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Zum Ende der Seite springen Chevaliers II.Season Zweiter Thread
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Ironheart Ironheart ist männlich
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Ironheart Ironheart ist männlich
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eikyu eikyu ist männlich
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Einige zeit VOR dem Überraschungsangriff auf die Chevs


Beim Frühstück meinte Tomi nebenbei zu Kitty: „Ich denke, ich werde mich heute mal mit Mel treffen. Habe sie ja Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Das letzte mal war kurz vor der Landung hier.“
Kitty lächelte, sie wusste das ihr Bruder verliebt in Mel war. Und hierbei ging es ihm mal ausnahmsweise nicht darum, eine Frau ins Bett zu bekommen. Es war wirklich Liebe.
Und jeder der Augen hatte, konnte erkennen, das Mel Tomi zumindest mochte.
„Also kann ich nachher nicht mitmachen bei der Schiessübung.“ Versuchte Tomi sich raus zu reden.
Ein scharfer Blick von ihr lies ihn dann noch zufügen: „Aber ich werde beim nächsten mal dabei sein, versprochen…“
Kitty winkte ab, sie verstand das schon…

ca 20 Uhr:
Kitty stürmte förmlich in den Saal hinein. Wäre der eine Mann ihr nicht aus dem Weg gegangen, hätte sie ihn glatt umgerannt. So konnte dieser sie nur verwundert ansehen. Was hatte Kitty in der Pathologie zu suchen?
Die Räumlichkeiten waren natürlich kühl, aber das schien sie nicht zu spüren. Sie ging direkt auf die eine Schwingtür zu, welche in den Untersuchungsraum führte. Dort war gerade Stabsarzt Malossi dabei, eine Leiche auszunehmen. Fast schon gemütlich legte er die Knochensäge zur Seite und griff nach den Knochenspreizer, um die Brust der Leiche, welche vor ihm lag, komplett zu öffnen. Nicht gerade ein schöner Anblick, zerquetschter Kopf aus dem Gehirnmasse quoll, abgerissener Arm und ein halbes Bein, aus denen jeweils noch Sehnen und Knochen raus sahen. Dann bemerkte er Kitty, welche weitaus heiler aussah als diese Leiche.
Direkt hielt sie ihm ihr Pad vor Augen, wo er dann lesen konnte: „Wo ist Melissa Armstrong?“
Etwas weiter unten stand dann noch: „Mein Bruder ist bei ihr, und ich habe eine wichtige Nachricht für ihn. Beim Medevac ist sie nicht, und der First Leutenant weis auch nicht wo sie sein könnte. In der Kantine oder in sonstigen Aufenthaltsräumen sind sie auch nicht“
„Wenn sie mir eben kurz helfen, dann werde ich ihnen sagen, wo sie vermutlich sind…wiegen sie dies eben bitte ab…“ sagte der Arzt, kramte dabei im Brustbereich seines >>Patienten<< herum. Als er seine Hände wieder herauszog hatte er das Herz in der Hand, welches er in die Schale legte, die Kitty ihm hinhielt. Das die ganze Sache natürlich etwas ekelig war, erklärt sich von selbst, wer hat schon gerne ein blutiges Menschenherz in den Händen?
Aber Kitty ging einfach nur zur Waage, wog das Herz, tippte den Wert in ihr Pad ein und zeigte dies Malossi.
„Gut. Sie werden vermutlich auf den Dach des Gebäudes, gleich links von der HPG-Schüssel sein. Zumindest hat Mel diesen Platz für sich entdeckt um den Sonnenuntergang besser zu betrachten.“ Erklärte nun der Arzt.
Kitty nickte dankend und rauschte wieder ab.
Der Arzt hingegen machte mit seiner Arbeit weiter, als ob nie was gewesen wäre.

ca 20.15 Uhr
Kitty fand die beiden plaudernd auf den Dach vor, ganz wie der Doc es gesagt hatte.
Beide unterbrachen ihr Gespräch als sie Kitty sahen.
„Nanu, was führt dich den hierher?“ fragte Tomi seine Schwester. Mel und Kitty nickten sich nur grüssend zu, dabei reichte Kitty ihm einen Zettel.
„Ähm…ich geh dann mal“ sagte Melissa Armstrong, doch bevor sie aufstehen konnte, wurde sie schon wieder von Kitty an der Schulter runter gedrückt.
Kitty schüttelte verneinend den Kopf, deutete auf ihren Bruder und auf Mel, schloss die Faust und ging.
Was dies bedeutete wusste Mel nicht, ahnte nur, das sie bei Tomi bleiben sollte.
Dieser hatte bereits den Zettel geöffnet und zu lesen angefangen. Als er fertig war, übergab er Mel den Zettel und sagte mit stark zitternder Stimme: „Lies selbst“
Die Copilotin des Medevacs fing an zu lesen.
Eine HPG-Nachricht, vermutlich von Tomis Vater. In ihr stand, das die Mutter vor etwa einer Woche gestorben war, an Krebs.
Mel verstand, drückte Tomis Kopf sanft an ihre Schulter, hielt dabei den Kopf und auch seine Schulter, während er den Kopf auf ihrer Schulter bettete, und sie umarmte, dabei den Tränen freien Lauf lies.
So umschlungen sahen sie sich gemeinsam den Sonnenuntergang an.

ca 22.30 Uhr
„Ich vermute mal, sie haben ihren Bruder gefunden“ sagte Malossi zu Kitty.
„Sieht aber nicht so schlimm aus, muss nicht genäht werden“
Kitty gab mit den Händen ein Zeichen, welches „Ja“ bedeutete.
„Wer hat eigentlich von ihnen beiden gewonnen?“ fragte er dann noch so ganz nebenbei.
„Niemand. Wir haben den Kampf in der fünften Runde abgebrochen, wegen der Wunde“ antwortete der Asiat. Während Kitty auf ihn deutete.
Ein paar blind getippte Worte später, konnte man auf Kittys Pad lesen: „Spätestens am Ende der sechsten Runde hätte ich aufgeben müssen. Nur Boxen ist nicht meine Stärke“
„Naja, lange hätte ich auch nicht durchgehalten“ gab der Panzerfahrer zu.
„Und wer war der Schiedsrichter?“
„Niemand besonderes….“ Meinte der Asiat abwertend.
Doch Kitty schrieb: „Dolittle“
„Niemand besonderes also…“ lächelte Malossi. Dann zu Kitty: „Sie scheinen einen guten Magen zu haben. Vorhin, das wäre nur wenigen gut bekommen.“ Er spielte dabei auf den Anblick der Leiche an, welche er vorhin untersucht hatte, als Kitty ihn störte. Kitty schrieb: „Musste während meiner Zeit im Kloster immer in der Küche helfen, Schweine ausbluten lassen und später ausnehmen, für Schweinefleisch und Blutwurst. Nach ungefähr einen Jahr, machte mir das nichts mehr aus. Und der Mensch sieht auch nicht schlimmer aus als so ein ausgenommenes Schwein, riecht nur etwas anders. Einzige was noch etwas Übelkeit verursacht ist das Geräusch der Knochensäge“
„Welche Religionsrichtung hatte das Kloster?“ fragte der Panzerfahrer.
„Katholisch. Und bevor jemand fragt: ich bin eine Novize.“ Antwortete Kitty mit ihren Pad.
DAS, überraschte sogar den Arzt.

Am nächsten Tag:
„Diesmal machen wir es anders“ lass Markus auf Kittys Pad.
„Und wie?“ er hatte schon gesehen das Kitty eine Sporttasche dabei hatte und fragte sich die ganze Zeit, was wohl darin sein mochte.
„Diesmal laufen alle durch. Kann doch nicht angehen, dass der Sergeant immer nur zusieht. Statt nur dreimal gehen wir den ganzen Hindernislauf so oft durch, wie wir die Hälfte an Personen sind, also 7mal.“ Schrieb Kitty.
„7mal, das ist Wahnsinn.“ Beschwerte sich Markus. Auch die anderen Soldaten waren überrascht. Sie standen in Reih und Glied, konnten aber nur das hören, was Sergeant Markus van Roose sagte. Was also sollten sie 7mal machen? Liegestützen, kein Problem… .
„7mal den Hindernislauf, das hält wirklich keiner aus. Niemals“
Jetzt schluckten auch die anderen. Soviel war unmöglich, selbst die besten würden es vielleicht zehnmal schaffen, ohne Gepäck. Und sie zählten sich zu den besten.
Kitty beruhigte ihn etwas als sie schrieb: „Das schaffen wir schon. Etwas mehr Zeit lassen beim zurück gehen… . Und das Waffentraining hatten wir ja schon, somit wäre dies ein guter Abschluss. Danach also nichts mehr machen, etwas früher Schluss machen“
„Aber das ist fast unmöglich. 5 Runden vielleicht noch, aber 7…mit Gepäck…“
Markus war noch immer nicht beruhigt, sie hatten bisher immer nur zwei, maximal drei Runden mit Gepäck gemacht, weil man merkte das der Trupp danach erschöpft war, insgeheim dachte er sich, das einige es vielleicht acht bis zehn Runden schaffen könnten.
„Doch. Man muss es nur langsam angehen lassen, sich die Kräfte einteilen. Ausserdem darf jeder eine Runde aussetzen, allerdings nur einmal, also zwei Personen pro Runde ruhen. Und mir geht’s hier nicht ums durchhalten, sondern darum, was die Leute unter Belastung machen. Ob sie dann vielleicht auf die Idee kommen, sich gegenseitig zu unterstützen, statt den ganzen Lauf alleine zu machen. Danach empfehle ich wirklich Freizeit…“
„Es ist trotzdem Wahnsinn“
„Aber machbar.“
Markus sah sie an, dachte nach. Eine solche Dauerbelastung war ziemlich ermüdend. Andererseits kam der Mensch schon auf verrückte Ideen wenn man fix und fertig war. Einen Versuch war es Wert und er konnte ja immer noch abbrechen.
Kitty legte nur fest, das sie in der 2.Runde ihre Pause machte.
„OK, Leute. Wir versuchen es mal mit einer Dauerbelastung. 7mal den Hindernislauf mit Gepäck.“
Kitty unterbrach ihn kurz, er lass auf ihren Pad: „Wer in der letzten Runde als letzter durchs Ziel geht, gibt einen an die gesamte Truppe aus. Und: danach ist für heute Feierabend, also nur knapp fünf bis sechs Stunden schuften, statt wie sonst 8 bis 10 Stunden“
Markus nickte. Vielleicht half dies etwas als Aussicht.
„Dies geschieht auf besonderen Wunsch von Sergeant Hawk. Nach diesem Wahnsinn machen wir für heute Feierabend, also nur rund sechs Stunden Übung, statt acht oder mehr. Das ist doch was, oder?“ er versuchte die Truppe aufzuheitern, was ihn aber misslang. Alle sahen ihn betreten an.
Markus sah Kitty hilfesuchend an, dann: „Wenn wir es schaffen, legen wir einen Rekord für die Bahn hin, den vermutlich keine andere Truppe brechen kann. Wir sind dann Bewiesenerweise die Besten (zumindest beim Hindernisslauf). Und da wir diesen Rekord heute hier hinlegen werden, hat sich Sergeant Hawk bereit erklärt, allen Teilnehmern die die 7. Runde überstehen, einen auszugeben.“ Dabei lächelte er Kitty an, welche ihn überrascht ansah, sogar etwas böse war.
Aber das brachte einige der Soldaten dazu, das ganze nicht mehr so extrem zu sehen.
„Also los mit euch. Und denkt daran, teilt euch die Kräfte ein.“
Sie machten sich auf, diese verrückte Aufgabe zu erfüllen.
Das beide Sergeants mitmachte hob die Moral der Truppe vorläufig etwas, und alle liessen es ruhig angehen. Man rannte nicht, sondern man ging zu den einzelnen Stationen, und auch dort bewegte man sich mit bedacht.
Als die zweite Runde anbrach, hatte Kitty ihre Pause. Die anderen vor ihr, hatten sich einfach nur hingestellt und gewartet. Nicht so Kitty. Jetzt endlich machte sie sich an ihrer Sporttasche zu schaffen. Überhaupt war Kitty etwas merkwürdig gewesen. Den Bereich, wo man an einen Seil über eine Matschgrube schwebte hatte sie damit verbracht, direkt in den Teich zu springen, und ihn zu durchschwimmen, statt auch nur den Versuch zu unternehmen sich das Seil zu greifen. Und bei der Wand lies sie sich von ihren Bordingenieur hoch ziehen.
Und wie sie sah, erkannten die anderen den Sinn, und halfen sich gegenseitig, die Wand kräftesparend zu erklimmen, in dem einer (meist der schnellste) oben blieb, und den Arm ausstreckte um einen anderen hoch zu ziehen.
Wer war der langsamste? Kitty suchte ein Ziel…da…Sergeant van Roose. Sie holte die Waffe aus ihrer Tasche, lud durch, zielte und schoss.
Markus wurde überrascht, als er an der Wand stand. Gerade wollte er hoch springen als etwas neben ihn an die Wand klatschte und einen grossen, orangenen Fleck hinterlies.
Er drehte sich um, versuchte heraus zu finden, war da geschossen hatte. Und er sah Kitty mit der Waffe in der Hand. Was war das für eine Waffe. Fieberhaft überlegte er. Dann sah er, das sie wieder zielte…auf ihn…diesmal traf der Schuss seinen Stiefel, direkt an der Spitze. Ein blauer Farbfleck war zu sehen. Gotchakugeln, schoss es ihm durch den Kopf. Die Kugeln waren mit Farbe gefüllt, welche sie beim Aufprall versprühten. Wenn man eine dieser Kugeln abbekam tat dieses leicht weh, war also nicht so schlimm. Teilweise wurde dies bei Zivilisten genutzt, um Krieg zu spielen, man jagte sich dabei und feuerte mit den Kugeln auf die anderen. Ob man getroffen hatte, sah man dann an der Farbe. Er stand immer noch fassungslos da. Als Kitty wieder anfing zu zielen, drehte er sich um, und sah zu, die Mauer zu erklimmen, so schnell er konnte.
In der nächsten runde war seine Pause, deshalb ging er direkt zu Kitty: „Was sollte das?“ fragte er sie erbost.
Sie hatte auf die Frage gewartet: „Das feuern erhöht den Stressfaktor und soll nur auf die Letzten an der Bahn geschehen. Es macht den Leuten klar, das es hier nicht um Sport geht. Die Gotchakugeln verursachen keinen ernsthaften Schaden, sofern man sie nicht auf das Gesicht einer Person abfeuert. Ausserdem habe ich schon letztes mal geschrieben, das wir das einführen sollten, und es wurde akzeptiert“
Nun verstand er auch. „Tja, dann sehen sie mal zu, das sie keine der Letzten sind“ sagte er lächelnd und nahm ihr die Waffe aus der Hand. In der Tasche sah er noch weitere Munitionsklipps, genug um damit eine Runde lang Dauerfeuer zu geben.
Scheinbar aus versehen löste sich ein Schuss und traf Kittys Stiefel. Kitty sah ihn böse an, er zuckte nur mit den Schultern. „´tschuldigung“ kam noch von ihm.
Kitty düste los, mit den anderen.
Markus wartete kurz, dann suchte er sich die passenden Ziele aus. Dominik wurde von Kitty angetrieben, da er der letzte war. Lächelnd zielte Markus und feuerte auf die beiden. Die Folge war, das Kitty den armen Frischi am Kragen packte und ihn durch den Parkour schleifte. Der Sergeant suchte sich ein paar andere Ziele und feuerte auch auf die, nicht nur auf die letzten, wie es von Kitty erwünscht war.
Dominik gab in der vierten Runde auf, er konnte einfach nicht mehr. Da er ausfiel war es nun seine Aufgabe, die Waffe nachzuladen, und jeden zu ermahnen, die Schüsse nicht auf das Gesicht einer Person abzugeben.
Das war kein Problem, jeder verstand dies und achtete diese Regel. Allerdings wurde nur zur Hälfte auf die Letzten gefeuert, meistens ging es auf die Person, welche den Schützen gerade nicht gefiel. Da Kitty ihnen allen das eingebrockt hatte, bekam sie auch die meisten Direkttreffer ab (immerhin 5), dicht gefolgt von Sergeant van Roose (mit 2).
Mittlerweile hatte Kitty den Ansporn gegeben, den Hindernislauf zu verändern. Die Wand wurde mittlerweile nicht mehr angesprungen, nur einer sprang noch nach oben und half dann den anderen, weil kaum noch einer die Kraft hatte, zu springen, später ging es nur noch mit der Variante, das einer auf den anderen stieg. Die Seile über den Graben wurden schon ab der vierten Runde nicht mehr verwendet, weil sie zu glitschig waren. Bei den Reifen hatte Kitty angefangen die ersten beiden aufeinander zu stapeln, und dann dort hinein zu treten. Das wurde von der ganzen Truppe aufgenommen, und so lagen dort nicht mehr immer ein Reifen vor den anderen, in Zweierreihen, sondern zwei aufeinander. Dies verkürzte die Reifenstrecke, und da man dort ohnehin langsamer lief… .
In der fünften und in der sechsten Runde gaben jeweils noch ein Infanterist auf, was aber nicht weiter störte. Der Rest schaffte es. Nur danach fielen die meisten einfach nur hin, vollkommen verdreckt und niedergeschlagen. Schlimm war auch, das es seid der vierten Runde angefangen hatte, zu nieseln. Somit war alles noch rutschiger gewesen.
„Sowas machen wir doch aber nicht noch mal, oder Sarge?“ fragte einer der Soldaten Markus.
„Ächz…nein.“ Keuchte dieser nur. Auch er lag auf den Boden.
„Wieso mussten wir 7mal durch?“
„Weil Sergeant Hawk sagte, das wir die hälfte der Beteiligten als Rundenzahl nehmen.“ Sagte Markus.
„Da wir insgesamt 14 Personen sind…macht das 7…leuchtet ein. Aber trotzdem, so was muss ich nicht noch mal machen.“ Meinte der Soldat.
Diesmal lächelte Markus: „Ich denke wir behalten diese Regel bei, und machen das nächste Woche mal mit den gesamten Platoon“
„Nein…“kreischte der Soldat, auch die anderen seufzten. Der gesamte Platoon…60 Personen…gleich 30 Runden.
„Wenn das geschieht dann Kündige ich“ schrieb Kitty.
„Hm. Ok, dann nicht. Ich brauche dich noch“ sagte Markus zu ihr. Alle in der näheren Umgebung sahen den Sergeant fragend an. Er hatte Kitty vor allen anderen geduzt. Nicht geflüstert, sondern normal laut. Das die beiden sich teilweise duzten, wenn niemand gross mithörte, war bekannt, aber so… .
Das fiel ihm jetzt auch auf, deshalb sagte er: „Leute, für Heute ists genug. Lasst uns Duschen, und danach von Sergeant Hawk einen ausgeben.“
Wieder der eine Soldat: „Ich würde ja gerne, nur kann ich mich noch nicht mal dazu bewegen, auf zu stehen. Kann mich mal jemand tragen?“
„Wir sollten die Sanis rufen, die haben Tragen…“ meinte eine andere.
„Gute Idee, wo ist das näheste Funkgerät?“ fragte Markus.
Dominik antwortete: „Im Ripper.“
Alle sahen zum Flugfeld, stöhnten, gaben die Idee auf.
Unterdessen fing Dominik an, die Waffe wieder in die Sporttasche zu legen, diese dann auf Kitty zu stellen und sie dann an den Armen haltend, zu ziehen wie einen nassen Sack. Sie lies dies kommentarlos geschehen, war zu kaputt.
Ein paar Soldaten rafften sich auf, lehnten sich aneinander um sich gegenseitig zu stützen, oder folgten Dominiks Beispiel, zogen Kameraden durch den Schlamm in Richtung Kaserne.

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15.02.2004 08:41 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
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Doreen Simstein verabschiedete sich von ihren Bruder: „Ich schicke dir nachher einen AsTech, der deinen Mech bemalt“
„Gut“ brummte Frank T.Simstein. Er hatte nicht gerade die beste Laune.
Doreen ging zurück in ihren Teil des Hangars, sah dort schon die wartenden Techs und teilte diese ein. Nur Olliver blieb über.
„Sie wollten mich noch sprechen?“ fragte Doreen
„Ja, ich wollte fragen, ob ich mir nicht die Myomer und das Gyroskop des Shugenja genauer ansehen darf“
„Wo liegt das Problem?“ fragte sie. Sich die Sachen anzusehen, dürfte doch nicht so schwer sein das man dafür extra ne Genehmigung benötigte, einfach Luken auf und rein sehen.
„Genau ansehen ist das falsche Wort. Ich meine eher, genau überprüfen und austesten. Ich möchte wissen, ob dort neue Komponenten eingebaut wurden, oder ob man Einstellungen geändert hat, immerhin ist dies ein recht neuer Mech.“
„Also so lange kann das doch nicht dauern, oder?“
„Ähm, doch. Mehrere Stunden. Immerhin müsste ich jeden einzelnen Myomerstrang überprüfen, dann noch einige Panzerplatten abschrauben, um auch an jedes einzelne Gyroskopbauteil zu kommen… .“
Sie sah ihn überrascht an. So komplex hatte sie sich das nun nicht vorgestellt. Sie dachte, er wolle nur einen Blick darauf werfen, und nicht den ganzen Mech auseinander nehmen.
„Zeitlich ist das kein Problem, im Moment ist nicht so viel los. Allerdings würde der Mech dann ja einige Zeit für PFC Mayhem nicht nutzbar sein, was wiederum zu Streitereien mit ihm führen könnte, da dies ja keine notwendige Arbeit ist.
Von mir haben sie die Erlaubnis, nur wenn sie keinen Stress haben wollen, dann holen sie sich auch noch die Erlaubnis von PFC Mayhem.“
Sie sah sein etwas betretenes Gesicht und sagte deshalb noch zusätzlich: „Er kann ja immer noch zustimmen. Ansonsten gibt es heute nichts zu tun, was in ihren speziellen Bereich liegt. Aber vielleicht greifen sie Miss Hendersen unter die Arme, sie hat heute am meisten zu bewältigen.“
„Ok, den helfe ich Lauren soweit ich kann.“ Bestätigte Olli
Doreen wollte nicht jetzt schon jemanden für die Bemalung des Marodeurs abstellen, ihr Bruder konnte ruhig mal ein paar Stunden warten.

Olli konnte Lauren nicht viel helfen. Das meiste machte sie lieber selber. Ausser ihr ein paar Werkzeuge bringen, war da nicht viel zu tun.
Nach dem er noch bei einen Mech mitgeholfen hatte, Panzerung wieder anzubringen, gab es wirklich nichts mehr für ihn zu tun. Er schlenderte etwas ziellos umher, sagte sich, das er einmal durch den Hangar ging, und wenn er nichts fand, dann würde er zum Mastertech gehen. Er würde dann vermutlich dessen Büro ausfegen dürfen, aber es war dann wenigstens Arbeit.
Er könnte auch einen Kaffee trinken gehen, und etwas Fachliteratur lesen, aber das war nicht seine Art. Er wollte etwas tun wenn er im Dienst war, und nicht faulenzen.
Plötzlich wurde er angehalten. „Hey, AsTech… wenn sie Zeit haben bemalen sie meinen Mech bitte in Tarnfarben, Wald und Wiesenfarben.“
Olli überlegte. AsTech, hatte Cadet Simstein ihn angeredet. Olli war nun kein AsTech mehr. Er war jetzt anerkannter Spezialist für Myomer und Gyroskoptechnik, den seine Probezeit war um. Auch war der Ton nicht angemessen, er war trotz des „Bitte“ befehlend.
Zwar war er noch AsTech gewesen, als Cadet Simstein das letzte Mal mit ihm zu tun hatte, doch nun…er hätte sich nur mal die Mühe machen müssen, Ollis Abzeichen anzusehen. Noch nicht mal richtig angesehen hatte er ihn. Das war eine Beleidigung.
Trotzdem war dies eine Möglichkeit etwas zu tun, also tat er es. Erstmal Grundieren. Dabei überlegte er und kam zu einen einfachen Entschluss, wie er seine Arbeit machen konnte und trotzdem den Mechkrieger einen Denkzettel geben konnte.
Erst mal grundieren, dachte Olli sich, als der Cadet weggegangen war, und besorgte sich die notwendigen Arbeitsmittel und Farben. Als er halb fertig mit der Grundierung war, wurde er von unten angerufen: „Was machste da?“
Olli sah nach unten, dort stand sein >>Feind<<, ein AsTech der mit Olli überhaupt nicht klar kam, insbesondere nicht mit dessen sexuellen Gesinnung.
„Arbeiten“ brummte Olli runter.
„Simstein meinte ich solle hier den Marodeur bemalen.“
„Pech. Der Cadet hat mich ausgewählt. Und da ich früher hier war... kannst du dich trollen“ erklärte Olliver.
„Elender Schwanzlutscher“ meinte er noch und ging.
Bis zum späten Nachmittag war Olli fertig. Er musste auch nicht lange warten, war dabei seine Arbeitsmaterialien weg zu packen, als Frank T. Simstein kam und das Desaster sah.
„Das soll Tarnbemalung sein? Ich sehe da nur Punkte in unterschiedlichen Farben…das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein, AsTech?“ brüllte er.
Wieder fühlte sich Olli beleidigt. Sagte nur: „Es ist ein Tarnmuster.“
„Niemals“ wütend stampfte der Mechkrieger zu seiner Schwester, holte sie her, damit sie sich den >>Pfusch<< ansehen konnte.
„Also ich sehe da nichts Verbotenes. Es ist ein Tarnmuster. Zwar ist dies Punkte-Tarnmuster nicht mehr so üblich, aber durchaus noch akzeptabel. Wer hat es gemacht?“ fragte sie.
„Dieser AsTech Mehigaro war es.“ Sagte der Cadet immer noch zornig und deutete auf Olli.
Doreen atmete scharf ein, doch bevor sie etwas zu ihren Bruder sagen konnte, redete Olliver:
„Sir, sie sagten nur das es ein Tarnmuster für Wald und Wiesen sein sollte, womit sie die Farbpalette festlegten. Um welches Tarnschema es sich handeln sollte, sagten sie nicht mit einer Silbe. Und wenn sie mit der Arbeit nicht zufrieden sind, sollten sie sich vielleicht mal an einen AsTech wenden, und nicht an einen Spezialisten für Myomer und Gyroskoptechnik.“
Der Rüffel sass. Insbesondere als Doreen Olliver zustimmte: „Tja, Bruderherz, ich habe dir vorhin gesagt ich schicke dir einen AsTech vorbei. Und nicht einen Spezialisten. Wenn du dir deine Techs natürlich selber aussuchst, ist das dein Problem.“
Grummelnd ging der Mechkrieger von dannen.
Olliver sah sie überrascht an: „Sie sind mir nicht Böse, für diese Tat?“
Sie lächelte: „Nein. Sie haben ihre Arbeit nach besten Gewissen gemacht. Und diesen Denkzettel hat er sich schon länger verdient. In letzter Zeit war er wirklich ein Ekel. Aber sie sollten nicht zu sehr auf ihren >>Spezialistentitel<< pochen. Denn so oft haben wir hier nun auch keine Probleme, das wir einen Spezialisten benötigen. Soll heissen, sie werden öfters noch einfache Tätigkeiten machen müssen.“
Das war auch ein kleiner Rüffel an ihn: „Verstanden“ sagte er nur.
„Aber nichts für Ungut. Ich frage mich nur, wann mein Bruder entdeckt, das diese vielen Punkte >>Smilies<< ergeben…“
Olliver sah sich den Mech ebenfalls noch mal genauer an. Einige der verschiedenfarbenen und verschiedengrossen Punkte ergaben zusammen recht grosse Smilies, die man aber nur erkannte, wenn man sich einen Augenblick auf den Mech konzentrierte, ansonsten würde man nur Punkte sehen, etwa zwei dutzend Smilies waren auf den Mech verteilt, alle lächelten.
Mit diesen Worten entlies sie Olliver, der sich dann auch gleich aufmachte in die Kantine.

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Zum Abendessen traf Markus wieder auf Kitty, welche an einen Tisch mit Olli und Dominik sass.
„Also so was wie Heute machen wir aber doch nicht noch mal, oder?“ fragte jetzt Dominik als Eröffnung.
Kitty zuckte nur die Schultern, als wollte sie sagen: „Keine Ahnung“.
Markus dahingehend: „So wie ich Sergeant Hawk kenne…wird es so was ähnliches durchaus noch mal geben“
„Was war es diesmal?“ fragte Olliver unschuldig.
„Nichts besonderes, nur n paar Runden über den Hindernissparkour.“ Erklärte Markus gelangweilt. Langeweile hatte er nicht, er war nur immer noch etwas geschafft.
Dominik widersprach maulend: „Paar Runden, von wegen. Sie hat uns gejagt, und wer zu langsam war, wurde von diesen Farbkugeln beschossen.“
„Hat die Kleine schon wieder Dampf abgelassen?“ fragte jemand neben ihnen und setzte sich ungefragt hin. In seiner speckigen Lederjacke sah er etwas ungepflegter aus, als die anderen am Tisch sitzenden in ihren recht sauberen Uniformen, wenn man mal von der Ollis absah, weil auf dessen Overall ein paar Flecken zu sehen waren. Doch das störte First Leutnant Dolittle nicht. Dafür das er Kitty als „die Kleine“ bezeichnet hatte trat sie ihm auf den Fuss, das sah natürlich keiner, weil dies unter den Tisch geschah, und da er Sicherheitsschuhe anhatte spürte er nur n leichten Druck. Er lächelte sie nur amüsiert an.
„Jau.“ Bestätigte Dominik während Markus fragte: „Schon wieder?“
„Gestern prügelte sie sich mit einen meiner Jungs. Kam einfach daher, schnappte sich den Jungen als er gerade trainierte und dann ging es los. Naja, hätte ich nicht auf die beiden aufgepasst… die hätten sich noch ernsthaft verletzen können.“
Dominik protestierte: „Hey, ich dachte ich wäre ihr einziger Prügelknabe…“
„Wie? Sie hat einfach wild drauf los geschlagen?“ Markus war etwas erstaunt, leicht entsetzt.
Doch der First Leutnant konnte ihn beruhigen: „Na…sie hat ihn zu einen Boxkampf aufgefordert und ich war Schiedsrichter. Nur habe ich dann den Kampf abgebrochen, weil Kitty sich entschied, zu bluten.“ Er lächelte Kitty an und ahnte schon dass, wenn er jemals mit ihren Heli mitfliegen würde, sie den Heli die ganze Zeit über Kopf fliegen lassen würde oder zumindest immer Schrauben mit ihm drehen würde. Das war natürlich nicht der wahre Grund gewesen, warum er den Kampf abgebrochen hatte, ihm war es egal ob jemand leicht blutete. Wer so einen Kampf anfing, hatte mit so etwas zu rechnen. Aber er musste auch dafür sorgen, das die Leute sich nicht selber dienstunfähig schlugen, wenn er Schiedsrichter war, und da waren sie kurz davor gewesen.
„Ts. Typisch.“ Brummte Olli, legte sein Besteck auf seinen Teller, verschränkte die Arme.
„Wo ist eigentlich Tomi?“ wollte Markus wissen. Sonst würde Tomi mit ihnen essen, aber heute hatte er ihn noch gar nicht gesehen.
Olli antwortete: „Hat heute Frei bekommen, keine Ahnung warum. Aber heute war eh nicht viel los.“
Kitty hatte währenddessen geschrieben: „Frei wegen >>Todesfall in der Familie<<, und weil derzeit nicht viel zu tun ist. Ma ist vor kurzem gestorben, und die Nachricht kam gestern Abend an“
Kurze Ruhe am Tisch. Jetzt war auch klar warum Kitty etwas aggressiver war, es war ihre Art mit der Trauer umzugehen.
Doch bevor es unangenehm wurde, kam noch jemand an den Tisch.
„Sie habe ich gesucht“ sagte er zu Olli und setzte sich auf den Stuhl neben ihn. Somit waren nun alle sechs Plätze belegt.
Olli sah den Second Leutnant Dukic überrascht an. „Was habe ich nun schon wieder falsch gemacht?“ fragte er etwas misstrauisch.
Doch Denny, wie Dukic von manchen genannt wurde, lächelte ihn an und erklärte: „Nichts grosses. Das MASC hat in letzter Zeit nur immer mal wieder Aussetzer. Denke zumindest, das es daran liegt. Und vielleicht könnten sie sich das mal ansehen“
„Hm, heute aber nicht mehr. Das Anmalen des Marodeurs war heute genug für mich.“ Meinte Olli etwas müde. Er sah kurz zu Markus van Roose und Dolittle rüber, die sich leise unterhielten. Nur Kitty und Dominik hörten Olli und Denny zu.
„Ah, sie waren der Künstler mit den Smilies“ das Lächeln von Denny wurde noch breiter, während Olli leicht rot wurde.
„Ja. Mir wurde nur gesagt, das ich ein Tarnmuster aufbringen sollte, nur das WIE es gesagt wurde, gefiel mir überhaupt nicht, deshalb die Smilies.“ Erklärte Olli.
„Naja, dann vielleicht Morgen.“ Versuchte es Denny. Er hatte auch nicht wirklich erwartet, das Olli gleich aufspringen würde, und das ganze Heute noch erledigen würde.
Gerade als Denny zu ende gesprochen hatte, sagte Dominik: „ha, wieder ein Beweis dafür, das Sergeant Hawks Einstellung gegenüber Mechkrieger nicht ganz falsch ist.“
Dukic sah ihn nur verwundert an, wusste nicht was gemeint war.
Olli jedoch stöhnte: „Oh, nicht schon wieder das Thema. Müsst ihr den immer auf die Mechjokeys rum hacken?“
„Ja.“ Sagte Dominik trotzig. Kitty nickte, Markus schien auch bejahen zu wollen und Dolittle sagte: „’türlich. Sonst macht das doch keiner.“
Bevor jetzt aber Dukic irgendwie sich melden konnte, redete Olli sein Machtwort: „Lasst uns lieber über etwas anderes reden. Ich habe echt keinen Bock auf solche Diskussionen, nach dem Motto >>Wir sind besser als die anderen<<.“
„Stimmt. Wir wissen auch so, das wir Höllenhunde die besten sind.“ Stimmte Dolittle ihm indirekt zu.
Markus konnte nur sagen: „Dann schlag doch selber mal ein Thema vor. Oder sprich etwas an. Irgendetwas, was du schon immer wissen wolltest.“
Olli überlegte vielleicht eine halbe Minute, dann leise: „Etwas was ich schon immer wissen wollte…“ Alle sahen ihn neugierig an. Markus hob sein Glas um einen Schluck daraus zu trinken, Dolittle piekste eine Kartoffel auf. Laut fragte Olliver: „Ha, ich habs. Was ich schon immer mal wissen wollte… . Kitty…welche Körbchengrösse hast du?“
Markus verschluckte sich, Dolittle sah nur fragend drein, Denny lies seine Gabel fallen, Dominik sah ihn an, als ob er Wahnsinnig sei. Alle waren über diese dreiste Frage überrascht, mit vielem hatten sie gerechnet, aber nicht mit solch einer Frage. Sowas fragte man nicht, zumindest nicht in der Öffentlichkeit.
Kitty schien damit keine Probleme zu haben, sie tippte die Antwort in ihr Pad ein: „80 C“
„80 C…stimmt das auch?“ wollte Olli sicher gehen.
Jeder andere hätte nun eine Ohrfeige bekommen, Kitty blieb immer noch ruhig bei der Frage nickte nur, während Dominik gleichzeitig laut und mit vollem Ernst sagte: „Es stimmt“
Nun war es der Corporel den alle ansahen, und er wurde auch ziemlich rot im Gesicht. Nun war er in Erklärungsnot: „Ähm…ich hatte mal ne Freundin die auch soviel hatte…“
„Also, ich kann das so nicht genau erkennen, also woher weist du das?“ erklärte Markus wahrheitsgemäss. Auch die anderen nickten eifrig, sahen Kitty auf die Brust, was aber nicht so direkt ging, da sie ihren Druckanzug trug, der zudem auch noch über Gelpolster verfügte, welche die wahre Form noch weiter verschleierten, auch wenn diese Polster nicht gerade dick waren.
So ganz war dem Corporel nicht wohl zumute als er dann antwortete: „So was sieht man doch…“ Das schien aber niemanden als Erklärung zu genügen deshalb fügte er dann seufzend hinzu: „Beim Nahkampftraining, da trägt Sergeant Hawk immer so ein schwarzes Top und eine schwarze Radlerhose, oder wie man die Dinger nennt…und da kann man das dann doch recht gut erkennen…“
Dolittle meinte lächelnd: „Junge, du machst Sachen.“
Kitty wiederum schrieb: „Jetzt weis ich warum sie immer so unkonzentriert beim Nahkampftraining sind, Corporel.“
„Ähm…das ist es nicht…ich äh…“ der Bordingenieur wusste nun wirklich nicht mehr was er sagen sollte.
„Ich ahne das dies Ärger gibt“ vermutete Olli.
Wieder tippte Kitty wild in ihr Pad, und zeigte es Dominik: „Wie lange waren sie schon nicht in diesen…Freudenhaus?“
„Glumpfh“ Der Corporal mochte nicht so direkt antworten, das war nun wirklich peinlich.
Kitty nickte nur wissend und zeigte die nächsten Worte erstmal Markus: „Corporal Frischknecht benötigt eine Eskorte IN das Freudenhaus“ der sie dann laut vorlass.
„DAS dürfte sich machen lassen.“ Meinte van Roose fröhlich und Dolittle fügte noch hinzu: „Ich denke mal, meine Jungs würden da auch mitkommen, nur so als Verstärkung, falls was dazwischen kommen sollte.“
Alle lachten, nur Dominik sah nicht gerade glücklich aus.
„Ich glaube, nicht ins Freudenhaus zu gehen, wäre dann Befehlsverweigerung“ lachteDenny.
„So einen Befehl möchte ich auch mal haben…“ stimmte Markus zu.
Dominik überlegte…begleitet von zwölf Infanteristen und mindestens das Doppelte an Panzerfahrern…und da sollte er sich sicher fühlen?
Nun, zumindest waren sie vom „Rumhacken auf den Mechjokeys“ abgekommen, dachte Olli und entschied sich dafür, morgen so früh wie möglich an Dennys Firestarter zu arbeiten.

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Freudenhaus?
26.02.2004 21:30 Frischi ist offline E-Mail an Frischi senden Beiträge von Frischi suchen Nehmen Sie Frischi in Ihre Freundesliste auf
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platzhalter

und in anlehnung an unseren absturz...

"Do it if you dare
Leaping from the sky
Hurling thru the air
Exhilarating high
See the earth below
Soon to make a crater
Blue sky, black death
I'm off to meet my maker"

einen keks für denjenigen, der den titel und interpret des liedes nennt. Augenzwinkern
07.03.2004 14:58 Faraday77 ist offline Beiträge von Faraday77 suchen Nehmen Sie Faraday77 in Ihre Freundesliste auf
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Mist, dieser Platzhalter kommt anscheinend zu spät - passt hier alles leider vorn und hinten nicht mehr...

__________________
"Das Leben ist das was einem passiert, während man andere Pläne schmiedet." John Lennon

Mitglied der Autorenkooperationen "Dantons Chevaliers" und "Hinter den feindlichen Linien"

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Auch wenn das mit den Platzhaltern nicht mehr passt, ich mach jetzt erstmal hier weiter (Eine Korrektur dieses Threads gibts dann irgendwann):

Absturz

An Bord der SKULLCRUSHER, Im Anflug auf Bryant
Bryant, Chaos-Marken
16. April 3065

Zdenek Dukic sass in der üblichen Mechkriegermontur an Bord seines Firestarter-Omni´s und lauschte gebannt dem Brückenfunk. Unwillkürlich umklammerte er die Kontrollen seiner Kampfmaschine, die festgezurrt im Hangar der SKULLCRUSHER stand, als ein paar Erschütterungen das Landungsschiff erfassten. Er wusste, dass sie jetzt die äußersten Schichten der Bryanter Atmosphäre erreicht hatten und die Schutzpanzerung des Maultiers mit Sicherheit bereits zu glühen begonnen hatten. Bald würde Kapitän Van der Merves den Befehl zur Durchführung der ersten Phase ihres Auftrages geben: Dem vorgetäuschten Absturz eines Landungsschiffes auf einen Planeten.
Er war ein wenig nervös gewesen, ganz im Gegensatz zu Kapitän Van der Merves und seinem Brückenteam, die äußerlich die Ruhe selbst zu seien schienen. Beeindruckt von ihrer Präzision hatte sich Denny auf den Weg zu seinem Cockpit gemacht und konnte jetzt nichts weiter tun, als den geschulten und erfahrenen Raumfahrern zu vertrauen. Darauf zu hoffen, dass diese in ruhiger, professioneller Art das vorbereiteten, was jeder von Ihnen in Ihrem bisherigen Leben schon mehr als hundert Mal durchgeführt hatte: Die Landung eines Landungsschiffes auf einem Planeten.
Doch Denny wußte, das es diesmal anders war. Dieses mal würde es keine Standardlandung werden, im Gegenteil. Sie würden einen Absturz auf einem fremden Planeten in einem Ihnen unbekannten Landstrich durchführen und dabei so tun, als wäre ihr Lander quasi manövrier- und kommunikationsunfähig.
Denny wußte das als einer der wenigen an Bord. Ausser ihm war nur die Brückencrew und 1st Lieutenant Dolittle eingeweiht. Alle anderen Chevaliers an Bord gingen weiterhin davon aus, dass sie bald ohne Komplikationen in Brein landen würden.
Doch kurz vor dem Eintritt in die Bryanter Atmosphäre würden die Chevaliers an Bord der SKULLCRUSHER zunächst ohne Angabe von Gründen in Alarmbereitschaft versetzt werden. Diese Vorsichtsmaßnahme hatten die Offiziere - allen voran Major Danton – seit den Geschehnissen auf Outreach und auf New Home als notwendig erachtet. Falls es den Bryantern tatsächlich gelungen sein sollte einen Spion an Bord der SKULLCRUSHER zu bringen, so würde dieser auf diese Weise nicht in Versuchung geraten können, ihre Pläne frühzeitig zu verraten. Das letzte was die Einsatzgruppe Leipzig gebrauchen konnte, war ein paar der Bryanter Falken als Eskorte. Diese hätte es Ihnen unmöglich gemacht, so unauffällig wie möglich nach Leipzig zu kommen. Wenn man bei einem Landungsschiffabsturz denn überhaupt von unauffällig sprechen konnte.
Zdenek blieb nichts anderes übrig als es sich in seinem Pilotensessel so gemütlich wie möglich zu machen. Jetzt konnte er eh nichts anderes mehr tun als warten.

******************************************

„Zwei Minuten noch bis zum Blind Spot“ meldete der Rudergänger der SKULLCRUSHER an seinen Kapitän, der weiterhin hochkonzentriert die vor ihm blinkenden Instrumente begutachtete.
Kapitän Francis Van der Merves straffte sich unwillkürlich. Es ging los, gleich würden Sie ein wenig schauspielern müssen.
„Gut. Meyers, schalten Sie die Triebwerke Zwei und Vier aus, so dass wir unsere Abbremsgeschwindigkeit auf 50% reduzieren“
„Aye, Skipper! Reduktion Abbremsgeschwindigkeit auf 50%.“
In dem selben Moment in dem der Kapitän den stetig steigenden Anpressdruck verspürte, erkannte er auf der dreidimensionalen Hologrammanzeige vor dem Kapitänssessel wie die Icons der beiden übrigen Landungsschiffe sich mit einem Mal rapide von der SKULLCRUSHER zu entfernen schienen. Doch er wußte, dass das ein Trugbild war.
In Wahrheit waren sie es, die die ROSEMARIE und die BOREAS, die immer noch mit 100% Abbremsgeschwindigkeit auf Bryant zufielen, schnell hinter sich liessen, da sie jetzt fast mit der doppelten Geschwindigkeit auf Bryant zufielen.
„Sehr gut!“ Van der Merves drehte sich hinüber zu seiner Funkerin „Isabell, setzen Sie unseren Notruf ab, bitte.“
„Aye, Sir“ bestätigte die Funkerin und wollte gerade mit der Übertragung beginnen, als sie von Van der Merves noch einmal kurz unterbrochen wurde. „Ach ja, Isabell. Zeigen Sie uns doch bitte einmal ihr Schauspielerisches Talent, ja?“
Isabell drehte sich kurz um und lächelte. „Aber mit Vergnügen, Sir.“ Dann wandte sie sich wieder ihrem Pult zu, schloss einen Augenblick lang die Augen, holte tief Luft und begann mit einer gespielten leicht panischen Stimme.
“Mayday, Mayday. Hier spricht die SKULLCRUSHER im Anflug auf das Freie Kollektiv Bryant. Wir haben ein Feuer an Bord und verzeichnen einen massiven Triebwerksausfall. Wir stürzen ab, ich wiederhole: Wir stürzen ab!“ Dann pausierte sie einen Augenblick und begann dann von neuem. Als sie die vierte Ansage sprach, wurde sie mitten drin durch ein starkes statisches Rauschen unterbrochen. Gleichzeitig schien das Landungsschiff noch stärker zu vibrieren, was den erfahrenen Raumfahrern zu verstehen gab, dass sie in die äußere Atmosphäre eingedrungen waren und der Funkverkehr für mindestens zwei Minuten unterbrochen sein würde.

„Sir, sowohl Bryant als auch unsere Schwesterschiffe haben unseren Funkspruch aufgefangen. Aber wir sind vor einer möglichen Antwort in den Blind Spot eingetreten. Wir werden erst in knapp zwei Minuten da wieder raus sein.“
„Danke, Isabell. Gut gemacht.“
Dann wandte sich der Kapitän wieder an seinen Rudergänger “Meyers, korrigieren Sie unseren Kurs direkt nach dem Austritt aus dem Blind Spot um 22 Grad tief und 65 Grad West.“ Damit würden sie gehörig von ihrem derzeitigen Anflugvektor auf Bryant abweichen und sich grob in die Richtung bewegen, in die sie letztendlich wollten. Natürlich würden sie jetzt nicht direkt Kurs auf Leipzig nehmen, sondern ihr eigentliches Ziel so gut es ging verschleiern. „Versetzen sie die SKULLCRUSHER anschliessend in Rotation und wechseln sie unseren Kurs nach eigenem Ermessen alle zwei Minuten um höchstens 5 Grad vertikal und horizontal.“ Das würde zum einen den Einschein erwecken, dass das Landungsschiff nur noch schwer zu manövrieren war. Zum zweiten würde es die Bemühungen der Bryanter ihren Kurs zu verfolgen zusätzlich erschweren.

Jetzt da alle Befehle gegeben waren, aktivierte Van der Merves eine direkte Verbindung zu 1st Lieutenant Patrik Dolittle, der die Einsatzgruppe Leipzig am Boden leiten würde. „So, jetzt gibt es kein Zurück mehr, Mr. Dolittle! Alles läuft soweit nach Plan. Ich schlage vor Sie informieren jetzt ihre Leute.“
„Danke Skipper!“ kam dessen prompte Antwort.
„Danken Sie mir erst, wenn ich Sie heil runtergebracht. Noch sind wir nicht da.“ Ohne auf Dolittle´s Antwort zu warten, kappte er die Verbindung und wandte sich wieder hochkonzentriert den Anzeigeschirmen zu. Van der Merves konnte nicht genau sagen, was ihm Kopfschmerzen bereitete. Aber irgendein Gefühl sagte ihm, dass diese Mission kein Spaziergang werden würde.

***********************************************

1st Lieutenant Patrik Dolittle rückte sein Komm-Set zurecht und ging in Gedanken seine nächsten Worte durch. Er würde gleich seine Ansprache über Funk halten müssen auch wenn er den Soldaten an Bord die nächsten Befehle lieber von Angesicht zu Angesicht überbracht hätte. Aber aus den verschiedensten Gründen war dies nicht möglich gewesen.
Jetzt befanden sie sich im Sturzflug auf Bryant und unter diesen Umständen war es unmöglich sich irgendwo zu versammeln. Im Gegenteil, Dolitte war froh, dass alle Mechs, Panzer, APC´s und schweren Gerätschaften der Pioniere fest vertaut worden waren. Die SKULLCRUSHER war kein kleines Landungsschiff und dennoch wurde es von den Gewalten, die an so einem Landungsschiff beim Eintritt in die Atmosphäre zerrten, förmlich hin- und hergerissen.
Natürlich war so ein Landungsschiff so konzipiert, dass es diese Prozedur hunderte Male unbeschadet überstehen konnte. Und somit konnte es die Erschütterungen mit Leichtigkeit wegstecken. Doch die Chevaliers wären von den Beinen gehoben und durch die Hangars geschleudert worden, wenn sie sich jetzt in einem gesammelt hätten.
Somit blieb Dolittle nichts anderes übrig als seinen Leuten die neuen Befehle über Funk mitzuteilen. Er wußte, das die Höllenhunde fest angeschnallt an den Kontrollen ihrer Panzer sassen. Mit den Mechkriegern verhielt es sich mit Sicherheit an Bord ihrer Mechs genauso. Der Pioniertrupp um Sergeant Ragnar Sagrudson hatte sich auf mehrere MTW´s verteilt, genauso wie die Handvolll Kommandoinfanteristen unter der Leitung der Truppführerin Sergeant Greta Caprese, die die Einsatzgruppe ebenfalls begleiteten.

„An alle Gruppenführer von Dolittle: Bericht!“ gab der erfahrene Panzerfahrer schliesslich durch sein Kom-Set an die anderen Teileinheitenführer durch und wartete.
„Scouts bereit“ meldete sich Dukic als erster ohne die geringste Verunsicherung in seiner Stimme. `Kein Wunder` dachte Dolittle. Dukic war als einer der wenigen eingeweiht gewesen.
„Scullcrusher bereit und beschäftigt“ kam es etwas süffisant von Kaptän Van der Merves, was ihm Dolittle auch sofort abnahm.
„Kommando´s bereit!“
„Pio´s bereit!“
Die beiden Sergeanten antworteten etwas später aber dafür fast zeitgleich, was Dolittle ein Lächeln entlockte. Sie mussten sich sicherlich schon fragen, was denn überhaupt los war.
„Sehr schön. Dann schaltet mich mal auf die allgemeinen Frequenzen, klar?“
Dolittle wartete ein paar Sekunden ehe er fortfuhr. „An alle Chevaliers von Doc. Wie ihr sicher schon bemerkt habt, haben wir gerade Bryant´s Stratosphäre in Angriff genommen. Was ihr vielleicht auch schon bemerkt habt, ist die Tatsache, dass der Anpressdruck stetig zunimmt und wir unseren Kurs häufiger ändern, als bei üblichen Landungen.“
Wie um seine Worte zu bestätigen, schien das große Landungsschiff einen Satz zu machen und veränderte leicht den Neigungswinkel und begann eine schwach wahrnehmbare Rotationsbewegung.
„Ich kann euch beruhigen, das alles ist geplant und unser kontrollierter Absturz wird von der Brückencrew der SKULLCRUSHER exakt beobachtet.“
Die bis jetzt nicht eingeweihten Chevaliers an Bord waren diszipliniert genug um nicht laut durch den Funk zu schnattern, aber ein gewisses Raunen war auch so wahrzunehmen. Gleichzeitig ruckten auch die Köpfe von Tom, Viviane und Akila zu ihm herum, die mit ihm gemeinsam in der Enge des Manticore-Panzers hockten und die er genau so wenig eingeweiht hatte. Ungerührt fuhr er fort. „Wir haben unseren ursprünglich vorgesehenen Kurs verlassen und befinden uns im Anflug auf eine verlassene Sternenbundstadt namens Leipzig auf dem Kontinent Tomainisia. Unsere Aufgabe wird es sein LosTech aus der Zeit des Sternenbundes aufzuspüren und zu bergen.“ Wieder schwoll das Raunen im Funk ein bisschen an, so dass Dolittle eine kurze Pause machte, damit das gesagte sich bei den Leuten sacken lassen konnte.
„Nach allem, was wir bisher über den derzeitigen Herrscher von Bryant erfahren haben, können wir nicht davon ausgehen, dass er uns das so ohne weiteres gestatten würde. Geschweige denn uns so ohne weiteres mit dem LosTech ziehen lassen würde, daher also dieses Spielchen. Unsere Einsatzparameter haben sich also auf direkten Befehl von Major Danton geändert. Captain Van der Merves, Lieutenant Dukic, Sergeant Caprese und Sergeant Sagrudson, öffnen Sie bitte die versiegelten Umschläge, die Sie vor Beginn dieser Mission erhalten haben. Der Autorisationscode ist: Alpha Gamma Sieben Fünnef Omega.“

Nicht das Dolittle glaubte, das ihm jemand an Bord des Maultier nicht glaubte. Dukic und Van der Merves waren ja sogar bereits im Anflug auf Bryant unterrichtet worden, von deren Seite war kein Einwand zu erwarten. Aber speziell in Sagrudson´s und Caprese´s Fall durfte man nicht automatisch davon ausgehen. Sie hatten vor ihrem Abflug direkte und umissverständliche Befehle von Ihren Vorgesetzten erhalten, an die Sie sich halten würden solange diese Befehle nicht direkt durch die Vorgesetzen oder durch den Major widerrufen werden würden, schliesslich konnte Ihnen Dolittle ja sonstwas erzählen.
Da aber seit dem Eintreten in den Blind Spot und auch danach kein Funkkontakt mehr zu dem Rest der Chevaliers bestehen würde, mussten die neuen Befehle auf anderem Wege übermittelt werden. Das letzte, was Dolittle bei dieser ohnehin schon schwierigen Mission gebrauchen konnte, waren Teileinheitsführer, die die geänderten Befehle anzweifeln und im schlimmsten Fall verweigern würden.
Daher hatte man den jeweiligen Teileinheitenführern Missionskuverts ausgehändigt, die mit einem elektronischen Siegel geschützt waren und die den Inhalt bei gewaltsamer Öffnung zerstören würden. In diesen Missionskuverts hatte 1st Lieutenant Harris die von Major Danton unterzeichneten allgemeinen und spezifischen Einsatzbefehle aufgeführt, so dass es erst gar nicht erst zu Irritationen kommen konnte.
„Sergeant Sagrudson: Ihnen und ihrem Trupp stehen – wie sie sehen können – ein paar harte Tage bevor. Kurz nach unserer Landung und wird ihr Trupp die Landungsstelle so präperieren, dass es zumindest aus der Ferne betrachtet ein wenig nach einer harten Landung aussehen wird. Das nötige schwere Werkzeug haben wir an Bord. Anschliessend werden Sie sich zusammen mit Sergeant Caprese´s Trupp auf die Suche nach dem LosTech machen. Alles klar soweit?“
„Wir freun uns schon drauf, Sir“ war Sagrudson´s knappe Antwort.
„Sergeant Caprese, ihr Team wird nach der Landung die nähere Landungsschiffumgebung sichern und sich dann Sergeant Sagrudson´s Bergungsteam anschliessen. Sie werden die Pioniere bei den Ausgrabungen schützen, klar?“
„Aye, Sir.“
„Lieutenant Dukic, ihre Scouts und meine Höllenhunde haben die Aufgabe sowohl das Landungsschiff als auch das Bergungsteam zu beschützen. Wir hoffen, dass Dvensky uns nicht schnell genug finden wird, so dass wir im besten Falle schon wieder weg sein werden, bevor er überhaupt jemanden schicken kann. Aber wir müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Es soll auch andere geben, die sich für die LosTech-Schätze der verlassenen Sternenbundstädte interessieren. Wir wollen doch nicht, das uns jemand die Butter vom Brot nimmt, nicht wahr?“
„Nein, das wollen wir nicht, Doc.“
„Kapitän Van der Merves, ihre Aufgabe ist ja wohl klar: Bringen Sie uns bitte heil runter und auch heil wieder hinauf.“
„Schon in Arbeit, Doc.“
Dolittle grinste. „Na klasse, dann wäre wohl alles klar. Dann warten wir drauf, das wir unten ankommen und machen uns dann an die Arbeit. Die nächste detaillierte Einsatzbesprechung halten wir dann in Leipzig ab. Doc over and out.“
Nachdem Dolittle den Kanal gechlossen hatte, lächelte er kurz Aki an – die sein Lächeln erwiderte - lehnte sich in seiner Kommandantenliege zurück und schloss die Augen. Jetzt konnten Sie nichts weiter tun als warten.

******************************************************

Isabelle, die Funkerin, hatte die Funkverbindung nach Brein auf Befehl von Kapitän Van der Merves gekappt. Die Bryanter hatten eh nichts anderes getan als sie darauf hinzuweisen, den Anflugkorridor nicht zu verlassen. Jetzt morste sie nur noch ein simples SOS und somit blieb ihnen allen das nervtötende „Korrigieren Sie auf der Stelle ihren Kurs“ erspart.
Was Van der Merves stärker überrascht hatte, war die Tatsache, dass die Bryanter nach Aussage des Breiner Towers ihre Luftabwehr bereits wenige Minuten nach Verlassen des Kurses auf den Weg geschickt hatten. Und der Käpten der SCULLCRUSHER schenkte dieser Aussage seinen Glauben. Mehr noch, er vermutete, dass die Chefin der Luftwaffe sich bereits schwarz ärgerte, dass sie ihre Maschinen nicht bereits früher hochgebracht hatte.
Doch wer wüßte, ob sie das nicht wirklich schon vorher getan hatten. Falls nicht, würden die Jäger Sie niemals vor der Landung erreichen. Falls doch, konnte es sein, dass Sie sie schon bald eingeholt hatten. Und dann würde die gesamte Fassade der Mission zusammenbrechen, noch bevor Sie wirklich begonnen hatte. Denn Van der Merves war sich sicher, dass Ihnen die Bryanter Jäger in dem Fall nicht von der Seite weichen würden.
Also mussten noch weitere Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, um ihr letztendliches Ziel zu verschleiern. Zum Glück bot Bryant´s Äquatorialzone dazu mehr als häufig eine gute Gelegenheit.
„Meyers, bitte Kurskorrektur drei Grad tief und zehn Grad Steuerbord.“
„Skipper, das wird uns direkt in eine Sturmfront treiben…“
Francis Van der Merves grinste den Rudergänger wissend an, als dieser sich irritiert umdrehte. „Aye, Sir! Kurskorrektur drei Grad tief und zehn Grad Steuerbord“ bestätigte er dann, als ihm klar wurde, das es der Kapitän ernst gemeint hatte.
Van der Merves aktivierte den Bordfunk. „An alle Chevaliers, hier spricht der Kapitän. Haltet euch fest, wir rasen gleich frontal und fast ungebremst in eine Sturmfront hinein. Es könnte also etwas ruppig werden.“

Kurz darauf wurde das Landungsschiff tatsächlich stark durchgeschütellt und Van der Merves wusste, dass Sie jetzt in die oberen Wolkenschichten eingedrungen waren. Selbst wenn Ihnen ein paar Jäger unbemerkt gefolgt sein sollten – was Ihnen durch Ihr eigenens Radar sicher nicht entgangen wäre – dann würden Sie sie jetzt nicht mehr sehen können. Und bald würden sie auch von keinem Radarsystem dieser Welt zu erfassen sein, so dass er jetzt endlich den Befehl zur Sicherung der Landung geben konnte.
„Meyers, fahren sie die Treibwerke Zwei und Vier wieder hoch, erhöhen den Gegenschub auf 110% und verflachen sie unseren Flugwinkel. Ich will eine sanfte Landung sehen, klar?“
„Aye Skipper“ kam prompt die Antwort. Doch nichts geschah.
„Meyers…?“ drängte der Käpten mit auffordernder Stimme.
„Sir,… Ich… Die Triebwerke, Sir…“ stammelte Meyers konsterniert, doch es passierte immer noch nichts.
„Meyers, wir haben keine Zeit für Ihr Gefasel, bringen Sie endlich Schub auf“
„Das würde ich ja gerne, Skipper“ war die zittrige Antwort des Rudergängers „Aber dir Triebwerke reagieren nicht…“ Und als sich sein verwirrter Pilot zu ihm umdrehte, erkannte Van der Merves von seiner Position aus, dass Meyers tatsächlich die angeforderten Schubleistung eingegeben hatte.
Fassungslos starrte der Skipper auf die Anzeige und schnappte sich dann hektisch das Bordfunk.
„Chief Branson, was ist mit der Zwei und Vier.“
„Die Triebwerke sind ausgefallen, Sir.“
„WAAAAS“ Van der Merves brüllte durch das Mikro. „Chief, das ist jetzt nicht der Zeitpunkt für schlechte Witze.“
„Skipper, Triebwerke Zwei und Vier sind definitiv ausgefallen. Wir sehen zu, dass wir sie sobald wie möglich wieder flott kriegen.“
Fassungslos hängte Van der Merves das Funkgerät wieder über seinen angestammten Platz über seinem Sessel. Augenblicklich spürte er, wie sein Herz wild zu pochen begann und sich sein Mund innerhalb von Sekundenbruchteilen scheinbar ausgetrocknet zu haben schien.
Sein Blick heftete sich auf die Sekundenzeiger, der digitalen Uhr, die er in seiner Hand hielt. In weniger als zwei Minuten mußten die Triebwerke reagieren, sonst…
Er wußte nicht was schlimmer war. Sich Gedanken über die Ironie dieses Augenblicks zu machen, oder sich Gedanken darüber zu machen, wie die Notfallprozeduren für diesen Fall aussahen.
Er hatte schon immer gewußt, dass die SKULL eines Tages sein Grab werden würde. Das dieser Tag aber schon so bald gekommen war, daran hatte er nicht gedacht.

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23.03.2004 19:02 Ironheart ist offline E-Mail an Ironheart senden Beiträge von Ironheart suchen Nehmen Sie Ironheart in Ihre Freundesliste auf
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Absturz II

An Bord der SKULLCRUSHER, Im Anflug auf Bryant
Bryant, Chaos-Marken
16. April 3065

Hank Borer hatte im Laufe seines Lebens schon so einiges erlebt. Und er wußte, wie es sich anfühlte, wenn ein zig Tonnen schweres Landungsschiff langsam abgebremst wurde. Im Laufe der Jahre entwickelte man für so etwas ein gewisses Gespür.
Und hier war definitiv etwas nicht in Ordnung.
„Hey 3D,“ öffnete er den Kanal zu seinem Lanzenführer und Freund „sach ma, gehört dat zum Plan, dat Rumgeschüttele hier? Ich mein, wir wer´n ja schlimmer geshaket als `ne Marik-PPK in deim Schuppen auf Outreach, ne?“
Die Antwort seines deutlich jüngeren Vorgesetzten liess einen Augenblick auf sich warten, wahrscheinlich hatte ihn Hank gerade in seinen eigenen Gedankengängen gestört. „Ich denke mal, der Skipper weiss, was er tut, Hank“ war dessen etwas schroffe Antwort.
„Schon, aber ich dacht, wir sin´ schon inner Sturmfront. Warum hat´n dann der Gegenschub nich´ wieder zugelegt? Ich mein, den Bryanter´n müssen wir ja hier nix mehr vorgauk´ln, ne?“
„Hank, ich weiss es nicht! Wir werden wohl einfach warten müssen, oder?“ Denny klang hörbar gereizt. Irgendetwas schien ihn ebenfalls zu beunruhigen. Und da war auch noh ein wenig Ratlosigkeit in seiner Stimme zu hören. Und Hank konnte das mehr als gut verstehen. Auch wenn sich die meisten MechKrieger wie die Könige auf dem Schlachtfeld fühlten und entsprechend benahmen, so waren es genau solche Augenblicke wie diese, die Ihnen vor Augen führten, das auch sie mitunter hilflos den Fähigkeiten anderer ausgeliefert waren.
Unwillkürlich fiel Hank´s Blick auf das Holobild seiner kleinen Tochter und ein törichter Gedanke formte sich in seinem Kopf: `Sie wird mich nie wirklich als Vater kennen lernen!`
Er wußte das, er konnte es förmlich spüren. Und zwar nicht, weil er befürchtete getötet zu werden. Nein, diese Gefahr bestand immer. Es war vielmehr die Gewißheit, dass er – selbst wenn er dieses Abenteuer unbeschadet überleben und heimkehren würde – er genau wußte, dass es ihn nicht lange zu Hause halten würde. Er hatte sich gewünscht ein guter Vater werden zu können. Er hatte es sich die erste Zeit auch eingeredet es zu schaffen. Aber sein Drang nach Abenteuern hatte gesiegt. Es versetzte ihm immer wieder einen Stich an sein Versagen als Vater denken zu müssen, doch zumindest tröstete ihn der Gedanke, dass es der Kleinen gut gehen würde, solange sich seine Frau Eli um Sie kümmerte.
Mit einem Lächeln in seinem dunklen Gesicht strich er über das Holobild und verdrängte seine trübsinnigen Gedanken. Jetzt galt es unbeschadet in Leipzig an- und wieder wegzukommen. Und auch wenn er im Moment zur Handlungsunfähigkeit verdammt war, so wußte er genau, dass sich das sehr schnell ändern konnte.

********************************************

Auch wenn es Denny nicht direkt zugeben wollte, machte er sich doch genauso große Sorgen wie Hank. Irgendetwas schien nicht nach Plan zu verlaufen, doch die Brücke der SKULLCRUSHER hatte Ihnen bisher noch keine Hinweise darauf gegeben, was denn genau im Argen lag.
Denny wünschte nur, er hätte mehr geschlafen. Seit dem Vorfall in der Nacht, in der Sie auf New Home von einer unbekannten Einheit attackiert worden waren, hatte er er kein Rekog mehr benutzt. Allerdings hatte das nun die Konsequenz, das er nur schwer einschlafen konnte und wenn überhaupt dann nach viel zu kurzem Schlaf von Albträumen geplagt wieder aufschreckte. Er war übernächtigt, gereizt und aggressiv. Ihm war klar, dass sein Verhalten Wasser auf die Mühlen derjenigen war, die ihn ohnehin für ein Arschloch hielten. Und das waren nicht wenige, dass wusste er. Aber auf die konnte und wollte er im Moment keine Rücksicht nehmen. Er hatte genug eigene Sorgen. Und seine erste Sorge lag darin, diesen Auftrag unbeschadet zu überstehen.
Was ihn zu Hanks durchaus berechtigter Frage brachte: Warum zum Henker, hatte der normale Gegenschub noch nicht eingesetzt?
Und gerade als er den Funk zur Brüke betätigen wollte, nahm der Gegenschub endlich spürbar wieder zu. Er hätte zwar liebend gerne nachgefragt worin die Probleme gelegen haben könnten. Doch so neugierig er auch war, er unterdrückte den Gedanken jetzt danach zu fragen. Der Skipper würde sich schon melden, wenn es ernsthafte Probleme geben würde. Und früher oder später würde Denny ohnehin erfahren was vorgefallen war. Doch jetzt hiess es sich auf die Landung vorzubereiten.
Seine Scouts hatten mal wieder die Aufgabe ihre Rübe als erste hinzuhalten. Und auch wenn Denny nicht wirklich mit einem Hinterhalt rechnete, hiess es vorsichtig zu sein. Wer wußte schon, welche Informationen die Angreifer der letzten Zeit erbeutet hatten. Und wer konnte mit Gewißheit sagen, dass es nicht doch einen Maulwurf in den Reihen der Chevaliers gab, der eventuell der die Einsatzparameter und das Ziel dieser Operation an die Bryanter weitergegeben hatte. Und schliesslich konnte man sich auch bei ComStar nie wirklich sicher sein, was der Orden wirklich bezweckte. Vielleicht wurden Sie als Köder benutzt, vielleicht waren Sie nur ein Ablenkungsmanöver für eine ganz andere Operation?
Fragen über Fragen auf die es im Moment definitiv keine Antwort geben würde. Sie würden wohl abwarten und die Augen offen halten müssen.

Es verging eine geraume Weile in der Denny so gut es ging seine trüben Gedanken vertrieb, indem er zum wiederholten Mal den Status seines Mechs, den Status der Lanze und die Missionsparameter durchging. Mittlerweile konnte er die Daten fast shon auswendig herunterbeten, sooft hatte er das wiederholt. Aber irgendwie beruhigte ihn das ungemein und gab ihm ein Gefühl der Sicherheit. Einer trügerischen Sicherheit, das war ihm durchaus bewußt. Aber solange es half das Nervenkostüm intakt zu halten, solange war es gut. Vor jedem geplanten Einsatz und auch vor jedem Arenakampf hatte Denny dieses Ritual durchgeführt. Und auch wenn er nicht jeden dieser Kämpfe hatte gewinnen können, so hatte es doch zumindest dazu beigetragen, dass er nicht in Panik geraten war. Und das war das letzte, was ein Mechkrieger gebrauchen konnte.
Genau in diesem Augenblick krachte Kapitän Van der Merves Stimme durch den Funk: „Festhalten, Chevaliers! Zwei Minuten bis zum Aufschlag!“
Es dauerte ein paar Sekundenbruchteile, ehe Denny die Bedeutung der Worte des Kapitäns wirklich begriff. Und in dem Moment spürte er förmlich die bisher so erfolgreich verdrängte Panik in Windeseile in sich aufsteigen, irgendwo aus der Magengegend scheinbar Besitz zu ergreifen von seinem Herzen und dieses für mindestens drei Schläge – solange kam es ihm zumindest vor – aussetzen zu lassen. Dann wanderte die Panik in Bruchteilen einer Sekunde seine sofort austrocknenden Kehle hinauf Richtung Gehirn, schien sich dort in mindestens zwei Millionen Nuancen von Panik zu vermehren und durchflutete anschliessend jede einzelne Synapse seines verwirrten Geistes.
Wieder ein paar Millisekunden später – die Denny aber fast wie eine Ewigkeit vorkamen – entschied Denny, dass es so nicht weiter gehen konnte. Er durfte sich von der aufkeimenden Furcht vor einem Aufschlag und all seinen schlimmen Konsequenzen wie Tod und dergleichen nicht lähmen lassen. Vielleicht hatte er sich ja nur verhört, vielleicht hatte sich Van der Merves ja auch nur versprochen. Er beschloss ruhig und besonnen nachzufragen, einfach den Kanal zu aktivieren und das kleine Missverständnis aus der Welt zu schaffen. Doch die Synapsen seines Hirns, mittlerweile voll bis obenhin mit Adrenalin, übernahmen das Kommando und somit wurde aus dem freundlich-flapsigen Nachfragen dann doch ein panisch-verwirrter Schrei.
Anscheinend war er nicht der einzige, der ein paar Momente gebraucht hatte um die volle Implikation des Wortes „Aufschlag“ mit der Tatsache zusammen zu bringen, dass Sie sich an Bord eines Landungsschiffes mit direktem Kurs auf die Planetenoberfläche von Bryant befanden. Also beteiligte sich Denny im Grunde nur an einem vielstimmigen „WAAAAASSS?“ in dem seine panikerfüllte Stimme glatt unterging.
„Wir haben nur eine der zwei ausgefallenen Triebwerke wieder in Gang gekriegt…“ übertönte der Kapitän gerade noch so hörbar das Wirrwarr an Stimmen, die damit abrupt abbrachen, so dass er etwas ruhiger fortfahren konnte. „Die drei anderen laufen mit 125%, womit wir den Ausfall kompensieren können. Darum habe ich nicht evakuieren lassen.“ Van der Merves machte eine kleine Pause und schien sich zusammenreissen müssen, um so gefasst wie möglich fortzufahren.“ Aber es wird trotzdem verdammt eng. Den anvisierten Landeplatz werden wir wohl nicht schaffen, wahrscheinlich um ein paar Klicks verfehlen. Aber ich bin sicher wir werden Sie alle wohlbehalten herunterbringen. Skipper over and out.“

Vor Denny´s geistigem Auge bildete sich das Bild einer auf dem Boden aufschlagenden reifen Wassermelone, die in sich zerplatzend über dem Boden verteilte.
Dann wurde das Landungsschiff von einer heftigen Erschütterung erfasst, die Denny ähnlich hart in die Gurte seines Battlemechs trieb wie eine komplette 40er LSR-Breitseite aus einer Vulture.
`Das ist nun wirklich nicht die Art der Landung, die ich mir gewünscht habe` dachte Denny kurz bevor die Lichter im Hangar endgültig erloschen.

__________________
"Das Leben ist das was einem passiert, während man andere Pläne schmiedet." John Lennon

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Thorsten Kerensky
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Jara räkelte sich auf dem schmalen Bett zurecht und gähnte. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, der Anflug, die Landung, der Einzug in das HPG auf Bryant. Nebenbei zerrte ihre Trennung von Frederic, der Absturz der Totenkopf und das mangelnde Training mit Dawn an ihren Nerven. Jetzt, wo die Mechs im Hangar standen, konnte sie nicht viel tun, es war alles Sache des Majors.
Die junge Mechpilotin hasste es, nichts tun zu können. Sie hasste Passivität. Sie hasste Inaktivität.
Leise murmelnd stand sie auf, Schlaf war in dieser Nacht so oder so nicht zu finden. Dawn war bei Markus, Finn war verschollen und sonst hatte sie in dieser Einheit zwar viele Freunde und Bekannte, aber keine Ansprechpartner. Von einer inneren Unruhe geplagt, stand Jara auf und schlüpfte in ihren langen Uniformmantel, den sie aus ihres Vaters Einheit mitgebracht hatte. Der Mantel reichte bis fast auf den Boden und wenn sie den Kragen hochschlug und in die Stiefel schlüpfte, was es egal, wenn das T-Shirt und die Shorts, die sie darunter trug, zerknittert und ausgewaschen waren.
Müde verließ sie ihre Quartier und mummelte sich etwas enger in den wärmenden Mantel, während sie leise den Flur hinunterging. Jetzt, mitten in der Nacht, war die Kaserne ruhig, nur gelegentliches Schnarchen hinter ein oder zwei Türen kündete vom Leben, dass hier schlummerte.
Ohne genau zu wissen, wieso, fand die junge Mechkriegerin sich schließlich im Mechhangar wieder, wo ein paar Techs der Nachtschicht dabei waren, einen Feuerfalken zu warten. Jara nickte ihnen knapp zu und kletterte dann am Wartungsgerüst ihres Pumas hinauf, um sich ins Cockpit zu schwingen.
Sie sank in die kalte Umarmung der Pilotenliege, die einen wohlvertrauten Geruch nach altem Schweiß und Adrenalin verströmte. Sie dachte an das letzte Mal zurück, wo sie nachts in ihren Mech gestiegen war. Das war vor der verhängnisvollen Wache auf New Home gewesen, während der sie drei Zivilisten getötet hatte, die sich in die Todeszone gewagt hatten, ohne auf die Mechpilotin zu hören.
Es war an der Zeit, damit fertig zu werden, dachte Jara und aktivierte den Reaktor des Pumas. Der XL-Reaktor erwachte mit einem tiefen Brummen, dass seine Vibrationen durch den Mech und Jaras Körper schickte. Ein beruhigendes Gefühl. ýSparrow an Nachtwache!ý
ýSniper hört.ý, antwortete die müde Stimme von Damien Mulgrew.
Die Mechpilotin aktivierte Waffen und Sensoren. ýIch übernehme den Rest deiner Wache, geh pennen. Aber sag vorher der Einsatzleitung Bescheid.ý
ýWie du meinst. Danke, nacht.ý
Jara lachte leise. ýNacht, schlaf besser als ich.ý
Dann brach der Funkkontakt ab und sie brachte die Steuerknüppel des Pumas langsam, ganz sachte, nach vorne und ließ den Kampfkoloss aus seiner Wartungsbucht schreiten.

__________________
Ama-e-ur-e
is-o-uv-Tycom‘Tyco
is-o-tures-Tesi is-o-tures-Oro
is-u-tures-Vo-e-e

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15.05.2004 01:30 Thorsten Kerensky ist offline E-Mail an Thorsten Kerensky senden Beiträge von Thorsten Kerensky suchen Nehmen Sie Thorsten Kerensky in Ihre Freundesliste auf
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Tag 2 der Ankunft auf Bryant, morgens ca 11 Uhr.

Das einheimische Hilfspersonal war heute angekommen und auch die Küche hatte ein paar Leute abbekommen.
"Ich glaube, die Brötchen sind jetzt fertig" sagte Sonja. Der Wink mit diesen verbalen Zaunpfahl traf und die Hilsarbeiterin, welche für die Brötchen zuständig war, öffnete den Ofen, testete eines der Aufbackbrötchen ob es noch gefroren sei, nahm dann das ganze Schwarzblech mit den Brötchen heraus.
"Was spricht den gegen die Strafgefangenenarbeit?" fragte ihr Gegenüber. Ebenfalls einer der Einheimischen, der ihr gerade half die Küche weiter einzuräumen und jetzt wieder auf ihr Gesprächsthema zurück kam.
"Ich finde Zwangsarbeit einfach nicht gut. Wenn die Leute ihre Strafe absietzen ist das eine Sache, aber sich zu tode arbeiten...nein, das kanns echt nicht sein." meinte Sonja.
"Nana...sie arbeiten hart, und manchmal kommt auch einer von ihnen um, aber das ist eher selten. Und vom faulen Rumsitzen in einer Gefängniszelle rehabilitieren sich die Straftäter auch nicht."
"Und deshalb müssen sie in der eisigen Kälte Schwerstarbeit verrichten, toll. Was soll das den bringen? Sind es dann nicht billige Arbeitskräfte die man wilkürlich einsetzt... und das System sit sowas von leicht ausnutzbar: man stecke einfach n Unschuldigen, der einen nicht passt ins Gefängnis und lasse ihn dann diese Arbeit verrichten. Dadurch hat er dann auch keine Zeit sich zu verteidigen, sich das Wissen anzueignen um seinen Fall nochmal aufzurollen."
"Bei uns werden keine Unschuldigen ins Gefängnis gebracht. Und das da draussen sind auch keine einfachen Gefangenen wie ein kleiner Taschendieb, sondern Schwerstverbrecher. Mörder und sowas... . nein, es ist genau richtig, das sie ihre Strafe abarbeiten" meinte der Hilfsarbeiter. Er räumte gerade die vorletzte Flasche mit alkoholhaltigem Inhalt in den Kühlschrank. Unterdessen räumte Sonja alles ein, was der Sossenmacher an diesen Posten noch so alles benötigte, angefangen bei Gewürzen bis hin zu Sieben.
"Wie leicht ist es den heute jemanden einen Mord unter zu schieben? Man benötigt doch nur die Fingerabdrücke des Unschuldigen, und muss noch dafür sorgen, das er kein Alibi für die Tatzeit hat. Fingerabdrücke bekommt man ganz leicht von Flaschen, wie zum Beispiel diese Weinflasche dort. Nur etwas Puder drauf, und ich könnte deine Fingerabdrücke entnehmen..." sie verschwieg das sie zwar seine Fingerabdrücke dann hätte, aber nicht wusste wie man diese dann verwendete um sie woanders aufzubringen.
Der Einheimische schüttelte sich kurz, so als ob sie mit ihren Worten doch einen leichten Treffer gelandet hätte und erklärte dann: "Ich kenne keinen Fall, wo ein Unschuldiger verurteilt wurde, keinen. Und mit ihrer Arbeit tun die Sträflinge wenigstens etwas für die Gemeinschaft, statt nur in der Zelle zu hocken, Essen und Trinken zu haben und es sich auf Kosten der Gemeinschaft ein ruhiges leben zu machen. Und sie machen Dinge, die wir nicht gerne machen möchten, weil diese eben so gut wie gar nicht bezahlt werden. So ist es ganz richtig..."
Sonja merkte das sie nicht gegen ihn ankam. Sie sah, das nur weil kein Fall einer Verurteilung Unschuldiger bekannt war, diese nicht doch hätte statt finden können. Das Regime kontrolierte schliesslich solche Dinge, wie auch die Medien, soviel hatte Sonja schon erkannt in den zwei Tagen.
Genauso wie sie jetzt erkannte, das sie was die politische Einstellung anbetraf, die Einheimischen zum Nachdenken bringen konnte.
31.05.2004 08:56 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
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Der Aufbruch

Bryant Chaos March
Kaserne der Chevaliers

Drei Tage nach dem Befehl vom Chef ließ Markus seinen Trupp in der Sporthalle antreten.
``Es wurde Zeit´´, dachte er.``Dies ist der Augenblick, wo wir meine gehorteten Ausrüstung Gegenstände brauchen werden.´´
Keiner aus seinem Trupp wußte worum es ging.
„So da die Zeit des Abfluges näher rückt werde ich nun Spezialausrüstung für den Auftrag ausgeben.“
Alle schienen etwas verwirrt zu sein. Wo sollte er neue Ausrüstung her bekommen haben? Aber keiner sagte ein Wort.
„Als erstes werden Mareike und Josh nicht mitkommen.“
Der Trupp nickte. Sie hatten sich eine Lebensmittelvergiftung zugezogen und mußten deshalb unter ärztlicher Aufsicht bleiben.
„Keine Sprüche, Zero klar?“„Och Sergeant, warum werde ich immer bei so was angesprochen, ich bin nicht viel schlimmer als alle anderen auch.“
Alles fing an zu Lachen.
„Zero ... „
„Jawohl Sir, keine Sprüche“, lässig und mit einem Grinsen salutierte Zero.
Markus seufzte.

„Ok nun aber der Grund warum wir hier sind.“
„Draußen schneit es und wir frieren?“, fragte Zero
„Zero, halt die Klappe.“
„Jawohl, Sir.“ Wieder grinste Zero. Er wuste das ab und an ein Spruch die angespannte Stimmung heben konnte.
„So also jetzt aber.“ Markus grinste und zog seine Kiste nach vorne. Die Kiste kannten alle, aber noch nie jemand hatte den Inhalt gesehen oder auch nur danach gefragt.

„So für den Auftrag lege ich folgende Aufgaben Bereiche fest.
Bob, du wirst deine kleine Susi einpacken.
Mike, du nimmst das kleine MG mit.
Ralf und Zero, ihr nehmt zusätzlich zu euren Sturmgewehren noch jeweils einen KSR Werfer mit.
Antonio, du bekommst das Sniper.
Tim, du nimmst den Aufsatz für das Sturmgewehr, ich möchte jemand mit einem Granatwerfer haben.
Haben alle ihre Aufgabe verstanden?
„Jawohl, Sir!“, riefen alle Gleichzeitig.

„So nun kommen wir zu der Ausrüstung die ich hier habe.“
Alle schauten gespannt zu wie Markus die Kiste öffnete. Leider konnten sie nichts sehen, da der Deckel zu ihnen zeigte und den Inhalt noch vor ihnen verbarg.
„Antonio. Hier, nimm das Gewehr. Dazu noch dreissig Schuß. Zwanzig Schuß APDS und Zehn Schuß HEAP. Wenn du die durch hast, kannst du das Gewehr wegwerfen. Weil zum einen, werden wir nie an die Munition kommen und zum Zweiten hat die Waffe eh eine begrenzte Lebensdauer.“
Alle schauten etwas verwirrt.
„Sir, was für Munition?“
Markus war überrascht. Er hätte nicht gedacht, das sie diese Munition nicht kannten.
„Also, ich erkläre mal kurz was APDS ist. Das ist eine Abkürzung für Armor-Piercing Discarding Sabot bedeutet Panzerbrechende, mantelabwerfende Munition. HEAP bedeutet, High-Explosive-Armor-Piercing. Hochexplosive Panzerbrechende Munition. Im Grunde ähneln sich beide Munitions Arten. Nur das die HEAP Munition eine Weiterentwicklung ist.“
Antonio nahm mit staunenden Augen das Gewehr mit der Munition entgegen und reihte sich wieder ein.
„Für den Rest, habe ich hier nur ein paar Pakete mit APDS Munition.
Tim, sorge dafür das alle Magazine aufgefüllt werden, ebenso an das LMG denken, das nutzt die selbe Munition.
Für dich, Bob, habe ich auch was. Da wir ja wissen das du nicht unbedingt zu denen gehörst die sparsam mit der Munition umgehen können, bekommst noch einen Shredder, falls dir mal die Munition ausgehen sollte. Nicht das du noch auf die Idee kommst mit deiner Semi Portable nach dem Gegner zu werfen.“
Alles mußte lachen.
Für sich selber nahm er ein Impuls-Lasergewehr und seinen Sternenbund Infanterie-Kampfhelm aus der Kiste. Als Seitenwaffe wählte er die Laserpistole.
Markus machte die Kiste wieder zu. Ließ sie aber stehen, da sie nun leer war.
Der Trupp bekam große Augen als sie den Helm und das Gewehr sahen, aber niemand sagte etwas.

„Tim, um 2000 machen wir noch mal ein letztes Antreten. Sorgen Sie dafür das alle anwesend sein werden.“
„Jawohl, Sir.“
Darauf hin verließ Markus die Sporthalle und ging zurück zu den Unterkunftsblöcken.
Es schneite wieder und sein Atem kondensierte und bildete kleine Wölkchen. Auf dem Weg zurück kam er an Kittys Ripper vorbei, den die Techniker gerade aufrüsteten.

Niemand konnte sagen, was sie finden würden. Doch viel Hoffnung hatte keiner. Selbst wenn die Skull nicht beim Aufprall zerschellt war, war wohl kaum noch genug von ihr über, um damit den Frachtraum der wesentlich kleineren Boreas zu füllen.
Nur Kitty sah er nicht. Sie wollte sich das Elend bestimmt nicht anschauen. Er erinnerte sich wie sie getobt hatte, bei der Besprechung, aber sie mußte sich dem Befehl vom Boß beugen. Auch wenn sie viele Gründe aufgeführt hatte, das der Ripper nicht dafür geeignet war.


Markus wuste nicht wie lange er dort stand, aber als er weiter ging war er, von einer leichten Schnee Schicht überzogen. Er klopfte sie ab und ging erst mal ins Unteroffieziersheim, um sich bei einem Heißen Kakao mit Sahne aufzuwärmen.

Um 2000 war er pünktlich wieder in der Sporthalle um ein letztes mal seinen Trupp einzuweisen.
„So, Herrschaften. Das ist das letzte Mal, das wir für die nächste Zeit in einem Bett schlafen werden. Ich ordne hiermit Bettruhe ab 2100 an. Ich habe den UVD angewiesen, alle die er von euch erwischt die nach 2100 auf dem Gelände sind, mir morgen früh zu melden. Ich hoffe für euch das ich keine Meldung bekomme.
So, Tim wieviel Munition ist insgesamt vorhanden?“
„Sir, für jeden sind fünf Magazine voll geworden, sowie 3 Gurte für das LMG.“
„Danke. Laßt euch noch jeweils fünf volle Standard Magazine geben. Das muß dann reichen.
Bob, dir rate ich zu 6 Kisten. Nicht das du nachher doch nichts hast.
Noch letzte Fragen?
Keine? Gut. Morgen früh pünktlich um 0700 stehen alle mit voller Kampfmontur beim Ripper.
Und denkt daran, morgen früh zu frühstücken. Wir halten für keinen an einer Frittenbude.“
Schallendes Gelächter antwortet ihm.
„So das war’s, Weggetreten.“

Alle verließen die Halle. Und gingen danach in verschiedene Richtungen davon.
Markus genoß noch einmal die Ruhe, bis er angesprochen wurde.
„Sir, ich habe mal eine Frage.“ Markus drehte sich um und sah Zero neben sich stehen.
„Schieß los.“
„Sir, ich weiß das die Frage eigentlich überflüssig ist, aber woher haben Sie die Waffen und die Munition? Ich konnte einen Blick auf das Sniper Gewehr von Antonio werfen. Und es hatte keine Seriennummer. Selbst die Munition verfügte über keinerlei Herstellerkennzeichen.“
„Eine lange Geschichte. Wenn ich Zeit habe werde ich sie mal erzählen.“
Markus drehte sich um und wollte gehen.
„Kann es sein das die Bemerkung in ihrer Akte und das irgendwie zusammen hängen?“
Markus Bewegung erstarb und er drehte sich langsam zu Zero um.
„Ich weiß auch, das die Skye Jäger keine Airborn Ranger haben. Also bleibt nicht mehr viel übrig.“
Markus sah Zero an „Ich war bei den Skye Jäger. Es gibt auch Einheiten die nicht auf einem Stück Papier stehen. Und um die Frage gleich vorweg zu nehmen, da du ja anscheinend meine Akte kennst. Ich wurde entlassen, weil ich einen Befehl nicht befolgt habe, aber statt dessen den Offizier erschoß, der mir den Befehl gab. Ich hoffe die nicht gestellte Frage wurde geklärt.“ Markus schaute Zero eiskalt an.
Zero hatte mit dieser Wendung nicht gerechnet. Aber das bewies auch, das der Sargent mit seinem alten Leben abgeschlossen hatte. „Immerhin gut zu wissen das Sie nicht bei Loki waren, Sir.“ Zero salutierte und verschwand im fallenden Schnee. Markus war sich nicht sicher ob das grade klug war, was er getan hatte, aber es war passiert. Er konnte nun nichts mehr daran ändern.
Er ging zurück zur Baracke und beschloß zu duschen und dann auszuschlafen. Vielleicht das letzte Mal, das er das konnte.

Markus wachte mitten in der Nacht auf. Nicht durch ein Geräusch oder ähnliches. Es war ein Gefühl was ihn wach machte. Ein Gefühl, Dawn nie wieder zu sehen . Seit dem Befehl vom Boß ging sie ihm aus dem Weg. Er wußte warum, konnte aber nichts dagegen machen.
Er schwang sich aus dem Bett, zog sich an und ging hinaus in den Schnee. Vielleicht würde er hier in der Kälte eine Antwort finden, die ihm bisher verwehrt wurde.
So stand er auf der Wachmauer und sah hinüber zur Stadt. Langsam wurde sie von dem Schnee zugedeckt. Nur auf den wichtigen Straßen sah man Menschen die bemüht waren sie frei zu halten. Das Wort frei bekam bei dem Anblick eine neue Bedeutung. Er fröstelte und beschloß wieder ins Bett zugehen. Vielleicht konnte er nun besser schlafen.

Am nächsten Morgen.

Der gesamte Trupp stand mit vollem Gepäck bereit.
Nach Anweisung von Dominik luden sie ihre Ausrüstung in den Ripper. Sie waren nach kurzer Zeit fertig. Nun warteten sie auf Markus.
„Ich glaub, der will nicht mit Kitty fliegen“, sagte Zero.
Er erntete nicht nur von Kitty einen mehr als bösen Blick, sondern auch schallendes Gelächter, als er kurz darauf einen Schneeball abbekam. Da aber keiner so schnell beigab, endete es in einer kleinen Schneeballschlacht.
Die erst beendet wurde, als Markus zusammen mit einem Bryanter Soldaten auftauchte. Auf den ersten Blick wirkte er unscheinbar, trotz seiner stattlichen Größe von ein bestimmt 190cm. Dunkle Haare umrahmten ein Bärtiges Gesicht. So wie er aussah, war er bestimmt kein Schreibtisch Soldat.

Der Trupp einschließlich Kitty und Dominik war voller Schnee. „Kann man euch nicht mal Fünf Minuten alleine lassen“, schimpfte Markus, „Ihr benehmt euch wie kleine Kinder.“
Keiner sagte was, allen war klar das es Markus peinlich war, wie sie sich eben verhalten hatten. Kitty und Dominik verzogen sich in den Ripper und ließen den Trupp im wörtlichen Regen stehen.

„So, das hier ist Leutnant Dubrovnik. Er ist dafür zuständig, das alles seine Ordnung hat. Außerdem dient er uns als Vermittler. Ich verlange, das der Leutnant mit dem ihm gebührenden Respekt behandelt wird. Haben wir uns verstanden?“
„Jawohl, Sir“, erklang es gleichzeitig.
„Dominik, übernehmen Sie das Gepäck von dem Leutnant. Verstauen Sie es ordentlich.“
Dominik kam aus dem Ripper und murmelte irgend etwas vor sich hin, was aber zum Glück keiner verstand. Aber als Antwort bekam er einen strafenden Blick von Markus.
„Ich werde meine Tasche selber in den Hubschrauber bringen, wenn sie gestatten“, sprach der Leutnant.
„Sicher, natürlich“, antwortet Markus.

„Aufsitzen“, befahl Markus und alles bestieg den Ripper. „Herr Leutnant, wenn sie einsteigen würden.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stieg der Leutnant ein. Es dauerte noch zehn Minuten bis Dominik die Tasche des Leutnants verstaut hatte. Weil er sie auf keinen Fall aus den Augen verlieren wollte.
Aber endlich ging es los.
Sie konnten hören wie Kitty das Triebwerk startete und der Rotor immer schneller wurde, bis nur noch ein leises Singen zu hören war.

__________________
Airborne Ranger Leutnant Markus van Roose vorläufiger Kompanie Chef bei den Dantons Chevaliers

Unmögliches Erledigen wir sofort , Wunder dauern etwas länger
21.06.2004 22:04 AS-Angelfist ist offline E-Mail an AS-Angelfist senden Beiträge von AS-Angelfist suchen Nehmen Sie AS-Angelfist in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie AS-Angelfist in Ihre Kontaktliste ein
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Germaines Entmachtung Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Tag 2 auf Bryant

Sonja schüttelte den Kopf als sie den Teller des Majors sah, den Cindy zurück gebracht hatte.
„Das kann `s doch echt nicht sein.“ Sagte sie aufgebracht.
„Was hast du nun schon wieder?“ fragte einer der Köche.
„Sieh dir den Teller an. Das ist der, den ich extra für den Major vorbereitet habe. Dachte, wenn ich da ein paar besondere Gewürze mit rein tue, dann isst er vielleicht etwas mehr. Doch hier sieht man es genau: eine halbe Kartoffel, etwas Gemüse hat er gegessen. Das Fleisch…nicht mal angerührt.“ Wut und Enttäuschung schwangen in ihrer Stimme mit.
Der Koch darauf: „Vielleicht mag er es nicht. Was zerbrichst du dir eigentlich den Kopf darüber? Ist doch seine Sache was er isst oder nicht isst.“
„Normalerweise ja. Doch das wenig Essen macht er schon seit New Home. Das er weniger isst, wenn wir einen Auftrag haben, weis ich. Doch diesmal ist es wirklich zu wenig. Das was du hier siehst ist fast alles was er am Tag zu sich nimmt. Eine Scheibe Brot oder ein Brötchen noch, und das war es. Mehr isst er nicht. Und das seid… den komischen Angriff auf New Home, nachdem Jara befördert wurde.“
„Wie ich schon sagte, es ist seine Sache. Nur weil er wenig isst, stirbt er nicht gleich.“ Meinte der Koch.
„Nein, das nicht. Aber die Auswirkungen von mangelnder Ernährung spürt er schon. Auch wenn er das vermutlich alles auf den Stress beziehen würde… . Nein, es muss etwas getan werden und zwar jetzt.“ Sagte Sonja und verlies die Küche

Kaum war sie aus der Küche und der Kantine raus, traf sie den Major, der gerade in irgendwelchen Papieren vertieft war. Sonja konnte ihn dazu bringen ihr kurz zuzuhören, doch als sie ihm nahe legte etwas mehr zu essen (schliesslich hatte sie sich solche Mühe gegeben mit seiner Portion), bekam sie nur ein Gebrumme als Antwort welches man als: „Kümmere dich um deine Sachen“ übersetzen konnte.
Da Germaine offenbar nicht an einer Vertiefung dieses Themas gelegen war, musste Sonja anders vorgehen. Also ging sie zu seinen Stellvertreter. Dank ihrer Hartnäckigkeit lies sie sich nicht abwimmeln, und konnte knappe fünf Minuten später zum Stellvertreter des Majors.
„Was gibt es so dringendes, das sie sogar bereit wären, meine Tür einzutreten?“ fragte Captain Scharnhorst sie, leicht amüsiert über diese Vorstellung, das Sonja diese Drohung war machen könnte.
Sonja kam direkt zum Punkt: „Der Major isst zu wenig.“
Die Augenbrauen des Captains hoben sich etwas fragend: „Es ist normal das Major Danton weniger isst, wenn wir im Einsatz sind. Dazu kommt, das er viel um die Ohren hat.“
„Wenn es nur wenig wäre. Aber das ist so gut wie nichts. Alleine heute waren es eine Scheibe Brot, eine halbe Kartoffel und ein Klacks Gemüse. Heute Abend nimmt er vielleicht noch ein Brötchen zu sich und das war `s. Mehr isst er derzeit nicht, seid wir auf New Home angegriffen wurden. Und nun kommen sie mir nicht damit, das er keine Zeit zum essen hätte. SIE sind sein Stellvertreter, also sollten sie es ihm auch ermöglichen, ihn mal eine halbe Stunde abzulösen, damit er vernünftig Frühstücken kann, oder zum Mittagessen vorbei kommt. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt… und wenn er die Sachen nebenbei isst, mir wäre es egal, solange er vernünftig isst.“
Scharnhorst atmete scharf aus. Das da eben klang wie eine Anklage gegen ihn, von wegen dass er den Major nicht soweit vertreten würde, das dieser keine Zeit zum Essen hätte. Nach einem weiteren Atemzug hatte er sich wieder beruhigt. Sonja ging es offensichtlich nur um das Wohlergehen des Majors.
Also antwortete er etwas ruhiger: „Ich unterstütze Major Danton wo ich nur kann. Und eigentlich hat er auch diese Zeit. Wie er sie jedoch nutzt ist seine Sache.“
Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl. Es war Germaines Sache, was er wann, wie und wo ass.
„Es ist seine Sache solange er damit Niemandem schadet. Die Mangelerscheinungen von zu wenigem Essen sind: Konzentrationsschwierigkeiten, Übelkeit, Kopf und Bauchschmerzen, Schlafstörungen, Gereiztheit, Schlappheit und noch viele andere Dinge die ich jetzt nicht aufzählen möchte. Der Major hat in letzter zeit häufig Kopfschmerzen und leidet auch unter Schlafstörungen. Sie würden jetzt sagen, das kommt durch den Stress. Ich sage, das verstärkt das ganze nur noch. Bisher reist sich der Major zusammen, und Fehler macht er noch nicht. NOCH. Ein Fehler von ihm, ein falscher Befehl und Menschen sterben. Gerade deshalb muss der Major fit sein. Er kann aber nicht fit sein, wenn er nicht genügend Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien zu sich nimmt. Ich kann ihm den Stress nicht abnehmen, aber durch eine vernünftige Ernährung kann sein Körper besser mit den Stress und der ganzen Arbeit umgehen. Wenn er so weiter macht, dann wird er bald Fehler machen, oder gar zusammen sacken, und das möchte ich verhindern. Deshalb bin ich hier.“
Sonja hatte alles gesagt, was sie sagen wollte, wenn auch nicht in der Reihenfolge, wie sie es sich zurecht gelegt hatte. Nun wartete sie auf die Antwort.
„Mehr als es ihm sagen, kann ich auch nicht. Er entscheidet was er tut…“
„Ja, und wenn sie es ihm sagen, wird er auch nur verlangen das sie sich um ihre eigenen Sachen kümmern.“ Maulte Sonja, stand auf und ging zur Tür. Bevor sie den Raum verlies sagte sie noch: „Wo einer vielleicht nichts erreicht, müssen es mehrere versuchen.“
Mit diesen mysteriösen Worten lies sie den Captain alleine.

Innerhalb einer weiteren Stunde hatte Sonja das Ganze etwa einen Dutzend Leuten vorgepredigt, was sie auch schon Captain Scharnhorst gesagt hatte. Darunter waren unter anderem der Master Sergeant, der Kommandeur der Infanterie Captain Cliff Peterson, Mastertech Istvan und Miss Simstein. Alle sagten ihr dasselbe: „Man kann ihn nicht zum Essen zwingen.“
Kitty fragte sie ganz zum Schluss, als sie wirklich nicht mehr weiter wusste. Die gab nur ein einziges Wort in ihr Pad ein: „Arzt“
Also ging Sonja zur Stabsärztin Belinda Wallace, der sie auch gleich an den Kopf knallte, das der Major zu wenig ass.
„Warum kümmert sie das? Ihre Aufgabe besteht doch eigentlich nur darin, das Essen bereit zu stellen, und nicht: darauf zu achten das gegessen wird.“ Kam der >>Gegenangriff<< der Ärztin. Dann erst beruhigte sich Sonja soweit, das sie der Ärztin alles erzählte, was sie auch den anderen, insgesamt 13 Personen (den Stellvertreter des Majors mit eingerechnet) gesagt hatte, legte ihre >>Beweise<< dar.
Daraufhin blieb Belinda nur noch zu sagen:
„Das ist in der Tat bedrohlich. Fehlende Nahrungsaufnahme kann zu Konzentrationsschwäche führen, was insbesondere für einen Kommandeur fatale Folgen hat. Die Frage ist, wie schlimm ist es beim Major. Um das festzustellen brauche ich ein grosses Blutbild. Glücklicherweise hat der Major in einer Stunde einen Termin bei mir, Routinecheck. Mehr kann ich nicht tun, ausser ihm als Arzt auf die Folgen von mangelnder Ernährung hinzuweisen.“
Damit war Sonja entlassen. Nun hies es abwarten.
Bei der Routinekontrolle des Majors erwähnte die Stabsärztin das Thema Nahrung nebenbei. Wie nicht anders zu erwarten erntete sie keine schönen Worte, von wegen das Sonja sich endlich um ihre Angelegenheiten kümmern sollte, statt sich in seine Essgewohnheiten einzumischen.

Am nächsten Tag hatte Belinda das Ergebnis der Blutuntersuchung vor sich, welches nicht gut aussah. Da der Major vermutlich nicht so ohne weiteres zu ihr gehen würde, ging sie zu ihm, in sein Büro. Nach einer kurzen Begrüssung fing sie an:
„Die Blutwerte für Zucker und Eisen sind erschreckend gering.“
„Und was bedeutet das?“ fragte der Major etwas uninteressiert.
Belinda antwortete ruhig: „Das dein Blut zuwenig Sauerstoff transportieren kann. Was wiederum deine häufigen Kopfschmerzen und die Schlafstörungen erklären würde, die du gestern erwähntest.“
„Und was kann ich dagegen machen?“ er klang gelangweilt.
Das regte sie etwas auf, deshalb antwortete sie süssifant: „Vernünftig Essen.“
„Fängst du schon wieder damit an? Was ich esse und was nicht geht nur mich was an. Weder dich, noch Sonja oder sonst wen. Ich entscheide was ich wann, wo und wie esse.“ Seine Worte waren diesmal gereizt, allerdings hielt er sich noch genug unter Kontrolle das er nicht schrie, obwohl ihm so langsam danach zu mute war.
„Verdammt Germaine. Das ist kein Spiel. Die Risiken von mangelnder Ernährung muss ich dir doch nicht noch aufzählen, von wegen Unkonzentriertheit und den ganzen Kram. Du weist selber das der Fehler eines Kommandeurs, seinen Leuten meistens den Tod bringt. Die Kopfschmerzen und die Schlafstörungen sind nur der Anfang. Was kommt als nächstes? Willst du etwa erst vor den anderen zusammenbrechen bevor du dir selbst eingestehst das du etwas essen MUSST? Oder zögern, gar einen unsinnigen Befehl geben, weil du dich gerade nicht konzentrieren kannst? ICH werde es nicht zulassen, das aufgrund deiner Sturheit das Essen betreffend die Einheit darunter leidet.“ Nun war Belinda auch etwas sauer.
„Und was willst du dagegen machen?“ Germaine wollte diese Worte eigentlich nur denken, doch sie waren raus, bevor er etwas dagegen tun konnte.
Jetzt lächelte die Stabsärztin böse, er kannte dieses Lächeln, sie war siegesgewiss und würde jetzt ihr grösstes Geschütz auffahren: „Solltest du dich weiterhin weigern, vernünftig zu essen, bin ich gezwungen dich krank zu schreiben und eine Zwangsernährung mit dir zu machen. Das bedeutet natürlich, das du innerhalb dieses Zeitraums…ich denke mal so an mindestens zwei Wochen unter strenger Beaufsichtigung, nicht deinen Dienst versehen kannst.“
Er riss die Augen auf und stammelte: „Das wagst du nicht“
„Mir bleibt keine andere Wahl. Zu deinen Wohle und dem der Einheit müsste ich diesen Schritt tun. Ich habe die Bluttests auch zwei weiteren Ärzten gezeigt, ohne das sie den Namen darauf sahen, und beide schlugen eine Zwangsernährung vor, weil alle Werte niedrig sind und die Zucker und Eisenwerte schon in Bereichen liegen, die ich als kritisch bezeichne.“
Sie lies die Worte kurz wirken, dann, etwas versöhnlicher: „Ich verlange nicht viel, weil ich weis, das du dir eh nie genug zeit nehmen wirst, aber: Ess eine warme Mahlzeit am Tag, lass dir dafür mindestens eine Viertelstunde Zeit, zwischendurch ein paar Kleinigkeiten wie einen Apfel oder ein Brötchen während du einen Stapel Papiere durch gehst. Das ist es was ich von dir als Ärztin verlange.“
Belinda wusste, das es nicht sein konnte, dass die Blutwerte jetzt schon so niedrig waren, nur weil er seid New Home so wenig ass. Es gab da noch andere Gründe. Aber wenn er anfing vernünftig zu essen, dann würde sich das ganze langsam wieder einpendeln. Die vollen drei Mahlzeiten am Tage konnte sie ihm nicht vorschreiben, das wusste sie auch. Dafür würde er sich derzeit nicht die Zeit nehmen können.
Aber wie sagte ihr Kollege doch immer: „Auch Mäuseschritte bringen einen Vorwärts.“
Gemurmel und ein Kichern war vor der Bürotür zu vernehmen, dann wieder Stille. Lautlos stand Belinda auf, ging zur Tür und öffnete sie ruckartig, nur um Cindy gegenüber zu stehen, die offensichtlich gelauscht hatte. Hinter ihr standen 1st Lieutenant Juliette Harris und der Tech Olli.
„Kaffee?“ fragte Cindy unschuldig, versuchte damit ihren Horchvorgang zu vertuschen.
„Nein danke.“ Sagte Belinda und lächelte die drei an.
„Überall Verschwörungen, selbst meine eigenen Leute verschwören sich gegen mich“ maulte Germaine und verschränkte mit trotzigem Blick die Arme vor sich. Das war natürlich nicht ganz ernst zu nehmen.
„Wenn ich das richtig sehe, ist gleich Mittagszeit. Zeit etwas Warmes zu essen“ erwähnte Belinda und sah dabei Germaine an.
„Ich kann mir ja was bringen lassen“ meinte Germaine.
„Nun, ich traue dem ganzen noch nicht, deshalb: Mister Mehigaro? Würden sie bitte den Major in die Kantine begleiten und aufpassen das er auch etwas zu essen bekommt…“
„Aber ich muss noch diese Bestellung abschicken…“ gab Danton vor.
Doch diesmal war es Juliette die ihm widersprach: „Diese Bestellung muss bis sechzehn Uhr fertig sein, jetzt ist es knapp ein Uhr Mittag, wir werden doch nur eine halbe Stunde weg sein, und die Bestellung wird nicht davon laufen…“
„Ist ja schon gut…“ grummelte Danton, er kam sich wie ein Kind vor, als er von Mehigaro und Harris abgeführt wurde.
Es dauerte zwar noch einige Tage, aber langsam gewöhnte sich der Major wieder an das Essen-müssen. Und er bemerkte auch, dass immer mal eine Kleinigkeit zu Essen auf seinen Schreibtisch lag. Zuerst ignorierte er sie, bis er einmal schwach wurde und nebenbei eine Karotte ass… .
22.06.2004 15:39 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
drustran drustran ist männlich
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"Ich bin was?", fragte Dawn die Chefärztin der Chevaliers.
Belinda lächelte sie an: "Sie sind schwanger, in der fünften Woche um genau zu sein. Herzlichen Glückwunsch Corporal. Aber sie wissen auch, das sie demnächst eine Pause in ihrem Beruf machen müssen. Natürlich muss ich das dem Major melden."
"Nein, bitte nicht. Tun sie es nicht. Ich will ihn nicht schon wieder enttäuschen", flehte Dawn Belinda an.
"Nun beruhige dich, Dawn. Woher willst du wissen ob du ihn damit enttäuschst? Und sagen muss ich es ihm, das ist meine Pflicht. Ich muss ihm sagen wenn einer seiner Krieger ausfällt, oder wie in deinem Fall in absehbarer Zeit ausfallen wird."
"Lassen sie mich es ihm sagen, Doktor, bitte!", flehte Dawn.
"Hmm... na gut, ich denke das lässt sich mit den Vorschriften decken", zwinkerte Belinda Dawn zu.

Als Dawn ihre kleine Beichte beendet hatte, sackte Germaine der Unterkiefer herab.
Er starrte die Mechpilotin über alle Maßen erstaunt an.
Nur langsam schloss er den Mund wieder, um mit einem nervtötendem Mahlen der Kiefer zu beginnen.
"Himmel, Dawn, du hast dir eine verdammt schlechte Zeit dafür ausgesucht", brummte er schließlich.
Er sah die junge Frau ernst an. "Aber ich glaube, für eine Schwangerschaft gibt es nie eine wirklich gute, oder eine wirklich schlechte Zeit."
Der Major erhob sich und kam um den Schreibtisch herum. Sanft schloss er Dawn in die Arme und sagte: "Herzlichen Glückwunsch, Corporal. Ich wünsche Ihnen eine problemlose Schwangerschaft und ein gesundes Kind."
"Danke, Major", antworte Dawn mit nassen Augen. "Es tut mir leid das es gerade jetzt passiert ist."
"Wie ich schon sagte. Es kann keine falsche Zeit für so etwas geben." Germaine setzte sich wieder auf seinen Platz und rief Dawns Akte auf seinem Computer auf. "Corporal, das bedeutet natürlich einige Änderungen für Sie. Lassen Sie sich von unserer Chefärztin auf die allgemeine Gesundheit durchchecken. Sie werden nur so lange Dienst in Ihrem Mech machen, wie Belinda das gestattet, haben Sie verstanden? Ich hoffe ja, wir haben Bryant vorher verlassen.
Was das Training mit Jara angeht, lassen Sie es ruhiger angehen. Sehr viel ruhiger. Und suchen Sie sich schon mal einen neuen Wirkungsbereich. Denn wenn Sie nicht mehr auf Patrouille gehen können, werden Sie woanders eingesetzt. Wie ich Sie einschätze, wird das in der Küche sein, nicht?"
"Nein Sir, ich hoffte weiterhin irgendetwas mit mechs tun zu können. Könnten sie mich nicht einfach in den Stab versetzen, wenn es soweit ist?", fragte Dawn mit einem hoffnungsvollen Blick.
"Stab oder Tech? Ich werde dafür sorgen, dass Sie ein Praktikum in beiden Bereichen machen können. Danach können Sie sich entscheiden. Einverstanden, Corporal?"
Dawn nickte erleichtert. "Ja, Sir."
Germaine lächelte verschmitzt. "Sie können wegtreten, wenn Sie versprechen, dass ich Pate werde."
Als Dawn darauf antworten wollte, winkte Germaine ab. "Nur ein Scherz."
Er wurde übergangslos ernst und wechselte wieder in das vertrauliche du.
"Und, Dawn. Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid. Aber mir blieb leider keine andere Wahl, als den Vater deines Kindes nach Tomainisia zu schicken. Er ist der beste Mann für diesen Job. Aber auch wenn ich es gewußt hätte, ich hätte mich nicht anders entscheiden können."
Erschrocken sah Dawn den Major an. "Sie wissen, dass es Markus ist?"
Germaine grinste sie frech an. "Jetzt ja. Vorher habe ich es nur vermutet."
Dawn wußte nicht so recht, wie sie reagieren sollte, ob sie wütend oder ernst sein sollte, also begann sie einfach zu lachen.
Der Major stimmte ein und es dauerte einige Zeit, bis sie sich wieder beruhigten.

Mit sanfter Stimme fügte Danton hinzu: "Also, ich überlasse es dir, ob und wann die anderen Chevaliers von deiner Schwangerschaft erfahren, Dawn.
Und tritt ein wenig kürzer. Du hast jetzt mehr Verantwortung als ich, ja?"
"Verstanden Major." Dawn drehte sich zum gehen weg, hielt aber dann noch mal inne.
"Major, ich möchte sie bitten niemanden etwas davon zu sagen, ich habe Doc Wallace auch darum gebeten. Ich schätze nicht das ich es irgendwie Markus mitteilen kann, also wird das warten müssen, aber er soll es von mir erfahren. Ich will nicht behandelt werden als sei ich eine Aussätzige oder ein rohes Ei. Ich will nicht im Mittelpunkt stehen, aber ich habe gelernt, das dies bei werdende Müttern passiert. Ersparen sie mir es solange es geht, bitte, Sir! Je weniger es wissen umso besser. Ihnen musste ich es sagen, das ist meine Pflicht, Jara werde ich es glaube ich auch sagen müssen. Aber lassen sie den Kreis bitte so klein!"
Danton nickte: "Wenn Sie es wünschen Corporal."
Darauf verließ Dawn das Büro.

Später ging Dawn zu Jaras Quartier. Sie klopfte und trat nach Jaras Aufforderung ein.
"Jara, ich muss dir was sagen..", druckste die junge Pilotin herum.
Die blonde Mechkriegerin musterte ihre Freundin verwirrt. "Was is' denn los? Siehst ja total fertig aus, setz' dich erstmal hin, ich hab hier noch irgendwo saubere Gläser und was zu trinken rumstehen."
In Jaras Quartier sah es schon nach so kurzer Zeit recht chaotisch aus, nicht viel militärische Ordnung herrschte hier. Dawn nahm auf einem Stuhl Platz und wartete, bis Jara zwei Gläser und eine Flasche des hiesigen Cola-Produkts auf den Tisch gestellt hatte. Während sich die blonde Mechpilotin den anderen Stuhl freiräumt, schenkte Dawn sich ein.
Jara schlug die Beine übereinander. "So und jetzt mal ganz ruhig und langsam ... was ist los?"
Dawn sah sie etwas unsicher an. "Bellinda hat mir gerade gesagt, dass ich ... schwanger bin."
Dieser einfache Satz traf Jara wie ein Hammer und ihre Kinnlade fiel herab. Sie schüttelte unwirsch den Kopf und gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Verwirrung und Unglaube angesiedelt war. "Du bist schwanger?"
"Ja, Doc Wallace hat das zumindest gesagt. In der fünften Woche. Ich war gerade beim Major."
Jara war immer noch halb paralysiert. "Und was sagt Markus dazu? Er ist doch der Vater, oder?"
"Er weiß es noch gar nicht.", gab Dawn zögernd zu. "Nur Belinda, Germaine und du."
Jara nahm einen Schluck Cola und versuchte verzweifelt, sich zu sammeln. "Er weiß es noch nicht? Und ... aber ... ich meine, das ist doch was Gutes! Ich nehme an, du wirst bald sehr viel mehr Freizeit haben?"
Dawn zuckte mit den Schultern. "Ja, scheint so."
Jara stand auf, ging zu Dawn und umarmte sie. "Ich freu mich für dich!", brachte sie endlich heraus. Langsam kam sie wieder in die Diskussion. "Weißt du schon, wer Pate wird?"
"Der Major hatte gefragt, aber nur aus Spaß. Eigentlich wollte ich dich fragen..."
Jara grinste. Sie hatte es gehofft. "Wenn der Vater nichts dagegen hat, mach ich das gerne."
"Das wär echt nett. Du hast was bei mir gut."
Jaras Grinsen wurde breiter. "Nee, lass mal. Das löse ich dann ein, wenn ich Paten brauche und das dauert hoffentlich noch, ich bin nicht der Mutter-Typ."
Dawn grinste ebenfalls, nur bei weitem nicht so breit. "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe."
"Ach, das wird schon. Du hast ja Markus und mich und ne ganze Einheit, die dir mit Laien-Wissen helfen wird. Wir werden das Kind schon schaukeln - im wahrsten Sinne des Wortes."
Dawn nickte dankbar. "Ich will dich aber nicht länger aufhalten, auf dem Plan steht, dass du Wache hast."
Jara sah auf die Uhr und zuckte zusammen. "Stimmt, sollte mich beeilen."
Dawn stand auf und ging zur Tür. "Ich hab nur eine Bitte: Kein Wort zu jemandem aus der Einheit."
"Ehrensache. Noch ist es dein Geheimnis, das ist bei mir sicher."
Dawn nickte, sie wusste, dass sie sich auf Jara verlassen konnte, wie bis jetzt immer. "Danke." Dann verschwand sie aus dem Raum...

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Tag 3

"Und? Wann wirste es ihm sagen?" fragte Tomi leicht aggressiv.
"Heute. Musste ja erstmal alles vorbereiten." antwortete Olliver. Ihm war gar nicht, wenn er daran dachte was ihm bevorstand.
"Meinste den er wirds verstehen?"
"Natürlich. OK, er könnte zwar ablehnen, doch bin ich ersetzlich genug. Und der Vertrag gilt ja erst in einen Jahr, also noch genug Zeit um diesen Auftrag zu erledigen und danach gemütlich dahin zu düssen."
"Was hast du es gut... . In den Mechwerken dürfte es ja recht sicher sein...niemand der auf dich feuert...dann noch das Gehalt..." meinte Tobi etwas neidisch.
"Mit den Gehalt kommt aber auch mehr Verantwortung. Ungefähr vergleichbar mit den Posten hier des MasterTechs. Was mich am meisten reizt, ist das das Team komplett neu ist, keiner kennt den anderen. Das wichtigste ist jedoch, das man dort endlich erkannt hat, das auch Schwule nur ganz normale Arbeiter sind. Somit muss ich solch einen Spiessrutenlauf wie damals nicht noch einmal mitmachen."
"Naja, hier wirds ja auch von Oben akzeptiert, aber trotzdem gibt es Kollegen die damit nicht klar kommen, wirste dort vermutlich auch haben." merkte Tomi an
"Stimmt. Aber es ist was anderes ob du nun n einfacher Tech bist oder Abteilungsleiter. Würde hier jemand offen Lady Simstein angreifen oder Nagy, wegen ihrer Freizeitaktivitäten? Nein, das würde keiner von den Techs wagen. Tuscheln ja, das haste aber überall."
Tomi warf halb neckisch ein: "Nur du wagst es bei der >>Lady<<"
"Hey...das ist kein angreifen. Gut, wir keifen uns manchmal, aber keiner greift den anderen irgendwie persönlich an, mit Dingen die nicht zur Arbeit gehören. Das läuft auf einer ganz anderen Ebene als die Sache mit meinen Erzrevalen hier ab."
Das stimmte. Ollivers Erzrevale schreckte nicht vor körperlicher Gewalt zurück, er versuchte auch Olli dauernd irgendwie zu provozieren, zu schikanieren, lästerte über ihn herum, eben das volle Programm welches man schon fast als Mobbing bezeichnen konnte.
"Naja, ich muss los. Mal sehen ob er mich überhaupt empfängt..."
"Viel Glück" wünschte Tomi etwas traurig.
Olliver war guten Mutes, das man ihn ziehen lasse würde. Er hielt die Kündigungsfrist ein und hatte dann noch einen Spielraum von über drei Monaten bevor er los musste, um seine neue alte Arbeitsstelle anzunehmen. Zeit genug also um diesen Auftrag der Chevaliers zu erledigen. Und wenn man ihn früher gehen lies, würde das auch kein Problem sein.
Wenn alles gut ging, würde er in einen Jahr wieder dort arbeiten, wo er einst ausgebildet wurde, dann wenn das Werk erweitert war um genau den Bereich wo er arbeiten sollte. Wenn alles gut ging...erstmal mussten sie diese Auftrag überstehen und irgendwie glaubte Olliver, das der Absturz und mögliche Verlust eines ihrer Landungsschiffe mitsamt den Trupen noch nicht der Höhepunkt der Aktionen auf diesen Planeten war.
28.06.2004 12:48 eikyu ist offline E-Mail an eikyu senden Beiträge von eikyu suchen Nehmen Sie eikyu in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie eikyu in Ihre Kontaktliste ein
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Leipzig

Leipzig, Bryant, Chaos-Marken
17. April 3065

Müdigkeit. Unendliche Müdigkeit.
Das war es was Denny in diesem Augenblick in jeder Faser seines Körpers spürte.
Kurz zuckten seine Gedanken zu seinem Rekog, dass er im Cockpit dabei hatte und das es ihm sicher einfacher machen würde zumindest ein paar Stunden durchzuschlafen. Aber bisher hatte er sich erfolgreich gegen sein Verlangen danach stemmen können. Nur wie lange er das noch würde durchhalten können, dass war ihm selbst nicht klar.
Er blinzelte ein paar Mal in der Hoffnung, das dies die Müdigkeit aus seinen Augen vertreiben würde, aber natürlich half es nicht wirklich. Er fühlte sich schlapp und ausgelaugt und er wußte, dass es auf absehbare Zeit nicht besser werden würde. Im Gegenteil: Er hatte noch einige Stunden an Bord seines Firestarter II vor sich und so bald würde er keine Gelegenheit bekommen wieder zu schlafen.
Nach ihrem ursprünglich vorgetäuschten Absturz – aus dem dann doch noch fast ein tatsächlicher Absturz geworden war – hatte die gesamte Einsatzgruppe Leipzig alle Hände voll zu tun gehabt. Der ursprüngliche Plan hatte vorgesehen, dass sie knapp fünf Kilometer südöstlich von ihrer jetzigen Position auf dem Raumhafen von Leipzig landen sollten. Doch aufgrund der Umstände bei der gestrigen Landung konnten Sie von Glück sagen, dass sie nicht vollkommen havariert waren. Der zeitweise Ausfall der Triebwerke, Probleme an den Steuerdüsen und der heftige Sturm hatten eine vollkommen kontrollierte Landung unmöglich gemacht. Das sie trotzdem relativ unbeschadet hatten landen können, lag vor allem an zwei Dingen: Den Fähigkeiten von Kaptän Van der Merves und seiner Crew.
Und einer ungemein großen Portion Glück.
Sie hatten den Raumhafen Leipzig verpasst und waren am südlichen Ende des Financial District runter gekommen. Eine der Landebeine der SKULLCRUSHER hatte sich dabei verbogen, mehrere Panzerplatten hatten Schäden abbekommen und das gesamte Landungsschiff hatte ein paar Grad Schlagseite, weil sie teilweise auf einem Geröllhaufen gelandet waren und einen kleinen Wohnkomplex unter sich begraben hatten.
Wieviel Glück sie wirklich gehabt hatten, hatte sich am nächsten Morgen gezeigt, als sich der Stum wieder gelegt hatte. Wären Sie 100 Meter weiter nördlich oder westlich gelandet, hätten sie auf ehemaligen Hochäusern aufgesetzt. Und die Schäden an ihrem Lander wären sicher immens in die Höhe geschnellt. Ganz abgesehen davon, dass die SKULL vielleicht komplett gekippt wäre. Und 100 Meter weiter östlich oder südlich und sie wären auf einer Hügelkuppe aufgekommen. Das anschliessende Abrollen ins Tal wollte sich Denny gar nicht erst ausmalen.
So hielten sich die Schäden einigermaßen in Grenzen. Sie waren – nach Aussage des Skippers – sogar selbst in der Lage die dringendsten Schäden selbst zu reparieren. Die Anwesenheit der Pioniere und ihres schweren Geräts half dabei auch.
Das wichtigste war, dass die Skull würde wieder starten und landen können. Wenn sie hier festsitzen würden, dann wäre die Mission jetzt schon zum Scheitern verurteilt gewesen.

Mit diesem Gedanken im Kopf erreichte Denny´s Firestarter die Hügelkuppe, die er und sein Flügelmann anvisiert hatten. Und Hank war es auch, der als erster auf den eindrucksvollen Ausblick reagierte.
„Manno, Three-Dee, warum hatt´n keiner gesacht wat fürne Riesenstadt dat mal gewesn is, ne?“
Denny antworterte nicht, doch er sah was Hank meinte. Leipzig erstreckte sich über ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern, was auch nicht verwunderlich war, wenn man bedachte das die ehemalige Sternenbundmetropole knapp 1,5 Millionen Menschen gelebt hatten. Damals war das Klima als mild zu beschreiben gewesen und aufgrund der vom Sternenbund eingesetzten Sturminhibitoren hatte es auch keine Stürme gegeben.
Das hatte sich grundlegend geändert. Immer wieder fegten gewaltige Stürme über das Stadtgebiet. Doch trotzdem stand ein Großteil der Gebäude innerhalb des Stadtgebiets noch. Und von ihrer jetzigen Position aus erkannte Denny auch den Grund dafür.
Leipzigs Stadtgebiet war unregelmäßig von schützenden Hügelketten durchzogen, die allesamt um die 120 bis 150 Meter hoch waren. Von ihrem momentanen Standort aus hatten Sie daher auch fast den Eindruck auf einer von überdimensional großen Furchen durchzogenen Ebene zu stehen. Aber das war natürlich eine Illusion. Die Hügeltäler waren an einigen Stellen mehrere Kilometer breit und es flossen in Ihnen einige Flüsse entlang, die die Täler vor Millionen von Jahren zu formen begonnen haben mussten. Somit konnte man von einer Ebene nicht wirklich sprechen.
Denny´s Blick glitt entlang des nächsten westlich von ihrem improvisierten Landeplatzes gelegenen Tals – dem City District – und er erkannte, dass die Hügelketten dafür gesorgt hatten, dass die in den Tälern gelegenen Wohn- und Bürogebiete größtenteils erhalten geblieben waren. Die Gebäude waren zwar ausnahmslos verfallen, fensterlos und oftmals teilweise oder ganz eingestürzt. Doch mehr Häuser als Denny erwartet hatte, waren stehen geblieben, auch wenn viele Straßen von Schutt und Geröll überzogen und an einigen Stellen aufgrund von eingestürzten Großbauten unpassierbar waren
An anderen Stellen schien das Stadtbild hingegen noch komplett intakt zu sein, wenn man einmal von der heimischen Flora absah, die sich die Abstinenz der Menschen zu Nutze gemacht hatte und zu großen Teilen Straßen, Bürgersteige und teilweise Gebäude bis zum dritten Stockwerk mit dornigen Gebüschen überwuchert hatte.
Auf den Hügelkuppen selbst sah es hingegen anders aus. Einige der Kuppen waren wie leergefegt und es standen nur die Ruinen der ehemals hier stehenden Wohnhauskomplexe. Auf anderen Kuppen hatten sich sehr große, dickstämmige Gebilde ausgebreitet, die entfernt an bläuliche Bäume erinnerten. Allerdings schienen diese „Bäume“ mehr aus dicken, gummiartigen und sehr dicht zusammenstehenden Ästen zu bestehen. Manche dieser „Bäume“ waren locker doppelt so groß wie ihre Mechs und sie standen so dicht beisammen, dass Denny sich sicher war, dass sie fast jedem Sturm würden standhalten können.

„Denny, biste noch da?“
Hank riss Denny erneut aus seinen Gedanken was dieser diesmal mit einem bissigen Kommentar beantwortete. „Der Begriff Funkstille ist dir wohl nicht sonderlich geläufig, oder Hank?“ Sie befanden sich auf Erkundung der näheren Umgebung, nachdem sie gestern so gut wie abgestürzt waren.
Denny hörte ein kurzes Schnauben ehe Hank antwortete. „Wer soll´n uns hier abhör´n? Ich mein´ is doch völlig verlass´n die Stadt, ne?“
„Hier gibt es sicher immer noch eine Menge Los-Tech, für das es sich lohnen würde herzukommen. Was meinst Du warum Dvensky den gesamten Kontinent so unter Verschluß hält?“
„Na, wo soll´n hier dat Zeuch sein? Ist doch alles verfall´n? Und wenn´s hier wat tolles gibt, warum holt er sich´s nich?“
„Zum einen muss man schon wissen, wo genau etwas lohnendes ist, bevor man es holen kommt. Sonst muss man die ganze Stadt umpflügen. Und das geht wegen der Stürme nicht. Es sei denn, es macht einem nichts aus, wenn wertvolle Ressourcen – bei dem Versuch die Nadel im Heuhaufen zu finden – verloren gehen.“ Denny beobachtete seine Sensoren während sich sich langsam die Hügelkette entlang gen Norden bewegte. Dann fuhr er fort. „Außerdem gibt es hier noch einige unzählige Kilometer an unterirdischen Tunnel- und Forschungsanlagen und dort sind die Sachen sicher nicht zerstört. Im Gegenteil: Da liegen sie vor sich hin und warten darauf, von uns abgeholt zu werden.“
„Und warum sind die noch da? Wennse denn im Keller liegen, ne?“
„Ich weiss es nicht genau, Hank. Aber ich schätze mal, dass im Laufe der letzten chaotischen Jahrhunderte die Stadtpläne und Lageorte von so einigen Dingen verloren gegangen sind. ComStar wird den Lageort der Forschungsanlage, die wir finden sollen, wohl selbst erst kürzlich wiederentdeckt haben. Und dann gilt auch hier wieder, wenn Du nicht genau weißt, was Du suchst und wo Du es suchen musst, dann wirst Du es wahrscheinlich auch nicht finden.“
Denny bremste seinen Mech ab, da Sie ihren nächsten Waypoint erreicht hatten, und drehte sich einmal um seine eigene Achse. Auf den Sensoren war nichts ungewöhnliches zu entdecken, die Stadt war definitiv ausgestorben. Interessant war, dass Denny von seiner Position auch die Skull nicht mehr sehen konnte. Auch wenn dem gesamten Absturz nicht sonderlich viel positives abzugewinnen war, so hatte es doch zumindest zu zwei positiven Nebenaspekten geführt. Zum einen hatten sie nun einen sehr schwer zu entdeckenden Landeplatz. Und selbst wenn sie entdeckt werden würden, mußten Sie die Umgebung nicht mehr so präparieren, dass es wie ein Absturz aussah. Das tat es nämlich schon.

Nachdem Denny die Sensorwerte abgelesen hatte, forderte er Bericht von seinem zweiten Wind ein.
„Sakura von Three-D, Bericht.“
„Sektor 3A ist in einer Minute gecheckt. Weiter keine Anzeichen von Leben hier, Sir. Nehmen uns 3 B vor“ brach Sakura´s Stimme über den Lanzenfunk herein.
„Roger, Sakura“ antwortete Denny und aktivierte den Kanal zu Doc Dolittle. „Doc von Three-D. Sektoren 1 bis 4 A gesichert. Wir machen uns jetzt an die B Sektoren.“
„Roger, Three-D. Hier im Financial District scheint auch alles ruhig zu sein. Wir kartographieren weiter die unmittelbare Umgebung. Doc over and out.“
Denny nickte in Gedanken. Die alten Sternenbundkarten waren noch aus der Zeit, als die Gebäude, Straßen und Brücken noch vollkommen intakt gewesen waren. Doch auf diese Karten konnte sich die Einsatzgruppe Leipzig nun nicht mehr verlassen. Überall waren Straßen durch Schuttberge für die Panzer und Finns Kabuto unpassierbar geworden und Brücken über die insgesamt vier Flüsse, die Leipzig durchzogen, waren zerstört. Für die Chevaliers war jetzt neben der Sicherung der Landezone wichtig sich so schnell wie möglich mit der Umgebung vertraut zu machen damit Sie bei einem möglichen Überfall zumindest einen kleinen Vorteil hatten.
Doch eigentlich hoffte Denny, das es gar nicht soweit kommen würde. In den nächsten Tagen würden die Pioniere sich auf den Weg zu ihrem eigentlichen Ziel machen. Und wenn sie schnell finden würden, wonach sie suchten, dann wären Sie auch bald wieder hier verschwunden.
Denny konnte es kaum erwarten.

__________________
"Das Leben ist das was einem passiert, während man andere Pläne schmiedet." John Lennon

Mitglied der Autorenkooperationen "Dantons Chevaliers" und "Hinter den feindlichen Linien"
16.07.2004 19:22 Ironheart ist offline E-Mail an Ironheart senden Beiträge von Ironheart suchen Nehmen Sie Ironheart in Ihre Freundesliste auf
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Lagebesprechung

Offiziersmesse der SKULLRUSHER, Financial District, Leipzig,
Bryant, Chaos-Marken
20. April 3065

Draussen tobte ein Sturm. Schnee und Hagel prasselten auf die Aussenhaut der SKULL ein, aber tief im Inneren des gewaltigen Landungsschiffes bekam das Kapitän Van der Merves, 2nd Lieutenant Dukic und die Sergeants Sagrudson und Caprese nicht mit. In der Offiziersmesse der SKULLCRUSHER war es im Gegenteil sehr ruhig, wenn man einmal vom stetigen Summen der schon altgedienten Klimaanlage und des noch älteren Holotisches absah. Die vier Teileinheitenführer hatten sich über die Karte gebeugt und diskutierten über einige der Darstellungen.
Und sie warteten. Und zwar auf den Leiter der Operationsgruppe Leipzig. 1st Lieutenant Dolittle und seine schwere Kettenpanzerlanze waren vom Sturm überrascht worden und hatten entsprechend lange gebraucht, um sich durch den Stum bis zum Landungsschiff zurück zu kämpfen.
Als sich Denny zurüklehnte und sein müdes schlaffes Gesicht massierte, konnte er ein herzhaftes Gähnen nicht unterdrücken. Fast zwölf Stunden hatte er heute mit Unterbrechungen im Cockpit gesessen und das machte sich so langsam bemerkbar. Das und die Tatsache, dass sein durchschnittlicher Schlafpegel bei knapp 3-4 Stunden lag.
Er wußte, dass er grauenhaft aussah, Hank hatte es ihm schon mehrfach gesagt. Und er konnte es in den Augen der anderen Offiziere sehen. Sie machten sich Sorgen um ihn, vielleicht sogar berechtigte. Aber Denny hatte nicht vor klein beizugeben. Er hatte hier eine Aufgabe zu erfüllen, und wenn diese erledigt war, dann konnte er sich immer noch Gedanken um sich selbst machen.
Denny war nur heilfroh gewesen, dass sie bisher viel zu viel zu tun gehabt hatten. Er wußte nicht, ob er es sonst geschafft hätte der Versuchung Rekog zu widerstehen.

In diesem Augenblick trat Dolittle ein mit einem lauten „Brrrrr, was für ein Sauwetter“ ein, warf dem Kapitän der SKULLCRUSHER – der am Holotisch stand – eine kleine Datendisk zu und schnappte sich erstmal die Kanne Kaffee und goß sich eine Tasse voll. Während Van der Merves die Disc wortlos in einen kleinen Schlitz des Holotisches steckte, schlenderte Dolittle zu diesem hinüber und setzte sich unter lautem Ächzen.
Über der dreidimensionalen Darstellung von Leipzig, die momentan gezeigt wurde, blinkte das Wort `Update` ein paar Mal rot auf und man konnte gut erkennen, wie sich ein Sektor der Karte langsam veränderte. Ehedem makellose Darstellungen von Hochhäuser wurden ersetzt durch halb zerfallen Betonruinen. Freie Strassen verwandelten sich in unpassierbare Schutthalden und ganze Wohnblöcke verschwanden und machten Wäldern von heimischen Pflanzen Platz.
Als der Transformationsprozess geendet hatte, entsprach ein weiterer Teil ihrer Karte der rauhen Wirklichkeit des Leipzigs von 3065.
„So“ legte Dolittle los, nachdem er ein paar Mal an seinem Kaffee genippt hatte „der südliche University District ist damit auch neu kartographiert. Die Evansbrücke über den Moreno-Fluss ist tatsächlich noch intakt und benutzbar, aber sie scheint die einzige der großen Brücken zu sein, die die Stürme hat überleben können.“
Denny nickte knapp, ehe er bestätigte. „Ja, einige der Brücken stehen zumindest noch rudimentär, und wären zumindest für unsere sprungfähigen Mechs nutzbar, aber der Rest ist für Fahrzeuge nicht passierbar.“
„Ähm, Doc?“ Sergeant Sagrudson unterbrach die beiden ranghöchsten Truppenkommandeure fröhlich grinsend als befänden sie sich auf einem Picknickausflug und als würden sie gerade besprechen, was es zum Nachtisch gäbe. „Willst Du uns vielleicht mal endlich sagen, wo wir eigentlich hin müssen?“
Der alte Panzerfuchs grinste zurück und zauberte eine zweite Datendisk aus seiner Jackentasche. „Kannst es wohl nicht erwarten, was Sagrud?“ Dieser zog unschuldig lächelnd seine Schultern hoch, während Van der Merves auch diese Datei in den Holotisch einlegte und der eingebaute Prozesser auch sogleich anfing die Daten einzulesen.
„Wenn sie noch ein paar dieser Dinger haben, dann rücken sie sie jetzt raus, o.k.? Ich hab keine Lust, das das ganze hier länger dauert als nötig.“ Der Skipper war seit ihrer wenig rühmlichen Landung äußerst gereizt und barsch gewesen und jeder hier konnte das gut verstehen. Noch waren nicht alle Reperaturarbeiten abgeschlossen und zu allem Überfluss hatten Sie auch die Ursache für den überraschenden Triebwerksausfall nicht eindeutig identifizieren können. Also machten alle so gut es ging einen Bogen um den momentan etwas mürrischen Kapitän der SKULLCRUSHER.
„Sorry, Skipper. Das war die letzte für heute.“ Und während er den Kapitän beschwichtigte, tauchte weit im Osten ihrer jetzigen Position ein rot pulsierender Punkt mitten in den Bloomingdale Heights auf.
Denny beugte sich ein Stück vor und schaute sich die Position der geheimen Sternenbundforschungsanlage etwas genauer an. Das diese sich unterirdisch befand, hatte er gewußt und daher war er nicht sonderlich überrascht den roten Punkt mitten in der Darstellung der kleinen Erhebung im Osten zu entdecken.
Das schien aber nicht für alle gegolten zu haben. „Die ist ja unter der Erde?“ fragte Sagrudson skeptisch nach und Doc nickte, während er den Ausschnitt näher heranzoomte.
„Ja, um genau zu sein knapp fünf Stockwerke unter der Erde!“
„FÜNF Stockwerke?“ keuchte der Pioniersergeant.
„Wo liegt das Problem?“
„Wo das Problem liegt? Naja, es heißt wir sollen den Satelliten bergen, wenn wir ihn finden. Aber wie sollen wir ihn fünf Stockwerke hochbekommen?“
„Tja“ Doc zuckte grinsend mit den Schultern „wir sollen ihn bergen, wenn möglich. Ich denke, ihr werdet euch dann etwas einfallen lassen müssen, wie ihr das Ding hochbekommt und wenn nicht, sammelt ihr die Pläne ein und vernichtet die Anlage und den Prototypen.“
Ein kalter Schauer lief Denny über den Rücken, als ihm klar wurde, dass Sie über die eventuelle Vernichtung von LosTech redeten. Seit dem Zerfall des Sternenbundes vor einigen Jahrhunderten war die Innere Sphäre alles in allem genommen immer tiefer ins Chaos gedriftet und es gab nicht wenige technologische und medizinische Erfindungen, die durch den jahrhundertelang anhaltenden Zerfall unwiederbringlich oder zumindest für lange Zeit verloren waren. Das sich die Chevaliers an so einem Frevel wie der Vernichtung eines dieser unschätzbar wertvollen Wundern der Technik beteiligen würden behagte Denny überhaupt nicht.
Sagrudson schien auch nicht sonderlich begeistert zu sein, wenn auch aus ganz anderen Gründen. „Also ich frage mich immer noch, wie wir das hinkriegen sollen? Ich meine ich habe gerade mal fünf Trupps zur Verfügung und keiner von uns weiss, was uns da draussen noch alles erwartet.“ Denny konnte Sagrudson Bedenken sehr gut nachvoll ziehen.. Die Mission war an sovielen externen Faktoren geknüpft, dass es schwer werden würde, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch Doc hatte Recht. Erst mussten sie das Ding überhaupt finden, dann konnten sie sich immer noch Gedanken darüber machen, was Sie damit anstellen würden.
Und Doc schlug in dieselbe Kerbe. „Ich bin mir sicher, dass dir schon was passendes einfallen wird, Sagrud.“ Doc grinste breit und Sagrud liess sich davon auch anstecken und nickte zur Bestätigung.
„Also“ fuhr Doc fort „jetzt müssen wir nur noch klären, wie wir da rüber kommen. Die Brücken über den Liquorice River sind allesamt zerstört. Wie siehts mit den Tunneln aus?“
Denny zögerte, bevor er antwortete. Sein Verhältnis zu Mechtunneln war seit seiner Zeit auf Solaris etwas gestört. Und auch wenn die damaligen Geschehnisse fast fünf Jahre zurück lagen, so baute sich automatisch der Anblick von brennenden Kampfmaschinen auf engstem Raum vor seinem geistigen Auge auf.
Daher war es Sergeant Caprese von den Kommandos, die stattdessen zuerst das Wort ergriff. „Wir haben den südlich von unserer jetzigen Position gelegenen Eingang gecheckt. Hier scheint es sich um ein Dead-end zu handeln. In beiden Richtungen ist der Tunnel eingestürzt und dort kommen wir nicht weiter, Sir.“
„Dafür kommt aber auch keiner aus dieser Richtung so fix an uns ran, oder? Und Greta, nennen sie mich endlich Doc, o.k.?“
Die stellvertretende Sergeantin der Kommandotruppen – die überdies für ihre übergenaue Art bekannt war – verdrehte nur die Augen statt zu antworten. Dukic ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und nahm das Wort wieder an sich. „Wenn sich jemand von dort anschleichen will, kann er das immer noch tun, da er durch die ganzen Hügel und gedeckt von all dem Metallschrott fast unbemerkt an uns heran kommen könnte.“
„Nun, dazu müßte er aber wissen, wo wir sind, Three-D.“ Er trank noch einen Schluck und zeigte auf den Tunneleingänge im Norden. „Was ist mit diesen?“
Diesmal antwortete Denny ohne zu zögern. „Die drei sind alle o.k. Hank und ich sind sie durchgegangen bis hinüber zu den Bloomingdale Heights. Auf die Art und Weise kommen wir hinüber.“
Denny verschwieg allerdings, dass ihm die ganze Zeit über recht mulmig zumute gewesen war. Mehrfach hatte er das unbestimmte Gefühl gehabt, beobachtet zu werden ohne ein Anzeichen auf Leben dort unten zu entdecken. Und ein paar Mal hatte er gedacht, Mechsignaturen entdeckt zu haben. Aber jedesmal, wenn er diesen `Geistern` gefolgt war, waren die Signale verschwunden. Er hatte diese Umstände auf seine allgemeine Müdigkeit, die schwierigen Bedingungen für die Sensoren und seine Phobie gegen Tunnel geschoben. Und daher hatte er auch nicht vor seinen Kameraden von den Gespenstern zu erzählen, die er zu sehen geglaubt hatte. Wenn er etwas jetzt nicht gebrauchen konnte, dann war es von seinen Kollegen noch schiefer beobachtet zu werden als er es wahrscheinich eh schon wurde. „Die Tunnel sind intakt und passierbar, allerdings würde ich empfehlen wir wechseln erst im University District in die Tunnel, da die Abschnitte vorher für Fahrzeuge schwer passierbar sind.“
„Gut.“ Doc nickte und wandte sich dann so vorsichtig und sensibel wie möglich an den Kapitän. „Skipper, wie gehen die Reperaturen an der SKULL voran?“
Van der Merves blickte hinüber zu Sagrudson, der an seiner statt antwortete. „Wir haben mit Hilfe der Crew die meisten Probleme behelfsmäßig behoben und könnten uns gleich morgen auf den Weg machen.“
Jetzt führte der Skipper weiter „Die SKULLCRUSHER ist startbereit, auch wenn wir die Fehler der Triebwerke 2 und 4 noch nicht gefunden haben. Die Pioniere haben uns dankenswerter Weise bei der Reperatur der äußeren Schäden unterstützt. Ich und meine Crew werden uns nun bis zu unserem Abflug darauf konzentrieren, die Fehler zu finden und zu beheben.“
„In Ordnung“ Doc stand auf und bewegte seine Hände in die holographische Darstellung von Leipzig. „Sobald dieser Sturm abflaut – und das dürfte bei den hiesigen Verhältnissen irgendwann morgen der Fall sein – macht sich die Bergungsgruppe auf den Weg. Sagrud, einer deiner Trupps sollte trotzdem hier bleiben und die Reperaturarbeiten weiterführen. Der Rest macht sich mitsamt eurem umgebauten Bergelaster und eurem schweren Räumgerät auf den Weg. Greta, dein Kommondotrupp wird die Pios begleiten und notfalls für Infanterieunterstützung sorgen. Three-D, ihre Scoutmechs werden die Pios und die Kommandos bis vor die Tore der Forschungsanlage begleiten. Meine Panzer begleiten euch bis zu eurem Einstieg in das Tunnelsystem, dann werden wir aber wieder zurück zum Landungsschiff, um unsere Leute hier zu schützen. Noch Fragen?“
Doc blickte von einem seiner Teileinheitsführer zum nächsten. Keiner von Ihnen machte Anstalten eine Frage zu stellen, also klatschte er in die Hände und entliess seine Leute mit den Worten: „Also an die Arbeit, informiert eure Leute und lasst uns morgen loslegen.“
Denny nickte ihm zu, ohne die geringste Freude in seinem Gesicht. Auch wenn sich Doc die größte Mühe gab seine Leute zu motivieren und Zuversicht auszustrahlen, so zeigte es bei Denny trotzdem keine Wirkung. Irgendwie wurde er ein dumpfes Gefühl der Vorahnung nicht los, dass dieser Auftrag nicht positiv enden würde.
Er konnte nicht sagen woran das lag. Alles was er tun konnte, war zu hoffen, dass er sich irrte.

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Leipziger Tunnel

In den Mechtunneln unterhalb des University District, Leipzig,
Bryant, Chaos-Marken
26. April 3065

Missmutig kletterte Denny aus seinem Cockpit und kletterte langsam an der Hängeteiler seines Firestarter II hinunter. Als er so gut wie unten angekommen war, sprang er mit einem Satz auf den feuchten, matschigen Untergrund und wäre dort beinahe ausgerutscht, konnte sich aber gerade noch halten. Er zog den Reissverschluss seines Chillsuit – einer wärmeisolierenden Montur in Form eines dünnen Trainingsanzugs – bis zu seinem Kinn hoch. Hier in den Tunneln von Leipzig war es zwar nicht ganz so kühl wie im steifen Wind an der Oberfläche, und zum Glück erst recht nicht so kalt wie in Brein oder noch schlimmer Tscheljabinsk, doch in seiner normalen Mechkrieger-Ausrüstung hätte er trotzdem nach kurzer Zeit jämmerlich gefroren. Von subtropischen Temperaturen konnte zumindest im Moment nicht die Rede sein, zumal im Augenblick die Jahreszeit mit den heftigsten Stürmen gekommen war.
Mürrisch steckte er die kalten Finger in die Taschen seines Chillsuit und machte sich auf den Weg zu einer kleinen Menschentraube, die nur 30 Meter entfernt an dem Ufer eines kleinen Sees mitten im Tunnel stand.
Nachdem sie einige Tage durch die anhaltenden Stürme, die in Form von Orkanböen und heftigen Regenfällen einherzugehen schienen, aufgehalten worden waren, hatte sich der Bergungstrupp vor drei Tagen endlich auf den Weg machen können. Doch dann waren Sie von einem neuerlichen Sturm, der wie aus dem Nichts gekommen zu sein schien, gezwungen worden in einem unpassierbaren Tunnelgang Unterschlupf zu suchen.
Erst gestern im Verlaufe des Abends war der Sturm abgeflaut und Sie hatten sich wieder auf den Weg machen können. Die Panzer um Doc Dolittle hatten ihren Rückweg zur Skullcrusher angetreten und Denny hoffte, dass Sie gut durchkommen würden. An sich waren die Panzer – sogar noch mehr als die Mechs – nicht so leicht durch die Stürme zu beeindrucken. Selbst Wingeschwindigkeiten von 100 km/h oder mehr konnten den Panzern nicht viel anhaben. Aber die Stürme hier auf Bryant konnten auch gut und gerne mal Orkanböen von 150 km/h oder mehr hervorbringen, was zu einstürzenden Betonmassen verlassener Häuser führen konnte. Außerdem bargen die Wassermassen, die die Hurrikans so mit sich führten, speziell für die Panzer die Gefahr die ohnehin schon in schlechtem Zustand befindlichen Strassen Bryants in eine einzige Geröll- und Schlammlandschaft zu verwandeln. Und einen zig-Tonnen schweren Panzer wieder zu bergen, der erst einmal im Geröll versunken war, war beileibe kein einfaches Unterfangen.
Somit hatte die Bergungsgruppe gerade einmal knapp die Hälfte der 20 Kilometer zu ihrem Ziel in den letzten drei Tagen hinter sich gebracht und Denny war wütend darüber, dass Sie so lange brauchten. Und damit war seine Laune ausgesprochen gereizt, als er sich zu Sergeants Sagrud, Caprese und Tsuno gesellte. Der Mechtunnel war in Dunkelheit gehüllt, nur erhellt durch die Scheinwerfer der Mechs, der Lastwagen der Pioniere und des APC´s der Kommando´s. Denny erkannte, als er sich umsah, dass die alten Mechtunnel sich im Grunde besser gehalten hatten, als man das für möglich halten konnte. Immerhin waren die Tunnel schon lange nicht mehr in Betrieb und die mandelnde Wartung hinterliess ihre Spuren. Doch im Großen und Ganzen – bis auf ein paar wenige Ausnahmen durch eingestürzte Decken - waren die Tunnel begehbar.
Zumindest für Battlemechs.
„Warum haben wir schon wieder gehalten?“ fragte er griesgrämig in die Runde.
„Wir kommen hier nicht weiter!“ antwortete Sagrud und zeigte hinüber zu dem kleinen See, der sich anscheinend an der tiefsten Stelle des Tunnels unterhalb des Liqourice-River gebildet hatte.
„Ist der Tunnel undicht?“ fragte Denny besorgt, denn das Wasser an dieser Stelle war bei ihrem ersten Durchgang vor ein paar Tagen nicht annähernd so tief gewesen. Nichts wäre jetzt ein größerer Horror als das der Tunnel über ihnen zusammenbrechen würde und die Wassermassen des Flußes sie mit Sicherheit begraben würden. Für den Großteil seiner Leute würde das das Todesurteil bedeuten.
„Nein,“ beruhigte Sagrud „ich denke, dass der heftige Regenfall des letzten Sturmes das Wasser hier reingespült hat. Und da die Kanalisation bzw. die Abwasserpumpen hier sicher nicht mehr funktionieren, wird es wohl eine Weile dauern, bis das Wasser absickert. Ich denke wir sollten hier erst einmal kampieren.“
„HIER KAMPIEREN?“ Denny riss langsam die Hutschnur und er brüllte den Sergeant unvermittelt an, woraufhin dieser ihn wütend anfunkelte. Doch Denny war auf hundertachtzig. Sie kamen dermaßen langsam voran, dass er sich mittlerweile Sorgen machte überhaupt anzukommen. „Wie viele Pausen wollen Sie denn noch einlegen, Mann? Wenn wir so weiternachen sind wir ja nächstes Jahr noch hier.“
„Haben Sie es eilig, Lieutenant? Sind sie verabredet?“ fragte Sagrud frech, mittlerweile ebenfalls verärgert.
„Ja, ich will diesen Scheiss Satelliten finden und dann nichts wie weg von hier. Also haben wir keine Zeit alle 5 Kilometer ein Picknick zu machen, verflucht nochmal.“
„Was sollen wir denn sonst machen?“ knirschte Sagrud zurück „Wir kommen nicht auf die andere Seite des Flusses. Die Brücken sind zerstört und abgesehen davon, dass wir keine Ponton-Brücke dabei haben, wäre die eh nicht lang genug um über den Liqourice-River zu kommen.“
Zerknirscht schüttelte Denny den Kopf. „Dann müssen wir wieder zur Skull zurück und mit ihr auf die andere Seite rübersetzen.“
„Wo sollen wir denn drüben landen? Die einzige Möglichkeit ist südlich der Westbanks, was noch weiter vom Ziel weg läge als hier. Und da gäbe es keine ordentliche Deckung für uns auf dem Weg zur Forschungsanlage noch für die Skullcrusher selbst.“
„Wenn wir nicht so elend rumtrödeln würden, dann…“
„Wir trödeln nicht, Sir!“ fiel ihm Sadrud ins Wort, und dabei klang das „Sir“ mehr als respektlos.
Denny reichte es jetzt. Er holte tief Luft und war kurz davor zu explodieren. Doch ein zartes ruhiges Räuspern an seiner Seite liess ihn zögern. „Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Dukic-San?“ Denny blickte seine stellvertretende Lanzenchefin einen Augenblick an, dann nickte er nur wortlos.
Miko Tsuno nickte zurück und begann mit leiser, aber fester Stimme. „Sergeant Caprese, dieser Wartungstunnel dort drüben“ sie zeigte mit dem Arm in eine hintere schwach ausgeleuchtete Tunnelöffnung an der Seite „wäre der eventuell breit genug für die Lastfahrzeuge?“
Die Kommandosoldatin nickte kurz. „Sieht so aus. Vielleicht sollten meine Leute das mal untersuchen? Eventuell könnten wir den See hier dadurch umgehen.“
„Also gut, Sergeant. Nehmen Sie ein paar der Pio´s und ihre Kommandos mit und untersuchen sie den Nebentunnel. Vielleicht ist er ja wirklich nutzbar,“ befahl Denny, der sich inzwischen wieder beruhigt hatte. Sein Zorn hatte sich – genau wie der von Sagrud – inzwischen etwas gelegt. Doch irgendwie hatte er den Eindruck, dass er sich mit seinem Verhalten wieder einmal nicht gerade Freunde gemacht hatte.
Aber solange Sie den Einsatz erfolgreich zu Ende brachten, war ihm das egal.

*************************************************************

Ein paar Stunden später sassen die Soldaten des Bergungstrupps um ein paar improvisierte Lagerfeuer herum am Ufer des unterirdischen Sees. Sergeant Caprese und ihre Leute waren gerade erst wieder zurückgekehrt und erstatteten den anderen Teileinheitsführer Bericht. Dabei stocherte Caprese mit einem langen Stück Treibgut im dunklen Schlamm vor Ihren Füßen herum während die Lagerfeuer und Lichter der Fahrzeuge ein Sammelsurium an Schatten an die Wände der Mechtunnel warfen.
„… in diesem Abschnitt ist zwar auch Wasser eingedrungen, aber wir sind die Strecke abgegangen und für die Fahrzeuge herrscht keine Gefahr. Das Wasser ist an diesen Stellen nirgends tiefer als 20-30 cm.“
„Gut,“ nickte Denny „das klingt sehr gut, machen wir uns also wieder auf den Weg.“ Er wollte schon wieder aufstehen, als ihn die Kommandosoldatin mit einer verzerrten Miene innehalten liess. Irgendwas war da noch.
„Sir, eins noch. Wir haben Spuren dort unten gefunden…“ Sie machte eine kurze Pause, um die volle Aufmerksamkeit der Anwesenden zu erhalten, die teilweise in leise Gespräche vertieft gewesen waren. Ein paar in der Nähe stehende Soldaten kamen herüber und stellten sich ebenfalls um Sergeant Caprese herum.
„Was für Spuren?“
„Fußspuren, vielleicht 5-6 verschiedene. Könnte leichte Infanterie sein, wahrscheinlich Scouts. Vielleicht aber auch nur Zivilisten.“
„Wo?“ fragte Denny und Caprese zeigte auf einen Punkt in etwa auf halbem Wege zwischen zwei Einfahrten für Wartungsfahrzeuge. Die Konstrukteure der Tunnel hatten neben dem eigentlichen Mechtunnel einen parallel verlaufenden Tunnel für Fahrzeuge gebaut, damit sich Mechs und Fahrzeuge nicht ins Gehege kommen konnten. Zwischen dem Mechtunnel und dem Fahrzeugtunnel gab es alle 200 Meter eine Durchfahrt und auch weitere Notausgangstunnel und weitverzweigte Belüftungsschächte, die immerhin Mannshoch waren. Sollte sich da draußen tatsächlich jemand befinden, würden Sie ihn niemals finden können. Es sei denn, das Sie gefunden werden wollten.
„Wer will sich hier schon freiwillig aufhalten?“ fragte Sagrud mit besorgter Miene und verschränkten Armen vor der Brust.
„Flüchtlinge, Rebellen, Plünderer? Es könnten alle möglichen Leute sein. Und wer sagt schon, dass Sie freiwillig hier sind. Ich denke besser hier unten als an der Oberfläche, oder?“
„Was ist mit Bryant´s Truppen?“ fragte Miko.
„Eher unwahrscheinlich“ schüttelte Denny den Kopf „aber komplett ausschliessen können wir es sicher nicht. Aber wenn Sie uns auf den Fersen sein sollten, müssen wir auf der Hut sein.“ Denny massierte sich das Gesicht. Das Ganze gefiel ihm ganz und gar nicht. Falls Ihnen irgendjemand im Nebentunnel eine Falle stellen wollte, würden die Mechs Ihnen nicht mal zur Hilfe kommen können. Aber hier kamen Sie auch nicht weiter. Es war an der Zeit eine Entscheidung zu fällen und Denny war sich der Blicke der anderen durchaus bewußt. Doch er liess sich Zeit bei der Entscheidung. Sollten Sie zurück und einen vermeintlich sichereren Weg wählen. Oder sollte er die Pio´s und Kommando´s durch die Tunnel schicken und damit vielleicht in den Tod?
„Na, 3-D, wat is´ nu?” mischte sich jetzt Hank ein. „Wir woll´n ja hier nich´ Wurz´ln schlag´n, ne?“
Denny nahm langsam die Hand von den Augen und schaute sich langsam um. „Gut Sergeant Caprese, bringen Sie die Pio´s heil durch. Aber beim geringsten Anzeichen von Ärger kommen Sie wieder zurück. Ich will keine Heldentaten, ist das klar?“
„In Ordnung, Sir! Wir werden das Kind schon schaukeln“ grinste Caprese und trommelte gleich im Anschluss ihre Leute zusammen.
Denny schaute der burschikosen Soldatin hinterher und hoffte, das er die Leute nicht geradewegs in den Untergang geschickt hatte.

********************************************************

Sergeant Greta Caprese beobachtete die Ihnen vorangehenden Soldaten durch die Infrarotanzeige ihres Nachtsichtgerätes. Trotz der Schweinwerfer der Fahrzeuge der Bergungsgruppe war der Paralleltunnel stockduster. Alles was mehr als 30 Meter vor Ihnen lag, war nur schemenhaft erkennbar. Was die rechts und links abgehenden Wartungsschächte und Notausgänge anging, war es noch schlimmer. Dort wo man in die Gänge hineinsehen konnte, erkannte man Einzelheiten bis zu drei Meter voraus. Alles Weitere lag in tiefster Dunkelheit.
Nachdem Sie die Fahrzeuge mühsam durch die engen Gänge manövriert hatten, waren Sie nun im Schritttempo unterwegs zum nächsten Verbindungsgang zwischen Mechtunnel und dem Paralleltunnel, indem Sie sich im Moment befanden. Knappe 75 Meter hatten Sie jetzt zurückgelegt, abld würden Sie die Hälfte der Entfernung geschafft haben. Caprese schaute sich langsam um, ihr Sturmgewehr im Anschlag, bis Ihr Blick zurück zu den hinter Ihr her schleichenden Lastkraftwagen fiel.
Das APC der Kommando´s war das erste der Fahrzeuge, das den Infanteristen folgte, dahinter der momentan leere Transportlaster der Pio´s, welcher später den Satelliten würde transportieren müssen. Danach kam der zweite Lastwagen, der die Bergefahrzeuge und die schweren Räumgeräte der Pio´s mit sich führte. Und letztlich komplettierte ein weiteres APC für die restlichen Pioniere, die nicht in den Lastwagen mitfuhren, den kleinen Konvoi.
21 Pioniere und gerade mal 12 Kommondosoldaten. Sechs sicherten vorne, einer am Steuer des APC, einer am aufmontierten MG, vier als Sicherung dahinter. Bei den Pios waren sechs der Männer und Frauen damit beschäftigt die LKW´s und den APC zu lenken, die restlischen 15 hatten sich teilweise rechts und links von den Fahrzeugen postiert, teilweise sassen sie auf Ladeflächen und sicherten so ihre Fahrzeuge.
„Keine allzu beachtliche Streitmacht“ schoss es ihr durch den Kopf. Schon ein gut eingegrabenes kleineres Infanteriekontingent konnte Sie in der Enge dieser Gänge in erhebliche Schwierigkeiten bringen. An gepanzarte Wagen oder gar Kampfpanzer mochte Sie gar nicht erst denken.
Dementsprechend fix war ihr Puls auf 180 als der Vorposten mit einem leisen „Kontakt“ in Knie ging, die rechte Faust zu einer Faust erhoben. Private Aaron Kowalski machte eine kurze Handbewegung in die Richtung in der er etwas entdeckt hatte und nahm die Waffe in Anschlag.
Sofort gingen alle Kommandos in Verteidigungsstellung und die Fahrzeuge blieben stehen. Das Knirschen auf Schlamm und Geröll erstarb und nur noch das eher leise Knattern der Motoren war zu hören.
Atemlos wartete Caprese einen Augenblick, doch als Kowalski keine Anstalten machte Entwarnung zu geben, sprintete sie leise und mit rasendem Herzen zu Ihm hinüber. Neben Ihm angekommen ging Sie ebenfalls auf ein Knie hinunter und spähte den Seitengang, den der Private im Visier hielt, hinunter.
„Bericht“ flüsterte Sie.
„IR-Kontakt, kurz“ war seine einzige Reaktion. Mehr mußte nicht gesagt werden.
„Sagrud, Rückzug vorbereiten. Aaron, Sibill, Johnny in den Gang, ich folge. Erik, Sandy ihr sichert“ gab sie die Befehle durch. Was auch immer dort vor Ihnen im Gang gewesen sein mochte, Sie mußten ihm auf den Grund gehen. Sie konnten es sich nicht leisten, daran vorbei zu laufen und dann von der Seite oder von hinten angegriffen zu werden.
Langsam gingen die vier Kommandos den Gang hinunter, sich gegenseitig Deckung gebend. Greta hatte ihre drei Kameraden vor sich und machte sich bereit, sich jeden Augenblick auf den Boden zu werfen, falls Sie unter Feuer genommen werden sollten.
Die Zeit schien sich unendlich zu dehnen, während sich sich langsam und vorsichtig den pechschwarzen Gang hinunter bewegten. Nichts war zu sehen, nichts war zu erkennen. Hatte sich Kowalski geirrt? Vielleicht war hier doch nichts gewesen.

Wie aus dem Nichts schoss urplötzlich etwas von schräg vorne auf Sie zu. Sie schreckte zusammen, riss ihr Gewehr empor und zielte auf die schnell näherkommende merkwürdig anmutende Silhuoette. Ein lautes Brüllen verwirrte Greta zusätzlich, doch bevor Sie sich weitere Gedanken machen konnte, übernahmen ihre in den letzten Monaten antrainierten Reflexe die Oberhand, wischten die Nerrvosität mit einem Schlag beiseite und ihre gesammte Anspannung schien sich gleichsam mit der gut gezielten Slave aus ihrem Sturmgewehr zu entladen. Ihre Kameraden taten es Ihr gleich und der ohrenbetäubende Lärm von vier Sturmgewehren füllte den Gang und ihre Ohren. Der wuchtige Körper vor Ihnen machte noch zwei, drei Schritte vorwärts doch dann verwandelte sich das laute Brüllen in ein wimmerndes Jaulen, ehe es ganz erstarb als der Körper rückwärts fiel und aufschlug.
„FEUER EINSTELLEN, FEUER EINSTELLEN“ schrie Greta und kaum waren Ihre Gewehre verstummt, krachte es auch schon im Funk.
„Jesus, Maria und Josef! Was WAR das…?“
„WAS zur Hölle ist los bei Euch…“
„Sergeant Caprese, BERICHT…“
Greta fuhr energisch dazwischen „RUHE IN DER LEITUNG“ dazwischen. Einen Haufen Schnatterhühner hatte Sie da bei sich. Die vier Kommandos warteten einen Augenblick auf weitere Angriffe, wechselten die Magazine falls nötig und schwenkten die Gewehre hin und her.
Erst als es ruhig blieb, insbesondere vom regungslosen Körper vor Ihnen, antwortete Caprese. „Angriff im Tunnel abgeschlagen, Situation unter Kontrolle, Caprese Over.“ Dann wandte sie sich an Kowalski, der am weitesten vorne war, aktivierte aber den Breitbandkanal, damit nicht gleich wieder der gesamte Funkverkehr losschnatterte. „Aaron, langsam vorwärts. Feuer auf eigenes Ermessen.“ Dann machten sich die vier Soldaten auf den Weg zu dem knapp 10 Meter entfernt liegenden massiven Körper. Als Greta näherkam und die riesigen Ausmasse ihres Gegners ausmachen konnte, mußte Sie unwillkürlich an einen Elementar denken. Aber das konnte nicht sein, oder doch?
Als Aaron Kowalski direkt neben dem Körper angekommen war und erkannte, dass der Typ vor ihm noch atmetete, hob er ruckartig die Waffe empor und rief „Keine Bewegung, ruhig liegen bleiben oder wir schiessen.“ Doch er erhielt nur ein schwaches Grummeln als Antwort. Der Soldat ging zögernd etwas näher. Vielleicht würden Sie dem Angreifer helfen müssen, schliesslich war dieser verwundet. Wieder war ein grunzendes Jaulen zu vernehmen, das irgendwie vertraut in Greta´s Ohren, aber nicht so richtig. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Sie wechselte ihre Sicht von IR auf Normal und die schwachen Scheinwerferkegel der unter den Gewehrläufen montierten kleinen Lampen tauchte den blutüberströmten Leib des Gegners in ein fahles Licht. Sie kniff die Augen zusammen um genau zu erkennen, wer da vor Ihnen lag. Konnte es sein, dass ein Elementar so behaart und nackt war?
Und dann traf Sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Genau wie auch Private Kowalski von der laut aufbrüllenden und sich noch ein letztes Mal aufbäumenden Kreatur getroffen wurde. Greta Caprese reagierte instinktiv und durch ihre Vorahnung bereits gewarnt und eröffnete laut „DECKUNG“ rufend das Feuer. Sie sah wie der sich überraschend behende aufrichtende Körper von mehreren Ihrer Kugel getroffen wurde, doch den Hieb, der Kowalski von den Beinen hob und gegen die nahe Tunnelwand schleuderte konnte Sie nicht aufhalten.
Die anderen eröffneten jetzt ebenfalls wieder das Feuer und diesmal wurde der sich vor Ihnen laut brüllende Körper förmlich von Kugeln aus nächster Nähe auf ihn eintrommelnden Kugeln förmlich zerfetzt. Zuckend wurde der Rumpf des Kolossos vor Ihnen nach Hinten geschleudert und sackte nun endgültig in sich zusammen. Greta wechselte ihr Magazin, trat an den am Boden liegenden Körper heran und feuerte noch einmal zur Sicherheit ein paar Fangschüsse auf den Schädel des Monstrums ab und hielt erst dann inne, als Sie sicher war, das das Biest nun endgültig tot war.
Als sie sich umdrehte, waren Ihre Leute schon dabei Kowalski zu versorgen.
„Wie geht’s?“
Kowalski biss die Zähne zusammen, seine Kampfmontur bis auf die Schutzweste darunter von vier tiefen Schlitzen zerfetzt, und antwortete gequält lächelnd. „Geht schon Sarge! Was zur Hölle war das?“
Caprese brauchte sich nicht noch einmal umdrehen um zu wissen, was Sie da hinten gerade erlegt hatten. „Du hast Glück gehabt Aaron“ antwortete sie und aktivierte dann den Gruppenkanal um es gleich an alle durchzugeben „Wir haben einen Bären erlegt.“
Das Keuchen in der Leitung, deutete sie zum Teil als Überraschung und zum Teil als Erleichterung. Es war gut, dass das hier keine Falle gewesen war. Auch wenn Sie sich immer noch sicher war, dass die Spuren, die sie vorher gefunden hatten, eindeutig Menschenspuren gewesen waren und nicht von Bären. Aber wenigstens hier und jetzt würde s keine Falle geben, auch wenn Sie weiterhin auf der Hut bleiben mussten.
Sie schaute zurück auf den Kadaver unweit von Ihnen und konnte nur hoffen, dass es in diesen Gängen nicht noch mehr von dieser Sorte gab. Und das der eigentliche Bär dieses Planeten, der Schatun, in seiner Höhle bleiben würde.

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