzeit zu Besuch.
Oliver machte sich bemerkbar. „Tante Susi? Wir sind angekommen.“
Susi, die nicht direkt in Blickrichtung saß, hielt Ihre rechte Hand vor die Brust und stand mit wackeligen Beinen auf. Sie sah in das Gesicht Ihres sichtbar gealterten Vaters und bemerkte, dass Ihre Mutter nicht dabei war.
Sie ging zu Oliver und küsste Ihn auf die Stirn. „Danke dir Oliver, kannst du uns alleine lassen?“
Dieser nickte bestätigend, ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Als er aus dem Zimmer raus war, erblickte er Susis Frau Tanja die abwartend mit Ihrem sechsjährigen Sohn Jonas stand. „Ich habe nur Schwiegervater reingehen sehen, ist….“
„Ich wollte nicht nachfragen Tante Tanja.“
„Die beiden werden sicherlich viel zu bereden haben. Hast du Nachricht von meinen Eltern?“
Oliver tat kurz so als wenn er dies vergessen hatte, aber hörte damit auf, als er den strafenden Blick von Tanja sah. „Beide sind OK, ich habe die Nachrichtendisk hier für dich.“
Er gab die Disk Tanja und Sie sah sich die Aufzeichnung an. „War ja mal wieder typisch. Da gibt es nach so vielen Jahrzehnten mal wieder eine Möglichkeit mich zu besuchen und meine Eltern „können gerade nicht, weil Sie auf den Laden aufpassen müssen“. Da könnte man meinen, dass Sie sich mehr um Ihre Tochter sorgen machen.“
Oliver versuchte zu beschwichtigen. „Ich bin mir sicher, dass Sie dich bald besuchen kommen.“
Tanja wuschelte Ihm durch die Haare, so wie sie es seit seiner Kindheit immer gemacht hatte. „Ach jetzt machste einen auf Psychologe oder was.“
„Äh.“
„Haha, keine Sorge ich kenne meine Eltern nur zu gut.“

Eine Stunde später begaben sich alle zum Essenstisch.
Einer der Drillinge (Willhelm) fragte Mandy wie alt Sie wäre.
„Letzten Juli bin ich 15 geworden.“ Verkündete Sie nicht ganz ohne Stolz.
Willhelm zeigte auf Stefanie, Luise, Ludwig und sich. „Oh dann bist du ja älter als wir vier.“
Mandy wollte das nicht glauben und schaute leicht verzweifelnd und fragend in Richtung Ihrer Mutter Manuela.
Diese erklärte es Ihr. „Rasaljanische Jahre dauern länger. Wenn ich meine Daten richtig im Kopf habe und gerechnet habe ist Stefanie 13 rasaljanische Jahre alt und die Drillinge 14 rasaljanische Jahre. In Erdjahren umgerechnet sind sie 17 und 19.
Mandy strafte Willhelm mit einem bösen Blick ab. Er bot Ihr an, als Widergutmachung morgen zum Freizeitpark zu fahren.

Später am Abend.
Mareen saß mit Susi im Arbeitszimmer, die beiden gingen noch einige Punkte durch, die am nächsten Tag auf der Arbeit anstanden.
Susi lehnte sich zurück als sie fertig waren und schaute an die Decke. „Mutter ist vor vier Jahren gestorben.“
„Tut mir Leid Susi. Wie geht es deinem Vater?“
„So wie ich das Einschätze geht es Ihm ganz gut, und er ist suuuperhappy, dass er seine kleine Tochter wieder hat.“ Sie lachte kurz auf.
„Und wie nimmt er dein Familienleben auf?“
Susi winkte ab. „Ach erst war er ziemlich überrascht, aber er steckt sowas schnell weg, er ist tolerant. Und Großvater ist er auch, so dass er nichts zu beklagen hat. Aber wie sieht es mit deinen Eltern aus. Konnte Peter sie besuchen?“
Mareen wurde ausweichend. „Nein, aber das braucht er auch nicht.“
„Ach komm, ach komm. Das sind 20 Jahre mittlerweile.“ Susi krempelte Ihre Arme frei um Ihre „Muskeln“ zu zeigen. „Oder soll ich mal dort vorbeischauen, wenn ich in drei Tagen im Erdsektor bin?“
„Nein Danke. Aber wo wir gerade dabei sind, wie lange bleibst du im Erdsektor? Dein Vater ist gerade erst eingetroffen.“
Susi seufzte schwer. „Erst mal eine Woche um mit meinem Team zu analysieren wie man unsere Technologie schnellstmöglich in die Erdsektorverteidigung einbinden kann. Jedenfalls die Systeme die kompatibel sind. Solange kann sich Tanja ja mit meinem Vater vertraut machen. Falls er überhaupt hierbleiben möchte, dazu muss ich Ihn erst mal überreden, solange jedenfalls bis sich die Wogen geglättet haben und die Erde wieder sicher ist.“
24.05.2011 21:40 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Lorepedia Preussen Soziales:

Zensus 20RZ
Seit -2RZ befindet sich Rasal in einer Babyboom-Phase. Die Geburtenrate in den 22 Jahren seit dem ersten Zensus lag bei 3,8 bis 6,9 Kinder pro Paar. Die Werte der anderen Kolonien fallen ähnlich aus.
Der Babyboom wird durch die frei verfügbare Siedlungsfläche, der guten Ernährungsgrundlage und medizinischen Versorgung, sowie einigen positiven psychologischen Ausgangspunkten (die gemeinhin als „Aufbruchsstimmung“ bezeichnet werden), begünstigt. Dies gilt für alle Kolonien der Erde. Die Werte von Rasal sind um 20% höher. Wissenschaftler begründen dies mit der Abgeschiedenheit vom Rest der Menschheit und dem Wunsch einer Familie.

Zensuswerte für Rasal.
In der Hauptstadt Hague ist die größte Ansammlung der Bevölkerung zu finden. Dort leben derzeit 7,8 Millionen Menschen. Insgesamt leben auf dem Hauptkontinent zusammen mit Hague 22,4 Millionen Menschen. Die größte Konzentration mit 80% der Bevölkerung ist in den direkten Bundesländern um Hague rum.
Auf dem östlichen großen Kontinent haben sich bisher 1,7 Millionen Menschen niedergelassen. Auf den restlichen Kontinenten sind bisher keine offiziellen Siedlungen. Dort sind bisher nur staatliche und militärische Forschungsstationen.
Weitere 0,5 Millionen Menschen befinden sich auf den verschiedenen Inseln rund um den Hauptkontinent. 0,4 Millionen Menschen haben Ihren Hauptwohnsitz nicht auf Rasal sondern in den Raumstationen im Weltraum, den Forschungsstationen auf den Monden oder besitzen ein eigenes Frachtraumschiff mit denen Sie durch den Sektor fliegen.
Die Gesamtbevölkerungszahl vom rasaljanischen Sektor beträgt 25 Millionen Menschen.

(ein rasaljanisches Jahr ist ca. 1,3 Erdjahre lang)
Die rasaljanischen Kinder kommen mit fünf Jahren in die Schule. Die gesetzliche Schulzeit beträgt mindestens acht Jahre (mittlere Reife). Insgesamt geht die staatliche Schulförderung bis zum zehnten Jahr (Gymnasium). Danach kann man sich in eine Universität eintragen.
Mit 14 Jahren erreichen die Jugendlichen das Erwachsenen-Alter. Wer am 18. März 15 Jahre alt ist, feiert zusammen mit allen anderen 15-Jährigen den Tag der Reife. Dies ist ein planetenweiter Feiertag. Am Vormittag ist die offizielle staatliche Zeremonie mit der feierlichen Urkunden- und Personalausweisübergabe. Am Abend feiert man dann im Freundes/Familien/Bekanntenkreis. Ab dem Zeitpunkt ist man nach dem Gesetz vollwertig ein Erwachsener und kann legal in der Öffentlichkeit trinken und Veranstaltungen besuchen, die für Kinder/Jugendliche nicht erlaubt sind.
Die Zeit zwischen dem 14ten Lebensjahr und dem 18. März des 15ten Lebensjahres wird gemeinhin als „Welpenschutz“ bezeichnet. Man kann in dieser Zeit schon ohne Erziehungsberechtigten oder Vormund Unterschriften setzen und Verträge eingehen.
28.05.2011 18:34 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Es war ein stürmischer Nachmittag, der Regen prasselte gegen die Fenster und man konnte den Wind durch die undichten Stellen pfeifen hören. Gorion legte einen weiteren Scheit Holz in den Kamin und das Feuer schlug kurz auf um sich die neue Energiequelle einzuverleiben. [........]
Er setzte sein wärmstes Lächeln auf. „Da ich weiß, dass Ihr sowieso nicht mit vollem Elan bei einer normalen Unterrichtsstunde heute dabei sein würdet, mache ich euch einen Vorschlag. Ihr sagt mir was Ihr gerne lernen würdet.“
[...] „Gorion, erzähl uns von [...] und von [........]

MD5 Hashcode der vollen Sequenz: c99554be3ffda6b5b924c7e1cc127849

Band 5
Kapitel 4


28. Mai 20RZ (17. Januar 2072) R1-002 "Bismarck"
Peter hörte den Wecker und stand auf. Heute würde es noch einmal ein Tag mit politischen Ränkespielchen werden, bevor die Befreiung der restlichen Kolonien anstand.
Nachdem er sich frischgemacht hatte. Traf er sich mit Vizeadmiral Behrens in einer der Offiziersmessen der Bismarck. Dieser saß schon am Tisch und schmierte sich ein Brötchen mit Marmelade.
Peter setzte sich dazu. „Und Julius, wie verlief die Nachtschicht?“
Julius Behrens schluckte ein Stück des Brötchens herunter und spülte mit einem Mineralwasser hinterher. „So weit, so ruhig. Alles verläuft nach Plan. Kapitän Müller ist aber bisher noch nicht mit seiner Flottille zurückgekehrt.“
Peter nahm sich ein frisches Brötchen und fing an, es mit Wurst zu belegen. „Wir können nur noch bis heute Nacht warten. Wenn er bis dahin nicht zurück ist, müssen wir blind fliegen. Morgen werden wir Formalhaut angreifen, da gibt es kein zurück.“
„Selbst wenn wir die Stärke des Feindes nicht wissen?“
„Selbst wenn wir die Stärke des Feindes nicht wissen.“ Wenn Kapitän Müller ein Bündnis mit den Gemgass gemacht hat, werden diese heute Nachmittag eine Großoffensive anfangen. Und wenn wir den Moment der größtmöglichen Konfusion des Gegners nicht ausnutzen haben wir und die Gemgass später nur unnötig größere Verluste.“
„Das ist für den Fall, das Kapitän Müller die Gemgass erreichen konnte und einen Vertrag ausgehandelt hat und nur bei der Rückreise Komplikationen aufgetreten sind.“ Julius sprach zwischenzeitlich mit halbvollem Mund. „Aber was, wenn er die Gemgass nicht erreichen oder kein Bündnis aushandeln konnte?“
„Auch dann müssen wir zuschlagen. Je länger wir warten, desto stärker kann sich der Feind ums Solsystem zusammenziehen.“
„Mir wäre es lieber, wenn Kapitän Müller heute mit den Systemscans zurückkommt.“
„Ich auch, ich auch.“

Medienhaus München, Protektorat ehemalige Bundesrepublik Deutschland.
Das 15 Jahre alte Logo des Senders trat kurz auf den Bildschirmen in Erscheinung um dann leicht zu verblassen. Drei Sekunden später verwandelte sich das Logo in seine neue Form mit dem Emblem der Weltregierung.
Ein alter Mann mit Armbinde trat vor die Kamera. „Willkommen zurück.“ Das letzte Wort hatte er fast verschluckt. Er musste sich zusammenreißen und holte tief Luft. „Mein Name ist Martin Ferner, ich habe vor sechs Tagen die letzte Sendung bis zum Schluss moderiert, bevor die Soldaten unser Studio klein geschossen haben. Von meinen 15 Kollegen wurden neun erschossen. Ich selbst wurde verletzt. Wir wurden sechs Stunden festgehalten, bevor wir von den Soldaten durch öffentlichen Druck freigelassen wurden. Es mag jetzt paradox und unglaublich klingen, aber danach musste ich die Soldaten, die vorher meine Kollegen kaltblütig erschossen haben, selber in Schutz nehmen. Wir machen gerade eine Zeit durch, wo wir sehr aufgewühlt sind. Der Zorn auf die Xenogort und deren Helfer, die Rachegefühle gegen die offenen Kollaborateure, der Scham… nicht selbst aktiv geworden zu sein. Aber wir dürfen unseren Rachegefühlen nicht freien Lauf geben. Wir sind eine zivilisierte Gesellschaft und die Aufarbeitung der letzten 25 Jahre muss zivilisiert vonstattengehen. Wir können diese schrecklichen Jahre nicht ungeschehen machen. Aber wir können uns und unseren Kindern eine Zukunft nach der Besetzungszeit geben, für die wir uns nicht schämen brauchen.
Also war ich der erste, der sich schützend vor den Soldaten stellte um deren Schicksal am nächsten Laternenmast zu verhindern. Meine Schulter schmerzte von der Schusswunde, der notdürftige Verband war blutdurchtränkt. Aber dann stand ich da, hinter mir 20 Soldaten die sich ergeben hatten, vor mir Tausende wütende Bürger mit Lynch-Seilen in der Hand. Ich sage zu Ihnen, liebe Zuschauer jetzt das was ich zu den Leuten vor dem Studio gesagt habe: Lynchmorde sind nicht die Antwort auf unser Leiden. Ja die Verantwortlichen werden, nachdem zweifelsfrei nachgewiesen wurde, dass Sie Verbrechen begangen haben, einzeln angeklagt und verurteilt. Wir sind ein Rechtsstaat und dort bekommt jeder einen fairen Prozess.
Ich habe heute über Videokonferenz einen besonderen Gast im Studio der ähnliches schon durchgestanden hat und heute in seinem sicherlich vollen Terminkalender einen freien Platz für uns gefunden hat. Begrüßen sie mit mir den Befreier des Solsystems, Admiral PETER KABERS!“
„Hallo Martin, ein Mann muss sich auch mal für wichtige Dinge Zeit nehmen.“
„Wir sprachen gerade über die Bewältigung der Vergangenheit. Die Rasaljaner haben schon eine Generation Erfahrung damit. Wie war das damals nach dem Coup? Hatten Sie starke Probleme mit Lynchjustiz?“
„Es gab ein paar Vorfälle, aber die Voraussetzungen waren andere als hier auf der Erde. Die Unterwanderung war nicht so stark vorangeschritten wie auf der Erde. Nur ein kleiner Teil der „hohen Tiere“ war wirklich darin verwickelt. Wir konnten diese Elemente beim Coup schnell und effizient in Gewahrsam nehmen. Auf der Erde ist es, auch bedingt durch die Länge der Besatzung, in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Kinder lernten nichts anderes als die Herrschaft der Xenogort. Dies sollte man beachten wenn man ein Urteil über die jungen Männer und Frauen richtet, die den Befehlen Ihrer Vorgesetzten befolgten.“
„Sie meinen also, dass diese jungen Soldaten Ausnahmslos freigesprochen werden sollten?“
„Nein da wurde ich missverstanden. Menschen die, egal wie alt oder im welchen Umfeld aufgewachsen, andere Menschen ermordet haben oder dies versucht haben müssen angeklagt werden. Aber man muss die aussortieren, die nur Ihrer normalen Arbeit nachgegangen sind und auch relativ schnell kapituliert haben.“
„Danke für diese Erläuterungen, ich bin sicher, dass wir Menschen durch diese herausfordernden Zeiten gestärkt hervorgehen. Aber eine andere Frage: Wird die rasaljanische Regierung oder das rasaljanische Militär die Anklage gegen die Kollaborateure oder die Xenogort führen?“
„Nein, wir sind Befreier und keine Invasoren. Die Judikative liegt bei der Weltregierung und den lokalen Gerichten.“
„Auch in Bezug auf die Xenogort?“
„Ja, es wird aber in einigen Gebieten der Erde für die Weltregierung zu …. Herausforderungen kommen, wenn man die Mentalität und Geschichte von diesen Gebieten in Betracht zieht.“
„Danke für das ausführliche Gespräch Admiral Kabers. Ich bin mir sicher, dass Sie ein vielbeschäftigter Mann sind. Eine Frage noch, was steht heute alles in Ihrem Terminkalender?“
„Heute Nachmittag werden wir offiziell und formell die Verteidigung des Erdsektors der neu gegründeten solaren Flotte übertragen. Nachdem der Erdsektor durch die Solflotte gesichert ist, können wir unsere Befreiungsaktion fortsetzen und die anderen Kolonien befreien. Das nächste Ziel ist Formalhaut.“
„Das sind wirklich spektakuläre Neuigkeiten die gesamte Menschheit wünscht Ihnen dabei viel Glück.“

Peter verabschiedete sich von Martin und schaltete die Videokonferenz ab. Er massierte seine Schultern. „Ist dies auch geschafft.“ Er schaute einen Oberleutnant des Stabs an. „Wer hat eigentlich das Skript geschrieben? An einigen Stellen wirkte das Gespräch etwas hölzern. …Ach egal, ich muss mich frisch machen und zu den Erdwerften fliegen, bereiten Sie bitte alles vor.“
Der Oberleutnant nickte nur und war froh, dass der Admiral nicht weiter wegen dem Skript nachgebohrt hatte.


Erdwerften
Peter und sein Admiralsstab traf sich mit der Führung der neugegründeten solaren Flotte.
Es wurden ca. 70% der Raumsoldaten der alten Erdverteidigungsflotte übernommen (von denen die überlebt haben), sofern Sie den Sicherheits- und Unbedenklichkeitscheck durchlaufen hatten.
Als Oberkommandierender der Flotte wurde Admiral Jansen eingesetzt.
Die beiden Admiralsstäbe der RRF und der Solaren Flotte setzten sich an den Tisch.
Peter kam gleich zum Hauptanliegen. „Wir werden heute offiziell die Verteidigung des Erdsektors der solaren Flotte übergeben. Wie sieht der Status der solaren Flotte aus, Admiral Jansen?“
„Wir haben derzeit mehr Piloten und Raumschiffbesatzungen als funktionsfähige Raumschiffe.“
„Waren Sie denn gründlich genug mit den internen Untersuchungen? 70% scheint mir eine hoch gegriffene Zahl zu sein.“
Admiral Jansen war empört, oder spielte dies politisch aus. „Admiral Kabers Sie haben uns zugesichert, dass wir den Wiederaufbau unserer Flotte selbst regeln dürfen, und wir unterstehen dafür, zeitlich begrenzt, militärisch der rasaljanischen Raumflotte. Also mit Verlaub, halten Sie sich bitte aus unseren internen Angelegenheiten raus.“
Peter beschwichtigte. „Selbstverständlich, dann lassen Sie uns über den Zustand der solaren Flotte reden. Wie sieht die Einsatzbereitschaft aus.“
Admiral Jansen rief die Daten auf seinem PC auf. „Wenn wir alle Schiffe mit einbeziehen, die eine Kampfbereitschaft von mindestens 60% erreichen, haben wir zwei Kreuzer, zwei Zerstörer, zehn Fregatten und 15 Korvetten Einsatzbereit. Die Flottille die durch die E-Bombe außer Gefecht gesetzt wurde, kann in vier Tagen gerade so eingesetzt werden. Dort muss die gesamte Elektronik ausgetauscht werden. Mit allen Schiffen die noch in Reparatur sind, können wir unsere Schlagkraft in den nächsten 3 Wochen um 35% erhöhen. Das Problem sind die Jäger, wir haben fast gar keine mehr zur Verfügung.“
„Ich kann ca. 100 Jäger aus dem rasaljanischen Sektor überstellen. Sowie unsere zehn alten Xenogort Fregatten samt Besatzung. Diese würden unter Ihrem Befehl stehen und den Erdsektor verteidigen. Später dann kann die solare Flotte in ein paar Monaten die Fregatten offiziell übernehmen, wenn die nächsten neuen Fregatten auf Rasal fertigwerden.“
Das Gespräch verlagerte sich noch tiefer in die speziellen Strategien und Taktiken der Erdverteidigung, Patrouillenrouten, Zuständigkeiten etc.


R1-002 "Bismarck" später Abend
Der Ortungsoffizier meldete Sternentoraktivitäten. „Das Sternentor wird aktiviert, es werden um diese Zeit keine Flüge aus Rasal erwartet.“
„Alle Waffen bereitmachen zum feuern.“ Peter ging an den taktischen 3-D-Projektor.
Aus dem Sternentor kam eine Gemgass Fregatte und zwei rasaljanische Fregatten, darunter die Brandenburg II.
Peter hob den Feuerbefehl auf und öffnete einen Kommunikationskanal zur Brandenburg II. „Willkommen zurück Kapitän Müller, ich nehme an, alles lief zu unserer Zufriedenheit?“
„Jawohl Admiral, wir haben das Bündnis, die Scans der Systeme und gleich paar Freunde mitgebracht. Eine Fregatte habe ich bei den Gemgass gelassen.“
„Sehr gut, leider gibt es keine Pause für dich Fritz.“ Peter öffnete einen Kommunikationskanal zur gesamten Flotte, die seit Stunden in Formation am Sternentor wartete. „Bereitmachen zum Sprung ins Formalhaut System!“
29.05.2011 12:20 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 5
Kapitel 5


R5-054 "Brandenburg II"
Zwei Minuten vor der Hauptflotte trafen drei Fregatten, ausgerüstet mit der elektronischen Abwehr, im Formalhaut-System ein. Sie fuhren Ihre Sensoren hoch und scannten das Gebiet nach feindlichen Schiffen ab. Ziel war es, dass die Fregatten, solange sie für den Feind unsichtbar waren, nach Zielen in der Nähe suchten und der Hauptflotte beim Eintritt in das System die Daten übermittelten. So konnten dann die Kreuzer und das Schlachtschiff schon ihre ersten Schüsse abgeben, bevor die eigenen Sensoren überhaupt hochgefahren waren. Also die gleiche Taktik wie sie beim Angriff auf das Solsystem angewendet worden war.
Da die Brandenburg II das elektronische Abwehrsystem schon erprobt hatte, war Kapitän Fritz Müller einer der drei Kapitäne, die die Vorhut bildeten. „Status der Systeme?“ Fritz war längst routiniert in der Sache. Die letzten Daten aus dem System waren neun Stunden alt und er hatte diese Daten selbst besorgt.
Der Sensoroffizier meldete, dass alle Systeme normal laufen und mit ersten Daten in weniger als einer Minute gerechnet werden kann. „Wir haben Sichtkontakt! Keinerlei Schiffe in unmittelbarer Umgebung. Ich zähle drei Fregatten und sieben Korvetten.“
Fritz stand hinter seinem Kapitänsessel und stützte sich kraftvoll mit beiden Händen auf der Rückenlehne ab. „Das ist nur ein Drittel der Schiffe die wir vor wenigen Stunden selbst gescannt haben.“ Er drehte sich zum Sensoroffizier um. „An welchen Punkten im System könnten sich die Schiffe derzeit verstecken?“
Dieser hatte schon selbst Überlegungen dazu angestellt. „Es gibt einige Bereiche im Sonnensystem die gut für kurze Verstecke geeignet sind. Die abgekehrte Seite der Sonne z.B. bietet Ausreichend Schutz vor Sensorüberprüfungen. Vier der sieben Planeten sind groß genug um sich im Kegel der abgewandten Seite zu verstecken. Und da ist da auch noch das immense Asteroidenfeld, wo sich leicht eine ganze Armada verstecken könnte.“
Im Formalhaut-System hatte sich bei der Planetenbildung kein sogenannter „Staubsauger“, auch als „Jupiter-Riese“ bekannt, gebildet. Der größte der sieben Planeten war gerade mal 1/3 so groß wie der Jupiter. Damit hatte er nicht genug Anziehungskraft um das System in der Frühphase des Sonnensystems von Asteroiden zu reinigen. Das Resultat war ein Sonnensystem mit einer immensen Anzahl an Asteroidengürteln (im Gegensatz zu normalen Systemen mit Jupiter-Riesen). Das hatte aber auch den Vorteil, dass das System insgesamt reich an leicht zugänglichen Mineralien ist. Besonders sehr rare Mineralien, die sich in der Anfangsphase des Sonnensystems bildeten sind reichlich vorhanden und wurden nicht von einem Jupiter-Riesen „eingefangen und aufgesaugt“, so dass sie für heutige Technik zugänglich sind. Das Problem an der Sache dabei ist aber auch, dass die ganzen Asteroiden und Kometen, die sonst vom Jupiter-Riesen abgefangen werden ungehindert Ihre Bahnen im Sonnensystem drehen, bis Sie auf einen Planeten oder Mond einschlagen. Dies passiert auf Formalhaut IV, dem erdähnlichen Planeten alle 50-100 Jahre. Ohne aktive Sektorverteidigung würde so ein Planet bzw. Kolonie keine zwei Generationen überleben. Formalhaut IV erholt sich gerade von der letzten Eiszeit, die von einem Einschlag von einem 4Km großen Asteroiden vor 80 Jahren ausgelöst wurde.
Wissenschaftler sind sich sicher, dass sich intelligentes Leben nur in Systemen entwickeln kann, die einen Jupiter-Riesen als Asteroidenfänger im System haben. Allzu groß darf dieser dann auch wieder nicht sein, da sonst besonders in der Anfangsphase der Entstehung des Systems, zu wenig Erze Ihren Weg zu den Gesteinsplaneten finden. Und im generellen sind solche Systeme mit Mega-Jupiter-Riesen nicht sehr attraktiv, da langfristig gesehen auf den Planeten selber und im Sonnensystem kaum Industrielle Aussichten vorhanden sind, solange eine Ausbeute von Jupiterriesen technisch nicht möglich ist (abgesehen von den Helium-3 Schaufeln in der äußersten Atmosphäre).

R1-002 "Bismarck"
Die Hauptflotte erreichte das System und bekam sofort eine Meldung von der Vorhut, dass die unmittelbare Umgebung frei sei und nur ein Drittel der erwarteten Flottenstärke im System ist.
Peter gab seine Befehle an das Operationszentrum. „Sobald wir selbst sehen können nimmt die Flotte eine Warteposition am Sternentor ein. Bereitmachen für Sprung ins Denebola-System.“
Peters Stab schaute etwas ungläubig zu Ihm rüber. „Wollen wir hier nicht kämpfen?“
„Natürlich werden wir hier kämpfen und das System befreien, aber dazu brauchen wir keine Armada.“ Die Sensoren waren nun komplett hochgefahren und alle Systeme liefen wieder normal. Peter stellte eine Verbindung zum Kreuzer Holtzendorff her und erklärte Ihm ausführlich den geänderten Plan, den er an die jetzige Situation angepasst hatte. „Admiral Neulinger, Sie werden sich alleine mit Ihrem Kreuzer dem Feind stellen. Fregatten und Korvetten können unseren Schilden nichts anhaben. Ich gebe Ihnen zusätzlich 2 Jägergeschwader mit, falls doch Bomber oder Jäger im System sind. Unsere Informationen sagen zwar aus, dass das System keine Geschwader besitzt, aber da gehen wir lieber sicher. Drei Fregatten und fünf Korvetten lasse ich hier am Tor zurück. Diese werden das Tor in einem Sicherheitsabstand im Auge behalten. Falls es Feindkontakt gibt, der stärker als die Wache am Tor ist, werden die Schiffe sich zu Ihrem Kreuzer zurückziehen. Sie werden den feindlichen Schiffen die Option zur Kapitulation geben. Falls ein Schiff dies annimmt, soll es mit 0,3 Lichtgeschwindigkeit in entgegengesetzte Richtung fliegen und die gesamte Mannschafft muss das Schiff mit unbewaffneten Transportern oder Rettungskapseln verlassen.“ Peter schaute kurz ob der Admiral bisher Einwände hatte, aber das sah nicht danach aus. „Sind alle Schiffe ausgeschaltet begeben Sie sich mit dem Kreuzer zurück zum Sternentor und verteidigen das System Proaktiv. Die Transporter und Rettungskapseln werden nun von den Fregatten geborgen. Behalten Sie die Umgebung im Auge, besonders die Punkte wo sich eine feindliche Flotte verstecken könnte. Ich bezweifle aber, dass sich hier noch mehr befindet als wir zu Gesicht bekommen, so ein Vorgehen passt nicht zu den Xenogort.“ Peter schaute kurz nach dem Gemgass der im OPZ neben Ihm stand und fand ein bestätigendes Nicken. „Falls aber doch, dann reagieren Sie im eigenen Ermessen. Falls die Streitmacht zu groß ist, ziehen Sie sich erst zur Erde zurück, regruppieren und schicken eine Nachricht ins Denebola-System. Wir brauchen alle verfügbaren Schiffe für den Kampf in den Xenogort Kernsektoren. Der Planet bleibt erst mal unangetastet, davon geht kein militärisches Risiko aus. Fragen?“
„Nein Admiral Kabers, Sie können sich auf mich verlassen.“
„Das weiß ich.“ Peter beendete die Verbindung, wies der Holtzendorff die 2 Jäger-Geschwader und die Torwache zu und gab den Befehl ins nächste System zu springen. „Kapitän Müller, Sie bilden wieder die Vorhut, Ihre elektronische Abwehr müsste noch acht Minuten funktionieren oder?“
Fritz salutierte. „Richtig Admiral, um genau zu sein 8:32 Minuten.“

Peter fand auch in Denebola nur eine „Ehrenwache“ vor und setzte die gleiche Taktik wie im Formalhaut-System ein, diesmal mit dem Kreuzer „Tirpitz“. Ohne weiter Zeit zu verlieren, sprang die Flotte ins Capella-System.
Admiral Slutobe, der Verbindungsoffizier der Gemgass auf der Bismarck, schaute sich die Sensordaten an. „So wie es aussieht ist auch im dritten System mit keinerlei nennenswerter Gegenwehr zu rechnen, Admiral Kabers.“
Peter kratzte sich am Hinterkopf und bemerkte, dass er eigentlich liebend gern auf mehr Wiederstand gestoßen wäre. „Ich will mich nicht wirklich beschweren Admiral Slutobe. Dies erleichtert die Eroberung der Systeme sehr und unsere Verluste werden gering gehalten. Ich frage mich nur warum. Haben Sie eventuell eine Erklärung?“
Der Admiral hatte schon 80 Jahre lang gegen die Xenogort gekämpft. „Ich sag mal so, das Verhalten ist nicht ungewöhnlich bei den Xenogort. Wir mussten uns in dem Jahrhunderte Jahre dauernden Krieg schon an einige Dinge gewöhnen und anpassen. Es kann alles Mögliche sein, warum die Xenogort das tun was sie tun. Entweder Sie planen eine neue Großoffensive und haben noch weitere Schiffe gebraucht, oder sie wollen Ihre Schiffssensoren schnell überholen. Ihr Kapitän Müller ist zweimal durch bewohnte Systeme geflogen und die Xenos konnten nichts erkennen. Da werden einige Leute nervös oder neugierig geworden sein. Wie Sie ja schon rausgefunden haben, sind die eingesetzten Schiffe nicht gerade mit der neuesten Technik gesegnet. Da man keine Schiffe für Randsektoren entbehren kann, holt man die Schiffe zurück und rüstet sie schnell auf.“
Peters Stab diskutierte kurz darüber bevor sich Admiral Slutobe wieder zu Wort meldete. „Eine Sache kann es eventuell noch sein.“ Alle Augen waren auf dem Gemgass gerichtet. „Die Xenogort wissen auch wenn sich Sachen für sie nicht mehr lohnen. Versetzen Sie sich mal in die Lage der Xenos. Sie haben den Kontakt mit einen Ihrer versklavten Hauptwelten verloren. Auch die Scoutflotte hat sich nicht mehr gemeldet. Rings um das System sind nur unterentwickelte Kolonieplaneten. Sie wissen nicht was passiert ist und etwas „Unsichtbares“ bewegt sich durch die Systeme.“
Einer der Leutnants redete dem Gemgass rein. „Sie meinen die Xenos haben Angst?“ Der Leutnant bekam einen strafenden Blick von Peter.
„Mensch, wir kämpfen schon länger gegen die Xenogort im Krieg, als sich die Menschheit „zivilisiert“ bezeichnet.“ Man hörte den Ärger in Admiral Slutobes Stimme. „Feiglinge sind die Xenogort nicht. Wir hätten den Krieg gegen die schon fünfmal gewonnen, wenn sie jedes System das sie besitzen oder eroberten auch penetrant verteidigt hätten. Die wissen wenn man sich zurückziehen muss.“ Der Gemgass schaute direkt zu Peter, nachdem er seinen Blick bei der Rede über den gesamten Stab wandern ließ. „Admiral Kabers, Sie sind ein kluger und kompetenter Soldat, was passiert mit den Schiffen die sich zurückgezogen haben?“
Peter wusste worauf der alte Gemgass anspielte. „Ob wir nun 10 oder 30-60 Schiffe in den Systemen angetroffen hätten, diese Zahlen waren niemals ein Problem für unsere Armada. Dadurch, dass sich 2/3 der Flotte zurückgezogen hat, fehlen uns auch im gesamten Krieg diese Abschüsse bzw. Eroberungen. Die Schiffe werden in den Kernsektoren die vorhandene Flotte verstärken und uns mehr Probleme machen.“
„Genau! Aus strategischer Sicht, ist der Abzug der Flotte für den Gesamtkrieg negativ.“

Drei Tage später waren alle Kolonien der Menschen im Weltraum und auf den Planeten selber befreit. Keine der Kolonien hatte Nennenswerten Widerstand geleistet und man fand keine versteckten Schiffe. Capella hat sich sogar komplett mit allen Schiffen ergeben, ohne dass ein Schuss viel.
Die letzte Überlegung von Admiral Slutobe erwies sich als richtig. Die Xenogort hatten Ihr gesamtes Personal und die meisten Schiffe und Ausrüstung in großer Hast abgezogen. Den Menschen wurde befohlen die Stellung zu halten, da die anderen Schiffe derzeit anderswo gebraucht wurden.
Peter wusste nun, dass die Xenogort Ihre gesamten Kräfte in den Kernwelten zusammenzog. Er hatte nicht so viele Schiffe des Feindes ausschalten können wie er gehofft hatte und seine Frontgröße hat sich mit den Kolonien nun verfünffacht. Er wusste, dass er das Tempo hoch halten muss, wenn er weiterhin die Überraschungskarte spielen möchte.
08.06.2011 19:42 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 5
Kapitel 6


33. Mai 20RZ (23. Januar 2072) R1-002 "Bismarck" Sonnensystem Demeter, äußere Kernwelten der Xenogort.

Vor sechs Stunden hatte die rasaljanische Armada das Sonnensystem Demeter betreten. Mit der Torverteidigung konnte kurzen Prozess gemacht werden. Demeter war eine industrielle Hochburg der Xenogort und deswegen auch sehr gut verteidigt. Peter hatte vorher bei den Gemgass nachgefragt welches System in den äußeren Bereichen der Kernwelten als kriegswichtiges Ziel in Frage kommen würde und bekam prompt den Namen Demeter zu hören. Das System besaß ungefähr 15% der gesamten Schiffswerften der Xenogort und war damit der größte Zulieferer an Raumschiffen für das xenogortsche Militär. Dazu kam die riesige Anzahl an Asteroidenminen und Weltraumfabriken um die ca. 50 Werften auszulasten. Das System hatte eine Bevölkerung von sieben Milliarden Xenogort und Sklavenvölkern. Der erdähnliche Planet Demeter V beherbergte fünf Milliarden davon.
Der Plan der Gemgass hatte geklappt und ca. 20% der Sektorverteidigung war abgezogen worden um die Offensive der Gemgass auf der anderen Seite der Front zu begegnen. Trotzdem war noch eine beachtliche Anzahl an Schiffen auf der gegnerischen Seite vorhanden. Die Ortung hatte 2 Schlachtschiffe, 7 Kreuzer, 19 Zerstörer, 140 Schiffe der Fregatten- und Korvettenkapazitäten ausgemacht und man rechnete mit ungefähr 1.000 Jägern und Bombern aus den Raum- und Militärstationen. Dazu kamen die unbemannten Verteidigungsplattformen rund um die Werften.
Die Inventur auf Peters Seite sah nicht viel anders aus als beim Angriff auf den Erdsektor: 1 Schlachtschiff, 1 Träger, 3 Kreuzer, 7 Zerstörer und 60 Fregatten und Korvetten. (Die Verluste an Fregatten und Korvetten, die sie im Erdsektor erlitten hatten, wurden durch neue Schiffe aus dem rasaljanischen Sektor ersetzt.) Zusätzlich dazu kam eine kleine Flotte von Gemgass, mit 3 Kreuzern, 10 Zerstörern, 50 Fregatten und Korvetten und 200 Jägern und Bombern die auf der Hindenburg Platz fanden.
Die feindliche Flotte hatte eine Verteidigungsposition um die Werften und hinter den automatischen Verteidigungsplattformen eingenommen. Der erste Feindkontakt fand vor zwei Stunden statt. Eine kleine Gruppe hatte sich von der Hauptgruppe gelöst und versucht die rasaljanische Armada zu umgehen, um das Sternentor zu erreichen. Die Flottille bestand aus 1 Kreuzer, 3 Zerstörer 5 Fregatten und 10 Korvetten, in Begleitung von 80 Jägern und 20 Bombern. Sie hatten nicht die Rechnung mit der überlegenen Reichweite der Rasaljaner gemacht. Als die Xenogort den kurzen Schockmoment überwunden hatten, (1 Fregatte und 3 Korvetten in der ersten Salve verloren) änderten Sie den Kurs und hielten nun direkt auf die Flotte zu. Das Sternentor konnten sie unter den Umständen nicht erreichen, also wollten Sie wahrscheinlich für die Hauptflotte noch die Stärke des neuen Feindes erproben und schmissen sich der Armada in den Weg.
Die nächste Überraschung erlebten sie, als Sie die Schutzschilde der Großschiffe sahen. Auch wenn die kleine Flottille der Xenogort letztendlich nach 20 Minuten komplett vernichtet wurde, konnten die Schiffe den Rasaljanern einige Verluste hinzufügen. Einer der rasaljanischen Zerstörer war nur noch halb kampffähig, nachdem ein Glückstreffer eines xenogortschen Bomberpiloten einen der Schiffsgeneratoren durch Sekundärexplosionen außer Gefecht setzen konnte. Ein gegnerischer Zerstörer konnte zwei Gemgass Fregatten zerstören und der Xenogort Kreuzer hatte eine rasaljanische Fregatte und zwei Korvetten zerstören können, sowie eine weitere Korvette soweit beschädigt, dass diese aufgegeben werden musste. Die Jäger und Bomber waren nicht gestartet worden, da diese für den Kampf gegen die anderen 900 Jäger und Bomber gebraucht wurden. Die Punktverteidigung hatte sich um die feindlichen 100 Jäger gekümmert.

Die rasaljanische Armada war weniger als eine Stunde von der Hauptflotte der Xenogort entfernt und Peters Stab und die anwesenden Gemgass prüften Ihre Siegeschancen.
Joseph Scheiffelen, einer der Admiräle des Stabs ging auf die Simulationsdaten ein, die vor Ihnen lagen. „Wir haben es hier zum größten Teil mit kampferfahrenen Raumsoldaten zu tun, dies ist nichts im Vergleich zu den loyalen menschlichen Truppen, die wir im Sol-System bekämpft hatten.“
„Was schlagen Sie also vor? Nur weil der Gegner jetzt auch richtig kämpfen kann, sollen wir uns zurückziehen oder was? Wir können diese Schlacht auf jeden Fall gewinnen.“ Dies war einer der jüngeren Admiräle, der auch wegen seiner unnötigen Aussage einen strafenden Blick von Peter bekam.
Admiral Scheiffelen verteidigte seine Worte aber trotzdem. „Natürlich gewinnen wir diese Schlacht, aber der Verlust an Jägern, Bombern und Raumschiffen ohne Schutzschilde wird enorm sein. Wenn die beiden Schlachtschiffe und die Kreuzer einen unserer Kreuzer ins Visier nehmen, könnte sogar der Schutzschild versagen. Und drei oder vier solcher „Siege“ und wir haben den Krieg verloren.“
Die Diskussion ging noch ein paar Minuten so weiter bevor Peter einen der Cheftechniker der Bismarck zum Gespräch lud. Was viele nicht wussten, Andreas von Kohlhagen, seines Zeichens Cheftechniker der Bismarck, war einer der Hauptverantwortlichen für die Entwicklung der E-Bombe.
Bevor Peter auf den Techniker zu sprechen kam, widmete er sich den Gemgass und erklärte Ihnen einen Teil der Schildtechnologie, ohne zu sehr in die Geheimnisse der Technologie abzutauchen. „Werte Freunde, wie Sie ja sicherlich wissen und schon bemerkt haben, setzen unsere Großkampfschiffe eine Schildtechnologie ein. Diese ist aber so komplex und energiehungrig, dass es uns bisher nur gelungen ist diese auf Schiffen ab der Kreuzer-Größe einzusetzen. Unsere Techniker auf Rasal haben ein bisschen herumgespielt und überprüft, wie viel Platz und Energie notwendig ist, um ein stabiles Schutzschild auf einer Fregatte zu unterhalten. Dies ist dabei herausgekommen.“ Peter zeigte ein Schiff auf dem 3-D-Projektor, das der letzten Fregattenserie sehr ähnlich sah. „Das Schiff hat keinerlei Lebenserhaltungssysteme oder Waffen. Es ist mit einem rudimentären Navigationssystem ausgestattet, um es aus der Ferne zu steuern und hat einen stärkeren Antrieb. Der Rest des Schiffes ist mit Kabeln und Generatoren vollgestopft. Das Schiff hat die 20-fache Energieleistung einer normalen Fregatte und das Schild kommt ca. auf eine Verteidigungsrate von 70-80% im Gegensatz zu den Kreuzern.“
Der Gemgass-Admiral Slutobe schaute sich genau das Schiff an. „Interessant, aber was wollen Sie mit dieser wandelnden Miniaturfestung anfangen. Da es keine Waffen hat und mit einem Fernsteuerungssystem ausgestattet ist, ist es kampfuntauglich. Wollen sie damit das Feuer der Feinde auf das Schiff ziehen um die anfälligeren Schiffe mehr Überlebenschancen zu bieten?“
Peter setzte ein Lächeln auf. „Besser.“ Er bat Andreas von Kohlhagen vorzutreten. „Hauptfeldwebel Kohlhagen, erklären Sie bitte mal rudimentär, wie der Zündmechanismus einer E-Bombe funktioniert.“
Der Mann, der sich vor den ganzen Admirälen nicht sehr wohl fühlte räusperte einmal kurz. “Bevor die Bombe hochgehen kann, muss sie zuvor mit Energie gespeist werden. Dieser Vorgang ist unwiderruflich. Ist die Bombe erst mal aktiviert, kann Sie nicht mehr entschärft werden. Sie geht sofort hoch, wenn die Energie, die das Stabilisierungsfeld speist, aufhört zu fließen. Deshalb können wir die Bombe nur an Punkten einsetzen an denen wir ungestört die Aktivierungsphase beginnen können.“
„Also kann man die Bombe nicht als Offensivwaffe einsetzen, nur als Falle.“ Admiral Slutobe sprach mehr zu sich selbst.
„Genau, naja fast. Man könnte sie in einen größeren Behälter einbauen und dieses Richtung Feind schicken. Aber sobald der Behälter zerstört ist, oder die Energie ausgeht, geht die Bombe hoch. Ein normales Schiff wäre also nicht dazu geeignet, zu groß wäre die Gefahr, dass wir unsere eigene Flotte kampfunfähig bomben.“
Der Gemgass Admiral drehte sich zu der Fregatte mit der Schildtechnologie. „Aber ein Schiff mit einem Schild könnte höchstwahrscheinlich bis zur feindlichen Hauptflotte vordringen.“
„Richtig.“ Sprach Peter. „Und da ich nicht meine Großkampfschiffe dafür Opfern möchte, wurde die „Vergeltung“ gebaut um die 17m Bombe und die Schildtechnologie unterzubringen.“
„Sind wir nicht selbst im Explosionsradius der Bombe?“
„Die „Vergeltung“ wird die gegnerische Flotte schräg von der Seite aus anfliegen. Zum Zeitpunkt der Detonation wird sich höchstwahrscheinlich die Hauptflotte noch nicht vom Fleck bewegt haben und uns immer noch Wellen entgegen schicken. Wenn die „Vergeltung“ einen bestimmten Punkt erreicht hat, werden wir uns sofort mit allen Schiffen weiter vom Haupteinschlagspunkt entfernen. Die Bismarck wird dann den Rückzug decken.“ Peter legte seine Arme um den Rücken und wandte sich an die Offiziere des Operationszentrums. „Meine Damen und Herren, wenn wir diese gegnerische Flotte komplett außer Gefecht setzen können, ohne größere eigene Verluste hinzunehmen, dann verpassen wir dem Feind einen erheblichen Schlag. Wir haben nicht vor, dieses System zu übernehmen. Dafür fehlen uns die militärischen Ressourcen. Aber wir haben die Chance eins der großen militärischen Industriesysteme der Xenogort außer Gefecht zu setzen. Wir werden die Werften und großen Industrieanlagen vernichten. Die Xenogort werden danach keine Kapazitäten freihaben um die außer Gefecht gesetzten Schiffe zeitnah wieder in Gang zu setzen. Und wenn wir abgezogen sind, müssen die Xenogort Ihre dünne Front weiter ausdünnen um dieses System wieder zu Verteidigen.“
Was Peter nicht sagte, war die Notwendigkeit, wenigstens die Schlachtschiffe und die Kreuzer des Gegners, nach der Detonation der E-Bombe, soweit mit den eigenen Schiffswaffen außer Gefecht zu setzen, dass eine Reparatur nicht mehr Sinn machte.

R3-003 „Holtzendorff“ 30 Minuten später
Der Einsatz der Bombe wurde besprochen und der Kreuzer „Holtzendorff“ unter Admiral Neulinger wurde der Auftrag zuteil, die Fregatte „Vergeltung“ bis zum Zielort zu beschützen. Frühere Tests hatten ergeben, dass das Schutzschild auch vor der E-Waffe schützt. Die Holtzendorff war also sicher, wenn die Bombe hochging. Der Kreuzer würde sich solange wie möglich vor die Fregatte setzen, um die ersten Angriffe abzuwehren. Dies erhöhte die Erfolgsaussichten der Operation.
Wie von den Gemgass vorausgesagt, schickten die Xenogort in einer Großschlacht zuallererst einen Teil Ihrer Schiffe in Wellen gegen den Gegner. Die Atrmada der Rasaljaner und Gemgass war schon seit einigen Minuten mit der ersten Welle der Xenogort im Kampf.
Die Holtzendorff war auf der rechten Seite der Flanke positioniert. Admiral Neulinger sprach zu seiner Mannschaft und erklärte den Spezialauftrag. „[…] und deshalb ist es von größter Wichtigkeit, dass die Fregatte „Vergeltung“ hinter uns so wenig Schaden wie möglich abbekommt, um ins Herz der gegnerischen Formation einzudringen. Wenn alles optimal verläuft, können wir mit einem Schlag die Hauptflotte der Xenogort in diesem System, die automatischen Verteidigungsanlagen und die 50 Werften ausschalten.“
Admiral Neulinger beendete die Ansprache und gab den Befehl die feindliche Flotte zu flankieren. Die beiden anderen Kreuzer würden eine ähnliche Bewegung durchführen, aber sich immer zurückfallen lassen. Für den Feind sieht es dann hoffentlich so aus, als ob sein Kreuzer sich einfach nur weiter rauswagt.

Jäger von Juliette Kabers
Juliette flog mit Ihrem Geschwader Angriffsflüge gegen feindliche Jäger und Bomber. Die feindlichen Jäger waren ihnen fast 3zu1 überlegen. „Zum Glück schicken die nicht gleich Ihre gesamten Jäger gegen uns.“
Ihr Geschwaderkommandant Paul Rant meldete sich auf der offiziellen Frequenz. „Nicht labern sondern schießen Juli!“
„Aye Aye!“
Besser gesagt als getan, dachte Juliette. Die feindlichen Jäger waren noch drei Minuten entfernt. Sie konnte sich aber derweil das Kampfgeschehen genau anschauen. In der Mitte, fast an der vorderen Front flogen die Bismarck und die Hindenburg. Die Hindenburg hatte zwar keine allzu großen Offensivfähigkeiten, wurde aber gut und gerne von den Fregatten und Korvetten der eigenen Flotte und den Gemgass als Schild genutzt. Im Gegensatz zum Angriff auf das Solsystem wurde die Hindenburg nicht am Sternentor zurückgelassen. Das Risiko wäre zu groß das Schiff zu verlieren, wenn eine Entsatzflotte durch das Sternentor kam. Die Langstreckengeschütze der Rasaljaner feuerten seit einigen Minuten und konzentrierten sich erst mal auf die größeren Schiffe der feindlichen Flotte.
Sie sah gespannt zu wie ein Zerstörer der Xenogort auseinandergenommen wurde, als Zoey sich meldete. „Achtung Juli, es geht los.“


R3-003 „Holtzendorff“
Bisher verlief der Plan ganz ordentlich. Die Holtzendorff entfernte sich immer weiter von der Armada und flog in einem Halbkreis der gegnerischen Flotte entgegen. Auch wenn es eine Spezialmission war, tat die Holtzendorff Ihre Pflicht und feuerte mit Ihren Langstreckengeschützen auf die vordere Welle der feindliche Flotte. Dies nicht zu tun, wäre viel auffälliger.
Der erste Offizier meldete sich. „Admiral, eine kleinere Flottille der Xenogort löst sich von der Hauptflotte und nimmt Kurs auf uns.“
„Wie viele?“ Der Stimme des Admirals konnte man nicht entnehmen ob dieser aufgeregt war oder nicht.
„Bisher 1 Kreuzer, 1 Zerstörer, 4 Fregatten und 8 Korvetten.“
„Also nichts Halbes und nichts Ganzes. Mit denen werden wir fertig, sofern wir uns zuerst auf die beiden großen Schiffe konzentrieren. Die Xenogort sind sich also nicht sicher, ob wir irgendwas vorhaben oder einfach nur einen Teil der Flotte auf uns ziehen möchten.“


Jäger von Juliette Kabers
Zoey und Juliette führten Ihren Todeskampf gegen die feindlichen Jäger aus. In den ersten 20 Minuten hatten sie neun Jäger ausschalten können.
Eine verärgerte weibliche Stimme meldete sich über den offenen Kommunikationskanal. „Leutnant Kabers! Oberleutnant Zejkowizc! Was zum Teufel machen Sie soweit von Ihrem Geschwader entfernt?“ Es war die ansonsten freundliche OPZ-Koordinatorin der zweiten Staffel.
Juliette schaute sich Ihre Umgebung jetzt genauer an und bemerkte, dass die beiden ziemlich weit im Korridor der feindlichen Schiffe waren. „Äh, Entschuldigung OPZ.“ Sie wollte eigentlich noch hinterher hauen, dass Sie sich auch gerne früher über so eine Information gefreut hätte, verkniff sich das aber. Die Frau hatte wahrscheinlich bei diesem Chaos alle Hände voll zu tun.
Die Frau klang immer noch ein bisschen verärgert, wurde aber langsam wieder freundlicher. „Ihr könnt euch entschuldigen, wenn Ihr da heile rausgekommen seid. Ihr seid schon in Feuerreichweite zweier Schiffe und eine Jägerstaffel ist auf Abfangkurs zu euch.“ Die beiden Jägerpiloten bekamen Ihre Fluchtroute auf den Monitoren angezeigt. „Dies ist der sicherste Weg zurück, aber Ihr müsst euch beeilen. Es ist derzeit in eurer Nähe keiner der euch beistehen kann.“
Die beiden Jägerpiloten setzten Ihre Jäger in Richtung der Route und flogen mit vollem Schub los. Juliette öffnete einen Kommunikationskanal zu Zoey. „Sieht so aus, als wenn die Jägerstaffel in Schussreichweite kommt, bevor wir weit genug im eigenen Korridor sind. Wir müssen alles aus den Maschinen rausholen. Wir werden das wie letztes Mal bei unserem ersten Gefecht im rasaljanischen Sektor machen, bist du bereit?“
Zoey drehte mehrmals Ihren Kopf nach links und rechts. „Selbstverständlich.“
„Na dann los.“ Juliette begann mit Ihren halsbrecherischen Flugmanövern.“


R3-003 „Holtzendorff“
Die Holtzendorff war mitten im Gefecht mit den verbliebenden Fregatten und Korvetten. Der feindliche Kreuzer und der Zerstörer konnten Problemlos außer Gefecht gesetzt werden. Die Schildkapazität der Holtzendorff lag bei 80% und die der Vergeltung bei 95%. Admiral Neulinger musste nun nur noch aufpassen, dass die verbleibenden Fregatten und Korvetten schnell genug vernichtet werden und die Vergeltung nicht allzu viele Schüsse abbekommt. Die Hälfte des Weges war schon geschafft.
Der erste Offizier meldete sich wieder. „Admiral, eine weitere Flotte löst sich vom Hauptverband, sie ist fast doppelt so groß wie die erste.“
Admiral Neulinger ließ sich seine aufkeimende Nervosität nicht anmerken. „Na nun wird es interessant.“


Jäger von Juliette Kabers
Die vier feindlichen Jäger feuerten ununterbrochen auf die zwei Frauen. Dazu gesellten sich immer mal wieder Schüsse aus der nahen Fregatte.
Juliette wich gerade einen dieser Schüsse aus. „Wenn wir diese Geschwindigkeit beibehalten sind wir in drei Minuten aus der Feuerreichweite der Jäger und dann brauchen wir uns nur noch um die paar Schüsse der Fregatte sorgen machen.“
Zoey konzentrierte sich aufs fliegen und bemerkte die ersten Zeichen einer Verkrampfung Ihrer rechten Hand. „Juli, weniger reden, schneller fliegen.“ Auch wenn Zoey schon jetzt am Limit war, spornte Sie Juliette weiter an.“
Die nächsten 90 Sekunden waren ein tödliches Ballett aus Laserstrahlen, Emitterkugeln und heftigen Wendungen der Jäger. Juliette flog Ihren Jäger fast Roboterhaft, jeden Schuss, jede Emitterkugel wich Sie geschickt aus. Aber auch auf Ihrem Gesicht zeigten sich die ersten großen Schweißtropfen. Sie öffnete wieder den Kanal. „Zoey noch da?“
„….Ja“
Sie hörte wie Ihre Freundin außer Atem war. „Nur noch zwei Minuten, dann sind wir in relativer Sicherheit.“
Juliette fiel es immer schwerer die Geschwindigkeit und Wendigkeit aufrecht zu erhalten. Sie konzentrierte sich jetzt fast ausschließlich ums fliegen und ausweichen.
150 Sekunden später sah Sie zwei freundliche Jägerstaffeln Ihr entgegenkommen. Sie hatten es geschafft. Mit zittrigen Fingern öffnete Sie den Kommunikationskanal zu Zoey und stieß einen erleichterten Seufzer aus. „Man das haben wir geschafft, was Zoey?“ Sie bekam keine Antwort. „Hey Zoey, bist du noch da? …. Zoey?“
Die weibliche Stimme von der Operationszentrale meldete sich. „Leutnant Kabers,…. Oberleutnant Zejkowizc wurde vor 80 Sekunden abgeschossen.“
Juliette verfiel kurz in Schockstarre. „Konnte… Konnte Sie aussteigen?“
„….. Nein“
Juliette schrie die Frau an. „Wieso haben Sie mir das nicht früher mitgeteilt! Ich hätte! … Ich…“
Die Frau von der Operationszentrale blieb ruhig. „Was hätten Sie tun können? Meine Aufgabe ist es Sie heile zurück zu bringen. Schauen Sie auf die Anzeigen Ihres Jägers.“
Juliette wischte sich die Tränen aus den Augen um etwas zu sehen. Sie hatte 70% ihrer Geschwindigkeit eingebüßt nachdem Sie vom Tod Zoeys erfahren hatte. Die Zwei Jägerstaffeln flogen an Ihr vorbei um sich um die feindlichen Jäger im Rücken zu kümmern. Hätte Sie vorher vom Tod Ihrer besten Freundin erfahren, wäre Sie genauso abgeschossen worden.
Juliette sammelte sich halbwegs wieder. „OPZ, erbitte ….. Landeerlaubnis.“
Die Antwort kam prompt. „Genehmigt.“


R3-003 „Holtzendorff“
Das Schiff war im Kampf mit zwei Kreuzern und drei Zerstörern. Die Schilde waren runter auf 60%. Admiral Neulinger öffnete einen Kommunikationskanal zur Bismarck. „Admiral Kabers, Wir sollten nun mit Phase zwei beginnen, wir haben 2/3 des Weges geschafft und die Holtzendorff wird einer dritten Welle nur mit schweren Schäden überstehen. Die Schiffe sind derzeit noch mit uns beschäftigt, das kann sich aber leicht ändern. Jetzt wäre der beste Zeitpunkt um die Phase zu beginnen.“
„Einverstanden.“ Peter gab seine Befehle durch und startete Phase zwei.
Während die Holtzendorff sich um die zwei Kreuzer und drei Zerstörer kümmerte, gab die „Vergeltung“ vollen Schub. Das Schiff hatte einen schnelleren Antrieb als die restlichen Schiffe Ihrer Klasse und bewegte sich zielsicher und schnell zur Hauptflotte der Xenogort.
Währenddessen zog sich die rasaljanische Armada zurück, sie war zwar außerhalb der Reichweite der Bombe, aber es war höchste Zeit diesen Kampf zu beenden. Die Flotte aus Rasaljanern und Gemgass hatte bisher fast 10% Ihrer Schiffe verloren. Darunter einen Zerstörer der Rasaljaner und Gemgass, sowie einen Kreuzer der Gemgass.
Die Xenogort sahen nun auch, dass etwas nicht stimmte. Als die „Vergeltung“ 4/5 des Weges hinter sich hatte, begannen die Xenogort Ihr Feuer auf die Fregatte mit den Schutzschilden zu konzentrieren.


R1-002 "Bismarck"
Peter schaute gespannt auf den Bildschirm. Als die Fregatte noch 20% Schildenergie hatte explodierte die „Vergeltung“. Eigentlich hätte das nicht passieren dürfen, da eigentlich das System so aufgebaut war, dass erst das Schild ausfallen würde, bevor die Energiezufuhr zur Bombe gekappt würde. Aber seine Sorgen, dass es ein Fehlschlag sein würde, waren unbegründet. Die E-Bombe entfaltete Ihre volle Wirkung und der Admiralsstab konnte sehen wie die Energiezeichen der Hauptflotte der Xenogort zum Erliegen kamen und wie die Lichter der Werften ausgingen.
Im Operationszentrum der Bismarck brach Jubel aus. Peter schüttelte ein paar Hände, bevor er von einem Ausruf eines Oberleutnants aufgeschreckt wurde.
„Ach du Scheiße. Schauen Sie sich Demeter V an!“
Peter drehte sich zu den Bildschirmen und sah sich die Nachtseite von Demeter V an. Man konnte die großen Städte in Ihrem Lichtermeer erkennen. Aber Sekunde für Sekunde gingen die Lichter des Planeten aus, bevor die Nachtseite komplett in Schwarz gehüllt war.
Einer der Admiräle schaute sich dies mit bleichten Gesicht an. „Das kann doch nicht die E-Bombe gewesen sein? Der Planet ist dreimal so weit entfernt wie die Maximalreichweite der Bombe.“
Die Angst wurde zum Gewissen, als die feindlichen Schiffe die am nächsten an der rasaljanischen Armada dran waren ausfielen.
Peter brüllte seine Befehle. „Auf E-Waffen-Einschlag vorbereiten! Alle Energie auf die Schilde!“
15.06.2011 23:30 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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Band 5
Kapitel 7



R1-002 "Bismarck"
Peter konnte das Aufbäumen des roten Schutzschildes sehen. Auf den Monitoren wurde das gesamte Schiff mitsamt Schutzschild gezeigt. Jede Wabe des Schildes leuchtete rot auf.
Während die Wellen der E-Waffen-Detonation noch das Schiff trafen, schrie Peter seine Befehle. „Wenn das vorbei ist, werden wir uns um unsere eigenen Schiffe kümmern müssen. Jeder fähige Mann und jede fähige Frau helfen dabei unsere Leute und die Gemgass aus den Schiffen zu evakuieren, die von der E-Waffe getroffen wurden. Zeit ist von immenser Wichtigkeit, wenn eine Xenogort-Flotte auftaucht sitzen wir auf dem Präsentierteller. Los jetzt! Alle an die Arbeit!“


8 Stunden später.
Es wurde nicht so schlimm wie Peter befürchtet hatte. Die energetische Welle hatte kurz nachdem sie die Bismarck passiert hatte an Kraft verloren. Nichtsdestotrotz hatten die Rasaljaner und die Gemgass 1 Zerstörer, 4 Fregatten und 9 Korvetten verloren. Die Mannschaften waren evakuiert worden und die Schiffe gesprengt. Bedauerlicherweise hatte man keine Zeit um die Schiffe abzuschleppen. Die ca. 50 Jäger und Bomber, die von der Welle erwischt wurden, konnten mitsamt den Piloten geborgen werden. Einige Piloten hatten kleinere bis größere Verbrennungen erlitten als Ihre Elektronik teils explodierte. Auf den betroffenen Schiffen gab es durch Liftausfälle und explodierenden Leitungen und Konsolen Todesfälle. Während die Evakuierungsaktion der rasaljanischen und der Gemgass-Schiffe lief, zerstörten die Gemgass die Schiffswerften und die tot daliegenden Großkampfschiffe der Xenogort.
Dies war aber nichts im Gegensatz zu dem, was die Xenogort auf den Raumstationen und auf dem Planeten nun durchmachen müssen. Die Xenos auf den Raumstationen, Minen und Schiffen werden ersticken. Die Milliarden Xenos auf dem Planeten werden erfrieren und verhungern. Dazu gesellt sich dann noch die Art von Chaos die Menschen, Gemgass und Xenogort alle gleich haben: Plünderungen, Panik, Verbrechen, Morde, etc.
Peter vermochte nicht zu schätzen wie viele Todesopfer es geben würde und er wollte dies auch nicht. Aber andere Männer und Frauen aus seinem Stab nahmen Schätzungen in den Mund. Die Zahlen wurden nie kleiner als zehnstellig.
Peter kam gerade aus einer Sitzung mit seinem Stab. Einiger der Admiräle bestanden darauf, dass man humanitäre Hilfe leisten müsse. Das wäre das Mindeste was man tun sollte. Auch wenn Peter dies gewollt hätte, die Rasaljaner hatten nicht genug Kapazitäten um dies zu tun. Selbst die Xenogort werden Schwierigkeiten haben das Massensterben aufzuhalten.
Die beiden größten Verfechter dieser Linie hatten letztendlich einen Friedensvertrag ins Gespräch gebracht, damit die Xenogort Zeit hatten sich um diese Katastrophe zu kümmern. Aber auch dies hatte Peter abgelehnt und die Gemgass hatten zugestimmt, mit der Begründung, dass die Xenogort nun aggressiver denn je sein werden. Im Anschluss daran hatten die beiden Admiräle darum gebeten aus dem Militärdienst entlassen zu werden. Der ganze Raum war still geworden. Nach kurzer Zeit der Stille bedankte sich Peter bei den beiden für Ihre Dienste und entließ sie, zum Staunen aller Anwesenden, aus dem Militärdienst.
Peter betrat den Raum des Cheftechnikers und fand Ihn über seinen Tisch gebeugt. „Hauptfeldwebel von Kohlhagen, wie geht es voran?“
Der Mann griff ein paar Blätter von seinem Tisch und zerknüllte diese demonstrativ, um Sie dann in eine Ecke zu schmeißen. „Ich bin stundenlang alle Analysen durchgegangen aber kann mir aus den Ereignissen keinen Reim machen!“
„Wo sind Ihre Mitarbeiter?“ Peter hatte sich den ansonsten sauberen Arbeitsplatz des Technikers nun genau angeschaut. Das Wort „unordentlich“ schmeichelt noch dem Zustand des Raumes. Blätter lagen auf dem Boden verteilt, die Arbeitsstühle waren quer im Raum verteilt und sogar ein Computermonitor lag kaputt auf den Boden.
„Ich hab diese Dilettanten rausgeworfen, Sie können mir ja doch nicht helfen.“ Der Unteroffizier wuschelte sich durch die Haare als er um den Tisch ging und einen Ausdruck suchte.
Peter sah, dass sein Cheftechniker die Nerven verlor und sich die Schuld gab. „Andreas, es ist nicht deine Schuld, ich----“
Peter konnte nicht aussprechen, da Andreas von Kohlhagen mit erhoben Zeigefinger und wütendem Gesicht auf Ihn zuschritt. „Natürlich habe ich keine Schuld! Sie haben den Befehl gegeben! Sie haben…“ Er resignierte und setzte sich an der Wand lehnend auf den Fußboden. „Ach was mache ich mir vor.“ Peter gesellte sich zu Ihm. „Ich habe die Bombe gebaut, Sie haben den Befehl dazu gegeben, wir werden beide in die Geschichte als Massenmörder eingehen.“
„Vielleicht ist die Geschichte gnädig zu uns.“ Peter musste sich dies zum Teil selber einbilden. „Es war ein Unfall, diese Ausmaße war nicht gewollt und wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass eine E-Bombe in dieser Größe den 3 bis 6-fachen Explosionsradius einnehmen könnte.“ Peter schaute den Techniker an. „Haben Sie schon eine Theorie warum dies passiert ist?“
Er schüttelte mit dem Kopf. „Nein keine handfeste Theorie, aber es wird irgendwas mit dem Schutzschild zu tun haben, da bin ich mir sicher.“
Peter sprach noch eine Weile mit seinem Cheftechniker und verabschiedete sich dann von Ihm. In einer halben Stunde würden sie das Sternentor erreichen.


1. Juni 20RZ (25. Januar 2072) R1-002 "Bismarck" Sonnensystem Formalhaut
[…]„Gorion, erzähl uns von den Ruinen von Hague.“[…] „Ja! Und von der versunken Stadt der Haak!“[…]
Peter wachte schweißgebadet auf. Der Traum ließ Ihn nicht in Ruhe. Es war 3 Uhr Morgens und seine Schicht würde nicht vor 6 Uhr beginnen. Er versuchte sich nochmal hinzulegen, aber sein Herz raste wie verrückt und er hatte ein ungutes Gefühl. Mit einem Seufzer verschwand er in die Dusche und zog sich danach an.
Die Flotte der Rasaljaner und Gemgass hatte sich nach dem Vorfall in Demeter ins Formalhaut-System zurückgezogen. Ein Schiff der Außerirdischen war ins Gemgass Territorium geschickt worden, um die Führung zu unterrichten. Wenn das Schiff zurückkommt, würde man sich über die weitere Vorgehensweise in diesem Krieg beraten. Der Vorfall im Demeter-System war zwar bedauerlich, aber es bot auch die Chance den Krieg ein für alle Mal zu beenden. Die Linie der Gemgass war klar. Sie führten seit Jahrhunderten Krieg gegen die Xenogort. Die zu erwartenden Toten im Demeter-System sind nichts im Vergleich zu den bisherigen Toten und den kommenden, wäre dies nicht passiert.

Peter betrat gerade das OPZ, als Hektik aufkam.
Er hörte einen Mann brüllen. „Weckt Admiral Kabers, wir haben Sternentoraktivitäten!“
Peter rief von der Tür her, als er schnellen Schrittes näher kam. „Der ist schon wach.“
Vizeadmiral Julius Behrens drehte sich von seinem Sessel zu Peter um. „Erwarten wir Gäste von denen ich nichts weiß Admiral?“
Peters Stimme klang verärgerter als er es beabsichtigt hatte. „Natürlich nicht! Wir sind im Krieg, jeder der das Sternentor benutzen möchte muss sich vorher ankündigen. Wir haben keine Ankündigung gekriegt. Das bedeutet, dass unsere Torwachen ausgeschaltet sind und eine feindliche Flotte auf dem Weg war!“ Als Peter weiter zum Kommandostand schritt und sich überlegte was mit seinen Torwachen passiert war, schälte sich just in dem Augenblick die feindliche Flotte aus dem Sternentor.
Vizeadmiral Behrens schrie die Befehle, da er derzeit ausführender Kommandant war. „Alle Mannschaften auf Gefechtsstationen! Sofort das Feuer eröffnen!“
Peters Flotte parkte direkt neben dem Sternentor und die Geschütze waren in Feuerreichweite. Die ersten Schiffe der gegnerischen Flotte wurden sofort von der gesamten Armada unter Feuer genommen und wurden zerstört bevor sie überhaupt Ihre Warteposition einnehmen konnten. Dadurch hatten die nachfolgenden Schiffe bzw. das automatische Positionierungssystem Probleme, unbeschadet Ihren Platz zu erreichen. Peter glaubte schon, er könnte die gesamte gegnerische Flotte hier vor dem Sternentor aufhalten als sich zwei Schlachtschiffe aus dem Tor schälten. Diese hatten keine Probleme mit den Trümmern vor Ihnen. Aber das war nicht mal das größte Problem, damit wäre die Flotte auch klargekommen. Es war das was danach kam. Ein Monster von einem Schiff, viermal so groß wie die Bismarck, zwängte sich aus dem Sternentor. Hätte Peter jetzt in die Gesichter seiner Crew geschaut, er hätte entsetzen und bleiche Haut gesehen.
Einer der anwesenden Gemgass ging langsam zum Bildschirm und schaute das Schiff ungläubig an. Ein anderer Gemgass hinter Ihm sagte ein Wort. „Xifxeru.“
Peter drehte sich zum Gemgass hin, nachdem er sich gefangen hatte. „Sie kennen dieses Monstrum, Admiral Slutobe?“
„Kennen? Nein. Aber seit ich denken konnte habe ich von diesem Schiff gehört. Es ist ein Schauermärchen was wir unseren Kindern und Soldaten erzählen. Seit 100 Jahren gibt es dieses Gerücht. Die Xenogort haben ein Schiff gebaut, dass Sie „Schiff aller Schiffe“ nennen, oder „Xifxeru“. Für die niederen Soldaten und der Bevölkerung ist es nur ein Gerücht. Aber wir von der Admiralität waren uns fast sicher, dass es dieses Schiff gab. Es war der letzte Trumpf der Xenogort. Und nun sehe ich es mit meinen eigenen Augen.“ Der Admiral schaute in die Gesichter der anwesenden Admiräle der Rasaljaner. „In den Klassifikationen Ihrer Rasse ist dieses Schiff ein „R0“ ein Planetenzerstörer.“
Die Menschen im Operationszentrum begannen laut zu durcheinander zu reden. Peter musste schreien. „Ruhe!“ Er wand sich an Vizeadmiral Behrens, der trotz alledem weiter seiner Aufgabe nachging und die Flotte koordinierte. „Julius, wie sieht es aus, kriegen wir das Schiff klein?“
Admiral Behrens sah angestrengt auf seine Bildschirme und Schweiß perlte von seiner Stirn. „Nach einem kurzen Schreckmoment habe ich den Befehl gegeben, alle Waffen auf das Riesenschiff zu richten. Wir feuern seit einer Minute auf das Ding und kratzen nur an der Außenhülle der Panzerung.“
Peter musste überlegen und eine Entscheidung treffen. Und dies schnell. Das Schiff war zu groß um direkt vor dem Tor zu wenden, es würde also Zeit zum Wenden brauchen, nachdem es die Sensoren hochgefahren hatte. Er fragte bei seinem Stab nach, und diese berechneten eine Wendedauer von 7-10 Minuten, nachdem die Sensoren wieder funktionierten. Er hatte also noch 9-12 Minuten.
Er fasste seine Entscheidung. Er Übernahm das Kommando von Vizeadmiral Behrens und gab seine Befehle. „An Alle Schiffe der Flotte, hier spricht Admiral Kabers. Wir haben maximal zehn Minuten um dieses Schiff zu vernichten. Unsere Gemgass-Freunde haben bestätigt, dass es sich um ein „R0“ handelt, einen Planetenzerstörer. Wie gefährlich dieses Schiff ist wissen wir nicht und das wollen wir auch nicht herausfinden. Das Schiff muss auf jeden Fall aufgehalten werden. Es wird entweder die Erde oder Rasal als Ziel haben. In einer Minute werden die Sensoren der feindlichen Flotte funktionieren und wir können mit gezieltem Feuer rechnen.
An die Mannschafft der Bismarck: Jede Person die nicht für den minimalen Schiffsbetrieb gebraucht wird, soll sofort die Evakuierungskapseln aufsuchen.“ Peter musste seine Hände ineinander falten, damit keiner sah wie diese zitterten. „Dies ist keine Übung. Ich Befehle die Evakuierung der Bismarck. Nur die Techniker der Hauptwaffe und die Mindestmannschaft um das Schiff zu führen bleiben auf Ihren Posten.“
Julius Behrens schaute zu Peter. „Du willst doch nicht etwa---“
Peter ging darauf nicht ein und blickte zu seinem Stab und den Gemgass. „Das gilt auch für Sie meine Herren und Damen.“ Beinahe hätte er seine Stimme verloren. „Dies ist ein Befehl.“

Die nächsten fünf Minuten waren hektisch. Die Mannschaft lief in die Rettungskapseln und der automatische Kurs führte die Kapseln weg von der Schlacht. Peter schaute auf seinen Monitor den Verlauf der Schlacht an. Die Schiffe konzentrierten Ihr Feuer mit allen was Sie hatten auf den Planetenzerstörer. Aber viel brachte es nicht, die Panzerung des Schiffes war enorm. Die Schiffe schossen zwar zurück, aber im Gegensatz zu anderen Schlachten waren die Schüsse nicht so zielsicher wie sonst. Peter konnte nicht mehr darüber nachgrübeln, Hauptfeldwebel von Kohlhagen meldete sich über den Kommunikationskanal. „Admiral, die Hauptwaffe wird in 60-120 Sekunden einsatzbereit sein, aber ich rate von einem Einsatz der Waffe ab. Sie ist noch nicht stabil und ungetestet!“
„Wir müssen alles versuchen Andreas. Die Xenogort haben nicht lange gefackelt um unser Verbrechen an Ihnen zu vergelten.“
Andreas von Kohlhagen wusste auf was Peter ansprach. Und Peter war sich hundertprozentig sicher, dass der Planetenzerstörer die Antwort auf Demeter war. Massenvernichtungswaffen waren im Rat der interstellaren Rassen geächtet. Peter wusste nicht, ob der bedauernswerte Einsatz der E-Waffe im Demeter-System eine Reaktion des Rates nach sich ziehen würde. Er hatte darüber lange mit den Gemgass debattiert und selbst die Gemgass waren sich uneinig darüber. Aber ein Einsatz eines Planetenzerstörers würde eine Reaktion nach sich ziehen, das war sicher. Die Xenogort waren also so verzweifelt oder verärgert, dass ihnen dies nicht mehr interessierte.
Peter befahl seiner Mannschaft sich von Generatoren und den Hauptleitungen fernzuhalten, einfach alles was explodieren könnte. Als die Waffe einsatzbereit war, gab Peter den Befehl.
„FEUER!“
Im Operationszentrum wurde es dunkel, als die Waffe fast die gesamte Energie des Schlachtschiffes für den Schuss zog. Nicht mal zwei Sekunden später spürte Peter unter sich Vibrationen und wurde von einer Explosion von den Füßen gerissen.


R5-054 "Brandenburg II"
Kapitän Fritz Müller beobachtete wie die Hauptwaffe der Bismarck abgefeuert wurde. Der dicke Strahl nahm seinen Ursprung von der Unterseite der „Nasensektion“ des Schlachtschiffes. Bevor er auf den Planetenzerstörer traf, streifte er noch eins der Xenogort Schlachtschiffe. Fritz konnte nicht die Schäden am Planetenzerstörer begutachten, da seine Augen gerade auf die Bismarck gerichtet waren. Mehrere Explosionen waren von außen zu sehen. Er sah gerade wie eine ganze Sektion von Rumpfplatten sich nach außen wölbte, um dann zu zerbersten und in den Weltraum zu driften. Fritz hatte schon Angst, dass das Schlachtschiff komplett zerstört werden würde, hörte dann aber über den offenen Kommunikationskanal wie Admiral Kabers mit Admiral Neulinger auf der Holtzendorff sprach. „Admiral unsere Schiffssysteme sind ausgefallen, war der Schuss erfolgreich?“ Man hörte Peter mehrmals husten.
Admiral Neulinger suchte seine Worte sorgfältig aus. „Der Schuss war erfolgreich. Es klafft ein riesiges Loch im Planetenzerstörer.“ Man hörte Jubel aus der Bismarck, aber Admiral Neulinger ließ Ihn gleich wieder verebben. „Das Schiff ist aber weiterhin einsatzbereit, so wie es ausschaut. Es nimmt weiterhin Kurs auf das Sternentor.“
Peter hustete mehrmals. „Admiral Neulinger, die Bismarck ist derzeit nicht mehr einsatzfähig, schicken Sie uns Sanitätsschiffe von der Hindenburg. Der Rest der Flotte folgt dem Planetenzerstörer. Die dürften in weniger als einer Minute durchs Tor sein, hängen Sie sich an den Schwanz und folgen Sie dem Schiff. Es muss auf alle Fälle aufgehalten werden.“
„Jawohl Herr Admiral, wenn es sein muss, werde ich mein Schiff persönlich in dieses Monster rammen.“

Fritz bereitete sich auf das Manöver vor. Er wusste, dass sie von dieser Position aus mindestens 20 Minuten brauchen würden um die Flotte vorbei an den Trümmern in das Sternentor zu fliegen.


R3-003 „Holtzendorff“ 22 Minuten später
Als sie im Solsystem ankamen, wurden Sie von der Sektorwache angefunkt und diese erklärte, dass ein riesiges Raumschiff vor drei Minuten das Sternentor nach Rasal aktiviert hatte.
Admiral Neulinger gab den Befehl sofort Kurs auf Rasal zu setzen.
Der Navigator blickte nervös auf seine Anzeigen. „Admiral, hier stimmt was nicht.“
Der Admiral war außer sich. „Was ist los, man? Aktivieren Sie verdammt nochmal das Sternentor!“
Der Navigator fing an zu stottern. „D-Das weiß i-ich nicht. Wir kriegen keine Verbindung zustande.“
Admiral Neulinger warf den Navigator zur Seite, er war sich selbst bewusst, dass er zu forsch mit Ihm umsprang und würde sich später auch entschuldigen müssen, aber er hatte jetzt andere Sorgen und wollte selbst auf die Anzeigen schauen.
Mittlerweile kam auch von den anderen Schiffen die Meldung, dass keinerlei Verbindung zum rasaljanischen System hergestellt werden könnte.
Bernd Neulinger warf sich in seinen Kommandantensessel. „Haben die etwa wieder das Sternentor zerstört?“
Der Navigator raffte sich auf und schaute auf die Anzeigen. „Das ist ausgeschlossen, wir kriegen weiterhin ein Signal des rasaljanischen Sternentores. Es muss was anderes sein. Es ist, als ob der Hyperraum zwischen den Sternentoren nicht mehr funktioniere.



[…]„Gorion, erzähl uns von den Ruinen von Hague.“[…]


Ende Band 5 „Nachwirkungen“
18.06.2011 23:27 Sun-Ku Wan ist offline E-Mail an Sun-Ku Wan senden Beiträge von Sun-Ku Wan suchen Nehmen Sie Sun-Ku Wan in Ihre Freundesliste auf
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